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V-M4: A Long Way Home

Virus M4 - Ryan & Vik
von
Koautoren:  Silver-Rele  b4mb4m  Sinyata  Mothgirl

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Das Date am Park

Wenn sie sich nicht immer so anstellen würde, wäre sicherlich alles etwas leichter. Vik schaute sich etwas im Raum um, weil sie nicht wusste was sie machen sollte. Die Waschlappen, Hemd und Dolch lagen immer noch neben dem Teppich. Sein Hemd hing in der Nähe über einem Tisch. Er musste es aus den gleichen Grund wie sie ihres ausgezogen haben, einfach weil es verschwitzt gewesen war. Schuldbewusst sah sie dann doch wieder zu ihm. Da fiel ihr wieder etwas ein. Mit einen aufrichtigen Lächeln hielt sie ihm die Hand hin, die nun etwas von dem zu großen Hemd verdeckt war. „Gibt mir der weltbeste Händeschüttler noch eine Chance mich zu bessern?“, fragte sie zögerlich. „Immerhin hab ich dich bisher noch nicht abgestochen, das ist doch auch schon mal was.“ Hoffentlich konnte Ryan ihr vergeben. Sie wollte nicht, das die Sache nun zwischen ihnen stand.

Überrascht sah er auf ihre Hand, konnte aber nicht anders als bei dieser Geste ihr Lächeln zu erwidern. „Ich habe es mir gedacht, wenn man mein Talent einmal erfahren hat, kann man nicht mehr genug von meinem Händeschütteln haben, was?“ Er ergriff ihre Hand und drückte sie sanft. „Aber ich muss dir keine Chance geben, ich hab ganz simpel bei meiner Aufgabe deine Phobie zu überwinden versagt. Ich werde wohl noch eine Weile mit dir arbeiten müssen“, fügte er hinzu.

Anscheinend hatte sie ihn schon traumatisiert. Seine Augen verrieten ihr, dass er sich mies fühlte. Das war doch nie ihre Absicht gewesen. Selbst das Lächeln vom Händeschütteln hielt nicht lang an. Sie spürte aber sofort wieder seine Wärme, die sie gerade noch umgeben hatte. Wenn sie ehrlich war, vermisste sie es ein wenig. „Es war... nur ein wenig viel... auf einmal“, sagte sie zögerlich. „Mit der Zeit wird es besser... hoffe ich.“ Sie bedeckte ihre Augen mit ihrer Hand und seufzte abermals.

„Immerhin, gar keine Einstiche bisher, anscheinend besteht wirklich noch Hoffnung für mich.“ Wie um es zu unterstreichen betastete er seinen Oberkörper, hielt kurz inne als ihm auffiel das die Pistole nicht mehr in seinem Hosenbund steckte.

Viktoria beobachtete wie er sich abtastete und betrachtete die Wunden nun genauer. Es sah wirklich schmerzhaft aus. An seiner Stelle würde sie sich vermutlich gar nicht mehr trauen sich zu bewegen. Als er die Hand auf die Stelle legte, wo vorher seine Waffe gesessen hatte, biss sie sich kurz verlegen in die Lippe. Er schien zumindest nicht weiter darauf einzugehen.

Langsam richtete sich Ryan auf, sichtlich bemüht sich die Schmerzen nicht ansehen zu lassen, die ihm beim Beugen überfielen. Wortlos ging er zum Tisch und nahm sein Hemd auf, es war noch immer nass. Er fing an es ein wenig auszuschlagen. Mit einem Blick sein Bein herunter versicherte er sich zudem nach dem Sitz seines Messers.

„Willst du mich nun schon vor dem Frühstück verlassen? Ansonsten brauchst du das nasse Ding nicht anziehen. Die Aussicht kann ich nun auch gerne etwas länger genießen. Immerhin hab ich jetzt eh schon alles gesehen“, sagte sie nun wieder etwas mutiger. Allein der Umstand, dass er ein paar Meter mehr zwischen sie gebracht hatte, half ihr ein wenig, wie sie sich beschämt eingestehen musste. Sie zog nebenbei den Rucksack zu sich und reihte ihre kleine Auswahl von Essen vor sich auf. Da sie vieles in Eile rein geworfen hatte, wusste sie selbst nicht, was sie alles dabei hatte.

Perplex sah er zu ihr herüber, konnte die Überraschung in seinen Augen kaum verbergen, mit diesem Wandel und der Reaktion hatte Ryan wohl bei weitem nicht gerechnet. Als er seine Verwunderung überwunden hatte, wich sein Ausdruck einem Lächeln. Sogleich legte er sein Hemd zum weiteren trocknen wieder auf den Tisch. „Na, ich denke zum Frühstück kann ich noch bleiben, dann will ich dir den Ausblick doch nicht verwehren.“ Grinsend posierte er amüsiert, zuckte kurz zusammen als er sich falsch verdrehte, nicht ohne sein Lächeln zu verlieren.

