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Azurblau

Blau ist die schönste Farbe die es gibt, außer in Form von blauen Flecken
von

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Die Herkunft einer Kassette

Tränen stiegen in meinen Augen auf, kullerten über meine Wangen bis zum Kinn, wo sie sich dann sammelten und runter tropften.

Wie benommen taumelte ich zu Sasukes Bett und setzte mich neben ihn auf den Rand.

So etwas würde nie wieder passieren, denn ich würde ihn nie wieder alleine lassen.

Ich wollte das er, wie in einer Liebesschnulze, die Augen aufschlug und wir uns küssten, aber dies geschah nicht. Es war nicht annähernd so romantisch wie in den Filmen.

Ich saß stundenlang neben ihm auf dem Bett und beobachtete ihn beim schlafen.

Je länger ich bei ihm saß desto ruhiger wurde ich. Irgendwann drehte er seinen Kopf in meine Richtung und rutschte ein Stück näher zu mir. Obwohl wir nicht redeten und eigentlich gar nichts geschah fühlte ich mich vertrauter mit ihm und mehr zu ihm hingezogen.

Vorsichtig suchte ich sein Hand unter der Decke und hielt sie sanft in meiner. Sie war eiskalt, vermutlich weil er am Tropf hing. Irgendwie tat mir das leid und ich wärmte seine Hand so gut es ging. Noch nie hatte ich so viele Gefühle gespürt wie in dieser Nacht. Das Resultat war, dass ich mich fühlte wie ein Wrack.

Morgens verließ ich kurz sein Zimmer um mir einen Kaffee zu besorgen und mein Gesicht zu waschen. Das schlimmste am Krankenhaus war der Geruch. Es roch nach Krankheit und Desinfektionsmittel.

Das Neonlicht, welches viel zu hell war, wurde von den weißen, sterilen Wänden reflektiert und brachte den Gang zum leuchten.

Ich fand es immer schon verwunderlich das man im Krankenhaus so gut wie nie einem Arzt über den Weg lief und Schwestern nur hinter Papierstapeln vermuten konnte und so war es auch heute.

Dafür konnte man in so mancher Ecke Angehörige von Patienten sehen.

Sie warteten, weinten, schliefen oder gingen nervös den Gang rauf und runter.

Das war das traurigste am Krankenhaus. Die traurigen und verängstigten Menschen die in jeder Ecke klebten wie die Fliegen.

Mein Herz raste und ich erinnerte mich zurück an den Tag an dem ich da auf dem Flur hockte und nicht mehr aufhören konnte zu weinen.

Wie lange war das jetzt schon her?

„Aus dem Weg!“, schrie ein in weiß gekleideter Mann der ein Bett vor sich herschob und in meine Richtung gerannt kam. Mit einem großen Schritt zur Seite versuchte ich ihm so gut wie möglich Platz zu machen.

Müde sah ich dem Mann hinterher und sprach der Person die im Bett lag innerlich mein Mitleid aus.

Abgesehen von meiner Geburt war ich selbst noch nie im Krankenhaus und Abgesehen von dem Tag an dem meine Eltern starben. Da lag ich allerdings nicht selbst im Krankenhaus, sondern war einer von vielen die auf dem Gang auf Nachrichten wartete.

Der Kaffee war besser als ich ursprünglich erwartet hatte, obwohl der Automat ziemlich schäbig aussah.

Sasukes Zimmer war wie ein Zufluchtsort für mich.

Ich war froh als ich die Tür hinter mir schließen konnte, denn damit blieb auch alles andere draußen.

Zunächst sah ich nur auf den Boden der penibel sauber war und ließ dann meinen Blick hoch wandern.

Innerlich zuckte ich kurz zusammen, aber äußerlich verzog ich keine Miene.

Sasuke war wach und starrte mich an. Sein Gesichtsausdruck war kalt, wie eingefroren und verriet nicht das geringste über seine Gedanken.

Wie in Zeitlupe öffnete er den Mund und sagte gut hörbar:„Ich hasse Krankenhäuser.“

Ich lächelte leicht und erwiderte:„Willkommen im Club.“

Einen Moment lang war ich so perplex von dem wachen Sasuke das mein Herz aussetzte, jedenfalls fühlte es sich so an.

„Du bist ein Egoist“ , sagte Sasuke so unerwartet, dass wenn nicht gerade eben schon, dann spätestens jetzt mein Herz tatsächlich aussetzte.

