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Peaks

Wir Haben Es Immer Auf Die Spitze Getrieben
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo Liebe Leser,

Wie im letzten Kapi zu lesen war, ist es nun an der Zeit, dass Trafalgar Law Solekk wieder der Verantwortung ihrer Crew übergibt. Wie es mit dem armen, kranken Mädchen und ihrem hünenhaften Captain weitergeht, lest ihr hier.

Viel Spaß!
LG Akinara

Lyrics:
So Far Away - Staind
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Intrust - Im Nirwana?

Ein wenig störte Kid die Tatsache, dass er dem Anderen etwas schuldig blieb, als dieser ihn auf seinem Schiff absetzte. Samt Vize, samt der jungen Frau, samt neuer Erfahrungen. Er wusste nun, was er zu tun hatte, um Solekk zu versorgen. Er wusste aber auch, was er dem 'Chirurgen des Todes' verdankte und so konnte er nur schweigen während der ersten Tage auf der Devil.
 

Täglich besuchte er sie, überwachte, so wie er es sich von Killers dürftigen Kenntnissen der 'Ersten Hilfe' abgeschaut hatte, ihren Puls. Legte seine großen, bleichen Finger auf ihr Handgelenk, manchmal auch auf ihren Hals kurz unter dem Kieferknochen und spürte den zarten Druck ihres Blutes, das vom Herzschlag getrieben in regelmäßigem Takt unter der Haut entlang rauschte. Er war stolz und froh, dies fühlen zu können und zu fühlen. In der Lage zu sein, ihren Gesundheitszustand überprüfen zu können. Immer wieder fest zu stellen, wie gleichmäßig der Rhythmus war, der unter seinen Fingern pulsierte. Welch eine Erlösung diese Kontinuität, ihre Stärke doch war.
 

Er gab keinem seiner Nakama den Auftrag, nach ihr zu sehen. Nur Killer ließ er ab und zu ihre Lebenszeichen checken. Von dem wusste er, dass er es konnte. Er schätzte ihn noch mehr seit den Ereignissen auf dieser Insel. War dankbar, dass der Massakersoldat in der entscheidenden Situation die richtigen Informationen hatte geben können und respektierte dessen Fähigkeiten der 'Ersten Hilfe', die auch für eben jene erwähnten Kontrollen nicht zu verachten waren. Der Blonde war verlässlich, was die Überprüfung des Pulses der Kleinen anging. Sehr verlässlich. Dennoch, länger als nötig ließ ihn der Captain mit der Betreuung der 'Kranken' nicht allein. Tag für Tag hockte er an ihrem Bett und betrachtete sie. Sie war nach wie vor völlig weggetreten durch die Schmerz- und Beruhigungsmittel, die ihr noch regelmäßig entsprechend den Anweisungen des Chirurgen gegeben wurden. Noch hatte er keinen einzigen Blick in ihre Augen werfen können und betete so sehr dafür.
 

~
 

Seit der Nacht, es war doch sicher Nacht gewesen, in der ich völlig stoned von all den Betäubungsmitteln die Augen aufgeschlagen hatte, konnte ich mich an nichts mehr erinnern. Auch jetzt war es wieder finster und zwar sehr und so fürchtete ich mich ein wenig, als ich erwachte. Es war nicht die Dunkelheit, die mir Angst einflößte, es war vielmehr der Gedanke, allein, verloren und schutzlos zu sein. Eine tiefe Stimme wischte alle Bedenken fort.
 

„Shhh. Alles ist gut. Komm runter.“
 

Verwirrt, aber irgendwie beruhigt blinzelte ich in die Dunkelheit und wartete auf weitere Aussagen meines Gegenübers. Wer er war, ein 'Er' war es ja offensichtlich, und wo wir waren, ahnte ich nicht im Geringsten. Sämtliche Ereignisse, die offenbar seit der Vergiftung durch diesen Bastard an mir vorüber gegangen waren, hatte ich verpasst. Nichts miterlebt, nichts geschnallt, nichts, gar nichts. Oh je. Und wer sprach hier mit mir?
 

Vorsichtig fragte ich in die Dunkelheit und die Antwort raubte mir den Atem. Ohne zu zögern richtete ich mich auf und fiel ich der Person um den Hals. Trotz dass ich nach wie vor mit der Verletzung zu kämpfen hatte, fühlte nur eines: Bestätigung, dass es der Richtige war.
 

Freude.
 

Es war der Mann, dessen Berührung ich niemals vergessen konnte.