Dabei konnte Viki sich ein Kichern nicht verkneifen. Sie wusste nicht einmal warum sie plötzlich anfing und schon gar nicht warum sie nicht wieder aufhören könnte. Vermutlich war sie einfach erleichtert, dass er wieder mitspielte und ihr es nicht übelnahm. Selbst als er kurz schmerzvoll zusammenzuckte, spiegelte sich nur kurz die Sorge in ihren Augen, dennoch kicherte sie etwas weiter. Viki hob eine Hand zum Mund und versuchte sich langsam wieder einzukriegen. Tief holte sie nochmal Luft und ließ sich dann zurück aufs 'Kissen' fallen. Sie schnaufte noch mal und rollte sich dann wieder auf die Seite, wobei sie ihren Kopf mit der Hand abstütze. „... und es ist doch ein recht ansehnlicher Ausblick“, fügte sie dann seinen Worten doch noch hinzu.

„Oh, ein Kompliment auf ganz hohem Niveau, da werde ich glatt rot.“ Lächelnd blickte er an sich herab, suchte einige Momente ein Hämatom in der genannten Farbe, ehe er immer noch lächelnd drauf zeigte.

Ryan schien gerade wieder genauso viel Spaß zu haben. Zusammen mit seiner letzten Aussage konnte Viktoria einfach nicht anders: Das erste mal seit Wochen, wenn nicht sogar seit Monaten, lachte sie lauthals los. Es war so befreiend, als sie all ihre Sorgen über Bord warf und sich den Moment hingab. Auch wenn es irgendwie gemein war über die Verletzung zu scherzen, stellte sie sich vor wie er in der gezeigten Farbe wie ein Camelion anlief. Viki beugte sich leicht vor, als sie sich wörtlich vor Lachen krümmte, nahm die Hand vor den Mund und legte die andere auf ihren Bauch, der sich unter der ungewohnten Tortur schon verkrampfte. Doch schon bald hatte sie auch das wieder fast unter Kontrolle. „Sorry... ich... du... ach, verdammt... du machst mich fertig“, kicherte sie noch und gab dann den Erklärungsversuch mit einem Räuspern auf, der den Lachanfall langsam bezwang. Wieder atmete sie tief durch, rieb mit ihre Hand noch über ihre Bauchmuskeln.

Ryans Grinsen wurde dabei ebenfalls stets breiter, sogar noch als Viktoria schon fast keine Luft mehr vor Lachen bekam. „Dafür bin ich doch da, um dich fertig zu machen. Auftrag erfüllt sozusagen. Schade nur das ich das Vergnügen von blanker Haut nicht habe, schickes Hemd übrigens“, bemerkte er mit einen Zwinkern.

Viktoria sah ihn dann frech aus den Augenwinkeln an. „Ganz hübsch, nicht wahr? Leider nicht ganz meine Größe. Aber den Spaß hast du dann wohl heute verschlafen“ …und darüber war sie sehr froh, wenn sie wieder daran dachte, dass sie ja zeitweise ganz nackt gewesen war. Schon fuhr ihr vor Aufregung wieder ein wohliger Schauer über den Rücken und sie hoffte, dass sie nicht rot wurde.

Fragend hob er seine Augenbraue bei ihrer Erklärung das er den ‚Spaß‘ verschlafen hat. „Steht dir aber gut, und och, wenn nächstes Mal so etwas wichtiges passiert während ich schlafe, kannst du mich ruhig wecken, klingt beinahe als wäre meine Anwesenheit erforderlich gewesen.“

Sie hatte natürlich Ryans fragenden Blick nebenbei bemerkt. Anscheinend hatte er wirklich nichts mitbekommen, als sie sich gewaschen hatte, was Viki schon ein wenig erleichterte. „Ich hab es ja versucht, aber leider hast du geschlafen wie ein Stein. Wenn es dich aber beruhigt: Ich kam auch gut allein zurecht...“, sagte sie mit einem frechen Zwinkern. Wenn er wüsste was sie beinahe wirklich getrieben hätte... Kaum merkbar wurden ihre Wangen doch von einem zarten Rot belegt. Aus den Augenwinkeln sah sie zumindest das erneute, leichte Staunen.

„Als dein Arzt erwarte ich nächstes Mal mehr Einsatz bei den Weckversuchen, du musst dich doch noch schonen, ich wäre dir sicher eine wertvolle Hilfe gewesen.“

„Ich glaube, dass sich mein Arzt da eher schonen müsste, aber ich werd‘ es mir fürs nächste Mal merken. Vielleicht hast du ja noch ein paar nützliche Tipps für mich, wenn du schon so großherzig Hilfe anbietest!?“, fragte sie nun.

„Na, wenn ich dir nun alle meine Tricks verrate, müsstest du mich ja nicht mehr wecken, da würde ich mich ja selber ins Bein schneiden“, gab Ryan zu bedenken.

„Auch wieder wahr. Also dann muss ich mir beim Wecken wirklich mehr Mühe geben. Gibt es ein Trick wie man dich am schnellsten aufwecken kann? Bist du kitzelig oder so?“, erkundigte sie sich. Irgendwie interessierte es sie schon, auch wenn sie nichts dergleichen wirklich vorgehabt hätte. Aber es war doch irgendwie aufregend ihn genauer kennenzulernen.

