Zum Inhalt der Seite

Der wahre Himmel

...ist doch das Meer, oder?
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Geburt


 

Vier Eier lagen bequem auf einem Tuch.

Vier Eier, gar so unterschiedlich wie Tag und Nacht.

Das eine war weiß, wie der Schnee draußen im Winter lag.

Das zweite war schwarz, wie die Nacht mit Wolken war.

Das dritte war gelb wie die Sonne des Scheines trug.

Das vierte, ja, so wars rot, wie jenes Feuer, wies die größten Krieger trugn.
 

Einige groß gewachsene Männer standen um die Eier herum und starrten sie wie gebannt an. Auch ein kleines Mädchen schien dabei beteiligt zu sein und so versuchte sie sich auf ihre Zehenspitzen zu stellen und über den Tischrand zu sehen. Ihre Haare waren Perlen weiß und ergossen sich auf dem Boden hinab. Ihre Augen waren genauso weiß, nur mit einem leichten Blau Schimmer. Die Irres war so klein, das man sie nicht mehr sehen konnte. Es schien so, als würde dieses Mädchen das Jüngste von allen sein, so war sie doch erst in einem zartem Alter von Acht Jahren.

Die ältesten schienen Fünf Männer zu sein, sie trugen weiße Mäntel, da es so schien als sei ihnen kalt. Ihre Haare waren weiß, nur von einem Mann waren sie gelb. Seine Augen wiederum brannten am hellsten. In diesen Hallen besaßen diese Männer keinen Namen, aber man sah ihnen an, das sie zu recht die Weisen genannt wurden.

Dann war da noch ein grün haariger Mann, seine Augen waren blau, sein Gesicht trug über seiner Nase eine Narbe. Sein Blick war auf die Eier gerichtet, beinah schon gierig erwartete er etwas großes, was da hinaus kommen würde.

Ein anderer Mann hatte eine Möwe auf seinem Kopf. Seine Augen waren schwarz und schienen ehrlich zu sein. Er war zum ersten Mal zu so einer Veranstaltung eingeladen, den so was geschah nicht alle Tage. Seine Neugierde übertrumpfte seine Freundlichkeit, sodass sein Meister in ihm kurz in die Rippen stieß. Dieser hatte gestachelte Haare und dazu zwei gestachelte Bartzöpfe. Unter seinem linkem Auge war eine Narbe, die bis zu seinem Hals reichte. Dennoch lächelte er und schaute wieder auf die Eier hinab.
 

Die Stille im Raum war unglaublich und erst als das erste Ei anfing zu wackeln, wurde die Stille auf einmal unbeschreiblich tiefer und bedenklicher.

Das gelbe Ei wackelte. Hin und Her. Es schien so, als wollte es nun, was da auch immer drinnen war, sich hinaus quälen und frische Luft schnappen. Es wollte Luft!

Und so sah man nachdem es nochmals kräftigst gewackelt hatte, plötzlich einen feinen Riss an der Seite. „Es ist soweit!“ rief der Mann mit den schwarzen Haaren erfreut, daraufhin ermahnte ihn sein Meister abermals mit einem Rippenstoß. Selbst jedoch schien er auch über beide Ohren zu grinsen. „Endlich kommen sie!“ meinte er. Auch des kleinen Mädchens Augen wurden immer und immer größer, als sie die Eier betrachtete.
 

Und, als es niemand erwartete... brach auf einmal ein gutes Stück des Eis ab. Mit einmal Mal war der ganze Saal in Aufregung den mit einem kleinen Aufschlag fiel das kleine Lebewesen auf seine eigene eben zerbrochen Eierschalle und blieb nun dort für einen Moment liegen. Die Menschen da herum jedoch freuten sich darüber. Sie jubelten. Lachten. Und Tränen stießen in die Augen des Mädchens. Sie war die einzige die Leise war, bis ihre Stimme erscholl. „Und was ist es?“ meinte sie.

Es war wie ein Glockenschall und sofort verstummten alle Anwesenden im Raume abermals. Sofort schauten alle auf das Mädchen hinab und dann auf das kleine Tier, was nun langsam seine Augen öffnete. Perlenartige gelbe Äuglein schauten neugierig hinauf. Ein Schlitz trennte deren Iris vielsagend. Dann, als er das Mädchen vor sich sah, öffnete es sein Maul und zum Vorschein kamen eine Menge spitzer Zähnchen.

Es quakte auf und das Mädchen grinste noch viel breiter. Tränen kullerten ihr über die Augen, als sie den kleinen schuppigen Drachen anschaute.
 

„Na dann, wollen wir mal sehen.“ räusperte sich der jüngste der Fünf Weisen und stellte sich nun neben das Mädchen hin. Er entfaltete seine Hände und fuhr damit einmal um den zierlichen Körper des kleinen Drachen. Dieser schaute etwas verwirrt hin und her, so wusste er doch nicht was vor sich ging.

„Es ist...“ er lächelte nicht, während er an eine gewisse Stelle schaute. Die anderen waren derweil gespannt ruhig. Sie starrten nun den einen Mann an und warteten darauf was er zu sagen hatte. Doch schon als ein grinsen auf seinem Munde kam, lockerte sich der Stein in den Herzen der Menschen. „Ein Prachtvoller Junge!“ Und so fiel der Groschen vom Automaten und damit fingen alle im Raum an zu jubeln. Selbst der Meister des Jungen mit der Möwe tat dies. Sie sprangen in die Luft und feierten das es ein Junge war. Die Vier älteren jubelten zwar auch, aber auf ihre Art und Weise.

Nur der eine mit dem Drachen in der Hand schien sich nun um zu drehen und sich dem Mädchen zu zu wenden. Diese schaute bereits erwartungsvoll nach oben. „Ich denke mal... ich gebe in vorerst dir.“ meinte er und vorsichtig überreichte er den gelben Drachen dem kleinen Mädchen.

Diese grinste über beide Ohren.
 

„Hervorragend Admiral Sengoku. Damit haben sie ihre erste Drachengeburt mit erlebt.“ lachte der Meister immer noch und so verbeugte sich Sengoku.

„Danke Meister Kong! Danke für die Einladung!“ meinte er und grinste. Dann schaute er wieder zurück auf den Tisch und auf die restlichen drei Eier. Das eine wackelte bereits genauso gefährlich wie das erste. „Schaut, schaut. Das nächste kommt!“

Sofort lagen wieder alle Blicke auf dem Tisch, während das junge Mädchen den Drachen an ihre Brust presste.
 

Dieses mal erschien kein Riss. Im Gegenteil. Sofort sah man ein Loch, woraus ein paar Zähne zu sehen waren. Diese Zähne waren nach allem Anschein nach größer und schärfer als die von dem gelben.

Der Rote, der war wild. Das stand schon einmal fest. Den er knabberte sich das Loch freier, bis er mit seinem Schwanz die Schale um sich herum weg schmiss. Seine Augen waren so Rot wie Feuer und seine Schuppen waren Rubin Rot, wobei die vom gelben Drachen eher einem wunderschönem Citrin ähnelte. Und genau dieser schaute nun mit großen Augen zum anderen Drachen hinüber.

Das dumpfe lachen des jungen Weisen war laut als er den roten Drachen erblickte. „Er ist wild. Muss man sagen. Mal schauen ob er auch ein Er ist.“ Somit beugte er sich abermals vor.
 

Doch bevor er den roten Drachen in seine Hände nehmen konnte, wich dieser den Händen aus und hüpfte auf das kleine Mädchen zu. Diese war so überrascht, das sie kaum realisierte wie der gelbe Drache genauso nun frei kommen wollte und so ihr einen kleinen Kratzer verpasste. Sofort schrie sie vor Schmerzen auf und fiel zur Seite, wodurch nun die beiden kleinen Drachen auf den Boden fielen und dort zum liegen kamen. Doch liegen wollten sie nach allem Anschein nicht, denn sofort begannen sie sich untereinander zu raufen und zu streiten. Sie verwandelten sich in eine runde Kugel und rollten so über den Boden. Die Zuschauer sahen den Zweien hinterher, wobei einer der älteren seinen Kopf schüttelte.
 

„Es...Es war ein Junge.“ schniefte das Mädchen am Boden, wobei sie ihre Wunde hielt. Sofort schnellte der jüngste der Weisen nach unten.

„Haben sie sich verletzt? Oh nein, ruft den Hausarzt! Sofort!!“ er schaute zu Sengoku, der sofort salutierte und dann los rannte. Kong schaute konzentriert auf das Mädchen am Boden. Am liebsten würde auch er helfen, doch dies war ihm untersagt. Er durfte sich dem Mädchen nicht mal auf einem Meter nähern. Sowieso durfte dies kaum jemand. Der andere Mann mit seinen grünen Haaren lachte auf. „Wieso so ernst? Sie hat wahrscheinlich nur eine kleinen Kratzer!“ meinte er.

Und Recht hatte er, denn es konnte sich eigentlich wirklich nur um einen kleinen Kratzer handeln. Was sollte es auch anderes sein?

Doch dies war leider doch nicht so. Scharf schaute der Jüngste nach oben. „Rui!! Halten sie gefälligst ihren Mund, nur weil sie der Botschafter des Westblues sind, müssen sie nicht eins auf Besserwisser machen! Dieses Mädchen hat zufälligerweise eine Krankheit, klar!“

„Oh.“ Sofort gab er still und so ging er einen Schritt zurück. So von einem der fünf Weisen angeschrien zu werden war nie gut, erst recht nicht, weil man nie wusste was für Konsequenzen es haben könnte.
 

Plötzlich quiekte etwas abermals vom Tisch auf und so verstummte das Mädchen und schaute hinauf. Sie konnte es sehen, da es sich bereits hinunter beugte.

Voller Interesse begutachtete der Drache das Mädchen. Seine Schuppen waren so rein wie die weisesten Perlen, seine Augen waren so hell, wie die von dem Mädchen. Seine Zähne waren nicht all zu scharf und man sah in ihren Äuglein, das sie Interesse an dem Mädchen fand, wie auch der Gelbe vom Anfang.

Das Mädchen lächelte und dieses mal war es einer der älteren, die den kleinen Drachen hoch hoben und ihn begutachteten. „Es ist dieses mal eine Sie.“ meinte er mit einer rauen Stimme und lächelte diesmal nicht darüber. Stattdessen setzte er sie auf den Boden, doch daran zu denken sich mit in den Knäuel zu werfen, schien sie nicht zu besitze. Stattdessen nahm sie ihre Pfote und wusch sie sich von etwas restlichem Eiersaft ab.
 

„Hier ist der Arzt!“ meinte Sengoku, als er wieder ins Zimmer schritt. Die anwesenden hatten bereits gewartet und so schauten sie voller Erwartungen dem Mann entgegen.

Er trug eine Fliegerbrille, die eigentlich gar nicht in das Jahrhundert passte, so trug er auch ein normales Telefon bei sich, was sowieso hier zu lande von Teleschnecken übernommen wurde. Ein paar andere Geräte waren mit dabei, deren Namen jedoch die Anwesenden nicht mal erahnten.

Schnell nahm er seine Mütze ab und setzte sich hinab zu dem Mädchen, welches nun ihn an schaute. Seine blonden Haare waren versaust und seine blauen Augen begutachteten die Wunde. „Wir müssen sie nähen. Es gibt keine Zeit mehr. Bringen sie sie schnell in mein Labor!“ meinte er und stand dann wieder auf. Dieses mal war es jedoch nicht Sengoku, der mit ging. Sondern der jüngste der fünf weisen selbst. So nahm er das Mädchen in seine Hände und rannte hinaus. Der Arzt hinterher.

Für einen Moment war es still, als der Blick von Sengoku abermals auf den Tisch fiel. „Und... was ist mit dem Ei?“ fragte er neugierig. Nun wandten aber auch alle anderen wieder ihre Blicke auf das letzte.. schwarze Ei. Dieses schien sich nicht einmal zu bewegen, so still und leise lag es dort.

„Eigentlich müsste es jeden Moment ausschlüpfen.“ meinte Kong, nach seinem Wissen her sollte es jedenfalls so sein. Schließlich schlüpften Drachen meist Zeitgenau zum selben Zeitpunkt.

„Schauen wir mal.“ meinte der größte der fünf Weisen und mit seinen zierlichen Händen griff er nachdem Ei.

Er erschauerte jedoch, als er es berührte und so hielt er kurz in der Bewegung inne, als er es auch hinauf nahm. Er legte es an sein Ohr und horchte. Die anderen waren wieder leise und gespannt.

Dann jedoch nahm er es wieder vom Ohr hinunter und seufzte. „Aus diesem Ei wird leider nichts mehr kommen.“ meinte er und blickte dann hinüber zu den drei spielenden farbigen Drachen.

Kong schloss traurig seine Augen, während sich die restlichen der Weisen von dem letzten Ei abwandten. Er legte es wieder aufs Tuch zurück und zusammen gingen sie zu den spielenden hinüber. Rui und Kong folgten ihnen.

Sengoku konnte es nicht so recht fassen. Wie konnten sie so hart sein? Er schaute ein paar Male von den Drachen zum Ei, dann streckte er seine Arme aus und berührte es selbst. Es war eiskalt und ganz und gar nicht so lebendig, wie die restlichen! Bei dieser Feststellung verzog er bereits sein Gesicht, als er es hochhob um es in seinen eigenen Händen zu tragen.

„Geben sies auf. Schmeißen sie das Ei in den Müll oder behalten sie es als Andenken. Aber wir können nun damit nicht mehr viel machen.“ meinte der dünste der Fünf Weisen.

Sengoku schloss seine Augen und presste das Ei gegen sein Herz. Es tat ihm unendlich Leid, wie sich doch die Weisen gegenüber so einem Ei benahmen. Man musste es wenn schon vergraben... wenn es schon nicht das Tageslicht sehen könnte.
 

Kong ging wieder zu ihm zurück und legte dem Sengoku eine Hand auf seine Schulter. „Das stimmt leider. So was kann immer mal vorkommen kleiner. Tut mir leid, lass es lieber los und versteife dich nicht darauf.“ Kong lächelte und Sengoku nickte. Jedoch stumm und so, das er selber nicht glauben konnte und als er wieder aufsah, konnte er bereits sehen wie die Weisen den kleinen Drachen ihre Namen gaben.

„Michael der große!“ prallte der dickste abermals und zeigte auf den Gelben. „Ja, der Name passt wie die Faust aufs Auge.“

„Wenn das Michael der zweite!“ lachte der längste und schüttelte seinen eigenen Kopf über seinen gemachten Witz.

„Gabriel, der Kämpfer!“ meinte dieses mal der mit den geringelten Zöpfen, als er auf den Roten hinab schaute.

„Und Uriel die schlaue.“ nickte der Mann mit den längsten Haaren. „Engel, die für die Gerechtigkeit kämpfen werden!“
 

„Erzengel.“ flüsterte Sengoku leise und so drehte sich Kong zu ihm, doch schnell schüttelte er seinen Kopf. „Nichts. Ich bringe ihn mal weg.“ Er seufzte schwer. „In den Müll.“

„Mach das und dann kannst du auf mich in der Haupthalle warten. Schade das Garb nicht dabei sein wollte.“ meinte Kong und wandte sich wieder den spielenden Drachen zu. Wobei nun schon Uriel mit den zwei Raufbolden spielte und anscheinend auch vorerst leicht überlegen war, da sie mehr Atem hatte.

Traurig nickte Sengoku und ging mit dem Ei fort.
 

So recht wusste Sengoku nicht was er tun sollte. Traurig schaute er auf das Ei in seinen Händen hinab.

Zwar war er bereits ein Admiral der Marine und zu gut wusste er, wie es ist Menschen sterben zu sehen... aber das hier war was ganz anderes! Es war ein Leben, was nicht mal leben durfte.

Und es wurde einfach weg geworfen.

Es war so traurig mit an zu sehen und als Senguko nun vor dieser gewissen Mülltonne stand zögerte er.

Es war normal. Hatte Kong gemeint. Doch sollte es so sein? Konnte er wirklich einfach ein Ei weg schmeißen?

Er tastete es nochmals ab, doch es blieb genauso kalt wie zuvor. Daraufhin legte er das schwarze Ei an seine Ohren und horchte.

Nichts.

Sein Mund klappte auf und er sah es abermals an. Dieses mal noch näher. Auf der Schale waren Schnörkel zu sehen, wo durch das Schwarze einen kleinen Stich bekam. Die Verschnörkelungen gingen immer wieder in Kreise über und drehten sich im Kreis, so wie das Feuer.

Lächelnd legte er das Ei an seine Stirn und musste über sich selbst lachen. Er wurde in das Geheimnis der Geheimnisse eingeweiht und so etwas kümmerte ihn dann noch? Wenn ein Sack voller Mehl im Westblue umfiel, kümmerte ihn das auch? Nein. Nicht wirklich. Genauso kümmerte es die Welt da draußen was mit diesem Ei geschah.

Er atmete nochmals aus und holte mit seinen Armen aus um das Ei nun in die Mülltonne zu schmeißen. „Auf wiedersehen... kleiner Himmelsdrache.“
 

Plötzlich jedoch kam etwas aus dem Müll hinaus und ehe sich Sengoku versah, sprang er selbst vor Schreck in die Luft. Das Ei fiel dabei aus seinen Händen und landete auf dem Boden.

„Olala, wer ist den da?“ meinte eine weibliche Stimme. Perplex schaute Sengoku auf und schaute nun auf eine lila Haarige Frau. Ihre Augen waren Blau wie das Meer und genauso klein wie ihre Brüste. Flachbrüstig würden nun seine Untergebenen sagen. Aber an der Kleidung konnte man erkennen das es eine Frau war... obwohl, vielleicht war es auch ein Mann? Nun wusste er es nicht mehr und so fuhr er sich durch die Haare. Sein Herz raste noch immer.

„Verdammt nochmal, wer bist du und was machst du in einer Mülltonne?!“ meckerte er los.

„Wer bist du und siehst wie Müll aus?“

Das reichte dem Admiral und so flippte er ganz aus. „Mein lieber ich bin ein Admiral der Marine und wenn du so frech bist werde ich einige Sachen durchziehen können, verstanden!“ In Grunde genommen war es ihm egal das er hier hier Mary Joa war und das hier eigentlich nur Tenrybito oder Agenten rum rannten, doch das ging gegen seine Nase. „Wer du auch immer sein magst, verzieh dich sofort!“

Man sah der Frau an das sie nörgelte. Sie spitze ihren Mund und legte ihren Kopf auf den Rand der Mülltonne. Die Banane, die bis eben auf ihrem Kopf lag fiel nun herunter. „Is ja gut.“ meinte sie.

Mit einem Mal war sie über den Rand der Tonne gesprungen und schlenderte weg, aber nicht ohne den Admiral wieder ein letztes Mal auf zu regen. „Admiral hin oder her, so geht’s aber nicht weiter.“ Sie hielt den Finger nach oben. Lachte aber blieb beim Tadel Ton. „So beleidigen kannst mich nicht einfach.“ Dann lachte sie und rannte weg.

Sengoku schaute einen Moment noch hinter ihr her. Dann seufzte er. Was sollte das den gerade bitte sein?
 

Aber er wollte sich nicht lange mit diesem... Menschen aufhalten und so schaute er wo das Ei gelandet sein könnte. „Und nun kommst du weg.“ meinte er und wollte gerade nach dem Ei greifen, als es plötzlich anfing zu wackeln.

Das Herz des Admirals blieb für einen Moment stehen.

An der Decke, wo das Ei auf dem Boden angekommen war, war ein kleines Loch zu sehen. Risse sprossen von dem Loch fern.

Und es wackelte. Hin, her, hin, her und wackelte fortführend weiter. Bis es umkippte und einen Kreis tat. Der Admiral schaute dem ganzen geschockt zu, den DAS hätte er nun beim besten Willen nie erwartet. Was sollte er tun?

Sollte er schnell rein rennen und die anderen holen? Sollte er die Weisen informieren?

Das durfte er aber nicht. Das war ihm untersagt. Er war bloß ein Admiral und auch wenn das ein hoher Titel war, war es dennoch nichts. Nur weil Kong in eingeladen hatte, war er hier. Aber nie und nimmer wäre er wegen etwas anderem hier und jetzt das?

Das Ei hielt auf einmal inne und blieb für einen Moment liegen, sodass der Admiral durch schnaufen konnte. Ehe er sich jedoch versah, stieß plötzlich ein Beinchen durch die Schalle des Eies.

Und mit Beinchen war wirklich ein Bein gemeint. Ein Bein mit einem Fuß dran und nicht so einer wie von einem Drachen. Sondern von einem Menschen. Abermals geschockt klappte sein Kiefer auf und so musste er mit ansehen wie auch auf der anderen Seite eine Hand hinaus stieß.

Eine Hand eines kleinen Babys.

Sie öffnete sich und wurde dann wieder zu einer Faust. Dann als das Baby das ein paar Male durch geführt hatte, klopfte es mit der Faust auf die Eierschalle hinab, bis sie Risse bekam.

Das andere Bein ging zeitgleich wieder hinein und mit einem lauten Knall flog die Schalle ab.
 

Mit großen Augen starrte Sengoku das kleine Baby an. Es war ein Junge, das konnte man mit dem ersten Blick erkennen. Schwarze strubbelige Haare und schwarze Perlenartige Augen. So Perlig, wie die Schuppen der Drachen waren.

Aber es war ein Mensch. Kein Zweifel.

Wie konnte das sein?

Der Junge quiekte aufgeregt und freute sich darüber die Sonne sehen zu dürfen. Auch wenn am Himmel viele Wolken lagen, so schien ein kleiner Sonnenstrahl dennoch direkt auf den Jungen hinab. Die Wärme die davon ausging erfreute ihn buchstäblich und so lachte er.

Sengoku lachte perplex auf, dann schüttelte er sich jedoch innerlich. „Manno o Mann, komm schon. Es ist doch nur ein Baby!“ meinte er zu sich und setzte sich dann hinab zu dem kleinen. Dann nahm er sich seinen Umhang ab und wollte den Jungen damit einwickeln, als dieser plötzlich hochkam und weg sprang.
 

Buchstäblich weg sprang. Geschockt schaute Sengoku auf und noch in der selben Bewegung stand er wieder in seiner Vollen Pracht.

Der kleine Kerl blieb in der Luft stehen und lachte.

Lachte darüber das er fliegen konnte.

Und das nicht ohne Grund, so fiel es dem Admiralen auf. Den der kleine Kerl hatte Schneeweiße Flügel auf seinem Rücken. Nicht die von einem Drachen. Nein, die von einer Möwe. Einem Schwan. Eines Engels. Und als das Baby in die Luft schwang, schwang es sich direkt vor die Sonne.

Es lachte herzzerreißend, während es dort hin und her wiegte.

„Ein Engel.“ kam es von Sengoku und er lies sein Umhang langsam nach unten fallen. Es war ein Augenblick, den man niemals vergessen könnte. Und es war ein Augenblick, denn er auch nie vergessen würde. In seinen Augen standen Tränen und er dachte daran, wie er immer für die Gerechtigkeit gekämpft hat.

Und jetzt das? Jetzt war er dabei gewesen, wie ein Engel geboren wurde?
 

Er lachte auf und mit Freude hüpfte er in die Luft. Der Junge war sichtlich überrascht als er auf einmal in dem Umhang lag und von dem fremdem Mann eingewickelt wurde. „So, hier drinnen hast dus schön warm.“ meinte er und presste den Jungen an seine Brust. Er war so niedlich, das sogar sein Herz erweicht war.

Nachdem der kleine nochmals versucht hatte seine Flügel aus zu breiten, was jedoch nicht im geringsten geklappt hatte, schaute er hinauf und lachte dem guten Sengoku ins Gesicht. Dieser kicherte mit.

Mit dem kleinen zusammen gingen sie wieder in das Schloss zurück. Doch den Blick konnte er nicht von dem kleinen nehmen, so süß war er doch an zu schauen. Wie konnte es wohl sein, das ein Engel aus einem Ei schlüpfte? War das Zufall gewesen?

Und warum war er nicht eher hinaus gekommen?

Musste man ihm erst einmal ein Luftloch rein hauen, damit er hinaus kommen könne? War das so gewesen? Lag es wirklich nur daran, das er ihn aus versehen hinunter geschmissen hatte? Dann war das Glück um Unglück.

Sengoku lächelte fortführend weiter, bis auf einmal vor ihm ein paar bekannte Gesichter erschienen. Stolz schritt er auf sie zu, da diese bereits fiel sagend schauten und sich wunderten.

„Meine Majestät.“ meinte Sengoku und kniete sich zu dem kleinen Mädchen, dessen Hand nun wieder zugenäht war, hinunter. „Darf ich ihnen ihr viertes Kind und damit einen Jungen in die Hände rechen?“

Der kleine Junge lachte, bis sein Blick jedoch auf die weißen Augen des Mädchens fielen. Diese blickte genauso auf den kleinen Jungen hinab. Für einen Moment war es still um sie herum, dann jedoch streckte das Mädchen ihre Hände aus und nahm den Jungen in ihre Arme.

„Was ist passiert?“ fragte der jüngste der fünf Weisen. Er verstand nicht recht warum ein Admiral durch Mari Joa lief und das auch noch mit einem Kind auf den Armen.

„Nunja. Die anderen Weisen haben gemeint das letzte Ei wäre... tot, deswegen sollte ich es fortbringen. Jedoch sieht man was daraus kam.“ Sengoku lachte und es kümmerte ihn nicht, wer um ihn herum stand.

„Das?“ fragte ein dritter. Es war der Mann mit der Fliegermaske, der nun seinen Blick auf den Jungen richtete. „Ein Mensch? Das kommt wohl vom Vater.“ er seufzte.

Das Mädchen kicherte, als sie die Nase mit ihrem kleinen Jungen zusammen stieß. „Ach was solls. Er ist so süß.. ja... Elias, er soll bei mir bleiben.“ meinte sie und der Arzt runzelte die Stirn.

„Na, von mir aus.“ meinte er schulterzuckend und wand sich zu dem jüngsten der Weisen. „Lasst uns aber mal zu den anderen gehen. Ich muss sie unbedingt untersuchen.“

Der jüngste nickte und ging nun voraus, woraufhin das Mädchen hinter ihm her ging und dann dessen Name Elias war. Sengoku ging zuletzt hinter der kleinen Karawane hinter her.

Er war nun glücklich.

Und irgendwie war er nun von jeder Last befreit... die Welt schien auf einmal nicht mehr das zu sein, was sie einst mal war.

Sondern besser.
 

Als sie in die große Halle eintraten standen alle vier Weisen um die drei Drachen herum. Diese jedoch waren nun erschöpfte. Der Rote, Gabriel hatte seinen Kopf auf das Kissen gelegt und seine Augen geschlossen. Der gelbe, Michael hatte sich in eine Kugel verpackt und seinen Kopf unter seinem Schwanz versteckt. Nur Uriel, die weiße war noch etwas wach. Jedoch lag sie auch auf dem Boden, wie eine Kerze.

Als die anderen bemerkt wurden, schaute Rui, der Abgesandte des Westblues als erstes auf und obwohl er nichts sagen wollte, so flutschte ihm dennoch etwas hinaus, als er auf einmal das Baby sah. „Was zum... Ein Baby?!“

Dies bemerkten nun auch die Weisen und so schauten sie auf. Auch sie waren irritiert darüber, das ein kleines Kind anwesend war und es auch noch von dem kleinen Mädchen getragen wurde.

Diese kicherte. „Mein Sohn.“ meinte sie und setzte sich nun zu den drei Drachen hinab. „Meine Kinder.“ Fügte sie hinzu.

Ja, sie war die Mutter und das obwohl sie noch so jung und unglaublich zierlich war. Doch das beirrte nun niemanden von ihnen, den nun schien der Moment zu schweigen. „Ruffy.“ Das war das ausschlaggebende Wort, woraufhin sich einer der Weisen hinunter beugte.

„Wir haben bereits den dreien hier Namen gegeben. Sie heißen Uriel, Michael und Gabriel. Ruffy würde nicht dazu passen.“ Es war der längliche von denen gewesen, der dies sagte.

„Is mir egal.“ meinte das Mädchen grinsend. „Ruffy ist sein Name.“ Als der kleine Junge seinen Namen abermals hörte, lachte er darüber und klatschte dabei in seine Hände.

„Aber, aber... Silvia!“ tadelte der dickste.

Daraufhin schaltete sich der mit den Zöpfen ein. „Nunja, Raphael wäre ein Kompromiss.“

„Ruffy.“ wiederholte das Mädchen namens Silvia abermals. „Ruffy nenne ich dich und nicht anders.“ dabei streichelte sie über seine Stirn. Der kleine Junge grinste über beide Ohren und griff dann nach der Hand Silvias.

Diese zuckte bei der Berührung kurz zusammen. Dann schloss sie ihre Arme. „Du bist so schön.“

„Ruffy ist ein schöner Name!“ plapperte der kleine Junge auf einmal los und erschreckt starrte Silvia ihren Jungen an. Auch die Weisen und der Rest im Raum waren leicht verschreckt darüber.

Elias war der einzige, der nun sich bewegte und so bewegte er sich auf den Jungen zu und beugte sich hinunter zu Silvia. Mit der Hand glitt er über die Augen des Jungen. Hin und her.

Der Blick des Jungen war auf die Hand gerichtet.

Auch Silvia selbst beruhigte sich nun langsam wieder und so schaute sie nun hinauf zu Elias und blinzelte.
 

„Da habe ich mich aber eben erschreckt. Hab mich wohl verhört oder? Ein kleines Kind kann noch nicht reden, geschweige gesagt denken. Wie soll so was schon möglich sein?“ Der jüngste der Weisen strich sich durch seine Haare und stellte sich nun neben Elias hin um einen besseren Blick zu erhaschen, doch nachdem er geendet hatte, wurde er eines besseren belehrt.

„Ich kann reden und denken!“ meinte der Junge und lachte abermals auf, woraufhin wieder jeder im Raum still war. „Ich ein Mensch und ich heißen Ruffy!“ Er klatschte sich in seine Hände.

Silvias Blick lag mittlerweile wieder auf dem kleinen Bündel, als auf einmal Elias es aus ihren Händen nahm. Sie lies es zu, eher aus Schreck, als aus freiem Willen.

„Eins, Zwei, Drei, Vier, Fünf, Sechs, Sieben, Acht, Neun, Zehn. Mal, Minus, Plus, Durch. Eins plus Eins ist Zwei. Eins plus drei ist vier. Was ist zwei plus zwei?“ rasselte der gute Arzt hinunter und schaute dabei dem Jungen tief in seine Augen.

Die anderen waren verwirrt und schauten sich derweil gegenseitig an. Dann jedoch wollte der Jüngste – als nichts mehr geschah – eingreifen. Doch bevor er Elias das Kind weg nehmen konnte, wurde er von Ruffy persönlich unterbrochen. „Vier!“ rief er freudestrahlend.

„Vier plus eins?“

„Fünf!“

„Sechs plus vier?“

„Zehn!“ Das kleine Kind lachte über beide Ohren, während er auf die Fragen des Arztes antwortete. Dieser war erstaunt.

„Das ist unfassbar!“ meinte er dann und setzte das Kind nun wieder auf dem Boden ab. Mittlerweile war auch Uriel bereits tief und fest eingeschlafen. „Dieses Kind hier... ist ein Genie!“

„Ich ein Genie!“ lachte der Junge auf.

„Bin.“ fügte Elias schnell hinzu und sofort lachte der Junge.

„Ich bin ein Genie!“

Wünsche


 

Wünsche fliegen über den Horizont.

Wehen hinauf ins Universum und zurück auf Erden.

Sie durchqueren den Ozean und die tiefsten Wälder.

Um am Schluss bei dir anzukommen und sich zu entfalten.

Wünsche sind wundervolle Träume.

Mann sollte einen Träumer ruhen lassen.

Und ihre Herzen nicht brechen.
 

Silvia lag in ihrem Bett und schlief in Ruhe. Sie träumte einen schönen Traum, während die Sterne zu ihr hinab schauten. Das Fenster war auf und der Himmel war so nahe, das man kaum mehr einen schwarzen Flecken sehen konnte.

Der jüngste der Weisen seufzte auf, als er durch einen Spalt in der Tür schaute und sie dabei beobachtete. Seine Augen zierten eine leichte Traurigkeit, als er auf das weiße Haar schaute und auf ihre nun beinah weiße Haut. Dann schloss er für einen Moment seine Augen.

Nochmals seufzend schloss er nun vorsichtig die Tür und mit einem langsamen Schritt ging er zurück zu den heiligen Hallen.
 

Dort angekommen fand er seine vier Brüder vor.

Aber nicht nur sie waren hier, sondern auch immer noch ein weiterer.

Der grünhaarige abgeordnete des Westblues stand stramm da und schaute in die Wiege, worin ein schlafender Junge lag. Seine Augen saugten den kleinen förmlich auf und man sah ihm an, das er etwas nicht erwarten konnte.

Als der Jüngste eintrat, schaute er auf und grinste. Schnell schloss er die Tür hinter sich und setzte sich zu seinen vier Brüdern. „Und habt ihr es euch überlegt?“ Schnalzte er mit seiner Zunge und lachte über diese abgebrühte Idee.

Der jüngste der Weisen schaute verdutzt auf und sah nun in die Runde, während die anderen bereits fieberhaft am überlegen waren. Aber an was dachten sie?

„Worum geht es?“ Fragte er und schaute sich weiterhin in der Runde um. „Habe ich etwas nicht mit bekommen?“

„Dem Jungen Herren dort ist es nicht angenehm, das wir so einen Jungen besitzen.“ Meinte der dickste und seufzte. „Er fordert uns auf unser Glück zu tilgen.“

„Tilgen?“ Der Jüngste blinzelte und überlegte dann, was das zu bedeuten haben könnte. Dann schaute er zu dem Fremdling namens Rui.

„Ich möchte ihn mit nehmen.“ Meinte er und zeigte dann auf den Jungen. Sofort schwang der Kopf des Blonden nach oben.

„Wie bitte, was?“

„Sie haben das schon recht verstanden.“ Grinsten der Grünhaarige und schaute wieder in die Wiege hinab. „Raphael. Ich werde mich auch um ihn kümmern.“

„Du wirst ihn nirgends hin mit nehmen.“ Meinte nun der längste der Weisen. Sein Gesicht war leicht errötet vom Zorn in sich. „Er ist zu kostbar, als das du ihn bekommen würdest.“

„Aber.“ Meinte Rui abermals. Er schien nun viel Respekt vor den Weisen verloren zu haben und forderte so sein Recht an. „Mit so welchen Kindern könnt ihr sowieso nichts anfangen. Oder wollt ihr tatsächlich einen Streit des Thrones verursachen? Ihr müsst euch entscheiden!“ Meinte er und grinste wieder über beide Ohren. Er erwartete es bereits, das er siegen würde.

Der Thron... nur wenn er schon darüber sprach, wurden die Weisen hibbelig.

„Wir haben so lange auf einen Prinzen gewartet.“ Meinte nun der mit den Zöpfen und seufzte. Seinen Stock hatte er wieder in seinen Händen und so hielt er sich daran fest. „Solange, seit dem der große Michael verstorben ist.“

„Michael war der letzte König.“ Nickte der spitze dazu. „Aber zu was sollen wir uns entscheiden? Zu einem klugen? Oder zu einem Drachen? Wer soll der Nachfolger werden?“

Nun wand auch der jüngste endlich etwas ein. „Warum wird nicht der junge Raphael der nächste Prinz?“

„Weil er nun mal nicht als Drache geboren wurde, deshalb.“ Unterbrach ihn wieder der längste und so schaute er zu dem blond haarigen hinüber. „Er ist keiner von uns und doch... gibt es so viele Möglichkeiten mit ihm.“

„Also lasst ihn mir doch über!“ Meinte Rui und freute sich darüber immer näher an dieses unglaublich schlaue Kind zu kommen. Er hatte bereits Pläne geschmiedet.
 

„Raus!“ Meinten auf einmal alle fünf Weisen zusammen und Rui blickte auf. Er blinzelte, denn nun lagen alle Blicke auf ihm. „Aber.“ Kam es noch, doch die Weisen ließen sich nicht beirren und er wusste zu gut, das er den weisen nicht widersprechen durfte.

Rui wandte sich um und ging nun aus den Heilligen Hallen hinaus. Hinter ihm seine Hoffnung zurück lassend.

Als die Weisen hörten wie die Tür ins Schloss fiel unterhielten sie sich weiter über die vier Jünglinge.

„Uriel ist nicht wichtig. Sie können wir schon mal ausschließen.“ Meinte nun der längliche, wobei er auf den weißen Drachen schaute. Uriel indes atmete langsam ein und aus. Gleichmäßig und ruhig, so als würde sie von etwas wunderschönem träumen. Und sie ahnte nicht, was auf sie zu kommen würde, als er fort fuhr. „Ein Mann muss auf den Thron und damit können wir ihm wahrscheinlich Uriel als... Pfand geben. Wir brauchen sie sowieso nicht und sie muss weg.“ Meinte er und schaute dann hinfort.

Die anderen Weisen nickten, als der nächste Weise mit den Zöpfen wieder anfing zu reden. „Und um die drei Jungs müssen wir uns Gedanken machen. Die zwei Drachen sind unserer eins, doch dieser Zwerg gehört ist seinem Vater zu ähnlich. Und doch ist er kostbar wie ein Stern.-“ Er wurde unterbrochen, da auf einmal die Tür wieder auf ging. Verwirrt schauten alle auf, als etwas kleines, rotes hinein kam.

Ihre Augen sprühten Flammen, sie waren so rot wie ihre Haare, als sie in einem zügigem Gang zu den fünf Weisen schritt. Sofort stellte sich der blond haarige auf und ging ein paar Schritte auf das kleine Wesen zu.

„Jaaames~“ Rief sie und dabei war sie gerade mal ein Jahr alt. Sofort schnellte der jüngste der Weisen hinunter und nahm das kleine Menschen Mädchen in die Hände.

„Du sollst mich doch Vater nennen, Katherina!“ Meinte er und hob sie in die Arme hoch, sodass er wieder auf beiden Füßen stand. Die vier anderen Weisen beachteten die Szene nicht, stattdessen fuhren sie mit dem Gespräch fort.

„Wir werden am besten versuchen die zwei anderen so schnell wie möglich zu Menschen zu verwandeln.“ Meinte der spitze Weise.

„Zu Menfen?“ Fragte das kleine Mädchen auf den Armen ihres Vaters. Der Vater selbst lächelte, als er sah, wie sie nun wieder zu den Drachenkindern schaute.

„Ja, auch du warst mal ein kleiner Drache gewesen, meine liebe.“ Meinte er herzzerreißend. Auf einmal war er ganz in seiner Rolle als Familien Vater, doch die anderen vier waren kalt dagegen und hörten nicht zu, was Vater und Tochter zusammen sprachen.

„Ih?“ Sie zeigte auf sich und blinzelte verlegen.

„Ja auch du und ich und alle die hier leben.“ Fuhr er fort und setzte sich dann wieder auf die Couch, wobei er sich neben der Wiege von dem kleinen Jungen setzte. Die Augen des kleinen Mädchen glitten dahin und ihr Blick fiel auf den kleinen Jungen. Sie fing an zu lächeln und zu zappeln, da sie zu ihm wollte. Erst als ihr Vater, dessen Namen anscheinend James war, bemerkte was sie wollte, lächelte er und zog sie von der Wiege weg. „Nicht so schnell kleine Kate. Er schläft. Vielleicht morgen früh, ok?“

„Mhh...“ Sie rumorte, dann jedoch kicherte sie verlegen und auf ihre kindliche Art und Weise nickte sie. „Oooooogay~“ Damit gab sie sich zufrieden und kuschelte sich an den Weisen an.

Das Gespräch an sich ging nicht mehr lange und die Nacht wurde nicht mehr unnötig in die Länge gezogen.
 

Der Morgen nahte schnell und so schnell wie er kam, so schnell blinzelte Silvia bereits in das Licht hinein. Sie gähnte verlegen und drehte sich noch einmal um die Seite. Als sie jedoch langsam zu Sinnen kam, öffnete sie abermals ihre Augen und schaute zur Tür. „Meine kleinen.“ Meinte sie leise.

Sofort setzte sie sich auf, zog ihre weißen Hauspüschchen an und lief im langsamen Schrittes zur Tür. Ihr weißes Nachtkleid schwang ihr hinterher, als sie über den Gang lief. Eines wunderte sie jedoch, das die Tür zu den Weisen offen stand.

Etwas verwirrt und den Finger auf den Mund legend glitt sie in den Raum rein und im nächsten Moment erstarrte sie.

Sie hörte es.

Sie hörte wie eins der Drachenkinder verzweifelt aufschrie. Sie schrie um ihr Leben, den sie wurde einfach von ihren Brüdern weg genommen und dann in einen feste Box gesteckt. Um die Drachen herum standen einige Soldaten und natürlich dieser Rui.

Als Silvia langsam begriff was das ganze sollte traten Tränen in ihre Augen und sofort schritt sie auf die Männer zu, wobei sie ihre Stimme erhob. „WAS SOLL DAS WERDEN!!“ Schrie sie sie an, sofort drehten sich die Soldaten zu ihr herum, doch da war Uriel bereits hinter den Gittern des Käfigs gesperrt. Die Soldaten erschraken, doch bevor Silvia überhaupt bei dem Käfig ankommen können, wurde sie bereits von James fest gehalten. Er nahm ihre beiden Arme und drehte sie zu sich, sodass er sie zwischen seinen Armen klemmte.

Damit konnte sie sich nicht mehr befreien. „Nein! Lasst sie frei! Sofort! Ich befehle es euch!!“ Silvia schrie, während auch immer noch Uriel kläglich jammerte. Die Soldaten waren verunsichert.

„Lasst gut sein.“ meinte auf einmal James und seufzte. „Bringt Rui und die kleine hier weg. Und Rui? Keiner darf erfahren das dieser Drache des Königins Tochter ist. Verstanden? Nicht mal sie selbst.“ meinte er.

Silvia war erstarrt, als sie dies hörte. Ihr Blick fiel auf den grün haarigen, der gehässig und vielsagend grinste. „Ok. Wenn das so ist, halte ich das ein. Aber ich werde weiterhin den Anspruch auf sie haben!“ meinte er und nahm mit einem leichten Griff den Korb in seine Hände.

Uriel schrie abermals auf.

Doch Silvia hatte keine Kraft mehr. Sie versuchte nochmals ihre Arme zu befreien, was jedoch durch James zwecklos war und so lies sie sich an ihm herunter rennen. Ihr Herz raste und ihre Tränen flossen von ihrem Gesicht hinunter, als Rui an ihr vorbei ging.

Mit ihrer Uriel zusammen.
 

Einen letzten Blick konnte sie noch in den kleinen Käfig legen und auch der kleine weiße Drache schaute empor, ihre Augen voller Erwartung und Hoffnung. Doch diese Hoffnung war dahin und so zerplatze sie, als Uriel wieder aus ihrem Blick glitt.

Und damit auch Rui aus dem Raum.

Sie schaute ihr noch hinter her, auch noch als James sie los gelassen hatte und sie mit ihren Knien auf dem Boden lag. Ihr Herz war matt und zerbrochen vor Traurigkeit.

„Seien sie lieber froh das sie noch ihre anderen Jungs haben.“ Meinte der längliche Weise. Die vier Weisen hatten ruhig daneben gesessen und hatten zugeschaut. Zugeschaut was passiert war.

Das gesagte jedoch traf Silvia tief. Noch? Was sollte das bitte bedeuten?

Schnell schaute sie zu den zwei übrig gebliebenen Drachenkinder. Diese schauten je mit gelben und roten Augen auf. Neben der Decke stand die Wiege, in der auch zwei perlige Augen hinaus glubschten. Sie kniff leicht ihre Augen zusammen und ehe sie sich versah rannte sie zu ihren restlichen Kindern. „Michael! Gabriel!“ Meinte sie und knallte dann abermals auf ihr Gesäß. Sofort hüpften die beiden Drachenkinder sie an und krallten sich an ihrem Kleid fest. „Ruffy!“ Meinte sie noch, als von der Seite her auch der kleine Menschen Junge angeflogen kam. Er hielt sich leicht an der Schulter seine Mutter fest und flatterte wild mit seinen Flügeln. „Nicht traurig!“ Meinte er und für einen Moment wollte Silvia ihm das gleiche sagen, als sie abermals in Tränen ausbrach.

Die Weisen schauten still schweigend zu. Selbst James, dieser jedoch ging träge wieder zurück zu seinen Kollegen hinüber und setzte sich dort mit an den Tisch.
 

