Das Training beginnt
4. Kapitel – Das Training beginnt
Miharu wurde von Vogelgezwitscher und Sonnenstrahlen geweckt. Sie streckte sich genüsslich und stieg aus ihrem Bett. Dende hatte ihr ein Zimmer im Gottespalast zur Verfügung gestellt, welches sie nun bezogen hatte. Das Mädchen trat hinaus ins Freie. Mitten auf der Plattform saß Piccolo im Schneidersitz. Offenbar meditierte er. Miharu erwog wieder umzudrehen, um ihn nicht zu stören, da sagte er : „Endlich wach ?“ „Ähm,, ja.“, antwortete das Mädchen leicht verdattert. Piccolo erhob sich und drehte sich zu ihr um. „Gut. Dann können wir ja mit dem Training beginnen. Hier.“ Er warf ihr etwas Kleines zu und sie fing es mit einer Hand auf. Sie betrachtete es in ihrer Hand. Es war eine grüne Bohne. „Das ist eine Senzu-Bohne.“, erklärte Piccolo , „Die machen dich für 10 Tage satt, also sparst du dir das Frühstück.“ „Ich verstehe.“ Miharu aß die Bohne und sofort waren der Hunger und die Müdigkeit von ihr Gefallen. Die Kräfte dieser Bohne waren in der Tat erstaunlich. Sie wandte sich an Piccolo : „Ich bin soweit.“ Piccolo nickte und begann mit der Lektion : „Als erstes werde ich dir beibringen wie man fliegt. Son-Goku wird wohl noch einige Tage behindert sein, deshalb wirst du mit mir vorlieb nehmen müssen.“ Das Mädchen lächelte den Namekianer fröhlich an. „Danke, dass du mein Training übernimmst, Piccolo.“ Der Namekianer verschränkte die Arme und wandte den Blick ab. „Schon gut.“ Er atmete einmal tief ein und sah sie wieder an. „Also weiter im Text.“ Miharu nickte und lauschte aufmerksam. „Schließe deine Augen und konzentriere dich auf dein Ki.“ Gehorsam schloss das Mädchen seine Augen und tat wie ihr geheißen. „Stelle dir vor leichter als Luft zu sein.“ Miharu ballte die Fäuste, um sie herum begann sich ein Wind zu erheben, der ihre Haare flattern lies. Langsam erhob sie sich in die Lüfte. „Gut.“, lobte Piccolo. Es vergingen noch einige Minuten, bis Miharu durch die Lüfte fliegen konnte. Nachdem sie einmal den Gottespalast umrundet hatte, landete sie wieder vor ihrem Trainer. „Gut gemacht.“ ,meinte dieser mit einer gewissen Anerkennung in der Stimme. Das Mädchen errötete vor Freude. „Weiter mit den Angriffsgrundlagen.“. fuhr Piccolo fort, hob seine Hand, die Finger gen Himmel gerichtet. In seiner Handfläche flimmerte zunächst die Luft, dann erschien dort eine Energiekugel. Er schleuderte diese gegen einen Baum, welcher entwurzelt und dann in seine Einzelteile zerlegt wurde. Miharu´s Augen strahlten vor Begeisterung. „Und jetzt du.“, forderte Piccolo, „Konzentriere dein Ki in deine Hand und versuche es zu einer Kugel zu pressen.“ Sie nickte und gehorchte. Allmählich spürte sie, wie sich die Energie in ihrer Hand versammelte. Sie erhöhte ihre Anstrengung und endlich schwebte eine Ki-Kugel über ihrer Handfläche. Freudestrahlend drehte sie sich zu Piccolo um, welcher nickte zufrieden. In diesem Augenblick schoss die Ki-Kugel aufgrund ihrer Unaufmerksamkeit aus ihrer Hand. „Vorsicht !“, warnte Piccolo. Die Kugel flog unkontrolliert durch die Luft und kam in einem rasendem Tempo wieder auf seine Erschafferin zurück. Miharu kniff ängstlich die Augen zusammen. Gleich würde die Kugel sie erwischen. „Dummkopf.“, schellte sie Piccolo. Das Mädchen öffnete die Augen. Der Namekianer war zu ihr geeilt, hatte sich vor sie gestellt und die Kugel abgewehrt. Er drehte sich um und sah sie an. „Du darfst niemals deine Konzentration auf etwas anderes lenken, sonst passiert genau das.“ Miharu nickte verschüchtert. Piccolo kratze sich im Nacken und sah auf den Krater, den die Kugel im Boden hinterlassen hatte. „Aber für den Anfang war das gar nicht so schlecht.“ Das brachte das Mädchen wieder zum Strahlen und sie lächelte den Namekianer glücklich an. „So etwas Naives.“, dachte Piccolo und schüttelte den Kopf, seine Wangen waren etwas gerötet. Dann räusperte er sich und sagte : „Für den Rest des Tages übst du dich in Meditation.“ Er setzte sich mit gekreuzten Beinen auf den Boden, seine linke Hand legte er in seine Rechte und Miharu machte es ihm nach.
Als die Sonne unterging, stand Piccolo auf. „Das reicht für heute. Miharu nickte. „Danke für das Training, Piccolo.“ Der Namekianer grummelte etwas unverständliches und ging zurück zum Gottespalast. Miharu setzte sich an den Rande der Plattform und betrachtete den Sonnenuntergang. Sie genoss das Farbenspiel und die letzten, warmen Strahlen auf ihrer Haut. Sie fühlte sich so glücklich wie seit langem nicht mehr.
In seinem Zimmer legte Piccolo seine Trainingsklamotten ab. Verdammt ! Während der Mediation und auch jetzt waren seine Gedanken ständig bei ihr. Was war das für ein Gefühl ? Bisher hatte er, der Sohn des Oberteufels, wenig für Gefühle übrig gehabt. Seinen Vater hatte er nie gekannt und väterliche Liebe war ihm fremd. Das ein zigste was ihn angetrieben hatte, war die Rache an Son-Goku. Eine Rache, die eigentlich nicht die seine war. Auch Son-Goku´s Tod, den er verursacht hatte, hatte ihm nicht die Genugtuung verschafft, die er sich erhofft hatte. Erst als er dessen Sohn, Son-Gohan, trainierte lernte er so etwas wie Gefühle kennen. Die sogenannte Nächstenliebe der Menschen hatte ihn angesteckt, sodass er sich schließlich sogar für diesen Knirps geopfert hatte. Auch mit den anderen Z-Kriegern fühlte er sich in Freundschaft verbunden, auch wenn er es weder zugeben, noch zeigen wollte. Doch dies hier schien noch tiefer zugehen. Sie brachte ihn aus dem Konzept. Ihr Lächeln lies sein Herz schneller schlagen und ihre Unbeschwertheit raubte ihm den Verstand. Nur bei dem Gedanken daran errötete er. Wütend schlug er mit seiner Faust gegen die Wand. Er verstand sich selbst nicht. Er kannte sie doch erst seit wenigen Tagen. Wie von selbst schlich sich ein Bild ihres nackten Körpers in seine Gedanken. Auch wenn er sich bisher nie für Weiber interessiert hatte, wusste er, dass sie für eine Frau nicht schlecht gebaut war. Was waren das für Gedanken ? Er sehnte sich nach ihrer Nähe, obwohl er sie gerade erst verlassen hatte. Schluss damit, befahl er sich selbst und beschloss sich dazu duschen zu gehen.