„Einen Trick? Mich aufzuwecken? Also kitzelig bin ich eigentlich nicht, du musst es wohl wie im Märchen machen, von einem Kuss bin ich bisher noch immer wach geworden.“ Er machte mit einem Lächeln eine wegwerfende Handbewegung, bevor er weiter sprach: „Vergiss das lieber wieder, in einer Notsituation könnten wir uns sicher nicht erlauben, dass du daraufhin ins Koma fällst.“

„Sehr nett, das du dann freiwillig drauf verzichtest. Vielleicht könnte man das aber für bessere Zeiten im Hinterkopf behalten“, meinte sie nun ihrerseits mit einen Zwinkern.

„Das wär‘ es wert. Soll ich denn hier am Tisch essen? Es scheint dir ja so deutlich mehr zu behagen“, stichelte er spaßeshalber mit einem Schmunzeln, ehe er sich nun zu seinem eigenen Gepäckstück bewegte.

„Hmm, nein. Glückwunsch, du hast dir so eben doch noch einen Fleck auf der anderen Seite des Teppichs verdient“, meinte sie immer noch grinsend.

Ihre Augen folgten ihm durch den Raum. Die kurz aufkommende Stille wollte sie doch nutzen, um sich noch mal zu erklären und so suchte sie nach Worten: „Gestern,... nein heute morgen?! ... ach, jedenfalls ist viel passiert und normalerweise... spring ich nicht gleich zu jedem ins Bett... ich war einfach nervös, hab überreagiert,... aber immerhin scheinst du mein Traummann zu sein, da ich nicht davon ausgehe, dass die Schlägertypen von dem Esotherik-Buch gemeint waren... daher... hmm... vielleicht könnte ich mich auf Dauer doch dran gewöhnen“, sagte sie mit einen vergnügten Schulterzucken. Sie war froh, das ihr die Andeutung wieder eingefallen war.

„Die Zeit der One Night Stands ist auch schon vorüber, aber der Tag ist ja auch noch lang… Wenn wir uns gleich wieder auf den Weg machen, wer weiß… Vielleicht hast du Glück und wir treffen noch deinen wahren Traummann, nicht das du in den sauren Apfel beißen musst, vielleicht waren die beiden, die weggelaufen sind, ja wirklich unheimlich sympathische Typen, wir sollten die beiden definitiv suchen gehen.“ Schmunzelnd beugte er sich langsam zu seinem Rucksack, möglichst ungünstige Bewegungen vermeidend. Er sammelte zügig die Bilder und Zettel ein, die er vor kurzem noch lose in den Rucksack geworfen hatte, blieb für einen kurzen Moment an einem Familienfoto hängen, ehe er die Sachen ordentlicher in einer Seitentasche verstaute. Nach kurzem kramen entschied er sich für ein Cracker ‚Frühstück‘ kombiniert mit einer suspekten Dose irgendeines Fleischersatzes, der selbst auf dem Foto, welches die Dose zierte, nicht appetitlich aussah.

„Also ich hab mir die anderen ja nicht so genau angesehen, meinst du echt, die wären was für mich? Obwohl ich zugeben muss das ich saure Äpfel eigentlich sehr mag. Ich hab auch saure Mandarinen gerne verschlungen...“, meinte sie noch vergnügt, als sie ihn bei seiner Frühstücksauswahl beobachtete. Aus den Augenwinkeln sah sie nun auch ihre Ausbeute an: Eine Dose mit Bohneneintopf - mochte sie schon früher nicht, eine Dose mit eingelegten Brokkoli oder sowas - nein danke, und noch eine mysteriöse Dose ohne Etikett. Der restliche Kram war auch nicht viel besser. Zumindest hatte sie noch ein paar von den geschmacksneutralen 'Diät-Knusperriegeln' und eine Dose mit Mais, Paprika und Karotten. Für diese Umstände war das noch ganz okay. Die anderen Sachen packte sie nun doch wieder in den Rucksack und holte nebenbei ihren Löffel raus.

Langsam, mit seinem gehaltvollen Frühstück in der Hand, schritt er wieder auf Viktoria zu, ließ seine Vorräte vor ihm auf den Teppich fallen. „Nun wirst du aber wieder zusehends mutiger, ich werde auch achtgeben mich weit genug entfernt zu setzen, nicht das du nachher wieder kein Wort herausbekommst“, neckte er sie, ehe er sich im gespielten Eifer langsam auf die entfernteste Ecke des Teppichs niederließ, die man grade noch so, als zum Teppich gehörend durchgehen lassen konnte. Mit seinem Aufrichten und Niederlassen kam er langsam in Übung, es sah zwar merkwürdig aus, aber scheinbar hielt es die Schmerzen in Grenzen.

Bei seiner kleinen Anspielung verdrehte sie grinsend leicht die Augen und schüttelte ihren Kopf. „Na, wenn du meinst. Ich will dich ja nicht wieder zu Tode erschrecken...“, sagte Viktoria noch mit entschuldigenden Lächeln, konnte aber bei seinem Versuch den äußersten Zipfel des Teppichs zu erwischen schon wieder grinsen.

„Ich weiß ja nicht auf welchen Typ du stehst, aber hey, ich bin mir immerhin sicher, dass es Männer waren, reicht das nicht als Anreiz sie zu suchen? Aber hey, wenn du auf saures Obst stehst bin ich wohl dein Mann“, er zwinkerte ihr lächelnd zu, ehe er sich langsam an die Cracker machte.

