Zum Inhalt der Seite

An unique Affair

Dramione [x]
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

The confrontation

Zum Glück war heute Samstag und Hermione musste nicht ins Ministerium. Den Tag über verbrachte sie damit ihr Haus von schmerzvollen Dingen zu befreien. All die vielen Bilder, die Ron und sie zeigten, verbarrikadierte sie nun endlich in einen Karton. Genauso wie die wenigen Geschenke, die er ihr die Jahre über gemacht hatte und verstaute sie auf den Dachboden. Nach der offiziellen Trennung, war sie noch nicht fähig dies zu tun. Vielleicht hatte sie auch noch die Hoffnung gehabt, das er zu ihr zurück kommen würde. - Pustekuchen!
 

Doch jetzt fühlte sich reichlich befreit.
 

Nachdem sie alles aus ihren Augen verbannt hatte, ließ sie noch Krummbein in den Garten hinaus und legte sich in einen Gartenstuhl, um ein ruhiges Buch zu lesen.
 

Doch so lange konnte sie sich nicht auf die Zeilen konzentrieren. Nach all dem Desaster von gestern Abend, hatte sie die Gedanken weiter gesponnen.
 

Sie fragte sich, ob sie irgendwann einmal soweit war und all das hinter sich lassen konnte. Konnte sie jemals den Schmerz vergessen? Eher nicht. Aber sie musste versuchen damit weiterzuleben. So schwer es ihr auch Momentan fiel.
 

„Miau...“
 

Krummbein hüpfte auf ihren Schoß und legte sich schnurrend auf sie. Gedanklich kraulte sie ihn hinter seinem Ohr. Das mochte er schon immer gerne.
 

Wieder versuchte sie sich auf ihr Buch zu konzentrieren. Doch ein Gedanke ließ die Chance verstreichen.
 

„Ach, scheiße. Das hab ich ja total vergessen!“, fluchte sie und erhob sich schnell aus ihrem Gartenstuhl, so dass Krummbein sie sogar anfauchte, da er heruntergefallen war.
 

„Entschuldige,...“, murmelte sie und eilte ins Haus zurück.
 

Sie hatte ganz ihre Verabredung mit Malfoy vergessen. Nicht, das sie das stören würde. Aber er war ziemlich penetrant in solchen Dingen. Es war schon mal vorgekommen, dass sie einmal einfach ein Treffen vergessen hatte und er am Ende wütend vor ihrer Tür gestanden hatte.
 

Auch wenn es ihr missfiel, dass er so an ihr klebte. Aber vielleicht war es heute gerade einmal gut, dass sie hier rauskam. Alles einfach hinter sich zu lassen. Auch wenn das bedeuten würde, mit dem blonden, ehemaligen Slytherin ausgehen zu müssen.
 

Es war kurz nach sechs Uhr Abends, als Hermione Krummbein noch etwas in seinen Napf füllte.
 

„Ich hab' dir genug hingestellt, dass muss reichen. Ich weiß nicht wann ich zurück bin. Ich hoffe es endet nicht wie immer...“, murmelte sie zu ihrem Kater, der sich allerdings nur über sein Fressen hermachte.
 

„Verschling doch nicht gleich alles!“, meckerte sie ihn an, doch es schien ihn nicht zu kümmern.
 

Hermione seufzte. Auch egal. Dann hatte er eben für später nichts mehr. Er war eh viel zu dick. Eine Diät würde ihm schon nicht schaden.
 

Sie schaute auf ihre Armbanduhr und musste feststellen, dass es gleich halb sieben war. Um 19.00 Uhr wollte sie sich mit ihm im Tropfenden Kessel treffen. Sie ging aus der Küche und lief eilig an die Garderobe, um ihren schwarzen Mantel anzuziehen.
 

Darunter hatte sie eigentlich auch nichts beeindruckendes an. Es war schließlich immer noch Malfoy. Für ihn würde sie sich niemals herausputzen. Außerdem würden sie zu einem Quidditchspiel gehen. Also würde etwas elegantes eh nicht dazu passen.
 

Stattdessen hatte sie sich einfach ein Ärmellose, beige Bluse herausgesucht. Am Träger der rechten Schulter hing eine große, ebenso beige Schleife. Eine blaue Jeans und darauf hellbraune Pumps. Ihre Haare ließ sie offen. Sie fielen ihr glatt über die Schultern. Nur an den Spitzen fingen sie an sich zu kräuseln. Kaum zu glauben, dass sie angefangen hatte ihre Haare zu glätten. Sie waren so viel einfach zu Handhaben.
 

