Zum Inhalt der Seite

Schwingen der Vergangenheit

Wenn sich das Schicksal wiederholt
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Kontakt - Reiner Braun

Ob es noch in meiner Tasche war? Oder wieder einmal verschwand? Ich war mir sicher, dass es noch dort war. Aber würden die anderen es sehen?
 

„Wir werden uns in zwei Teams aufteilen…“
 

Nein. Ich wollte nicht nachschauen. Bis jetzt wusste es auch keiner und es war wohl besser so. Besonders jetzt, nachdem Annie sich beinahe etwas angetan hätte. Als sie mich vor zwei Stunden anrief bekam ich beinahe einen Herzinfarkt – ich hatte sie doch am Freitag nicht beschützt, damit sie sich vom Parkhaus stürzt. Sofort packten Berthold und ich unsere Sachen und besuchten sie im Krankenhaus. Gott sei Dank war sie unverletzt und wir konnten gehen – jedoch gingen wir nicht allein.
 

„Das erste Team wird sich darum kümmern, Informationen zu sammeln. Mobiltelefone, Laptops und andere elektrische Geräte, die merkwürdige Nachrichten erhielten oder andere unerklärliche Fehlfunktionen aufwiesen werden von der jungen Frau neben mir – Annie Leonhard – überprüft. Als IT-Sicherheitsexpertin sollten wir durch sie einige Erkenntnisse zur Entstehung und Verbreitung dieser Nachrichten bekommen.“
 

Wieder hatte er sie gerettet. Wie er auch mich gerettet hatte. Berthold hatte sich nachdem ich Sonntag aus dem Krankenhaus kam sofort entschuldigt. Er war beinahe panischer als ich, meinte, es täte ihm so schrecklich Leid und er wolle nicht ins Gefängnis und ging Montag zum Anwalt, der ihm anscheinend tatsächlich helfen konnte. Seitdem benahm er sich seltsam. Er war viel ruhiger als sonst, dachte viel zu viel nach – dabei hatten Annie und ich ihm verziehen. Der, der uns dort attackierte, war nicht unser Freund. Wir wollten herausfinden, warum das passiert war. Auch warum ich plötzlich solche Schmerzen hatte bevor ich verletzt wurde. Oder die Sache mit dem Film. Es gab so viel zu klären.
 

„Des Weiteren wird sich das Team darum kümmern, herauszufinden wo sich der Keller befindet. Dazu nutzen wir Levis Kenntnisse in Architektur – er wird Grundrisse über die Gebäude unserer Stadt erhalten, den Schlüssel untersuchen und dann erste Vermutungen anstellen können, wo sich der Keller befinden könnte, bzw. wann er gebaut wurde. Diese Unterlagen wird er von meinem Freund Mike Zacharius erhalten – es ist ein Anwaltskollege und einige von euch kennen ihn schon persönlich.“
 

Wir sind hier, weil Annie es wollte. Er hat sie wohl gebeten mit zu diesem okkultistischen Treffen zu kommen. Wir stimmten einfach nur zu, weil wir Annie nichts ausschlagen konnten und wir nicht ganz unbesorgt um ihren geistigen Zustand waren – auch wenn sie relativ normal wirkte.
 

„Das eben beschriebene Team wird aus Eren, Mike, Levi, Annie und Jean bestehen. Mit welchem Thema ihr am besten anfangt, sei euch überlassen.“
 

Es war sicherlich noch in der Tasche. Dieses Buch.
 

Ganz dunkel erinnere ich mich daran, wie ich im Krankenwagen lag. Dieser pochende Schmerz an meinem Schlüsselbein. Mir war so unglaublich heiß. Und Annie war dort. Sie saß bei mir und hielt es in den Händen. Ich hatte nicht genug Kraft nachzufragen woher sie das hat oder was ihr daran auffiel. Erst als ich Samstagmorgen wieder aufwachte fragte ich sie. Die ganze Zeit war sie bei mir geblieben, meinte sie habe ein schlechtes Gewissen, dass ich wegen ihr verletzt wurde. Dann holte sie das Buch aus ihrer Tasche. Als wäre es das Selbstverständlichste der Welt – so als habe sie es schon immer bei sich getragen.
 

