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Schwingen der Vergangenheit

Wenn sich das Schicksal wiederholt
von

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Eintrag - Erwin Smith

Der Fall über die Ermordung vom Pastor war mir immer noch ein Rätsel. Warum ermordet man einen Pastor, der nie zuvor auffiel, soweit keine Feinde hatte und dazu nichts Gewinnbringendes besaß, wie beispielsweise ein geheimes Konto oder so? Und warum foltert man ihn zu Tode? Wusste er zuviel – war es eine Befragung? Langsam brauche ich wirklich neue Erkenntnisse, mein Chef macht Druck.
 

Aber ich habe heute eine interessante Entdeckung gemacht. Ein neuer Zirkus ist für eine Weile in unserer Stadt und sucht jemanden für einige Auftritte am Abend. Da Levi momentan beruflich und finanziell ganz schön in der Klemme steckt, werde ich ihm morgen mal die Idee näher bringen. Am besten gleich morgen früh, damit er abends hingehen kann, um sich zu bewerben. Irgendwie muss ich ihm ja helfen.
 

Außerdem könnte ich Hanji morgen mal wieder besuchen. Die Kinder vermissen mich sicher schon.
 

Einen Teil meiner im gestrigen Tagebucheintrag erwähnten Do-To-List hatte ich bereits erledigt. Leider war dies nur der Teil mit Levi und der schien nicht besonders begeistert von meinem Vorschlag. Ich verstand nicht im Geringsten, warum er sich nicht helfen lassen wollte. Ehrlich gesagt machte ich mir sogar ein wenig sorgen, dass er wieder ein Rückfall erleiden würde und vielleicht wieder eine illegale Laufbahn einschlagen würde. Das wollte ich unbedingt verhindern. Schließlich war er mein Freund. Freunde lässt man nicht im Stich. Und bei Dingen, die sich auf die Seele auswirken war es schwieriger abzuschätzen was passiert. Tötet jemand den Körper, wird er verurteilt; wer aber die Seele tötet, entkommt meist unerkannt.
 

Allerdings hatte ich nebenbei auch andere Aufgaben. Mein aktueller Fall machte mir Kopfzerbrechen. Ein ermordeter Pastor, misshandelt und teilweise zerstückelt, gefunden in seiner eigenen Kirche. Kein Vermögen, keine bekannten Feinde, keine Auffälligkeiten. Vermutlich eine Verschleierungstat, er schien zu viel zu wissen. Die Tat war nun vier Wochen her – und immer noch keine neuen Erkenntnisse. Mein Chef machte schon Druck, die Familie von ihm wollte Erklärungen. Erklärungen, die ich nicht aufzeigen konnte.
 

In solchen Momenten fragte ich mich häufig, ob es wirklich eine gute Idee war, aus dem sozialen Bereich auszutreten um als Jurist zu arbeiten. Besonders weil ich zu Beginn des Studiums schon über 30 war. Doch so sehr ich Menschen auch helfen wollte, noch wichtiger war mir die Gerechtigkeit. Gerechtigkeit hilft Menschen manchmal mehr als ein Gespräch. Deswegen fing ich nach meiner Ausbildung zum Sozialassistent das Jura-Studium an. Und bereuen tat ich es auf keinen Fall. Schließlich hätte ich Levi sonst nie kennengelernt. Außerdem – wenn man sich die Arbeit der anderen Dilettanten hier einmal ansah – brauchte man dringend jemanden wie mich in dieser Staatsanwaltschaft.
 

Zum Ausgleich besuchte ich ein paar Mal pro Woche das Jugendzentrum unserer Stadt. Dort konnte ich wenigstens einen Teil meines alten Jobs weiter ausüben und die Kinder dankten es mir. Eigene Kinder hatte ich nicht – und wollte ich auch nicht. Nicht in dieser Welt. Nicht, wenn ich nicht weiß, wie lange ich noch zu leben hatte.
 

