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Between Heaven and Hell

von

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Leichenraub im hohen Norden

Knappe zwei Tage hatte Piers für den Rückweg gebraucht, deutlich weniger als auf dem Weg nach Kanada, als sie einen Umweg genommen und einige Stopps eingelegt hatten.

Dieses Mal hatte sich der Soldat für den kürzesten Weg entschieden und war bis auf ein, zwei kleine Tank- und Kaffeepausen durchgefahren.

Geschlafen hatte er überhaupt nicht und sich stattdessen nur mit dem Koffein wach gehalten, das er sich mit dem Kaffee gefühlt literweise reingekippt hatte.

Auch an Geschwindigkeitsbegrenzungen hatte sich Piers, vor allem nachts, nur sehr bedingt gehalten.

Alles war ihm egal gewesen, wenn sie ihn geschnappt hätten, wäre es eben so gewesen.

Auch wenn er am Vortag noch geschworen hatte, für Chris stark zu sein, für ihn durchzuhalten, nun hatte sich einiges in ihm geändert.

Der Verlust, die Trauer und die Wut waren über Nacht einer unendlichen Gleichgültigkeit gewichen.

Natürlich war diese an sich nicht echt, natürlich war ihm Chris' Tod nicht egal, ganz im Gegenteil.

Aber die Ereignisse des Vortages und die Albträume, die ihn letztlich bis in die Besinnungslosigkeit getrieben hatten, hinterließen ihre Spuren, und so musste sich sein Bewusstsein schützen und baute diese Mauer aus Gleichgültigkeit auf, um den Tod dieses geliebten Menschen besser zu verkraften, und um Piers die Möglichkeit zu geben, wirklich weiter zu machen und durchzuhalten.
 

Mit quietschenden Reifen lenkte Piers den Ford um die letzte Kurve und auf den Parkplatz, der sich vor dem Haus befand, in dem Rebecca ihre Wohnung hatte.

Einige Stunden zuvor hatte er sie noch angerufen und ihr mitgeteilt, wann er in etwa da sein würde, und bei dieser Gelegenheit hatte die Biochemikerin ihm ihre Adresse genannt, damit er gleich zu ihr fahren konnte.

Und sie hatte sich auch vorgenommen, ihn erst einmal nicht wieder gehen zu lassen.

Piers in diesem Zustand alleine zu lassen, wäre viel zu riskant gewesen.

Ihr war klar, dass er nun unberechenbar sein musste, und dass in seinem Kopf so vieles herumspukte, dass er schnell selber den Überblick und die Kontrolle verlieren konnte.

Und Rebecca bezweifelte, dass so etwas gut enden würde.

Wenn Piers am Ende einfach allein los rannte, um Wesker zu bekämpfen, oder wenn er gar einfach ins HQ eindrang, dann war niemandem geholfen, außer vielleicht dem Feind.

Und bisher hatten sie über diesen leider noch gar nichts herausfinden können.

Nein, sie mussten nun einen kühlen Kopf bewahren, in Ruhe planen und zusammenhalten.

Ganz abgesehen davon, dass sie um Chris' Willen alles daran setzen musste, Piers da lebend durch zu bringen.

Sie war sicher, dass es Chris' letzter Wunsch gewesen wäre, dass Piers, dass sie alle, das hier überstanden.

Doch ihr war ebenso klar, dass Piers selber ein Stück seines Lebenswillen verloren hatte als Chris gestorben war.

Dieser Mann war alles gewesen, was ihm noch geblieben war, als selbst die B.S.A.A. ihnen so grausam den Rücken gekehrt hatte.

Freunde schien Piers außerhalb der Arbeit nicht wirklich gehabt zu haben, da diese sein Leben gewesen war und er ihr alle Zeit gewidmet hatte.

Und selbst sie und Barry waren für ihn ja so etwas wie Fremde, er kannte sie nur durch Chris, und selbst das nur flüchtig.
 

Piers stellte den Motor ab, wartete noch einen kurzen Moment und stieg dann aus, nahm aber erst einmal nur das Nötigste mit, den Rest ließ er im Wagen.

Kurz blickte er auf das Handy, stellte fest, dass er den Zeitplan verdammt gut eingehalten hatte, und ging dann zur Tür, neben der er nach Rebeccas Klingel suchte, sie fand und mehrmals kurz drückte.

Lange musste er nicht warten, bis ein leises Geräusch von der Tür erklang, mit dem sich das Schloss öffnete, sodass er sie aufschieben konnte.