Es verging einige Zeit bis sich Silvia endlich beruhigt hatte. Ihre Herz war zwar in Stücke zerrissen, dennoch hielt sie ihre restlichen Kinder tapfer fest. Die zwei Drachenkinder hatten sich mittlerweile auf ihren Schoss gemütlich gemacht, während der kleine Junge auf ihrem Kopf lag. Sie saß schweigend da und horchte der Uhr zu, wie sie weiter schlug. Tick... Tack... wie oft sie ihr einfach gelauscht hatte. Sie schloss für einen Moment ihre Augen und atmete tief ein und aus.

„Silvia?“ Meinte auf einmal eine ihr bekannte Stimme. Sie blickte auf und schaute direkt in das Gesicht von Elias. Von ihrem Arzt. Er lächelte unter der Fliegerbrille. „Darf ich mich zu ihnen setzten?“

„Warum nicht? Du hast erst dieses Glück mir beschert!“ Meinte sie und winkte mit einer Hand sie neben sich. Er nickte. Dann grinste er und setzte sich langsam neben sie.

Erst jetzt bemerkte Silvia das die fünf Weisen aus dem Raum verschwunden waren und damit niemand außer ihr, ihre drei Kinder und Elias mehr da waren. „Was führt dich her mein Freund?“

„Raphael.“ Meinte er und nickte auf ihren Kopf. Da er größer war, konnte er direkt in die Augen des kleinen sehen und sehen, wie er sich zu fragen schien, was er nun wollte.

„Ruffy?“ Wiederholte Silvia und schwang ihre Arme dann hinauf. Sie fasste ihn vorsichtig an seine nackte Brust – der kleine Trug nur eine Windel – und nahm ihn dann hinunter, um ihn auf der Decke nieder zu lassen. Er selbst blinzelte und schaute fortführend hinauf zu Elias. „Was soll mit ihm sein.“

„Nichts.“ Lachte Elias auf. „Nur purer Interesse.“ Meinte er und klappte dann ein Buch in seinen Händen auf. Sofort schaute Silvia auf dieses hinab.

„Ein Wörterbuch?“ Fragte sie nach, als sie erkannte, was er in den Händen trug. Aber nur ein Jap war seine Antwort darauf gewesen, während er es studierte. Silvia beobachtete ihn ein wenig darin, als ihre Gedanken abkamen und sie ihre Augen schloss.

Sie konnte sich nun recht an diesen verflixten Wunsch erinnern. An damals, wo sich alles noch so verrückt anfühlte. An damals, als sie nur diesen einen Wunsch hegte.
 

Sie wünschte sich nichts sehnlicheres als ein Kind zu haben. Ein kleines Kind, worum sie sich kümmern könnte und eins, womit sie spielen könnte. Ein kleines Mädchen, dem sie die Haare flechten könnte, oder gar ein Junge, dem sie die wahre Liebe einprägen könnte.

Doch sagten die Weisen das es unmöglich wäre für sie. Sie war doch krank? Und kranke konnte nun mal keine Kinder bekommen. Kranke durften es nicht, denn sonst würden auch die Kinder krank werden. Sie lächelte über diese alten Worte und entsinnt sich zurück, wie sie dann zu Elias lief.
 

An diesem Tag waren die Wolken zu gezogen und der Regen prasselte gegen die Fensterscheiben vom größten und schönstem Schloss dieser Welt. Ein kleines Mädchen, so konnte man sich denken, rannte die Gänge hinab. Sie hatte bereits die Wachen abgeschüttelt und floh nun vor diesen.

Doch die würden sie niemals fangen! So schwor sie es sich und so versteckte sie sich hinter einer Wand.

Sie hatte vor kurzem gehört das ein junger Wissenschaftler nach Mari Joa gekommen war und das er auch hier vorerst bleiben würde. Nunja, was vor kurzem war, war ihr egal. Ob es nun ein oder zwei Jahre waren, das war ihr nun mal zu recht egal.

Sie atmete nochmals durch und rannte dann hinüber zu einem der Eingänge, als plötzlich die Tür aufging.

Hinaus kam ein junger Mann in einem Kittel. Um seinem Hals trug er ein Steleskop und in seinen Händen trug er Bücher. So viele Bücher, das er nicht mal hinweg sehen konnte. Er sah das junge Mädchen nicht, weshalb er einfach weiter ging.

Silvia selbst ging einmal um ihn herum, leise, da sie ohne Schuhe und auf Zehenspitzen ging bemerkte der junge Arzt nichts. „Mhh..“ Sie schmunzelte über ihn. Seine Haare waren ziemlich versaust, so als hätte er eine Nacht lang nicht geschlafen.

So musste sie grinsen. Sie hatte eine Idee bekommen und so schlich sie sich besonders nah an ihn heran, während er seine Bücher weiter trug.
 

Mit dem nächsten Schachzug griff sie ihm in die Seiten und schrie.

Auch er schrie auf und die Bücher in seinen Händen flogen im hohen Bogen über ihn hinweg. Er viel nach hinten, wodurch Silvia selbst schnell weg sprang. Die Bücher knallten wieder aus der Luft auf den Boden hinab und direkt auf den armen Arzt hinab. Dieser bekam alle möglich von Bucharten auf seinen Kopf.

Sein Herz raste, als das letzte Buch auf seinem Kopf buchstäblich liegen blieb. Sein Blick ging umher, bis er das kleine Mädchen vor seinen Augen sah. Silvia selbst lachte und kugelte sich dabei über den Boden. So viel Spaß hatte sie beinah eine Ewigkeit nicht mehr gehabt, weswegen es noch um so lustiger war ihn SO zu sehen.

„Was soll so lustig sein kleines Mädchen?“ Meinte der Arzt und nahm dann das Buch von seinem Kopf. Noch trug er keine Fliegerbrille, so wie er es in der Zukunft tragen wird.

Doch das gesagte lies Sivlia verstummen, weshalb sie ihn nun mit großen Augen ansah. „Kleines... Mädchen?“ Fragte sie nach und in ihrer Stimme konnte man einen bestimmten Unterton wahr nehmen. „Wenn nennst du hier so... dich?“

„Mich?“ Er lachte auf. Was für ein Spaßvogel doch dieses kleine Mädchen war, dachte er sich und hielt sich dabei sein Bauch. Als er wieder aufhörte, hob er seinen Zeigefinger in die Luft. „Meine liebe. ICH bin kein kleines Mädchen, sondern ein ausgezeichneter Wissenschaftler und angehender Arzt! Mein Name ist Elias Corovan Vegapunk!“

„Vegapunk?“ Silvia hob eine Augenbraue hoch und erhob sich selbst in einer geschmeidigen Bewegung. Nun war sie größer als der vermeintlich Arzt. Ihr war natürlich sofort bewusst das dieser Junge derjenige sein muss, denn sie gesucht hatte, aber kleines Mädchen lies nicht auf sich sitzen! „Und ich bin Silvia Aurum! Ich bin viel Schlauer und erfahrener als du, da ich mindestens zwanzig Mal älter als du bin!“

Zuerst schaute Elias sie leicht suspekt an, dann jedoch fing er abermals an zu lachen, sodass seine Augen bereits anfingen zu tränen. Dies gefiel Silvia gar nicht, weshalb sie nun anfing zu meckern. „Hey! Hör sofort auf damit! Lach mich nicht aus!“
 

Bisweilen hatten es beide geschafft sich auf zu raffen und saßen nun gemeinsam in Elias Büro. Silvia lies ihre Beine von dem Stuhl baumeln und beobachtete die noch lange nicht komplette Einrichtung des zukünftigen legendären Labors.

„Und du willst echt ein Kind haben?“ Fragte Elias, während er in einem seiner Bücher blätterte. Silvia nickte aufgeregt und beobachtete dabei den Jungen. Er war fest in dem Buch vertieft, bis er anscheinend auf eine Seite stieß und diese durchlas. „Die Logior Krankheit, auch unter dem Namen Unsterblichkeitskrankheit bekannt. In alten Zeiten wurden Fälle von Menschen und auch Tieren bekannt, die es schafften ein hohes Alter zu erreichen, jedoch nicht alterten. Ihre Körper blieben in dem Alter, wo sie stehen geblieben sind. Jedoch sind sie keineswegs Unsterblich, sondern nur der weiterentwickeln behindert. So heilen ihre Wunden nicht, sodass sie verbluten. So bilden sich bei Frauen beispielsweise keine Monatszyklen und beim Mann keine Spermien mehr. Keine neuen Ereignisse werden im Körper herbei gerufen, sondern immer nur die Alten immer wiederholt werden.“ Er stockte. Der Text war noch ziemlich lang und alle möglichen von Dingen wurden noch erklärt, wie zum Beispiel das diese Krankheit die Menschen sogar früher sterben lässt, als das es normal wäre.

Sein Blick fuhr hoch und ein ziemlich lauter Pfeifer kam aus seinen Lippen. „Sie hatten also doch recht.“

„Sag ich ja!“ Meinte Silvia voller Stolz und streckte dabei ihre Brust hinaus. „Ich bin um das Jahr 714 geboren und seitdem auch nicht gealtert.“ Sie streckte ihre Zunge raus und verblüffte damit Elias.

„Und die Weltregierung hielt dich seit dem hier gefangen?“ Fragte er nach und legte damit das Buch wieder auf einen seiner Tische. Sie saßen zu zweit an einem.

Silvia nickte und zuckte dann mit ihren Schultern. „Ich zähle nicht mit.“ Meinte sie und kicherte daraufhin abermals. „Aber ein Kind.“ Fing sie an und überlegte. „Das wünsche ich mir schon seit langem.“
 

„Nunja, da könnte ich schon etwas machen.“ Elias schmunzelte und besah sich das junge Mädchen. „Aber es würde schwer sein und vor allem müsste ich einen geeigneten Partner für dich finden.“

„Du könntest-“ Begann sie zu reden und schaute dabei mit großen Augen bereits ihn an. „I-Ich würde alles tun, wenn du dieses Wunder hervor beschwören könntest! Alles!“

„Wirklich alles?“ Fragte Elias nach und grinste. Nicht gehässig, sondern eher belustigend darüber, was doch manche Menschen für ihre größten Wünsche und Träume tun würden.

„Alles!“ Wiederholte Silvia und boxierte dabei ihre Arme auf den Beinen von Elias. Dieser lachte auf.

„Ok! Ich mache es! Dazu brauche ich nur etwas... Riesenkraft... Zwergengesundheit, ein priese Schnelligkeit der Meerjungfrauen...“ Elias hielt seine Hand offen und zählte ein paar Dinge an seiner Hand ab, als würde er eine komplexierte Rechnung vollbringen. Dabei war ein riesiges Lächeln auf seinen Lippen.

Silvia selbst verstand nun nichts mehr. Sie verstand nicht, was Zwerge, Riesen oder gar Meerjungfrauen damit zu tun hatten, das sie schwanger sein wollte. „Wo von redest du da?“

Elias lachte bei dieser Frage und ballte dann seine Hand zu einer Faust, hob diese auf, sodass Silvia darauf sehen musste. „Das wollte ich schon immer mal probieren! Die Gene der Menschen sind unergründlich. Aber mit diesen kann man eventuell deine Krankheit umgehen und ein Wunder vollbringen.“

Zuerst schien Silvia ziemlich verblüfft zu sein, mit der Zeit jedoch erschien ein Lächeln in ihrem Gesicht, welches sich dann nach und nach zu einem Grinsen umwandelte.
 

„Du hast mir was damals versprochen.“ Meinte Elias und so öffnete Silvia wieder ihre Augen. Ihr Blick fiel auf Ruffy, der mit seinen Flügeln wedelte und damit die zwei Drachen ärgerte. Dieser zwei glucksten vor Aufregung, jedoch taten sie ihrem Bruder dennoch nichts an. Ganz im Gegenteil, sie sprangen hin und her auf der Decke. Mittlerweile waren sie vom Schoss Silvias gesprungen und spielten anscheinend.

„Und das willst du jetzt einlösen?“ Fragte sie nach und schaute zu ihm hinauf. Was sie sah war wieder nur ein lächeln. Ein freundliches, so wie sie Elias kennen gelernt hatte. Der verrückte Wissenschaftler.

„Ja.“ Lachte er kurz auf und legte seine Hand auf die Schulter Silvias. „Ich würde gerne deinen Sohn unterrichten. Ich will ihm ein Lehrer sein. Das ist mein Wunsch.“

„Meinem Sohn? Welcher von ihnen?“ Fragte das Mädchen scheinheilig nach, obwohl sie doch schon längst wusste, wenn er damit meine. Vegapunk lachte auf, schüttelte seinen Kopf und nahm dann das Wörterbuch in die Hand.

„Ruffy? Hörst du bitte nun mir zu?“ Er hatte sich abermals zu ihm gewandt und sofort schaute der kleine Junge zu ihm auf. Elias schlug kurzerhand sein Buch auf. Eine zufällige Seite wie es Silvia schien, doch war es anscheinend direkt hinaus gesucht.

„L. L wie Lügen. Lügen tun viele Menschen wie du und ich, jedoch sind sie nicht gut und sollten vermieden werden. Wenn du was aufm Herzen hast, musst du es uns beiden sagen. Mir und Silvia. Ok?“ Elias beugte sich etwas vor, woraufhin Ruffy wild nickte.

„H wie Herz.“ Er zeigte auf seine Brust. „Das ist das Pumporgan deines Körpers. Es regelt die Blutzufuhr und gleichzeitig fühlst du damit Gefühle. Gefühle wie zum Beispiel Traurigkeit, Angst oder Glück und Zufriedenheit.“ Silvia beobachtete Elias ganz genau, wie er die ganzen Sachen erklärte und Ruffy alles zeigte, was er zeigen konnte.

„T wie Traurigkeit. Das war das, was du vermutlich fühltest als deine Schwester in die Box gesteckt worden ist und weg getragen wurde.“ Dabei schloss Silvia schnell ihre Augen und legte dann ihre Hand auf ihr Herz. Es tat weh, dies nochmals zu hören.

Ihre geliebte Tochter, die sie nicht mal einmal sprechen durfte. Nichteinmal berühren durfte, war nun für immer fort und das von einem Typen, dem sie gar nicht traute. Was sie jedoch nicht bemerkte war, das sie von Ruffy beobachtet wurde, während sie vor Schmerzen lieht.

Himmelsflieger


 

Im Himmel hoch und so unendlich weit,

da wo die Vögel singen und die Märchen beginnen.

Die Drachen, die Könige der Lüfte,

wunderschön segelnd in den Höhen.

Anmutig wie deh und je,

geschmeidig wie nie gesehn.

Die Könige der Lüfte, des Drachen Himmelserden,

der wahre Himmel, des Drachenreichs.
 

Tage zogen von dannen und die Zeit schien zu rinnen. Silvia genoss jeden weiteren Tag, denn sie mit ihren kleinen Lieblingen zusammen verbringen konnte. Jedoch stieg mit jedem Tag die Angst davor, einen weiteren Sohn zu verlieren.

Elias kümmerte sich rührend um Ruffy, welcher erstaunliche Fortschritte machte. Er konnte mittlerweile besser sprechen, als je zuvor. Und das obwohl er gerade erst aus dem Ei geschlüpft war.

„E wie Elefant!“ Ertönte die Stimme Elias. Silvia hockte wie die Tage zuvor bei den zwei Drachen. Mittlerweile schien es so, als würden sie mehr und mehr ihren eigenen Charakter annehmen. Der Rote namens Gabriel schien wild zu sein. Er forderte andauern den gelben zum Kampfe heraus. Dieser jedoch kämpfte nur ungern. So setzte er meist sich an den Rand und döste vor sich hin.

Silvia fand diese Szene immer wieder liebreizend, genauso wie in diesem Moment. „Ein Elephant ist das schwerste Tier der Welt!“ Meinte Elias abermals und Silvia lachte.

Gabriel stellte sich auf seine Hinterläufe und vollbrachte einen Stand auf seinen Beinen. Dann versuchte er darauf zu gehen, was jedoch anscheinend nicht so wirklich zu funktionieren schien, den er fiel wieder hinunter und landete auf seinem Bauch.

„Und was sind meine Brüder?“ Fragte Ruffy nach und blinzelte aufgeregt ein paar Male auf. Silvia schaute auf und schaute dann hinüber zu Elias, dieser verstummte. Er wusste nicht so recht, ob er ihm das erklären könne. Er hatte ja selbst keine Ahnung warum Ruffy als Mensch geboren worden ist-... oder eher gesagt, geschlüpft ist.

„Nunja.“ Fing er an und schluckte. Sein Blick glitt hilfesuchend hinüber zu Silvia, die jedoch schulterzuckend und pfeifend hinweg sah. Sofort verdunkelte sich das Gesicht Elias. „Deine Brüder... Deine Mutter und du eigentlich auch... seit Drachen.“

„Drachen?“ Fragte Ruffy neugierig nach. War er doch nun bereits gewöhnt eine Erklärung dazu zu bekommen. Doch auf diese Erklärung würde er nun etwas warten müssen, den in just diesem Moment kamen durch die große Tür ein paar Leute hinein. Sofort drehten sich Silvia und Elias um, als sie auch schon einen grauhaarigen Mann sahen, der ein weißes Bündel in seinen Armen trug. Hinter ihm lief James und an seiner Seite wiederum seine geliebte Tochter Kate.
 

„Silvia?“ Fragte der weißhaarige Mann und bat so darum, ob er sich mit auf die Decke setzten durfte. Die zwei kleinen Drachenkinder schauten mit großen Augen zu ihm auf und auch Ruffy war beeindruckt von ihm. Er hatte Muskeln, das konnte man kaum übersehen und ein weißes Schwert hing an seiner Seite. Seine Augen waren scharf und doch liebevoll, als er hinüber zu Silvia blickte.

Diese nickte und ein Lächeln erschien auf ihren Lippen. „Gerne Leo. Setzt dich zu uns.“ Noch im gleichem Atemzug schaute sie zu den anderen zwei hinüber. Kate hüpfte von der einen Seite zu anderen hinüber mit ihren zierlichen Beinen, während sie noch von ihrem Dad mit einer Hand fest gehalten wurde, damit sie nicht umfiele. James selbst schien nun gelassener zu sein, jetzt wo nun die anderen Weisen nicht mehr da waren, so entschied er sich mit seiner Tochter zusammen hinüber zur großen Couch zu gehen, die nicht gerade weit weg war. „Was hast du für ein Belangen mein lieber Freund?“

Er nickte, dann nahm er das Bündel langsam von seiner Brust hinunter und klappte eine Seite davon auf. Zum Vorschein kam ein kleines Herzzerreißendes Geschichtchen. Seine Augen waren geschlossen, sein Mund leicht geöffnet. Die kurzen Haare, die bereits besaß waren in einem geschmeidigem Weiß gehalten.

„Das ist...“ Silvia stockte, wodurch in diesem Moment Ruffy vom Boden hochkam und in die Luft schwang mit seinen kurzen Flügeln. Elias schaute ein wenig über die Schultern von Silvia, was für ihn keine Mühe wert war. „Ein... Agyd?“

Der Mann nickte und legte dann das Bündel auf den Boden. Sofort wurden auch die kleinen beiden Drachen neugierig und liefen zu dem Bündel hinab. Ihre Schweife schwangen hin und her, als sie hinein schauten. Ruffy flog dort hinüber weg und begutachtete das kleine Ding in der Decke. Es schaute noch viel jünger als er aus und wohlgemerkt war er doch selber jung. „Eine Frühgeburt.“ Meinte der Mann, als würde er den Gedanken des kleinen Engels gehört haben, doch dann fuhr er schon fort. „Aber es geht ihm gut. Zum Glück. Jetzt sehe ich jedoch... sie haben drei Kinder und nicht nur eins? Was machen wir da?“ Fragte er an Silvia gewandt.
 

Sie verzog traurig ihr Gesicht und schaute zu ihren Söhnen hinüber. Es war überhaupt ein Wunder das sie Söhne zur Welt gebracht hatte und doch gleichzeitig auch ein kleiner Fluch. Das Herz Silvias barstete.

„Wer sind sie?“ Fragte auf einmal eine kindliche Stimme und schnell schaute Silvia wieder auf. Ruffy flog immer noch in der Luft, doch sein Blick war an dem Mann geheftet. Dieser schaute zu ihm hin... blinzelte und schaute nochmals. Dann klappte sein Mund auf und er sah den kleinen Jungen verblüfft an.

„Das hat nichts zur Sache, Leo.“ Meinte Elias schnell eingewandt. „Aber du solltest Ruffys Frage beantworten.“ Im Hinterkopf trug er noch die andere Frage. Natürlich nicht vergessend, aber froh das er es selber noch nicht hat sagen müsse.

„Nunja.“ Leo hustete sich in seine Hand hinein, dann holte er tief Luft, blinzelte und beantwortete dem kleinen Mann seine Frage. „Ich bin Leonardo der Weiße. Der Agyd deiner Mum.“

„Ein Agyd?“ Auch Ruffy selbst blinzelte aufgeregt. „Was ist das?“ Er war so neugierig wie de und je und seitdem Elias ihm das Fragen stellen beigebracht hatte, wollte er wirklich alles wissen. Man durfte ja auch kein falsches Wort in seiner Nähe hervor bringen, sonst müsste man nach Erklärungen dürsten.
 

„Ehm.“ Nun kam Leo etwas in Nöten. Beim besten Willen, er wusste nicht wie er das erklären sollte. Was sollte er bitte dazu sagen? Was konnte er dazu sagen? Und was durfte er? Er wusste nicht so recht, wie er anfangen sollte, als plötzlich Silvia selbst ihm unter die Arme griff.

„Mein kleiner.“ Meinte sie und streckte dabei ihre Arme aus. Ruffy reagierte sofort und flog so in ihre Arme hinein. „Ein Agyd, wie soll ich das sagen? Ist so was wie ein Beschützer.“ Sie sinnierte vor sich hin, als sie ihn an ihre Brust presste und vorsichtig über seinen Kopf strich. Auch die anderen zwei Drachen hörten zu, auch wenn sie nicht viel verstanden, neugierig waren sie alle Mal. „Wir, die hier in Mari Joa leben sind Adelige Menschen. So nennen uns jedenfalls Fremdlinge.

Jedenfalls ist es so, das jeder von uns, der zu unserer Familie gehört und hier wohnt, einen Agyd bekommt. Einen Body Gard. Er wird einige Tage nach der Geburt des Adligen geboren und steht dann meist hinter demjenigen. Ein Agyd begleitet uns ein Leben lang. Wie in meinem Fahle Leo es tat. Seit dem er geboren wurde, war er stets an meiner Seite. Wenn jemand versuchen würde mich zu verletzten, so würde er für mich kämpfen. Und wenn es von Nöten wäre... sogar für mich sterben.“
 

Leo nickte dem zu und seufzte. „Und der kleine hier wird ein Agyd werden, so wie sein Vater für eure Mutter. Nur aber ist die Frage, für wenn von euch?“ Er schaute zuerst zu Ruffy, der in den Armen seiner Mutter lag, dann aber glitt sein Blick hinüber zu den zwei Drachenkindern, die mittlerweile bereits abgelenkt waren und mit einander spielten. Dann blickte er wieder auf und blinzelte. Seine Frage schien im Raum stehen geblieben zu sein, doch um ehrlich zu sein wusste er das er nichts zu sagen hatte. Ein Agyd sollte immer im Hintergrund bleiben. Hinter seinem Meister und anders sollte es nicht sein.

„Wer wird es sein?“ Jedoch schien der kleine es verstanden zu haben und so schaute auch er hinauf zu seiner Mutter, die jedoch nicht bereit war darauf eine Antwort zu geben. Sie wollte doch so gerne ihre drei Söhne behalten, was nun jedoch nicht mehr der Fahl sein wird.

Die Zukunft für sie und die drei Jungs sah schlecht aus.
 

„Nunja, darüber beraten wir uns noch immer.“ Meinte James und unterbrach so die Stille. „Wir müssen entscheiden wer der drei der rechtmäßige Thronfolger wird. Eigentlich wird dies entschieden, indem man sagt das es der erst geborene Sohn wird. In unserem Fahl sind es aber drei.“ Fuhr er fort und runzelte dabei seine Stirn. Kate schaute zu ihm auf, dann lachte sie und sprang gekonnt von der Couch. Jedoch wackelte sie auf ihren Füßen und als sie weder festen Stand hatte rannte sie hinüber zu den Kindern.

Sie wollte zu den zwei Drachen, als diese jedoch bemerkten das sie ankam, schien Gabriel nicht so erfreut davon zu sein. Plötzlich stellte er seine Schuppen auf und knurrte aus seinem Magen heraus das kleine Mädchen an. Diese blieb sofort stehen und wurde plötzlich von ihrem Vater hochgenommen.

„Gabriel!“ Silvia war leicht erbost und auch Ruffy war verwirrt über diese Aktion. Daraufhin jedoch schien der Drache keinen Gedanken mehr zu verlieren und wedelte aufgeregt und sauer mit seinem Schweif. Er hatte sich wieder hingesetzt.

Michael dagegen schaute von einem zum anderen hinüber, blinzelte und verstand die Welt nicht mehr.

„Was zum?“ Fragte James. Er hatte seine Tochter auf seine Schultern gepackt und blickte den kleinen roten Drachen an, dann jedoch verschwand das fragende Gesicht und er schaute den kleinen Drachen nachdenklich an. „Er hat dich auch schon angegriffen gehabt und ich dachte, das wäre gewesen, weil er Michael anspringen wollte... aber,“ Er dachte nochmal nach, dann seufzte er traurig auf. „Das muss ich den anderen Weisen unbedingt berichtet. Es scheint so als würde er bereits eine negative Eigenheit besitzen.“
 

Silvia war geschockt. Sie konnte bereits voraus ahnen wo hin das führen würde und nachdem sie James angestarrt hatte, schnellte ihr Blick auf den Roten Drachen. Dieser beruhigte sich langsam und wusch seine Schuppen, die eben noch oben gewesen waren.

War er etwa der nächste, der gehen würde? Das Gesicht von Silvia wurde blass und ohne es zu merken drückte sie ihren Sohn fester an ihre Brust. Dieser schaute auf. Ihm war nicht wirklich klar was nun mit ihr los war, aber ihm war klar, das es nichts gutes war. Auch Leo und Elias schienen ganz genau die Hinterworte von James verstanden zu haben, den sie schwiegen und schauten auf den kleinen Drachen hinab.

„Achja!“ Unterbrach Leo die Stille und damit auch die Anspannung im Raum. Er hob das kleine Bündel hinauf, was immer noch schlief und legte es auf seinen Schoss. „Der Name des Kindes wird von seinem Besitzer ausgesucht! Sag... wie würdest du ihn zum Beispiel nennen, kleiner?“

Ruffy schaute zu Leo hinüber und als er es verstanden hatte, fuhr sein Blick hinüber zu dem Bündel. Im nächsten Moment stieß er mit einer seiner kleinen Hände seine Mutter an. Diese wusste sofort was er wollte und so flatterte er mit seinen kleinen Flügelchen hinüber zu dem kleinen Bündel.

James Augen beobachten die ganze Szene und so setzte sich Ruffy mit auf denn Schoss von Leo. „Sein Name?“ Fragte der Junge nochmals nach, obwohl er genau wusste was man damit gemeint hatte. Sein Blick fuhr über den anderen Jungen hinweg und registrierten jede noch so Kleinigkeit an ihm.

„Sein Name wird...“ Er stockte. Die weißen Haare von dem Jungen waren besonders bescheiden und das gefiel Ruffy. „Kame sein.“

„Kame?“ Leo beugte sich etwas vor um in die Augen von Ruffy zu blicken, dieser schaute grinsend auf und lachte dann. „Kame das Kameleon!“
 

„Wie kommst du darauf?“ Leo war verwirrt, das sein Junge auch gleich einen Spitznamen bekommen hatte und so schon, er verstand nicht recht wieso so ein kleines Kind bereits sprechen und denken konnte?

„Weil er wie ein Kameleon ist, deshalb!“ Begründete Ruffy seine Antwort. „Er wird sich gut tarnen können.“

„Tarnen?“ Nun war Leo komplett verwirrt. „Das kannst du doch noch gar nicht wissen mein lieber. Ich möchte ihn zu einem Schwertkämpfer trainieren!“ Meinte er Stolz nach, doch erntete er von Ruffy nur ein kichern, woraufhin der Junge wieder mit seinen Flügelchen hinauf flog.

Dieses mal jedoch nicht zu seiner Mutter, sondern zu seinen beiden Brüdern.

Sofort schnellte der Kopf von dem roten Drachen auf und ehe sie sich versahen.

Ehe jemand aus dem Raum hätte reagieren können, flog ein Flammenstoß in die Luft. Er war so heiß, das Silvia, Leo und Elias zurück wichen. Silvia kippte nach hinten rum, doch sofort stand sie wieder auf und schaute geschockt auf. „Ruffy!“ Rief sie voller Angst.

Auch James reagierte viel zu langsam, so musste er seine eigene Tochter erst einmal fest halten, bevor er sehen und reagieren konnte, was geschehen war. „Raphael!“ Stieß auch er hinaus und die Wut auf den kleinen roten Drachen wurde schlimmer.
 

Doch die Anwesend waren verblüfft und zugleich leicht geschockt. Um den kleinen Raphael war eine Art weißer Schleier gelegt, der ihn schütze. Es sah wie eine Kugel raus, worin er mit seinen kleinen Flügeln flatterte. Gabriel war nicht sonderlich überrascht darüber und so holte er bereits zum nächsten Feuerstoß aus. Ihm schien diese Fähigkeit zu gefallen und zuvor hatte er noch nie Feuer gespeit gehabt, geschweigen überhaupt gewusst das er es konnte. „Stop!“ Meinte jedoch der kleine Engel und hielt eine Hand auf seinen Bruder hinab, dieser jedoch blähte seine Wangen mit Luft auf.

Das sein Bruder nicht auf ihn hören wollte, deprimierten den kleinen Jungen sehr. So erschien plötzlich ein bestimmtes Glitzern in seinen Augen und ehe sich jeder versah hatte er bereits selbst seine Wangen mit Luft aufgefüllt und speite hinüber zu dem kleinen Drache Feuer.

Dieser war so damit beschäftigt sein eigenes Feuer los zu werden, das er es einfach irgendwo in die Luft schoss und dann schnell dem gegnerischem Feuer auswich. Jedoch rempelte er dabei Michael an, der noch immer nichts zu kapieren schien. Sofort kippten beide zu Seite.

Ruffy schaute mit großen Augen seine zwei Geschwister an und lachte dann auf, als sich beide aufrappelten und die Wut aus den Augen des Roten verschwunden war. Stattdessen stand leichter Schreck darin.
 

Nicht nur in seinen, sondern auch in den Augen der anwesenden Personen stand purer Schreck. Der Mund von James war aufgeklappt und voller Entsetzten und doch gleichzeitig Begeisterung hatte er dem kleinen Schauspiel zugesehen.

Jedoch war es Elias, der seine Worte als erstes wiederfand, weswegen er sie auch sogleich verwendete. „Du hast also doch das Drachengen in dir!“ In seiner Stimme konnte man regelrecht die Freude hinaus hören und so stürmte er auf die Decke. Ruffy schaute zu ihm, als er bereits von den Händen Elias geschnappt wurde. Gabriel und Michael schaute auf, als Ruffy von Elias angestarrt wurde. „Das ist wunderbar! Einfach unglaublich! Und ich dachte für einen Moment, du würdest nichts von einem Drachen habe! Ha, da haben wir aber falsch gedacht! Wie schön.“ Nachdem er freudig gelacht hatte, grinste er nun mehr über beide Ohren. Er beruhigte sich langsam und kam auch langsam wieder auf die Erde zurück.

Die anderen hatten mittlerweile Zeit gehabt über diese Sache nach zu denken, so setzte James seine Tochter wieder zurück auf den Boden und Silvia stand auf. Sie schaute zu Elias, entschied sich jedoch zu den zwei Drachenjungen zu gehen und beide nun fest zu halten.

Leo derweil war auch aufgestanden, so hielt er nun nunmehr seinen Sohn in den Händen und beobachte die Szene. Er als stiller Betrachter durfte eigentlich auch sonst nichts machen. Das er heute schon so viel gesprochen hatte – und das in Anwesenheit eines Weisen – war verwunderlich. Eigentlich sprach er nur mit seiner Majestät so viel, wenn sie alleine und ungestört war.

Für einen Agyd gehörte es sich eigentlich nicht eine Emotionale Bindung zu bilden.
 

„Und... was ist jetzt ein Drache?“ Ruffy hatte zwar nicht verstanden was Elias damit gerade gemeint hatte, aber er hatte verstanden, das es irgendwas mit Drachen zu tun hatte und so warf er abermals seine vorhin gestellte Frage in den Raum. Vorhin wurde er gestört, doch er hoffte nun endlich eine Antwort darauf zu bekommen.

Elias verzog sein Gesicht, dann jedoch seufzte er. Er schaute mit einem Seitenblick hinüber zu James, dieser nickte und schaute ihn selbst an. Dann setzte sich Elias und bereitete sich darauf vor ihm alles zu erklären.

„Nun, Raphael.“ Fing er an, schloss für einen Moment seine Augen, was jedoch nicht lange anhielt. Als er seine Augen wieder aufmachte, war sein Blick entschlossen. „Ein Drache, ja das bist du zum Beispiel. Damals, als ich noch kein Wissen über solche Dinge hatte, da nannte man euch auch Tenryubito. Viel mehr gesagt Himmelsdrachen. Da wussten wir natürlich nicht das es wörtlich gemeint ist.

Drachen sind eigentlich Fabelwesen. Märchen. Legenden, wovon die Menschen denken, das sie nicht real sind. Stimmt aber nicht. Vor mehr als hundert Jahren erlernten die Drachen, als sie nun mehr von Menschen gejagt und getötet wurden sind, sich auch in Menschen zu verwandeln und sich so vor der Gesellschaft zu verstecken. Man muss dazu hinzufügen das Drachen äußerst schlaue Tiere gewesen waren und schnell lernten, sich wie Menschen zu benehmen, sodass sie in der Masse untergingen. Mit der Zeit jedoch eroberten sie die Welt wieder und waren ab da als Menschliche Könige der Welt bekannt. Als Tenryubito. Verstehst du das?“ Elias schaute dem kleinen in die Augen. Dieser nickte schweigend, wollte er doch von dieser spannenden Geschichte noch viel mehr hören!

„Drachen, ja Drachen sind mächtige Tiere mit Schweif und Flügeln. Sie besitzen die Fähigkeit des Feuerspeiens und die Kraft des Zaubers in ihrem Blut. Ihre Augen sind so genau, das sie noch aus Meilen Entfernung einen Floh sehen können. Ihre Zähne so scharf, das jedes Schwert sie beneidet. Ihre Haut härter als jeder Diamant und ihr Geruchssinn feiner, als das von jedem anderen Tier. Es heißt das ihr Blut Unversehrtheit bringe und ihre Tränen Heilung. Ja, Drachen sind unsterblich schöne Tiere! Und es kommt nur all zu selten vor das Kinder geboren werden. Drachen bekommen nur sehr selten in ihrem Leben Eier und das auch erst, wenn sie ihren Hundertste Geburtstag überschritten haben.

Da heutzutage...“ Er überlegte kurz ob er das sagen sollte, oder nicht. Doch entschied er sich dafür. „...die Tenryubito mehr zu Menschen wurden und sich auch nicht mehr zurück verwandeln können, außer wenn sie wirklich, sehr, sehr sauer sind – sprich, die meisten sind verdummt – wissen nicht mal mehr alle, was sie wirklich sind.“

Ein zorniger Blick seitens James fing er sich im Rücken ein, jedoch verstand James genauso gut was der gute Elias damit meinte. Er kannte die dümmlichen Tenryubito in Mari Joa zu gut und genau deshalb sagte er nichts darauf.

Auch die anderen wandten auf diese Einlage nichts ein und blieben stumm. Ruffy selbst schaute immer noch mit großen Augen Elias an. Als es jedoch so schien, als würde er es langsam begreifen, fing er an zu grinsen. Mit den Worten „Ich bin ein wunderschöner Drache!“ Lachte er auf.
 

„Nun, seine Drachenform hat er zwar nicht bekommen, aber er konnte bereits Feuerspeien.“ berichtete James den anderen vier Weisen. Sie saßen derweil in ihren Zimmern. Kate war irgendwo zum Spielen hingegangen, den in diesem Zimmer durften wirklich nur die Weisen selbst und deshalb besprachen sie hier das wichtigste des wichtigsten.

„Das ist natürlich interessant.“ Meinte der längste der Weisen und schaute dabei seinen jüngeren Nachbarn an. Die Gardinen war zu gezogen und nur ein paar Kerzen schienen. Die Dunkelheit ergriff die Weisen, sodass sie düster aussahen, als sie ohnehin schon waren.

„Wir haben aber auch schon einen Abnehmer gefunden.“ Fügte der dicke hinzu und nickte dann.

Schmerzen


 

Über deinen Rücken jagen sie

und verschmelzen in ein Zittern sich.

Den Verstand rauben sie dir

und hinterlassen Unwissenheit hier.

Ängste, Schmerzen, Trauer,

alles derlei, dein Magen wird flauer.

Sekundenschnelle, alles ist vorbei,

die Erinnerungen, so schwer wie Blei.

Für die Ewigkeit da

und so schmerzlichst, ja.
 

Der Tag war schon lang, während sich die glühend heiße Sonne über dem Horizont hielt. Sie schien er bitterlich auf Mari joa hinab und gönnte den Anwesenden keine Pause.

Die drei Kinder saßen mit Elias zusammen in der kleinen Halle. Niemand anderes war mit dabei, außer der glühend heißen Sonne, die durch die Fenster hinein drang. Jedoch genossen es die zwei Drachen vollends, während Ruffy und Elias auf der Decke saßen.

Er brachte ihm in diesem Moment die einzelnen Buchstaben bei, wie man sie schrieb und ausspricht. Wie man Wörter zusammenhängt und sie aufs Papier bringt. Mit jedem Tag war er begeisterter von dem kleinen Jungen, den er machte nicht nur Fortschritte, sondern brachte mit jedem Tag auch neue Überraschungen mit. Dies erfreute Elias ungemein. Auf den Karten, die er vor sich liegen hatte waren die Buchstaben und die legte er immer wieder zu anderen Wörtern zusammen.

Dabei war der Junge erst drei Wochen alt... in Drachenalter war das nichts.

„Wie alt sind die Weisen?“ Hatte der kleine Junge bereits vor einer Woche gefragt gehabt und darauf blieb Elias erst stumm, dann jedoch antwortete er wahrheitsgemäß treu.

„Nunja, wie alt genau, das weiß ich leider nicht.“ Sagte er und fuhr dann jedoch fort. „Drachen werden eigentlich uralt. Tausend, wenn nicht älter. Die heutigen Drachen, die vergaßen das sie einst Drachen waren, die werden natürlich so alt wie normale Menschen. Aber diejenigen, die sich verwandeln können.“ Er lachte auf. „Die werden wirklich uralt. Man könnte sagen, erst mit hunderten von Jahren ist ein Drache erwachsen, wobei ein Mensch dies schon mit ab 12 bis 18 sind. Verstehst du was ich damit sagen will?“

Ruffy nickte und überlegte dann, was das bedeuten sollte. Dann jedoch erschien ein grinsen auf seinem Gesicht und er brach in Gelächter aus. „Das bedeutet...“ er lachte immer weiter. „Das ich ein Kind bin! Noch huuunderte von Jahren!“

„Nunja...“ Elias schmunzelte über die Feststellung des kleinen und lächelte darüber „Irgendwo hast du da schon recht.“ Meinte er und fuhr dann fort. „Fast alle, die hier in Mari Joa leben sind noch kleine Kinder... dementsprechend benehmen sie sich auch so.“
 

Die Sonne war so unglaublich warm, das sie sich alle geborgen fühlten. Keiner ahnte nun, was jetzt geschah.

Die Türen des Zimmers schwangen auf und sofort schauten die zwei Menschen hoch. Auch die zwei Drachen schauten kurz zur Tür, doch entschieden sie sich schnell mit ihren kindlichen Spielereien weiter zu machen. In die Tür hinein kamen nun drei Menschen, dessen Gesichter den Kindern absolut fremd waren. Doch Elias erkannte sie und so verdüsterte sich sein Gesicht sofort. Er schnaufte und stand dann auf.

„Was wollt ihr hier?“ Fragte er sie, als die drei Personen auf ihn zukamen. Der erste grinste breit auf. Seine Haare waren schwarz und gingen ihm bis zu seinen Schultern. Seine Augen waren giftgrün, wozu sein giftiges Lächeln passte.

„Was wir hier wollen? Ich habe einen kleinen Auftrag von den Weisen bekommen.“ Er lachte, worüber Elias nicht gerade erfreut war. Doch davon lies er sich nicht beirren, so schaute er auf den kleinen Jungen hinab.

Noch im gleichen Moment stellte sich Elias vor Ruffy hin und breitete seine Arme aus, so als würde er ihn schützen wollen. „Die Weisen haben MIR ihn anvertraut.“ Meinte er nun auch giftig.

Der andere Mann schüttelte seine Hand. „Keine Sorge, wir bringen ihn auch... unversehrt zurück.“ Das Wort klang mehr ironisch, als das etwas gutes hätte bedeuten können und genau deshalb glaubte ihm Elias von Anfang an nicht. Doch der andere Mann fuhr fort. „Die Weisen haben mich beauftragt etwas gegen seine... wunderschönen Flügeln zu tun.“ Und wieder diese Ironie!

Doch dies störte ihn nicht, es störte ihn das er etwas dagegen tun sollte! Geschockt schaute Elias auf und Angst jagte ihm einen Schauer über seinen Rücken, doch ehe er sich versah flatterte Ruffy auf seine Schulter und setzte sich dort ab. Er sah fragend zu Elias. Noch verstand er keine Ironie, das hatte er ihm noch lange nicht beigebracht und irgendwie war er darüber auch froh. In diesem Moment sehr froh.

„Was ist los?“ Fragte er den Wissenschaftler und sofort hatte er den giftigen Blick auf sich liegen, er schaute auf und schaute zu dem Mann hinüber. „Wer bist du?“
 

Der Mann war verblüfft darüber wie perfekt das kleine Baby bereits sprechen konnte und etwas weißer wurde er dementsprechend im Gesicht, doch das lies ihn jedoch nicht beirren, sich zu verneigen. Er legte seine flache Hand auf seine Brust und verneigte sich so tief, das man schon angst hatte, das er gleich nach vorne kippen würde. „Meine Eminens, mein Name ist Konentzny. Ich bin der vorgehende Arzt hier in Mari Joa-“ „Warst.“ Er wurde von Elias unterbrochen, doch ignorierte er dies und sprach weiter „...und würde sie bitten mit uns zu kommen.“
 

Der kleine Junge blinzelte auf und strahlte dann. „Warum nicht?“ Meinte er und flatterte wieder in die Lüfte auf.

Elias war bleich geworden und so schaute er voller Angst dem kleinen Jungen nach. Ruffy war noch viel zu grün hinter den Ohren. Zwar war er so intelligent, wie kein anderer und konnte sich so viele Sachen merken, aber... er war so naiv wie kein zweiter. „Nein, bitte.“ Klagte Elias und streckte seine Hand nach dem kleinen Engel aus. Dieser drehte sich um und grinste, jedoch gleichzeitig schaute er fragend zurück zu ihm.

Doch ehe das er noch was sagen konnte, wurde er von den zwei Männern, die hinter dem Doktor standen geschnappt. Sie waren ganz in schwarz gekleidet und die Hüte waren ganz über das Gesicht gezogen. Sie waren Agenten, so schien es auf den ersten Blick. Jedoch waren sie auch gleichzeitig starke Kämpfer.
 

Elias hat nichts mehr tun können. Er war auf seine Knie gefallen und saß nun dort mit einer Hand vor dem Mund. Seine Augen waren groß vor Schreck und gleichzeitig Sorge. Was würden sie jetzt mit ihm machen? Was würden sie nun tun? Würden sie ihn für immer mit nehmen?

Was hatten die Weisen vor?

Er schloss seine Augen für ein Moment und unterdrückte ein Zittern. Was sollte er Silvia sagen, wenn sie zurück käme und nur noch zwei Drachen vor fand? Hey, dein Sohn wurde vom ehemaligem Hausarzt mit genommen! Oder wie?

Langsam öffnete er wieder seine Augen und diese fielen nun auf die zwei letzten. Garbiel und Michael lagen ausgestreckt auf dem Boden, direkt in der Sonne. Sie hatten nichts davon mit bekommen, was gerade passiert ist, stattdessen rekelten sie sich und genossen jeden einzelnen Stahl vollends aus.