Im Jugendzentrum lernte ich auch Hanji Zoe kennen. Hanji war eine junge Erzieherin, die dort im Jugendzentrum arbeitete. Die Kinder, die sie tagtäglich betreute waren zwischen 10 und 17 Jahre alt. Einige kamen täglich – sie hatten meist geschäftlich beschäftigte Eltern und nutzten das Zentrum um überhaupt einmal Kontakt zu irgendjemanden zu haben. Andere waren nur ein- bis zweimal die Woche da, um sich dort mit Freunden zu verabreden oder an dem von Hanji und ihrer Kollegin Ymir ausgearbeiteten Freizeitplan teilzuhaben. Und bei diesem Plan unterstützte ich meine inzwischen gute Freundin, die ich heute auch noch besuchen wollte – auch wenn sie ziemlich verrückt im Kopf war.
 

„Smith, Montag ist noch einmal Tatortbesichtigung!“
 

Die Menschen in dieser Kanzlei hatten sich abgewöhnt zu klopfen oder gar Begrüßungen auszusprechen. Und vor allen Dingen war es ihnen egal, ob man gerade Zeit hatte oder nicht. Man könnte meinen, dass das daran läge, dass sie so tief in ihrem Job steckten und der zwischenmenschliche Bereich halt darunter leiden müsste. Sie taten was sie können – nur leider konnten sie das was sie taten nicht. Wie gesagt, Dilettanten.
 

Ich hob meinen Kopf nicht an und ließ lediglich meine Augen kurz von meinen Unterlagen aufblicken.
 

„Verstanden.“
 

Kurz, bündig, verständlich und ohne weitere Nachfragen. So wie es meine Kollegen mochten. Obwohl dabei meist die größte Hürde war, es verständlich für sie auszudrücken. Man könnte meinen, ich sei anmaßend und überheblich. Dem ist wahrscheinlich sogar so. Andererseits war es nicht besonders schwierig sich über unterdurchschnittliche Leistungen zu heben.
 

Durch diese ganze Grübelei vergaß ich sogar das Mittagsessen. Schon 14 Uhr. Es war Zeit für eine Pause.
 

Als ich das Gebäude verließ, strahlte mir die Sonne entgegen. Ein sehr warmer Tag – zu warm für Oktober. Ich lockerte ein wenig die Krawatte und öffnete den ersten Knopf meines Hemdes, da die Hitze unerträglich wurde. So bahnte sich meine Kette einen Weg an die Luft. Der Smaragdanhänger war mein ständiger Begleiter. Ich hatte ihn als Auszeichnung nach meinem Jurastudium von der Universität erhalten, da ich mit Abstand Jahrgangsbester war. Und da es an Schulgeldern damals noch nicht so mangelte wie heute, bekam man sogar noch schicke Belohnungen für gute Leistungen.
 

Auf dem Weg zu meinem Standard-Italiener konnte ich das Gelände der Universität Rose beobachteten. Auch ich hatte damals an dieser Uni zusammen mit Levi und Mike studiert. Ein Blick dorthin erinnerte mich an schöne Zeiten.
 

Kurz bevor ich das Restaurant betrat konnte ich einen jungen Mann aus der Universität laufen sehen. 14 Uhr und schon so panisch in den Feierabend? Die Studenten von heute waren auch nicht mehr das, was ich unter arbeitseifrig verstand.
 

Ins Restaurant eingetreten, saß ich mich auf meinen Standardplatz und brauchte nicht zu bestellen, da der schon etwas ältere Besitzer mich bereits kannte und wusste was ich zu speisen vermochte. Während ich auf meine Pasta in Tomate-Mozzarella Sauce wartete, holte ich mein Tagebuch heraus. Da ich wahrscheinlich heute Abend nach dem Besuch bei Hanji zu müde für einen ausführlichen Eintrag sein würde, wollte ich schon einmal mit dem Verfassen meines täglichen Textes beginnen. Ein kurzer Blick auf meinen Eintrag von gestern erinnerte mich noch einmal ein meine heutige Vorhaben. Danach erwartete ich eine leere Seite, auf der ich meine Worte niederschreiben konnte. Allerdings war nach meinen Worten von gestern noch ein Eintrag vorhanden. Auf heute datiert. Ich hatte heute jedoch mit Sicherheit noch keinen Eintrag verfasst. Verwundert las ich mit diesen Text durch.
 