Sie nahm nun schon ihre Dose zur Hand und öffnete diese mit einen der Dolche, stellte sie aber erst einmal vor sich ab. Viki sah ihn dann wieder mit frechen Blick in die Augen. „Und was wenn ich eher Frauen mag? Was machen wir denn dann?“, wollte sie wissen und befreite einen Riegel von seiner Verpackung.

Grinsend nahm er sich einen weiteren seiner Cracker, beobachtete Viktoria während er aß, verschluckte sich dann jedoch beinahe an den trockenen Krümeln, bei ihrer Ausführung, das sie auch lesbisch seien könnte.

Mit einem erneuten Kichern sah sie auch seine Verwunderung über ihre lesbische Anspielung. Ob er das nun wirklich glaubte? Wahrscheinlich wäre das gar nicht mal so schlecht. Vielleicht würde es die Sache ja einfacher machen? Am besten sie ließe das mal so im Raum stehen.

Räuspernd lächelte Ryan sie breit an. „Also wenn das der Fall ist, wäre es leider schon ein bisschen komplizierter. Wir müssten als erstes eine andere Frau finden die dir zusagt, das wäre der leichte Teil, und dann käme natürlich der deutlich schwierigere Teil, in dem wir eine funktionierende Videokamera besorgen müssten…“ Nun war er es der, auf seine Rippen Rücksicht nehmend, ein Lachen deutlich zurückhielt, ließ seine Ausführung unvollendet.

„Hmm... ich hab von einer blauhaarigen Botin gehört, die durch die Stadt streicht und ein paar Sachen besorgen kann. Vielleicht kann sie zumindest bei deiner Suche nach der Kamera helfen. Aber brauchst du denn wirklich eine? Wenn du lieb fragst, kannst du eventuell auch so zusehen“, meinte sie dann noch mit einen unverschämt gewagten Blick. Gespannt wartete sie, ob er jetzt noch was dazu sagen konnte.

„Also deine Offenheit und Hilfsbereitschaft mir gegenüber in allen Ehren, aber dann würde die Sache ja noch unglaublich schwieriger werden, bis wir eine passende Frau für dich gefunden haben, die sich ebenfalls nicht an mir stört.“ Seine Ausschweifung wurde von einem kurzen, zurückhaltenden Lachen unterbrochen, ehe er weit gestikulierend fortfuhr: „Außerdem! Bei solch einer höchst ästhetischen und erotischen zur Schau Stellung von Gefälligkeiten… Da bin ich ja quasi der Nachwelt verpflichtet, das auf Band festzuhalten, ich könnte es ja auch aus dem Off kommentieren und in ein paar Jahren wäre das dann, kulturell wertvolles, Lehrmaterial für die nächste Generation! Der wichtigste Punkt wäre aber wohl einfach das ich dann etwas für einsame Stunden hätte.“ Er zwinkerte Viktoria grinsend zu. „Entschuldige. Ich wurde etwas mitgerissen, du machst es mir mit deinen Andeutungen aber auch viel zu leicht wie ein Perversling zu wirken“, fügte er schnell hinzu. Immer noch lächelnd lehnte er sich auf seinen Armen gestützt etwas zurück und atmete bewusst durch, während er nun in die Luft lächelte.

Erst als Ryan auflachte sah sie ihn doch wieder amüsiert an, auch wenn die Richtung in der sich die Anmerkung entwickelten sie doch nervöser werden ließ. „Was für einsame Stunden, hm?“, wiederholte sie mit leicht angespannten Grinsen und bevorzugte es nun doch wieder auf ihr Essen zu starren. „Versprich dir aber nicht zu viel von mir. Ich bezweifle, dass ich deinen ästhetischen Ansprüchen gerecht werde“, versuchte sie die Situation zu entschärfen und sich selbst abzulenken. Aber als sich nun Bilder vom beschriebenen Szenario in ihren Kopf schlichen, spürte sie wieder die Hitze in die Wangen steigen. Im Moment war sie ganz froh das er sich etwas zurück lehnte und sie tief durchatmen konnte. Viel zu spät kam ihr in den Sinn, dass er eventuell in der Hinsicht auch schon länger einsam gewesen sein könnte. Ihre Spielchen wären vielleicht auf Dauer irgendwie gemein gegenüber Ryan, auch wenn sie nach wie vor nicht glaubte, dass von ihm irgendetwas böses ausgehen könnte. Dennoch war ihr das Thema leicht unbehaglich.

Sichtlich überrascht war sie aber über seine Entschuldigung. „Aber ich hab doch damit angefangen“, stellte sie verwundert klar. „Also kann ich mich da doch nicht drüber beschweren. Ich find‘ es doch auch schön mal ‘ne Zeit lang zu scherzen... allerdings weiß ich selbst noch nicht so ganz, wo hier die Grenzen liegen“, sagte sie nun ihrerseits entschuldigend, während sie nur kurz zu ihm sah.

„Wenn ich irgendwelche Grenzen übersteige… Einfach einen knappen Hieb in die Rippen, dann bin ich schon für eine Weile ruhig, hat bei dem Typen auf der Straße auch geklappt, der fand wohl ebenfalls das ich zu einnehmend war“, schlug Ryan vor. Während er sprach vollführte er einen an getäuschten, exemplarischen Schlag gegen sich selber.