Zweiter Stock, hatte sie gesagt.

Also machte Piers sich über das Treppenhaus auf den Weg nach oben und sah auch schon, wie Rebecca den Kopf zur Tür raus streckte und winkend die Hand hob.

Ein Lächeln lag auf ihren Lippen, doch dem jungen Soldaten entging nicht, dass dieses ihre Augen nicht erreichte.

Auch wenn sie vermutlich wirklich froh war, ihn zu sehen, so nagte der Verlust doch sehr an ihr.

Chris war einer ihrer besten Freunde gewesen, den sie ja immerhin auch schon seit Raccoon City gekannt hatte.

Und Piers erinnerte sich, wie die Ältere bei dem Telefonat, bei dem er ihr von Chris' Tod berichtet hatte, geweint hatte und sich immer wieder hatte unterbrechen müssen.

Auch ihm selber hatte seine Stimme mehrmals den Dienst versagt, und die Tränen hatte er auch nur sehr selten wirklich zurückhalten können.

Doch seit dem letzten Albtraum, seit dieser ihm die Besinnung geraubt und ihn ruhig hatte schlafen lassen, hatte er keine Tränen mehr vergossen.

Mit dem Aufwachen war die Gleichgültigkeit gekommen, und auch jetzt konnten Rebecca und Barry, der sich zur Jüngeren an die Tür gesellt hatte, die erschreckende Leere in den Augen des Scharfschützen sehen.
 

Dieser begrüßte beide nur sehr knapp, ehe er die Wohnung betrat, die beiden Taschen, die er mit hoch genommen hatte, einfach fallen ließ und sich nur kurz in der geräumigen und sauberen Wohnung umsah.

Dann wandte er sich wie in Zeitlupe um und sah noch einmal zu den Beiden, die etwas hilflos dort standen und nicht wirklich wussten, was sie nun sagen oder tun sollten.

Und in diesem Moment änderte sich etwas.

Eine gewisse Anspannung fiel von Piers ab, nun, da er wieder hier war, da er Rebecca und Barry wieder sah.

Und die Müdigkeit, die er mit dem Koffein bekämpft hatte, übermannte ihn, überflutete ihn regelrecht, und die Beine des jungen Soldaten wurden zu Pudding, zitterten und wollten einfach nachgeben.

Schnell hatte Barry die Lage erfasst und war bei Piers, um diesen zu stützen, als dessen Beine ihm wirklich den Dienst versagten.

Besinnungslos sackte der junge Mann in den kräftigen Armen des Älteren zusammen, der ihn mühelos hoch hob und anschließend auf der Couch ablegte.

"Hol eine Schüssel mit kaltem Wasser und ein Tuch", wandte sich der bärtige Mann Rebecca zu, die sofort nickte und dieser Aufforderung nachkam.

Das alles war deutlich zu viel gewesen für Piers, und die Ältere hatte richtig Mitleid mit ihm. Ja, sie vermisste Chris auch, natürlich. Doch sie wusste, dass es der Scharfschütze war, der unter dem Verlust gerade am meisten zu leiden hatte.

Es war wohl nur eine Frage der Zeit gewesen, bis das alles über ihn herein brach und ihn umhaute.
 

Barry sah auf den jungen Mann hinab, und auch er war keinesfalls verwundert darüber, dass Piers ihnen nun zusammengebrochen war.

Es war so viel passiert, so vieles, das seinen Körper und seinen Geist belastet hatte.

Der Tod seines Liebsten hatte ihn völlig kaputt gemacht, und Barry konnte sich auch ausrechnen, dass Piers, so schnell wie er nun hier gewesen war, mindestens zwei Tage am Stück ohne Schlaf durchgefahren sein musste.

Da war es ein Wunder, dass er überhaupt lebend hier angekommen war.

Dankend nahm der Ältere die Schüssel mit dem Tuch entgegen als Rebecca ihm beides brachte, stellte die Schale auf dem kleinen Wohnzimmertisch ab und wrang das Tuch ein wenig aus, ehe er es Piers auf die etwas warme Stirn legte.

Ein ganz leises Stöhnen war die Reaktion darauf, doch ansonsten blieb der junge Soldat vollkommen ruhig liegen.

Er sollte sich nun erst einmal richtig ausruhen und schlafen. So lange, bis er wieder munter war und aus eigenem Antrieb aufwachte.