Ergebnislos haben wir den zweiten Versuch den Keller von Shiganshina zu erreichen abgebrochen. Zu hohe Verluste waren hinzunehmen.
 

182 Tote. 71 Leichen konnten geborgen werden.
 

Levis neues Team, welches aus ihm und drei weiteren bestand, wurde erneut bis auf Levi komplett ausgelöscht. Hanjis Vertraute nahm sich im Kampf das Leben, was für 13 weitere Verluste sorgte. Wir verloren 4 Versorgungswägen und 75 Pferde, wovon 35 Pferde starben und 40 wegliefen. Werde heute mit Hanji darüber diskutieren, wie wir das der Regierung erklären. Levi ist zu geschockt, um ihn damit zu belasten. Unserem Schützling Eren Yeager ist nichts passiert, aber er hat sich nicht verwandelt. Trotz Aufforderung biss er sich nicht einmal in die Hand. Er schien leicht verwirrt. Werde mit ihm reden müssen.
 

Das…hatte ich mir Sicherheit nicht reingeschrieben. Tote? Team? Und Levi und Hanji? Langsam hatte ich einen Verdacht – da der Eintrag gestern Abend noch nicht im Buch stand, musste ihn heute jemand hineingeschrieben haben – sicherlich war es Levi, als ich mich mit Mike unterhalten habe. Da trifft man einmal auf gute alte Freunde und dein bester Freund nutzt die Gelegenheit, klaut dein Tagebuch aus der Tasche und schreibt einen makaberen Eintrag hinein. Na da bin ich einmal auf Levis Erklärung gespannt.
 

Obwohl er ja schon Fantasie hatte, der Kleine. Solch eine Horrorgeschichte – und dann sogar mit Daten. Und Hanji spielte auch mit. Bravo, Levi. Leicht lächelnd klappte ich das Buch zusammen und steckte es wieder in meine Tasche. Die Lust auf eine Tageszusammenfassung war mir vergangen.
 

Mein Pastateller wurde angerichtet. Wenngleich dieser Eintrag ein alberner Scherz sein sollte, schlug er mir heftig auf den Magen. Ich schaffte nicht einmal den halben Teller zu leeren.
 

Nach der Bezahlung mit einem erhöhten Trinkgeld, da ich unhöflicherweise über die Hälfte von einem guten Essen liegen ließ, machte ich mich zurück auf den Weg in die Kanzlei. Für heute machte ich Feierabend. Übers Wochenende interessiert sich sowieso niemand für einen Tathergang von vor vier Wochen.
 

Nachdem ich meinen Mantel, den ich natürlich nur über den Arm hängen ließ, aus meinem Büro holte, machte mich auf den Weg zur S-Bahn-Station der Uni, da diese am nächsten lag und heute ausnahmsweise nicht mit dem Auto zur Arbeit fuhr. Ich stieg die endlosen Treppen zum Gleis hoch, welches mir ein sehr interessantes Bild eröffnete. Viele – sehr viele Menschen, die Anzeige war ausgeschaltet. Ich ging etwas weiter vor, da ich eigentlich immer vorn in der S-Bahn einstieg und hörte eine ziemlich unverständliche Ansage. Lediglich „10 Minuten“ hatte ich verstanden. Die Menschen dort schienen etwas genervt aber erleichtert aufzuatmen.
 

Ein junger Mann fiel mir auf, der anscheinend schon sehr lange dort wartete. Er saß auf einer dieser metallischen Stühle, die von Levi immer nett als „dreckige Drahtsitze“ betitelt wurden. Braune Haare, lockere, aber gepflegte Kleidung. Seine Schuhe kreisten auf dem Boden hin und her; sein Blick hingegen blieb starr auf den Boden.
 

Da er einer der weniger Menschen war, die weder Kopfhörer noch ein Telefon an den Ohren hatten und mir somit die Chance gab, mit ihm zu sprechen, näherte ich mich ihm um ihn zu fragen, ob er denn wüsste, was los sei. Es war schrecklich heutzutage. Finde mal einen Menschen, der halbwegs sympathisch aussieht und noch nicht mit sich selbst beschäftigt ist.
 