„Das zweite Team beschäftigt sich mit dem Protokollieren und Auswerten der vergangenen und kommenden Ereignisse. Jedes kleine Detail der Erkenntnisse muss diesem Team mitgeteilt werden. Diese werden dokumentiert und gesammelt. Dazu bräuchten wir noch eine Software zur Verschlüsselung von Daten – die kann uns entweder auch Annie oder einer der beiden Herren hier geben, da ihre Sicherheitsfirma in diesem Punkt sehr gut aufgestellt ist. Es dürfen zur Weitergabe der Informationen nur bestimmte Kommunikationswege benutzt werden. So wird ein extra Handy besorgt für Nachrichten dieser Art. Außerdem richte ich eine E-Mail-Adresse ein, um die Daten zu sammeln. Keiner von euch darf auch nur einer einzigen Person außerhalb dieses Kreises etwas von unserem Plan erzählen. Der einzige der noch von mir eingeweiht wird ist Mike.“
 

Sie meinte, sie hätte es vor dem Krankenwagen auf dem Boden gefunden. Und das der Titel interessant klang. Allerdings war es angeblich leer. Als sie mir das Buch überreichte, konnte ich sie jedoch wieder sehen. All diese Informationen, Pläne und Dokumente – immer noch faszinierte mich diese alte, verzierte Schrift. Aber wo kam dieses Buch her? Und warum sah nur ich diese Dinge? Ich verzichtete auf den Versuch, Annie zu erklären, was ich sah und meinte nur, dass ich das sicherlich dort verloren hatte. Sie lächelte mich an und verbrachte – nach einer zweistündigen Pause um nach Hause zu fahren, Sachen zu holen usw. die gesamte Zeit mit mir im Krankenhaus bis Sonntagnachmittag. Warum das Buch zwischendurch verschwunden war, blieb mir immer noch rätselhaft.
 

In den letzten Tagen hatte ich es komplett durchgelesen – vorhin steckte ich es in meine Tasche. Jetzt war ich hier.
 

„Für diese Aufgabe habe ich Erens Freunde – Armin und Mikasa, waren eure Namen, richtig? – meine gute Freundin Hanji, sowie die beiden jungen Herren neben mir – Berthold und Reiner vorgesehen.“
 

Als hätte mich ein Blitz getroffen schreckte ich hoch als mein Name genannt wurde. Die ganze Zeit fesselten meine Gedanken meine Wahrnehmung und ich fixierte mit gesenktem Kopf den Boden. Erst jetzt bemerkte ich, dass es doch schon recht dunkel war. Es dämmerte und die Wolken waren kurz davor das erste Licht des Mondes zu offenbaren, während ein leichter Wind durch die Bäume streifte. Es war leer hier im Park; keine der Sitzbänke besetzt. Wir standen wie eine Gruppe Hunde um den Staatsanwalt herum, schauten ihn an wie einen Armeeführer, der uns durch den trügerischen Schutz eines Planes sanft in den Tod schicken wollte.
 

„Für alle Beteiligten gilt eine allgemeine Schweigepflicht über alles, was wir hier besprochen haben oder noch besprechen werden. Wir sollten uns auch von nun an regelmäßig treffen.“
 

Nun ließ ich mein Blick von einem Gesicht zum anderen wandern. Man konnte jedem einzelnen von ihnen ansehen, was sie von diesem Plan hielten. Eren und seine Freunde waren wie immer von allem schnell begeistert. Ich weiß nicht, was sie in diesem Mann sahen, aber es schien etwas Großartiges zu sein. Jean war ein echt netter Kerl – allerdings sorgte seine genervte Miene nicht gerade dafür, dass auch andere diesen Eindruck erhalten konnten. Berthold hatte einen seltsamen Blick drauf – als wollte er uns sagen, dass dieser Plan so nicht funktionieren kann, aber er dennoch daran glauben möchte. Bei Annie war ich mir nicht sicher, ob sie wirklich zugehört hatte. Oder ob sie einfach wie immer nur etwas kühl wirkte.
 

Den Kopf leicht nach rechts gedreht, offenbarte sich mir das irre Gesicht dieser Hanji. Sie hatte mich zwar gerettet, aber eine Person mit der ich permanent etwas zu tun haben möchte war sie definitiv nicht. Ein breites Grinsen verzierte ihr Gesicht, angespannt starrte sie ihren Freund an, als wartete sie nur auf den richtigen Moment etwas zu sagen. Im Jugendzentrum gab es doch auch so eine irre Frau – aber die hatte ich schon lange nicht mehr gesehen und unsere Begegnung ging nicht weiter als ein flüchtiges „Hallo“ – arbeitete sie im Jugendzentrum?
 

