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Fallen Angel

Angels Project II
von

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Neues Territorium

Der Trick mit dem gefälschten Geld funktionierte problemlos, weshalb sich Kira so langsam sogar daran gewöhnte. Auch wenn sie immer noch ein schlechtes Gewissen beschlich, wenn sie es verwendete. Doch, da sie nicht eigenhändig jagen konnte, musste sie Essen kaufen. Und ein paar andere Klamotten waren dann auch irgendwann auf die Liste des Nötigsten gewandert. Nun saß die Blonde also in neuen Kleidern am Waldrand und schaute auf die Stadt hinunter.

„Nagi, wir müssen hier langsam weg. Wir sind schon viel zu lange hier.“ Eindringlich betrachtete der Graue seine Gegenüber, lies dann jedoch den Kopf hängen. Er schien etwas gegen das Weiterziehen zu haben.

„Wir benutzen Falschgeld, irgendwann wird das mit mir in Verbindung gebracht und dann haben wir die Polizei – oder schlimmeres – am Hals. Wir sollten am besten gleich aufbrechen.“ Ein Ton des Unmuts kam von dem kleinen Wolf, als Kira aufstand und sich ausgiebig streckte.

„Na komm, mein Kleiner. Suchen wir uns eine neue Bleibe.“ Und mit diesen Worten machten die beiden sich dann doch auf den Weg in eine neue Stadt.

 

Erst zum späten Abend erreichten die beiden die nächste Großstadt, wobei sie den Großteil der Dörfer und Städte dazwischen links liegen gelassen hatten. Es musste sie nicht jeder sehen und ihren Weg verraten. Doch nun saßen sie inmitten eines Feldes, fernab der Landstraßen, und betrachteten die bereits erleuchtete Stadt vor sich.

„Na, was hältst du davon, dass wir ein wenig hier bleiben? Diese Stadt ist größer, als die letzte. Hier können wir auch länger unentdeckt mit deinem Geld zahlen.“ Nagi schnaufte lange durch, dann streckte er sich auf Kiras Schoß in die Höhe und schmiegte seinen Kopf an ihr Gesicht, um sein Einverständnis zu geben.

„Also gut. Aber erst morgen. Suchen wir uns für die Nacht erst einmal ein Plätzchen.“ Womit sie ihren Weg erneut in einigem Abstand um die Stadt herum fortsetzten, bis sie schließlich ein kleines Wäldchen erreichten. Witternd blieb Kira zwischen den ersten Bäumen stehen, während Nagi den Boden inspizierte.

„Wölfe?“ Nagi schüttelte den Kopf und tapste dann ein paar Schritte in den Wald. Auch, wenn er noch nicht wieder mit Kira sprach, zeigte ihr dieses Verhalten doch, dass seine Angst langsam nachließ. Etwas, das die Blonde glücklich machte, weshalb sie ihn vorausgehen lies, bis er einen geeigneten Übernachtungsort gefunden hatte.

 

Den darauf folgenden Tag verbrachten die beiden damit, die Stadt auszukundschaften und sich einen Stadtplan zu organisieren. Währenddessen war Kira auch eine heruntergekommene Kneipe ins Auge gefallen, die sie im Dunkeln ansteuerte. Nagi schnaufte abwertend, was die Blonde nur die Augenbraue anheben lies.

„Wenn dir meine Informationsbeschaffung nicht gefällt, dann musst du im Wald bleiben.“ Erneut schnaufte der Graue, während er neben ihr die Bar betrat. Von innen wirkte sie gleich um ein gutes Stück heruntergekommener, als es von außen den Anschein hatte, doch schien gerade das der Grund zu sein, warum Hunde erlaubt waren. Recht zufrieden wegen dieses Umstandes bahnte sich die Blonde ihren Weg an den Tresen und setzte sich dort auf einen Barhocker. Es dauerte einen Moment, bis der Barkeeper sie bediente und ihr ein Radler brachte, doch störte sie das kein Bisschen. Sie brauchte sowieso noch einen Moment, sich wieder an die Gesellschaft von so vielen Menschen zu gewöhnen, denn der Laden schien sehr beliebt unter den Säufern zu sein.

Während sie nun also an ihrem Bier nippte, lauschte sie den Gesprächen im ganzen Raum, sondierte und konzentrierte sich mal mehr auf diese Unterhaltung, dann auf jene. Die Mehrheit der Anwesenden bestand aus Männern und diese unterhielten sich über den üblichen Stadtklatsch, manche krummen Dinger wie Wilderei – sie musste sich dringend einen anderen Schlafplatz als den hiesigen Wald suchen! –, Frauenprobleme und sie gaben viel angeberisches Männergeschwätz von sich. Doch hatte sich die Falschgeldsache anscheinend noch nicht verbreitet, zumindest sprach niemand darüber. Immerhin etwas gutes was sie so erfuhr, wenn der Rest auch eigentlich belanglos war.

Mit einem leichten Grinsen leerte die Blonde ihr Glas und wollte eigentlich wieder verschwinden, als ein Mann die Kneipe betrat und sich eilig an einen Tisch in einer Ecke setzte. Kurz musterte sie den Blonden mit seinem 3-Tage-Bart und seinen braunhaarigen Gegenüber, der an dem Tisch auf ihn gewartet hatte, dann drehte sie sich wieder nach vorne und orderte mit einer Handbewegung ein weiteres Getränk. Ihr feines Gehör war derweil ganz auf die beiden Männer gerichtet.

„Du wirst es nicht glauben, was ich vorhin mitbekommen habe.“

„Wenn du mich schon extra hier her bestellst, dann sollte es etwas wirklich gutes sein.“ Das leise Rascheln von Kleidung deutete darauf hin, dass der Mann sich wohl verstohlen im Raum umschaute.

„Ich bin da schon länger an der Sache dran, das weißt du doch. Der leitende Wissenschaftler scheint mir langsam zu vertrauen.“

„Du meinst diesen Anderson?“

„Genau der. Er hat mir vorhin wichtige Akten in die Hand gedrückt. Ich sollte sie zur Verwaltung bringen, damit diese sie weitergeben können. Jedenfalls waren das Berichte über die Versuchsobjekte. Hier, ich hab gleich ein paar Fotos gemacht.“ Kiras Finger zuckten kurz, ehe sie das Glas mit diesen fester umklammerte und den Kopf leicht schüttelte, da sie ein leichter Kopfschmerz in die Schläfe stach. Sie war selbst ein Versuchsobjekt gewesen, doch glaubte sie kaum, dass diese beiden Kerle über eines dieser besagten Laboratorien redeten. Unwillkürlich fasste Kira mit der freien Hand unter ihre Haare und strich über ihren Haaransatz im Nacken, unter dem ein ID-Code in ihre Haut eintätowiert worden war.

„Ich pack's nicht. Du hast wirklich Recht gehabt.“ Gerade, als sich die Blonde umdrehen wollte, stellte sich Nagi auf seine Hinterbeine und legte die Vorderpfoten an ihren Oberschenkel. Seine durchdringenden blauen Augen befahlen ihr stumm, sich am Riemen zu reißen und weiter unauffällig zu zuhören, also widmete sie sich wieder verbissen ihrem Bier.

„Die experimentieren an Wölfen herum.“ Und da war es mit ihrer Selbstbeherrschung zu Ende und sie verschluckte sich laut hustend an ihrem Bier.



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