„Ich werd‘ mich davor hüten dir weh zu tun. Ich hab ja gesehen, was du mit denen angestellt hast. Das Risiko geh ich bestimmt nicht ein“, sagte sie grinsend, aber ein Fünkchen Wahrheit steckte da schon drin. Sie hatte den größten Respekt vor seiner Kampfkunst und würde ihn nur ungern zum Feind haben.

„Mach dir keine Sorgen. Nenn‘ es Sexismus, ich führ‘ es lieber meinem guten Elternhaus zugute… Ich tu‘ mich schwer damit so etwas Frauen anzutun, solang ich es vermeiden kann, da müsstest du mir schon dein Messer an die Brust halten… und Och, ich denke was Ästhetik angeht, solltest du dich nicht unter Wert verkaufen, du weißt doch ich bin Hinternspezialist und konnte nun schon eine Weile hinter dir her laufen. Ich denke deine spätere Partnerin wird glücklich sein.“ Er richtete sich wieder etwas auf, um ihr ein Zwinkern zuzuwerfen.

Als Ryan sich wieder aufrichtete, hatte sie noch immer das Bild im Kopf, wie er sie beobachtete oder sogar mitmachte. Dass er dabei gerade halb nackt neben ihr saß, war nun nicht gerade hilfreich. Sie kniff kurz die Augen zusammen und versuchte krampfhaft an etwas anderes zu denken. Doch noch immer war sie rot, ihr Herz pochte und sie fühlte sich recht unwohl, da sie nicht wusste was sie vom flauen Gefühl im Magen halten sollte. Sie zog ihr Knie zu sich, umschlang es mit ihren Armen und lehnte sich mit der Wange daran. Aber Viki musste selbst wieder leicht schmunzeln, als sie sein Zwinkern aus den Augenwinkeln sah. Jedenfalls wollte sie so wenig wie möglich zeigen, wie sehr seine Worte sie wirklich aufgewühlt hatten. Wenn diese Gefühlsachterbahn, die er bei ihr auslöste, die ganze Zeit so weiter ging, dann würde sie bis zum nächsten Tag sicherlich durch drehen. „Mein Hintern hat es dir wirklich angetan, was?“, neckte sie ihn ein wenig. „Aber naja, wenn du meinst. Wir müssten eh erstmal eine finden die das genauso sieht.“ Aber so ganz war sie von sich selbst nicht überzeugt, fügte sie doch noch leise für sich hinzu: „und dann sollte er wohl besser auf Narben stehen...“. Unbewusst strich sie sich über ihren Unterarm, wo sie mit schon einige Verletzungen abbekommen hatte. Zum einen schämte sie sich für ihre Unfähigkeit beim Kampf, sowie für den Anblick ihrer entstellten Haut. Nebenbei ließ sie ihren Blick auch über seinen Körper wandern, an dem ebenfalls einige Kampfspuren zusehen waren. Kurz bereute sie ihren Blick, da ihre Phantasie fast wieder auf blühte, doch unwillkürlich fragte sie sich ebenfalls, was ihm wohl alles zugestoßen war. Wäre es unhöflich ihn darauf anzusprechen? Vielleicht steckten dahinter auch schmerzliche Erinnerungen. Noch zögerte sie und beschloss es erstmal auf sich beruhen zu lassen.

Kurz runzelte er die Stirn, bevor er antwortete, aber das ihm aufgefallen war, das Viktoria gesagt hatte „sollte er auf Narben stehen“, kam ihr nicht in den Sinn. „Sicher, sicher, ich weiß nun mal wenn ich Qualität vor meinen Augen habe, das darf man ja wohl würdigen. Und wegen den Narben, tze, bis vor kurzem tätowierte sich noch jeder, da haben Narben immerhin noch eine Geschichte zu erzählen. Sie machen dich definitiv nochmal interessanter, deine Schulter wird dich auch sicher noch ewig zur Vorsicht erinnern…“

Seufzend lehnte sie sich nun selbst etwas zurück und sah zur Decke. „Auf die Geschichten hätte ich aber gern verzichtet. Mal ganz davon abgesehen, dass ein Drache auf der Schulter zumindest für mein Empfinden schöner aussieht...“ sagte sie leicht deprimierten Unterton. Viki war recht froh, dass sie die größte ihrer Narbe in ihrer 'Sammlung' nie wirklich selbst sehen müsste.

„Hey gib mir einen Edding und ich zaubere aus deiner Narbe einen großen tollen Karpfen“, scherzte er.

„Sieh an, künstlerisch begabt bist du also auch noch“, sagte sie grinsend und biss nun auch mal von ihren Müsliriegel ab und kaute einige Zeit darauf rum. Es war wie Gummi und schmeckte auch so. Etwas zweifelnd betrachtete sie noch mal die Verpackung. Wie konnte man so etwas freiwillig kaufen? Ryan schien es mit seiner Kreation auch nicht besser zu haben.