Was sollte das denn bedeuten?

Etwa wegen vorhin als er wegrannte und ich ihm nicht mehr hinterher kam?

Weil ich nicht nach ihm gesucht hatte, sondern nachhause ging?

Wie konnte er sich so etwas nur erlauben ?!

Er wusste doch gar nicht was passiert war und wie ich mich fühlte.

Es war unverschämt mich einen Egoisten zu nennen.

Sekunden vergingen in denen niemand von uns etwas sagte und langsam begann diese Stille uns zu erdrücken, denn die Luft zwischen uns war zum zerreißen gespannt.

Auch Sasuke merkte das.

„Ich hoffe das ist mein Kaffee den du da in den Händen halltest, denn ansonsten bist du ein ziemlicher Egoist.“

Die ganze Spannung die sich in mir angesammelt hatte um ihm etwas gleich bedeutendes an den Kopf zu werfen war mit einem Mal wie weggeblasen und ich fühlte mich schlecht.

Er versuchte einen Witz zu machen und ich stellte ihn in so einem Licht dar.

Plötzlich fühlte ich mich wirklich wie ein Egoist.

Ich versucht mir nichts anmerken zu lassen, meinen Gesichtsausdruck zu lockern und ging langsam auf ihn zu.

„Den besten Krankenhausautomaten- Kaffee für ihre Majestät, aber selbstverständlich“, sagte ich in einem übertriebenen Ton mit einem angedeuteten Kniefall.

„Das will ich aber auch hoffen.“

Er sagte das in einem arroganten Ton und ich war froh das der alte Sasuke zurück war.

„Wie geht es dir?“, fragte ich während ich mich zu ihm aufs Bett setzte, so selbstverständlich als wäre es schon immer mein Platz gewesen.

„Zum sterben zu gut und zum leben zu schlecht.“

„Weißt du noch was passiert ist?“

„Vor oder nach unserer Auseinandersetzung?“

Es war mir unangenehm darüber zu reden, meine Ohren wurden warm und ich konnte das Blut in ihnen rauschen hören.

Trotz das ich knall rot angelaufen war hatte Sasuke kein Erbarmen, sondern wartete immer noch auf eine Antwort von mir.

„Danach“, nuschelte ich vor mich hin.

„Ich bin nachhause gegangen.“

Wieder wartete ich bis er weiter erzählte, aber die Pause wurde länger und länger also musste ich nachhaken.

„Und dann?“

„Nichts. Ich war dann eben zuhause.“

„Da fehlt aber ein ganzes Stück. Ich war auch zuhause, aber ich bin jetzt nicht im Krankenhaus.“

„Ja genau wieso bist du jetzt eigentlich hier.“

„Was? Nein du kannst dieses Gespräch nicht so einfach umdrehen! Ich will ein paar Antworten.“

„Sei leise wir sind im Krankenhaus.“

Und für einen Moment hielt ich wirklich inne.

Geduld Naruto, du brauchst nur etwas Geduld.

„Also du warst zuhause und dann?“,versuchte ich es erneut.

„Wieso fragst du denn überhaupt? Du weißt doch was passiert ist. Mein Bruder ist nachhause gekommen.“

Ja, eigentlich wusste ich es wirklich, aber ich musste es einfach noch einmal von ihm hören.

„Der Kaffee ist gut, ist der wirklich vom Krankenhaus?“

„Was willst du jetzt machen?“

„Es geht wie bisher weiter nach meinem Plan.“

„Welcher Plan?“, fragte ich erstaunt, denn ich dachte an einen Plan wie man seinen Bruder so schnell und unbemerkt wie möglich töten könnte.

„Gute Noten haben, auf ein Stipendium hoffen und mich so schnell wie möglich aus dem Staub machen.“

Ich kam nicht in seinem Plan vor und zugegeben, es verletzte mich.

Erinnerte er sich etwa nicht mehr an das Liebesgeständnis, das er mir gemacht hatte?

„Und du denkst ernsthaft er wird so leicht aufgeben?“

„Wenn ich zur Polizei gehe, dann muss ich ins Heim und wenn ich ihn töte, muss ich ins Heim und viel mehr andere Alternativen habe ich ja nicht. Ich muss irgendwie durchhalten bis ich auch rechtlich gesehen selbstständig sein kann.“

Ich versuchte gar nicht erst ihn davon zu überzeugen, dass ein Heim vielleicht doch die bessere Option sei, denn ich war dort und ich wusste das es die schlechtere sein würde.