Es war Killer, unumstößlich und zweifellos. Es konnte nur Killer sein.
 

Ich umarmte ihn stürmisch, auch wenn es mir trotz der Schmerzmittel in jedem einzelnen Knochen wehtat.
 

„Killer...hey...“, wisperte ich sanft, während ich ihn sehnsüchtig an mich drückte.
 

In diesem Moment konnte selbst der Massakersoldat nicht schweigen und er flüsterte ebenso leise und fast zärtlich in mein Ohr:
 

„Solekk...Ein Glück, dass du wieder bei uns bist. Ich habe dich vermisst.“
 

„Oh Killer.“, seufzte ich abermals und drückte ihn fester.
 

Dieses Wiedersehen fühlte sich gut an, obwohl mir mein Nakama deutlich kompakter und muskulöser vorkam als ich ihn in Erinnerung hatte. Nun, wie auch immer. Mein bester Freund, endlich, endlich hab ich dich wieder. Ich konnte kaum genug davon bekommen, den Blonden zu drücken und zu herzen. Presste ihn fest an meine Brust und ließ ihn nicht mehr los. Er lamentierte nicht, erwiderte nur mein erleichtertes Lachen so pur und stark, dass es mich zum Weinen bringen wollte. Gott, Killer, dich wieder zu sehen...

In diesem Moment ertönte ein Geräusch, dass mir jegliche Luft raubte. Sofort und effektiv.

Eine Stimme.

Es konnte nur einer sein und er war hier!!!

Unglaublich.
 

K...Kid....Wo bist du?
 

Ich sprang auf und tastete mich hastig durch den Raum, auf die Silhouette zu, die schwer erkennbar in der Dunkelheit und regungslos in der Tür stand. All das Sehnen, all der Schmerz der letzten Jahre brachen heraus und verwandelten sich in Energie. Energie, die ihn suchte, die nach ihm drängte und...Energie, die ihn letztendlich fand. Da war er. Ich brach zusammen...
 

~
 

Atemlos sackte die Kleine in sich zusammen. Sie mochte es kaum ertragen, ihn zu sehen, zu spüren. Keuchte, schnappte nach Luft und fiel schließlich ein wie ein Zirkuszelt. Killer schaute ihr besorgt nach und beobachtete nun, wie Solekk in den Armen des Mannes lag, der sie solange vermisst hatte. Von dem niemand bezweifelte, dass er monatelang, ja mehr als zwei Jahre auf diesen Moment gewartet hatte. Dieser Moment...
 

~
 

Er war wieder da...

Ich kämpfte um Luft, doch alles was ich tat, war noch immer nicht genug in Anbetracht seiner Anwesenheit. Er nahm mir all meine Kraft, all meine Stärke und ich konnte nur fallen. Sinken in seine Arme, die mich auffingen. Keine Energie mehr. Keine Kraft mehr für irgendwas. Ich blinzelte und sah hinauf. Da waren seine Augen. Wirklich seine Augen. Nach mehr als zwei Jahren endlich diese goldenen Seen, diese vermissten Iriden. Meine Hände krallten sich in sein Fleisch, Tränen füllten meine Augen und ich schluchzte heftig. Der Laut hallte weich über dem Meer wider.
 

-
 


 

Ich konnte nicht mehr. Nicht mehr. Wirklich nicht. Das...es war zu viel. Zu schön. Nicht zu begreifen. Kid hier vor mir, er sah mich an. Er hielt mich in seinen Armen. Nein, unmöglich. Er konnte es nicht sein. So gnädig war die sonst so brutale Hand des Schicksals mit mir? Unglaublich. Gott, ich danke dir. Ich danke dir tausendmal. Danke. Danke.
 

Alles, was jetzt geschieht ist bedeutungslos. Er ist da. Ich bin da. Oh Kid.
 

Ich schluchzte wieder und konnte nun keine Sekunde länger die salzige Flut zurück halten, die in mir gewartet hatte. Gelauert auf einen schwachen Moment in meinem Sehnen und nun, nun gebraucht für den Abbau all des Drucks in der Erlösung. Für die Entlassung aller Schmerzen. Dies war der Himmel. Ich konnte diesen Augenblick in seiner Herrlichkeit nicht begreifen. Ich konnte nicht verstehen, dass das hier die Wirklichkeit war und so war es auch wie der Tod. Geschah plötzlich und irreal vor mir, während ich nur zusehen konnte. Ein Ereignis, dem ich fast wie ein Zuschauer gegenüber stand.
 

„Kid...“, hauchte ich leise in die Finsternis, die mich umgab.
 

