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Peaks

Wir Haben Es Immer Auf Die Spitze Getrieben
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Òla, Freunde Der Nacht,

Wie Ihr Schon Gelesen Habt, Ist Solekk In Eine Falle Getappt.

Wird Sie Dieser Fehler Das Leben Kosten?

Ich Sage Nichts Und Hoffe, Dass Ihr Stattdessen Fleißig Kommentiert Und Favorisiert.
Und Natürlich Weiter Lest.

Lyrics:
Three Days Grace - Time Of Dying

LG Akinara
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Doomed - Jetzt Und Hier Werde Ich Ein Ende Finden

Mit letzter Kraft hielt ich meinen Oberkörper aufrecht. Meine Beine hatten längst unter mir nachgegeben und ich war in meinem armseligen Dahinschleppen eingeknickt, bevor ich mein Ziel erreichen konnte. Jetzt zitterten auch die Arme erbärmlich.

Was zum Teufel war los mit mir? Der höllische Schmerz flammte wieder im Inneren auf und ich griff mir mit verkrampfter Hand an den oberen Bauch.
 

„Ahhahhh...“, ich keuchte leise und heiser.
 

Fuck, das brannte unglaublich. So etwas hatte ich noch nie erlebt. Nie zuvor war etwas körperlich so qualvoll gewesen wie das hier. Es fühlte sich an, als fräße sich irgendetwas langsam durch mich hindurch. Ich würgte, spuckte ein bisschen Blut auf den leicht mit Gras bewachsenen Boden und kroch weiter voran.

Wenn ich es doch nur bis zum Wasser schaffen würde.

Ich warf einen sehnsüchtigen, verzweifelten Blick zwischen den lichten Bäumen hindurch, die meinen vielleicht letzten Weg säumten und erkannte das vertraute Glitzern der ruhigen See.
 

Mutter Meer, wirst du mich je wiedersehen?
 

Ich hustete noch einmal und brauchte nun beide Hände, um mich über der harten, trockenen Erde aufrecht zu halten. Obwohl das eigentlich schon lange nicht mehr aufrecht war. Schon vor einigen Metern war ich zusammengeklappt und robbte seitdem voran, mit minutenlangen Pausen, in denen ich gegen die schier unerträgliche Pein in meinen Eingeweiden ankämpfte. Was war das nur? Was passierte hier mit mir? Ich war doch eigentlich bei bester Gesundheit. Konnte es etwas mit der seltsamen Begegnung vorhin zu tun haben? Ich überlegte und augenblicklich loderte Wut in mir auf. Der Bastard, er hatte...
 

Ahh, oh Gott, dieser Schmerz. Allmählich wurde mir klar, dass es keine Aussicht, keine noch so kleine Chance darauf gab, es bis zum rettenden Ozean zu schaffen und ich wollte weinen. Wollte jammern, wimmern, winseln und meine ganze Aggression heraus schreien. Nicht, weil ich um mein Leben trauerte oder den Tod fürchtete. Nein, dieser war mir in seiner allumfassende Schwärze stets gnädig erschienen. Wenn man erst die Folter des Sterbens hinter sich hatte, so empfing er einen doch mit offenen Armen, in einem stillen Reich ohne Leid und knechtendes Gefühl, oder? Ja, der Tod kam mir freundlich vor, wohlgesonnen und verständnisvoll. Doch ich durfte noch nicht gehen.
 

Meine Jugend:

EGAL.
 

Meine Pläne:

EGAL.
 

Nein, es gab nur eine Sache, einen Grund, der mich an meinem Leben hängen ließ. Etwas, jemanden, den ich zum letzten Mal vor mehr als zwei Jahren gesehen und der doch nie meinen Kopf verlassen hatte.
 

Für siebenhunderteinundsiebzig Tage nicht.
 

Keine Sekunde lang.
 

Ich wollte nicht sterben, ohne ihn noch einmal gesehen, gefühlt zu haben. Das durfte nicht passieren. Auuu! Argh, Gott, bitte! Hab Erbarmen mit meinem kümmerlichen Herzen! Lass es so lange schlagen, bis es das andere, größere noch einmal spüren kann. Ich wollte ihn unter keinen Umständen enttäuschen, zurücklassen hier ohne mich. So lange hatte ich jeden Tag geglaubt, gehofft, wir würden uns wiedersehen in dieser Neuen Welt. Es war einfach nicht möglich, nicht hinzunehmen, nicht fair, dass die kurzen Monate, die wir noch vor der Redline geteilt hatten, die einzigen für uns gewesen sein sollten. Die viel zu seltenen Gelegenheiten, in denen wir uns geliebt oder einfach nur angesehen hatten. In denen ich in seine goldenen Iriden getaucht war. Nein, Gott, das war nicht gerecht. Nimm mir das Leben jetzt nicht! Ich brauche es noch. Damit ich es ihm schenken kann. Wo bist du nur?
 

Ahh, wieder das Beißen im Magen. Diese Qual. Linderung! Das Bild der Lichtung, des funkelnden Meeres verschwamm vor meinen Augen, teils wegen der Schmerzen, teils wegen meiner salzigen Tränen. Sie bahnten sich nun vermutlich zum letzten Mal ihren Weg meine Wangen hinab. Das war es also gewesen? Das sollte meine ganze Existenz gewesen sein?