Und dann war da noch er. Levi war wohl sein Name. Klein, stumm, kalt. Seinen Blick konnte ich nicht deuten. Er war einfach nur durchbohrend und starr. Wie die Augen eines Toten.
 

All diesen Leuten soll also auch etwas Merkwürdiges passiert sein? Ich wüsste gern, was mit Jean war oder was diesen Eren bedrückte. Am Anfang dieses Treffens hatte er zwar kurz erklärt worum es ging, aber es war einfach zu unglaublich um so etwas nur nebenbei zu erwähnen. Auch die Probleme der anderen hätte ich gern gekannt. Nicht nur das grobe, sondern Details. Andererseits – ich befand mich im Dokumentationsteam – das sollte mir Einblick in alle Geschehnisse geben können
 

Ich schüttelte mich kurz und blickte wieder zu ihm. Ob er es auch sah? Oder war ihm das egal? Erwin Smith – was ging in dir vor?
 

Dieses Mal brauchte er etwas länger, um seine Rede fortzusetzen. Allerdings wagte es wie auch die ganze Zeit über kein einziger ihn zu unterbrechen.
 

„Wenn ihr mit dem eben Erklärten einverstanden seid, möchte ich dass ihr eure rechte Hand auf euer Herz legt und so für einige Zeit verbleibt. So kann ich sehen, ob ihr es ernst meint.“
 

Diese Aufforderung verstanden viele anscheinend als Scherz. Armin und Mikasa verkniffen sich ein Grinsen; Eren hingegen zeigte deutlich sein amüsiertes Gemüt und Jean kämpfte mit sich um nicht in Gelächter auszubrechen. Berthold schaute genauso bedrückt wie zuvor und Annie lächelte auch, jedoch nicht so wie die anderen, sondern eher zuversichtlich. Hanji unterdrückte ihr Gekicher kein bisschen und Levi verzog keine Miene. Lediglich ein kleines Zucken mit den Augenbrauen war zu bemerken.
 

Aber er meinte es ernst. Den Blick nach vorn gerichtet und das Kinn angehoben legte er seine rechte Hand auf die Stelle seiner Brust, an der sich sein Herz befand. Dabei spannte er sein gesamtes Gesicht an – kein Grinsen oder Zucken. War das übertrieben? War es zu viel des Guten für so eine Psychogeschichte? Wie viel wäre denn genug gewesen? Und wer sollte das Maß dafür setzen?
 

Ich hatte meine Entscheidung getroffen. Dieser Mann war vielleicht etwas größenwahnsinnig – aber vielleicht brauchten wir so jemanden wie ihn. Zumindest um etwas zu beginnen – sonst würden wir doch noch stehen. Annie, Berthold und ich wollten doch sowieso herausfinden, was vor sich ging – und wenn uns dieser Mann dabei helfen konnte, sollten wir das Angebot annehmen. Zumindest solange wir ihn brauchten.
 

So war ich der erste, der den Schwur erwiderte und erntete natürlich skeptische Blicke. Aber ich tat es ihm gleich und schaute nur nach vorn. Ob es noch da war? Wäre jetzt richtige Zeitpunkt? Wenn ja, hieße es dann, vorhin wäre der falsche gewesen? Wie lange dauerte ein Zeitpunkt? War er vielleicht jetzt gerade vorbei, während ich überlegte?
 

Einer nach dem anderen folgte unserem Beispiel, bis wir – nachdem auch Jean sich dazu durchgerungen hatte – schließlich alle dort standen. 10 erwachsene Menschen stehen im Stadtpark und halten sich die Hand auf Herz. Ob man das jetzt nun lustig oder episch fand war egal – besonders war es allemal.
 

Die Tasche hatte ihr Gewicht noch nicht verändert – somit musste es doch noch drin sein, oder?
 

Jetzt sah man zum ersten Mal ein Lächeln auf dem Gesicht des Mannes, welcher uns 30 Minuten unserer Zeit stahl.
 

„Ich danke euch – auf gute Zusammenarbeit! Hat jemand noch etwas einzubringen?“
 

Meine Hand wanderte in meine Tasche und suchte es. Aber es war nicht dort. Taschentücher, Geldbörse, Wasserflasche – aber kein Buch wurde von meiner Hand gefunden.
 

Nun gut, jemand wollte mich wohl daran hindern, es zu zeigen – aber ich wusste was darin stand. Diese Informationen könnten nützlich sein.
 

Ich hob langsam meine rechte Hand, holte tief Luft und setzte schon zum ersten Wort an, als Hanji plötzlich wie ein Vulkan ausbrach und anfing zu plappern.
 