Eine Weile werkelte er etwas an seiner Mahlzeit, ehe er Viktoria zweimal zwei Cracker die eine Portion des Fleischersatzes umschlossen entgegen reichte. „Hey, ich kriege einen halben von diesen Riegeln und du kommst dafür in den Genuss von zwei delikaten Ryan Burgern – Patent beantragt. Also ich würde dir ja dazu raten den Deal anzunehmen. Bald schon, wenn die ersten Ryan-Filialen in den Vierteln aufmachen, wirst du dir sie wohl nicht mehr leisten können.“

Skeptisch betrachtete sie die 'Ryan-Burger'. „Bist du sicher, das ich das auch überlebe?“, fragte sie und zog die Stirn in Falten. Dennoch nahm sie einige Riegel und kroch nun zu ihm. Jedoch zuckte sie kurz zusammen, verharrte in der Bewegung und zog die Luft scharf zwischen den Zähen ein. Erst als sie ihr Gewicht wieder auf ihr gesundes Knie verlagerte, wurde der Schmerz wieder erträglich.

Ryan sah dabei überrascht und besorgt zu wie sein Gegenüber die Distanz zwischen ihnen verkürzte.

Dann setzte sie sich doch mit kleinen Abstand neben ihn und nahm ihn einen seiner Essens-Dinger ab, um ihn zu probieren. Etwas angewidert verzog sie das Gesicht als sie hinein biss, konnte aber ein Kichern nicht mehr verhindern. „Hmm... äußerst delikat... fast wie Katzenfutter“, sagte sie und hielt ihm schmunzelnd die andere Hälfte von ihrem Riegel hin.

Sogleich lachte er bei ihrem Anblick kurz auf. „Du lebst zu mindestens noch.“ Mit einem knappen Blick auf die Dose pustete er gespielt nachdenklich Luft aus seinem Mund. „Hmm, das Bild sieht nach Fleisch aus, die Schrift ist leider auf Chinesisch oder sowas, also gut möglich, dass es sogar Katzenfutter war.“ Er zuckte lächelnd die Schultern, ehe er sich knapp vorbeugte, ihr die Hälfte des Riegels aus der Hand biss und sie danach kauend angrinste.

Leicht verwundert war sie ja schon, als er ihr quasi aus der Hand fraß. Sofort spürte sie, wie sie leicht rot anlief, während sie nun wieder recht interessiert Ryans mysteriöse Dose mit Fleisch betrachtete, allein damit sie ihn nicht direkt ansehen musste, was sie nun eh schon wieder seltener tat, seit sie neben ihm saß. Auch wenn sie freiwillig zu ihm rüber gekommen war, pochte ihr Herz nun doch leicht schneller. Aber es war die Sache wert. Vermutlich wäre es nur halb so wild gewesen, wenn er wirklich etwas an gehabt hätte. Sie kicherte noch während ihr Herz kurzzeitig schneller schlug, aber vermisste gerade eher schmerzlich etwas Wasser, um den Nachgeschmack los zu werden. Das Zeug war zwar essbar, aber wohl auch eher was für Notfälle. Daher biss Viktoria von ihren Riegel selbst noch mal ab und kaute gefühlt eine halbe Stunde drauf rum. „Hmm ich weiß nicht. Katzenfutter ist eigentlich etwas schleimiger, aber vermutlich kommt das auch auf die Marke an...“, merkte sie dann doch mal aus Erfahrung an.

„Fünf Sterne erlangst du mit deinem Riegel aber auch nicht. Auch wenn es mich ein wenig beunruhigt wie viel Fachwissen du bei Katzenfutter an den Tag legst, beruhigt es mich wiederum auch etwas, das ich somit wahrscheinlich noch kein Katzenfutter gegessen habe, nicht das es geschmacklich noch einen großen Unterschied machen könnte“, erwiderte Ryan. Angestrengt schluckte er den Riegelbrei herunter, ehe er Viktoria breit angrinste.

Viki bedauerte es etwas, davon angefangen zu haben. Sie nutzte diesen Moment lieber um sich vorzubeugen und nach ihrer Dose mit Gemüse zu strecken. Ein wenig meinte sie seinen bohrenden Blick auf ihren Rücken und Hintern spüren zu können. Daher richtete sie sich bald auf, bevor sie mit dem Löffel etwas im Gemüse umrührte und vor sich hin grinste. „Geschmacklich tut sich da wirklich nicht mehr viel. Aber 'Fachwissen' würd‘ ich das auch nicht nennen. Es waren auch nur drei Döschen 'Sheba', die ich durch den großen Hunger irgendwie runter bekommen hab. Die Flasche mit süßen Weißwein hat dabei gut geholfen mich zu überwinden“, erklärte sie leicht verlegen. Zum Glück hatte sie die im Haus ebenfalls noch gefunden, ansonsten hätte es noch eine Zeit gedauert, bis sie tatsächlich ans Katzenfutter gegangen wäre. Normalerweise hatte sie nie Probleme wirklich Essbares aufzutreiben, aber zu der Zeit war sie aufgrund ihrer Verletzung nicht in der Lage gewesen auf größere Streifzüge zu gehen. Mit einem Seufzen dachte sie daran, wie hilflos sie sich damals gefühlt hatte, während sie nun ihre kleine Mahlzeit ansah und schließlich anfing zu essen. Mit den Gedanken an Tierfutter schmeckte das hier gleich noch besser.