Für einen Moment hielt Elias seinen Blick auf die zwei Drachen, dann jedoch schaute er hinab auf die Decke und auf die einzelnen Karten. Vorsichtig streckte er eine Hand nach einer Karte aus, hob sie auf und entdeckte den Buchstaben „H“

H wie Hoffnung. Fiel ihm ein. Das hatte er dem kleinen bereits beigebracht und er war so stolz darauf gewesen, das er versprach immer zu hoffen. Elias ermahnte sich, das er es auch tun sollte.

Er schnappte tief Luft und sammelte dann die Karten ein, die verstreut herum lagen. Wenn Ruffy wieder käme und das hoffte Elias sehr, dann würde es wenigsten aufgeräumt sein und sie würden mit einer neuen Fase ihres Trainings beginnen können.

Er grinste auf.

Bevor er jedoch alle Karten in die Box legen konnte, ging abermals die Tür auf. Für einen Moment dachte er schon, das könne nur Silvia sein, die bereits zurück war und so schaute er lächelnd auf.

Sehen tat er jedoch nur einen groß gewachsenen Mann. Sofort verfinsterte sich seine Miene.
 

Der Mann hatte einen dichten Bart und dazu passende graue Augen. Diese schienen zuerst nach jemandem Ausschau zu halten, als sie auf Elias trafen. Ein Lächeln breitete sich auf seinen Lippen aus und er ging auf den besagten Mann zu. „Tag auch, darf ich mich vorstellen?“ Meinte er und mit der einen Hand nahm er sich nun seine Mütze von dem Kopf. Grau blonde Haare kamen zum Vorschein, wodurch es noch verstärkte wurde, das er sich vor Elias verbeugte. „Mein Name ist Trilk. Gordon Trilk. Seien sie gegrüßt. Ich komme von der Grand Line vom Stützpunkt G-11. Meines Zeichens Vize-Admiral.“

Kurz und ausführlich sagte er alles, was Elias wissen musste und sofort normalisierte sich sein Blick.

Er sah nichts an ihm, was ihm unheimlich sein könnte.

„Hallo.“ Meinte er dann, leicht lächelnd und eine Hand ausgestreckt. „Elias Vegapu-“ Er wurde jedoch unterbrochen, da der Mann ihm gegenüber eifrig seine Hand schüttelte.

„Mir ist es eine Ehre sie kennen zu lernen! Ich habe schon viel über sie gehört und hörte das sie gerade dabei sind neueste Erfindungen gegenüber dem Seestein zu machen. Ist das wahr? Naja, jetzt ist es auch egal.“ Er lachte auf und lies nun endlich die Hand von Elias los. Dieser musste sein Hand mit der anderen festhalten, da sie schmerzte. Der Vize-Admiral hatte viel zu sehr zugedrückt und so pustete er dagegen, als Trilk weg schaute. „Ah, da ist der kleine ja...“ Meinte er und stutzte dann. „Da... sind ja zwei?“ Er blinzelte und schaute wieder zurück zu Elias. Dieser versteckte seine Rot gewordene Hand hinter seinem Rücken und blinzelte lächelnd sein gegenüber an.

„Wie meinen?“ Er schritt neben den fremden Mann und sein Blick glitt von Trilk hinüber zu den zwei Drachen, die sich noch immer vergnügt rekelten.

„Nunja...“ Trilk stutzte etwas, dann jedoch holte er ein weißes Blatt Papier hinaus und schaute darauf hinab. „Ich solle einen Drachen namens... Michael ausbilden. Ist das richtig?“ Er schaute hinüber zu Elias, dessen Herz sich leicht verkrampfte.

Dennoch nahm er das Stück Papier an sich. Mit zittrigen Händen begutachtete er es und las sich Zeile für Zeile durch. „Das...“ Fing er an und lass sich dann eine bestimmte Zeile doppelt durch, doch es gab keinen Zweifel. „Stimmt.“ Er schluckte und schaute wieder zu den zwei Drachen hinüber.
 

Wenn Silvia hier ankäme, würde sie heulend auf den Boden gehen. Dabei war er sich sicher. Schmerzverzerrt atmete er einmal durch. Trilk beobachtete dies alles, leise und schweigsam mal, da er sah was für schmerzen dies bereitete. Dennoch tat Elias das, was auf dem Zettel steht.

„Der Citrin gelbe Drache ist Michael. Michael D. Aurum ist sein Name und wird offiziell nun unter ihrem Schutz stehen.“ Er atmete tief durch und schaute dann hinüber zu Trilk.

Dieser hatte nun zwei Sachen auf der Zunge und wusste nicht so recht womit er anfangen sollte. Jedoch entschied er sich nun dafür, für das erste. „Es schmerzt jemanden los zu lassen, oder?“ Fragte er nach und seufzte.

Elias nickte, wohl wissend was er meinte. „Es ist nicht so das er mein Sohn wäre oder so... aber-“ Er stockte, atmete tief durch und fuhr dann wieder fort. „Eine gute Freundin ist die Mutter und wenn sie das erfährt, dann...“ Er stockte abermals, fuhr jedoch dieses mal nicht fort. Stattdessen blickte er hinab auf den Zettel.

„Ah, so ist das also.“ Die eine Hand ballte nun Trilk zu einer Faust und damit schlug er sich in seine andere Handfläche. „Ich verstehe! Aber keine Sorge! Bei mir wird es ihm gut gehen. Ich habe zwar noch nie einen Drachen trainiert, aber ich habe schon viele ausgebildet, wie zum Beispiel Ben Bernstein oder Luckas Rachel. Ich passe schon auf den kleinen auf so gut ich kann und ich werde ihm nur das beibringen, woran ich glaube. Und das ist die wahre Gerechtigkeit.“ Elias schaute auf, während der Mann geredet hatte und als es schien, als würde er langsam enden, zwinkerte er ihm zu. „Wenn du weißt wo von ich rede.“ Er lachte auf und klopfte dem viel jüngerem Mann auf den Rücken. Dieser schien leicht überrumpelt zu sein und so schaute er zu, wie Trilk auf die zwei Drachen zu ging.
 

Beide Drachen schauten beinah zeitgleich hoch. Sie lagen mittlerweile wieder auf dem Bauch und so konnten sie den Neuankömmling ziemlich gut beobachteten. Dieser schien keine Scheu davor zu haben sich den beiden zu nähern und auch nicht davor, sich auch noch zu Michael runter zu beugen. Dieser schaute auf, so als würde er zum ersten Mal einen anderen Menschen sehen.

Garbiel lag zirka einen Meter weit entfernt hinter Michael und als er kapierte, das niemand was von ihm wollte, legte er seinen Kopf wieder zurück auf den Boden. Jedoch schauten seine roten Augen immer noch empor.

„Na kleiner.“ Trilk lächelte. Vielsagend und zwar nicht gemein oder gehässig, sondern liebevoll und voller Überzeugung. Seine Augen glitzerten. Die Ausstrahlung von dem Mann war das, was nun Michael irgendwie anzog und so quiekte er freudig auf.

Elias schaute dem etwas stumm zu und so konnte er es nicht fassen, was er da sah.

Als Michael auch noch freiwillig auf den Arm von Trilk sprang, musste der junge Wissenschaftler schwer schlucken.

Er musste es sich wohl oder übel eingestehen. Egal was er jetzt noch sagen würde, egal was er noch für Einwände hätte. Dieser Mann... war genau das richtige, was dem kleinen Drachen passieren konnte. Er hatte schon viel von Ben gehört und noch mehr von Luckas. Sie waren erfolgreiche Soldaten geworden und um sie reizte sich jede Marine Basis. Gerüchte zufolge sollen sie sogar bereits selbst Kapitäne sein oder sogar schon höhere Stellungen haben.

Ja, Michael hatte einen guten Platz gefunden und das musste sich Elias nun wirklich eingestehen.

Und wenn er Silvia davon erzählen würde... vielleicht würde sie dann eine etwas ruhigere Seele haben und beruhigt sein. Den dieser Mann war der richtige.
 

Ein Lächeln trat auf Elias Gesicht als Trilk auflachte, da Michael über sein Schultern krabbelte und ihm zwischen seinen Haaren herum fummelte. Dann seufzte er bedächtig und ging auf den älteren zu.

Dieser drehte sich nochmals um. Eine eindeutige Frage ins Gesicht geschrieben, die er nun auch stellte.

„Sag mal...“ fing er an und hielt dabei eine Hand auf den Kopf von Michael, damit dieser seine Haare nicht abzwackte. „Warum hat er ein D im Namen?“
 

Ruffy schaute auf, als die Männer ihn wieder los ließen.

Sie waren gerade durch die Tür gekommen und ein Mann war an ihnen vorbei gegangen. Dann erst hatten diese Agenten ihn frei gelassen und so konnte er mit seinen Flügeln wieder flattern. Jedoch schnellte sein Blick zurück, wo gerade der Mann im nächsten Gang verschwand.

„Kommst du endlich?“ Meinte der Doctor etwas gereizt. Er konnte es nicht so recht glauben, was hinter ihm flog. Jedoch musste er es, denn schließlich hatte er diesen Auftrag von den Weisen persönlich bekommen. Sie setzten ihr ganzes Vertrauen in ihn und deshalb musste er jetzt handeln.

„Wie heißt du den?“ Kam es wieder von dem kleinen Engel, der nun neben dem Doctor umher schwebte. Dies erschreckte den Doctor so sehr, das er zurück schreckte und kurz mit großen Augen Ruffy ansah. Dann beruhigte er sich langsam und seufzte.

„Dr. Konentzny.“ Meinte er und wedelte dann mit seiner Hand. „Wir sind gleich im Labor kleiner.“

„Neee...“ Antwortete Ruffy gelassen, woraufhin der Doktor aufschaute und blinzelte. Hatte der kleine Zwerg ihm etwa gerade widersprochen? Doch bevor er was dazu sagen konnte, fuhr Ruffy fort. „Ich meine deinen ganzen Namen!“ Der kleine Engel lachte auf und schwang etwas in der Luft hin und her.
 

Der Doctor musste einmal stehen bleiben. Mit offenem Mund schaute er den kleinen Knirps an, dann lächelte er vergnügt darüber. „Du bist echt... schlau für dein Alter.“ Meinte er und ging dann wiederum weiter, ohne noch ein Blick auf den Jungen zu werfen. Auch die zwei Agenten folgten ihm zuversichtlich. „Mein Name ist Dr. Albert Konentzny. Wenn du willst kannst du mich Albert nennen.“

Ruffy blinzelte, jedoch folgte er ihm weiterhin blindlings. Nichts ahnend was auf ihn zu kommen würde.

Er folgte ihm durch ein paar Gänge hindurch, bis sie zu einer kleinen Tür gelangten, die auch dieser Dr. Albert sogleich öffnete und hinein ging. Auch der kleine Engel folgte ihm treu, genauso wie die zwei Agenten. Jedoch schlossen die Agenten die Tür hinter den Zweien ab und stellten sich wie zwei Besen in die Ecken der Tür. Die Hände hinter ihren Rücken verschlossen.

Albert ging hinüber zu dem Tisch, der direkt in der Mitte des Raumes stand. Daneben stand ein kleiner Tisch voller Werkzeuge.

Allerlei Dinge lagen darauf. Ein Bohrer für Zähne, eine riesige Schere, die man auch für Büsche benutzen konnte und gar ein Chirurgen Messer. Nichts passte zusammen, jedoch sahen alle samt grausam aus, so als würde das hier kein Medizinischer Raum sein, sondern eine Folterkammer.

Die Wände waren mit Schränken tapeziert, außer einer großen Tafel, die mit ein paar Röntgen Bilder bespickt war. Darauf konnte man einzelne Knochenbrüche in Brust, Bein und Arm Bereichen sehen.

Die Schränke wiederum besaßen kleine Tische, worauf wiederum ein paar Lappen lagen. Nahe der Spüle lag sogar ein Lappen der in Blut getränkt war und auch ein Schälchen, worauf etwas undefinierbares lag.

Ruffy blinzelte, als er sich umgeschaut hatte. Das meiste konnte er noch nicht mit Namen benennen, jedoch überkam ihn ein gewisser Schauer als er über die etlichen Dinge schaute.

Dann jedoch sah er das der Doctor ihn zu sich winkte.
 

Er folgte diesem Wink getreu und so sollte er sich auch von Dr. Albert auf den Tisch setzten. Was er wiederum lächeln tat. Eine gewisse Unsicherheit entstand jedoch dennoch in ihm.

Er war naiv. Jedoch würde jeder in diesem Raum hier Angst bekam. Selbst ein kleiner Engel.

Und diese Befürchtung bewahrheitete sich, als Albert mit seinem Finger schnippte und auf einmal die zwei Agenten sich wieder bewegte. „Habe keine Angst.“ Meinte er, als er auf seinen kleinen Tisch schaute. „Es wird auch nicht weh tun.“

Verwirrt blinzelte Ruffy mit seinen Augen, als sich die Agenten hinter ihm postierten.

„Dreh dich bitte zu den zwei netten Herren um, kleiner.“ Meinte Albert und grinste schelmisch. Seine Lippen spitzen sich, als Ruffy dies tatsächlich tat. Doch sein Blick blieb auf dem Dr. fest. Er blickte über seine Schultern, als auf einmal vier Hände über seinen Kopf hinweg griffen und er erschrocken aufschaute. Ehe er sich versah wurden seine beiden Flügel unsanft fest gehalten und nach oben gehalten.

Er versuchte sich zu wehren und flatterte. Dies jedoch schien keinesfalls zu funktionieren, da die Flügel fest in den großen Händen dieser Männer lagen. „Beruhige dich! Das wird ganz schnell vorbei sein!“ Sprach Dr. Albert. Doch der kleine Engel spürte das erst mal so was wie Furcht.

Seine Flügel waren das einzige was er an seinem Körper perfekt bewegen konnte und jetzt wurden sie einfach fest gehalten! Er versuchte zu schlagen, doch seine kleinen Arme und Hände waren zu steif und viel zu dick, als das sie weit hinauf kamen.

Er wollte treten, oder gar aufstehen. Aber auch das schien nicht gerade das zu bewirken was es sollte. So konnte er doch noch nicht mal im normalen Zustand gehen oder gar richtig seine Beine benutzten. Das einzige was er konnte war aufrecht sitzen. Krabbeln war auch eine Sache für sich, was er noch lernen müsste.

Ja, das fliegen war so einfach, als würde es schon immer zu ihm gehören.

Und es gehörte auch zu ihm.

Und dieser Körper war so umständlich!
 

Plötzlich spürte er etwas kaltes und nasses auf seinen Flügeln und erschrocken schaute er wieder über seinen Schultern hinweg auf. Die Hände waren nun das einzige was er sehen konnte und sehr viel Wasser, was die Flügel hinunter floss und an seinem Rücken ein Gerinnsel bildeten, sodass es auf dem Tisch ein kleiner See entstand.

„Das ist Desinfektionsmittel kleiner.“ Hörte man die Stimme von dem Doctor. Doch das Wort Desinfektionsmittel kannte der kleine Engel nicht, weswegen sich die Angst noch vergrößerte. Er wollte wieder frei sein und wieder über den Köpfen dieser Männer schweben, damit er alles sehen könne. Wenn er dies nicht konnte, dann sah er doch nicht alles! Dann war die Welt so klein und es war so was von furchtbar fest gehalten zu werden!

Dieser Griff war so kalt. Nichts im Gegensatz zu dem Griff seiner Mutter. Seine Mum hielt ihn zwar fest verschlossen in ihren Armen, aber dafür war sie warm. Sie duftete gut und schien immer zu ruhig zu sein. Diese Männer waren genau das Gegenteil.

Und genau das bemerkte er zutiefst, als auf einmal ein stechender und nicht endender Schmerz durch seinen Körper schoss.

Einen Schmerz, den er vorher noch nie gespürt hatte.

Einen Schmerz, denn er niemals vergessen würde.

Seine Kehle öffnete sich fast schon von automatisch und sein Mund klappte auf, als würde er nun nichts anderes mehr wollen. Ein Schrei durchdrang die unangenehme Stille.

Die Wände ließen diesen Schrei widerhallen, weshalb der ganze Raum nun damit befühlt war. Doch die drei Männer waren die einzigen, die nun darauf reagieren konnte und sie taten nichts. Nein, ganz im Gegenteil.

Sie ignorierten den Schrei und Dr. Albert fuhr sein Werk fort. In seinen Händen die Gartenschere, die er nahe dem Rücken anhielt und damit den Anfang der Flügel zerschnitt. Und das machte er nicht schnell, sondern ganz langsam, sodass das rote Nass über den Rücken floss und sich mit dem Desinfektionsmittel vermischte.
 

Der Schrei erstarb, als ein Bündel Federn auf den besudelten Tisch fiel. Sofort rief Dr. Albert aus. „Schnell! Stiehlt das Blut Laimond! Simphi, halt ihn weiter fest! Jetzt der nächste!“

Ruffy, der diese Schmerzen jedoch nicht ausgehalten hatte, war nun ohnmächtig geworden. Seine Augen hatten sich geschlossen und erst kein Zittern war aufgekommen. Stattdessen hing er schlapp in den Händen von Simphi, der noch immer den anderen Flügel in seinen Händen trug. Der andere Agent namens Laimond schnappte sich schnell Pressverbände und versuchte die nun verursachte Wunde zu verstopfen, bis Dr. Albert sie vernähen könnte.

Regeln


 

Drei goldene Regeln,

verbunden mit drei Siegeln.

Lügen solle man nicht,

sonst wärst du ewig ein Wicht.

Helfen sollst du ob Freund,

oder deinem engsten Feind.

Lachen sollen alle Leute,

keiner soll mehr leiden heute.

Weinen nur aus gutem Grunde,

sonst liegt es in allen Munde.

Willst du mal unvergessen sein,

so sei stark und.... verzeih.
 

Eingewickelt in kühlenden Decken lag er nun hier in diesem kleinen Bettchen. Die Wände waren da und drüber weg schauen konnte er nicht. Ein kleines Dach mit einem Mobilie hing über ihm, das Mobilie selbst bestand aus kleinen Möwen.

Doch das interessierte den kleinen keineswegs. Er war traurig. Und sein Rücken schmerze dazu!

Er wollte wieder etwas sehen können, doch nach vorne beugen konnte er sich nicht. Sein Körper machte dies einfach nicht mit... er war noch zu klein.

Sein Kopf, so hatte es damals schon Elias gesagt, war groß. Doch sein Körper war nicht gerade das, was man passend dazu sagen könnte. Er wollte sich bewegen. Er wusste auch wie es ging, doch er konnte es nicht. Er war schwach, dick und viel zu klein.

Was für ein Bedauern.

„Haaalloooo?“ Er rief aus und wartete. Wartete darauf das jemand käme um ihn aus diesem Gefängnis holen. Doch selbst das warten war ihm zu lange. Warum konnte er nicht wieder frei sein? Seine Flügel haben?

Warum hat man ihm das angetan?

Dann, als er nicht mehr dran glaubte und nochmals rufen wollte, schaute auf einmal ein Gesicht über das Kinderbett. Es war Elias. Er lächelte nicht, stattdessen schaute er fragend den kleinen an.

„Hol mich hier raus!“ Meinte er fordern und reckte seine Arme soweit wie möglich nach oben. Nun begann Elias doch zu lächeln und so ließ er seine Arme hinab und schnappte sich Ruffy. Sofort lag er in seinen Armen, stöhnte zwar kurz, doch dies schien niemanden zu interessieren.

Der Blick von Ruffy ging sofort umher und er versuchte dabei die Schmerzen in seinem Rücken zu ignorieren.

Gabriel lag dösend unter dem Tisch. Er wusste nicht mehr mit wem er spielen sollte und so hatte er sich nun verkrochen. Silvia saß dafür an dem Tisch und hatte sich in einem Schneidersitz gesetzt. Ihre Augen begutachteten den kleinen genauso sehr, wie er sie. Dann blickte er sich weiter um.

James saß mit in diesem Raum. Seine Augen waren geschlossen und sein Kopf lag in seinen Armen, während diese auf dem Tisch lagen. Er schien leicht müde zu sein, so schien es dem kleinen Jungen.

Und dann war da noch Kate, die stolz ihre Nase zeigte. Sie saß Silvia gegenüber und auf dem Tisch selbst lagen Karten verteilt. Auf diesen waren kleine Bildchen. Man nannte das Spiel auch Memorie. Etwas für Kleinkinder.

Ruffy seufzte. „Mama!“ Rief er dann aus. „Ich will zu dir.“

Kate schaute auf und blies dann wiederum ihre Wangen auf, während Elias genau das tat, was Ruffy verlangte. Silvia lächelte friedlich und streckte dann ihre Arme nach Ruffy aus, als dieser an sie heran trat und übergeben wurde. „Du bist aber schon ziemlich fordernd kleiner.“ Ermahnte Silvia ihn und kicherte. Auch Ruffy kicherte und schien leicht geschmeichelt zu sein.

Elias schüttelte kurzer Hand seinen Kopf und ging dann neben Silvia auf den Platz nieder. Er schaute für einen Moment Ruffy nochmals an, dann jedoch wandte er seinen Kopf hinüber zu dem kleinen Memorie Spiel. „Ich war dran, nicht wahr?“ Auf seine Frage hin nickte Kate bedächtig.

Der junge Wissenschaftler grinste auf und deckte dann eine der Karten auf, woraufhin eine Ratte darauf erschien. Er seufzte, den diese Karte hatte er bislang noch nicht gesehen gehabt, woraufhin er eine andere aufdeckte, die er noch nicht gesehen hatte. Zum Vorschein kam nun eine Möwe.

Er musste schmunzeln und verdeckte dann die zwei Karten wieder. Das erfreute Kate zutiefst, denn nun konnte sie sich nach vorne beugen und die nächsten Karten aufdecken. Sie erhielt nun das Paar der Möwen. Währenddessen hatte jedoch Elias nachgedacht gehabt und als Kate die Karten bunkerte, wand er sich an Ruffy, der anscheinend doch mit interessierendem Blick dem ganzen zu schaute.

„Weißt du was?“ Fing er an und lachte dann plötzlich auf. „Es gibt drei goldene Regeln, die du immer befolgen musst, Raphael!!“

Ruffy blinzelte und schaute zu Elias auf, während auch Silvia verwirrt schaute. James öffnete eins seiner Augen und schaute auf, jedoch nicht so, das es jemand zu bemerken schien.

Kate spielte munter weiter.

Elias schaute in Silvias Augen, woraufhin sie endlich verstand worauf Elias nun aus wollte. Sie kicherte verstehend. „Das stimmt. Es gibt drei goldene Regeln. Regeln, die auch wir befolgen!“ Meinte sie und zwinkerte ihrem Sohn zu, als dieser mit großen Augen hoch blickte. Von Regel hatte er nun noch nie was gehört oder gar gesagt bekommen.

„Und was sind das für Regeln?“ Seine Neugierde wurde geweckt und Silvia und Elias waren sofort in brennender Leidenschaft. Sie schauten sich beide an und grinsten sich vielsagend an.
 

„Die drei goldenen Regeln!“ Hörte man Elias triumphierend sagen, während er tief durchatmete. „Sie bestehen schon seit Uhrzeiten und jeder der ein guter Mensch sein will, darf sie nicht brechen!“

Silvia übernahm sofort und redete so weiter. „Diese Regeln hat selbst mein Uhrgroßvater bereits eingehalten und er war ein bekannter gutherziger Drache gewesen! Ein Drache, der von jedem geliebt wurde.“

„Selbst die Schwester meiner Mum wurde zu einem Menschen, die von anderen bewundert wurden ist, nur weil sie diese drei goldenen Regeln einhielt!“ Lachte Elias und stand dabei auf. Eine Hand lag mit der Fläche auf dem Tisch und er beugte sich hinüber zu Ruffy.

Nun, bei dieser Ansprache schien auch Kate Interesse bekommen zu haben und so wurde sie von dem Spiel abgelenkt und schaute auch mit großen Augen zu den zwei größeren Personen auf.

James derweil hob sein Kopf ganz an, schmunzelte, da er nun auch langsam durchstieg, worauf sie hinaus wollten. Dann grinste er und bevor Silvia wieder etwas sagen konnte, begann er an zu reden. „Die Regeln der Regeln. Die drei goldenen unter vielen. Die erste ja, die ist bekannt. Man solle nicht lügen, so sei es gesagt!“ Er lachte auf und Ruffy schaute zu ihm hin. Dann grinste er.

„Die kenne ich! Und das ist einer der goldenen Regeln?“ Fragte er sofort nach und James nickte wild. Elias und Silvia derweil grinsten übers ganze Gesicht.

„Nun, die zweite Regel ist genauso bedacht. So sollst du halten, selbst in schweren Zeiten. Keinem Feind sollst dus abschlagen und auch nicht deinen engsten Freunden. Wenn jemand weint, ja, sollst du ihm helfen. Wenn jemand dich um Hilfe bittet, wirst du im Helfen. Das ist die zweite Regel und man nennt sie Hilfsbereitschaft.“ Silvia redete wie in einem gebunden Schwall. Sie freute sich darüber ihm nun ein paar Hilfreiche Tipps zu geben. Auch wenn nun Elias etwas verwirrt schaute und James leicht böse funkelte, so war sie sich sicher, das richte getan zu haben.

Dann fuhr auch schon Elias weiter und er stand wieder richtig. „Die Dritte Regel, die am bedeutsamsten. Nach Lügen und Helfen, so nennt man sie die glorreiche Glücks Regel. So bringe den Leuten Glück, füge ihnen ein Lächeln aufs Gesicht und bringe sie zum Lachen. Ja, denn weinen ist Unglück und das ist schlecht. So weinst auch du nicht gerne und so gib es nicht weiter. Füge niemandem Leid zu und so wirst auch du Glück erleben... bringe niemandem zum weinen!“

Ruffy schaute ihn mit großen Augen an, dann jedoch schaute er nachdenklich nach unten und lies sich diese letzte Regel durch den Kopf gehen.

Elias kicherte, als er dies bemerkte, dann wandte er sich hinüber zu Silvia, die immer noch übers ganze Gesicht strahlte.
 

„Sag mal, Mama?“ Ruffy blinzelte und schaute so hinauf zu seiner Mutter, diese knickte leicht ihren Hals nach unten um ihm besser in die Augen schauen zu können. Sie lächelte vielsagend, was der kleine Junge als ein eindeutiges „Ja“ ansah und deshalb auch weiter redete. „Bist du glücklich?“

Es verwunderte Silvia leicht, das sie so was gefragt wurde, doch das war wohl klar. Schließlich müsste der kleine noch vieles lernen. Zwar konnte er sprechen. Aber, was Glück, Liebe, Hass, Treue, Ehre bedeuteten, davon wusste er in Grunde genommen noch kaum etwas.

„Ja, ich bin glücklich.“ Sie kicherte und drückte ihren Jungen etwas an ihre Brust, jedoch so das sie seinen verwundeten Rücken nicht berührte. „Ich bin etwas traurig das deine zwei Geschwister weg sind, aber ich bin glücklich, das es dir und Gabriel soweit noch gut geht’s. Ich bin glücklich hier zu sein und leben zu dürfen. Ich bin glücklich das ich so gute Kameraden und Freunde habe. Ich bin glücklich das das Wetter schön ist und die Tiere jeden Tag aufs neue singen... ja, ich bin glücklich.“

Ruffy schwieg für einen Moment und schloss seine Augen, während seine Mutter sprach. Auch Elias, James und Kate horchten, bis sie langsam zum Ende kam.

Kate war die erste, die ihr Wort erhebte. Sie kicherte laut los. „Das ist ja wohl kein Ding. Ich habe von meinem Dad erfahren das du was mit einem Menschen hattest.“
 

Plötzlich breitete sich eine unangenehme Stille im Raum aus. James zog scharf seine Luft ein, als er seine Tochter böse an funkelte. Er konnte nicht glauben, das ausgerechnet seine Tochter so etwas verriet. Auch Elias war verstummt und schaute Kate an, woraufhin er zu Ruffy schaute. Dieser schaute langsam wieder auf und in seinen Augen konnte man sehen, wie viele Fragen nun darin standen.

„Heyhey, Denk jetzt nichts falsches, Raphael!“ Elias wollte die Situation retten, er hob seine Hände an und versuchte damit den Satz von Kate weg zu schieben. „Dein Vater war doch kein Mensch! Haha, was für ein Witz, Kate! Echt jetzt!“

James schlug sich mit seiner Hand gegen seine Stirn und schüttelte daraufhin seinen Kopf ungläubig. Und das nannte man Genie? Er hat soeben noch mehr verraten, als es seine Tochter getan hatte. Als er wieder aufschaute konnte er nun noch mehr Fragen in den Augen von Ruffy erkennen, als das sie schon ohnehin darin waren.

„Mein Vater... war ein Mensch?“ Der kleine blinzelte und schaute zuerst von James zu Elias, bis hin zu seiner Mutter. Diese lächelte gequält, als sie die Frage von ihrem geliebten Sohn zu hören bekam.

Sie unterdrückte ein Zittern ihrerseits, den die Schmerzen schlichen sich in ihr Herz hinein. Ihr geliebter... „Er war ein Mensch das stimmt.“ Zwang sie sich zu sagen, wobei jedoch ihr Körper sich krampfhaft zusammen zog.

„Wie hieß er? Darf ich ihn kennenlernen?“ Es waren so optimistische Fragen seinerseits. Wahrscheinlich dachte er nicht mal daran, das dort ein Fehler sein könnte. Wenn wunderte es? Er war schlau, aber immer noch sehr Naiv.

„Nein.“ Meinte James laut und deutlich, was Ruffy dazu veranlasste seinen Blick auf den Weisen zu werfen, der mit grimmiger Miene da saß. Dann blinzelte er und schaute wieder zu seiner Mutter auf, die ihre Gesicht verzogen hatte. „Du weißt sowieso schon zu viel!“

Ruffy verstand das nicht so recht. Warum durfte er nun nicht etwas von seinem Vater wissen? Warum durfte er nicht erfahren, wer er war. Auch seine Mutter schien nun zu schweigen, als sie jedoch den Blick von Ruffy auffing, schüttelte sie verzweifelt den Kopf.

Es hatte keinen Sinn.

So würde er nie was erfahren.
 

„Silvia Aurum?“ Fragte er abermals. Dieses mal wollte er es jedoch besser machen. „Warum heiße ich dann Raphael D. Aurum? Hatte mein Vater ein D. im Namen gehabt? Und was bedeutet dieses D? Ist das ein Kennzeichen? Meine Geschwister besitzen es ja auch?“

Geschockt schaute Silvia ihren Sohnemann an und auch James schien nun leicht erschrocken zu sein. Elias schluckte tief, als er dies hörte. Nur Kate hörte verdammt gut zu und blinzelte, als es abermals still im Raum wurde.

Dann hörte man ein Stuhlrücken und ehe sich Ruffy versah, wurde er von James hochgerissen. Silvia schrie auf und stand selber schnell auf, als ihr ihren Sohn weg genommen wurde. „Nein, bitte! Er hat es nicht ernst gemeint!“ Sie schrie verzweifelt, doch anscheinend hatte James nicht vor, ihn wieder los zu lassen.

Ruffy selbst biss sich seine Zähne zusammen. Er wurde am Rücken gepackt, was ihm höllisch schmerzte und ehe er sich versah wurde er von James zu Tür getragen. Zu der Tür, die ihn auch diese Schmerzen bescherte. „Nein!“ Er schrie auf und seine Stimme war für Silvia unerträglich.

Weshalb sie nun James hinter her rannte und im am Cape zerrte. Elias und Kate saßen schweigend am Tisch. Elias selbst traute sich nicht nun irgendwas zu machen. Kate dagegen war immer noch neugiereg und verblüfft gleichzeitig.

„Keine Sorge.“ James drehte sich geschwind zu Silvia um, die erschrocken zusammen fuhr. „Ich möchte mit den anderen Weisen ein privates Gespräch mit deinem Sohn führen. Sonst nichts. Wir werden ihm nichts tun, aber wir müssen ihm wohl einiges erklären.“

Silvias Mund stand offen, als sie von dem Blick des Weisen durchbohrt wurde. Auch Ruffy hatte nun aufgehört zu schreien, so zitterte er nun nur noch am ganzen Leibe. Er traute sich nicht mehr irgendwas zu rufen oder zu schreien, nachdem seine Mutter dafür so angefahren wurde.

Diese wurde nun einfach stehen gelassen, ohne noch einmal von James angeblickt zu werden und damit verschwand der alte Mann durch die Tür.
 

Ruffy atmete schwer ein und aus, als er auf einmal in einen Raum gelegt wurden ist. Dieser Raum war von zwei Türen schwer bewacht. Einer vor ihm, eine hinter ihn. In diese schienen nun die Soldaten wieder zu verschwinden, worauf sie die Tür hinter sich schlossen. „Bleib still da sitzen!“ Waren die letzten Worte des Soldaten gewesen, als er ohne ein weiteres Kommentar einfach weg ging und den kleinen Jungen auf dem Boden sitzen lies.

Dieser war verwirrt. Er schaute erst zu den nun geschlossenen Tür, dann aber wieder zu der anderen Tür. Er verstand nicht recht, was er nun machen sollte und so schwankte er hin und her.

Nein, laufen ging nicht.

Genauso wenig ging das krabbeln.

Er kam hier nicht weg und durch diese dicke Türen würde man ihn nicht mal mehr hören. Und James? Der war weg.

James hatte ihn den Soldaten gegeben und ihnen irgendwas zugeflüstert, woraufhin er durch diese Tür verschwunden war. Aber er war nicht hier und nun saß er hier im kleinen Raum und wartete... auf was er auch immer warten sollte.

War das eine Bestrafung? War das die Bestrafung dafür, das er seinen Namen hinterfragt hatte? Aber es hatte ihn doch nur interessiert... er wollte doch nur etwas über sich wissen, mehr war da nicht. Und mehr wollte er doch nicht. War es etwa verboten zu fragen?

Nein, fragen war doch nicht verboten! Das hätte ihm doch seine Mutter gesagt. Also was wollte James...
 

Plötzlich öffnete sich die riesige Tür hinter dem kleinen Jungen und sofort wandte sich der schwarze Haarzopf hinüber zu der besagten Tür.

Mit großen Augen begutachtete er das Sonnenlicht, was nun herein trat und sein zierlichen Körper erleuchtete. Mit großen Augen schaute er in den nun offenen Raum.

Vor ihm kam nun James an geeilt. Dieser ging durch die zwei großen Türen durch und hockte sich dann in die Hocke, um dem kleinen Jungen besser ins Gesicht zu schauen. Jedoch sagte er ihm nichts, stattdessen nahm er ihn hoch und brachte ihn in den Raum, wo sonst niemand hinein durfte.

In diesem Raum waren nur die Weisen, das musste Ruffy schnell fest stellen. Und dann war da noch die helle Sonne... wo war er hier?

„Das ist unsere privater Raum, Ruffy. Er liegt auf dem Dach von Mari Joas Schloss.“ James redete leise und behutsam und während er zu den anderen vier ging, schien des Jungens Augen jedoch nicht auf diesen zu liegen, sondern auf den Fenstern.

Er sah strahlend blauen Himmel. Die Sonne war näher als er dachte und er sah Säulen.

Säulen die zu einem Kreis sich formten und erst am weitem und unerreichbaren Ende eine Öffnung hatten. Sie waren miteinander über einen langen Steg verbunden, worauf man jedoch nicht zu gehen schien. In der Mitte der Säulen war eine riesige Fläche. Eine Fläche die einem Pool ähnelte, jedoch nicht ernährend so klein wie ein Pool war.

Das einzige was diesen Pool und seine liebliche Schönheit unterbrach war ein kleiner Steg, der von den Türen aus verlief und in mitten des Wassers aufhörte. Ein kleine Fläche war dort hinten zu sehen, wo ein Tisch und einige Stühle standen. Ein Sonnenschirm war auch dabei.

Es schien eine wunderschöne Sache zu sein, dort zu stehen und die Welt zu beobachten. Und so viel Wasser hatte der Junge beim besten Willen noch nicht gesehen gehabt.
 

„Raphael. Hör uns an.“ Meinte einer der Weisen und sofort blickte Ruffy auf diese hinab. Er wusste nicht wer von ihnen gesprochen hatte, dies jedoch schien nun auch egal zu sein. Drei der Weisen standen und nur zwei saßen auf den Sesseln.

Er wurde auf die breite Couch gesetzt, woraufhin James hinter ihm stehen blieb. Schnell blickte Ruffy wieder zu diesem hinauf. Von hier aus konnte er nun nicht mehr über die Couch und damit aus den Fenstern sehen, wodurch er gezwungen wurde die Weisen an zu schauen. Und diese schauten ihn mit Augen an, die er nicht zu deuten wusste.

Es wurde einen Moment still, wo dessen Augen nur auf ihm lagen. Diese Stille wollte der Junge auch nur ungern brechen. So legte er seinen Kopf sachte nieder und schaute aus dem Augenwinkel weiter die Weisen an. Es war ihm... unangenehm so angestarrt zu werden.
 

„Uns....“ Fing nun auf einmal der längliche der Weisen an zu reden und sofort besaß er die vollste Aufmerksamkeit von Ruffy. „Macht es etwas Kummer.“ Beendet er seinen Satz. Sein Stab, den er in der Hand hielt, hielt er nun etwas fester gedrückt. Es schien ihn sichtlich Kummer zu bereiten, so wie er es gesagt hatte.

„Was macht ihnen Kummer? Kann ich das vielleicht wieder gut machen?“ Dem kleinen Jungen schien ein Stein vom Herzen gefallen zu sein. War es doch nicht eine Strafe, die auf ihn zu kam? Würden die Weisen ihn jetzt nicht strafen, weil er mit seinem Vater zu fragen begann? Er war glücklich und beruhigt. Doch wieder bekam er ein paar Irritierte Blicke zugeworfen. Ja, die Weisen waren leicht irritiert über Ruffys Umgangsform.

James lächelte, dankbar und zugleich war er froh darüber, das Ruffy gleich so etwas von sich geben würde. Der kleine Junge bekam jedoch dies nicht mit und so blinzelte er verwirrt auf.
 

Plötzlich lächelte der dickste von ihnen auf und seine Augen fingen an einen gewissen Glanz zu entwickeln. „Das ist also wirklich wahrlich wahr.“ Meinte er, ehe er zu sich selber sprechend als zu den anderen. Dennoch nickten die anderen bedacht. Doch ein Lächeln der anderen blieb noch aus. Diese wiederum konzentrierten sich auf den kleinen Jungen und der kleine Junge schaute zu dem dicklichen Mann hinauf. Dieser schien nun seine Worte wieder zu finden und nun an den Jungen richten zu wollen. „Aber ich stelle dir nun eine Frage.“ Er machte eine Kunstpause und atmete tief durch, bis er wieder anfing. „Was würdest du dafür tun, um gegen das Böse an zu gehen?“

Diese Frage lies er ihm Raum stehen, wodurch auch der Raum still wurde. Keiner sagte mehr was.

Ruffy legte den Kopf sachte zur Seite um besser über diese Frage nachdenken zu können.

Böse.

Was genau bedeutet das?

Bedeutete das Schmerz?

So ein Schmerz den er hatte, als man ihm die Flügel abschnitt?

Nein, so ein Schmerz wünschte er ihm nicht. Er war böse!

Und gegen das Böse wollte er alles unternehmen, was er nur konnte.

Und so fing er an zu grinsen, den diese Frage war für ihn klar wie Kloßbrühe. Er wusste ganz genau die Antwort, die er dem Weisen sagen würde.

„Alles!“ Meinte er, mit einer Ausstrahlung, die den stärksten und mutigsten Kämpfer sogar übertrumpfen würde. „Ich würde alles tun!“
 

Diese Worte waren so stark im Raum, das einem der Weisen sogar die Kinnlade herunter klappte. Zwei der Weisen lächelten, James bereits von Anfang an. Er war froh, das sich Ruffy für die richtige Seite entschieden hatte und er war froh, das nun auch anscheinend die Weisen davon in Kenntnis gesetzt wurden sind. Und als auch das Lächeln auf den anderen Gesichtern erschien war es bereits so gut wie beschlossene Sache.

„Ein Prinz... muss für sein Volk sorgen.“ Begann nun der mit dem Spitzbart, wobei er sich hinüber zu dem Jungen beugte. „Er muss dafür sorgen, das sie in Frieden und in Gerechtigkeit leben. Das ihnen nichts passiert und das sie in Ruhe leben können. Findest du... du bist bereit für diese... Tätigkeit?“
 

Ein Prinz... was für eine Frage. Ruffy schaute den größeren an, dann erstrahlte ein Lächeln auf seinem Gesicht. „Ja!“ Meinte er laut und wartete begierig auf das nächste was kommen würde.

„So, du willst also?“ Meinte nun auch endlich derjenige, der bislang stumm geblieben war. Es war der Mann mit den Zöpfen gewesen, der nun anfing zu sprechen. „Dann musst du jedoch eines tun... und zwar deine Herkunft verleugnen.“

„Meine Herkunft?“ Dies verwirrte nun doch den kleinen etwas. Wollten sie nun doch auf die Sache zurück kommen, die er angestellt hatte? Wollten sie ihm jetzt doch eine Strafe aufbinden. Leichte Angst überströmte den kleinen Körper des Jungen.

„Ja, deine Herkunft! Dein Vater und das, was du leider in deinem Namen trägst. Dieses... D!“ Der Mann mit den Zöpfen sprach den Buchstaben säuerlich aus, so als würde er gegen genau diesen etwas haben. Dies schien auch Ruffy zu bemerken, sagte jedoch nichts dazu. „Du musst es ignorieren und wenn dich jemand fragt, so sage stets, du weißt nichts darüber oder ignoriere ihn... aber..“ Nun kam er auch näher, sodass er sein Gesicht direkt vor das von Ruffy legte. Der kleine Junge musste unweigerlich in die Augen des größeren blicken. „...du darfst niemals deine Herkunft hinterfragen. Und wenn, dann nur uns und keinen einzigen anderen.“
 

Es war bereits Abend geworden...

...

Alles war still.

Sivlia saß am Tisch, auf ihrem Schoss saß Gabriel, welcher wohl tuend schlief. Sie streichelte ihm behutsam über den Rücken.

Kein anderer war mehr in diesem Raum.

Kate musste unbedingt wieder zu ihrer Mutter gehen, so meinte sie es.

Und Elias musste seinen Forschungen weiter führen. Er wurde von seinen Kameraden abgeholt und war bislang noch nicht wieder zurück gekommen.

Silvia schloss ihre Augen und horchte in der Gegend umher, doch zu hören... war nichts. Nur diese unangenehme Stille. Manchmal, so kam es ihr, brauste der Wind leicht gegen die Fester. Es schien so als würde ein kleiner Sturm aufkommen. Doch dies blieb wohl nur bei einem sanftem Lufthauch hier oben.

Seufzend öffnete sie wieder ihre Augen und schaute traurig hinab zu ihrem Sohn. Was war nun mit ihrem menschlichem Sohn passiert? Erst schnitten sie ihm seine Flügel ab und nun nahmen sie ihn ihr weg? Sie verzog unangenehm ihr Gesicht und drückte abermals ihre Augen zu und ihr Gesicht auf die Schuppen des Drachen. Dieser wachte jedoch nicht deshalb auf.
 

„Mama?“ Erschrocken richtete sich Silvia wieder auf und ihr Blick fiel auf die Tür. Sie hatte gar nicht bemerkt das diese nun offen stand. Und sie konnte nicht glauben, wer nun da stand. Ihr Herz wurde mit einem Mal leichter und eine Träne bildete sich in ihrem Auge.

Ruffy grinste sie vielsagend an, während er von einer der Wachen zurück in den Raum gebracht wurde. Die Wache hatte seine Mütze tief ins Gesicht gezogen und schien nicht zu wollen, das er entdeckt wird. So legte er das Kind in seinen Armen in den entsprechenden Kinderstuhl, verbeugte sich vor Silvia und ging dann wiederum rasch aus dem Zimmer hinaus.

Silvias Herz fühlte sich leicht an, als sie Ruffys Lächeln wieder sehen konnte. Und erst als die Tür zu ging, lachte sie freudig auf. „Ohh! Mein kleiner.. ich dachte.. ich dachte...“ Sie konnte keinen vernünftigen Satz heraus bringen, während sie mit der einen Hand Gabriel fest hielt und mit der anderen Hand versuchte ihr schmerzverzerrtes Gesicht und die Träne weg zu wischen.