Sie sah stattlich aus. Nicht zu viel, nicht zu wenig. So war das okay.
 

Eine halbe Stunde später saß sie im Tropfenden Kessel in einer eher abgelegenen Ecke. Dennoch hatte sie einen guten Blick auf die Eingangstür und konnte somit das böse Übel gut erkennen, sobald er den Pub betrat.
 

Hermione musste nicht lange warten. Gute fünf Minuten und Malfoy betrat die Kneipe. Er sah...ja. Normal aus. Wie sie auch. Kaum zu glauben, dass das gehen würde.
 

Sie erkannte ein schwarzes Shirt unter einer schwarzen Lederjacke. Fast schon muggelartig. Seine ebenso schwarzen Jeans saßen locker an seinen Beinen. Seine Schuhe waren die üblichen Lederschuhe, die er sonst auch immer auf der Arbeit trug. Aber es stand ihm. Sie musste über sich selbst lachen und starrte kurz auf ihren Holztisch.
 

„Kaum zu glauben, Miss Granger ist pünktlich.“, schnarrte er und setzte sich zu ihr.
 

Erst jetzt sah sie wieder auf und erkannte sein dümmliches Grinsen. Ihr Blick wanderte weiter zu seinen Haaren. Sie waren nicht gestylt mit Haargel oder sonstigem. Sie lagen einfach nur so wie immer. Locker, Flockig.
 

„Sei froh, das ich dich nicht wieder versetzt habe. Ich hätte es beinahe wieder vergessen.“, sagte sie aufrichtig und erntete einen kurzen Lacher seinerseits.
 

„Spätestens, wenn ich wieder vor deiner Tür gestanden hätte, wäre es dir wieder eingefallen, Granger.“, grinste er erneut.
 

Es war merkwürdig. Es gab Tage, da konnte sie seine Anwesenheit nicht ertragen. Sie könnte ihn dann einfach nur an die nächste Wand hexen, oder ins Nirvana schicken. Doch es gab auch diese Tage, wie heute. An denen es einfach nur befreiend wirkte, wenn er so nah bei ihr war. Sie konnte sich immer gute unterhalten. Diskussionen waren Vorprogrammiert, aber keine, die im Streit endeten.
 

Plötzlich kam der Wirt – Tom – des Tropfenden Kessels an ihren Tisch und fragte, ob sie etwas bestellen wollten. Hermione verneinte, doch Malfoy ließ nicht mit sich reden und bestellte zwei Butterbiere.
 

„Ist das nicht etwas...zu spät? Ich dachte du wolltest mich in ein Quidditchstadion entführen.“
 

„Das werde ich schon noch tun. Keine Angst Granger.“, sagte er und nahm sein Butterbier dann entgegen, als Tom wieder kam, „Der eigentliche Anpfiff findet erst um 20.00 Uhr statt. Bis dahin haben wir noch ein bisschen Zeit.“
 

Hermione erwiderte nichts darauf, dafür kam ihr Malfoy wieder einmal zuvor.
 

„Und, wie war's gestern mit den Wieseln?“
 

Hermione, die gerade ein Schluck aus ihrem Krug machen wollte, verschluckte sich heftig daran. Noch schlimmer wurde es, als sie seine warme Handfläche auf ihren Rücken fühlte. Sie konnte gerade noch einen tiefen Seufzer verhindern.
 

„Dein...dein Brief hättest du dir sparen können. Es wäre besser gewesen, ich wäre da nie hin.“, murmelte sie leise und wischte sich mit einer Servierte die Nässe des Butterbiers an ihrem Kinn ab.
 

„Was ist passiert?“, fragte er nach.
 

„Hör mal, dich interessiert das ganze doch gar nicht. Können wir das Thema einfach fallen lassen. Ich-“
 

„Doch, es interessiert mich. Bist du zu feige, deinen Mann...entschuldige, deine Frau zu stehen und zu sagen, was jetzt Sache ist?“
 

„Ich habe keine Lust darüber zu reden, okay.“
 

„Aber...“
 

„Nein, Malfoy. Das geht dich rein gar nichts an!!“, rief sie nun schon so laut, dass sich ein paar Gäste zu ihnen umdrehten.
 

Und wieder wünschte sie sich, ihn an die nächste Wand zu hexen.
 