„Erwin – ich hab‘ so eine geniale Idee! Du hast doch am Wochenende nichts vor oder? Und du hast doch so eine große Garage, da könnten wir unsere Treffen abhalten. Auf jeden Fall wären wir dort ungestört. Wollen wir nicht Samstag das nächste Treffen machen? Dann könnten wir uns dort besser kennenlernen – ich würde auch vorher kommen und dir helfen beim Umräumen der Garage.“
 

Ernsthaft? Sie fiel mir ins Wort wegen der Location des nächsten Treffens? Da dachte ich Bärbel – ähm, Verzeihung – Berthold verstand es, sich auf belanglose Dinge zu konzentrieren. Unglaublich.
 

So etwas Ähnliches musste Erwin auch gedacht haben – denn das sagte in etwa sein Blick aus.
 

Kurz räuspernd antwortete er Hanji bestimmend.
 

„Nun gut, von mir aus. Ich weiß allerdings nicht, ob der Rest von uns am Samstag Zeit hat.“
 

„Ach, die haben Zeit zu haben – weißt du noch das große Ganze und so?“
 

„Seit wann bist du denn so überzeugt davon, Hanji?“
 

„Naja, ich hab gelernt.“ – sie richtete ihre Brille.
 

„Also sorry Leute, aber ich hab Samstag was Besseres vor, als bei Opa in der Garage rumzuhängen.“ – für diesen Spruch bekam Jean einen leichten Hieb in die Rippen von Eren. Anscheinend war es ihm das wohl wert, denn sein Grinsen konnte er ihm nicht aus dem Gesicht schlagen.
 

Auch ich musste leicht schmunzeln über diese Bemerkung, die normalerweise auch von Berthold hätte kommen können – natürlich konnte ich auch verstehen, warum gerade Berthold sich momentan zurückhielt. Jeans Spruch sorgte sogar dafür, dass sich die Miene von Levi für einen Moment lang änderte und man ein Grinsen erahnen konnte.
 

„Tut mir Leid, Erwin. Jean kann sich nicht benehmen.“ – Eren tat so, als wäre er für Jean verantwortlich.
 

„Ich finde es eine gute Idee sich Samstag zu treffen – dann können wir auch einmal darüber reden, was genau bei jeden passiert ist – schließlich muss das Dokumentationsteam erst wissen was los ist, bevor es loslegen kann.“
 

Hey Berthold, hast du in den letzten drei Minuten Gedanken lesen gelernt, oder bist du einfach wirklich manchmal so klug? Mein Freund war grandios – genau das hätte ich am liebsten gesagt. So könnten wir wirklich mal erfahren, was diesen Leuten passiert war.
 

„Nun gut – wir stimmen ab. Samstag – sagen wir 16 -?“
 

„Nein Erwin, so gegen 18 Uhr!“ – Hanji unterbrach ihn erbarmungslos.
 

„Warum so spät?“
 

„Weil man er so spät eine Par – ähm, ein paar Dinge erledigt haben kann, sodass man noch was von dem Samstag hat.“ – Hanjis Herumgestotter war echt zum Schießen. Keine Ahnung was sie uns eigentlich sagen wollte.
 

„Wie du willst – Also: Samstag – 18 Uhr bei mir in der Garage – wer ist dafür?“
 

Neun von zehn Armen waren oben. Jean war überstimmt.
 

„Gut – ich hole euch von der Uni mit dem Auto ab. Mike wird auch mitkommen und dann nehmen wir euch im Auto mit. Hanji wird ja schon bei mir sein und da wir mit Mike elf Leute sind, passt es wenn jeder von uns beiden noch vier Leute mitnehmen kann.“
 

„Ich weiß wo du wohnst, Erwin. Du musst mich nicht abholen.“
 

Oha. Da war aber jemand angepisst. Genervt blickte Erwin zu ihm runter.
 

„Dann kommst du halt so vorbei, Levi. Sei einfach um 18:00 Uhr da.“
 

Levi blickte nur beleidigt zur Seite. Okay, wenn Berthold sich wie eine Bärbel benahm, dann Levi definitiv wie eine Richelle.
 

„Haben wir das dann geklärt? Ich hol euch um 17:50 Uhr an der Uni am Samstag ab – vielleicht hat das Recherche-Team in Bezug auf die Untersuchung der Elektronik ja dann schon erste Ergebnisse.“
 

Durch das Schweigen konnte man den Wind intensiver hören und auch das letzte Zwitschern der Vögel hatte aufgehört. Die Nacht brach an und unsere Gestalten konnte man nur noch als schattierte Formen wahrnehmen. Die einzige Lichtquelle, die minimale Einblicke auf die Gesichter der Beteiligten zuließ, war eine Straßenlaterne neben der Parkbank.
 