Der kleine Junge kicherte, während er halbwegs auf seinem Babytisch lag. Er legte seinen Kopf schief, um seine Mutter aufmuntern zu können, dann lachte er vom ganzen Herzen. „Mama! Ich darf hier bleiben. Für immer!“
 

Silvia blinzelte und war sichtlich verwirrt. „Wie... meinst du das?“ Ihre Atmung hatte sich bereits wieder etwas gebessert, doch diese Neuigkeit erfreute sie und deprimierte sie zu gleich. „Du...?“

„Ja, ich darf hier bleiben. Ich habe mit den Weisen gesprochen. Sehr lange... und wir haben nun abgemacht, das ich hier bleiben darf... als der Prinz. Gabriel wird morgen früh von einem Bekannten mit genommen. Keine Sorge!“ Er kicherte und versuchte seiner Mutter wieder ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern. „Ich habe den Weisen gesagt das meine Geschwister alle gut versorgt werden müssen! Ihnen wird es gut gehen! Bestimmt! Und wenn sie groß sind, dann dürfen sie auch hier her zu Besuch kommen.“

Silvia konnte es nicht glauben, was sie da vernahm.

Doch es freute sie, dies zu hören.

Ihr Herz machte einen Luftsprung, all die Last sprang nun von ihren Schultern ab.

Sie war glücklich.

So glücklich, so einen Sohn geschenkt bekommen zu haben...

Leben


 

Das Leben spielt gerne Streiche

und doch ist es immer das gleiche?

Verletzten, Verlieben, Verluste, Versöhnen,

kann sich ein Mensch je daran gewöhnen?

Ein Schicksal ist schwer,

das andere leicht.

Einer sieht es unfair,

und dem anderen reichts.

Doch wie dem Schicksal entgehen,

wenn es droht, dich zu übergehen?

Wie das Schicksal ändern,

wenn es nicht gilt zu verhindern?

Der Anfang der Uriel,

die Chaos Bringerin.
 

Die Sonne schien hell und strahlend auf eine kleine Insel hinab. Die Palmen flatterten im Winde, während der Sand vom Wasser weg gespült wurde.

Die Stadt, die nahe des goldenen Wassers lag, schaute friedlich aus. So sah man an jeder Ecke einige Menschen, die sich mit einander unterhielten und lachten. Die Häuser waren unbefleckt und die Natur war wunderschön an zu sehen.

In der Mitte der Insel lag ein groß gelegenes Gelände, worauf eine riesige Villa seinen Thron fand. Ein großes Gitter und zwei Wachen beschützen diesen, während doch nur wenige Menschen in diesem lebten.
 

In diesem Moment rannte ein kleiner Hase den kleinen Weg hinauf. Seine perligen Augen schauten wie wild zurück und dann wieder nach vorne. Seine Stirn war in leichten Schwarz Tönen gefleckt mit Weißen Punkten, während sein Körper braun wie Holz war.

Dies jedoch schütze ihn ganz und gar nicht und so schrie er kurz auf, als ein kläffender und schäumender Hund vor ihm auftauchte. Er war mindestens das dreifache des kleinen Hasens, weswegen ihm nun das Herz in die Hose rutschte.

Er knurrte.

Und der kleine Hase zitterte am ganzen Leibe. Schnell suchten die kleinen Augen die Umgebung ab, als sie auf einmal einen Zaun sahen.

Einen Zaun, wo der Hund sicherlich nicht durch konnte. Dabei war der Hase sich sicher. Ein grinsen, was man bei einem Hasen echt nicht erwartet hätte, erschien auf dem Gesicht des kleinen und mit flinken Ohren signalisierte er, was er nun vor hatte. Der Hund schaute auf und Rufe waren bereits zu hören. Rufe von seinem Herrchen und den Jägern dieser Stadt.
 

Der Hase drehte sich nicht nochmals um, als er zu dem Haus rannte. Der Hund jedoch schien leicht verwirrt zu sein, als er sich auch schon dazu entschloss dem dummen Hasen zu folgen.

Der Hase selbst hörte, wie bereits Pistolen Schüssel erschollen und andere Hunde ihr Gebell nun nur noch verstärkten. Dennoch beeilte sich der kleine so schnell wie möglich zum Zaun zu gelangen. Er nahm sprichwörtlich seine Füße in die Hand. Noch im Lauf schaute er durch welches Loch er flitzen konnte und er entschied sich für eins, was über dem Boden, leicht erhöht lag. Dieses sah groß genug für den Hasen selbst aus und noch im Sprung hoffte er, das der Hund nicht schnell genug sein würde.

Er hielt die Luft an und seine Augen geschlossen, als er durch das Loch sprang. Auf einmal jedoch schien seine Brust eingequetscht zu werden und ehe er sich versah, war er in dem Zaun selbst eingeklemmt. Geschockt schaute er nach unten, dann... nach hinten. Mit großen Augen sah er wie der Hund immer näher kam und mit Gestrampel und Getrampel versuchte er nun alles, um aus diesem blöden Loch zu kommen... der Hund war direkt hinter ihm.
 

Der Hase schrie auf, als er vorwärts auf den nassen kalten Boden fiel. Seine Atmung ging schnell und sein Hinterteil schmerzte unglaublich, als er schnell wieder seine Augen aufschlug und nach hinten schaute. Der Hund bellte und kläffte hinter dem Zaun und aus seinem Mund trat nun nicht mehr nur noch Schaum aus, sondern auch etwas Fell... geschockt betrachtete der kleine Hase sein Hinterteil und verzog dabei dann sein Gesicht.

Dieser Hund hat doch tatsächlich sein Puschel Schwänzchen abgebissen! Dieser Mistkerl aber auch. Schniefend streckte er dem Hund die Zunge hinaus, als dieser kurz Still wird... und erst recht anfing einen Tumult aus zu lösen!

Der kleine Hase lachte und ehe die Jäger kamen, verschwand er in dem Garten der Villa.
 

In diesem Moment jagte jedoch ein anderes Wesen noch im Garten umher. Ihre Zähne waren scharf und ihre Krallen waren gespitzt. Ihre Augen waren Zielgenau und mit den geschlitzten Pupillen beobachtete die Drachen Dame in diesem Moment einen großen Hirschkäfer.

Zwar aß sie kein Fleisch, dennoch hatte sie einen Jagdinstinkt und sie liebte es! Sie liebte es in ihrer Freizeit auf Jagt zu gehen und die Tiere, die hier im Garten waren, ihr Eigen zu nennen.

Ihre Lefzen regten sich nach oben, so als würde sie zu grinsen anfangen, ihr Hinterteil hob sich nach oben, während sie ihre Brust nahe des Bodens legte. Sie machte sich zu einem Sprung bereit. Gleich würde sie das kleine Wesen haben... gleich... gleich... er müsste nur noch etwas näher kommen und dann... würde sie es fangen.

Ihre Muskeln wurden immer gespannter und als der Käfer nur noch ein paar Meter von ihr entfernt war blitzten ihre Augen auf. Mit einem gekonnten Sprung, sprang sie zu dem Käfer hin.
 

Doch der Käfer schien sie gar nicht zu bemerken, stattdessen schaute dieser schnell nach hinten. Des Käfers Augen weiteten sich auf einmal – und ich sage euch, das sieht verdammt lustig aus – und mit einem kräftigem Flügel flattern verschwand er in einem Baum.

Stattdessen rannte nun genau an dessen Fleck ein Hase, der halbwegs aus der Puste war. Noch ehe er jedoch sehen konnte was nun auf ihn kommen konnte.

Und ehe noch die Drachin sehen konnte, worauf sie nun drauf sprang... knallte es und die beiden kugelten sich über den Rasen, an einem Busch und einem Baum vorbei, direkt auf eine freie Wiese. Der Hase jedoch kugelte dank seines Gewichtes etwas weiter, als die Drachin selbst.
 

„Ouuu..“ Der Hase stöhnte auf, als er sich langsam wieder aufrichtete und mit einer Pfote seinen Kopf hielt. Als er jedoch bemerkte was passiert war, rissen seine Augen auf. Zuerst dachte er, er wäre nun doch von einem Hund gefasst worden. Doch es schien eine Enttäuschung seitens des Hasens zu sein, als sein Herz stehen blieb.

Vor ihm lag bis eben noch ein weißer Kristall Drachin, die sich nun jedoch schwermütig aufrichtete und um so größer sie wurde, um so größer wurden auch die Augen des kleinen Hasens. Sein Mund zitterte, als er zu dem Kopf des Ungetüms hinauf blickte, die mindestens dreimal so groß war als er selbst.

Als die Drachin jedoch auch noch ihre Augen öffnete und die Schlitze auf den kleinen Hasen fielen, schien der kleine Hase nun ganz dem Schock verfallen zu sein.
 

Er stand doch tatsächlich hier gerade vor einem Drachen. EINEM DRACHEN! Er hat bislang nicht einmal gewusst, das es Drachen gibt’s und nun musste er als Frischfutter für einen enden? Nun musste er tatsächlich miterleben wie ein Drache ihn zu erst grillen würde und dann fressen würde? Wird diese Insel tatsächlich das Ende seiner Reise sein? Sein Herz war stehen geblieben. „Friss mich nicht.“ Flüsterte er leise.

Dies jedoch schien die Drachin leicht zu verwundern. Ihre Augen wurden größer und starrten den kleinen Hasen an und ehe sich der Hase versah, stand sie plötzlich auf beiden Hinterläufen, hielt ihre Pfoten in die Luft und schrie: „Kyaa!!! Der Hase spriiiicht!!“

Der Mund des Hasen klappte in diesem Moment auf und dann schrie er selbst: „Ha, aber du, ne!?“

Plötzlich war die Drachin ganz ruhig, sie blinzelte und lies ihre Pfoten wieder sachte auf den Boden wandern. Ehe sie wieder sprach, schaute sie den Hasen nochmals eingehend an. Dieser starrte zurück.

„Wie kann das sein?... Du bist doch ein Tier und Tiere können nicht sprechen....“ Sie versuchte eingehend heraus zu finden, warum der Hase sprach, doch mit seinem Erscheinen konnte sie beim besten Willen nichts anfangen.

„Aber selbst...“ Der Hase verdrehte gekonnt seine Augen und stellte sich nun unerschrocken auf seine Hinterbeine. Diese Drachin scheint kein ungehobeltes Monster zu sein und genau deswegen verließ ihn nun auch seine Angst. „Wir haben wahrscheinlich beide von Teufelsfrüchten gegessen, was denn sonst? Ich bin in übrigen Yan Yasu, aber du kannst mich Yan nennen. Ich habe einst mal von der Zoan, Model Hase gegessen.“ Er verschränkte seine Arme in einander und begutachtete nun selbst die Drachin. Diese war auf der Pirsch, sie traute dieser ganzen Sache nicht. Teufelsfrüchte? Was waren das?

„Und warum sollte ich dir trauen?“

„Musst du nicht, wenn du nicht willst.“ Yan grinste scherzhaft. Dann jedoch beugte er sich nach unten. „Aber darf ich dich mal fragen ob du der Marine angehörst?“ Doch bevor die Drachin überhaupt antworten konnte, sprang der Hase eine Rückwärts rolle und landete dann auf seinen... Menschlichen Füßen.
 

Nun war es des Drachins Maul, welcher aufklappte.

Denn das hatte sie beim besten Willen noch nie erlebt. Jetzt stand doch tatsächlich plötzlich ein richtiger... Mensch vor ihr.

Dieser Mensch hatte reine blaue Augen, schwarze strubbelige Haare und ein sehr Junges Gesicht. Das es ein Er war, war nicht zu übersehen. Seine Kleidung schien jedoch aus dem letzten Jahrhundert zu stammen, so trug er braune geflickte Sachen. Seine Füße waren nackt.

„Und... wie ist dein Name?“ Er grinste vielsagend über beide Wangen hinaus, als er nun auf die Drachin hinab blickte. Nun reichte sie ihm nur noch bis zu der Hüfte und war um einiges kleiner als Yan selbst.

„Mh...“ Sie legte ihren Kopf auf den Boden und schaute diesbezüglich mit großen Augen auf. Ihr Mund war immer noch auf, mehr aus Schreck, als aus Furcht. „Mhh..“ Sie wusste nicht so ganz wie sie handeln sollte. So vielen Menschen war sie bislang noch nicht begegnet und erst recht nicht so einem. „Ich... Mein... Mein Name ist Uriel.“
 

„Uriel? Das ist ein schöner Name.“ Der Junge grinste und beugte sich nun doch wieder nach unten vor um der Drachin besser ins Gesicht schauen zu können. „Und lass mich raten, du hast von einer Mystik Zoan, Form Drache gegessen, habe ich recht?“

Doch es war nicht das, was er erwartet hätte. Den die kleine Drachin schüttelte bedenklich mit dem Kopf. Uriel wusste beim besten Willen nicht wo von dieser Junge sprach, weshalb sie die Wahrheit sagte. „Ich bin eine Drachin... schon immer gewesen, genauso wie meine Mutter es war.“ So hatte es ihr jedenfalls Rui erzählt gehabt. Rui... ein Schauer jagte über ihren Rücken, weshalb sie zwei Schritte nach hinten ging und weg von diesem... Jungen.

Dieser schien nun komplett verwirrt zu sein, so stellte er sich gerade hin und fixierte die junge Drachin mit geweiteten Augen. Sein Atem war nun wieder verschwunden, während er in seinem Kopf alle Möglichkeiten durch ging. „Was..?“ Hauchte er leise aus.
 

Plötzlich jedoch wurden die zwei unterbrochen, den auf einmal ertönte Geschrei von der Villa her. Man konnte nicht recht verstehen, was gerufen wurde, doch Yan konnte hören, WER es war. So schreckte er ein paar Male zurück, wobei seine Luft wieder weg blieb. „Mist!“ Meinte er. „Oh nein, sie wollen mich fangen!“

Uriel hatte bisweilen zu den Personen geschaut, die nun durchs Gestrüpp schlenderten und wild diskutierten. Sie konnte Hunde hören und auch über ihre Schulter lief nun wieder ein Schauer.

Doch sie ermahnte sich und schaute wieder zu dem Jungen auf. „Schnell! Verwandle dich!“

„Warum sollte ich das tun!? Verdammt! Die werden mich killen!“ Yan fasste sich an seinen Kopf und sah sich dabei in der Umgebung um. Doch zu finden schien er nichts, was ihn hätte verstecken können

„Weil dich hier keiner als Mensch sehen darf! Nun verwandle dich doch!“ Rief Uriel wieder zu ihm hin. In ihren Augen stand die Panik geschrieben.

„Auf keinen Fahl! Die werden mich reizen! Da gehe ich doch lieber ins Gefängnis!“

„Wo du gefoltert wirst?“

„Ja, lieber das! Dann stehe ich wenigstens als Held da!“

„Na klar, wers glaubt wird selig!“ Uriel konnte es nicht glauben, wie sich jemand so dagegen sträuben konnte, sich einfach retten zu lassen. Um sie herum erschien ein wenig Dunst und es schien so, als würden ihre ohnehin durchsichtigen Schuppen auf einmal noch durchsichtigerer zu werden... „Nun verwandle dich zurück in einen Hasen! Dir wird nichts passieren, das verspreche ich verdammt nochmal!“
 

Der Junge schaute sie mit offenem Mund an, als sich ihr Körper auf einmal veränderte. Aus den Pfoten wurden langsam Finger und eine wahre echte Hand. Aus den Hinterläufen wurden schlanke und zierliche Beine. Aus ihrem Maul wurden auf einmal Zähne – wobei einer der vorderen Zähne fehlte – und aus ihrem Torso wurde der Torse eines kleinen Mädchens. Eines SEHR kleinen Mädchens. Sie schien erst um die zwei Jahre zu sein und trug ein kleines weißes Kleid. Eine weiße Leggins, wobei auch ihre Füße blank waren. Ihre Haut war beinah durchscheinend, während ihre Augen und ihre Haare ein reines Weißes Bild ergaben. „Los verdammt! Mach schon!“ Schrie auf einmal das kleine Mädchen abermals, als es auch schon Yan tat.

Es war ihm hier sowieso alles ziemlich suspekt, weswegen er sich nun einfach verwandelte, ohne weiter nach zu denken.
 

„Verdammt nochmal! Was soll dieses eindringen ohne meine Erlaubnis!!“ Ein grünhaariger Mann jagte in diesem Moment aus seiner Villa hinaus. Seine Augen funkelten ein dunkles Blau aus, während er auf die Männer und die Hunde zu jagte, die einfach durch das Tor geschritten waren.

Einer der Männer schaute auf und stutze, als er den Mann auf sich zu kommen sah. Dennoch schienen seine Kollegen keine Zeit verschwenden zu wollen und jagten derweil lauthals den Hunden hinter her.

„Ich habe Stopp gesagt! Stopp! Stopp! Stopp!“ Rui rastete förmlich aus, als er sich vor einem der Hunde hinstellte und so versuchte den Weg zu blockieren. Dies schien den Spürnasen gar nicht zu gefallen, weswegen der Hund nun anfing zu knurren.

Rui zuckte verschreckt zurück, als er auch noch Schaum aus dem Mund des Hundes austreten sah. „Tollwut!“ Rief er laut aus und ging noch ein paar Schritte zurück, dann jedoch funkelte er den Mann an. „Es kann doch nicht sein, das sie ohne meine Erlaubnis MEIN Grundstück einfach betreten! Was soll das bitte schön werden!?“

Der Mann schnaufte, er hielt seinen Hund feste in der Hand, schien jedoch ihn los lassen zu wollen – was er zum Glückes von Rui nicht tat. „Was wir hier wollen? Wir sind auf der Jagt!“

„Aber auf MEINEM Grundstück!“ Fauchte Rui zurück. „Habt ihr eigentlich gar keine Zurückhaltung gegenüber von höherrangigen Männern. Zum Beispiel wie MIR!“

Der Jäger schien jedoch unbeeindruckt, sodass er sich nun sein Hut zurecht rückte und ihn dann ignorierte. Seine Männer hatten gerufen. Sie hatten etwas entdeckt, weswegen der Jäger nun anfing zu grinsen. Rui derweil schaute zurück und sein Herz stand für einen Moment still. Uriel! Das war der einzige Gedanke, der nun ihn durch fuhr und bevor der Jäger überhaupt reagieren konnte, fegte Rui in den Garten hinein.

Der Jäger mit seinem Hund gleich hinter her.
 

„Verschwindet!“ Rief das kleine Mädchen aus, während sie den Hasen fest an sich gedrückt hielt. Sie wollte nicht das dem Jungen etwas passierte, aber gleichzeitig konnte sie es nicht fassen, das Menschen hier waren.

Und diese... Hunde? Was wollten die Hunde? Sie knurrten und fletschten mit ihren Zähnen, was der kleinen Uriel doch sichtlich Angst einjagte, weswegen sie selbst ihre Zähne zeigte – was jedoch keinerlei Wirkung erzeugte und stattdessen die Hunde nur noch zorniger machte. „Weg mit euch! Er gehört mir!“

Die Jäger jedoch schienen auf ziemlich verwirrt zu sein, da sie stehen geblieben waren und ihre Hunde fest im Griff hatten. Sie gafften das kleine Mädchen an, als wäre sie ein Weltwunder. Etwas, was sie noch nie gesehen hatten. Und so war es auch. Das kleine Mädchen war so schön und so niedlich, das es den Jägern die Stimme verschlagen hat.

„So und nun raus mit euch!“ Schrie nun wieder Rui, der angerannt kam. Er stolperte über einen der Wurzel, ignorierte dies jedoch gekonnt und klopfte sich stattdessen seine Kleidung ab, als er auf die kleine Lichtung trat. „Sie haben kein Recht hier zu wildern! In MEINEM Garten! Raus! Sofort!“ Sein Blick fiel kurz auf das kleine Mädchen, weshalb ihm ein Stein vom Herzen fiel. Dann hatte er sich wieder den Jägern zugewandt und starrte sie zornig an. Der Anführer der Jäger stolperte zunächst nun auch auf die Lichtung.

Doch als er das kleine Mädchen entdeckte, klappte sein Mund auf und er starrte auf diese hinab. „Sie... haben eine Tochter?“ Meinte er dann zu Rui gewandt.

Dieser drehte sich schleunigst rum und sein Gesicht war Wut verzerrt. „Was interessiert sie das! Raus habe ich gesagt!“

Nun endlich schien der Jäger zu verstehen und er stolperte einen Schritt nach hinten. Seine Kumpanen schauten ihn fragend an. „Und was ist jetzt mit dem Karnickel?“

„Lassen wir den...“ Der Jägeranführer presste seine Zähne aufeinander, als er sah, wie das kleine Mädchen den kleinen Hasen an ihre Brust presste. „Wir verschwinden erst mal, soll der Typ doch machen was er will. Von dieser Insel kommt er nicht.“ Damit drehte sich der Jäger um und stapfte – zur Zufriedenheit von Rui – endlich ab. Die restlichen Jäger schauten sich an, dann jedoch zuckten sie mit ihren Schultern und zogen dann ihre Hunde hinter sich her.
 

Ruis Hände zitterten. Er war mehr als sauer darüber, wie sich doch die aus dem Dorf gegenüber IHM benahmen. Er war schließlich der Vorsitzende des Westblues und wenn die Wahlen gut laufen, dann würde er bald sogar schon der Sprecher des Westblues sein. Das wäre ausgezeichnet!

Aber diese Stadt war einfach daneben, wenn er erst mal einen höheren Status hatte, würde er dieses Land platt machen und sich eine neue Residenz sichern. Davon war er fest überzeugt.

Ein Blick zurück werfend zuckte Uriel zusammen. Sie hatte Angst und ihr Körper zitterte. Was auch der Hase zu bemerken schien. Dieser schaute schweigsam zu ihr auf und dann zu dem Mann hinüber. Seine Augen zerschlitzten sich. „Und nun zu dir.“ Meinte Rui ruhig.

Zu ruhig für den Geschmack von Uriel, weshalb ihr Zittern nur noch mehr wurde. „I-Ich geh schon auf mein Zimmer.“ Bevor Rui noch was sagen konnte, rannte das kleine Mädchen auch schon los, zurück zur Villa. Der grünhaarige Mann schaute ihr nach, bis auf einmal ein gefährliches Grinsen auf seinen Lippen auftauchte. „Braf... sehr braf...“ Er lachte auf und schritt nun selbst vor ran.
 

Uriel atmete schwer ein und aus. Hinter ihr hatte sie die Tür geschlossen und in ihren Armen hielt sie noch immer den kleinen Hasen. Fest an sich drückend rutschte sie an der Tür hinunter, ihre Augen waren verdunkelt und ihre Haare hingen über ihr Gesicht hinweg. Ihr Zittern verlebte nur langsam.

Der Hase konnte kaum mehr atmen, jedoch wollte er ihr nicht sagen, das er schmerzen hatte, weswegen sein Blick nun in dem kleinen Raum herum fuhr.

Ein Bett was sehr hart aussah stand an der einen Wand. An der anderen Wand standen ein Schrank und ein Schreibtisch. Der Boden war mit kaltem Stein gemeißelt und es gab nur ein Fenster, welches mit Gittern bespickt war. Der Atem des kleinen Hasen stockte, als er wieder hinauf zu dem kleinen Mädchen schaute.

„Du bist nicht seine Tochter, oder?“ Fragte er vorsichtig an. Er hatte das kleine Gespräch mit angehört und zuerst dachte er wirklich, das sei ihr Vater gewesen, aber würde ein Vater je so ein Raum für seine Tochter bereit halten?

Hier ging eindeutig etwas viel schlimmeres vor sich, als er es hätte denken können.
 

Uriel schniefte schwer, als sich ihr Blick langsam wieder klärte und sie hinab zu dem Hasen legte. Dieser schaute noch immer mit hoch gehobenen Ohren auf, so als warte er auf etwas bestimmtes.

Dies wollte das kleine Mädchen ihm nicht vergönnen, weshalb sie sachte ihren Kopf schüttelte. „Er... er ist nur mein Ausbilder.“

„Dein Ausbilder?“ Yan blinzelte und da sich der Griff nun langsam löste, sprang er auch aus diesem hinaus. Er landete geschickt auf dem Boden und bemerkte sofort etwas, was ihm nun den Hals zuschnürte.

Das war gar kein Stein Boden... es war Holz. Aber es sah wie Stein aus, da dort etwas auf dem Holz war. Etwas, was ihn noch zutiefst schocken lies.

Blut.

„Ja, er trainiert mich, damit ich groß und stark werde.“ Uriel schniefte und wischte ihre letzten Tränen weg. Sie beobachtete den Hasen genau, als dieser nun über den Boden hoppelte und dann auf den Tisch sprang. Dort blieb er einen Moment sitzen, bis er sich zu ihr umdrehte.

„Wofür? Du bist noch ein kleines Kind verdammt!!“ Er konnte es nicht fassen. Die Zeichen waren eindeutig und sie zeigten, das dieses kleine Kind nicht gerade gut behandelt wurde. Wenn man überhaupt erwarten konnte das sie was zum essen bekam. So dünn wie sie war konnte sich Yan vorstellen, das sie Tage lang nichts zu essen zwischen die Zähne bekam.

„Ja, aber ich muss stark werden!“ Kommentierte Uriel. Sie wurde noch nie gefragt, wofür dies alles war. Und für sie war es normal. So wurde es ihr beigebracht. Tag für Tag sagte man ihr, das sie stärker, schneller und geschickter werden müsste.

„Aber warum?“ Der Hase harkte nochmals nach, dieses mal lies er sie jedoch nicht sprechen. Er wusste auch so schon ganz genau, das sie die Antwort darauf nicht wusste. „Kleine Mädchen sollten nicht kämpfen! Sie sollten frei sein und von einer Mutter gepflegt werden! Sie sollten mit Spielzeug spielen und auf Spielplätzen Spaß haben... aber das.“ Er schaute nochmals zu den Gittern. „Ist grausam!“

„Was grausam ist, das entscheide noch immer ich.“ Uriel pustete ihre Wangen auf und sah den Hasen sauer an, dieser schaute nun auch wieder zurück zu dem Mädchen. Verwirrt, aber zugleich auch sauer. „Grausam ist das, was die Menschen tun! Sie morden, plündern, stehlen und verletzten andere. Das ist grausam und genau deswegen will ich auch stärker werden, um die alle bestrafen zu können!“

„Du willst also Menschen bestrafen? Nicht alle sind so, wie du es dir anscheinend vorstellst. Er hat dich angelogen! Dieser Mann ist der wahre böse!“

„Woher willst du das wissen!“ Uriel schrie den Hasen an, wich jedoch nicht von ihrem Platz weg.
 

Für einen Moment wurde es still im Raum, bis sich der Hase erbarmte und seufzte. Er sprang vom Tisch runter und verwandelte sich sogleich in einen Menschen zurück. Dies erschrak das kleine Mädchen, wodurch sie einen Schritt zurück ging. „Nunja. Ich kämpfe für das gute. Ich bin zwar noch ein Anfänger, aber ich versuche die Unschuldigen zu beschützen. Nicht umsonst bin ich vor einem Monat den Revolutionären beigetreten!“

Uriel hörte Yan genau zu, dann jedoch biss sie wieder ihre Zähne zusammen und schaute beleidigt weg. „Was interessieren mich Revolutionäre?“

„Du weißt nicht mal was das ist, oder?“

„Pha!!“

„Also habe ich recht.“ Yan seufzte verbittert auf und lehnte sich nun wieder an den Tisch heran. Sein Blick schweifte wieder zu dem Fenster hin und sein Blick wurde traurig. Noch immer konnte er nicht fassen, was er entdeckt hatte. Und dabei sollte er nur einen kleinen Spionen Auftrag erledigen. Das war jedoch alles andere, als belauschen. „Revolutionäre sind Menschen, die anderen Menschen anzweifeln. Sie zweifeln an Königen und an den Leuten, die Macht haben. Wenn etwas im Land schief geht, gibt es immer Leute, die für ihre Familien kämpfen und sie schützen wollen.“ Er schwieg kurz, dann fuhr er jedoch gleich weiter fort. „Meine Mutter wurde zu unrecht umgebracht. Man hatte sie dazu bezichtigt mit Piraten umgegangen zu sein, dabei hatte sie nur einem Mann vorm Verhungern gerettet. Was ist daran falsch?

Sie wurde hingerichtet und mein Dad und ich waren seitdem alleine. Deswegen zweifle ich an der Gerechtigkeit und als dann dieser Mann auftauchte... Er hat alles verändert und gründete eine Gemeinschaft, welche mich überzeugt hat!“ Dann grinste er auf einmal und seine Augen funkelten buchstäblich hell. „Was für ein Zufall, aber sein Name ist Dragon... und du bist ein Drache. Ist das nicht cool?“
 

Uriel hatte still dieser Geschichte gelauscht, dennoch war sie immer noch beleidigt und schaute dem älteren Jungen von unten an. Sie wollte ihm nicht ihr Gesicht zeigen und etwas schämen tat sie sich auch. „Dragon?“ Doch dieser Name lies sie leicht stutzen, weswegen sie aufschaute. „Kann er sich auch in einen Drachen verwandeln?“

„Keine Ahnung. Ich habe ihn bislang erst ein einziges Mal gesehen.“ Meinte Yan, wobei er etwas aus seiner Brusttasche zog. Es glitzerte in dem Licht, was vom Fenster kam hell auf, weshalb nun Uriel ganz hoch schaute.

Ehe sie sich versah, schmiss Yan ihr das kleine Amulett entgegen, was sie auch sogleich auffing. Als sie ihre Hände wieder öffnete, um das kleine Teil zu begutachten, erschauderte sie. Mit großen Augen schaute sie das goldene Amulett an, welches einen Drachen abbildete.

Yan grinste viel sagend, als er den Blick der kleinen sah. Er war auch irgendwo froh darüber, das er sie nun gefunden hatte. Denn nun würde er ihr helfen.

Beim besten willen! Er würde sie hier hinaus schaffen. Dieser Rui Ekeitz würde es bereuen ein so kleines Mädchen so zu behandeln!
 

Der Anfang des Gabriel,

der Rechenschaft ziehende.
 

Der Himmel war rot gefärbt von der Abendsonne, die langsam in dem orangem Meer herunter sank und ihre Strahlen darin abkühlte. Der Wind rauschte durch die Blätter des umliegenden Waldes, während auch ein Junge so tief einatmete, wie es die Bäume taten.

Seine Lunge weitete sich, so weit wie es das Meer tat und nur widerwillig lies er die Luft wieder frei. Seine Lider waren geschlossen und auf seinem Mund befand sich kein Lächeln. Stattdessen schien etwas Dreck sein Gesicht zu zieren.

Seine Haare waren in einem kräftigen Rot Ton gehalten. So rot, das sogar die Abendsonne vor Neid erblassen würde.

Als er jedoch nun seine Augen öffnete... schien selbst die Sonne ihren Atem an zu halten, den die Augen sprühten so ein unnatürliches Rot aus, das jedem Lebewesen ein Schauer über den Rücken jagen würde. Doch in seinen Augen wiederum stand Traurigkeit.

Der Junge hatte seine Arme um seine Beine geschlungen und saß auf dem Dach eines der Häuser, die das Dorf füllten. Es war kein großes Dorf und dieses schien auch noch lange nicht technisch veranlagt zu sein, sodass umliegend einige Felder zu sein schienen, wo Bäume gefällt worden.
 

Und während er hinunter in das Dorf schaute, schien in genau diesem ein Mann seine Runden zu drehen. Dieser ging sachte durch die bereits erkälteten Straßen. Seinen Blick konnte man nicht erkennen, da diese von einer dunklen Kapuze verfinstert wurde. Auf seinem Rücken lag ein Lilanes Schwert, das größer war, als jedes andere, was der Junge je gesehen hatte. Mit großen Augen beugte sich der Junge etwas vor, ehe der Mann in schwarz um die nächste Ecke schwand und nichts weiter da lies, als etwas warme Luft, die aus jeweils einer seiner Lungen stammte.

Mit offenem Munde schaute der kleine Junge dem Mann nach, bis er selbst von dem Dach kletterte. Dazu nutze er eine Dachrinne, die er nun hinunter rutschte. Mit einem einzigen Aufschlag landete er auf dem Boden, woraufhin seine Schritte ihn hinunter der Straße führten.

Der Mann, der vorher den selben Weg gegangen war, saß nun schweigsam auf einer Kiste. Die Augen, die noch immer im dunklen gehüllt waren, schauten nun wiederum dem Jungen hinter her. Doch lesen konnte man aus ihnen nicht, genauso wenig wie wer er war...
 

„Da ist er schon wieder...“ Flüsterte eine Frau zu ihrem Mann, als der rothaarige Junge an ihnen vorbei ging. Mittlerweile sah es so aus, als würden die Stände endlich schließen. Was sie immer sehr spät erst machten, da dieses Land kaum Sonne abbekam. Auf dieser Insel war gerade mal der Tag 5 Stunden lang. „...warum ist dieses Monster schon wieder hier?“

Der kleine verzog sein Gesicht. Doch weiter lies er sich dies nicht anmerken. Er war doch noch nicht mal 80 cm groß. Für sein Alter enorm klein. Ob das in seiner Familie lag? Ob er ein Zwerg bleiben würde, so wie es die Leute von ihm behaupteten?

„Schau ihn dir bloß an!“ Dieses mal war es ein Bauer gewesen, der zu seinem Jungen sprach. Der Rothaarige kleine Junge jedoch ignorierte es weiter hin und ging seinen Weg. „Diese Roten Augen... wie von einem Dämon.“

Plötzlich jedoch knurrte der Magen des Jungen und er blieb abrupt stehen. Sein Mund verziehend hielt er seine Hand auf seinen Bauch und schaute hinunter. Seit heute Morgen hat er nichts zwischen die Zähne bekommen. Weder ein Brot noch ne Frucht. Die Bäume trugen momentan keine Früchte, was seine Lage nur noch verschlimmerte.

Etwas verzweifelt schaute er wieder auf, doch er schaute nur auf die Bewohner dieses Dorfes und damit auf ihre verhassten Blicke, die sie ihm zu warfen. Als diese jedoch seinen Blick bemerkten, schauten sie schnell fort. So als würde er gar nicht existieren...

Sein Blick fuhr weiter. Verzweifelt. Und dieser fiel auf den Stand der gerade zusammen packte. Die Bäuerin verpackte gerade ihr Brot in den Karren, während die zwei Pferde davor wiederum herum wirrten und darauf warteten, wieder nach Hause aufs Feld zu kommen. Für einen Moment hielt der Junge still, den sein Blick fiel direkt auf einen Korb, der neben dem Tisch stand und dessen Deckel noch nicht verschlossen war.

Sollte er es wagen? Für einen kleinen Moment zögerte er. Hatte sein angeblicher Vater ihm doch beigebracht das stehlen etwas schlechtes sei und das er dies nicht tun sollte. Das es gefährlich war.

Doch sein Herz pumpte und sein Magen schmerzte vor Hunger. Er brauchte einfach etwas, sodass er seine Innere Stimme einfach schutzlos hinunter würgte und das tat, was er eigentlich gar nicht tun wollte.
 

Rasch streckte er seinen Arm aus um nach dem Brot zu greifen, da die Dorfbewohner ihn in diesem Moment ohnehin nicht anschauten, war es seine Chance.

Als plötzlich jedoch jemand seinen Arm, ehe er das Brot hätte berühren können, umfasst. Verschreckt starrte er zuerst auf die Hand, die sich zwar nicht fest um seinen zierlichen Arm schlang, jedoch so, das er seinen eigenen nicht weg ziehen konnte. Dann fuhr sein Blick hinauf zu dem Mann.

Zu dem, den er vorhin hat vorbei gehen sehen. Der Schwarze Umhang umfing seinen ganzen Körper, doch der kleine Gabriel konnte genau sehen, das dieser Mann ihn mit stechenden Augen anstarrte.

Verschreckt ging er ein paar Schritte zurück, wodurch der Fremde seinen Arm wieder los lies und er es auch konnte. Gabriels Herz rauschte, als er den Mann mit großen Augen starrte. Dieser jedoch... lächelte auf einmal. „Das gehört sich aber nicht für einen gehorsamen Jungen.“ Daraufhin wandte er sich zu der Bäuerin um, die verwirrt aufgeschaut hatte. „Bitte sehr.“ Mit diesen Worten schnippte er eine goldene Münze hinüber zu der Frau, diese fing es etwas ungeschickt auf. Dann nahm der Fremde das Brot und ehe sich Gabriel versah, musste er dieses auffangen. Verwirrt musste er nicht auf das Objekt seiner Begierde schauen, den sein Blick haftete auf dem Fremden.

Dieser nickte.

Und drehte sich nun komplett von ihm weg, woraufhin sein Weg ihn weiter den Dorfweg hinunter führte. Gabriel schaute ihm mit offenem Mund hinter her. Etwas perplex und leicht verwirrt.
 

Gedanken verloren ging er mit samt des Brotes langsam den Wald Weg hinauf. Er musste langsam nach Hause, sonst würde die alte Giesela wieder herum meckern. Und dies war eine Sache, die er gar nicht ab konnte.

Giesela hasste ihn und das wusste er. Diese Alte Frau tat alles um ihn zu schikanieren und ihn herunter zu machen. Schnaufend biss er abermals vom Brot ab. Er wusste bereits viel, jedenfalls glaubte er das. Lesen oder Schreiben konnte er nicht. Doch er belauschte gerne die Dorfbewohner in der Stadt, wie sie Geschichten erzählten und diskutierten. Oftmals sogar über Dinge, die in der Zeitung standen oder Dinge, die diese Stadt anging. Über ihn diskutierten sie eher selten und so stopfte er noch das letzte Brot in seinen Mund, als er auch schon die Tür öffnete und hinein trat.

Mittlerweile war es bereits dunkel geworden, was jedoch zum Tag hier auf dieser Insel gehörte. Niemand war müde und Schlafens Zeit war auch noch lange nicht. Doch für die Menschen war es gefährlich um diese Uhrzeit draußen zu sein, bedachte man die Dinge, die in dem Wald vor sich gingen.
 

Kerzen brannten überall und der Tisch war reichlich gedeckt. Kurz schaute Gabriel mit großen Augen auf diesen. Wusste er doch, das er von all dem Nichts abbekommen würde.

Dann jedoch trat Giesela auch schon aus der Küche. Verschreckt zuckte der kleine Junge zusammen. Sie war eine korpulente alte Frau, mit gefärbten roten Haaren, wobei die Ansätze bereits hinaus wuchsen. Sie war geschminkt, jedoch nicht so doll, das es zu hässlich wirkte. Dennoch war ihr Körper, der von einer alten gemeinen Hexe. Und so benahm sie sich auch.

„Wo warst du?“ Knirschte sie mit ihren Zähnen, als sie mit Handtuch und einem Rührstab in der Tür stand. Weiteres verkniff sie sich jedoch noch.

„I-Ich war nur in der Stadt.“ Antwortete Gabriel ihr Wahrheitsgetreu.

Dennoch verengten sich die Augen der alten Dame, woraufhin sie ihr Handtuch über ihren Rücken schwing und ihn mit großen grauen Augen anschaute. „Glaubt nicht, das ich dir nur ein Wort aus deinem verdrecktem Maul glaube, kleines Monster!“

Gabriel schaute zu ihr empor, wie sich das Gesicht der Frau langsam verdunkelt hatte, daraufhin ging er einen Schritt zurück. Vor ihr hatte er Angst. Große Angst. „Du hast heute die Wäsche nicht richtig gemacht und den Boden hast du auch noch nicht geschrubbt!“ Knirschte sie mit ihren Zähnen weiter.

„A-Aber ich habe ihn erst gestern-“ Er wurde unterbrochen, als ihn eine Hand traf und er auf mit dem Kopf auf dem Boden auf knallte. Luft blieb weg und Schmerzen breiteten sich auf seinem Kopf aus, als nach Luft schnappte.

„Kein Wort! Klar! Sei froh, das mein Mann dein Lehrmeister ist. Das so ein Monster wie du ihn dazu brachte zu Hause zu sein... ouuhh...“ Als wäre es tragisch, schaute sie auf die Decke über ihr und mit diesen Worten wandte sie sich von ihm ab. „Mach das du in dein Zimmer kommst, bevor er zuhause ist. Er wird dich heute nicht sehen wollen!“ Mit einer Hand fasste der kleine rothaarige Junge seinen Kopf an, der noch immer dröhnte. Eine Beule zierte bereits die Stelle, womit er auf dem Boden geknallt war. Mit dem nächsten Atemzug jedoch stellte er sich schwankend auf, woraufhin er schnell hinüber zur Treppe rannte. „Hoffentlich verreckst du bald.“ Waren die letzten leisen Worte, die er von seiner angeblichen Mutter hörte, als er hinter sich rasch und dennoch leise die Tür schloss. Daraufhin rannte er die Treppen hinauf um auf sein ach so angebliches Zimmer zu gelangen.
 

Es war kalt, eng und unangenehm, als der Junge in den Dachboden ging und die kleine Tür hinter sich schloss. Für einen Moment blieb er da im Dunkel stehen, denn seine Augen konnten dennoch vieles erkennen.

Doch er mochte die Dunkelheit nicht so gerne, weswegen er nun über die knirschenden Dielen ging und hinüber zu der kleinen Glühlampe schlenderte, die ohne Schutz an der niedrigen Decke hing. Als er sie durch ein Band eingeschaltet hatte, konnte er all die Abstellten Kisten um sich herum erkennen. Sein Blick fiel schlussendlich auf eine Decke und ein mageres und bereits halbwegs kaputtes Kissen, was zwischen einigen Kisten lag.

Müde war er noch lange nicht.

Aber während die zwei unten essen würden, dürfte er nicht stören. Da es dunkel war, dürfte er auch nicht hinaus gehen. Als was sollte er schon machen. Unsanft setzte er sich auf die Decke hinab, woraufhin er seine Beine anwinkelte und sein Kopf in seine Hände presste, sodass er seufzend in die Gegend starrte.

Bis unten etwas zu ging.

Es schien die Tür gewesen zu sein, was bedeutete, das es sein angeblicher Vater gewesen war, der nun nach Hause gekommen ist. Schon etwas neugierig lehnte er sich etwas zur Seite und griff zwischen die Kartons, sodass er ein Abluftrohr öffnen konnte.
 

Sofort drangen Stimmen daraus. Mal wieder das übliche Liebes Gezeter und Begrüßungen, die sich Giesela und der Mann zusammen zu warfen. Dann jedoch wurde es interessanter, sodass Gabriel beinah schon verspannt auf das Rohr starrte.

„Er hat heute wieder nicht geputzt!“ Kam es von Giesela, als sich die beiden hinsetzten. Das Stühlerücken konnte man nicht über hören.

„Schon wieder? Tut er eigentlich jemals das, was du sagst?“

„Eben. Er hasst mich!“ Seufzte Giesela auf, woraufhin Gabriel seine Zähne aufeinander presste. Wer hier wohl wen hasste, verdammt! Giesela war doch diejenige, die ihn immer wieder fertig machte.

„Hmpf...“ Das war das einzige was von dem Mann kam und mal wieder enttäuschte es den kleinen Jungen unglaublich. Seitdem sein Lehrer Giesela kennen gelernt hatte, war alles anders geworden. Wut Tränen bildeten sich in seinen Augen.

„Und er hat gelogen!“ Und abermals. Warum log sie ihn an? Er hatte doch gar nicht gelogen... Und er hatte noch nie gelogen. Er hat sich immer an die Regeln gehalten. Warum also bestrafte sie ihn. „Und weißt du was er heute getan hat?“ Die Stimme wurde leiser von Giesela. „Er hat... gestohlen.“

Gabriel zuckte hoch, sodass er auf seinen Beinen stand. Sein Gesicht war blasser und jedes andere. Woher wusste sie das? Und warum sagte sie nicht, das er es doch nicht getan hatte.

„WAS!!?“ Hörte er den Mann brüllen, dem Gabriel einst Mal vertraut hatte. Schluckend kamen die Wut Tränen wieder, dieses mal jedoch machte sich auch Angst breit, sodass er schnell zwischen die Kisten hindurch krabbelte.

Daraufhin hörte er Türen Knallen und Tobende Schritte die Treppen hinauf stürmen. Doch die kleinen Finger Gabriels umfassten die Sicherung des Fensters, sodass er es aufschwang.

Und in dem Moment, als er mit einem Bein über dem Fenstersims war, ging die Tür seines Zimmers auf. Der Mann konnte ihn jedoch nicht sehen.

Die Tränen von ihm rannen über sein Gesicht, als er nun hinaus sprang und über das Dach schlitterte. Sein letzter Blick galt der Gestalt, die auf einmal hinter den Kisten erschien und ihm noch nachschaute, wie er vom Fenster verschwand. Als der kleine Junge dann bei der Dachrinne angekommen war, hielt er sich daran fest und rannte damit hinüber zu dem Rohr, das nach unten führte. Er hörte bereits, wie die Schritte von dem Mann abermals die Türen hinunter polterten, da das Fenster für ihn zu klein war.

