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Alles leise

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Alles leise
 

Die Nacht war hell, der gewaltige Vollmond stand am Himmel. Die Straßen waren leer, nur alle halbe Stunde fuhr ein Auto durch sie. Alles war ruhig. Niemand war zu sehen.

Es dauerte Stunden, bis in Hamburg ein Ereignis stattfand, was jeder, der es gesehen hatte, wohl nicht so schnell vergaß.

Um zwei Uhr nachts füllten sich kleine Gassen allmählich mit Menschengruppen. Es wurde lauter in der Stadt, Lichter gingen an und der Klang von Instrumenten ertönte. Alles war voll, gedrängt, aber schien doch alles friedlich zu sein. In diesem einen Viertel feierte man ein Fest, ein ausgelassenes und fröhliches Fest, geplant über das Internet.

Keiner in den Häusern dieses Viertels schlief, noch versuchten sie es. Ein älterer Mann ging ans Fenster, schaute aus dem dritten Stock hinunter auf das Getümmel und fluchte hinter der Glasscheibe. Ein junges Pärchen kam gerade aus einer großen Hoftür und gesellte sich zu einer Gruppe tanzender Menschen.

Mehrere hundert Meter entfernt waren die Gassen dunkel, kein Licht brannte mehr, bis auf ein paar vereinzelte Straßenlampen. Alles leise. Nur in einer Gasse Unruhe. Eine kleine Frau saß zusammengekauert in einer Ecke eines verlassenen Hauses. Hier war es düster. Ihr Herz raste, ihr Atem war schwer. Sie hatte Angst, irgendetwas verfolgte sie. Ein Schatten auf der gegenüberliegenden Straßenseite kam zum Vorschein. Die Frau starrte auf ihn, erhob sich und rannte weiter. Weiter. Weiter. Sie hasste das Gefühl, gehetzt zu werden, nicht zu wissen, wer oder was sie verfolgte, warum er oder es dies tat. Furcht. Stille. Finsternis.

Die Frau rannte so schnell sie konnte und befand sich auf einmal inmitten vieler Menschen. Hatte sie ihren Verfolger abgehängt? Einige Leute starrten sie an, doch blickten sie urplötzlich in eine andere Richtung. Dort war es. Die Gestalt, welche der Frau nachging, blieb ebenfalls inmitten der Menschen stehen, hatte die Frau nicht eine Sekunde aus den Augen gelassen.

Die Personen auf diesem Platz schafften einen Durchgang, Verfolger und Opfer standen sich gegenüber, bis die Jagd weiterging. Es lief sich schlecht hier, überall wurde man geschubst, weggedrängt oder einem wurde der Weg abgeschnitten. Die Frau lief, die Angst in ihr stieg und langsam wurde sie wahnsinnig. Sie drehte sich um. Nichts.

Doch anstatt weiter zu rennen, schlich sie ins nächstgelegene Mauseloch. Hier war sie sicher, dachte sie, doch wurde sie vom Gegenteil überzeugt. Die Gestalt hatte sie nie verloren, hatte stets gewusst, wo die Frau sich befand. Jetzt war sie verloren, ES hatte dieses Spiel gewonnen. Ein Grinsen der Gestalt, zackenförmige, weiße Zähne, wie die von Haien. Nichts anderes sah man. Es war eine düstere Ecke, die Nacht wandelte sich hier in völlige Finsternis um. Alles leise. Ein Schrei.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hoffe, sie gefällt einigen von euch :D
ICh freue mich über Kommentare (bitte seid nicht zu hart *Kekse hinstell* ) Komplett anzeigen

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