„Entschuldigung, darf ich sie etwas fragen?“ Damit er auch wusste, dass er gemeint war, tippte ich ihn leicht an der Schulter an.
 

Große grüne Augen schauten mich erwartungsvoll an.
 

„Ähm, klar, was kann ich für Sie tun?“
 

„Haben Sie eine Ahnung, was hier los ist, bzw. was angesagt wurde?“ Er zörgerte kurz, bevor er zu einer Antwort ausholte.
 

„Die S-Bahn-Strecke ist seit einiger Zeit gesperrt. Personenunfall. Ich warte auch schon eine halbe Stunde und wär auch schon längst zu Fuß gegangen, wenn ich nicht einen Freund besuchen wollte. Aber laut der Ansage soll in 10 Minuten wieder die erste S-Bahn fahren.“
 

Personenunfall. Achso. Na, dann hatte ich Montag vielleicht noch mehr Arbeit. Freitag, 15:14 Uhr. Man konnte sich nichts Besseres vorstellen.
 

„Danke für die Auskunft. Dann hoffen wir mal das Beste.“, erwiderte ich freundlich hörte ein plötzlich laut irgendwo Linkin Parks „Faint“ spielen. Es kam von dem Jungen dort. Aber er bewegte sich nicht.
 

Kurz räuspernd wartete ich ab, aber er rührte sich nicht.
 

„Ich glaube, Ihr Handy klingelt.“
 

„Ich weiß. Aber das ist wahrscheinlich eh wieder nur ein blöder Scherz oder mein Freund, der sich wundert wo ich bleibe.“
 

„Aber sollte man nicht gerade dann rangehen?“ Ich erntete für meine berechtigte Frage nur einen bösen Blick. Aber anscheinend hatte diese Frage ihn in Bewegung gebracht, denn er holte sein Handy aus der Tasche. Die Gesprächsfetzen, die ich auf seiner Seite der Leitung vernahm, waren eine perfekte Mischung aus seltsam und lustig.
 

„Yeager.“
 

„Was willst du denn?“
 

„Komm‘ zum Punkt!“
 

„Jaa…wieso? Und woher weißt du das?“
 

„Ernsthaft? Bist du krank oder was?“
 

„Also warst du das mit dem Scheiß? Ganz ehrlich Jean, ich wusste ja, dass du es nötig hast, aber mit dem Ausmaß hab‘ ich nicht gerechnet.“
 

„Nein. Ich hab Wichtigeres zu tun als mit dir über meine Träume zu reden!“
 

Und dann legte der junge Mann auf.
 

Mein Grinsen zu verkneifen war keine leichte Aufgabe, aber ich hatte es schon immer drauf, meine Emotionen nicht auf meinem Gesicht wiederspiegeln zu lassen. Der Inhalt des Gespräches kann nicht besonders niveauvoll gewesen sein. Interessant war einzig und allein die Tatsache, dass er Yeager hieß.
 

„Sehen Sie, nichts Wichtiges, nur ein blöder Mitstudent.“
 

„Tut mir Leid, ich dachte es könnte wichtig sein. Ich belästige Sie auch nicht länger.“
 

„Sie belästigen mich nicht. Ich hab‘ nur nicht so tolle Laune. Ich komme gerade von einem nicht so gut gelaufenen Termin. Mir tut es Leid. Sie können mich übrigens ruhig dutzen. Ich bin Eren.“
 

Eren Yeager.
 

Unserem Schützling Eren Yeager ist nichts passiert, aber er hat sich nicht verwandelt. Trotz Aufforderung biss er sich nicht einmal in die Hand. Er schien leicht verwirrt. Werde mit ihm reden müssen.
 

Ich hatte keine Ahnung, warum mir das plötzlich wieder einfiel. Schließlich war es wahrscheinlich nur ein dummer Scherz von Levi. Allerdings müsste Levi diesen Jungen dann kennen. Kann ja sein. Aber warum dann er und Hanji?
 