Schnell lies er sich an dem Rohr runter, sodass er im Dunkeln auf dem Boden ankam.

Daraufhin rannte er so schnell ihn seine Beine trugen in den Wald hinein.

„STOP!!“ Schrie ihm noch sein verlassener Vater nach, doch da war es bereits zu spät und der Junge verschwand im Dunkeln des Waldes.
 

Gabriel konnte es nicht fassen, das er so geworden ist. Er, von dem er gelernt hatte, was Recht und Ordnung ist. Von dem er gelernt hatte, nicht zu lügen. Nicht zu stehlen. Und den Menschen zu helfen. Das sein eigener Vater nun glaubte, das er dies alles tun würde...

Tränen fielen immer wieder auf den Boden, als er sich zurück erinnerte, wie es damals war.

Vor drei Monaten war alles noch in Ordnung gewesen. Da saß er noch an der Seite von dem Mann, der so beliebt hier in der Stadt war.

Vom legendärem Meliox, der schon am längsten im Cortex saß. Er war der älteste, der von 250 Mitgliedern des Ausschusses der Weltregierung und zusammen haben sie unter den 5 Weisen eine Menge zu sagen. Deshalb wurde er damals als Waisenkind ihm anvertraut. Er war stark und schlau und das sollte auch er werden.

Schnell hatte er sich mit Meliox angefreundet und ihm machte es nichts aus, das er manches Mal ausrastete. Mit der Zeit legte sich dies sogar und er lernte von Meliox sich zu benehmen und seine Fähigkeiten unter Kontrolle zu halten... sie wurden Freunde. Beinah wie Vater und Sohn... bis SIE auftauchte und Zwietracht sehnte. Seitdem Giesela da war, wurden ihm etliche Lügen aufgebunden. Lügen, die Gabriel niemals machen würden.

Und auch die Dorfbewohner glaubten diese Lügen von Giesela. Ja, seit wann hat schon ein Kind schon dagegen währen, was eine Erwachsene sagte? …

Er wollte doch nur Meliox zurück haben... seit diesem Tag hat er ihn schon nicht mehr per seinem Namen genannt, sondern immer anders...
 

Total aus der Puste gekommen, schritt er nun auf eine kleine Lichtung. Die Dunkelheit umfing ihn, was ihm sichtlich Angst einjagte. Sein kleines Herz klopfte wild, als sein Blick herum schweifte. Seine Augen saugte in dieser Finsternis, wo normale Menschen nicht mal ihre Hand vor Augen sehen konnten, alles auf, was um ihn herum lag. Dann jedoch schluckte er tief vor Wut auf und raste auf eins der Bambussprossen zu, die den Anfang des Ende dieser Lichtung bildete.

Seine Faust machte Bekanntschaft mit der Sprosse, woraufhin seine alten Wunden aufbrachten und seine Hand abermals anfing zu bluten. Nun konnte man auch all die dunklen Flecke sehen, die die Sprossen zierten, als das rote Nass wiederum über die Sprosse floss. Kurz musste Gabriel durch atmen, als er auch schon abermals anfing.

Immer und immer wieder schlug er auf die Sprosse ein.

Meliox hatte ihm beigebracht seine Wut an ihnen aus zu lassen und dank ihm hatte er sich im Griff.

Über seine Arme floss immer mehr rote Flüssigkeit.

Es war nur Gieselas Schuld! Warum musste sie auch auftauchen.

Die Schmerzen ignorierte er...
 

Ein lauter Knall unterbrach die Stille, woraufhin Gabriel aufhörte auf die Sprosse ein zu dreschen. Stattdessen blieb er regungslos an Ort und Stelle stehen.

Erst nach einer guten Minute bewegte er sich und schaute auf. Der Knall musste vom Meer kommen, jedenfalls kannte er diese Insel wie seine Westentasche und so groß war sie nicht.

Aber was konnte das sein?

Keiner der Bewohner war mehr draußen und an den Klippen war nichts, was knallen könnte, sodass seine Neugierde triumphierte.

Doch dadurch das seine Wut schwand, kam die Angst. Als sein Blick abermals die Dunkelheit streifte, klopfte sein Herz schneller. So würde er nicht zu dem Ort gelangen, wo er hin wollte.

Als jedoch ein weiterer Knall erscholl, hörte er genauer hin. Es war mehr ein... Schuss. Ein Kanonenschuss. War da ein Schiff? Er musste es wissen.

Nun war er entschlossen, sodass er anfing zu rennen. Jedoch würde er nicht so bleiben wie jetzt... Auf einmal umfing ihn etwas Rauch, der aus seinem Körper zu kommen schien. Ein paar Flammen züngelten sich an diesem vorbei, als sich sein Gesicht langsam änderte. Seine Nase wurde länger, seine Ohren verschwanden und seine Haare fingen an mehr zu Berge zu stehen. Seine Haut wurde auf einmal Blutig und glitzernde Schuppen erschienen. Auch auf seinem restlichem Körper kamen diese Schuppen zum Vorschein, während sein Körper sich veränderte und er aus einem Zweibeiner zu einem Vierbeiner wurde. Seine Hände wurden zu Pfoten, sodass er diese benutzte um nun noch schneller rennen zu können.

In dieser Form konnte er noch besser in der Dunkelheit sehen, sodass er jedes noch so kleine Detail in seinem Blick einfing. Dennoch war es ihm immer noch zu dunkel.

Noch im selben Atemzug, als er gerade in den dichten Wald rannte, fing er an sachte und vorsichtig einzelne Feuerstöße von sich zu geben, sodass sich das Licht des Feuers sich in der Umgebung wieder spiegelte und sein Blick noch viel klarer wurde, als zuvor.

Außerdem verscheuchte es die Tiere, was ein ziemlich guter Nebeneffekt war!
 

Sein Weg führte ihn schlussendlich nahe der Klippen. Die Kanonenschüsse hatten mittlerweile aufgehört, sodass er hinab auf das Blau schwarze Wasser schauen konnte. Sein Blick fuhr herum, als er bereits ein Schiff sichten konnte. Es schien kaputt zu sein, so zierten sowohl das Segel, als auch das Deck einige Löcher.

Auch die Flagge wehte nicht mehr so, wie es eigentlich sollte, sodass Gabriel schlucken musste. Es war ein Piratenschiff und sein Lehrer hatte bereits genug Geschichten darüber erzählt, als das er nicht wüsste, was Piraten waren.

Aber was war passiert? Was war mit den Männern, die dort verteilt auf dem Deck lagen, geschehen?

Doch dies sollte im nächsten Moment nicht mehr sein einziges Problem sein, sodass sein Blick sofort auf das laute Reizen auf dem Deck des Schiffes trat. Mit großen Augen beobachtete er wie ein Mann mit weißen Haaren hinauf sprang und daraufhin auf dem Mast landete. Das komische dabei war nur, das dieser Mann halbwegs aufgelöst war in einem weißen Pulver. Erst als der gelandet war, war er wieder zu einem normalen Menschen geworden.

Wie konnte das sein?

Dann jedoch fiel der Blick des jungen Drachen wieder hinab aufs Deck, wo in diesem Moment ein Mann aus dem weißen Rauch trat... der Mann!

Der Mann, der ihm heute Nachmittag ein Brot geschenkt hatte. Aber nun trug er sein Lilanes Schwert in der Hand. Die andere hielt er vor seine Nase und vor seinem Mund. Das Cape war etwas nach hinten gezogen, sodass Gabriel erkennen konnte, das auch seine Augen leicht gerötet waren. Der Blick des Mannes fiel auf den Mann, der gerade auf dem Mast hing.

Daraufhin sprang dieser jedoch hinunter und Gabriel war sprachlos. Dieser Mann verwandelte sich nun komplett in diesen komischen weißen Rauch, sodass dieser auf den Mann unten nieder prasselte. Dieser jedoch nahm sein Schwert nun in beide Hände. Er schrie irgendwas, woraufhin er hinauf sprang und damit in den Rauch hinein.
 

Der rote Drache hatte seine Atmung eingestellt, als er wartete, das der Schwertkämpfer wieder aus dem Rauch hinaus treten würde.

Erst als dies geschah und er wieder auf dem Deck landete, konnte der kleine Drache wieder durch atmen. Der Rauch prasselte wie Pulver auf das Deck und auf einmal setzte sich dieser halbwegs wieder zusammen, sodass es abermals zu einem Menschen wurde... der nun jedoch halb tot auf dem Boden lag.

Mit einem klirren, lies der Schwertkämpfer wieder sein Schwert in jener Scheide verschwinden, ehe er aus seinem Umhang eine eiserne Kette zog. In diesem Moment musste Gabriel einfach mehr wissen, sodass er die Klippe rasch absuchte. Er musste hier runter kommen. Fliegen konnte er leider noch nicht. Jedenfalls nicht so gut, sodass er die am flachste Stelle suchte, die diese Steile Klippe zu bieten hatte. Damit rutschte er nun an dieser herunter, bis er nahe genug des Schiffes war. Mit ein paar Flügelschwingen schaffte er es gerade noch auf das Deck zu springen.

Sofort beschaute er die Männer und bemerkte, das bereits die meisten gefesselt waren. Sie waren nicht tot, was ihn verwunderte, jedoch stöhnten und jammerten sie.

„Kleiner Drache.“ Die Stimme lies ihm ein Schauer über den Rücken fahren, woraufhin er hinauf schaute. Direkt vor ihm stand nun dieser Mann. Auf seinem Rücken lag der andere, gefesselt und ohnmächtig. Nur mit einer Hand hielt er das Ende der Eisenkette fest. „Du kommst gerade recht!“ Ein grinsen breitete sich auf den Lippen von ihm aus.

„H-Haben sie keine Angst?“ Das Herz des Drachen flatterte wie ein kleiner Kolibri, als er ein paar Schritte abermals nach hinten trat.

Interessiert schaute jedoch der schwarze Mann nur auf hinab. Dann lachte er. „Du bist der Junge von vorhin!“ Sein Lachen schallte über das ganze Deck, sodass sich der kleine Drache langsam zu beruhigen suchte. „Interessant. Warum sollte ich den vor dir Angst haben?“

„W-Weil ich ein Monster bin!“ Schnappte Gabriel nach Luft, woraufhin er abermals auf die Männer am Boden schaute. Diese versuchten sich trotz den Seilen auf zu richten. Auch der Mann in schwarz schaute darauf.

„Nun, lass uns gleich weiter sprechen. Wir müssen hier erst mal weg.“ Grinste er, ehe er Gabriel auf einmal zwischen sein Arm nahm. Dieser war ganz schön überrumpelt, als der Mann auch noch die steile Klippe hinauf rannte, mitsamt ihm!
 

Gabriel plumpste wieder auf die Erde hinab, als sein Blick abermals auf den schwarzen Mann ging. Angst hatte er zwar und am liebsten wollte er hier fort. Doch wollte er auch wissen, was das hier sollte! Wer war er? Und was war mit dem Mann auf seinem Rücken? Wie konnte er sich auflösen.

„Kannst du mir vielleicht den Weg zum Hafen zeigen, kleiner?“ Lächelte der Mann in schwarz den kleinen an. Dieser war reichlich verwirrt, sodass er sich ein paar Mal umschauen musste.

„D-Das kann ich schon machen...“ Er schaute wieder zu ihm empor und blinzelte wild. „Aber wer sind sie? Wer ist dieser Mann? Warum habt ihr euch geprügelt? Und was war das für ein Rauch?“ Fragen über Fragen schwirrten in seinem kleinen Kopf herum, jedoch lachte der Typ einfach wieder los. Verwirrt schaute er empor, als der Mann in schwarz an ihm vorbei ging.

„Komm schon, oder willst du da noch Wurzeln schlagen?“ Grinste er, woraufhin er einfach weiter ging. Kurz musste Gabriel überlegen, als er sich doch dazu entschied dem Fremden hinter her zu rennen.

„Ich bin Kopfgeldjäger, kleiner Mann.“ Meinte der Mann in schwarz, als Gabriel zu ihm empor schaute. Zum Glück wusste er bereits, was Kopfgeldjäger waren. Es waren Menschen, die für Geld Kriminelle fingen und sie zur Marine oder der Weltregierung brachten. „Dieser Mann hier ist 150 Mille wert... oder eher gesagt, er WAR soviel wert!“ Lachte der Mann abermals, woraufhin Gabriel einen Schmollmund machte. „Was los kleiner?“

„Nennen sie mich nicht kleiner! Mein Name ist Gabriel!“ Schnaufte der kleine Drache auf. „Gabriel D. Aurum!!“

„D?“ Stutzig blieb der Kopfgeldjäger kurz stehen, eher er nachdenklich weiter schritt. „Interessant.“

„Was soll daran interessant sein?“ Der Drache hob eine nicht vorhandene Augenbraue hoch, woraufhin er nach vorne schaute. Nun würde es dunkel werden, da die Bäume wieder die letzten Lichtstrahlen versperrten, die vom Meer kamen.

Gerade als er dies gedacht hatte, beugte sich der Mann in schwarz hinunter und hob einen Ast auf. „So, kannst du ihn anzünden?“ Gabriel nickte behutsam, woraufhin er einen sachten Flammenstoß daraufhin hinab gehen lies und der Ast damit am Ende anfing zu brennen. „Danke, nun kann ich schon besser was sehen!“ Lachte er abermals los und ging weiter. Die Frage ignorierend, welche Gabriel gestellt hatte.

„Hey!“

Feixte dieser ihn an, doch der Mann schien nicht darauf antworten zu wollen. Stattdessen fuhr er fort. „Wir sind hier in der Neuen Welt. Die meisten Piraten mit Logia Früchten wissen nicht, das sie hier keine Chance haben. Sie erklären sich als Götter, bis sie auf die harte Tour lernen müssen, was Haki ist.“

„Haki?“ Abermals fragte der Junge nach. Das wusste nicht mal er.

Doch der Mann lachte abermals. „Der Pirat, den ich gefangen genommen haben, hat von der Salz Frucht gegessen, er kann seinen Körper komplett in Salz auflösen. Doch gegen ein ummantelndes Schwert haben sie keinerlei Chance.“ Grinste er breit. Die Kronen über ihnen waren nun so dicht, das bis auf den Boden und den umliegenden Baumstämmen, nichts mehr zu sehen war. Jedenfalls für den Mann. Für Gabriel war das kein großes Problem.

„Salz?“ Gabriel war mehr als beeindruckt von dieser Tatsache. Davon wollte er noch mehr wissen, doch er wusste bereits, das dieser Mann ihm nicht so schnell antworten würde.

„Leute wie dir, sind der Grund, warum ich Kopfgeldjäger geworden bin!“ Grinste er, woraufhin er auf den kleinen Drachen hinab schaute. Dieser schaute empor. „Ich will die Unschuldigen beschützen und die Schuldigen bestrafen. Diese Gruppe von Piraten hatten bereits heute Vormittag besprochen gehabt, das sie dein Dorf überfallen würde. Ich hatte sie belauscht, jedoch erst gerade ihr Schiff entdeckt. Deshalb haben sie nun eine Strafe bekommen!“

Gabriel nickte, während seine Augen bereits quasi funkelten. Sein Herz pumpte bereits vor Freude stärker gegen die Herzwand.

„Weißt du. Man muss wirklich darauf achten, auf welcher Seite man steht. Die Piraten sind gefährlich, ja, aber noch lange nicht alle! Auch die Marine ist nicht immer gut. Es gibt viele Soldaten, die andere Gedanken hegen. Auch ich war einstmals in der Marine, bis ich jedoch-“ Der Mann stockte und es schien so, als müsste er einen harten Klos runter schlucken. „Ich wollte meine eigenen Regeln aufstellen und meine Ziele verfolgen. Dadurch das ich nun sowohl bei den Piraten, als auch bei der Marine verhasst bin, bin ich Kopfgeldjäger geworden. Frei und fürs Gute kämpfend. Verstehst du das?“ Grinsend schaute er abermals hinab zu dem jungen Drachen. Dieser nickte.

Er verstand sehr gut, was der ältere damit meinte. Auch er war verhasst bei allen, dabei wollte auch er nur helfen... und das verstand keiner. Vor Kummer biss er sich auf die Lippen, was der Mann sehr wohl bemerkte. Dieses mal lächelte er nicht, stattdessen schienen seine nun schwarzen Augen, worin sich die Flammen seiner selbstgebauten Fackel nieder spiegelten, unendlich tief zu sein.
 

Das Dorf kam näher, sodass die Lichter der Stadt die Dunkelheit langsam erleuchteten. Selbst das Wasser spiegelte nun das Licht besser wieder, sodass der Mann in schwarz seine Fackel im Sande ausdrückte und seufzte. „Danke für das Licht. Du warst echt ne große Hilfe.“

Gabriel hätte rot werden können, als er dies zu hören bekam. Aber er war bereits rot, weswegen dies nicht mehr auffiel. „Gern geschehen. Man hilft immer gern.“

„Sag mal. Wissen die Dorfbewohner das du dich in einen Drachen verwandeln kannst?“ Diese Frage kam plötzlich, sodass beide vor der Stadt stehen geblieben waren und Gabriel zu ihm auf schauen konnte.

„J-Ja. Das wissen sie.“

„Dann haben sie also Angst vor dir, hu?“ Der Kopfgeldjäger zog eine Augenbraue hinauf, als sein Blick auch schon über die Dächer der Stadt schwang. „Dabei bist du ein echt nettes Kerlchen!“

Gabriel kicherte über dieses Kompliment. Wie lange hatte er so eins nicht mehr zu hören bekommen? Es war einfach zu lange her, seitdem jemand mit ihm so nett gesprochen hatte!

„Hier kleiner.“ Als Gabriel das Wort klein wieder hörte, wollte er den Mann an feixen, als ein ein Sack vor ihm auf den Boden fiel. Verblüfft schaute er diesen an, da er einen Spalt offen war. Hinaus ragte nun ein ganzer Bündel Scheine. „Das ist für deine Hilfe. Schließlich hätte ich es bestimmt niemals geschafft ohne dich wieder zum Dorf zu gelangen.“ Lachte der Mann. Gabriel jedoch bemerkte nicht, das der Kopfgeldjäger damit deutlich zu übertreiben schien.

„D-Das kann ich nicht annehmen. I-Ich...“ Er wusste nicht so ganz, was er dazu sagen sollte, sodass er nur irritiert auf das Bündel schaute.

„Doch, oder es bleib hier liegen.“ Grinste der Mann, eher er sich hinunter beugte und auf einmal die Kralle des Drachen nahm. Dieser schaute verschreckt empor, als auf einmal ein schwarzes Band um sein Gelenk gebunden wurde. „Hihi. Bestimmt sehen wir uns wieder. Davon bin ich überzeugt!“ Kicherte der Mann diese mal, ehe er sich empor stellte. Nun hatte Gabriel Zeit, sich das Band näher an zu schauen und er sah, das es ein Schweißband war, das der Mann ihm umgebunden hatte. Aber warum? Schnell schaute er wieder hoch...
 

Doch da war er bereits verschwunden. Verwirrt schaute er sich um, doch von dem Kopfgeldjäger fehlte jede Spur. Nur das Schweißband und das Bündel voller Geld zeugten noch von seiner Anwesenheit.
 

„Er wird zu lästig!“ Knirschte Giesela mit ihren Zähnen. Meliox setzte sich leicht frustriert auf seinen Platz, wo noch immer das Mittagessen stand. „Und immer schlimmer! Wo soll das bitte enden? Wenn das soweiter geht... dann... dann...“

„Ich weiß!“ stöhnte Meliox auf. Auch er wusste nicht weiter und dadurch das er die Lügengeschichten Gieselas abkaufte, wusste er nicht, was wirklich los war. „Aber auch ich weiß nicht weiter... Schatz.“

„Dann müssen wir ihn entfernen!“ Rief Giesela voller Eifer, worauf Meliox hinauf schaute. „Lassen wir es wie ein Unfall aussehen! Oder willst du wirklich deinen Job wegen so einem dummen Jungen aufs Spiel setzten!?“
 

Der Anfang des Michael,

der Glücks bringende.
 

Mit einem Bambus Schwert bewaffnet schlug ein Junge immer wieder gegen eine Bambussprosse. Schweißperlen rannen ihm bereits vom Gesicht herunter und seine Atmung ging hastig. Seine goldenen Haare waren bereits an seiner Kopfhaut angeklebt, doch in seinen wiederum goldenen Augen stand purer Wille. Wille dazu immer stärker und stärker zu werden.

„Hey, es gibt essen.“ Lächelnd trat eine Frau auf den Sandplatz. Dieser lag vor einem Alt Japanischem Haus. Die Frau schien schon älter zu sein, so zierten graue Haare ihr liebevolles Gesicht. „Komm mit rein und mach eine Pause.“

„ha- ha-“ Schwer atmend drehte sich der kleine Junge um. Man sah ihm an, das er bereits größer war, als die meisten in seinem Alter, so betrug seine Körpergröße bereits gute 95 Zentimeter. Und er reichte der Frau bereits zu ihrem Bauch. „Mum, lass mich bitte noch ein wenig trainieren, ja?“

„Nene..“ Die Frau wedelte mit ihrem Finger vor seiner Nase umher, ehe sie ihm einmal durch seine Haare strubbelte. „Es reicht mit dem Training. Gordon ist nicht zu Hause, als brauchst du dich nicht so an zu strengen.“

„Aber...“ „Michael!“ Grinste die Frau, woraufhin sie sich umdrehte und verlangte das er ihr folgen sollte. Der kleine Junge namens Michael blies seine Wangen auf, ehe er seiner Ziehmutter treu folgte. Das Bambusschwert legte er gegen die Bambussprosse, ehe er auch los rannte.
 

Schnell wusch er seine Hände und sein Gesicht, ehe es zum Mittagessen ging. Seine Mutter konnte die wunderbarsten Dinge auf den Tisch zaubern, sodass er den Geruch des Essens einmal tief ein atmete. Es gab heute Würstchen mit Kartoffelpüree und dem wohl köstlichstem Rotkraut der Welt. Es schmeckte ihm sehr und das obwohl dieses Essen ihm von jedem anderen nicht gerade gut kam. Aber seine Mutter machte ihn anders... selbst die Dorfbewohner beneideten ihre Kochkünste.

„Beten wir zu Gott.“ Meine seine Mutter lächelnd, als sie bereits ihre Hände ineinander tat und sie vor ihre Gesicht hielt. Als Michael auch dies tat, schlossen beide ihre Augen. Einige Sekunden war es still im Zimmer, als beide wieder aufschauten und sich gemeinsam angrinsten.
 

Nach dem Essen holte Michael einen Korb. Seine Mutter hatte ihm heute beauftragt in die Stadt zu gehen, was er auch immer gerne für sie tat. Er liebte sie einfach zu sehr, wie auch seinen Vater Gordon. Gut er wusste das die beiden nicht seine realen Eltern waren. Darin hatten sie ihn bereits früh eingeweiht gehabt. Doch er liebte sie so, als wären sie es.

Das Dorf war direkt vor der Haustür, sodass er hinüber zum Hafen schlenderte, wo in diesem Moment noch immer der Markt lautstark dröhnte. Grinsend schlenderte er in den einzelnen Marktständen umher. Hier und da kaufte er einzelne Sachen.

„Hey, Michi? Wie geht es den deiner Mum?“ Lächelte eine ältere Frau, als sie sich über ihre Getreide Sorten beugte, um das Kind besser sehen zu können.

Der Junge selbst grinste. „Ganz gut!“ Dann jedoch zuckte er auf, als die Dame auf einmal eine Tüte zu ihm hinreichte. „Wofür ist das?“

„Das ist ein kleines Geschenk für deine Mum und Gordon!“ Grinste sie, woraufhin Michael es annahm und es auch in sein Korb legte. Daraufhin verneigte er sich vor der Frau. „Vielen Dank auch, Frau Lot!“

Die Frau wiederum lachte auf und widmete sich dann einem anderen Käufer zu. Grinsend wollte Michael gerade weiter einkaufen, als er sich zu zwei Personen umdrehte und lauschte. Was er beim besten Willen nicht immer tat, doch das Gespräch was die beiden führten war schon erstaunlicherweise interessant.
 

„Hast du schon gehört? Diese Revolution breitet sich langsam aus. Schon zwei Königreiche haben sie bereits übernommen.“ Flüsterte ein jüngerer Mann, als der, der vor ihm stand.

„Haha, zu uns kommen die bestimmt nicht. Du wirst sehen, die Marine wird es wieder unterdrücken.“ Der Ältere hatte mehr Vertrauen in die Marine, als es der jüngere anscheinend hatte.

Dieser jedoch schüttelte vor etwas Angst seinen Kopf. „Die Marine scheint es nicht zu schaffen, den Anführer zu schnappen. Ich habe gehört er soll ein schreckliches Monster sein. Schon der Name macht mir Angst.“ Jammerte der jüngere abermals auf.

Der ältere jedoch lachte nun auf. „Es muss noch nichts heißen, nur weil sie zwei Königreiche der Weltregierung bereits übernommen haben. Hab vertrauen!“

„Hab vertrauen.“ Nuschelte der Jüngere plötzlich los. „Verdammt, was machen wir, wenn die hier her kommen?!“

„Gordon weiß schon was zu tun ist.“ Nickte der ältere unbesorgt, ehe er für ein paar Kartoffeln bezahlte. Der Jüngere jedoch schien sich leicht ignoriert zu fühlen.

Sodass dieser schnaufte. „Aber, stell dir mal vor, wie viele Soldaten und Zivilisten sie bereits ausgeschaltet haben müssen. Dieser Mann muss wirklich ein schreckliches Monster sein. Das macht mir Angst.“ Er schlang seine Arme ineinander und zitterte leicht.

Der Ältere jedoch lächelte letztendlich darüber, als er sich wieder zu dem jüngeren drehte. „Dieser Dragon wird schon seine gerechte Straffe ereilen! Bestimmt. Und außerdem gibt es keine Drachen!“ Er lachte auf, woraufhin Michael jedoch schmunzeln musste.
 

Dragon. So hieß dieser Typ also, der die Revolution Armee führte. Er hat bereits einiges über sie gehört, aber das sie bereits zwei Königreiche gestürzt hatten, hatte er nicht gewusst. Dieser Dragon musste wirklich ein Monster sein, wenn er so etwas dem armen Volk antat.

Nachdenklich ging Michael seinen Weg weiter. Er hatte bereits von seinem Vater gehört, das dieser Kerl noch gefährlicher war, als ein Pirat. Das er nicht mal vor Kindern oder Müttern halt machte und das er jeden umbrachte, der nicht auf ihn hörte. Schon bei dem Gedanken jagte ihm ein Schauer über den Rücken. Und er sollte auch noch ganz in der Nähe sein?

Hoffentlich käme er nie auf diese Insel. Auch seine Heimat bestand eigentlich aus einem Volk, das der Weltregierung treu untergeben war, so war hier eine Marine Basis, die von seinem Vater, der von dem Dorf geliebt wurde, geleitet wird. Außerdem war sein Vater der Trainer einiger Männer und auch wollte unbedingt in diese Trainingshallen hinein, weshalb er jeden Tag angestrengt mit seinem Bambusschwert trainierte.

Aber wiederum würde es auch gut sein. Wenn dieser Dragon hier aufkreuzen würde, könnte er zeigen, was er bereits drauf hatte. Er würde ihn mit einem Schwert besiegen und als neuer Held gefeiert werden.

Schon bei dem Gedanken fing Michael an zu schwärmen und sein Herz vor Freude zu rauschen. Ja, er wollte unbedingt in die Marine und solche Verbrecher jagen, wie es dieser Dragon war! Genauso wie es auch sein Vater tat. So wollte er sein.
 

Plötzlich jedoch hörte er lautes Kreischen, was seine Aufmerksamkeit erregte und hinauf die Straße schauen lies. Sein Blick galt dem Marine Gebäude, das hinter dem Hafen lag und damit noch mitten in den Wohngebäuden. Das Kreischen wurde lauter und immer wieder kamen weiße Rauchwolken auf.

Nun drehte sich Micheal schon etwas mehr um. Sein Mund zu pressend fing sein kleines Herz zu rasen an. War das ein Verbrecher? Keiner der hier in der Stadt lebte, würde so etwas tun! Niemand würde jemals so ein Radau hier in dieser Stadt machen. „Michael, komm her, kleiner!“ Rief einer der Verkäufer zu ihm hin, doch der Junge blieb dennoch mitten auf der Straße stehen.

Die Rauchwolken und der Krach kam immer näher und damit die Straße hinunter. Als sich Michael kurz umdrehte, sah er das ein Marine Schiff vor Anker zu sein schien. Jedoch waren nicht wirklich viele Soldaten drauf. Nur ein, zwei Wachen standen am Deck.

Vermutlich wollte der das Schiff kapern.
 

Auf einmal jedoch kam es näher und zum Vorschein kam ein Mann, der so schnell rannte, wie es seine Beine ihm erlaubten. Hinter ihm schien weißer Staub hinter her zu rasen, so als würde er zu ihm gehören.

„Das ist Weißer Pirat Shio, auf seinen Kopf sind gute 150 Mille ausgesetzt.“ Rief ein anderer Dorfbewohner, während der Verkäufer noch immer versuchte Michael von der Straße zu bekommen.

Er rannte hinüber zu dem Blondhaarigen und griff an seine Schultern. „Komm schon! Verdammt, der wird uns umbringen!“ Rief er angespannt, als der Pirat immer und immer näher angerannt kam. Doch Michael bewegte sich kein Stück von der Stelle.

Er war also Pirat, dann hatte der kleine Junge also recht mit seiner Vermutung, was ihm noch einen stärkeren Willen brachte. Er durfte diesen Piraten auf keinen Fahle hier durch lassen.

„Aber hat der Kopfgeldjäger ihn heute morgen nicht erst hergebracht gehabt?“ Rief abermals eine andere Dorfbewohnerin, woraufhin sie sich jedoch verschreckt hinter ihren Fensterläden versteckte.

Auch der Verkäufer bekam nun ein Gänsehaut, woraufhin er aufschrie und dann weg sprang. Eigentlich hatte er dabei Michael nicht los gelassen, dieser jedoch hatte sich los gerissen und rannte nun auf den Piraten zu.

Dieser jedoch interessierte sich kaum für das kleine Kind, was auf ihn zu gerannt kam.

„Michael!! NEIN!“ Schrie der Verkäufer, als Michael bereits seine Hand nach hinten nahm und den Piraten schlagen wollte.

Doch dieser belächelte die Aktion des kleinen lediglich, holte mit seinem Fuß aus und trat zu. Ohne sich wehren zu können, trat er dem kleinen mitten ins Gesicht, woraufhin dieser die Einkaufsstraße hinunter sauste. „MICHAEL!!“ Riefen die Bewohner ihm nach.

Der Pirat ignorierte es jedoch. „Kleine Gören sollten nicht im Wege stehen!“ Knirschte der Mann aus Salz, in seinen braunen Bart hinein. „Ich muss meine Crew schnell wieder finden. Verdammter Kopfgeldjäger! Verdammte Insel!“ Knurrte er.
 

Michael dafür zog sich mit seinen Armen auf, sein Blick auf den Boden gerichtet, bemerkte er, wie ein Schwall rote Flüssigkeit an seiner Stirn hinunter floss. Dieser Typ hatte ihn voll getroffen gehabt, dennoch würde er vor so etwas nicht gleich weg rennen. Schließlich war er ein Krieger der fürs gute kämpft! Und er durfte nicht verlieren, nur weil ein Pirat stärker war.

Er musste für seinen Vater diesen Mann aufhalten! Er musste ihn irgendwie davon abhalten, dieses Schiff zu kapern und von hier weg zu kommen. Rasch blickte er zur Seite, wo er in diesem Moment ein Teil des zerbrochenen Geländers des Standes. Es war mindestens so groß, wie es sein normales Bambusschwert war, woraufhin er danach griff und sich wieder aufrichtete. Tief durchatmend stellte er sich ein weiteres Mal dem Piraten in den Weg.

Dieser blickte auf. Verwirrt und Zerstreut. Seit wann war ein so kleines Kind so hartnäckig? Wollte es unbedingt drauf gehen, nur weil es sich in den Weg stellte? Shio zischte, worauf er nun stehen blieb und dem Jungen in die Augen blickte.

Irgendwas war an diesem Jungen anders, als bei anderen Kindern. Diese goldenen Augen... waren gruselig, worauf selbst der Pirat eine Gänsehaut bekam. Diesen schüttelte er ab und nahm nun sein Schwert raus. „Hu? Du willst ein Kampf? Leider habe ich nicht Unmengen Zeit, weswegen ich es kurz mache!“ Grinste Shio, woraufhin er abermals auf Michael zu rannte. Dieser konzentrierte sich, um den Angreifer angreifen zu können.

Shio wiederum holte mit seinem Schwert aus um es wirklich kurz zu machen und dem kleinen gleich mal einen Köpfchen kleiner zu gestalten. Dieser jedoch duckte sich, als das Schwert auf ihn hinunter brauste. Noch rechtzeitig, wobei ihn das Schwert dennoch an der Stirn traf. Selber jedoch holte er mit seinem Stock aus und donnerte diesen gegen das Schienbein des Piraten.

Mit einem spitzen Aufschrei humpelte er zurück. Dachte Shio nicht, das der kleine bereits so viel Kraft hätte, das er seine Logia Kräfte einsetzte müsste. Jetzt jedoch schienen die Schmerzen Oberhand zu nehmen und er auf einem Bein herum zu tanzen.
 

Der kleine blondhaarige Junge atmete schwer ein und aus, als er mit anschaute, was der gefürchtete Pirat da anstellte. Als sich Shio wieder beruhigte hatte, stellte sich dieser gerade hin und nahm sein Schwert abermals richtig in die Hand. Seine Augen sprühten Hass und Wut aus. „Kleiner Zwerg. Das war ein gewaltiger Fehler von dir!“ Knurrte er laut, als er abermals mit seinem Schwert ausholte. Dieses mal jedoch fing er nicht an zu laufen.

„Na komm schon. Dich werde ich nicht durch lassen!“ Knurrte Michael, woraufhin er sich zum Kampfe richtig hinstellte.

Jedoch geschah etwas, womit er nicht gerechnet hätte, sodass er verwirrt und geschockt aufschaute. Die Verkäufer und einige Dorfbewohner stellten sich nun vor ihn hin. Alle mit verschiedenen Waffen bewaffnet, von Brettern zu Schneidemessern hatten sie alles dabei. Und auch in ihren Augen stand Wille. Sie wollten nun gemeinsam Michael beschützen, schließlich war er der Junge ihres geliebten Vize-Admirals!

Shio jedoch zog jegliche eine Augenbraue hinauf, woraufhin sein Mund aufklappte. „Man..“ Meinte er und schüttelte seinen Kopf. „Ich dachte nicht das Dummheit ansteckend ist!“ Daraufhin seufzte er und hielt seine Linke Hand hinauf. Auf dieser bildete sich langsam ein kleiner Sturm aus weißem Salz.

„Salz.“ Sprach auch einer der Dorfbewohner, ehe sie auf den Piraten los rannten.

Dieser jedoch lachte gehässig auf und schoss einmal mit einer Salz Fontane in die Menge hinein. „Parch Salt!“ Rief er während des Angriffs und laute Schmerzens Schreie erschallten.
 

Michaels Augen weiteten sich, als leblose ausgetrocknete Körper auf den Boden fielen und dort zum liegen kamen. Sein Herz blieb für einen Moment stehen und auch die anderen Bewohner taten dies. Geschockt gegenüber dem, was eben passiert war. Geschockt das dieser Pirat einfach so mordete, ohne mit der Wimper zu zuckten.

Shio jedoch lachte gehässig auf. „Das kommt davon und nun seit ihr restlichen auch noch dran!“ Damit rannte er los, dieses Mal wieder mit seinem Schwert.
 

Die Dorfbewohner hatten keine Chance gegen den Piraten, wodurch Michael mit offenem Munde zu schauen musste, wiedie Dorfbewohner, direkt vor seinen Augen nieder geschlachtet wurden. Arme, Beine und selbst Köpfe rollten.

Dieser Pirat schien kein Respekt vor dem Leben zu haben...

Tränen stachen in die goldenen Augen des Jungen, als ein mit weit aufgerissenen Augenlidern Kopf vor seine Füße rollte. Michael erkannte ihn sofort, als den Verkäufer, der ihn hat von der Straße ziehen wollen. Als diese Erkenntnis den Jungen traf, rannen im die Tränen über die Wangen.

Warum tat dieser Mistkerl das? Warum brachte er die hilflosen Dorfbewohner um? Aus Spaß an der Freude? Ja, Spaß hatte dieser Fiesling, denn ein breites grinsen zierte sein Gesicht, während einige Tropfen roter Lebenssaftes auf seinem Gesicht spritzen.
 

Der kleine Junge ging einen Schritt zurück. Angst durchfloss sein Körper, wie sein viel zu schnelles Blut, als er in das Gesicht des Mannes schaute, der noch immer dabei war, all die Dorfbewohner umzubringen, die er so gut kannte.

Dann jedoch überströmte ihn auch noch ein anderes Gefühl, was er bislang noch nicht gespürt hatte... Purer Hass durchflutete sein Körper und seine Augen verdunkelten sich merklich. Er wollte nicht, das seine Freunde so litten.

Mit einer Hand wischte er das Blut von seinem Gesicht, als er auch schon das Schwert eines der am Boden liegenden Dorfbewohner hoch hob. Mit diesem Schwert bewaffnet rannte er nun los.

Shio konnte gerade noch sehen, das er angelaufen kam, als dieser bereits sein Schwert zückte und ihn abblockte. „Du hast es bereits übertrieben mein Lieber.“ Grinste er, woraufhin er den blonden Jungen mitsamt des Schwertes nach hinten warf und dieser schmerzend auf dem Boden landete.
 

Doch so schnell würde er sicherlich nicht aufgeben! Er würde ihn aufhalten, bis sein Vater wieder nach Hause käme, was ihn dazu veranlasste wieder auf zu stehen und nochmals an zu greifen.

Der Pirat war schon erstaunt darüber, das der kleine schon so einen Willen und so eine Ausdauer hatte. Doch etwas anderes hatte er nicht. Stark oder schlau war der kleine blonde Junge nicht gerade, weshalb Michael immer und immer wieder auf dem Boden landete. Die noch letzten Dorfbewohner, die anwesend waren, griffen dazwischen immer wieder an. Doch auch sie hatten keine Chance. Natürlich nicht. Wie sollten sie jemals gegen eine Logia angekommen? Sie hatten keine Wahl, außer es zu versuchen. Doch die Versuche endeten meist zum Gunste des Piraten.
 

Bereits mit Blut überströmt und zahlreichen Kratzern und Schnittwunden überdeckt, versuchte Michael sich ein weiteres Mal auf zu richten. Er konnte kaum mehr atmen, es fiel im Schwer. Auch sein Körper schmerzte ihn tierisch, sodass er wieder zusammen klappte. Seine Augen brannte vor Scharm und Tränen.

Zähen zusammen beißend richtete er sich langsam auf, als er abrupt von einem Fuß wieder auf dem Boden gedrückt wurde. Dieser presste ihn auf den Rücken, sodass er mit dem Gesicht den Boden knutschte. Nur schwer schaffte er es, hinauf zu Shio zu sehen. „Sehr interessant, das die Marine bereits Kinder in den Kampf schickt.“ Schnalzte er mit der Zunge.

„Keine Sorge, das tun sie bestimmt nicht!“ Presste Michael hervor. Seine Hände versuchten sich vom Boden ab zu pressen, was jedoch nur sehr schwer zu gelingen schien. „Die Marine ist nicht so wie ihr Feiglinge vom Meer! Bastard!“ Schnauzte er den Piraten nun schon mehr an, während etwas rotes abermals aus seinem Munde lief.

Shio lachte über diese Ironie auf. Am liebsten hätte er ihm nun gesagt, das die Marine keinesfalls so war, wie er es anscheinend dachte. Doch er lies es nach, stattdessen nahm er sein Schwert nun höher. „Sag auf wiedersehen kleiner. Denn dein Licht wird nun erlöschen.“ Mit diesen Worten glitt das Schwert hinunter zu dem Kopf des Jungen. Dieser starrte wie gebannt auf die Klinge, die ihm immer näher kam.
 

Auf einmal hörte man das klirrende Geräusch zwischen zwei Schwertern. Es schallte über die ganze Straße und erst als der Pirat Shio aufschaute, tat auch dies Michael.

Ein strahlen breitete sich auf dem Gesicht des Jungen aus, als er in das Gesicht des Mannes blickte, der ihm so viel bedeutete. „Dad!“ Rief er erfreut.

Gordon lächelte dem kleinen kurz zu, ehe er hin zu dem Piraten schaute. „Nana. Sie hätten die Zeit besser nutzen können, Weißer Pirat!“

„Besser nutzen, hu?“ Als Shio bereits das Wort Dad hörte war er sprachlos. Doch er wusste genauso, wer der Mann vor ihm war und damit erklärte sich wohl vieles, warum dieser kleine Junge so eine Willenskraft besaß. „Gordon, der legendäre Vize-Admiral, der einst Mal als Lehrling zusammen mit Vize-Admiral Garb die Faust kämpfte.“ Schnalzte er, worauf er den Fuß von dem Jungen nahm und ein paar Schritte nach hinten tat. Mit dem Blick schätze er seine Chancen ein, gegen einen so mächtigen Vize-Admiral zu kämpfen.

Dieser jedoch wandte nicht seinen Blick von dem gefürchteten Piraten ab, dennoch hielt er seine Hand seinem Jungen hin. Michael ergriff diesen und wurde so nach oben hoch gezogen. „Danke!“ Er konnte sich zwar kaum mehr auf den Füßen halten, doch er wusste das es nun vorbei sein würde. Er hatte ihn lange genug aufgehalten und nun würden Gordon ihn wieder hinter Gittern bringen!

„Tut mir leid, das ich erst jetzt hier bin.“ Seufzte Gordon zu dem kleinen Jungen hin, als er auch schon seine Hand hinter sich zog und damit auch Michael hinter seinen Beinen versteckte. „Aber jetzt bin ich hier und dir werde ich es nicht verzeihen, den Dorfbewohnern so etwas angetan zu haben!“ Plötzlich stach Wut in die Augen des Admirals, woraufhin man in der Ferne bereits ne Meute von Soldaten sah, die angerannt kamen. Sein Schiff schien gerade erst angekommen zu zu sein.

Ein Lächeln breitete sich auf Michaels Lippen aus, als er wieder hinauf zu seinem Vorbild schaute. Dann fuhr sein Blick wiederum hinüber zu Shio. Dieser erkannte in diesem Moment seine aussichtslose Situation und Angst breitete sich in seinem Körper aus.

Er wusste, das er nun nicht mehr hier weg käme.
 

Und so war es auch. Michael schaute mit offenem Munde und voller Begeisterung dem Kampf zu. Es schien für Gordon eine Leichtigkeit zu sein, mit seinem Schwert und mit seinen Fäusten gegen diesen Piraten an zu kommen. Funkelnd feuerte er ihn rufend an, bei jedem Schlag bei dem er den Piraten traf, sickerte immer mehr Kraft in den Jungen. Überglücklich sprang er in die Luft, während die einzelnen Soldaten die verletzten bemerkten. Sofort kümmerte sich der Trupp um diesen, als Gordon bereits mit Shio über den Dächern der Stadt verschwand.

Aus der Puste gekommen schaute Michael dem noch nach, als er jedoch wieder die Stimme des Verkäufers in seinen Erinnerung hörte. „Hau ab!“ Sprach er.

Er wollte ihm eigentlich nur helfen... Michaels Blick fiel auf den Kopf, worauf in diesem Moment einer der Soldaten ein weißes Tuch legte. Abermals sackte sein Herz weg, als er langsam hin zu diesem ging.

Der Soldaten ging wieder weg und Michael konnte sich vor den verdeckten Kopf setzten. „Tut mir leid.“ Flüsterte er leise, als er hinab blickte. In seinen Augen stand nun tiefe Trauer. „Das war meine schuld, es tut mir so leid!“ Er lies seinen Kopf etwas hängen und seine Augen verdunkelten sich. Ein paar Schluchzer drangen seine Kehle hoch. „Ich wollte doch genau das verhindern... verdammt...“

„Michael?“ Einer der verletzten Bewohner setzte sich hinunter zu dem kleinen Jungen. Ihm jedoch kullerten bereits die Tränen hinunter. „Komm schon. Lass uns nach Hause.“ Der Mann hatte den Korb dabei, den Michael zuvor verloren hatte.