Ich war nicht ohnmächtig, aber bei Sinnen war ich auch nicht mehr. Es war alles zu viel. Ich konnte es nicht mehr verstehen. War zu geschwächt, zu labil in jeglicher Hinsicht, um diese Ereignisse für voll zu nehmen. Hilfe suchend drückte ich meine Finger in den sich sehr wirklich anfühlenden Untergrund. Haut, Fleisch, ein Körper.
 

„Kid?“, wisperte ich erneut blind und hilflos. „Ja, Engel?“
 

Eine Stimme, zweifellos die seine. Engel? Also war ich doch tot?! Niemals zuvor hatte mich dieser eine Mann 'Engel' genannt, nie zuvor hatte ich so intensiv gefühlt und war doch gleichzeitig so neben mir gewesen. Das hier konnte nicht die Realität sein. Oder? War es doch der Tod? War es das Ende? Wenn ja, dann wollte ich sofort sterben, denn das hier war alles, was ich seit Monaten ersehnte. Alles, was ich mir je hätte wünschen können. Diese Liebe, diese Intensität der Situation: Einfach überwältigend. Das will ich. So will ich sterben. Hier. Sofort. Auf diese Weise. Ja, Kid. Du!
 

This is my life

It's not what it was before

All these feelings I've shared

And these are my dreams

That I've never lived before

Somebody shake me 'cause I

I must be sleeping

And now that we're here

It's so far away

All the struggle we thought was in vain

In all the mistakes

One life contained

They all finally start to go away

And now that we're here

It's so far away

And I feel like I can face the day

I can forgive

And I'm not ashamed

To be the person that I am today
 


 

„Solekk? Bist du okay?“
 

Ich blinzelte zaghaft bei diesen Worten. Sie waren so dicht bei mir, so sanft und so real. Was ging hier nur vor? Konnte es doch wirklich sein? War dies nicht der Tod, sondern wunderbare Realität? Sollte ich tatsächlich in seinen Armen sein, in den Armen des Mannes, den ich so lange vermisst hatte? War das möglich? Die Stimme klang so echt. Zögerlich antwortete ich. Es kostete mich unglaubliche Mühen, meine Lippen, meinen Körper unter Kontrolle zu bringen, aber schließlich konnte ich leise vernehmen lassen:
 

„K...Kid, bist du das? Ist das wirklich wahr?“
 

Schwach und so voller naiver Hoffnung klang das Gesagte. So sehr in dem Glauben aufgehend, nicht enttäuscht zu werden. Bibbernde, zitternde Momente, bis er mit seinem Mund dicht an meinen Ohren alle Zweifel beseitigte. Das hier konnte kein Traum sein. Es fühlte sich so stark an, so intensiv und doch so wahr. Es musste die Realität sein. Ich musste glauben, dass dieses Paradies gerade meine Wirklichkeit war. Und das war schwer. So schwer nach all der Zeit und so schön.
 

~
 

„Ja, Engel. Ich bin es. Ich bin hier. Ich bin bei dir.“, antwortete der Rothaarige ruhig. Erst schmunzelte er, doch noch während er seine eigenen Worte vernahm, musste er Acht geben, dass ihm die Stimme nicht versagte.
 

Ihm selbst ging es sehr nahe, sie wieder in den Händen zu halten. Dass sie wieder da war, bei ihm, so nah, so verletzlich, so sie selbst. Dabei hatte sie sich verändert. War schlanker geworden, härter irgendwie, mehr das Resultat eines Piratenlebens.

Stärker, muskulöser, drahtiger, aber ihre geliebten Rundungen, sie waren noch dieselben. Ihr Haar heller, noch immer mit der leichten Welle darin, lang und glänzend. Die Lippen noch gleich. Nein, sie hatte das Silber nicht berührt in den einsamen Tagen, Wochen und Monaten, den Schmuck so behalten wie er war und er erkannte das sofort. Sie war gewachsen in all der Zeit, nicht körperlich und trotzdem mehr eine Frau denn je. War gereift an den Erlebnissen, hatte erfahren und gesehen, begriffen und verstanden wie auch er. Ernüchterung und Enttäuschung durchgemacht, sie zu ertragen gelernt. Ja, sie beide waren nun erwachsen, er dreiundzwanzig und sie...einundzwanzig, wenn er sich nicht täuschte. Doch was zählte ihr Alter? Wichtig war doch nur, wer und wie sie war.