„Noch Fragen? Nein? Gut dann bis Samstag!“
 

Alle nickten vor sich hin und plötzlich löste sich diese magnetische Anziehung des Mannes, sodass jeder seiner Wege ging. Berthold, Annie und ich verließen zuerst den Park. Ich hatte tierische Kopfschmerzen und ich wollte einfach nur nach Hause. Außerdem brauchte auch Annie ihre Ruhe.
 

Bevor wir allerdings zur Bushaltestelle gingen, schaute ich noch einmal in meine Tasche. Das Buch war nicht mehr da. Ich war mir verdammt sicher es eingesteckt zu haben. Warum habe ich nicht noch etwas gesagt am Ende? Vielleicht war es besser so. Erst sollte ich die Geschichten der anderen hören, dann könnte ich immer noch reden.
 

„Und Reiner, was denkst du?“ - Berthold brach das mir so unangenehme Schweigen.
 

„Hmm – schon ganz schön krass die Nummer. Ich hoffe, es kommt am Ende raus, dass es alles nur ein Missverständnis war.“
 

Eigentlich wollte ich selbst kaum glauben, was ich da erzählte. Aber dieses Buch hatte meine Gedanken verwirrt. Berthold schien nicht zufrieden mit meiner Antwort.
 

„Naja, irgendeiner da draußen hat sicher was mit diesem Kram zu tun.“
 

„Vielleicht suchen wir aber auch nur an der falschen Stelle.“ – Annies Aussage kam so plötzlich, dass Berthold und ich uns beinahe ernsthaft erschreckt haben.
 

„Was meinst du damit?“, fragte ich vorsichtig. Manchmal wünschte ich mir, ich könnte Gedankenlesen. In die Köpfe der Menschen sehen. Einmal einfach nur die Gedanken hören, ohne dass sie vom Gewissen oder der Vernunft gefiltert und bearbeitet wurden.
 

„Wer sagt uns, dass jeder dort die Wahrheit sagt?“
 

Keine Frage, Annie hatte Recht. Schließlich könnten wir doch auch einfach einen Trittbrettfahrer unter uns haben, der von der Sache Wind bekommen hat und sich sonst was ausgedacht hat, um bei uns mitzumischen. Und was war eigentlich mit Mikasa und Armin – die kannte ich so wie Eren auch nur flüchtig von der Uni, aber was war denen passiert? Seine Freunde konnte doch jeder anschleppen, oder? Wenn ich mit meinen ganzen Jugendlichen ankommen würde, die ich als Streetworker und Helfer kennenlernte, könnte ich eine eigene Ermittlungstruppe gründen und käme trotzdem nicht weiter.
 

„Annie, ich glaub sie sagen die Wahrheit. Wir sollten wirklich tun was Erwin sagt und schauen wo uns das hinführt.“
 

Was redete ich da? Ich hatte mir doch gerade selbst erklärt, dass Annie Recht hatte. Jedoch sagte irgendetwas in mir, dass diese Menschen dort nicht das Problem waren. So ein Gefühl – genau dasselbe Gefühl wie bei diesem Buch. Vertraut und doch so fremd.
 

„Wie du meinst Reiner.“
 

Lange mussten wir nicht auf den Bus warten. Als er seine Türen öffnete stiegen Annie und Berthold schon einmal ein. Ich kramte mit meiner Hand in meiner Tasche, um meine Geldbörse herauszuholen. Allerdings stoß meine Hand bevor sie die Geldbörse fand zuerst auf ein Buch…


Nachwort zu diesem Kapitel:
Jetzt sind wir mit der 2. Phase durch - unsere Helden haben einen Plan und wir sind mal gespannt wie der umgesetzt wird ;)
Die Reihenfolge der Charas wurde in dieser Phase noch eingehalten, verlasst euch das nächste Mal nicht darauf 8D

Auf eine tolle Phase 3! :) Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  -Drachenblut-
2014-09-06T15:49:35+00:00 06.09.2014 17:49
Das Kapitel war mal wieder toll *o*
Mach bitte ganz schnell weiter ♥^♥
Antwort von:  AbaddonCornix
08.09.2014 10:41
Vielen lieben Dank für deine ganzen tollen Kommis *^*


Zurück