Doch der kleine Junge biss sich plötzlich auf seine Zähne. „Ich verspreche es! Ich werde es nie wieder zu lassen, das so etwas geschieht!!“ Der Ernst in seinen Worten sprachen Bände. Und der Mann neben ihm wusste, das diese Worte sein ganzes Leben prägen würden.
 

Einige Tage später am Abend....

Die Sonne ging langsam unter und verfärbte den Himmel in ein wunderbaren rötlichen Scheine. Und während die letzten Vögel ihren Gute Nacht Lieder sangen, lächelte ein alter Vize-Admiral auf der Treppe vor sich hin. Er beobachtete seinen Sohn dabei, wie er mit etlichen Verbänden dennoch weiterhin trainierte. Immer und immer wieder schlug er mit seinem bereits abgedroschenen Bambusschwert auf die Bambussprosse ein.

Er wollte unbedingt stärker werden.

Und auch der alte Gordon hatte dies nun verstanden. Er hätte nur nicht gedacht, das der junge Michael bereits in diesem Alter mit so einem starken Willen gesegnet wäre. In Zukunft würde er sich persönlich um den kleinen kümmern und aus ihm einen tapferen Ritter der Meere machen.

Kämpfen


 

Gelernt soll es sein,

denn sonst verlierst du schnell dein Dasein.

Manches mal ist es unsinnig,

und manch andere ist starrsinnig.

Nur der der einen Anreiz hat,

wird siegreich aus dem Kampfe treten.

Doch sollte man zuerst denken,

ehe man beginnt zu kämpfen.

Wunder geschehen jeden Tag,

doch auch Übeltaten geschehen an jenen Tagen.
 

Das Schwert schwang hinunter auf einen kleinen Jungen. Die Schneide des Schwertes glitzerte im Licht der Lampen, als es auf das andere Schwert traf und so einen reizenden Knall erzeugte.

Der kleinere Junge atmete tief durch, während eine Schweißperle von seiner Stirn herunter rann. Man konnte ihm ansehen, das er bereits sehr oft und lange gekämpft hat. Diesbezüglich besaß er keinerlei Haare und sein Outfit war dem eines Schwertkämpfers treu.

Der Mann, der vor ihm stand schaute beinah genauso aus, nur das er seine grauen Haare zu einem Zopf verbunden hatte. Er war relativ älter, als das man ihm es ansehen konnte und seine Künste waren um so schwieriger und geheimnisvoller.

Der Mann schwang sein Schwert zurück und stellte sich nun mehr etwas seichter hin. Sein Schwert glitt in dessen vorbestimmten Ort und verschwand damit aus den Augen des Jungen, dieser atmete nochmals tief durch.

„Nicht schlecht Felix, aber du musst noch etwas weiter trainieren.“ Der Mann grinste den Jungen an, dieser nickte vielsagend. Daraufhin zog er seine Schultern hoch und verbeugte sich vor seinem Meister. Mit leichten Schrittens ging der kleine Felix hinüber zu seinen Teamkameraden, die brav in einer Reihe saßen und beim Kampf zugeschaut hatten. „So, damit beende ich erst einmal den Unterricht,...“ Meinte der Meister, als auch schon Gespräche zwischen den kleineren begannen und sie sich untereinander ansahen. „Aber nicht so schnell!“ Hastig fuhr er fort und unterbrach so die Kinder. Sofort hatte er wieder die Aufmerksamkeit von allen. „Wir bekommen schon bald einen neuen Schüler. Ich werde also nicht mehr all zu viel Zeit mit euch haben, weshalb ihr euch in Zukunft darauf einstellen könnt, das ihr einige Trainingseinheiten alleine absolvieren müsst..“ Er grinste breit und sah nicht, wie sich die Schüler untereinander bereits ihre sogenannten Begrüßung ausdachten. „So, nun könnt ihr gehen.“ Als hätte er nichts gesehen, waren bereits alle in den Umkleiden verschwunden.

Der alte Schwertkämpfer seufzte tief und glitt durch seine Haare. Er schloss für einen Moment seine Augen, als auf einmal die Tür abermals aufging.
 

Die Kinder rannten schnell hinüber in ihre Kabinen. Es waren alle möglichen von Kindern und doch konnte man bei einigen ihre Hochnässigkeit förmlich ansehen. Ein paar von ihnen und es waren nicht viele, schienen aus gehoberten Familien zu sein. Man erkannte rasch, welche Tenryubito und welche nur Menschen waren die hier trainierten. Zickereien und kleinere Streitereien blieben diesbezüglich nicht aus.

Sie hielten jedoch schlagartig an, als auf dem Weg zur Kabine ein kleiner Trupp von Wachen auf sie zu kamen. Es waren sechs Wachen, alle samt in Schwarz gekleidet und düster schauend, als würden sie jede andere Gefahr eliminieren wollen. Verwirrt und zugleich geschockt, das die Wachen nicht mal vor den wenigen Tenryubito Kindern halt machten, schauten sie auf.

Sie wurden zur Seite gedrängt, was sie wiederum auch geschockt ansahen, doch so richtig konnten sie es nicht verstehen. Was machten sechs Wachen... Moment mal, war da ein kleiner Junge nicht gewesen?

Felix musste seine Augen reiben, hatte er da nicht gerade gesehen, das dort ein kleiner Junge zwischen war? Nichtmal so alt wie sie? Dieser Junge war noch viel kleiner und noch viel jünger als die anderen und dennoch wurde er von sechs Wachen bewacht.

Ja, schwarze Haare hatte er gehabt, das konnte Felix zumindest sehen, doch als seine Teamkameraden wieder zur Kabine rannten, rannte er lieber hinter her. Schließlich wollte er sich nicht seinen Lieblingsplatz weg nehmen lassen. Und diesen Jungen würde er bestimmt noch einmal sehen.
 

Der Schwertkampfmeister schaute nicht schlecht aus der Wäsche, als sich die sechs Wachen vor der Tür positionierten und diese fest verschlossen. Der Meister saß nun im Schneidersitz und hatte das eine Ende seines Schwertes auf dem Boden gelegt und das andere saß unter seinem Kinn, sodass sein Kopf abgestützt war. Seine Augen waren groß und eine seiner Augenbrauen war hochgezogen, als er auf den kleinen Jungen vor sich blickte.

„Wir alt bist du den?“ Er blinzelte und besah sich den kleinen Jungen noch genauer. Seine schwarzen Haare hingen ihm leicht ins Gesicht hinein, unter den Augen hatte er leichte Augenringe, so als hätte er schon öfters Mal eine Nacht durch gemacht. Seine zierlichen Arme und Beine waren dünn, aber seine Augen waren intelligent, wie keine anderen. So was hatte der Meister noch nie gesehen.

„Fast Zwei Jahre alt. Sie sind Meister Shushui, habe ich recht mit dieser Annahme? Ich würde gerne unter ihrer Aufsicht trainieren und das Schwertkämpfen erlernen.“ Der kleine Junge sprach, so als würde er schon ewig sprechen, wobei er auch eine Hand zum Meister ausstreckte.

Diesem klappte der Mund kurzzeitig auf, er konnte es nicht glauben. Dieser kleine Junge... war genau das Gegenteil, als er es erwartet hätte. Er hatte noch nie so einen kleinen Jungen so sprechen gehört. Vor allem nicht die, die er bislang trainiert hatte. Und dennoch, stand nun so einer vor seiner Nase und dieser schien bereits in diesem Alter äußerst intelligent zu sein... so wie es die Weisen ihm gesagt hatte.... aber an der Kraft müsste man wohl doch noch arbeiten. So klappte der Mund des Meisters wieder zu und ein Lächeln breitete sich darauf aus, woraufhin er stolz die Hand des kleinen Jungen annahm.

„Es ist mir eine Freude mit ihnen trainieren zu dürfen, Prinz Raphael und ich werde ihnen soviel zeigen, wie es mir möglich ist. Das verspreche ich. Wann wollen sie anfangen?“
 

Es war ruhig geworden. Der neue Morgen in Mari Joa war noch früh und die Vögel flogen noch lange nicht über die Dächer. Dennoch schien ein gewisser Mann bereits seufzend die Tafel zu beschreiben.

Er stand mitten in einem Klassenzimmer und schaute – während er mit der Kreide in der Hand sich der schwarzen Tafel widmete – immer wieder ein rotes dickes Buch hinein. Er trug einen schwarzen Anzug und dazu passende schwarze Schuhe. Seine Haare waren Feuer Rot, während auch seine Augen einen Roten Stich besaßen. Sein Kinn war glatt und allgemein sah er wie ein Schönling aus und das für sein Alter.

Er lächelte als er daran dachte und musste sogar kurz kichern. Ein Jüngling? Er? Nein ganz sicher nicht. Er konnte sich noch gut daran erinnern als er einmal nach seinem Alter gefragt wurden ist....

Die Tür ging auf einmal auf und sofort schaute der Mann hinüber zu dieser. Hinein kamen drei Jungen, die anscheinend keinerlei Notiz von dem älteren nahmen. Stattdessen gingen sie mit ihren Schultaschen hinüber zu ihren Schreibtischen und setzten sich dort hin. Der Lehrer schüttelte seinen Kopf und schaute dann hinaus aus den Fenstern. Aus dieser konnte man in gängigerweise auf die Stadt sehen. Sie waren nicht im Schloss, aber der Mann träumte davon eines Tages auch im Schloss dienen zu dürfen.

Und während er weiter schrieb, kamen immer mehr Schüler in die Klasse gestürmt.
 

Es klingelte und so setzten sich nun auch die Schüler endlich auf ihre Plätze. Sie legten ihre Schultaschen an die Seite und wurden nur langsam leiser. Der Lehrer selbst schaute diejenigen an, die laut waren, weshalb diese nun langsam verstummte.

Es war noch eine Klasse mit kleinen Kindern. Sehr kleinen Kindern, vom Jahrgang 2 bis 6 waren hier alle zusammen gemischt... Vielleicht sollte man zu dieser Klasse doch eher Kindergarten sagen. Jedoch wollten die Eltern das die Kinder so schnell und am besten lernen, weswegen sich der Lehrer zu meist anstrengen musste ihnen einiges in ihre kleinen Köpfe zu verpassen,

Und das konnte er gut.

Er konnte die Kinder sehr gut auf die Schulzeit vorbereiten, wobei die meisten Älteren sogar bereits sprechen und ein wenig lesen konnten. Rechnen und Schreiben war da etwas schwieriger. Die kleineren wiederum lernten Konzentration, oder aber sie zeichneten etwas und lernten die einzelnen Buchstaben erst einmal auswendig.

„Gut, wenn es doch bitte mal still sein könnte.“ Er seufzte tief. Die Jüngeren saßen vorne und die älteren hinten, wobei sich die älteren natürlich schon etwas mehr konzentrieren konnten. „Prima und nun konzentriert euch bitte und bearbeitet eure Aufgaben weiter, die ihr letzte Woche angefangen habt.“ Sofort holten die Schüler ihre Sachen unter den Tischen oder aus ihren Säcken hinaus und verteilten diese auf ihren Tischen, wobei die vordersten der Versuchung nicht widerstehen konnten und anfingen zu plaudern.

„Hey, Lila. Was hast du so übers Wochenende gemacht?“ Das Mädchen was fragte, besaß langes braunes Haar, die wiederum in einer gelb-braunen Schleife gefangen waren. Auf ihrer Nase und vor ihren bräunlichen Augen saß eine gelbe Brille, die fast ihr halbes Gesicht verdeckte. Dennoch sah sie noch immer niedlich aus, beinah so, als würde sie eine Puppe sein, die man extra fertig gestylt hatte.

„Nicht viel, aber ich habe ein wenig meiner Mutter zugehört.“ Sie rückte etwas näher an ihre Freundin heran, während ihre blonden Strähnen leicht in in ihr Gesicht fielen. Und während sie ihr zuflüsterten wurden ihre gelb-milchigen Augen etwas größer. „Es soll bald ein neuer hier rein kommen in unsere Klassen.“

„Jetzt noch? Mitten im Schuljahr?“ Verwirrt wich ein weiteres Mädchen leicht zurück, die ihre beide Freundinnen belauscht hatte. Ihre Blatt grünen Augen rissen vor Schreck bei dieser Neuigkeit auf und auch ihre grünen etwas längeren Haare fielen ihr wieder über den Rücken, während sie eigentlich von einer weiß-blauen Schleife gebunden waren.
 

Aber auch ein weiterer kleiner Junge schaute fragend auf. Er war am Anfang des Schuljahres hier rein gekommen. Zwar war er selber kein Tenryobito, bis sich jedoch die Klassen auftrennen, darf er auch mit ihnen lernen. Schließlich musste er auch vieles lernen. Seine leicht blauen Augen funkelten, während er den zwei Mädchen weiter zu hörte und sein Mund stand leicht geöffnet.

„So genug getratscht.“ Auf einmal fiel eine Hand auf den Tisch des Mädchens, die angefangen hatte. Diese erschrak abrupt und fiel mit ihrem Stuhl leicht nach hinten, da sie nach vorne gekippt war. „Apropro. Neuer.“ Plötzlich grinste der Lehrer auf und nahm dann seine Hand wieder weg, wobei ihn nun zahlreiche Schüler anschauten. Dann jedoch schaute der Mann hinüber zur Tür, wo es in diesem Moment klopfte.

Alle Schüler in diesem Raum schauten perplex zur weißen Tür hinüber, während der Lehrer selbst seine Hand dort hin ausstreckte. „Darf ich vorstellen. Euer neuer Mitschüler....“ Die Schüler verstummten und schauten gespannt hinüber zu der Tür. „Bitte komm rein.“
 

Die Tür ging zuerst nur einen sachten Spalt auf.

Alle Schüler schaute dort hinüber und erwarteten alles. Alles könnte nun dahinein kommen und so wollten sie auch endlich wissen wer es war. Ein paar der Schüler dachten darüber nach ob in ihrer Umgebung eventuell jemand sein könnte, der nun hier rein kommen könnte. Ein paar fielen auch ein paar Namen ein, doch so wirklich war da doch niemand.

Die Tür schwang endlich ganz auf und zwei große schwarze Augen luscherten hinein, woraufhin auch der kleine Körper eines Kleinkindes hinein trat.

Felixs Augen funkelte auf. Erschrocken schaute er auf, denn er erkannte diesen Jungen sofort. Er wusste... wer das war.

Er hatte ihn neulich gesehen und dort war er von verdammt vielen Wachen umringt gewesen. Die Wachen hatten aber sehr gut dafür gesorgt das er verdeckt war, weswegen Felix jedoch im nächsten Moment das anzweifelte. Wer war dieser Junge? Und wenn, warum sollten Wachen so auf ihn aufpassen?

Der schwarzhaarige Junge ging hinüber zum Lehrerpult, woraufhin er dem Lehrer zu nickte. Dieser nickte auch dem Jungen zu, woraufhin der kleine sich der Klasse zu wandte.

„Hey. Es freut mich euch alle kennen zu lernen. Mein Name ist Raphael und ich sollte von meiner Mutter aus in diese Schule gehen....“

„Von deiner Mutter aus?!“ Einer der hinteren Kinder lachten und unterbrachen ihn so. Ruffy schaute auf, jedoch reagierte er nicht weiter drauf und fuhr fort.

„Ich hoffe wir vertragen uns soweit.“

„Angeber!“ Gab ein anderer Junge von sich und buhte ihn aus. Dieses mal jedoch schien Ruffy nicht wirklich weiter machen zu wollen und so hielt er in seinen Worten an und schaute auf den Boden. Der Lehrer knurrte, woraufhin die Schüler wieder still waren.
 

„Er ist der Halbmensch, oder?“ Rief auf einmal ein anderer Junge von ganz hinten und auf einmal wurde es still, nur das Stühlerücken unterbrach alles. Alle schauten den einen Jungen an, der dies gesagt hatten. Geschockt und fast schon bleich. Ein Halbmensch?

Das konnte doch nicht sein. Halbmenschen sind Tenryubito, die zu nichts im Stande sind. Und in diese Klasse dürften nur Tenryubito und dessen Agyds hinein. Also was machte bitte sehr der Halbmensch hier? Der Junge, der dies gesagt hatte schnaufte wild, dann jedoch fing er seinen Satz von neuem an. „Derjenige, der zwar eine Tenryubito Mutter besitzt aber einen Menschlichen Vater, nicht wahr? Dieser Bastard kann und wird niemals ein richtiger Drache sein!“

Dies schien den Lehrer nun total zu bestürzen. Seine Augen verengten sich und er haute abermals auf seinen Pult hinab. „Schluss jetzt Lucky! Woher bitte willst du das wissen?!“

Lucky, der gemeinte Junge zuckte gequält auf. So wusste er doch von der Stärke seines Klassenlehrers, weswegen er nun auch kleiner wurde. „Mein... Mein Vater hat darüber geredet.“ Meinte er nun nur noch klein laut, wobei es so aussah, als würde er gleich unter dem Tisch verschwinden. Die anderen Schüler vor ihm und um ihm herum wandten ihre Blicke nun wieder dem Lehrer zu.

Dieser schien sich nun grummelnd an Raphael zu wenden. „Stimmt das, was er dort von sich gibt?“

Raphael dagegen schien kurz über das gesagte nach zu denken. Dann schmunzelte er und in seinen Augen blitze etwas auf. „Ja... das stimmt.“ Meinte er gelassen und zuckte dann mit seinen Schultern, so als würde es ihn nicht mal kümmern, was von dem Jungen gekommen war.

Die Schüler in der Klasse holten tief Luft und auch der Lehrer selbst bekam große Augen. Er konnte es nicht fassen, was er nun erfahren hatte. „Aber...“ Begann jedoch der Junge wieder zu reden, woraufhin er seinen Satz mit einem gemeinem Lächeln beendete. „Mein Vater ist schon lange tot, glaubt ihr wirklich das ich einen Menschen als Vater habe? Wie soll das bitte gehen, ich bitte euch... so was lächerliches! Ich wäre nicht hier, wenn ich ein Bastard wäre.“ Raphael schüttelte seinen Kopf, dann seufzte er.

Der Lehrer dagegen fühlte sich nun leicht geohrfeigt und das von einem kleinen Jungen! So einen kleinen Jungen hatte er beim besten Willen noch nicht erlebt und das er so mit Worten umgehen konnte erst recht nicht. Die Schüler waren genauso geschockt wie ihr Lehrer. Erst recht, weil sie zuerst gedacht hatte, das würde ein Schleimer sein. Das der Kleine jedoch so etwas hinaus hauen würde, hätte keiner gedacht. Und so waren sie nun mehr von ihm geschockt, als von der Tatsache, ob er nun einen Vater hatte oder nicht.

Ruffy hatte vollen Erfolg gehabt. Triumphierend schaute er über alle hinweg. Dann packte er seine Tasche richtig über seine Schulter und stolzierte durch die Reihen.
 

Die Kinder schauten ihn an und alle waren so neugierig darüber, wo er sich nun hinsetzten würden, denn kein einziges Augenpaar schaute nicht zu ihm.

Schlussendlich legte der Neue seine Schultasche neben einen Tisch. Seine Augen jedoch schienen seine Nachbarn nicht mal zu bemerken, weshalb er sich einfach hinsetzte. Um ihm herum blieben alle stumm. Sogar der weißhaarige, der zu seiner linken saß und den neuen mit großen Augen anglubschte. Auch das Mädchen, was vor ihm saß schien mehr als nur interessiert an ihm zu sein, so war es Kate die dort saß.

Auf seiner rechten Seite und hinter ihm saßen je zwei Jungs. Der eine hatte eine riesige Brille auf und schien ein richtiger Streber zu sein. Der zweite hatte rote strubbelige Haare, die wild in der Gegend herum hingen. Keiner sagte etwas.

Doch das schien nun den Lehrer nicht zu kümmern, dieser war leicht angenervt von allem und so stellte er sich nun wieder richtig hinter den Pult hin und atmete tief durch. „So, jetzt seht wieder nach vorne und passt auf! Ihr könnt euch auch noch in der Pause bekannt machen!“ Meinte er laut, sodass sofort wieder die Stühle gerückt wurden und alle folgsam nach vorne schauten. Keiner schien mehr einen Blick zu dem neuen zu werfen, erst recht, weil alle einen Heiden Angst vor dem Lehrer hatten. „Nun endlich können wir mit dem Unterricht weiter machen.“ Meinte er und nahm sich daraufhin seinen Stab, mit dem er auf die Tafel zeigte.
 

Die Stunde war zäh und die Schüler waren mit den Gedanken alle wo anders und nicht richtig bei dem Thema, was sie behandelten. Ab und zu traute sich doch ein Kind zu Ruffy zu schauen, doch das wurde gleich wieder unterbunden.

Erst als es zur Pause klingelte, bewegten sich die Schüler wieder mehr. Abermals wurden Stühle gerückt, Taschen gepackt und auch leise geflüstert. Ruffy ignorierte dies alles und packte seine Schulsachen in seine Tasche hinein. Für die nächste Stunde würde er etwas anderes gebrauchen, doch ehe er etwas anders hätte hinaus holen können, stellte sich ein Junge vor ihm hin.

Er schaute auf, als der Schatten seine Sicht in seine Tasche versperrte und schaute so in die Augen des Jungen, der ihn so beschuldigt hatte. „Lucky, nicht wahr?“ Meinte Ruffy kalt.

„Tsss...“ Der Junge fuhr sich durch seine Hellblauen Haare und schaute den etwas kleineren grimmig an. Andere Schüler, die um ihn herum waren schauten nun zurück und begutachteten das kleine Spektakel, was sich anbahnte. „Das war nicht gerade freundlich von dir, weißt du?“

„Warum, nur weil du etwas weiter plauderst, was dich nichts angeht...“ Auf einmal fuhr der andere Junge mit seiner Hand vor und abrupt landete die Hand von ihm an Ruffys Haaren. Er zog nicht dran, jedoch hielt er sie in seinen Händen fest. Ruffy verzog etwas seinen Mund, zeigte jedoch dennoch kaum Schmerz.

„Halt deine Klappe Angeber!“ Meinte er und beugte sich zu ihm hinunter. „Leg dich nicht mit mir an! Schließlich ist mein Vater der Eigentümer der Eierablage. Sei lieber froh, das er dich nicht in den Müll geworfen hat!“

Ruffys Auge zuckten kurz, als er sich daran erinnerte... an seine erste Erinnerung... an diese eine Mülltonne und an den Marinemann, der ihn davor bewahrt hatte.

Er hatte auch schon einmal bereits gehört gehabt, das Mari Joa eine extra Anlage für Eier hatte, aber das der Vater von diesem Jungen das war, hätte er nun nicht erwartet. Er müsse wohl mal ein ernstes Wort mit ihm reden... und dieser Junge würde es heimzahlen, das er ihn so anfasste.

Dennoch, jetzt war nicht gerade der richtige Zeitpunkt schwach zu sein und so schaute Ruffy nun endlich zu ihm hoch. Seine Augen sprühten vor Zorn und auch leicht vor Traurigkeit, was jedoch zu verbergen suchte. Stattdessen giftete er den anderen Tenryubitoren an. „Als würde es mich interessieren wer DEIN Dad ist. Angeber bist ja wohl du, oder nicht? Kannst ja deine Probleme anscheinend nicht mal alleine regeln...“ Bevor Ruffy hätte zu Ende reden können, nahm lucky seine Hand zurück.

In seinen Augen glühte die Wut, als er mit seiner Hand ausholte und dann zu schlug.

Es knallte und sofort war es abermals still in der Klasse. Keiner traute sich noch etwas zu sagen und so schauten die Schüler nur dort hin, wo gerade ein Junge in den Tischen und Stühlen verschwunden war.

Ruffy zeigte keine Reaktion, als er seine Schultasche los lies, von seinem Platz aufstand und an dem Lehrer vorbei ging. Wobei der Lehrer ihn im Augenwinkel beobachtete, dann jedoch er sich dem auf dem Boden liegendem Lucky zuzuwenden. „Keine Schlägerei in meinem Klassenzimmer, verstanden Lucky? Das kannst du gerne auf dem Schulhof machen, aber nicht hier drinnen.“ Er nahm langsam seine Hand hinunter, wobei sich diese wieder in eine Menschliche Hand verwandelte. Was es vorher war, war beinah schon undefinierbar gewesen.

„J-Ja Lehrer.“ Meinte Lucky, als er sich aufsetzte und sein Gesicht vor Schmerzen hielt. Er schaute auf die Hand, die ihn geschlagen hatten, dann jedoch auf den Boden. Er hasste es sich zu entschuldigen. „E-Es tut mir Leid.“

„Das ist gut.“ Der Lehrer schnaufte, dann knackte er einmal mit einer Bewegung seinen Kopf und drehte sich dann von dem kleineren um. „Bis später, viel Spaß in der Pause.“
 

Als er draußen ankam und über die Schüler schaute, musste Ruffy schmunzeln. Ältere, als auch jüngere standen hier herum, plauschten und lästerten über alles mögliche. Sie liefen und standen, schlugen und lachten. Es war chaotisch, dennoch konnte er genau die einzelnen Parteien sehen, die es gab.

Doch die beiden Hauptparteien waren wohl einmal die Tenryubito und die Agyds. An manch einer Seite der Tenrubito Kinder stand je ein Agyd. Andere Agyds schienen sich auf kleine Haufen zusammen zu finden, sodass auch einige Tenryubito Gruppen entstanden. Und so konnte er ganz klar einen Unterschied zwischen beiden sehen.

Plötzlich sah er auch, wie zwischen einigen Tenryubitoren ein kleinerer Agyd geärgert wurde. Er wurde immer wieder herum geschmissen und dann auf die Erde getreten. Agyds dürften sich jedoch nicht verteidigen, auch wenn sie stärker als ihre Meister waren. Elias hatte ihm bereits viel über Agyds beigebracht, weswegen er sich dafür entschieden hatte, das sein Agyd noch nicht bei ihm sein sollte. Er wollte nicht, das Kame von ihm abhängig sein müsste. Und so erinnerte er sich auch im vorbeigehen daran, was vor einer Woche geschehen war.

Er und Elias hatten in seinem Labor gesessen und über verschiedene Chemikalien diskutiert, als auf einmal seine Mutter mit James zusammen hinein gekommen war.

So schauten die zwei zu denen, als sie vor Elias Tisch zum stehen kamen. „Mein Junge.“ Meinte seine Mutter und lächelte dabei. Ihre Augen waren träge geworden und glitzerten nicht mehr so viel, wie wo er geboren worden ist.

Dennoch liebte er seine Mutter und so horchte er auf. „Mum, was ist los?“

James, einer der fünf Weisen und der Weise, den Ruffy am meisten mochte seufzte tief auf. „Raphael, du musst zur Schule gehen.“ Meinte er und kratze sich dann am Kopf. Ruffy schwieg über diese Neuigkeit, was jedoch anscheinend Elias nicht so gleich tat. Er war verwirrt. „Warum das? Ich habe ihm doch schon so viel beigebracht. Schule? Das braucht er doch nicht.“

„Und genau weil er es nicht braucht, muss er dennoch hin.“ Meinte James und schaute nun wieder zu dem kleinen Jungen. Dieser krallte seine Hände in den Stuhl unter sich, sodass er sich etwas vorbeugen musste. „Wenn er... trainieren will, dann muss er auch wie ein normaler Schüler aussehen. Nur die, die eingeweiht werden müssen, werden es. Die Schüler müssen nicht unbedingt wissen, wer der neue König sein wird.“ Er verschränkte seine Arme, woraufhin Ruffy schluckte.

„Trainieren? Heißt das... ich darf endlich das Schwertkämpfen erlernen?“ Ein leichtes Lächeln huschte auf seine Lippen, jedoch war es nicht so breit, das man es hätte als normaler Mensch sehen können.

James nickte, während Elias vom Weisen zu dem Kind schaute. Dann jedoch fiel sein Blick auf Silvia, die noch immer nebenbei stand. „Er soll was lernen?! Das ist doch wohl ein Scherz, oder? Wie kannst du das zulassen Silvie?“

Die Angesprochene schaute empor, lächelte jedoch nur auf die gestellte Frage selig. „Er... muss sich verteidigen können.“ Meinte sie und aus dem Lächeln wurde ein breites grinsen. Nein, sie wollte ihren Sohn nicht verlieren. Die Weisen hatten genug auf sie eingesprochen, als das sie nun genug Gedanken hatte, was passieren würde, wenn er sich nicht verteidigen konnte.

„Aber...“ Meinte Elias, wurde jedoch von Ruffy persönlich unterbrochen.

„Endlich was neues lernen! Das wurde auch Zeit! Ich habe genug von Büchern und Statistiken, jetzt geht es ans Kämpfen!“ Er hob eine Hand empor in den Himmel, woraufhin ihn alle drei anschauten.
 

„Ja, aber fürs kämpfen braucht man immer einen Grund.“ Meinte Elias noch hinterher. Dieser Satz lies Ruffy abermals schmunzeln. Einen Grund... brauchte man ihn wirklich? Er hatte schon so viele Bücher über Abenteuer und Kriege gelesen. So manch ein Grund war dumm und sinnlos, nur selten wurde aus einem vernünftigen Grund gekämpft.

„Hey, du Dummkopf!“ Ruffy schaute auf, drehte sich jedoch nicht zu dem Jungen um, der ihn angesprochen hatte. Stattdessen blieb er ruhig, denn er hatte die Stimme genau erkannt.

„Ach Lucky...“ Seufzte er und schüttelte seinen Kopf.

„Was ach Lucky?!“ Fauchte der etwas größere Junge den kleineren an. Wodurch sich Ruffy nun doch zu ihm umdrehte. Er wollte sehen, was der andere genau von ihm wollte. Aber was er genau sah, gefiel ihm gar nicht. Hinter Lucky standen ein paar andere Jungs. Selbst Ältere standen da und schienen nicht gerade freundlich zu sein.

„Muss das echt sein?“ Ruffy zog eine Augenbraue hinauf, als er auch schon die Faust sah. Lucky ballte seine Faust und dieses mal würde ihn kein Lehrer zurück halten. Das wusste er. „Leute, kommt schon. So dumm könnt nicht mal ihr sein.“ Langsam wurden die Augen von Ruffy größer, als er einsah, was passieren würde. Sein Körper war noch viel zu klein, als das er sich verteidigen könne. Seine Kampftechnik ist quasi auf null... wie sollte er sich also verteidigen können? Wie sollte er reagieren? „Das ist kein Spiel.“

„Stimmt, es ist kein Spiel und wenn du mich nochmals so beleidigen solltest.“ Lucky trat an ihn rann und mit einem schnellen Griff hatte er Ruffys Brustkleidung fest in seiner Hand. Somit zog er ihn auch sachte nach oben, wobei jedoch er zu schwach war, ihn auch von der erde abheben zu lassen. „Wirst du es abermals bereuen!“

„Abermals?“ Ruffy merkte wie man ihm die Luft schnürte und konnte es nicht glauben. Ohja, diese Kinder konnten tatsächlich so dumm sein! „Ihr wollt doch nicht etwa...“

Sein Satz wurde unterbrochen und ehe er sich versah spürte er einen plötzlichen Schmerz in seinem Gesicht. „Oh doch!“ Vernahm er noch Luckys Stimme, bevor er auf dem Boden landete und sein linker Arm dabei mit verletzte. Doch der einzige Gedanke galt nun seinem Gesicht und so fasste er sich schnell dort hin.

Blut.
 

„Da siehst du mal, was wir mit unerhörten Tenryubito machen, die nicht auf uns hören wollen!“ Grinste Lucky, als sich Ruffy seine Nase krampfhaft zu hielt, obwohl sie höllisch weh tat. Sein Arm hatte auch eine Wunde abbekommen, die er nun mit der anderen Hand zu hielt. So saß er nun im Schneidersitz auf dem Boden.... So was hatte er noch nie erlebt. Plötzlich landete noch etwas auf seiner Kleidung und erst später realisierte er, das es Spucke war. „Wir sind die nächste Generation und du bist nichts weiter als Dreck! Spinner!“ Damit drehte sich Lucky um.

Ruffy biss sich seine Lippen zusammen, als er auch seine Augen zusammen kniff. Was hatte er auch schon von den restlichen Tenryubito erwartet? Das sie eventuell schlauer sind als die Erwachsenen? Das man aus ihnen vielleicht ein paar bessere machen könnte? Nein, dumme Tenryubito bleiben dumme Tenryubito. Sie waren gar nicht würdig Drachen genannt zu werden und sich auch in Drachen verwandeln zu können... wetten, sie würden es in Zukunft nicht einmal lernen?

Blitzschnell öffneten sich die Augen von Ruffy und sein Blick fuhr zu Lucky, der lachend in mitten seiner Freunde stand. In dem kleinen Jungen kochte es vor Wut und auch wenn es weh tat, so stand er auf und griff mit der noch heilen Hand nach einem Stock. „Du bist nicht mal würdig! Kein Wunder das die Tenryubito verdummen, bei so was wie dir.“ Meinte er und schrie den anderen an. Er konnte es nicht unterdrücken und sein Körper fing an zu zittern. Es war das erste Mal, das er so eine Wut verspürte.
 

Lucky drehte sich fragend um und schaute dann auf den kleineren hinab. „Eh?“ Kam es von ihm, als er auf den blutenden Jungen hinab sah. „Hast du was gesagt?“

Das war das aussagende. Ruffy konnte sich nicht mehr beherrschen. Er war wütend und noch mehr wütend. So schnellte er mit dem Stock in der Hand zurück und schmiss diesen mit voller Wucht auf Lucky zu. Dieser bekam große Augen, als er die Tat von dem Jungen sah. Sofort zog er seinen Arm hinab und schloss seine Augen, um so den Stock besser ab zu wehren. Die anderen Jungs waren nicht so schnell gewesen.

Der Stock dagegen war reichlich langsam und ehe man sich versah, fiel er mitten ihm Flug einfach vor die Füße von Lucky. Dieser schaute auf und blinzelte.

Dann lachte er schallend auf. „Das nennst du einen Wurf!“ Mit den Händen knackend ging er auf Ruffy zu, dieser war mehr als geschockt darüber, das er tatsächlich nur so wenig Kraft besaß. In den meisten Geschichten klappte doch so etwas... aber warum nicht hier?

Bevor jemand noch reagieren konnte, drehte Ruffy um und rannte einfach fort. Wie ein feiges Kind, doch was hätte er den sonst machen sollen? Kämpfen? Er war schwach wie ein Käfer. Die dagegen waren bereits dumme Schweine. Und Schweine zertraten Käfer bestimmt gerne.
 

Lucky und Co. rannten nun jedoch nicht hinter dem jüngeren her, stattdessen starrten sie wie versteinernd hinter sich. Der Stock war hoch, aber nicht weit geflogen. Jedoch war an der Stelle, wo er am höchsten war nun hinter ihnen ein Baum gewesen... und jetzt nicht mehr. Er war einmal in der Mitte durch geschnitten, so als hätte jemand in wie Butter mit einem Messer geschnitten. Denn Jungs war der Mund aufgeklappt, als es hinter ihnen geknallt und der Baum auf dem Boden lag. Sie konnten es nicht glauben... warum war dieser Baum umgestürzt...?!

Keiner dachte daran, das es der kleine Stock gewesen sein könnte, der nicht weit geflogen war...

Inselherz


 

Auf der Insel versteckt ein Stein!

Das Leben frei entfaltet,

entwickelt sich weiter fort.

Doch gebt acht!

Der Stein darf niemals hinfort!

Worauf das Leben und die Energie,

sonst verwirkt.

Tot wäre das Leben.

Tot die Insel

Den der Stein umhüllt die Insel mit der Energie die sie wirkt.

Von Linda Drexler 24.09.2014
 

Schnell rannte Ruffy durch ein kleinen Geheimgang nach Hause. Er schniefte und ein paar Tränen liefen ihm übers Gesicht. Das Blut war bereits fast abgewaschen, dennoch sah man, das er etwas schmerzliches erlebt haben musste. Als er am Ende des kleinen Ganges angekommen war, klappte er eine kleine Tür hoch, wodurch er nun in das Schloss schlüpfte. Sofort klappte die Tür wieder zu und es sah aus, als wäre da nichts, außer eine großen Wand.

Schnell schaute sich der kleine Junge um, woraufhin er dann schneller rannte um zu den Weisen zu laufen. Die Gänge waren alle weiß gestrichen und für Außenseiter alle gleich aussehend. Manchmal hing ein Bild an einer Wand, oder eine Waffe zur Verzierung, aber sonst waren sie eintönig und Öde. Zum Verlaufen sehr gut, meinte immer seine Mutter.

Doch er hatte sich bislang noch nie hier verlaufen. Er kannte sich hier aus, als wäre es seine Westentasche. Wobei er nicht mal eine Westentasche trug! Normale Tenryubitoren Kleidung war hier angesagt und war für ihn auch schlichtweg normal. Andere Kleidung kannte er nur aus Büchern und Bildern.
 

Aus der Puste gekommen hielt er vor der großen Tür der Weisen an, wobei diese auf dem Korridor der Bücher lag. In einer großen Halle stand er nun, wo ein großer Tisch und viele Bücherschränke standen. Aber nur die höchstrangigen dürften in diese fein säuberliche Bibliothek, schließlich war hier ja auch der Eingang zu den Privaträumen der fünf Weisen.

Er schüttelte seinen Kopf und schaute hinauf zu dem Soldat, dieser zog schlichtweg eine Augenbraue hoch. „Grum.“ Meinte Ruffy, woraufhin der Soldat zur Seite trat und ihn ein lies.

Die große Tür war nicht so schwer, wie sie aussah. Ganz im Gegenteil, er konnte sie sogar alleine öffnen. Und so konnte er auch immer und wann er wollte zu den Weisen gehen. Was er ohnehin auch als einziges durfte.

Als er dann im Mittelraum war, schloss er schnell die erste Tür und rannte zur nächsten. Doch ehe er sie hätte öffnen können, hörte er schon die Stimmen der Weisen. Er blieb in der Bewegung stehen und lauschte.

„Seine Kräfte werden mit jedem Tag größer, auch wenn er es nicht bemerkt.“ Meinte einer der Weisen, weswegen Ruffy nun sein Ohr gegen die Tür legte und horchte. Dies hat er noch nie gemacht und es war das erste mal, das er die Weisen belauschte. Aber anhand der Stimmung, wusste er, das es etwas war, was die Weisen bedrückte.

„Ja, da hast du leider recht.“ Seufzte James. Seine Stimme konnte Ruffy von den anderen gut unterscheiden. Dennoch fragte er sich, worüber UND erst recht, über WENN sie redeten. Ein Gefühl sagte ihm jedoch komischer weise, das er damit gemeint ist.

„Wir hätten ihn vielleicht doch schon bei der... Geburt sterben lassen müssen.“ Meinte ein anderer. Die Hand von Ruffy wurde zu einer Faust und seine Augen verdunkelten sich abnormal.

„Das wäre besser gewesen, aber er ist so schlau...! Wir hätten dieses Wunderkind nicht einfach täten dürfen, schließlich wäre er gestorben, wenn wir ihm den Stein entnommen hätte.“ Wieder ein anderer. Und nun wusste er genau, das es um ihn ging. Einen anderen nannten sie nicht Wunderkind. Aber was meinten sie zum Teufel nochmal mit einem Stein?

„Aber das Risiko, das ER wieder auftaucht ist hoch.“ Meinte wiederum ein anderer. Wer? Ruffy verstand nun gar nichts mehr und so schaute er träge und traurig hinauf. Das hätte er nicht für möglich gehalten... er hatte den Weisen doch vertraut und sie haben ihn nicht umgebracht, nur weil er... schlau war?

„Das ist hoch, aber ich vertraue ihm und Silvia!“ James schnaufte dann fuhr er fort. „Silvia weiß ganz genau worum es geht, schließlich hat ihr Vater, der große Michael damals gegen IHN gekämpft. Das ihr Sohn ihn in sich trägt hätte nun wirklich keiner erwartet. Aber er ist anscheinend nicht aktiv, sonst hätten wir es bereits bemerkt. Der kleine kann lediglich den Lebensstein benutzen.“ Ein Lächeln legte sich auf Ruffys Mund. Wenigstens hielt James immer noch zu ihm... wenigstens er!

„Benutzen ist wohl sehr gut formuliert.“ Meinte jedoch dann wieder ein anderer. „Was ist, wenn er es komplett benutzen kann? Was ist wenn er uns das verheimlicht? Was ist wenn er diese Kräfte benutzt um uns hin zu richten, damit er die Macht bekommt?“ Auf diese Fragen herrschte Stille und auch Ruffy war sprachlos. Warum und weshalb dachten die Weisen so von ihm? Sein Lächeln verschwand wieder, dafür traten leichte Tränen in seine Augen. Er verstand gar nichts mehr und so nahm er nun auch wieder sein Ohr von der Wand.
 

Leise schlich er sich zur ersten Tür hinüber und genauso leise machte er sie auf und wieder zu. Der Soldat schaute ihn für einen Moment an, dann jedoch schlurfte er hinfort. Mit dem Gewissen, das die Weisen tatsächlich vor ihm Angst hatten... was er nicht verstand. Hatte er den etwas getan? Was war dieser Lebensstein für ein Stein? Und warum trug er ihn in sich?

Während er nun so durch die Gänge schlurfte dachte er über das gesagte der fünf Weisen nach und darüber, das seine Mutter und die fünf Weisen ihm anscheinend ein paar Dinge verheimlicht haben. Was er sehr gemein fand und nicht akzeptabel. Ob es auch Elias wusste? Er seufzte.
 

Vorsichtig stieß er eine Tür auf, woraufhin er in ein ziemlich schön eingerichtetes Zimmer gelangte. Die Gardinen flatterten Federleicht im Wind und zwei Weiße Augen schauten zu ihm hin. Es war das Wohnzimmer von ihm und seiner Mutter und so schaute Silvia auf, als sie bemerkte das ihr Sohn heim gekommen war. Sie legte denn Teebecher auf den Glastisch und setzte sich auf von die blaue dreier Couch, woraufhin sie sich nach vorne beugte und strahlend ihre Arme ausstreckte. „Na mein kleiner, wie war dein erster Tag in der Schule?“ Ihr Lächeln war unsterblich schön für so ein zierliches Geschöpf. Und auch wenn Ruffy sauer war, so konnte er niemals wirklich auf seine Mutter sauer sein. Nicht wenn er sie so sieht. „Es ging... ich habe die anderen Kinder kennen gelernt. Mum.“ Er machte einen Schmollmund und ging dann auf seine Mutter zu.

Noch beim gehen selbst fiel Silvia auf, das er eine kleine Wunde an der Nase hatte, doch das umarmen wollte sie sich nicht nehmen lassen, weswegen sie ihn fest an sich schmiegte und seinen Kopf gegen ihre Brust legte. Sie liebte ihren Jungen so sehr, das sie ihn nie wieder los lassen könnte.

Was sie jedoch dennoch tat. Sie legte seinen Kopf zurück und schaute so tief in seine Augen hinein um zu sehen, was los war. „Und woher hast du die zwei Verletzungen?“

„Mhh...“ Ruffy suchte nach einer Ausrede, doch so wirklich fand er keine. Was aber Silvias größtes Glück war, das er ihre Krankheit anscheinend nicht übernommen hatte. Zum Glück. „... ich mag die anderen nicht so.“

„Sag mir nicht, das du in deiner ersten Schlägerei verwickelt warst.“ Silvia lies ihn nun komplett los und schaute ihn dabei streng von der Seite an. Sie spielte es jedoch nur, da sie nicht wirklich sauer auf ihn war, sondern einfach froh, das er sich auch wie ein normaler Mensch, oder eher gesagt, Drache verhielt.

„Die hassen mich!“ Ruffy schaute zu seiner Mutter auf, jedoch fand er nur Freude in ihren gespielt bösen Augen, was jedoch gar nicht verstand. „Die mögen mich nicht und ich mag sie nicht. Kann ich dieses doofe Spiel nicht lassen und bei Vegapunk wieder sein?“

„Seit wann nennst du Elias so?“

„Tut mir leid, aber man muss dort so förmlich reden.“ Nuschelte er, woraufhin er wieder in den Arm genommen wurde. Ruffy genoss jede Berührung seiner Mutter so sehr, das er für einen Moment seine Augen schloss und einfach tief durchatmete.