Gerade nur ein schwacher Schatten in seinen Armen, so zweifelnd und kraftlos, verletzt und überfordert. Es war nicht sein Interesse gewesen, ihr dies zuzumuten, doch nachdem sein Vize so lange Zeit bei ihr verbracht hatte, konnte er nicht umhin, sie zu aufzusuchen. Ihm war klar gewesen, dass sie wach war. Und er wusste, dass es eventuell zu viel für sie sein würde, aber er hatte sich nicht zurück halten können. Er wollte sie sehen, sofort. Endlich wieder mit ihr reden, ihre Stimme hören und den Klang genießen. Und nun lag sie hier in seinen Armen und ihr desolater, aber seliger Eindruck drohte, ihm Tränen in die Augen zu treiben. Solekk. Schöne. Du bist endlich wieder bei mir. Ich kann es kaum glauben. Ohne nachzudenken flüsterte er die Worte, die an seine Stirn drängten, in die Finsternis. Sie verlangten nach Freiheit, nach Gehör, nach Beachtung und er konnte nicht anders, als sie hinaus lassen. Diese Gedanken von der Kette zu nehmen und dem Mädchen in seinen Armen zu offenbaren. Ein Flüstern nur und doch die Welt:
 

„Kleine...Ich liebe dich“
 

Und er lächelte.
 

These are my words

That I've never said before

I think I'm doing okay

This is the smile

That I've never shown before

Somebody shake me 'cause I

I must be sleeping

And now that we're here

It's so far away

All the struggle we thought was in vain

In all the mistakes

One life contained

They all finally start to go away

And now that we're here

It's so far away

And I feel like I can face the day

And I can forgive

And I'm not ashamed

To be the person that I am today
 


 

Ein kurzer Blick auf Killer und der Rote legte die junge Frau vorsichtig auf ihre Schlafstätte zurück. Wie gern hätte er sie nun mit sich genommen, getragen in seine Kajüte und neben sich in sein Bett gelegt. Doch ihre Gesundheit und seine Verantwortung verlangten anderes von ihm, dem er gerade unter den wachsamen Augen seines Vize unbedingt nachkommen wollte. Schweigend also nach seinen letzten, verletzlichen Worten, auf die Solekk in ihrer Ohnmacht nichts mehr hatte erwidern können, packte er die Kleine auf ihr Krankenbett zurück. Sanft deckte er den schmalen Körper zu und strich ihr eine Strähne des dunklen, gewellten Haars aus dem Gesicht, bevor er sich entfernte und Killer ansah.
 

„Ich denke, wir können sie alleine lassen.“, ließ er leise verlauten und forderte ihn damit unterschwellig zum Zwiegespräch.
 

Sein blonder Nakama nickte verhalten und folgte dem Rothaarigen schweigend auf das Hauptdeck.
 

„Was denkst du? Sie wird wieder, oder, Kid?“, fragte der Klingenkämpfer nach einigen stillen Minuten unsicher.
 

Der Feuerfarbene spürte, wie unangenehm es dem Anderen war, mit ihm über sie zu sprechen. Er verstand es und doch verstand er es nicht. Natürlich ahnte er, was der Blonde für sein Mädchen empfand, wenn auch Gott sei Dank nicht die ganze erschlagende Tragweite seiner Gefühle. Er war sich im Klaren darüber, wie nahe sich die beiden gestanden hatten. Das war etwas, das ihm immer aufgestoßen war. Immer negativ aufgefallen, doch oft genug hatte Solekk ihn beruhigt und beschworen, dass diese Freundschaft doch nur eine Freundschaft war. Dass er ob jener keine Bedrohung empfinden musste und nun war er sich sicherer als je zuvor. Natürlich hatte sie Killer umarmt. Natürlich hatte sie ihn gedrückt und seine Nähe genossen nach all der Zeit. Doch sein eigenes Auftauchen hatte Anderes hervorgerufen. Hatte sie schier um den Verstand gebracht, sie von den Füßen gerissen und all ihre Beherrschung ad acta befördert. Nichts war mehr übrig geblieben, als sie ihn hörte. Nichts und sie beide verloren alles aus den Augen außer einander.


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Escapism
2014-11-13T09:25:55+00:00 13.11.2014 10:25
Tolle Fanfic. Ich freue mich über jedes weitere Kapitel =) Vielen Dank für die tolle Fanfic. Du schreibst richtig gut *_*
Antwort von:  Akinara
13.11.2014 11:10
Vielen, lieben Dank für das Lob, da bin ich angespornt, gleich noch ein weiteres Kapi hochzuladen ;)


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