„Okay. Vergessen wir das. Lass uns das hier austrinken und wir gehen langsam los zum Portschlüssel.“
 

Sie willigte ein, auch wenn sie nur noch wenig Lust hatte, jetzt noch mit ihm zu einem bescheuerten Quidditchspiel zu gehen.
 

Hermione war noch nie eine Sportskanone gewesen. Allein schon, dass sie das Fliegen auf Besen hasste. Noch dazu kam ihre Höhenangst dazu. Nicht ohne Grund hatte sie meistens das Mannschaftstraining der Gryffindors ausfallen gelassen. Ihre riskanten Flugmanöver sahen einfach immer nur gefährlich aus und sie wollte keiner ihrer Freunde einmal vom Boden auf kratzen müssen.
 

Nach weiteren zehn Minuten verließen sie den Pub und steuerten einen Seitengang an. Malfoy hielt ihr den Arm hin und sie wusste, dass sie zuerst zum Portschlüssel apparieren mussten.
 

Es dauerte nur wenige Momente, bis sich Hermione auf einem großen Hügel wiederfand. Schnell nahm sie Abstand von Malfoy, um nicht allzu viel Kontakt mit ihm zu teilen.
 

„Bereit für den nächsten Schwung, Granger?“, sagte er grinsend und hielt ihr eine alte, nicht mehr funktionsfähige Glühlampe entgegen.
 

Sie nickte nur und fasste ebenso wie er an das Glas der Lampe, um kurz darauf den Wirbelwind zu spüren, den sie von dem großen Hügel fortwehte zu einem großen, pompösen Ort.
 

Der Schauplatz erinnerte Hermione an damals an die Weltmeisterschaft zwischen den Iren und den Bulgaren. Wenn sie nicht ganz täuschte, müsste das sogar dieser Platz gewesen sein. Die Zelte, die außerhalb des Stadions vor Jahren aufgebaut waren, waren diesmal jedoch nicht hier. Immerhin ging es hier nur um ein ganz normales Vereinsspiel.
 

Malfoy riss sie aus ihren Gedanken, indem er sie an die Hand nahm und zum Eingangsportal zog.
 

Sie erschauderte immer wieder an seinen warmen Händen. Früher hätte sie immer gedacht, das er durch und durch kalt gewesen wäre. Doch dem war nicht so.
 

Peinlich berührt sah sie auf ihre Hand und auf seine, bis sie am Eingang standen und sie sich von ihm los riss.
 

Sie stellten sich in die lange Schlange hinein, die sich schon gebildet hatte und steuerten eher langsam auf das Wachpersonal zu. Als sie endlich vor zwei stattlich gestemmten Männern stand, zog Malfoy die zwei Eintrittskarten hervor und übergab sie dem einen. Der Mann riss die Karten nur ein und übergab sie dem Blonden wieder. - Der Eintritt war also geschafft.
 

Die ganze Zeit sprachen sie kein Wort miteinander. Er zog sie nur durch das Treppengeländer. Erst war sie verwirrt, da er sie weit nach oben führte. Bis es ihr dämmerte. VIP-Plätze.
 

„Kein Wunder, das es schwierig war an die Karten zu kommen.“ , murmelte sie, so dass er es nicht hörte.
 

Er ging voraus. Sie hinterher, als er signalisierte, das hier ihre Plätze waren.

Block 1, 1. Reihe, Sitzplätze 17 und 18.
 

Sie setzte sie auf Platznummer 18, nachdem sie ihren Mantel noch ausgezogen hatte. Die Luft war warm, die Temperaturen fühlten sich gut auf ihrer Haut an. Nur am Rande bemerkte sie, wie sich Malfoy neben sie setzte und eine Art Kalenderkarte aus seiner Jacke herausholte.
 

„Was ist das?“
 

Verwirrt sah er zu ihr und zog eine Augenbraue hoch.
 

„Eine Punktekarte, Granger.“
 

„Und...für was ist das gut?“
 

Er lachte leise und schien sich wohl köstlich zu amüsieren.
 

„Du hast keine Ahnung von Quidditch, oder?“
 

Sie grummelte etwas vor sich hin, was er wohl nicht verstand. Trotzdem antwortete er ihr freundlich.
 

„Vergleich es wie mit den Tabellenpunkte in Hogwarts bei den Häuserspielen. Welche Mannschaft liegt vorne, mit wie vielen Punkten. Wie viele bräuchten sie, um die Rangliste aufzusteigen. So in etwa.“
 

„Und du hast alle Punkte notiert? Von allen Mannschaften?“
 

Er nickte und ließ sie auf die Karte schauen. Er deutete auf die einzelnen Spiele, die er eingetragen hatte.
 