„In der Not frisst der Teufel Fliegen, was? Du hast es ja auch noch überlebt, mit der Flasche Weißwein hat es sicher sogar wie ein exquisites Dinner gewirkt… Im Moment haben wir mit Vorräten aber ziemlich Glück, du musst in einer schlechten Gegend gewesen sein als du zu Sheba gezwungen warst“, sagte er, während er sich einen weiteren Cracker zugute führte.

Mittlerweile war auch Viktorias Gemüsedose leer. Zufrieden stellte sie diese zur Seite. Das würde wohl bis zur späten Nacht oder morgen reichen müssen. Auch wenn sie tatsächlich noch einige Vorräte hatte, so wäre es doch besser einiges für Notfälle zu sparen. Auf noch mehr Tiernahrungserfahrungen konnte sie gut verzichten. Ryans Anmerkung zum Dinner ließ sie nun auch wieder grinsen. „Ja, es war eine seltsame Kombination. Aber mit dem Wein konnte man es gut runter spülen. Empfehlenswert ist es aber trotzdem nicht.“ Dennoch seufzte sie bei dem Gedanken daran und erklärte dann zögerlich: „Es war im Industriegebiet und ich kam da nicht so schnell raus. Zudem gibt ja dort leider nicht so viele Möglichkeiten was zu finden. Da war ich schon froh überhaupt irgendwas zu finden. Lange Geschichte und nicht der Rede wert. Vorerst haben wir genug zu essen, aber ich hoffe deinen Rippen geht es bald besser, ich glaub ich könnt‘ dich nicht mal bei den Späßen unterbrechen“, meinte sie Schulter zuckend, um vom Thema abzulenken. Seit dem mied sie dieses Gebiet. Aber auch weil sie dort ein paar Freunde verloren hatte und es einfacher war alles zu verdrängen, was dort vorgefallen war, wenn sie nicht immer durch die selben Straßen laufen musste, die sie daran erinnerten.

Ryan ließ es anscheinend darauf beruhen. „Na wenn ich nur noch dein Messer fürchten muss sobald ich dich umarme, kannst du mir auch einen Stoß verpassen, sobald ich zu weit gehe, ohne etwas vor mir zu befürchten“, sagte nun mit leichten Schmunzeln.

Viktoria streckte etwas ihre steifen Glieder. Bei seinem Lächeln konnte sie gar nicht anders als es zu erwidern. „Da bin ich aber froh. Solche Gentleman gibt es nur noch wenige auf der Welt. Aber nach dieser gemeinsamen Übernachtung hast du vor mir auch nichts mehr zu befürchten.“

Doch die gemeinsame 'Nacht' war nun auch vorbei und ein mulmiges Gefühl machte sich in ihr breit. Eigentlich wollten sie ja nur zusammen bis zum Park, doch was jetzt? Würde er alleine weiter wollen? Hatte er noch ein neues Ziel oder streifte er wirklich nur durch die Gebiete? Was sollte sie dann machen? Irgendwie hatte sie Angst davor zu fragen. Vielleicht war sie ja nur ein netter Zeitvertreib bis er weiter ziehen konnte. Und was war mit ihr? Es wäre leichter sich wieder von ihm zu trennen, bevor sie sehen müsste wie er auch.... Sie wollte lieber nicht weiter denken. Auch so kamen ihr plötzlich wieder Bilder vom Traum in den Sinn... Aber wenn sie so seine Wunden sah... würde er alleine weit kommen? Aber sie würde ihn vermutlich auch nur aufhalten mit ihrer Wunde. Sie zögerte noch kurz, doch dann sah ihn unsicher an. „Was... was hast du nun eigentlich geplant?“

Ryan zögerte nachdenklich, senkte seinen Blick etwas. „Ich dachte an Wasservorräte auffüllen. Ich weiß nicht wie es mit deinen steht, aber nach dem Regen dürfte doch in irgendeinem Brunnen hier im Park ein wenig Wasser zum Abschöpfen geben oder? Ansonsten…“ Ein knappes Schulterzucken unterbrach seinen Satz, ehe er mit merklich weniger Enthusiasmus weitersprach: „Ich weiß es ehrlich gesagt nicht… Ich weiß von drei Leuten meiner ehemaligen Einheit nicht ob sie noch leben oder bereits tot sind, weiß aber auch nicht wo ich suchen könnte… Wie sieht es bei dir aus? Eigentlich würde ich auch ungern meine einzige Privatpatientin nach einem Tag Behandlung verlieren. Schlechte Publicity…“ Mit seinen letzten Worten wollte er wieder locker klingen, klang dabei jedoch etwas gestellt und falsch.