Sie durften nicht vergessen, dass nicht nur Chris' Tod ihn belastete.

Knapp zwei Wochen zuvor war er im Labor der B.S.A.A. gewesen.

Und dadurch, dass sie bisher kaum wirklich Ruhe gehabt hatten, hatte er sich von diesen Ereignissen natürlich auch noch nicht richtig erholen können.

Im Moment kam das alles zusammen, und so war es gut, dass Piers nun wieder hier bei ihnen war und nicht mehr alleine in Kanada, wo niemand ihm hätte helfen können.
 


 


 


 


 

Fast fünf Stunden vergingen nun, in denen der junge Soldat einfach da lag wie ein Komapatient, ohne sich zu regen, ohne auch nur den geringsten Laut von sich zu geben.

Immer wieder wechselten Rebecca oder Barry das Tuch aus und überprüften seine Temperatur und seinen Zustand.

Wenigstens schien Piers Glück im Unglück zu haben und schlicht und ergreifend einen Schwächeanfall erlitten zu haben.

Seine Stirn war zwar warm, aber er hatte kein Fieber und schien auch sonst nicht krank zu werden, was bei all den Strapazen nicht verwunderlich gewesen wäre.

Stattdessen schien der Scharfschütze nun sogar langsam wieder zu Kräften zu kommen, denn er bewegte nach diesen fünf Stunden langsam die Finger und schlug mit einem leisen Stöhnen sogar die Augen auf.

Sofort waren Barry und Rebecca bei ihm und beugten sich über ihn, schwiegen aber noch und ließen ihn erst einmal richtig wach werden.

Sie wollten ihn ja nicht gleich überfallen.

"Gehts dir besser?", fragte Barry dann nach einigen Momenten, als Piers die Augen endlich ganz geöffnet und sein Blick sich geklärt hatte.

Ein schwaches Nicken war die Antwort, und der Jüngere hob eine Hand an und tastete nach dem Tuch auf seiner Stirn.

Da war er kaum wieder hier, und schon bereitete er den Beiden Arbeit. So war das nun wirklich nicht geplant gewesen.
 

Aber Piers erkannte in den Gesichtern der beiden Älteren, dass sie ihm keinesfalls böse waren.

Da war eigentlich nur Sorge und eine gewisse Erleichterung darüber, dass er wieder aufgewacht war.

Als er sich jedoch aufsetzen wollte, schüttelte Rebecca streng den Kopf und drückte ihn sanft wieder in eine liegende Position zurück.

"Du bleibst noch etwas liegen. Dein Kreislauf ist gerade sicherlich nicht der Beste, und nach den Strapazen der letzten Tage brauchst du Ruhe, ob es dir gefällt oder nicht."

"Aber wir müssen..."

"Wir müssen erst einmal gar nichts", unterbrach ihn Barry mit ernster aber sanfter Stimme und schüttelte den Kopf.

"In deinem Zustand brichst du uns nur wieder irgendwann zusammen, und damit ist auch niemandem geholfen. Außerdem können wir so oder so nicht einfach blindlings los stürmen, um Wesker zu jagen oder das HQ zu infiltrieren. Wobei wir da ohnehin vorsichtig sein müssen. Nach dem, was wir bisher raus gefunden haben, scheint es wirklich so, als würde jemand anderes dahinter stecken."

"Wesker?", hakte Piers nach, und er blickte den Älteren fragend an, der daraufhin nur mit den Schultern zuckte.

"Möglich, ja. Aber Beweise haben wir dafür noch keine. Außer der Tatsache, dass wir außer Wesker bisher keinen wirklich Verdächtigen haben, aber das muss ja nichts heißen..."

Er seufzte leise, fuhr sich über das Gesicht und schüttelte den Kopf.

Das alles wurde irgendwie nur immer komplizierter, und statt irgendeinem Ziel näher zu kommen, schienen sie sich immer weiter von einem solchen zu entfernen.

Sie machten keine Fortschritte, sondern räumten eher Verluste ein.
 

"Ich habe nicht aufgepasst, ich hätte...",begann Piers, als er sah, wie sich Barrys Gesicht verfinsterte und sich Trauer hineinmischte, als seine Gedanken offenbar wieder zu einem anderen Thema wanderten.

"Red keinen Unsinn, Junge", murrte der Bärtige jedoch nur und schüttelte den Kopf.

Piers konnte nichts für das, was passiert war.