Holyhead Harpies: 460 Punte.

Puddlemere United: 310 Punkte.

Appleby Arrows: 100 Punkte.

Ballycastle Bats: 170 Punkte.

Caerphilly Catapults: 190 Punkte.

Montrose Magpies: 210 Punkte.

Kenmare Kestrels: 280 Punkte.

Pride of Portree: 290 Punkte.

Wimbourner Wespen: 370 Punkte.

Tutshill Tornados: 410 Punkte.

Wigtown Wanderers: 430 Punkte.

Falmouth Falcons: 560 Punkte.

Chudley Cannons: 550 Punkte.
 

Er erklärte ihr auch, das die Plätze von drei bis 13 schon längst feststehen. Und das hier heute Abend, das Finalspiel zwischen den beiden höchsten Mannschaften entscheiden soll, wer nun Platz 1 und Platz 2 dieses Jahr belegte.
 

Hermiones Herz raste. Nicht, weil sie Malfoy so nah war. Um Merlins gelocktem Bart! Nein. Sondern das ihr klar wurde, wer heute hier gegen die Falmouth Falcons spielte...
 

Wieso musste er ihr das verschweigen? Er wusste doch,...nein falsch Hermione. Er wusste nicht, wie es in dir aussah. Und das war vielleicht auch gut so. Aber heute Abend, war es schlimmer als schlimm.
 

„Ich...“, sie stand abrupt auf und wollte sich gerade wieder ihren Mantel anziehen, „Ich muss hier raus.“, sagte sie nur schnell und rannte schon die Reihe entlang hinaus aufs Treppengeländer. Sie kam nicht weit, als sie Malfoy auf einem Absatz herumdrehte, als er sie am Arm gepackt hatte.
 

„Granger, was ist los? Willst du mich hier sitzen lassen?“
 

„Nein...ich...es ist nicht wegen dir. Ich...“, sie fand einfach nicht die richtigen Worte.
 

„Komm schon, ich weiß Quidditch ist nicht so deins, aber das nächste Mal gehen wir einfach irgendwo hin, wo du gerne hinwillst, okay?“
 

Er hatte wirklich keine Ahnung, wieso sie so in Panik geriet.
 

„MEINE WERTEN DAMEN UND HERREN!!!“, schallte es plötzlich aus einem Megaphone, „ES FREUT MICH SIE ALLE HIER BEGRÜßEN ZU DÜRFEN! HEUTE BEIM FINALSPIEL ZWISCHEN DEN FALMOUTH FALCONS UND CHUDLEY CANNONS!!“
 

Sie sah, wie er unmissverständlich die Augenbrauen zusammenzog, genauso wie er sehen musste, das ihre Augen so viel Panik ausstrahlten, das sie damit sogar vielleicht die Tribüne einreißen könnte.
 

„Granger...komm schon. Du siehst aus, als hättest du den Blutigen Baron gesehen.“, versuchte er zu scherzen.
 

Doch es gelang ihm nicht, als sie sich aus seinem Griff befreite und nur ein „Entschuldige.“, murmelte und wieder weitere Treppen hinunterstieg.
 

Malfoy schien jedoch nicht locker zu lassen. Wie hatte sie gesagt? Ah ja. Er klebte. Er klebte wie... wie...Eidotter an ihr - Und sie war das Eiweiß!
 

„Granger! Bleib stehen!“
 

Sie wollte ihn nicht hören. Wollte nur hier raus. All das was sie heute Morgen aussortiert hatte aus ihrem Haus, aus ihren Gedanken verbannt hatte, kam mit vollem Schwung wieder. Wieso war die Welt nur so unfair zu ihr?
 

„UND NUN DIE HEUTIGE AUFSTELLUNG DER FALMOTH FALCONS!“, rief der Moderator und nur nebenbei hörte sie die Namen einiger, ehemaligen Schülern von Hogwarts.
 

„MARCUS FLINT, ADRIAN PUCEY, GRAHAM MONTAGUE, ABRAHAM ROUGE, FELIX BOTTOM, ANDY BOLE UND THEODORE BIEGEL!“
 

„Granger...verdammt, bleib stehen und lauf nicht davon!“, rief er ihr verärgert hinter her. Als sie gerade die letzte Stufe erreicht hatte, hatte er sie wieder zu fassen bekommen. Er schnappte sich beide Arme und stieß sie gegen die nächst beste Wand.
 