Das er aber genauso wenig an das Kommende dachte, bemerkte Viktoria auch. Vielleicht hätte sie es besser nicht ansprechen sollen, aber früher oder später würden sie eh an diesen Punkt kommen. „Also mein Wasser ist ebenfalls leer und hier gibt es einige Möglichkeiten“, warf sie ein, ohne sich weiter aufdrängen zu wollen. Das er selbst unsicher klang, war ihr nicht entgangen. „Ich müsste sie auch auffüllen, aber sonstige Pläne hab ich schon lange nicht mehr. Ich pendle nur zwischen den südöstlichen drei Vierteln und versuche keiner Gang in die Arme zu laufen. Heute morgen dachte ich daran mich hier für ein paar Tage zu verkriechen, bis die meisten Vorräte alle sind“, das hörte sich vielleicht etwas langweilig oder eher traurig an, aber bisher kam sie auf diese Art ganz gut durch. „Also...“, sie biss sich auf die Lippe und zögerte selbst noch. Die Zeit mir Ryan war nun wirklich eine der Besten seit langer Zeit gewesen. Aber was wenn es schief ging? Noch einen Verlust würde sie nicht verkraften. Macht es aber ein Unterschied, ob sie sich hier verkroch oder gleich tot umfiel? Lebenswert war es jedenfalls nicht mehr... Viktoria senkte den Blick und schloss die Augen. Sie hatte kein gutes Gefühl bei der Sache, aber... „wenn ich dich nicht aufhalte...“, begann sie leise und zögerlich, „wenn,... wenn es dir nichts ausmacht“, sie atmete tief durch. Ihre kleine Nähe-Phobie würde die nächste Zeit schwer werden lassen, wenn sie mit ging. Was wenn sie ihn irgendwann nervte? Wenn er sie irgendwo zurück ließ? In den hintersten Ecke ihrer Gedanken schwirrte wieder ein Teil des Traums. Die Stimme klang so deutlich, voller Zuversicht, als sie sagte das Vertrauen das Risiko wert war. „Ich würde dich gern begleiten und dir bei der Suche helfen“, flüsterte sie nun verlegen und nervös.

Erleichtert stieß er einen Schwall Luft aus, sichtlich fiel ein Teil der Anspannung von ihm ab. Überschwänglich beugte er sich zu Viktoria, hatte die Arme bereits um sie ausgebreitet, ehe er innehielt und mit einem knapp gemurmelten „Entschuldige“ seinen Plan änderte und stattdessen ihre Schulter sanft drückte.

Perplex beobachtete sie seine Reaktion, verkrampfte sich schon fast, als er näher kam, war sich dabei nicht ganz sicher was sie tun sollte. Nervös erinnerte sie sich ans Aufwachen, als sie doch seine Nähe im Schlaf genossen hatte, dann aber austickte und er ziemlich überfordert war. Als sie dann 'nur' seine Hand auf ihren Schulter spürte, brachte sie ein kleines Lächeln zustande.

„Du mich aufhalten? Was sind das den für Worte aus deinem Mund? Du rennst mir doch weiterhin mit lädiertem Bein noch davon.“ Seine Gesichtszüge entspannten sich, wirkten wieder fröhlicher. „Ich würde mich freuen, Vik… Ich kann mich nicht ausstehen, wenn ich alleine bin, weißt du? Mit dir jedoch…“ Ein weiteres Schulterzucken unterbrachte seinen Satz. „Es ist leichter… Ich glaub wir sind ein recht gutes Team.“

Ryans Freude darüber, dass sie ihn begleiten würde, ließ auch sie erleichtert durchatmen und ihr Herz einen kleinen Hüpfer machen. Sie genoss doch seine Gesellschaft auch irgendwie. Dank ihm fühlte sie sich wieder lebendig. „Vielleicht sind wir das wirklich. Zudem kann ich dich jedenfalls ganz gut leiden und ohne mich kommst du mit den Verletzungen ja eh nicht weit“, sagte sie mit frechen Grinsen.

Mit einem zustimmenden Lächeln nickte er ihr zu. „Stimmt wohl, ohne dich käme ich wohl nicht mehr allzu weit und würde wahrscheinlich jetzt noch auf der Straße liegen. Du bist mir in der kurzen Zeit auch ganz schön ans Herz gewachsen. Dein Bein benötigt aber auch weitere Beobachtung, es ist schlimmer geworden oder?“

Das er ihrer Stichelei auch noch zustimmte, hatte sie leicht gewundert und zu hören, dass er sie ebenfalls mochte war ihr doch ein wenig peinlich. Dennoch wurde ihr Lächeln dadurch nur breiter. „Naja,.. ich konnte dich da doch nicht einfach liegen lassen“, murmelte sie. Ihr Blick wanderte zu ihrem verletzen Knie. „Was mein Bein betrifft... es tut noch immer etwas weh, aber... ich weiß nicht. Irgendwie hab ich Angst aufzustehen und es herauszufinden“, sagte sie nun leicht verlegen. Bisher hatte sie es ja erfolgreich vermieden großartig aufzustehen, seit sie sich vor seinem Schlaf zu ihm gesetzt hatte. Die Ruhepause hatte der Verletzung schon gut getan, doch sie wusste nicht recht was passieren würde, wenn sie es wirklich belasten würde. Scharf darauf es auszuprobieren war sie nun auch nicht direkt.

„Du nimmst gleich lieber doch etwas von dem Schmerzmittel, wenn du es wegen den Schmerzen nun die ganze Zeit falsch belastest, wird es wahrscheinlich eher schlimmer als besser, ein ziemlicher Teufelskreis.“

„Okay, wie du willst... immerhin hab ich keine Lust mehr an weiteren Schmerzen und Narben“, murmelte sie nur mit bitteren Lächeln.

„Ich werde mein bestmögliches tun, um dir weitere Schmerzen und Narben zu ersparen…“, versprach er ihr.



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