Es spielte keine Rolle, ob er geschlafen hatte oder nicht, ob er bewusstlos gewesen war oder sonst was.

Selbst wach hätte er kaum etwas ausrichten können; Wesker war ihnen einen Schritt voraus gewesen.

Weder Barry noch Rebecca machten dem Jüngeren in irgendeiner Art und Weise Vorwürfe. Dazu gab es einfach keinen Grund.

Und genau das sagte die Biochemikerin ihm nun auch, in sanftem aber bestimmtem Ton.

"Piers... Du hättest das nicht verhindern können. Ja, vielleicht hättest du es ein paar Minuten früher mitbekommen, aber dann hätte Wesker dich nur eigenhändig ausgeschaltet. Er hätte nicht zugelassen, dass du Chris hilfst..."

Und Piers wusste, dass die Ältere damit Recht hatte, natürlich wusste er das.

Und er bildete sich auch nicht ein, gegen Wesker bestehen zu können.

Aber dennoch machte er sich Vorwürfe, weil er da gewesen war. Weil er da gewesen war und das alles nicht einmal mitbekommen hatte.

Weil er nicht auf Chris gehört und sich schon viel eher ausgeruht hatte,weil er nicht ganz ehrlich gewesen war, was seinen eigenen Zustand anging.
 

Aber nun war es zu spät, und auch Selbstvorwürfe änderten an dem, was geschehen war, rein gar nichts mehr.

Ebenso sinnlos war es, sich hinter einer Maske aus Gleichgültigkeit zu verbergen, um weniger Schmerz zu empfinden.

Das war zudem Chris gegenüber mehr als nur unfair.

"Ich weiß, dass der einzig wahre Schuldige Wesker ist. Und aus dem Grund... Aus dem Grund will ich ihn so schnell wie möglich finden und mit meinen eigenen Händen töten", murmelte Piers nach einer Weile, und seine Stimme war härter und kälter geworden.

Dieser Mistkerl musste ein für allemal vernichtet werden, und das so schnell wie möglich.

Nicht nur, weil er Chris getötet hatte, sondern auch, weil Piers ein ungutes Gefühl überkam.

Er konnte es sich nicht erklären, er wusste nicht, woher es kam, aber es bereitete ihm Magenschmerzen und eine Art Schwindelgefühl.

Aber dieses Schwindelgefühl kam vermutlich immer noch von seinem Schwächeanfall.

Dennoch sagte ihm eine Stimme, dass Wesker noch lange nicht fertig war, dass er etwas plante.

Dass er etwas plante, das ihm, Piers, keinesfalls gefallen würde, und dass er vermutlich schon dabei war, diesen Plan in die Tat umzusetzen.

Und in dem Moment, in dem Piers sich fragte, wie er auf solch bescheuerte Ideen kam, da er sicherlich kein Hellseher war oder plötzlich Visionen bekam, hörte er einen entsetzten Ausruf von Rebecca, die den Raum kurz verlassen hatte, um etwas zu Trinken für den jungen Soldaten zu holen, und die nun zurück kam, die Flasche in der einen Hand und eine Zeitung in der anderen.

"Hört euch das an!", rief sie, als sie die Flasche abgestellt und sich etwas auf die Armlehne der Couch gesetzt hatte.

Kurz räusperte sie sich, dann blickte sie auf die Zeitung und schüttelte den Kopf.

"Also: 'In Victoria, der Hauptstadt der kanadischen Provinz British Columbia, ereignete sich am Samstagabend ein seltsamer Vorfall, der noch immer ungeklärt ist. Im Glengarry Hospital verschwand die Leiche eines Amerikaners, der am folgenden Tag zum Bestatter überwiesen werden sollte, spurlos. Die Polizei hat keinerlei Hinweise darauf, wie es zu diesem mysteriösen Verschwinden kommen konnte.' Der Name des Mannes wird in dem Artikel nicht erwähnt, aber es wird geschrieben, dass er Ende 30 gewesen sein muss und am Tag zuvor eingewiesen worden war. Das ist jetzt also drei Tage her und trifft somit genau auf den Tag zu, an dem Chris gestorben ist..."
 

Rebeccas Stimme war zum Ende hin leiser geworden, und sie ließ die Zeitung sinken, um zu Piers zu sehen, der mit einem Mal leichenblass geworden war und für einen Moment so wirkte, als würde er einfach wieder ohnmächtig werden.

"Es passt alles, und... auch das Krankenhaus ist das, in das er gebracht wurde. Denkst du.."