Elf Jahre fehlende Erinnerung, acht Jahre Pein und Demütigung und nur ein paar Monate Glück mit ihm? Hatte ich das so verdient? Ich zog mich noch ein bisschen voran, richtete mich dann mit all meiner verbleibenden Kraft auf und brüllte. Brüllte laut und wütend und enttäuscht und schmerzvoll. Fiel zur Seite, dem Monster in mir zum Opfer, das meine Organe Stück für Stück zerlegte, fraß und sich daran ergötzte. Dieses Biest, es zerstörte mich von innen. Es war kein Tier, nur eine Flüssigkeit...
 

On the ground I lay

Motionless in pain

I can see my life flashing before my eyes

Did I fall asleep?

Is this all a dream?

Wake me up, I'm living a nightmare

I will not die

I will survive

I will not die, I'll wait here for you

I feel alive when you're beside me

I will not die, I'll wait here for you

In my time of dying
 

~
 

Der gedankenversunkene Captain hob den Kopf.
 

Was war das für ein Geräusch gewesen?
 

Fragend sah er zu seinem Vize herüber, der still neben ihm her stapfte. Auch dieser hatte den Laut vernommen und sich in die Richtung seiner Quelle umgedreht. Die beiden waren wirklich nicht besonders sensibel, aber jener Ton, ein Schrei, er ließ ihnen das Blut in den Adern gefrieren.

Es klang ganz zweifellos nach Sterben. Nach unsäglichem Schmerz und Leid. Und es kam ganz aus der Nähe.
 

Wer war noch hier?, fragte sich der Rothaarige, in Alarmbereitschaft versetzt.
 

Er hatte kein weiteres Schiff gesehen. Auch sein Nakama schien ratlos und nicht minder beunruhigt. Nicht, dass sie sich fürchteten. Um zwei Kerle wie sie in Angst zu versetzen, brauchte es schon Einiges mehr. Aber wenn hier etwas, oder nein, der Ruf hatte sich viel mehr nach einem Jemand angehört, so zu Tode kam, dann wohnten dieser unscheinbaren Insel Gefahren inne, die sie noch nicht kannten. Ratsam wäre es gewesen, so schnell wie möglich auf die Devil zurück zu kehren und abzulegen. Vernünftig. Aber dem Captain schwebte etwas Anderes vor. Sein blonder Begleiter konnte es sehen. Er nickte nur stumm und schon setzten sich die beiden in Bewegung. Jagten rasant in Richtung der Geräuschquelle, die schon vor einigen Sekunden verstummt war, in denen sie gezögert und nachgedacht hatten. Keiner von ihnen hatte auch nur den blassesten Schimmer, worauf sie sich vorbereiten sollten und sicherheitshalber löste der Klingenkämpfer die gebogenen Schneiden seiner Waffen aus ihren Halterungen. Wenn es schnell gehen musste, wollte er bereit sein.
 

Nach wenigen Augenblicken trafen sie am Ort des Geschehens ein und nichts, aber auch gar nichts wirkte ungewöhnlich. Alles in bester Ordnung, friedlichste Natur: Eine schmale Lichtung und in sichtbarer Entfernung der beruhigende Anblick des Meeres. Still und unberührt, das Fleckchen. Der Blonde war verwundert und auch etwas enttäuscht, bis er die Gestalt entdeckte.

Er stieß seinen Captain an und deutete wortlos auf den unbewegten Körper mitten auf der Freifläche. Augenscheinlich tot, ein zartes Persönchen, kein Gegner. Eine junge Frau.
 

Ihn befiel ein ungutes, beklemmendes Gefühl. Etwas an dieser Situation stimmte nicht. Es war nicht die gleiche, merkwürdige Vorahnung, wie wenn man einen Hinterhalt witterte, vielmehr der Eindruck einer anderen drohenden Katastrophe. Sich prüfend umschauend schritten die Zwei näher heran, warfen argwöhnische Blicke zwischen den Bäumen hindurch und suchten nach einem Hinweis, der ihnen die Lösung dieses Rätsels erleichterte. Mit einem Kopfnicken wies der Chef seinen Begleiter an, nach der Frau zu sehen und drehte sich langsam und misstrauisch um die eigene Achse. Auch ihn hatte ein bedrückendes Gefühl befallen, das scheinbar ohne Grund bleiben wollte. Der Blonde beugte sich zu der Unbekannten herunter.

Irgendetwas war komisch an ihr. Er musterte ihr Profil genauer. Es kam ihm bekannt vor. Als hätte er es schon oft gesehen, vielleicht ein wenig anders und doch...
 

Zweifelnd drückte er gegen die Schulter der jungen Frau, die daraufhin matt auf den Rücken rollte.
 

Er starrte in das bleiche Gesicht und fluchte ob der Tatsache, dass seine Intuition ihn nicht getäuscht hatte.
 

Scheiße! Nicht wirklich, oder?
 

„Kid!“
 

Seine Stimme hallte ungewohnt laut und aufgeregt über die Lichtung. Sofort war sein Captain alarmiert. Schließlich schrie sein sonst ruhiger Vize nicht grundlos so herum.
 

„Was ist?“, angespannt blickte sich der Rotschopf um, erwartete einen Angriff von allen Seiten, vor dem ihn sein Nakama hatte warnen wollen. Nichts. Hä?
 

„Sieh dir das an!“, rief der Andere und hockte sich neben die Gestalt am Boden.
 

Wieso sollte er sich eine Tote ansehen?, fragte sich der junge Mann missgelaunt. Dennoch schritt er herüber. Warf einen geringschätzigen Blick auf die Frau auf der Erde
 

...und fiel auf die Knie.


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 



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