„Ja, schon gut.“ Silvia lächelte friedlich. „Elias wird sich gleich mal deine Wunden anschauen und dann machen wir etwas zusammen, ok?“

„Ich würde viel lieber mit dir zu den Weisen gehen!“ Kommentierte dies Ruffy, lies jedoch den Arm seiner Mutter nicht los. „Die Weisen sollen mal ein erstes Wort mit dem Jungen sprechen. Vielleicht würde er ja dann auch höflicher sein.“

„Willst du etwa als Petze gelten?“ Silvia zog eine Augenbraue hinauf. Sie war zwar nie in einer richtigen Schule gewesen, dennoch wusste sie aus Büchern was eine Petze war.

„Wieso eine Petze?“

„Eine Petze ist jemand, der andere verpetzt. Der andere in die Pfanne haut oder so zu sagen, wenn jemand etwas anstellt, das derjenige gleich zum nächsten Erwachsenen läuft und das verrät. Eine Petze wird von jedem gehasst... vielleicht wenn du nichts sagst, werden sie dich ja mehr mögen?“ Silvia blinzelte und schaute dann in ihre kleinen Sohns Gesicht um besser seine Reaktion zu sehen. Doch so eine Reaktion hätte sie nun nicht erwartet.

„Genauso wie ihr es mit mir macht?“ Ruffy lies nun doch den Arm seiner Mutter los und stellte sich vor sie hin. Er war sichtlich sauer. „Was soll das bitte? Warum habt ihr mir nie etwas über den sogenannten Lebensstein erzählt? Warum verheimlicht ihr mir einfach so etwas?! Ihr seit echt gemein, wenn es mich betrifft!“ Er schnaufte laut, weswegen Silvia ihn Verständnislos anschaute. Dann wurde ihr Blick jedoch trübe, bis hin, bis sie seufzen musste.

„Ach... woher weißt du das?“

„Woher ich das weiß ist egal! Warum... warum habt ihr mir nie was darüber erzählt? Was ist das überhaupt?“
 

Traurig schaute Silvia ihren kleinen Jungen an und voller Kummer schaute sie dann auf den Boden. „Das... ist eine lange Geschichte mein kleiner.“ Meinte sie betrübt, woraufhin sie sich ganz auf den Boden setzte. Ihre Augen glitzerten leicht vor Scharm. „Dieser Stein, wir wissen nicht viel darüber. Aber ich erzähle dir das, was ich darüber weiß...“ Sie schluckte noch einmal tief, ehe sie ein weiteres Mal ansetzte. „Die Inseln auf der Grand Line und in der Neuen Welt... du weißt ja das sie nur mit Log Ports anvisiert werden können, nicht wahr? Das liegt daran, das sie sich von anderen normalen Inseln unterscheiden. Die Inseln auf der Linie besitzen nämlich so gesehen ein Herz. Einen Stein, der ihr Inselherz bildet. Dieser Stein sorgt für das Leben auf dieser Insel, für die Geschöpfe, die Luft und den Wachstum. Ohne einen Stein würde die Insel untergehen, oder gar trostlos und ohne Leben sein. Das ist ein Lebensstein.“ Sie stoppte und schaute nun wieder auf. Sie wusste nicht so recht, wie sie nun fort fahren sollte, doch es beruhigte sie ungemein, das sich Ruffy wieder beruhigt hatte. Er schien nun ruhig zuzuhören und seine Wut konnte man nun auch nicht mehr in seinen Augen sehen.

Und so war es auch. Er hatte ihr ruhig zugehört und war fasziniert von dieser Kraft. Hieß es nun, das er so ein Inselherz in sich hat? Das er auch von einem Log Port anvisiert werden kann? Das er für die Luft und für den Wachstum zuständig ist, dort wo er war?

„Du hast bestimmt viele Fragen mein kleiner, aber das verstehe ich voll und ganz.“ Sie kicherte, dann nahm sie tief Luft und hauchte aus. „Und nein, nicht ganz die selben Fähigkeiten. Der Stein schützt dich soweit wir wissen letztendlich, wenn du es beherrschen solltest, würde wahrscheinlich jede Wunde von dir heilen. Ob du auch andere heilen kannst, weiß ich nicht.“ Sie lächelte sanft, dann strich sie ihm über die Nase. „Anscheinend kannst du noch nicht ganz diesen Stein beherrschen, was eigentlich logisch ist. Ich glaube das kaum jemand auf dieser Welt so eine gewaltige Kraft beherschen könnte.“

„Und warum habe ich ihn? Wo ist er? Und weshalb kann man ihn nicht raus nehmen?“ Ruffy streckte sich etwas zu ihr hin. Er wollte jetzt unbedingt mehr wissen über das alles. Schließlich mochte er es ganz und gar nicht, wenn man Geheimnisse vor ihm besaß, erst recht wenn es um ihn ging!
 

Silvia sah die große Neugierde in seinen Augen und ein Lächeln bildete sich abermals auf ihren Lippen, jedoch blieb die Traurigkeit in ihren Augen vorhanden. Sie seufzte träge, woraufhin sie vorsichtig vom kalten Boden aufstand und hinüber zur Couch ging, anschließend setzte sie sich im Schneidersitz hin und klopfte mit der linken Hand neben sich, damit ihr Sohn das gleiche tun würde.

Zuerst hatte Ruffy sie nur neugierig angeschaut, nun jedoch ging er ihr nach und hüpfte auf die Couch, weswegen Silvia kurz selber hoch hüpfte. Sie kicherte auf, dann legte sie ihre Hand auf Ruffys Kopf, sodass dieser wieder aufmerksam auf sie wurde. Auch er hatte sich in einen Schneidersitz gesetzt.

„Nunja. Mein Vater war sehr berühmt, wie du weißt, nicht wahr?“ Silvia zwinkerte ihrem kleinen Sohn zu, dann schaute sie auf zur Decke. Er konnte ihr gut ansehen, das sie nun in eine lange Vergangenheit zurück dachte und sich auch daran erinnerte. „Es ist sehr lange her... es war die Zeit, wo er mit zwanzig anderen Menschlichen Königen die Regierung erschuf. Er erschuf sie jedoch um einen Mann zu beseitigen, der üble Gedanken hatte.

Dies gelang ihm sehr spät auch und rettete damit die Welt, doch ihn getötet hat er ihn nicht. Stattdessen hat er der Insel, auf der der Kampf war den Stein entnommen und die Seele des Gegners darin eingesperrt. Seitdem lebt die Seele dieses Mannes in diesem Stein. Er war eigentlich bis vor zwei Jahren in der großen Schatzkammer eingesperrt und nur die wenigsten wussten von diesem Schatz. Es wird sogar behauptet das das wissen über diesen Schatz die ganze Welt verändern könnte. Aber dann...“ Sie seufzte träge und schaute nun wieder hinunter zu ihrem kleinen Jungen. Noch trauriger wirkte ihr Anblick. „Als ich schwanger mit euch Vieren war, war ich so glücklich, das ich alles tat. Ich bin sogar durch die großen Korridore der Schatzkammer getanzt.“ Sie lächelte kurz, was jedoch sofort verblasste. Sie schien sich nun noch mehr zu erinnern, was ihr anscheinend nicht zusagte. Sie wollte sich nicht erinnern, doch es kam dennoch und so erzählte sie weiter... Er hatte schließlich ein Recht darauf, es zu erfahren...
 

Ein weißhaariges Mädchen rannte durch ein paar Gänge. Ihre Weißen Haare flatterten ihr hinterher, dennoch verfingen sie sich nicht in den Dingen, die in den ganzen Schränken lagen.

Manchmal hielt das Mädchen an und betastete manch ein Ding, dann jedoch machte sie wieder eine Drehung, hüpfte von Bein zu Bein und rannte dann weiter. Ihr Bauch wurde vom weißem Kleid verdeckt und man konnte nicht gleich erraten, das sie hoch schwanger war. Dennoch war sie es und in bestimmten Momenten konnte man ihre runde Kugel, die sie unter dem Kleid trug auch erkennen.

Sie war glücklich, ja Silvia war äußerst glücklich in diesem Moment und so fuhr sie lachend fort. Sah sich alles an und gab sogar einer kleinen Krone einen Kuss.

Als sie auch schon weiter lief und alles hinter sich lies.

Diamanten, Zepter, Juwelen, Kronen, Ketten, Ringe... alles war hier vorhanden. Man konnte nichts sehen, was nicht da war. Sogar Statuen aus reinstem Gold standen an den enden der Regale. An einer Statue blieb sie für einen Moment stehen. Schaute von unten zu ihr hoch, bis sie blinzelte und von hinten Stimme hörte. „Meine Königin? Meine Königin! Sie müssen zurück! Sie sind hochschwanger! Sie können hier nicht Purzelbäume schlagen!“ Rief jemand, doch Silvia lachte bloß darüber.

„Purzelbäume?!“ Fragte sie gespielt Lästern nach. „Das wäre gut, mal schauen wo ich das mach!“ Dann rannte sie lachend weiter. So dumm wäre sie natürlich nicht, dennoch machte es ihr jedes Mal Spaß ihre Bewacher und erst recht, ihren Agyd Leo zu verärgern.
 

Der Gang, in dem sie rannte endete und so kam sie nun auf eine Kreuzung, vom dem mindestens sechs Wege abgingen. Ihr Blick fuhr schnell umher, so konnte sie gut die einzelnen Wege betrachten. Welchen würde sie als nächstes wählen?

„Meine Königen! Bitte machen sie nichts dummes!“ Ihr Blick huschte nach hinten zurück, wobei sie ein paar Soldaten suchte. Jedoch keine fand, sie schienen noch all zu weit weg zu sein, als das sie sie einholen könnten. Auf ihrem Gesicht erschien ein Lächeln, was sie jedoch nicht bemerkte war, das in mitten der Gabelung ein kleiner Podest stand. Eine Glaskugel war darüber angebracht und auf einem Roten Kissen mit goldenen schmuck lag eine weiße Kugel.

Und diese weiße Kugel schien auf zu leuchten. Langsam, aber immer zu heller werdend. Man konnte das Gefühl nicht los werden, das man beobachtet wurde.

Auch Silvia fühlte dieses Gefühl, weswegen sie leicht verwirrt war. Sie wankte vom einen Fuß zum anderen, als sie endlich am anderen Ende des Ganges ihren Agyd Leon erkannte. Wieder erstrahlte ein grinsen auf ihrem Gesicht, als sie jedoch ihn hörte, verschwand dies. „Hinter ihnen! Majestät hinter ihnen!“ Er schrie wie am Spieß, als er hinter Silvia zeigte. Seine Hand war ausgestreckt, als würde er sie gleich weg ziehen wollen würden. Dafür war er jedoch noch viel zu weit weg.
 

Langsam aber mit Bedacht schaute sie erst mit ihren Augen zurück. Ein Leuchten konnte es bereits an den Wänden sehen, weswegen die Angst noch größer wurde. Als sie sich nun ganz umdrehte, konnte sie kaum mehr atmen.

Die Kugel, die eben noch so ruhig da gelegen hatte, als würde sie lediglich schlafen, schwebte nun einen Meter über dem Kissen. Schwankte leicht hoch und runter, so als hätte es Flügel. Was es jedoch nicht im geringsten besaß, weswegen Silvias Augen nur noch größer wurden.

„Nicht mal im Dritten Monat.“ Meinte eine dunkle Stimme und über die Arme von Silvia fuhr eine Gänsehaut. Diese Stimme hatte sie nun noch nie gehört, doch sie wusste ganz genau was damit gemeint war.

In ihrem Bauch waren keine Menschlichen Babys, sondern Eier. Und sobald das In Leben und die Schale komplett gewachsen waren, würden sie aus ihrem Bauch kommen und erst dann würde sich das Kind darin entwickeln. In Prinzip ist sie immer noch im ersten Monat und das machte ihr Angst... wer hatte das gesagt... war das etwa dieses... Ding?

Ihr Mund klappte auf, als sie einen Schritt zurück ging. Jedoch stieß sie dabei bloß ein paar Bücher vom Regal, weswegen gleich der nächste Schauer über ihren Rücken fuhr.

„Die Seele eines Menschen...“ Abermals erscholl seine Stimme, weswegen jetzt Silvias Herz in die Hose rutschte.

„Hör auf damit! Wer auch immer du bist!“ Sie schrie so laut sie konnte, lies jedoch die Perle nicht aus den Augen.

„...entwickelt sich im dritten Monat seines Lebens.... Vielen Dank.“ Die Stimme schien nun keine Anstalten mehr zu machen etwas noch zu sagen, stattdessen wurde Silvia blass um ihre Nase.
 

Ehe sie noch etwas erwidern konnte schnellte die Perle von ihrem Platz und ein unendlicher Schmerz breitete sich in ihr aus, so als hätte man ihr mit einem dumpfen Schwert in die Magengrube gehauen....
 

„... Er verschwand in meinem Bauch, noch ehe ich es verhindern konnte. Als du dann geboren wurdest, mussten wir feststellen das der Lebensstein... in deinem Herzen ist und das ist der Grund, warum wir ihn dir auch nicht entfernen können.“

Ruffy starrte sie sprachlos an. Er konnte nicht fassen, was er da gerade gehört hatte. Doch dies war nicht alles, denn nun stahl sich dennoch ein kleines Lächeln auf die Lippen von Silvia. „Nunja... der Lebensstein hat jedoch nicht nur Ungutes gebracht. Nein, er hat mir das Leben gerettet, als er in mich fuhr und als ich euch gebärde.“

Als sie dies sagte wurde es still zwischen den beiden. Traurig blickte Silvia zu ihrem Sohn hinüber und dachte darüber nach, was sie ihm noch sagen könnte. Aber in Grunde genommen hatte sie ihm nun alles wichtige erzählt. Alles was er wissen musste wusste er nun. Das hoffte sie zu mindestens. Und sie hoffte genauso, das er ihr verzeihen würde, für das, das sie es verheimlicht hatte. Vielleicht hätte sie ihm das doch schon früher bei bringen sollen? Doch sie hätte nicht gewusst wann der richtige Moment gewesen wäre...

„Also dieser Lucky ist immer noch doof gewesen, er hat mir voll auf die Nase gehauen!“ Meinte Ruffy auf einmal und zeigte so auf seine Nase, die immer noch leicht verletzt war.

Silvia zuckte zusammen und schaute irritierend auf ihren Sohn hinab. Irritiert darüber, das er so einfach das Thema gewechselt hatte, jedoch nun auch froh darüber, das er es getan hatte. Wieder trat ein Lächeln auf ihre Lippen und sie nickte ihrem kleinen zu. „Das kann schon sein, aber da musst du durch!“ Meinte sie und legte daraufhin ihre Hand auf seinen Kopf, als Zeichen dafür, das sie zu ihm stand.

Ein sachtes Lächeln breitete sich auch auf seinem Gesicht aus.

„Trotzdem werde ich mal mit den Weisen reden.“ Ein Seufzen drang aus dem Mund von Ruffy, woraufhin er aus dem Augenwinkel zu seiner Mutter hoch schaute, diese schüttelte lächelnd ihr Kopf. Es war kein verneinen, sondern so ein schütteln, als würde sie es nicht fassen, wie sich ihr Junge benahm.

„Mach das, aber...“ Sie nahm ihre Hand wieder von Ruffys Kopf runter, legte sie jedoch nun an ihre Lippen. „Psssst... die Weisen sollten nicht erfahren, das ich dir dies gesagt habe, ok?“ Ruffy blinzelte daraufhin, nickte jedoch sofort ein. Er würde schließlich alles für seine Mutter tun.

Sogar durch den Tod gehen.
 

Er sollte in Prinzip die Weisen anlügen...

Als er gerade auf dem Weg zurück zu den Weisen war, musste er darüber schmunzeln. Wusste seine Mutter, um was sie gebeten hatte? Er müsse nun lügen und durfte nichts sagen.

Na gut, die Weisen wussten ja nicht das er was über den Lebensstein in seinem Herzen wusste, aber dennoch... und wenn er nichts sagen würde. Gar nichts? Würde das immer noch lügen sein?

Er wusste es nicht so recht. Seine Hand kratze leicht vor Verzweiflung an seinem Kopf. Diese Frage müsse er unbedingt einmal Elias stellen, ob er eine Antwort darauf hatte? Ob schweigen auch lügen war? Dann hatten in Prinzip die Weisen und seine Mutter in nicht angelogen, es tat jedoch dennoch genauso weh, das sie nichts gesagt haben.

Warum muss das so schwer sein?

Er seufzte tief, blinzelte jedoch als er abermals in die Bibliothek eintrat.

Der Soldat stand noch immer an der gleichen Stelle und schien nicht von dort weg getreten zu sein. Nicht mal ein Zentimeter hatte sich an ihm verändert, weswegen der kleine Junge schnell an ihm vorbei ging. Dieselmal nickte er ihm zu "Grum" dennoch schien der Soldat kein Interesse dafür zu hegen ihn zurück zu grüßen.

Kopfschüttelnd stieß er die Tür auf und betrat nun denn Zwischenraum. Er holte tief Luft und schloss dann hinter sich wieder die erste Tür, um dann vor der zweiten Tür stehen zu bleiben. Er legte eine seiner Handflächen auf die Tür und schloss nochmals die Augen. Die fünf Weisen. Er dachte über sie nach. Sollte er ihnen nun noch so sehr vertrauen wie vorher...? Er musste die fünf weisen unbedingt einiges fragen. Einen anderen Sinn hätte das alles nicht. Aber wenn er sie fragen würde, würden sie nur aufhorchen und das wollte er nicht. Er wollte nicht, das sie was falsches von ihm dachten.

Nochmal tief durchatmend öffnete er nun auch die zweite Tür. Sofort schien die helle Sonne ihm ins Gesicht, weswegen er eine Hand vor seine Augen machen musste.

Die Gardinen waren nicht zugezogen, dadurch wurde er geblendet. Erst nach einiger Zeit konnten sich seine Augen daran gewöhnen und konnte sehen, das sich die fünf weisen auf ihrem Plätzen befanden. und sie schauten ihn an...
 

Er nahm nochmal tief Luft und ging dann mit der Brust hinaus gestreckt zu denn fünf hinüber. Diese schauen mit Erwartung zu ihm hinüber, jedoch sagten nichts dazu, das er hinein gekommen war' Ruffy ging an den weisen vorbei und ans Fenster, wo sein blick auf denn wohl größten Pool überhaupt fiel.

"Und wie war dein erster Tag in der Schule gewesen, mein Junge?"

Er drehte sich nicht um als er dies gefragt wurde, dennoch lauschte er genau der Stimmlage des dicksten Weisen. Und er hörte auch eine leichte Ironie, weswegen sich seine Mundwinkel leicht krausten. "Es ging. Sagt mal kennt ihr den Besitzer des Nestes?"

"Denn Besitzer? Warum fragst du das, ist den etwas vorgefallen?" Fragte nun der älteste, woraufhin der kleine seufzen musste. Er hatte seine Hände hinter den Rücken verknotet. Nun jedoch öffnete er sie wieder und drehte sich dabei um. Sein Blick ging einmal in der Runde rum, sodass er einmal in jedes Gesicht schaute.

Er wusste ganz genau das die Weisen es wussten, weswegen er diese Sache nicht verheimlichte und normal weiter redete. So zeigte er einmal auf seine Nase. "Der Junge von ihm, Lucky sein Name, hat mir einmal ohne Grund auf die Nase geschlagen. Ich wollte das sein Vater ihm mal genau erklärt was es bedeutet mit jemand anderem so zu sprechen."

James zog eine Augenbraue hoch, während die anderen drei ihn bloß stumm anschauten. "Du..." James stoppte und schaute sich den Jungen nochmals genau an. Woraufhin er jedoch leicht lächelte. "Wenn wir nun ihn darauf ansprechen würden, würden wir bloß riskieren, das sein Vater heraus findet was mit dir ist und das wollen wir nicht, oder? Deswegen solltest du dich weiterhin wie ein normaler Junge benehmen-" Er wurde von Ruffy unterbrochen. "Aber sie hassen mich! Alle hassen mich!!"

"Bleib mal ruhig kleiner." James stand von seinem Stuhl auf und ging nun zu ihm hinüber, woraufhin er sich zu ihm hinunter beugte und ihm tief in die Augen sah. "Es muss nun mal geheim bleiben, aber ich denke mal, wir können dir eine Unterstützung geben. Was hältst du davon?"

"Meinst du... ihr gebt mir endlich Kame?" Plötzlich stahl sich ein Lächeln auf seine Lippen und es vergrößerte sich, indem er auf seine Zehenspitzen ging. Er freute sich schon seit langem darauf seinem Agyd zu begegnen. Erst recht weil er damals gesagt hatte, das er darauf verzichte, ihn schon von Anfang an bei sich zu haben. Er solle bei seinem Vater auf wachsen und dementsprechend erst mal trainieren.

Doch die Reaktion von James war etwas anders, als er gedacht hätte. Denn er schaute nicht so aus, als würde er genau dies sagen, weswegen sein Lächeln verschwand. "Und?" Fragte der kleine Junge nochmals nach, jedoch schüttelte er dieses mal seinen Kopf.
 

„Nunja, ich habe mir etwas... anderes gedacht.“ Meinte er und stellte sich nun vor dem Jungen hin. Er lies sich in die Hocke gehen um ihm besser in die Augen schauen können. Ruffy, der immer noch neugierig, jedoch nicht mehr mit Freude schaute, wartete ab was er nun noch sagen würde. „Weiß du noch, das auch ich eine Tochter habe?“

„Du meinst... Kate, oder?“ Ruffy blinzelte, als er versuchte sich daran zu erinnern. „Ja... Aber sie habe ich ja schon lange nicht mehr gesehen.“

„Kein Wunder.“ Plötzlich lachte James auf. Es war ein ehrliches Lachen, was Ruffy wieder dazu brachte auf zu schauen. „Sie ist jetzt bereits drei Jahre alt und ziemlich... naja, ein kleines Prinzesschen halt. Aber sie geht in die selbe Klasse wie du und ich denke mal, sie wird einiges machen können. Damit du halt nicht mehr geärgert wirst. Was hältst du davon?“

Ruffy knickte seinen Kopf leicht zur Seite und dachte über diesen Vorschlag nach. Er konzentrierte sich und versuchte zu sehen, ob das Mädchen wirklich in der selben Klasse saß. Hatte er sie gesehen gehabt?
 

„Dann werde ich sie mal her holen lassen.“ Meinte James noch dazu und während Ruffy nachgedacht hatte, war er bereits wieder aufgestanden und schlurfte nun hinüber zu den anderen vier Weisen und dem Tisch. Darauf war nicht nur eine Vase mit Blumen, sondern auch eine Teleschnecke. „Sie weiß ja wohin sie muss.“

„Dann lasst uns gleich mal ein wenig raus gehen.“ Meinte der dünne der Weisen und stand aus seinem Sessel auf, auch der zweite stand nun auf und so standen alle Fünf Weisen in einem Kreis. Ruffy schaute dem zu, bis er beschloss sich auch an den Tisch zu stellen.
 

„Aber Mama!“ Meinte eine weibliche Stimme, als man ihr gerade ein Rotes Kleid anzog, statt die alltägliche Tenryubitoren Kleidung. Doch die Blase auf ihrem Kopf blieb dennoch. „Das ist doch wohl die Höhe?“

„Kleines, lass mich dir das einfach anziehen, schließlich will dein Dad dich ja nicht jeden Tag bei sich haben, oder?“ Die Mutter, die man in diesem Moment nicht sah, war mehr als freudig überrascht gewesen von dem Anruf von James, weswegen sie ihre Tochter bestmöglich hübsch machte.

„Na und?“ Diese jedoch zickte und streckte nun sogar ihre Zunge raus. „Lass mich doch. Dad ist doof.“

„Lass ihn das erst mal hören.“ Die Mutter lachte, lies jedoch ihre Tochter los, damit diese nun endlich aus der Tür Verschwinden konnte. Schuhe hatte sie bereits angehabt.

Ehe sie jedoch draußen war schmiss sie ihre Haare nach vorne und durch zauste sie nochmals eingehend. Sie wollte nicht wie ein normales Mädchen aus sehen. Immer wollte ihr Dad, das sie die Prinzissen von Mari Joa war. Aber sie wollte eine Wilde Prinzessin sein und so war sie es auch.

Schnell rannte sie hinüber zum Schloss.
 

„Hi.“ Kate hob ihre Hand hinauf, als sie vor dem Schloss stand und die Wachen sich vor ihr postierten. „Ich wollte bloß zu meinem Dad.“

„Deinem Dad?“ Einer der Wachen hob eine Augenbraue hinauf und schaute sich die kleine genauer an. „Zeig dein Ausweis.“

Kate schüttelte ihren Kopf und seufzte daraufhin. Immer das selbe mit diesen Soldaten, müssten die nicht langsam wissen, wie man aussah? „Hier bitte, ist das genügend?“

Die Soldaten schauten, als das kleine Mädchen eine Brosche hinaus holte. Diese Brosche zeigte einen goldenen Drachen, mit einem Roten und einem Goldenen Auge. Der Soldat schaute nicht schlecht als er das sah und sofort lies er das Mädchen ein.

Diese streckte dem Wachtposten die Zunge raus. „Du Neuling solltest dir mein Gesicht gut merken, sonst sage ich meinem Dad, das er dich raus werfen soll!“

Der Soldat holte tief Luft und trat einen Schritt zurück, als das Mädchen auch schon im Schloss verschwunden war. Der Soldat jedoch wusste ganz genau was das „raus werfen“ hieß, was dem Mädchen anscheinend nicht im Geringsten in den Sinn kam. Es war um genauer zu sein, ein anderes Wort für „Exekutieren“.
 

Kate wischte sich nochmals ihre Haare aus dem Gesicht, als sie vor den Türen der Bibliothek stand. Hier wiederum stand abermals ein Soldat, der anscheinend keine Anstalten machte sie nicht durch zu lassen, jedoch sie dennoch anredete.

„Miss Katerina. Dürfte ich sie dennoch bitte bitten mir ihren Ausweis zu zeigen?“ Der Soldat schien freundlich zu sein, erst recht weil er wusste, wie Kate so drauf war und so hielt leicht lächelnd seine Hand hin.

Kate seufzte. Sie hatte die Brosche gleich in ihrer Hand behalten und so konnte sie ihm diese auch gleich zeigen. „Ok, Dann können sie auch eintreten.“ Meinte der Soldat und stellte sich darauf wieder in seine alte Position nieder. Kate verdrehte ihre Augen und stieß nun die Tür zu Bibliothek auf.
 

Als sie eintrat roch sie gleich den Geruch von den ältesten Büchern dieser Welt. Von ihrem Vater hatte sie gehört das es noch so eine Bibliothek damals gab... diese jedoch abgebrannt war. Einige Bücher sind hier gelandet und so ist der Geruch von Rauch hier rein gelandet. Sie verzog ihr Gesicht, dann jedoch blieb sie abrupt stehen, als sie sah, wer da stand.

Das hatte sie noch nie gehabt!

Warum standen dort alle fünf Weisen? Alle! Sie hat bislang immer nur mit ihrem Dad geredet, wenn es hoch kam. Aber alle fünf Weisen und das außerhalb ihres Bereichs zu sehen, musste bedeuten das irgendwas geschehen sein musste.

Sie schluckte schwer. Hatte sie die letzten Tage irgendwas gemacht? Irgendwas getan, wofür sie nun eins auf den Kopf bekommen würde?

Mit einem schlechten Gewissen ging Kate langsam weiter, als auch schon die Weisen zu ihr schauten. Ihre Augen visierten das Mädchen an, wodurch sie nur noch langsamer ging als zuvor.
 

„Dad?“ Fragte sie leise, da dieser der einzige war, der sich nicht zu ihr gedreht hatte. Nun aber sich vom Tisch abwandte und sich zu ihr umdrehte. Ein Lächeln lag auf seinen Lippen, als der blonde Weise seine kleine Tochter sah.

„Da ist ja meine Kleine!“ Sagte er freudig, jedoch blieb er am Tisch stehen. „Du siehst mal wieder wunderbar aus!“ Er spielte nun nicht auf ihren Haaren rum. Doch Kate wusste ganz genau. Die anderen Weisen schauten ihre zerzausten Haare an, weswegen sie leicht rot wurde und kein Wort sagte.

James seufzte tief. „Keine Angst.“ Er nickte den anderen vier Weisen zu und fuhr dann fort. „Ich habe eine kleine Aufgabe für dich.“

„E-Eine Aufgabe?“ Es war total unangenehm so von den anderen Weisen angestarrt zu werden, sodass sie anfing auf ihren Lippen herum zu kauen. Ihr Kopf war nach unten geneigt, während ihre Augen verstohlen nach oben blickten. Ok, Ärger gab es also nicht. Aber was war so wichtig, das die anderen Weisen hier standen?

„Nun...“ James hauchte abermals aus. „Schatz, ich würde gerne das du in der Schule auf einen Jungen aufpasst. Ihm zeigst wie man sich wie die anderen Schüler benimmt. Ok?“
 

Nun schaute sie ganz auf. Verwundert und zugleich Irritierend. Auf einen anderen Jungen? Ihr kam sofort dieser Neue in den Sinn. Aber das konnte doch wohl unmöglich sein! Dieser Junge war ein... Noob und gehörte gar nicht richtig in die Klasse. Keiner mochte ihn. Keiner wollte ihn. Also konnte ihr Dad doch nicht verlangen, das sie auf so einen Idioten aufpasst. Schnell schüttelte sie ihren Kopf, um sich von diesem Gedanken zu befreien. „Und auf wenn?“

„Erst versprichst du uns auf ihn auf zu passen.“ Meinte auf einmal einer der anderen Weisen etwas zornig.

„Heyhey...“ James drehte sich zu diesem um und wedelte etwas mit den Händen um diesen zu beruhigen, was anscheinend kein Effekt hatte. Stattdessen waren die Augen des anderen Weisen zornig verzogen, sodass James für einen kleinen Moment vor Schreck erstarrte.

Kate wusste schon immer, das ihr Dad nur das letzte Licht von den fünf Weisen war. Die anderen waren schon viel älter als er! Aber das er so angeschaut werden konnte, hatte sie nicht gewusst. Weswegen sie ihren Vater schnell aus der Affäre ziehen wollte. „Ich verspreche es! Ich passe auf ihn auf.“
 

James lächelte glücklich, als er hörte, wie nett seine Tochter doch war und so atmete er glücklich tief ein und aus. Seine Tochter war einfach die beste. Er schaute wieder zu ihr und grinste nun. „Nun dann.“ Meinte er und ging einen Schritt zur Seite, woraufhin er den Blick auf den kleinen Jungen frei gab. „Darf ich vorstellen. Raphael.“

Kate erstarrte, als sie diesen einen gewissen Jungen in die Augen blickte, jedoch verlor sie nicht ihr Lächeln aus dem Gesicht. Der Junge wiederum blickte zurück, kalt wie sie es empfand. Verdammt. Dann war er es also tatsächlich. Sofort verzog sie ihr Gesicht, machte jedoch gespielt ein Lächeln drauf. „Hey. Ich bin Katerina. Aber meine besten Freunde nennen mich Kate.“ Meinte sie und versuchte dabei so glücklich aus zu schauen, wie es nur ging.

James freute sich über dieses Ereignis und so legte er seine beiden Hände ineinander. „Na wenn das nicht ein guter Anfang ist!“

Raphael dagegen seufzte und hob auch nur seine Hand. Er hatte dieses Mädchen in der Schulklasse gesehen, jedoch nicht gleich wieder erkannt. Er konnte sich noch daran erinnern, wie sie damals ausgesehen hatte... ein kleines Kind. Rotznase. „Hey!“

Die anderen vier Weisen beobachteten das Schauspiel, woraufhin der dicke, James eine Kopfnuss verpasste. Er wusste ganz genau was für Fantasien James gerade hatte und diese waren einfach so verrückt, als das sie wahr werden konnte.

Er hat sich seine Tochter in einem wunderschönem Hochzeitskleid vorgestellt und Raphael in einem Anzug. Beide bereits erwachsen und schön in ihrer eigenen Art und Weise. Und sie standen nebeneinander, Hände haltend. Vor ihnen ein Priester, der die alt bekannten Worte sprach. James bekamm einen roten Schimmer auf seine Wangen... als er auch schon eine Kopfnuss kassierte. Der Dicke seufzte und putzte seine Hose ab, woraufhin er zu seinen drei Kollegen schaute.
 

„Gehen wir. Mehr müssen wir nicht wissen. Aber denk daran, halte dein Versprechen!“ Meinte der dünne der Weisen, als sein Blick nochmals auf Kate hinunter ging. Diese zuckte maßgeblich zusammen und fing an zu schwitzen. Man durfte die fünf Weisen nicht reizen. Das wusste sie, wie jeder andere hier in Mary Joa.

Sie war froh als die vier Weisen – außer ihr Dad – endlich wieder in ihren Räumen verschwanden und damit sie in Ruhe ließen. Sie seufzte tief, als ihr Vater jedoch auf ihre Schultern klopfte. „Ich weiß. Du wirst ihm schön beibringen wie man sich benimmt. Nicht wahr?“

„Wie man sich benimmt?“ Sie schaute zuerst auf zu ihrem Vater, dann jedoch wand sie sich wieder zu dem Jungen, der immer noch auf dem Tisch saß. Still und Leise. Wie eine Statue. Und er starrte sie an.

Was für ein Psycho musste man bitte sehr sein?!

„Ja, er ist noch nie außerhalb des Schlosses gewesen, oder sollte ich eher sagen. In einer Schule.“ Nickte James. Er hatte sich mittlerweile auf seine Knie gesetzt und schaute genauso hoch zu Raphael. Jedoch stand Stolz in seinen Augen geschrieben, was Kate zu frustrieren wusste. Was sollte das bitte? Er sollte auf SIE stolz sein. Und nicht auf diesen merkwürdigen Jungen.

„James und auch andere nennen dich Prinzessin, oder?“ Endlich eine Regung. Raphael sprang vom Tisch runter und blieb dann auf dem Boden stehen. Er war nicht so groß wie Kate, sodass Kate selbst nun ihren Arme in die Hüfte legte.

„Ohja so nennt man mich. Also habe Respekt vor mir! Kapiert! Und ich soll dir also beibringen wie man sich in der Schule benimmt?“ Sie zog eine Augenbraue hinauf und lehnte sich dann wieder etwas nach vorne um den Jungen besser sehen zu können. Doch das was sie hörte war nicht gerade das, was sie hören wollte. Der Junge kicherte! Zwar verzog er nicht sein Gesicht, dennoch versuchte er ein Lachen zu verkneifen. Was ihre Ehre zutiefst verletzte. „Was soll das bitte sehr! Warum lachst du!“
 

Kate wollte gerade auf den kleinen Prinzen los stürmen, als James sie aufhielt und lächelnd zurück zog. „Nun, Raphael ist was besonderes. Bitte behandle in nett. Ok?“ Er nickte seiner Tochter zu, sodass sie wieder zu ihm aufschaute.

Dann seufzte sie innerlich. „Ja, das habe ich schon verstanden.“ Aber warum muss dieser Bengel so blöd sein? Fragte sie innerlich und schüttelte sich vor der Vorstellung sich um ihn zu kümmern.

„Das ist gut! Dann wird er dich morgen früh in der Schule aufsuchen.“ James klopfte ihr auf den Rücken und stand dann auf. „Dann kannst du jetzt wieder zurück nach Hause.“

Kate lies es sich nicht anmerken, jedoch wusste sie bereits was morgen in der Schule los wäre. Sie würde ihre Freunde verlieren, wenn so ein Dummkopf an ihrer Seite klebte! Sie müsste sich schleunigst etwas ausdenken, wie sie ihn nicht immer an den Backen hat. So nickte sie ihrem Vater zu. „Ok. Hab dich lieb, Vater und du...“ Sie umarmte ihren Vater schnell und sah dann wieder zu dem schweigsamen Jungen. „Wir sehen uns morgen.“

Ein lächeln huschte auf ihre Lippen, was jedoch James nicht sehen konnte. Jedoch konnt dies Ruffy, sodass ihm eine Gänsehaut über den Rücken jagte. Er konnte schon ahnen, was morgen geschehe.

Teufelskräfte


 

Eine Kraft so sagt man,

ist vom Teufel beschworen.

Als Früchte wirken diese Kräfte,

jedoch sind sie von unterschiedlicher Natur.

Doch gebt acht,

verzehrt man diese,

so vergeht das Schwimmen

und wie ein Stein schwindest du in der Tiefe.

Das Licht der Sonne verblasst,

und keine Chance mehr hast.

Von Linda Drexler und mir. ^^
 

Am nächsten Morgen lag der kleine Raphael schon lange wach in seinem Bett. Er beobachtete die Wolken, wie sie vorbei zogen und den Himmel, wie er immer blauer wurde. Seine Arme waren hinter seinem Kopf verschränkt, während die Decke bis zu seinen Hüften lag. Sein Oberkörper war frei, doch es fror ihn nicht.

Auch wenn das Fenster hier oben auf war und die Kälte von der Höhe Mary Joas schon äußerst abnormal war, waren Drachen dennoch daran gewöhnt. Drachen. Er hatte es noch immer nicht geschafft sich in einen Drachen zu verwandeln. Noch immer wusste er nicht wie das funktionierte.

Und heute würde das auf dem Stundenplan stehen.

Grummelnd legte er sich auf die Seite und sein Kopf lies er auf dem Kissen liegen. Sein Rücken lag nun frei und die Narben, die eines fernen Tages einstanden waren, waren klein und kaum zu sehen. Höchstens ein Kinder Finger groß und wenn man nicht genau hinschaute, konnte man nicht erahnen, das er einst mal Flügel gehabt hatte.

In dieser Stellung blieb er noch für ein paar Minuten liegen, als eine Bedienstete Hausfrau ihn bereits auf zu wecken suchte.
 

Mit dem Rucksack bepackt lief er den engen Geheimgang entlang um zur Schule zu gelangen. Keiner würden diesen je entdecken, da er nur für die Königsfamilie da ist. Sprich: Für ihn.

Lächelnd dachte er darüber nach und er lächelte nur selten. Am meisten wenn er alleine war. Vor anderen konnte er kaum lächeln, den anderen waren... komisch.

Und schon sackte ihm wieder das Herz in die Hose, als er daran dachte, wie Kate ihn angeschaut hatte. Was hatte sie wohl vor? Sie mochte ihn nicht. Das wusste er bereits jetzt und er mochte sie nicht. Ob das gut geht? Ob er diesen Tag überleben würde?

Nichts hatte er von dieser Schule, aber er musste dadurch. Heute Nachmittag würde er endlich anfangen zu trainieren und darauf freute er sich schon so sehr. Dann könne er vielleicht den anderen zeigen das er nicht so schwach und klein war... warum konnte er nicht jetzt schon größer sein? Älter sein? Das war so gemein!
 

Die Luft war kalt, anscheinend wurde es langsam Herbst stellte er fest, als er die Falltür öffnete und hinaus luscherte. Die Falltür war gut hinter einem Baum versteckt, sodass er schnell hinaus kletterte und sich umschaute. Keiner war da. Natürlich. Tenryubito waren edel. Die würden nicht mal im Traum daran denken die Schönheit von Bäumen zu sehen.

Er seufzte, als er hinauf zu dem Baum sah. Es war eine alte Eiche. So eine, wie sie überall stand.

Elias hatte ihm schon viel über Bäume und die Natur erklärt und er würde so gerne mal andere Pflanzen sehen, als immer die selben die hier standen. Einen Kirschbaum, oder einen Mammutbaum... eine Schneeglocke würde er auch gerne zu Gesicht bekommen. Aber all das wuchs hier nicht.

Schnell klappte er die Falltür im Boden wieder zu und nun stand es fest. Jetzt war er wieder nur ein Junge. Kein Prinz.

Das musste er sich merken.

Und so ging er seufzend den Weg hinunter, bis er schlussendlich bei der Schule ankam.
 

Er blieb vor dem Tor der Schule stehen und schaute hinauf zu dem Gebäude. Die Hölle... Die Hölle in Mary Joa. Er seufzte tief, als er auch schon los ging um dies hier zu überstehen.

Plötzlich jedoch wurde er wieder zurück gezogen. Verwirrt schaute er zurück und dann direkt in die roten Augen von Kate. Die Hölle hatte also bereits angefangen...

„Was ist?“

„Was soll sein?“ Ein breites und dünnes Grinsen spielte sich auf den Lippen von Kate ab und in null Komma nichts hatte sie den Jungen bereits an die Wand geheftet. „So!“.

Ruffy schaute sie perplex an. Er hatte es bereits geahnt, das aber ein Mädchen Handgreiflich werden würde, hätte er nun nicht gedacht. Plötzlich wurde er selbst leicht wütend. Was bildetet sie sich ein ihn so an zu fassen? Und ihn auch noch gegen die Wand zu drücken. „Hey!“

„Halt gefälligst deine Klappe!!“ Feixte Kate ihn an und schaute sich dann um. In Moment schaute kein anderer zu den Zweien hin, sodass sich das rothaarige Mädchen wieder an Raphael wandte. Ihr Gesicht näherte sich dem kleineren. „Hör mir jetzt gut zu. Wenn du mir in der Schule oder auf dem Weg zu nahe kommst, bist du tot! Wenn du mich ansprichst, bist du tot! Wenn du dies hier meinem Vater sagst, bist du tot! Spiel hier nicht die Petze, denn ich werde dir die wahre Hölle zeigen!!“ Sie spuckte in das Gesicht von Ruffy, dann nahm sie die Hand von seiner Brust und ging ein Schritt zurück. „Du bist zu dumm, als das ich etwas mit dir anfangen könnte. Ich mag dich nicht. Aber ich liebe meinen Vater! Und wenn du ihm nur einen Hauch erzählst, dann werde ich nicht mehr so zimperlich sein! Verpiss dich also in die nächste Ecke!“ Sie schnaufte laut, ihre Augen waren weit aufgerissen, als sie ihm diese Worte um die Ohren geschlagen hatte.

Ruffy dagegen wischte sich mit seiner Handfläche die Spucke aus dem Gesicht. Er blieb ruhig und hörte ihr genau zu. Sagte nichts und tat auch nichts.

Dies regte sie nur noch mehr auf. „Du wirst es bereuen hier her gekommen zu sein!“ Meinte sie und kickte daraufhin einen Stein, sodass dieser direkt neben Ruffy an die Wand knallte. Er jedoch schaute sie nur stumm an, woraufhin Kate schnaufend sich von ihm abwandte und in das Tor hinein marschierte. Er schaute ihr nicht nach, stattdessen rutschte er an der Mauer hinunter.
 

„So ein Mist!“ Feixte er sich selbst an. Warum war er bloß so dumm gewesen und hatte bei den Weisen gepetzt? Genstern hatte er nur einen Feind gehabt. Heute hatte er nun schon zwei. Wie sollte das alles bloß enden? Wie sollte er das bloß überleben!

Er schloss seine Augen für einen Moment und atmete tief ein und aus.

Er musste es schaffen. Er wollte kämpfen können. Und das hier wird wohl mit zu seinem Training gehören. Zu dem Training andere einfach zu ignorieren!

Mit diesem Vorsatz setzte er sich wieder auf und schlug seine Hase ab.

Damit ging er in die Schule hinein.
 

In der Klasse wiederum angekommen hob er nur einmal kurz seinen Kopf. Nicht um fest zu stellen wie gut alle drauf waren, sondern um zu lokalisieren, wo seine sogenannten Feinde saßen.

Gleich vorne in den ersten zwei Reihen saßen vier Mädchen. Er hatte sie bereits beobachtet gehabt, doch nun sah er sie sich genauer an. Eine blondhaarige, ein braunhaarige, eine grünhaarige und natürlich Kate mit ihren Roten Haaren. Alle vier schauten auf, als sie bemerkten das er hinein kam und er konnte bereits das funkeln in den Augen der blondhaarigen sehen.

Das wird böse enden.

Dann schaute er natürlich noch nach, wo nun genau Lucky war und er war froh, das er bereits auf seinem Platz saß... jedoch umkreisten auch ihn eine Menge von Jungs, was ihm übel zu spielen wird. Er seufzte tief und legte seine Augen wieder auf den Weg, den er nun ging um an seinen Platz zu komme.

Er hörte das Gekichere und das die Kinder über ihn sprachen. Jedoch ignorierte er dies und legte dann seine Tasche neben sich ab. Seufzend setzte er sich hin und schaute nicht hinauf. Stattdessen stur und besessen auf seinen Tisch.

„Guten Morgen, meine Lehrlinge!“ Meinte eine all zu bekannte Stimme. Ihr Klassenlehrer war in die Klasse getreten und so schaute er endlich auf, um nur zu bemerken das er an der Tür stehen geblieben war. Die Schüler begrüßten ihn genauso, was natürlich auch Raphael tat. Dann jedoch kam das, was er nicht wollte. Die gewisse eine Stunde! „So, nun werden wir in die Halle gehen und euch weiter bei bringen, wie man sich richtig in seiner echten Form benimmt!“ Meinte er und so verzog Raphael seinen Mund. Verdammt.