„Freut mich dich kennenzulernen, Eren. Ich bin Erwin Smith, nenn‘ mich einfach Erwin.“ – begleitend strecke ich meine rechts Hand aus, die er sofort ergriff. Es war ein seltsamer Moment. Als hätte ich seine Hand schon einmal gespürt. So vertraut und doch so fremd. Auch ihm schien diese Geste merkwürdig vorzukommen, deshalb lösten sich unsere Hände nach kurzer Zeit wieder.
 

Eren und ich warteten gemeinsam und nach weiteren acht Minuten fuhr tatsächlich die S-Bahn ein. Wir saßen uns in der Bahn gegenüber - Eren tippte etwas auf seinem Handy – wahrscheinlich schrieb er seinem Freund. Das hätte ich auch tun können, dachte ich mir während ich ihn so beobachtete und schrieb Hanji, ob es sie stören würde, wenn ich sie heute Abend im Jugendzentrum besuchen würde. Danach sah ich wieder zu Eren rüber.
 

„Sind Sie Anwalt oder so?“, fragte er mich plötzlich und überraschte mich damit ein wenig.
 

„Ja, ich bin Staatsanwalt. Und du? Studierst du an der Universität Rose? Dort habe ich auch studiert.“
 

„Tatsächlich? Ja, ich studiere momentan Neurologie, bin im zweiten Semester. Ist ganz schön hart das Studium.“ Der Kleine wirkte irgendwie mitteilungsbedürftig.
 

„Du wirst dich daran gewöhnen, glaub mir. Wenn du fertig bist, vermisst du die Studienzeit.“ Er lächelte sanft und schaute aus dem Fenster.
 

„Mag sein.“
 

Trotz seines Mitteilungsbedarfes, waren seine Antworten kurz angebunden. Seltsamer Junge.
 

15 Minuten später stieg ich aus und verabschiedete mich von ihm. Ich gab ihm meine Karte für den Fall, dass er mal einen Staatsanwalt brauchte, wann immer dieser Fall auch eintreten sollte. Aber ich wollte ihm die Möglichkeit geben, Kontakt zu halten, da ich mich immer noch fragte, was mich mit diesem Jungen verband.
 

Nachdem ich die Bahn verlassen hatte schaute ich auf mein Telefon.
 

„Sorry Erwin, bin heute nicht mehr im Jugendzentrum. Ymir hat sich vor’m Zug geschmissen, weil sie Monster gesehen hat. Können wir uns bei dir treffen?“
 

Personenunfall.
 

Hanjis Vertraute nahm sich das Leben.
 

Ich fasste mir an die Stirn, schloss kurz die Augen, um mich zu sammeln. Levi du krankes, kleines Kind. Aber war Levi dazu wirklich in der Lage? Hier ging etwas Seltsames vor – weit von dem mir Verständlichen entfernt.
 

„Klar Hanji, komm gegen acht einfach zu mir. Dann müssen wir sowieso mal über einiges reden. Brauchst du Hilfe?“
 

Meine Antwort war spontan getippt. Hoffentlich war das eine angemessene Reaktion auf ihre Nachricht. Andererseits fragte ich mich, ob man auf Hanji überhaupt angemessen reagieren kann. Schließlich war die Frau ein verrückt, sadistisch und außerordentlich pervers. Dafür war sie aber auch direkt, ehrlich und zuverlässig – das mochte ich so an ihr.
 

„Mir geht’s gut, ich wollte nur IN die Bahn nicht DARUNTER ;) Bis nachher <3“
 

Ihr Gebrauch von Humor und Chatsymbolen war zwar äußerst unangemessen, allerdings wusste ich so, dass es ihr anscheinend wirklich gut ging.
 

Zuhause angekommen, stellte ich meine Tasche in die Ecke und legte mich auf mein Sofa, nachdem ich den Fernseher eingeschaltet hatte. Einfach ein paar Minuten ausspannen. Für kurze Zeit schloss ich die Augen und möglicherweise schlief ich sogar kurz ein, denn als ich die Augen öffnete lief eine andere Sendung. Aber nicht nur das. Ich setzte mich auf, um auf die Uhr zu schauen. Doch anstatt auf die Uhr fiel mein Blick auf mein Tagebuch auf dem Tisch…



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