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Fallen Angel

Angels Project II
von

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Der Käfig

Als Kira wieder erwachte, schmerzten ihre Muskeln, ihre Haut kribbelte unangenehm und durch die Schmerzen in ihrer Brust hatte sie das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen. Ihr rasendes Herz trieb ihr den Schweiß auf die Stirn, als sie sich wimmernd auf den Rücken rollte und zitternd die Finger in Brusthöhe in ihr Shirt krallte.

Was war passiert? Und wo war sie? Warum war es so dunkel um sie herum? So kalt?

Erst, als die Blonde allmählich wieder etwas besser Luft bekam und die Schmerzen soweit nachließen, setzte sie sich zitternd auf und schaute sich um, erkannte jedoch nur die Gitterstäbe, die sich rings um sie herum schlossen. Sie steckte in einem Käfig, in welchem sie sich gerade mal aufsetzen konnte. Am liebsten hätte sie erneut gewimmert, da jede Bewegung höllische Schmerzen auslöste, doch biss sie die Zähne zusammen und versuchte sich weiter zu orientieren. Zu orientieren und zu erinnern.

Doch, erst nach einem schier endlosen Moment traf sie die Erinnerung wie ein Schlag: Sie hatte den Entführer von Nagi gefunden. Und dieser harmlos aussehende Kerl hatte sie mit Elektrizität niedergestreckt. Sie war ihm in die Falle gegangen ohne es zu ahnen. Und nun musste sie sich wohl in diesem Container befinden.

Ein verzweifeltes Knurren entrang sich ihrer Kehle. Wie hatte sie sich nur so täuschen lassen können?

 

Doch riss sie da ein leises Geräusch aus ihren Gedanken. Ein schwaches Winseln.

Hastig ruckte ihr Kopf in Richtung des Winselns und sie versuchte etwas in dieser Finsternis zu erkennen. Und es dauerte nur einen Moment, da machte sie auch schon die Umrisse eines kleinen Käfigs aus. Darinnen lag etwas, zusammengerollt. Es schien zu zittern. Sein Atem ging flach und sie hatte das quälende Gefühl, dass jeder Atemzug der letzte gewesen wäre, da der nächste unendlich lange auf sich warten lies.

Nagi...“, wisperte sie den Namen und war sich sicher, dass sie richtig lag. Das Tier in diesem Käfig, kaum mehr als eine Armlänge von ihr entfernt, musste ihr kleiner Begleiter sein. Nur einen Augenblick lang starrte sie noch auf den Körper, dann riss sie sich zusammen und musterte ihre Gitterstäbe. Es gab keine Schwachstellen, die sie erkennen konnte. Nur Spuren, dass unzählige Tiere bereits verzweifelt versucht hatten, aus diesem Käfig zu entkommen.

Ihr Blick blieb an dem Schloss hängen. Ein solch massives Vorhängeschloss hatte sie noch nie zuvor gesehen. Wäre es ein einfaches gewesen, hätte sie es mit Sicherheit aufbrechen können. Aber dieses hier...

Vor Verzweiflung fing die Blonde leise an zu winseln, während sie nun doch nach dem Schloss tastete. Unbeholfen zog sie daran, doch bewegte es sich nicht. Also wandte sie sich doch den Gitterstäben zu und rüttelte kraftlos an ihnen. An jedem Stab einzeln. Einer nach dem anderen. Sie musste ruhig bleiben und durfte sich nicht aus der Fassung bringen lassen. Bestimmt war einer locker. Irgendeiner. Nur ein einziger...

Ihr Winseln wurde lauter, als sich an den Stäben nicht das kleinste Bisschen rütteln lies.

Ki... ra...“ Nur ein leises Hauchen und doch vernahm die Angesprochene es sofort und fuhr zu dem kleinen Wesen herum.

„Nagi!“ Für einen Moment trat Stille zwischen den beiden ein, doch drehte das kleine Kerlchen dann den Kopf in ihre Richtung.

„Kira...“, seine Stimme klang weinerlich, als er versuchte, aufzustehen.

„Bleib' liegen! Nagi! Hörst du mir zu? Bleib' liegen, hab' ich gesagt!“ Nachdrücklich knurrte das Mädchen, woraufhin sich der Graue wieder entkräftet zu Boden sinken lies und angestrengt schnaufte.

„Ganz ruhig, mein Kleiner. Bleib' einfach liegen. Ich finde schon einen Weg, wie wir hier raus kommen.“ Mit neu gefasstem Mut richtete die Blonde ihren Blick erneut auf den Käfig, als Nagi sich zu Wort meldete.

„Das... Das Halsband... muss... weg...“ Als ob man sie geschlagen hätte, zuckte Kira zusammen und starrte zu Nagi hinüber. Dann erst tastete sie unsicher nach ihrem eigenen Hals: Nichts.

Verwirrt glitt ihre rechte Hand an ihr linkes Handgelenk. Dort fand sie das gesuchte Band, das dort nicht hingehörte. Mit einem wütenden Knurren zerrte sie daran herum, bis es sich schlussendlich mit einem reißenden Geräusch und dem Gefühl, als hätte man ihr hunderte Widerhaken aus der Haut gezogen, von ihrem Handgelenk löste. Ein schmerzvolles Keuchen entrang sich ihrer Kehle, als ihr erneut kurz schwarz vor Augen wurde. Jedoch stürzte sie nicht, da sie sich an den Gitterstäben festhielt.

„Kira...!“

„Bleib'... liegen...!“ Langsam rutschte das Mädchen an den Stäben nach unten und kauerte sich auf dem Boden zusammen. Mit verschleiertem Blick versuchte sie den anderen Käfig zu fixieren.

In diesem Band mussten Nadeln eingelassen gewesen sein. Ein Mittel, das sie schwächte. Und eines, dass sich erst freisetzte, wenn man es entfernen wollte. Etwas, das sie unweigerlich erneut ausschaltete.

Zittrig holte die Blonde tief Luft.

„Alles... wird gut... Ich hol' dich... hier raus... Ich... Ich muss mich... nur... etwas... ausruhen... Nur... ein... Bisschen...“ Das erneute, gewimmerte „Kira“ nahm sie schon gar nicht mehr wahr, als sie schon wieder das Bewusstsein verlor.



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