„Merlin, Granger. Ich hab Hunderte von Galleonen dafür ausgegeben. Du kannst mich doch nicht einfach damit sitzen lassen!“
 

„Ich scheiß auf dein Gold Malfoy! Und jetzt lass mich los, bevor ich...“
 

„Bevor du was?!“, provozierte er sie, doch sie kam nicht mehr dazu ihm zu antworten, denn da hörte sie schon wieder den Stadionsprecher, der ihr das Gefühl gab zusammenzubrechen.
 

„UND HIER DIE AUFSTELLUNG DER CHUDLEY CANNONS!“, eine kurze Pause, in der Hermione die Augen schloss, „ANTHONY GOLDSTEIN, ZACHARIAS SMITH, KEVIN WHITBY, EMMA DOBBS, SALLY-ANNE PERKS, ANDREW KIRKE UND NATÜRLICH RONALD WEASLEY!!“
 

Sie öffnete ihre Augen und sah in das Gesicht von dem Blonden. Offenbar war bei ihm auch der Groschen gefallen.
 

„Würdest du mich jetzt loslassen?“, hauchte sie und tatsächlich ließ er sie los.
 

Sie wandte sich wieder zum Gehen, doch ihre Hand wurde wieder eingefangen.
 

„Willst du wirklich gehen? Wegen ihm?“, sagte er und schluckte kräftig.
 

„Du verstehst das nicht, Malfoy. Ich...“, fing sie an, doch sie änderte ihre Richtung des Gesprächs, „Weißt du was gestern wirklich passiert ist? Interessiert es dich immer noch? Gut, ich sag's dir.“, sagte sie und versuchte die Tränen zurückzuhalten, „Ich durfte mir vorhalten lassen, was für eine beschissene Freundin ich war. Was ich falsch gemacht habe, durfte mich beleidigen lassen und weißt du was? Sie hatte Recht. Ich bin engstirnig und vielleicht zu ehrgeizig gewesen, das ich nicht einmal mitbekommen habe, das er mich schon über ein halbes Jahr lang betrogen hatte!“
 

Sie sah ihm an, wie er erneut schluckte. Wieso erzählte sie ihm das eigentlich alles? Sie fühlte sich auch so nicht besser damit.
 

„Und ich habe keine Lust mehr, mich ständig rechtfertigen zu müssen, vor niemanden. Akzeptier das oder lass es. Aber versuch nie wieder mir irgendwie ans Bein zu pissen, Malfoy. Ich hab auch ohne dich genug Probleme!“
 

Und mit diesen Worten stapfte sie Richtung Ausgang davon.
 

Und jetzt weinte sie doch. Sie konnte es einfach nicht aufhalten. Hatte sie sich nicht geschworen nie wieder wegen einem Kerl zu heulen?
 

Unvorsichtig lief sie um eine Ecke und knallte prompt in jemanden hinein. Etwas nasses zog sich durch ihre Kleidung. Etwas klebriges.
 

„Bei Merlin! Kannst du nicht aufpassen!“, stieß eine weibliche Stimme hervor.
 

Durch die vielen Tränen, erkannte sie keine Person, doch diese Stimme kam ihr so unglaublich bekannt vor.
 

„Ich fass es nicht...Granger, du hier?!“
 

Hermione wischte sich über die Augen und schaute in das gegenüberstehende Gesicht. Und der Schock ging eine Stufe höher.
 

Vor ihr stand Lavender Brown. Wie dumm sie war. Natürlich. Wenn Ron ein wichtiges Spiel hatte, war sie nicht weit davon entfernt.
 

Sie konnte keinen Satz bilden. Es war einfach alles zu viel. Das nächste was sie noch mehr in Panik versetzte, war die männliche, raue Stimme des Malfoyjungen, der offenbar nicht kampflos aufgeben wollte.
 

„Granger...!“
 

Auf einmal ging alles so schnell. Lavender entdeckte Malfoy. Malfoy entdeckte Lavender und Hermione wollte sich am liebsten in Luft auflösen.
 

„Malfoy? Was zum...“, sie starrte abwechselnd auf Hermione und auf Malfoy.
 

„Brown?“
 

Oh bitte nicht. Hermione war klar, dass das nie passieren sollte. Jedes mal ging alles gut. Keiner wusste das Hermione mit ihm angebandelt hatte. Immer waren sie vorsichtig. Was hätte das auch gegeben, wenn die Öffentlichkeit davon erfahren hätte. Ein Skandal vermutete sie.
 