Mir fiel die Kassette wieder ein und ich überlegte wie ich ihn am besten darauf ansprechen konnte.

„Hey Sasuke hast du früher Disney Filme gesehen?“

„Hat die nicht jeder gesehen?“

„Hehe, ja schon, aber weißt du ich schaue sie immer noch auf den alten VHS-Kassetten, denn nur dann erinnern sie mich wirklich an meine Kindheit, du weißt schon, die schlecht Bild- und Tonqualität und so.“

Er sah mich an mit einem Blick der kritischer nicht hätte sein können.

„Aha und was willst du mir damit sagen?“

„Hast du noch welche?“

„Nein, wieso interessiert dich das überhaupt?“

Ich stand auf und ging rückwärts in Richtung Tür.

„Ach ich wollte nur wissen ob du viel Krempel mitbringst wenn du bei mir einziehst.“

„WAS?! Bei dir einziehen wie kommst du denn auf den Quatsch?“

Es klang ziemlich ernst, aber ich konnte sehen dass er einen Rotschimmer hatte.

„Wiedersehen Sasuke, ich komme sobald es geht wieder vorbei.“

Ich hatte die Türklinke schon in der Hand als ich mich noch einmal umdrehte, denn ich konnte es mir einfach nicht verkneifen.

„Ach übrigens ich liebe dich auch.“

Ich gab ihm keine Chance etwas zu antworten und sein Gesicht konnte ich auch nicht sehen, aber es war wichtig für mich es ihm zu sagen.

Wenigstens hatte ich erfahren das die Kassette nicht von ihm war.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  solty004
2015-01-16T09:44:36+00:00 16.01.2015 10:44
Hey,
Sorry das ich mich wider erst jetzt schreibe.

Es waren echt super Kapitel.

Es ist schön das Naruto die ganze Nacht über bei Sasuke gewacht hat im Krankenhaus. Es ist auch schön das Naruto ganz bestimmen sagt das Sasuke nicht mehr in seine Wohnung geht, sondern von nun an bei ihm Wohnt und lebt. Das ist in Sasuke Plan nicht do vergessen das er endlich von Itachi weg kommt. Doch gefällt ihm diese Änderung sehr, auch wenn er es nicht so zeigt. Den so kann er bei der Person sein die er liebt. Es ist auch schön das Naruto ihm seine Lieb gestand bevor er nach Hause macht um alles vor zu bereiten. Schade ist das er Sasuke keine Chance gab zu antworten.

Bin schon gespannt wie es weiter geht, Neugier halt durch bis zum nächsten Kapitel.
Freu mich schon auf das nächste Kapitel von dir für mein Kopf Kino.

LG Solty

Antwort von:  animefan975
29.01.2015 09:21
Ich denke das es jetzt wieder schneller voran geht weil die abi Prüfungen vorbei sind
Von: abgemeldet
2015-01-01T21:11:09+00:00 01.01.2015 22:11
JAAAAAAAAAAAAAA!!!!!
*Freudentanz vollführ*
Antwort von:  animefan975
29.01.2015 09:20
Aahh ich freu mich so über dein Kommi, ich bin nämlich ein riesen Fan seit ich damals black eyes gelesen habe *_*
Von:  Jensha
2015-01-01T21:01:00+00:00 01.01.2015 22:01
Die Geschichte ist echt geil geschrieben und die Spannung ist einzigartig ich freue mich schon auf die Fortzetzung.

Von:  Suki96
2015-01-01T17:25:43+00:00 01.01.2015 18:25
Oh gott ich brenne richtig drauf weiter zu lessen. Bitte schreib schnell weiter
Antwort von:  animefan975
29.01.2015 09:14
Danke
Ich denke das es jetzt wieder schneller weiter geht weil der abi stress jetzt vorbei ist
Von:  Sayuri_Hatake
2015-01-01T11:49:04+00:00 01.01.2015 12:49
Hahahaha xD
Also das Chapter ist dir gut gelungen :D
Ich hoffe du schreibst, bald weiter :)
LG Sayuri
Antwort von:  animefan975
29.01.2015 09:13
Danke
Von:  Bettykings
2015-01-01T01:59:03+00:00 01.01.2015 02:59
haha coole Aktion, du schreibst echt spannend.
Ich mag deine ff :)
frohes neues Jahr :3


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