Er schüttelte den Kopf und atmete tief durch, als ihm für einen Moment wirklich übel wurde.

Kaum einer schaffte es unbemerkt in den Keller eines Krankenhauses, um mal eben eine Leiche zu stehlen. Irgendwem musste so etwas auffallen.

Es sei denn, man war zum Einen sehr geübt darin und hatte zum Anderen die finanziellen Mittel, so etwas im Notfall ganz schnell unter den Tisch fallen zu lassen.

Und Piers fiel nur eine einzige Person ein, bei der es auch nur annähernd Sinn ergeben hätte, Chris' toten Körper aus dem Krankenhaus zu entwenden.

Und trotzdem wollte das nicht so richtig in seinen Kopf, trotzdem verstand er nicht, welchem Zweck das dienen sollte.

Wäre Chris infiziert gewesen mit einem Virus, das Wesker noch nicht kannte, dann hätte er es aus der Sicht des Blonden verstanden.

Aber so war Chris' Leichnam für diesen doch vollkommen wertlos, er konnte mit ihm überhaupt nichts anfangen.

Diente das alles nur dazu, ihn, Piers, zu provozieren?

Um ihn unvorsichtig werden zu lassen, damit er in eine Falle tappte?

Wenn ja, hatte Wesker Pech gehabt.

Wäre Piers alleine gewesen, hätte das funktioniert, so aber waren Barry und Rebecca da, um ihn von irgendwelchen Dummheiten abzuhalten.
 

"Warum sollte Wesker Chris' Leiche mitnehmen? Ich meine... was bringt ihm die Leiche eines gewöhnlichen Menschen?", fragte auch Rebecca nun, und sie schauderte leicht und bekam eine deutliche Gänsehaut.

Und auch Barry war etwas blasser geworden und hatte die Stirn in Falten gelegt, was ihn nur noch älter wirken ließ als er ohnehin schon war.

Auch für ihn ergab das alles keinen Sinn.

Andererseits handelte es sich um Albert Wesker, bei dem musste man immer vorsichtig sein.

Man durfte diesen Mann auf keinen Fall unterschätzen.

"Ganz gleich welchen Grund er hat, es kann kein guter sein. Und leider muss ich Piers nun zustimmen, dass es das Beste ist, sich so bald wie möglich auf die Suche zu machen. Mit einer Leiche im Gepäck kommt auch ein Wesker nicht sonderlich weit. Ich gehe also davon aus, dass er sich noch immer in Kanada befindet, vermutlich noch immer in British Columbia. Wenn er irgendetwas mit Chris vorhat, wird er sich darum relativ schnell kümmern wollenn und kann es sich mit einem toten Körper nicht leisten, sonderlich weit zu reisen..."

Ihm war anzuhören, dass er sich selber zusammenreißen musste, sich nicht von seinen Gefühlen übermannen zu lassen, aber er schaffte es, ruhig und gefasst zu klingen.
 

Rebecca und Piers schwiegen einen Moment, und schließlich nickte die Biochemikerin und seufzte leise.

"Du hast Recht. Jetzt noch lange zu planen, würde uns zu viel Zeit kosten. Zeit, die wir nicht haben. Und wir können nicht zulassen, dass dieser Verrückte irgendetwas mit Chris anstellt. Sowas ist einfach widerlich. Bist du denn fit genug?", wandte sie sich schließlich an Piers und legte etwas unsicher den Kopf schief.

Doch der junge Scharfschütze nickte nur knapp und setzte sich nun doch etwas auf.

Kurz wurde ihm etwas schwindelig, aber das legte sich auch gleich wieder, und so machte er sich daran, vorsichtig ganz aufzustehen.

Nichts drehte sich, und ihm wurde auch nicht übel, seine Beine trugen ihn vollkommen sicher.

Diese wortlose Antwort schien den beiden Älteren zu reichen, und so nickten sie beide noch einmal, ehe sie sich daran machten, ein paar Sachen zusammenzusuchen, ehe Barry kurz zu sich nach Hause fuhr, um ihnen noch Waffen zu besorgen.

Als Rebecca und Piers fertig waren, gingen sie nach draußen zum Parkplatz vor dem Haus, auf den Barry just in dem Moment mit einem geräumigen und recht neuen Jeep fuhr.

Er winkte den beiden zu, sie verstauten ihre Sachen und stiegen ein, und schon ging es ein weiteres Mal gen Norden.



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