Doch jetzt. Jetzt war alles ruiniert. Und wieso? Weil Malfoy sie auf dieses dumme Quidditchspiel gezerrt hatte.
 

„Ich glaub mein Schwein pfeift. Du und Malfoy?!“, stieß Lavender schrill hervor.
 

Sie glaubte fast, dass Malfoy gleich etwas dagegen sagen würde. Dass das alles nur Zufall sei, aber nicht einmal das hätte Lavender von ihrer Meinung umgestimmt.
 

Zu gut wusste sie doch, das Lavender Tratschtante Nummer eins war. Morgen würde die gesamte Zaubererwelt wissen, das sie etwas mit Malfoy hatte.
 

Hatte sie denn? Eine Affaire, ja. Okay, vielleicht war da auch ein bisschen Freundschaft, obwohl man das keine richtige Freundschaft nennen konnte. Immerhin lief es am Ende ja immer auf Sex hinaus. Und Freunde schliefen nicht miteinander. - Also doch keine Freundschaft.
 

Ah! Es war einfach alles zu verwirrend!
 

Hermione erwachte langsam aus ihrer Starre und musste sich erst einmal orientieren.
 

Lavender stand immer noch da, mit einem halb leeren Becher Butterbier. Malfoy stand hinter ihr und erst jetzt bemerkte sie seine Hand auf ihrer rechten Schulter.
 

„So tief bist du also gesunken?“, lachte sie auf einmal, „Mit Malfoy...oh man, wenn ich das Won-Won erzähle! Der fällt aus allen Wolken! Und erst Harry und Ginny. Dann werden sie wohl endlich einsehen, das du kein guter Umgang bist. Ich meine, wenn man sich mit dem Feind verbrüdert....“, lachte sie und schüttelte ihre Haarmähne.
 

Sie merkte wie Malfoys Hand sich auf ihrer Schulter verkrampfte. Wenn sie jetzt nichts sagen würde, würde er hier seine Beherrschung verlieren.
 

„Was ist eigentlich dein Problem, Lavender? Du hast doch alles was du wolltest, da kannst du mich doch auch in Ruhe lassen.“, sagte sie angespannt, aber auch sehr ruhig.
 

„Was mein Problem ist? Du bist es. Aber keine Angst, sobald er weiß, was ich heute sehen durfte, bist du aus seinem Leben komplett gestrichen.“, lachte sie gehässig und schüttelte sich erneut, bevor sie an den beiden vorbei ging und eine Etage höher stieg.
 

Es war so still, bis auf den Anpfiff hörte sie nichts mehr. Nicht einmal nahm sie war, das Malfoy an ihr rüttelte.
 

Stattdessen würde ihr allmählich bewusst, was Lavenders Ziel war. Sie wollte nicht nur ihren Freund ausspannen, sondern auch ihre Freunde von ihr abschrecken. Sie wollte nicht nur ihren Freund, sie wollte ihr Leben.
 

Sie schluchzte kurz auf und erst da hörte sie Malfoys Stimme.
 

„Granger...“, murmelte er und drehte sie zu ihm herum um sie ansehen zu können.
 

Gott, wieso konnte er einfach nicht verschwinden. Jetzt konnte er auch noch sehen, wie sie anfing zu weinen. Er würde sich nicht verkneifen können, sie auszulachen. Sie zu verhöhnen. Wie er es all die Jahre in ihrer Schulzeit getan hatte.
 

Doch anscheinend waren diese Zeiten vorbei. Er tat etwas, was sie nie für möglich gehalten hatte. Er nahm sie in seine Arme. Und nur ganz leise vernahm sie seine Stimme erneut.
 

„Ich bring dich nach Hause, okay?“
 

Sie nickte nur in seine Schulter. Zu mehr war sie nicht mehr in der Lage.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Kanna
2014-10-15T15:46:08+00:00 15.10.2014 17:46
Bis hier eien wirklich tolle Story :3
Ich habe in den Büchern Malfoy gehasst, in jedem Kapitel! Und hier in dieser FF muss man ihn einfach mögen.
Der Hass auf Lavender steigt ins Unermessliche und ich hoffe, dass Hermine und Malfoy ihr so richtig eins auswischen!
Dramione ist ein echt tolles Pärchen *o*
Antwort von: KatieBell
21.10.2014 11:53
Vielen Dank für dein Review :)


Zurück