Warum musste man so was ausgerechnet in der Grundschule haben?! Warum musste er in der Grundschule sein! Warum konnte er nicht in eine höheren Schule sein?

Er hat sich noch nie in einen Drachen verwandelt und dann werden die anderen nur noch mehr Grund haben ihn aus zu lachen. Wenn man sagen würde, das sie wenn sie Erwachsen waren, sich nicht mehr in Drachen verwandeln könnten, würden sie dies sicherlich nicht glauben. Aber in der Kinderstube wird dies dennoch gelehrt. Beinah 70% der Schüler die in die Grundschule gingen, würden später beinah genauso dumm enden, wie der Rest der Bevölkerung von Mari Joa. Er selbst gehörte zu den 5% die zu mindestens etwas konnten und wusste.
 

Aufm Weg zur Halle bereitete sich Ruffy bereits auf das kommende vor. So schaute er wieder auf den Boden, als er auf einmal von der Seite angerempelt wurde. Sofort wich er zurück und schaute direkt Lucky an.

„Haha, da ist ja der Vollpfosten wieder! War das gestern nicht Lehre genug?!“ Lachte Lucky und streckte ihm sogleich seine Zunge hinaus. Der Lehrer war zu weit weg, als das dieser etwas bemerken würde. Dieser ging ganz vorne an, sodass Ruffy auf seine Lippen biss.

„Vorsicht was du sagst, Freundchen.“

„Sagt wer?! Der kleine Mischling?!“ Lucky klopfte sich selbst auf den Bauch, als er dies los lies, woraufhin auch seine Kollegen los lachten. Sie hatten Ruffy umzingelt und so musste er bitterlich fest stellen, das er in der Klemme saß.

„Lasst ihn doch in Ruhe!“ Meinte auf einmal eine Mädchen Stimme, sodass sich die fünf Jungs zu ihr umdrehte und auch Ruffy tat dies. Er blinzelte, als er hinter sich Kate kommen sah. Hinter ihr waren ihre drei Freundinnen. Lucky war leicht verwirrt, während dies auch Ruffy war. Beschützte sie ihn jetzt doch?

Doch noch im gleichen Moment musste er genau das Gegenteil fest stellen. „Dieser Mischlings Monster ist nicht ein mal wert geärgert zu werden!“

„Buahaha!! Da hast du recht, Kate!“ Lachte Lucky und schaute daraufhin wieder hinüber zu Ruffy. Dieser war zurecht enttäuscht von dem Mädchen. Für einen Moment... hatte er Hoffnung gehabt.

Noch bevor die anderen etwas sagen konnten rannte er schnell zum Klassenlehrer. Er wusste beim besten Willen nicht, was er noch tun sollte. Mit diesen Kindern konnte man nicht kommunizieren und kämpfen hatte keinen Sinn. Er war zu schwach, als das er etwas schaffen würde.

„Na, das nennt man Feige!“ Grinste Lucky und in seinen Augen sah man etwas funkeln. „Wenn ich den erwische... na warte!“ Er lachte wieder, was auch diesmal die Mädchen mit taten.

„Ohja, der wird es bereuen geboren zu sein!“ Grinste Kate.
 

In der Turnhalle angekommen stellten, verschloss der Lehrer die Türen und die Kinder stellten sich mitten in der Halle in einen Kreis zusammen, damit alle sich gegenseitig anschauen könnten. Ruffy stellte sich neben den Lehrer, da war er vielleicht am sichersten. Neben ihm stand Felix, was er kaum registrierte, doch dieser schien in wenigsten in Frieden zu lassen, worüber Ruffy mächtig froh war. Doch die Blicke der anderen lagen nicht auf dem Lehrer... sondern leider auf ihm.

Er verzog sein Gesicht und schaute dann auf den Boden. Er wollte ungern in die Gesichter so welcher... Kleinkinder schauen!

„So. Nun beginnen wir mit der Stunde, da wir aber einen Neuen in unserer Klasse haben wollen wir mal sehen was er kann. Darf ich bitten?“ Der Lehrer legte eine Hand auf den Rücken von Ruffy, dessen Augen nun aufrissen. Wollte er ihn etwa verscharschen!?

Sein Puls stieg, als der Lehrer ihn drang einen Schritt nach vorne zu machen. So hatte er sich noch nie gefühlt... es war keine Wut. Aber auch keine Zweifel... es war Angst.

Pure Angst.

Er biss sich auf die Lippen. „Na komm, zeig uns was du kannst!“ Meinte der Lehrer, doch so wirklich bezweifelte er dies. Er wusste nicht wie er sich verwandeln konnte. Er hat es nie getan und anders als alle aus dieser Klasse wurde er als Mensch geboren! Nicht als Drache! Und das war was ganz anderes... vorsichtig stellte er sich in die Mitte des Kreises, jedoch hob er seinen Blick nicht an.
 

„Er ist ein Dunkelheitsdrache! Die mögen nicht so gerne Aufmerksamkeit.“ Meinte auf einmal einer der Kids, was Raphael zu hören glaubte. Blinzelnd schaute er auf und schaute einen augenscheinlichen Nerd an. Er hatte eine Brille auf seiner Nase und schaute wiederum genau ihn an. Verstummte aber, als er sah, das Ruffy schaute.

„Einen... Dunkelheitsdrache?“ Fragte Ruffy nach, da er nicht genau wusste was damit gemeint war. Der Nerd schmunzelte und daraufhin hörte man vom Lehrer ein genervtes Seufzen.

„Das kann ja noch heiter werden, wenn du nicht einmal das weißt!“ Meinte er und schritt nun mit in den Kreis hinein. „Hat dir deine Mutter den gar nichts beigebracht!? Was ist das für eine Rabenmutter!“ Blitzschnell lag Ruffys Blick auf ihm, jedoch sah er dies nicht, da der Lehrer die restlichen Drachen anschaute. „Mein Junge! Jeder Drache weiß, das es sechs Hauptarten von Drachen gibt. Natürlich gibt es noch Nebenarten so zum Beispiel Eisdrachen. Aber in Grunde genommen gibt es sechs. Einmal die vier Elemente Feuer, Wasser, Erde und Winddrachen. Und dann natürlich noch die Dunkelheits und Lichtdrachen. Einen Drachen kann man bereits an seinem Menschlichem Aussehen erkennen, so sind die einzelnen Drachen Sorten markant. Rot, Blau, Braun, Weiß, Schwarz und Gelb.“ Er nahm sich kurz eine Pause und legte dann seine Hand auf den Kopf seines neuen Schützlings. Dies lies Ruffy zu und schaute aus dem Augenwinkel zu ihm hoch. „Du hast nun schwarze Haare und schwarze Augen. Das bedeutet das du ein Dunkelheitsdrache bist. Kannst du mir dementsprechend sagen was z.B.... Lucky ist?“ Er zeigte auf den Jungen vor sich. Dieser grinste überheblich, als Ruffy unweigerlich auf ihn schauen musste.

„Uhm...“ Er wollte ihn nicht anschauen, jedoch musste er dies tun. Schließlich wollte er die Schule schaffen und nicht auch noch Zoff mit seinem Angeblichen Lehrer haben. Ein Wunder, das dieser noch keinen Drang hatte ihn am nächsten Baum auf zu hängen. „Ist er... ein Wasserdrache?“ Ruffy blinzelte. Um genau zu sein war es nur all zu klar, das dieser Bengel einer war. Er hatte blaue sehr kurz geschnittene Haare und hell blaue Augen. Auf seine Antwort hatte er sogar ein „Tzz“ Parat, worauf er Ruffy herablassend anschaute. Schnell schaute er von ihm weg, woraufhin der Lehrer auf den nächsten Schüler zeigte. „Und was für ein Drache müsste Cara sein?“ Der kleine Prinz schaute auf. Das war die Blondine, die mit Kate immer unterwegs war, so stemmte sie nun ihre Arme in ihre Hüfte hinein.

„Ein... Lichtdrache?“

„Genau und was könnte dem zufolge Tade sein?“ Dieses mal zeigte er auf einen der Jungs, die neben Lucky standen. Auch er funkelte Ruffy gefährlich an, weswegen nur ein Blick genügte. „Genauso wie sie besitzt er Rote Haare und rote Augen. Also ein Feuerdrache.“

„Perfekt. Du lernst schnell.“ Der Lehrer war leicht verwundert, da er etwas anderes erwartet hatte. Doch scheinbar schien dieser Junge nicht nur Wortgewandt zu sein, sondern lernte dazu auch noch ziemlich schnell. „Dann wollen wir mal... zeigst du uns deine wahre Form?“
 

Der Lehrer wollte gerade wieder aus dem Kreis gehen, als Ruffy ihn am Mantel packte. Der Lehrer trug einen schwarzen Mantel über einem weißen Hemd, wodurch er noch bedrohlicher und respektvoller ausschaute. Dies musste er auch bei einer Rasselbande von Tenryubito. Als er jedoch hinunter schaute zu dem kleinen, schaute er eher fragend und zu gleich verwirrt. „Ehm... Herr Lehrer...“ Wieder ein neues Gefühl... Peinlichkeit? Ihm war es zurecht peinlich das nun vor allen anderen zu sagen. „I-Ich kann mich nicht verwandeln.“

Der Lehrer war leicht sprachlos, als er dies hörte. Denn für gewohnt waren die Jungtiere... sprich die Jungdrachen immer in der Lage sich wieder zurück zu verwandeln. Ihm ist noch nie ein Jungdrache unter gekommen, der das nicht mehr konnte... Dies war nur den älteren Drachen vorbehalten. Je älter man wird um so mehr Erinnerung verliert man und um so weniger ist man ein Drache. Gut, sie waren hier auf einer Extra Schule, damit sie dies NICHT verlernen. Deswegen schickten ihre Eltern sie extra schon frühzeitig zur Schule, aber das bei einem zweijährigem Jungen zu sehen, war was anderes.„Versuch es doch wenigstens.“ Meinte er und tätschelte dem Jungen den Kopf ab, doch Ruffy schüttelte bloß den Kopf und schaute dann wieder auf den Boden.
 

Der Klassenlehrer schluckte schwer, dann jedoch schaute er auf und bemerkte das sich die anderen Schüler darüber lustig machten. Sie lachten, feixten darüber und machten Witze. Keiner von ihnen schien Respekt zu haben, so dachte es sich der Lehrer. Typisch Jungdrachen.

Ein paar der Schüler waren still, jedoch wurden diese nicht im geringsten vom Lehrer begutachtete, als dieser tief Luft holte und seine Augen loderten. „HÖRT SOFORT AUF!“

Mit einem mal war es ganz still in der Klasse. Keiner sagte mehr was. Keiner gab mehr etwas von sich.

Der Lehrer atmete leise aus, woraufhin er Ruffy hinter sich her zog, dann blieb er am Rande stehen und schaute sich die Schüler einmal schätzungsweise an. „Gut, wenn ihr das so lustig findet... dann zeigt mir mal was ihr so drauf habt?! Lucky, darf ich bitte!“

Dieser schaute hoch und seine Augen verengten sich. Jedoch wurde er mit einem kräftigen Blick seitens des Lehrers ermahnt und so schritt er in die Mitte hinein.

Dennoch fiel sein Blick auf Ruffy und mit diesem Blick verfluchte er ihn endgültig zum Tode. Ruffy selbst schluckte schwer, jedoch musste er einfach hinschauen. Einer der Weisen oder seine Mutter hatten sich nie in Drachen verwandelt, so wusste er nicht wie so eine aussieht. Er musste hinschauen... aus Wissensdurst.
 

Lucky strich sich einmal exzentrisch über seine Brust, während er sein Kinn nach oben hob um dabei seine Überlegenheit zu demonstrieren.

Dann atmete er tief ein und faltete seine Arme auseinander. „Nun, um es dir gleich zu sagen. Ein Drache wächst mit jedem Jahr in etwa einen Meter. So kann man am besten das Alter eines Drachens schätzen.“ Meinte der Lehrer, als er genau hinschaute, was nun Lucky machte.

Ein sanftes Lächeln bildete sich ab, als seine Arme seinen Kopf plötzlich umschlungen. Ruffy machte große Augen und als auf einmal ein reizendes Geräusch aufkam, zuckte er merklich zurück. Mit noch größeren Augen konnte er genau sehen, wie aus der Haut kleine Zähnchen sprossen. Das Blut lief, während die kleinen Zähnchen hinaus stachen und sie so aufrissen. Sie breiteten sich vom Torso aus, fuhren über die Arme bis hin zu den Händen. Über die Beine und über die Füße....

Die rote Flüssigkeit tropfte, jedoch nicht lange, denn schon bedeckten die Zähnchen – welche wirklich so klein waren, jedoch nicht scharf oder aus Knochen bestanden da sie kristallblau strahlten – die Haut und damit den Körper. Sie fuhren zusammen, wie ein Kartenspiel, das man mischte.

Aber nicht nur das veränderte sich an dem Jungen. Nein. Seine Haare wurden von weich und strubbelig, plötzlich zu hart und unzähmbar. Sie stachen in jede Richtung ab und schienen so spitz und gefährlich zu sein, wie ein Haufen Messer.

Seine Hände waren genauso betroffen, so verformten sie sich langsam. Die Finger verklebten sich auf einmal in einander und wurden zu einer einzigen Masse... liefen in eine Flosse zusammen. Auch seine Füße taten dies, so jedoch hatte er dennoch Krallen, die er anscheinend ein und aus fahren konnte. Das jedoch komplett verrücktest war, das aus dem Ende seiner Wirbelsäule plötzlich die Zähne sprossen... immer länger wurden und dicker... bis sie einen langen und mit einer Flosse versehenen Schwanz bildeten.

Erst jetzt öffnete er wieder seine Arme und Ruffy wurde von zwei strahlenden Blauen Augen angeschaut. Eine Nase war nicht zu sehen, jedoch um so mehr war das Maul ausgebildet, sodass er seine spitzten und Messer scharfen Zähne zeigen konnte.
 

Ruffys Mund stand offen als er ihn anstarrte und das sah dieses mal selbst der Lehrer. Er musterte statt Lucky einmal den kleinen Prinzen, dann schaute er auf. Ein lächeln breitete sich auf seinen Lippen aus. „So und nun zeig mir ob du deine Hausaufgaben gemacht hast.“

Abrupt verschluckte sich Lucky an seiner eigenen Spucke, woraufhin er mit seinen Flossen ausrutschte und seine Brust auf den Boden knallte. „Das war gewollt!“ Meinte er mit einer hohen und quietschenden Stimme gelassen und stützte sich daraufhin mit seinen Vorderflossen auf dem Boden ab.

„Drachen können reden?“ Ein rascher Blick zum Lehrer und schon musste Ruffy wieder zu Lucky schauen. Er konnte nicht lange weg blicken, den das hatte er schon lange ersehnt. Er wollte so was schon immer mal sehen! Doch er hatte auf einmal so viele Fragen im Kopf, das er kaum einen Gedanken zusammen halten konnte.

„Nun. Eigentlich schon. Die Stimmbänder sind jedoch mehr ausgebildet, als die von Menschen. Sie können höhere Töne von sich geben, als das Menschen sie hören können.“ Meinte der Lehrer. Er hielt seine Hand auf Ruffys Schultern, sodass er ihn und Lucky gleichzeitig beobachten konnte. Und er war zu recht beeindruckt, das der kleine Junge schon so viele Fragen stellen konnte.

„Warum hat er keine Flügel?“ Ruffy blinzelte, als er den Rücken von Lucky sah, als dieser einmal an ihm vorbei watschelte. Der Kreis hatte sich nun geöffnet und lies so den kleinen Drachen hindurch. Dieser watschelte ein paar Meter davon.

„Nun, nicht jeder Drache braucht Flügel, um zu fliegen.“ Antwortete ihm der Lehrer noch, bevor er jedoch unterbrochen wurde.

„Aber was unterscheidet ihn jetzt von Seeungeheuern?“ Mit dieser Frage hätte der Lehrer nun beim besten Willen nicht gerechnet. Erst recht weil hier kaum jemand im Raum war, der über das Wasser oder das Meer Bescheid wusste. Und erst recht wusste kein Kind hier, was ein Seeungeheuer war, weswegen Kate, Kame und einige andere zu dem kleinen Jungen schauten, der so welche komischen Fragen stellte.

„So etwas...“ Meinte der Lehrer und war sicherlich verwirrt. Dennoch versuchte er eine Antwort zu formulieren. „Seeungeheuer leben hauptsächlich im Wasser. Wasserdrachen jedoch nicht. Sie sind Meister im Schwimmen, jedoch leben sie dennoch auf der Erde und legen auch ihre Eier dort wiederum ab. Wasserdrachenjungen können auch erst ab einem bestimmten Alter Schwimmen. Und deine andere Frage. Ja, sie können auch fliegen.“

„Aber wie?“ Nun schaute Ruffy zu ihm empor, doch Luckys Augenmerk war nun auf den Zweien, die sich unterhielten. Seine Augen hatten sich verengt, als er bemerkt hatte, das keiner mehr IHM Beachtung schenkte. Bei dieser Frage jedoch hatte er endlich eine Idee bekommen, wie er dies unter Beweis stellen konnte. Das ER der Anführer der Jungs in dieser Klasse war und das er die Aufmerksamkeit bekommen sollte, die ihm zu stand. Ein leises knurren entfuhr ihm.

Plötzlich öffnete er sein Maul, woraufhin die Aufmerksamkeit des jungen Prinzen wieder auf dem Wasserdrachen glitt und ehe er sich versah, speite der Drache auch bereits einen Schwall von Wasserstoff aus. Vor ihm wurde der Raum neblig, sodass man ihn kaum mehr sehen konnte. Jedoch konnte man dies noch, weswegen sie alle ihn beobachteten, wie er nun seinen Vorderkörper in die Luft hebte und so auf seinen zwei Hinterflossen stand.

Auf einmal konnte Ruffy etwas sehen, was er zuvor nicht gesehen hatte. Kleine Flügel breiteten sich von seinem Torso aus. Sie schienen um diesen herum geschlungen gewesen zu sein, wahrscheinlich wegen dem Wasserfluss, wenn er schwimmen würde, damit diese ihn nicht behinderten.

Jedoch waren sie ziemlich klein, weswegen sich Lucky anstrengen musste um seine Hinterflossen langsam vom Boden abheben zu lassen.

Ein paar Zentimeter schaffte er es... als der Lehrer tief seufzte. „Lucky.“ Ermahnte er ihn, als dieser auf einmal noch etwas ganz anderes tat. Er blickte hinüber zu dem kleinen Engel, seine Augen wurden dunkler, als seine Kehle anfing zu brodeln. Der Lehrer wiederum erstarrte, als er zu schaute, wie Lucky nun sein Maul öffnete und damit auf Ruffy zielte. „Nicht!“ Rief der Lehrer, doch dies war zu spät.

Lucky spuckte bereits.
 

Er spuckte einen Schwall aus heißem und verbrennendem Wasser aus. Ruffy wich zurück, jedoch wich er nicht aus. Stattdessen schaute er mit an, wie auch der Lehrer irritiert schaute. Der Wasserstrahl war höchsten einen Meter weit geflogen, ehe er an Höhe verlor und wie Regen auf den Boden prasselte.

Das war wohl nichts. Dachte sich Ruffy. Dennoch war er mächtig beeindruckt, als er ein paar Tropfen auf seine Haut bekam und er sie ignorierte.

Auch wenn sie ziemlich brannten.

Ganz aus der Puste gekommen, schwebte Lucky ein paar Mal hin und her, ehe er plötzlich zu Boden fiel und geschwächt liegen blieb.

„Tja. Deine Hausaufgaben hast du zwar gemacht, aber du bist immer noch ziemlich schwach.“ Seufzte der Lehrer und schüttelte seinen Kopf. Er hätte mehr erwartet von seinem Schüler.

„Er hatte als Aufgabe zu speien?“ Fragte Ruffy nach und schaute hinauf.

„Ja. Das ist eins der schwersten ersten Dinge, neben der Kontrolle der Flügel, die man erlernen muss.“ Als der Lehrer hinunter zu ihm schaute, bemerkte er, das der kleine Prinz auf einmal ganz andere Augen hatte. Augen, die voller Selbstbewusstsein strahlen.

„Schauen sie mal.“ Meinte er auf einmal und drehte sich dabei um. Die Schüler die um ihn rum standen schaute ihn an, als er auf einmal tief Luft holte. Erst als er dies tat, wichen die Kinder aus.

Und ehe jemand hätte was tun können, fuhr eine Säule aus Feuer hinauf, bis an die Decke heran. Der ganze Raum war auf einmal mit Feuer gefüllt. Die Augen der Schüler strahlen. Die Augen des Lehrers waren begeistert.

Nur einer war davon nicht sonderlich begeistert.

Und das war Lucky, der wütend auf die Flammen schaute.
 

„Das hättest du nicht tun dürfen!!“ Meinte Elias, als Ruffy hinter ihm her schlurfte. Der Tag in der Schule war endlich vorbei und der kleine Junge hatte wieder das Gefühl von Triumph. Als hätte er etwas großes geschafft.

„Warum nicht? Du hättest ihre Gesichter sehen müssen!“ Er versuchte seinem wirklichen Lehrer zu überzeugen, das es nötig war. Das dieser Schullehrer doch sehen wollte, was er konnte. Oder sollte er sich etwa gegen die Regeln stellen?

„Trotzdem. Es ist jetzt nur noch eine Frage der Zeit, bis der Lehrer hier anruft und Fragen über dich stellt.“ Meinte Elias, als er die Tür zu seinem Labor öffnete. „Als Mensch Feuer zu spucken? Das hat selbst er nur bei den besten bislang gesehen.“

„Tzz...“ Ruffy lief ihm hinter her, als Elias auch schon die Tür wieder hinter ihm schloss und so seufzend in sein Labor trat. Dieses war leer. Keiner seiner Assistenten war anwesend.

„Stell dich einfach nicht zu schlau an, ja?“ Seufzte Elias. Er wusste nur zu gut, was in dem kleinen Kopf von Ruffy vor sich ging. Schließlich kennt ihr ihn schon seit seiner Geburt an. Jedoch wusste er nicht so recht was er dazu sagen sollte.

„Aber wenn das bringt...“ Ruffy lief schnell hinüber zu einem der Stühle, um sich daraufhin dahinauf zu setzten. „Das sie mich nicht mehr hassen?“

„Auch dann.“ Antwortete ihm Elias und blieb im Raum stehen. Im gefiel es gar nicht im so welche Sachen bei zu bringen, wollte er ihn doch ehrlich und sicher erziehen. „Manchmal muss man Sachen für sich behalten, die man besser nicht anderen erzählt.“

„So wie mit dem Lebensstein!?“ Er pustete seine Wangen auf, woraufhin er bei Elias ein Gesicht der Fassungslosigkeit sehen konnte. Sofort pustete er wieder aus und blinzelte. Er verstand nicht so recht, warum er nun so geschockt war. Den Weisen ok. Dehnen wollte er das tatsächlich nicht erzählen. Aber sollte ER nicht sauer sein, das sie ihn betrogen?

„W-Woher weißt du von der Sache?“ Elias war total blass geworden. Er konnte sich kaum mehr auf seinen Beinen halten, als er schwankend hinüber zu seinem Stuhl und seinen Bildschirmen aufmachte, um sich dort wiederum fest zu halten.

„Nun, ich habe das von den Weisen gehört.“ Antwortete ihm Ruffy getreu, wie er es ihm beigebracht hatte.

„Sie haben es dir gesagt?“

„Nee.... ich habe es gehört.“

„Du... hast sie belauscht??“

„Ehm, so könnte man es auch sagen. Aber sie haben zu laut geredet!“ Versuchte er sich zu verteidigen, als Elias ihn sprachlos anschaute. „Außerdem hat mir Mama dann erzählt, worum es da geht.“ Nuschelte er weiter.

Elias jedoch schaute ihn nur weiterhin sprachlos an. Er konnte es nicht fassen. Silvia wusste also davon das der kleine davon wusste? Das war ja unglaublich! Und nun... wusste auch er darüber. „Die Weisen...“ Er hauchte schwer aus, da er es eingesehen hatte, das dies alles keinen Sinn mehr zeigte. „Dürfen nichts von der Sache erfahren.“

Ruffy schaute Elias für einen Moment an. Auf so eine Antwort war er nicht gefasst gewesen, weswegen er ihn stumm anschaute und nach dachte. Über das was er gestern gedacht hatte und über das, was er nun heraus gefunden hatte. So wirklich wusste er nun trotzdem nicht mehr.

„Und warum hast du mir nichts davon erzählt?“ Etwas traurig schaute der kleine Engel nun, sodass Elias weg schauen musste. „Ich verstehe das nicht. Laut Mama ist in diesem Stein jemand eingesperrt... Aber bislang war da doch noch gaaar nichts. Ich habe ja nicht einmal gewusst, das ich ihn besitze! Und was man genau damit machen kann, weiß ich auch nicht.“

„Nun, aber leider die Weisen.“ Meinte er und drehte sich abermals hin zu Ruffy.

Er hatte bereits gehört, was der kleine mit dem Baum auf dem Schulhof getan hatte.

„Wie? Die Weisen...“ Ehe Ruffy eine neue Frage stellen konnte, unterbrach ihn Elias gekonnt. Er wollte jetzt ungern so welche Fragen beantworten. Jetzt... noch nicht. Er musste erst einmal mit Silvia darüber reden. Und bereden was er ihm alles erzählen durfte und was nicht. Ehe das nicht geschehen ist, musste er den kleinen Jungen hinhalten.

„Näää...!“ Ein grinsen zierte das Gesicht von Elias auf einmal, als er wieder zu Ruffy zu schaute. „Was hältst du davon, wenn ich dir heute etwas über Teufelskräfte beibringe?“

„Teufels... kräfte?“ So neugierig wie Ruffy nun mal war, wurde er sofort von diesem neuen Wort gefesselt. Er behielt natürlich seine Frage noch im Hinterkopf, jedoch wollte er auch wissen, was das nun wieder war. Weswegen er sich leicht nach vorne lehnte und gespannt hinüber zu seinem wirklichen Lehrer schaute. „Hat das was mit dem Teufel zu tun?“
 

Grinsend und vielsagend grinste Elias über die Neugierde seines Schützlings. Solange er abgelenkt ist, würde er keine unnötigen Fragen stellen. Das wusste er. „Nun Teufelsfrüchte ist wohl das bekanntere Wort.“ Meinte er genüsslich, um seine Neugierde noch mehr an zu heizen.

„Früchte? Was haben Früchte mit Kräften zu tun?“ Jetzt lies Ruffy leicht seinen Kopf zur Seite fallen um so besser seinen Lehrer fragend an zu schauen. Damit er verstehe, das er es nicht verstehe.

Elias lachte schnell auf, als er dies sah, dann kicherte er. „Nun, Teufelsfrüchte sind Früchte, die außergewöhnliche Kräfte verleihen, wenn man sie verzerrt. Wenn ein Mensch z.B. eine Frucht verzerrt ist er gleich darauf in der Lage Beispielsweise sich in Feuer auf zu lösen, ohne schaden zu nehmen. Sich in einen Bären zu verwandeln, ohne dabei seinen Kopf zu verlieren, oder gar in die Zukunft zu reisen und wieder zurück. Es gibt jede Teufelsfrucht nur ein einziges Mal auf dieser Welt... Und alle Teufelsfrüchte können ihre Fähigkeit nur einmal übertragen.“

„Und warum nur einmal? Einmal übertragen?“ Fragte Ruffy sofort, als er dies hörte und abermals musste Elias darüber stutzen. Dennoch, war es nicht schon normal, das dieser Junge immer die komischsten und direktesten Fragen hatte. Darauf musste der ältere erst mal lachen.

„Das ist gut! Kleiner!“ Er hielt sich sein Bauch und nun war auch schon der Schock von vorhin wie verschwunden. „Du bist gut!“ Grinste er nun noch. „Nun, es heißt das Teufelsfrüchte eine Seele hätten. Und eine Seele kann sich nun mal nur in einen Körper einfädeln. Dementsprechend kann sie nur einmal jemandem gehören. Aber das... ist noch ein Rätsel, dem ich nach gehen will. Ich meine... ich habe mich ja auch nicht besonders verändert, nachdem...“ Plötzlich wurden seine Augen etwas blass und er tauchte ein in seine eigene Vergangenheit... wie er seine Teufelsfrucht aß. An diesem verschneitem Tag... und wie seine Mutter da in der Ecke lag. Ein kalter Schauer jagte Elias über den Rücken, als er wieder in die Gegenwart trat und Ruffy in neugierig anschaute.

„Du hast auch eine Teufelskraft?“

Elias lächelte. Er war froh, das Ruffy nichts davon bemerkt hatte, wie er an etwas weit entferntes gedacht hatte. Dennoch war er auch leicht traurig. Es war, als hätte jemand im ein Messer in die Brust geschlagen... warum musste er ausgerechnet jetzt an seine Mutter denken? Warum ausgerechnet vor dem kleinen Prinzen? Ihn interessierte es nun gar nicht, ob er Schmerzen hatte oder nicht.. „Ja, das habe ich. Man nennt sie die Jikan-Jikan Frucht. Oder auch einfach die Zeitfrucht.“ Er grinste breit. „Was meinste, warum es hier so viele Tolle Sachen gibt’s?“

Der kleine Junge machte große Augen, während seine Luft halbwegs weg blieb. Natürlich konnte er eins und eins zusammen rechnen. Eben hatte er gesagt, manche könnten durch die Zeit reisen und nun sagte er, er hätte die Zeitfrucht. „Du kannst in die Zukunft reisen?“
 

Elias nickte, dabei fasste er mit beiden Händen an die Schultern von Ruffy. Dieser jedoch ignorierte dies und bestaunte immer noch die Tatsache, das sein Lehrer so etwas cooles konnte. „Tja, was meinst du den warum ich als Welt bester Wissenschaftler ausgezeichnet bin? Ich reise in die Zukunft um dort zu lernen. Was ich gelernt habe, bringe ich hier hin mit.“ Er grinste breit und legte seine Stirn nun auf die von Ruffy. „Und weißt du was? Dafür das du diesen Tag so gut überstanden hast, werde ich dir etwas zeigen, was sonst noch keiner außer mir gesehen hat...“ Er machte eine kurze Pause und beobachtete, wie nun Ruffy reagierte, dieser jedoch schaute immer noch in die Augen von dem Arzt. „Bist du bereit?“

Schluckend nickte Ruffy begierig. Die Zukunft... wer hätte das gedacht? Sein Herz schlug auf einmal kräftigerer als zuvor und sein Verstand spielte im Streiche. Er stellte sich bereits vor, wie die Zukunft sein könnte. Was er erleben könnte. Was da sein könnte. Aber das was wirklich war, konnte er sich noch lange nicht vorstellen.

Elias lachte.

„Dann mach deine Augen zu kleiner und vertraue mir!“ Nun hob er seinen Kopf und legte den Kopf von Ruffy auf seine Brust hinab, daraufhin schloss der kleine Junge seine Augen und atmete einmal tief durch....
 

Plötzlich spürte er einen leichten Wind um seinen Körper herum. Der Stuhl unter ihm war verschwunden und so fühlte es sich an, als würde er schweben und dennoch saß er fest in den Armen von Elias. Nichts riss an ihm, jedoch war das Gefühl von Freiheit einfach enorm, sodass er seine Augen öffnen wollte. Frei, wie ein Vogel. Keine Wände, keine Zeit, kein Drängen. Er wollte sehen was hier war, doch seine Augen schienen fest zu sein, wie seine Hände an Elias Brust. Er konnte sich nicht bewegen. Nun bemerkte er erst, das egal was er tat, sich in diesem Moment nicht bewegen konnte. Oder wollte?

Hatte er Angst? Oder war das ein anderes Gefühl?

Er spürte, wie Elias mit einer Hand über seine Haare fuhr, worauf er wieder die Erdanziehungskraft spürte. Seine Beine gingen beinah schon automatisch nach unten, sodass er stand. Seine Arme wurden schwerer und dennoch hielt er sich noch immer fest.
 

Das erste was er hörte waren Hupen. Von Kutschen? Dann waren da noch Reifen, die schnell über die Erde fuhren. So viele Kutschen auf einmal? Aber er hörte keine Pferde... oder Vögel... außerdem spürte er sich so... eingequetscht und so unruhig.

Leichte Lichter drangen an seinen Augen. „Mach sie auf.“ Meinte eine sanfte Stimme, als sich langsam die Brust von Elias entfernte. Doch Ruffy wusste nicht so recht, ob er sie nun öffnen sollte oder nicht.

Doch er machte es und so konnte er nun bestaunt anschauen was hier los war.

Eine riesige graue Straße lag vor ihm, aus was sie bestand wusste er nicht so recht, doch die Häuser schienen aus dem selben zu bestehen. Der Himmel war dunkel, ohne Wolken und die Sterne waren auch nicht zu sehen... waren sie etwa kaputt gegangen?

Und die Lichter! Die ganzen Lichter an den Häusern! Wie konnte sie so hell und so bunt leuchten? Wie war das möglich? War das Feuer in verschiedenen Farben?

Die Menschen, die hier herum rasten – anscheinend mit viel Hast und Stress – schienen diese Lichter gar nicht zu bemerken. Und diese schienen gar nicht zu bemerken, wie Monster durch sie hindurch... fuhren? Es waren stählerne Monster in allen Herrgott verschiedenen Farben. Auch sie hatten Lichter und Augen, so groß das sie schon beinah ihren ganzen Körper bedeckten. Gerade als eins dieser Monster an ihm vorbei fuhr, zuckte der kleine zurück, riss sich von Elias ab und ging einige Schritte zurück. Daraufhin jedoch stieß er an einigen Menschen dran, weswegen er herum geschubst wurde und sogar einige Beschimpfungen hören musste.
 

Elias beeilte sich und riss den kleinen an die Seite und damit an die Mauer eines Geschäftes. Sein Puls war noch immer enorm, als Elias dies nach fühlte. Er machte sich um den kleinen Sorgen. „Mir geht’s gut!!“ Meinte jedoch Ruffy und tat die Hand von Elias wieder weg. Nur langsam kam er wieder zu Sinnen. „Aber das hier... Das hier ist unglaublich! Was ist das alles?!“

Märchen


 

Geschichten für jung und alt,

regen die Fantasie in Raume und Zeit.

Voller Magie und Zauber,

in der Märchenwelt besteht!

Von Finsternis bis hin zum Licht,

sich bewegend.

Böse Gestalten sich in der Geschichte zeigen,

worauf sie durch die Guten, diese verfolgen.

Doch Leid und Tränen kommen bei den Guten vor,

denn das Schlechte lachte darüber nur.

Vernichtet wird das Böse,

denn das Böse lässt die Welt erschaudern.

Das Gute über den Bösem,

das Ziel erringt!

Von Linda Drexler 08.10.2014
 

Man hörte wie manche kämpften. Klingen trafen aufeinander und Holz splitterte immer wieder. Das Gestöhne von schweißgebadeten Männern konnte man noch von weiter weg hören.
 

Beinahe ängstlich pustete sich der kleine Prinz in seine Hände. Ihm war kalt und das obwohl momentan noch Sommer war... Nunja, Herbst würde wohl eher passen.

Er rieb seine Hände ineinander und schaute empor. Das erste mal würde er nun hier trainieren und nun war er sogar alleine hier. Heute.

Er hörte von innen all die Geräusche, doch das kümmerte ihn jedoch nicht. Im Gegenteil, sein Herz hämmerte in seiner Brust und er war gespannt, wie er sich anstellen würde. Wie er kämpfen würde.

Nochmals durchatmend ging er nun endlich durch die Glastür des großen Schwertclubs hinein und besah sich dabei im Gang all die Zahlreichen Trophäen. Golden, Silbernd und Bronzend strahlend sie daher. Voller Triumph und Stolz. Bilder von Menschen oder eher gesagt Agyds waren davor und dahinter, die dieser Trophäen in ihren Händen trugen. Die Atmosphäre war Atemberaubend, als der kleine stehen blieb und mit weit aufgerissenen Augen all die Pokale besah.

Hier mussten wirklich starke Kämpfer zu Hause sein, war sein einziger Gedanke. Denn all diese Bilder zeugten von unendlich großen Mutes und Stärke.

„Da ist der ja!!“ Meinte auf einmal eine fremde Stimme und Ruffy wand sich von den Pokalen ab, um so auf den Fremden blicken zu können. Sein Blick fiel wieder auf einen beinah 8 Jährigen Jungen, der keine Haare hatte, jedoch dafür braune glasklare Augen. Seine Statur war eher etwas runder, dennoch schien sein Blick voller Stolz und Interesse zu sein. „Du musst der Neue sein, nicht wahr?“

„Wie... was?“ Der kleine Prinz war zurecht verwundert, denn eigentlich sollte er doch alleine mit dem Meister trainieren, oder nicht? Und noch mehr war er verwundert, als dieser Junge ihn auf einmal hinter sich her zog. Einfach so. Ohne zu bitten oder zu fragen.

Doch er konnte sich nicht währen, sodass er hinter her gezogen wurde.
 

Als die zwei verschwanden, schloss sich deren Tür und dafür ging eine andere wieder auf. Verwundert schaute der alte Meister aus dieser hinaus. „Hu?“ Kam es von ihm, als er hinauf in den Gang schaute. „War da nicht gerade...“ Er blinzelte und ging nun ganz auf den Gang hinaus, um so besser einen Überblick über diesen zu haben.

Dann jedoch drehte er sich wieder verwundert um und besah sich den Eingang „Es wird langsam Zeit das er kommt. Wo bleibt er bloß!“ Grummelte er vor sich hin und kratzte sich an seinem Kopf, woraufhin er wieder in die Tür hinein ging und verschwand.
 

„Zieh das an!!“ Plötzlich wurde dem kleinen Jungen ein paar weiße Klamotten in die Hand gedrückt, die er nur verwirrt annahm und den Fremden anschaute. Dieser grinste über beide Ohren. Als er jedoch den Blick von Ruffy auf sich spürte, erinnerte er sich daran, das er sich gar nicht vorgestellt hatte.

„Oh! Mein Name ist in übrigen Nicklas.“ Er hob seine Hand und reichte es dem schwarzhaarigen hinüber. „Ich bin der Vizeleiter unseres Teams und du musst der neue sein, den unser Meister uns angekündigt hatte. Nicht wahr?“

„Öhm...“ Immer noch stand Ruffy dort vor Schreck und keinen Zentimeter hatte er sich vom Fleck bewegt. „Ich denke mal... ja?“ Vor allem schien ihm so, als würde der größere Junge sich gar nicht dafür interessieren, das er um einiges jünger und vor allem kleiner war. Bemerkte dieser Nicklas gar nicht, das er „eigentlich“ erst 2 Jahre alt war? Oder ignorierte er diese Tatsache?

„Das ist super! Zieh dir die Klamotten an und komm dann in die Halle, ich werde dir dann das restliche zeigen!“ Meinte jedoch nun der braunäugige Junge, woraufhin er sich geschickt umdrehte und durch die nächste Tür ging, die nach allem Anschein nach der Lautstärke her in den Trainingsraum verlief.

Ruffy dagegen blieb für einen Moment auf seinem Fleck stehen. Hatte der Meister das etwa die ganze Zeit vorgehabt? Ihn einfach in eine Gruppe zu stecken, ohne ihn erstmals alleine zu trainieren? Hatte er ihn verarscht?

Verdammt.. Ruffy knirschte mit seinen Zähnen.

Doch eins musste er sich leider eingestehen... dieser Junge hatte nach allem Anschein nach nichts gegen ihn. Oder? Er war nett und freundlich gewesen. Ja etwas zu hektisch, doch auch zu stressig, genau das hätte er nicht anders erwartet. Der Junge war nach seiner Schätzung gerade mal Sieben Jahre alt gewesen und wahrscheinlich würde er bald 8 werden, wenn man seine Körpergröße sah.

Seufzend schaute er auf seine neue Kleidung hinab und grübelte kurz. Konnte er wirklich... dort hinaus gehen? Einfach so und sich unter andere Kämpfer mischen?

Nun war er sich gar nicht mehr so sicher, ob er sich wirklich traute da hinaus zu gehen, vor allem weil dieser Nicklas eindeutig KEIN Agyd war. Er war klar und deutlich ein Tenryuubito Junge gewesen.

Auf der Ausschreibung wiederum hatte jedoch nur gestanden gehabt, das es überwiegend Agyds wären, die hier zu trainieren suchten um ihre Meister und Herren beschützen zu können. Und nun war hier ein Tenryubito gewesen, der angegeben hatte, das er der Gruppenführer war.

Raphael musste darüber schlucken, woraufhin er jedoch einsehen musste, das dieser Junge dennoch... irgendwie nett war. Und wahrscheinlich würden ohnehin nicht viele Tenryuubito hier mit machen, die meisten wussten nicht einmal wie man mit einem Schwert um zu gehen war oder wie es ist, wenn man kämpfte.

Und dann war da noch, das keiner ihn verurteilen würde, weil er eventuell später als die anderen der Gruppe beigetreten war... so wie in der Schule.

Hier konnte er vielleicht... das zeigen, was er wirklich war!
 

Nun lächelte er leise vor sich hin, während er sich in die verschiedenen Klamotten zwang. Eine weiße Jacke, einen weißen Gürtel, eine dazu passende weiße Hose – die etwas zu groß war und auch weiße Schuhe. Eigentlich war die Kleidung schon ok.

Zwar mochte er sie schon jetzt nicht so gerne, aber wenn er so sein konnte, wie die anderen, müsste er dies wohl ertragen... und er würde es auch tun.
 

Der Meister wartete und wartete, doch irgendwie kam der kleine einfach nicht herbei. Was hielt ihn auf? Wo war er? Oder hatte er sich in der Zeit getäuscht? Das gab es doch wohl nicht, dabei lies er seine kleinen Sprösslinge gerade etwas alleine trainieren um nun Zeit für den kleinen Prinzen zu haben.

Er saß vor einem Fenster und seine Hand stütze betrübt seinen Kopf, während er hinaus schaute. Es wurde langsam schon dunkel und die eigentliche Stunde sollte bereits fast vorbei sein.

Gut, nun würde es wohl genug sein... jetzt wollte er nicht mehr warten.

Seufzend stand der Meister auf, straffte einmal seinen Körper und gähnte laut. Seine anderen Schüler sollten soweit sein, das sie langsam Schluss machen. Dann müsste er sie nach Hause schicken.

Hoffentlich hatten sie ein bisschen dazu gelernt und nicht nur Quatsch gemacht, mal schauen wie sich Nicklas so angestellt hatte.

Am Kopf kratzend ging er nun aus der Tür und den kleinen Gang hinab um zu seinen anderen Schützlingen zu gelangen. Sein Blick fuhr über die verschiedenen Pokale und auf einmal schlich sich ein leichtes Lächeln auf seinen Lippen. Tja, was er hier doch alles vollbracht hatte. Nein, nicht nur hier...

Schon auf den Blues hatte er einige Schüler gehabt. Einer seiner Schüler war sogar bereits berühmt und segelte als Neuling über die Meere. Wie war sein Name?

Er hatte ihn letztens doch in der Zeitung gelesen gehabt... er müsste jetzt zirka 28 Jahre alt sein... ja wie war er nochmal...

Der Meister schloss seine Augen und grübelte. Dieser Junge von damals... war einer seiner besten Schüler gewesen... und seine Augen waren... Genau!

Wie ein Blitz kam er nun darauf „Falkenauge!“ Rief er erfreut. „Ja, Falkenauge war sein Spitzname gewesen!“ Er lachte und öffnete nun die Tür, die direkt zum Trainingsraum führte.

In der Tür jedoch... blieb er stehen.
 

Er staunte nicht schlecht, als sein Blick auf seine Jungs fiel... und auf einen relativ kleineren Jungen, der mitten dazwischen stand. Seine Augen wurden größer, da neben ihm die größeren waren und ihm anscheinend das schlagen mit einem Holzschwert beibrachten. Die restlichen Schüler saßen oder lagen im Raum herum und schliefen.

Doch in diesem Moment kümmerte ihn das herzlich wenig, im Gegenteil. Für einen Moment schaute er einfach nur zu den größeren hinüber und wie sich diese um den wirklich zu kleinen Jungen kümmerten.

Falsche Gruppe.

Kam es dem Meister in den Sinn, denn hier waren echt nur ältere. Dennoch... ein Lächeln trat nach dem Schrecken wieder auf sein Gesicht und er grinste über beide Ohren.

Vielleicht wäre es doch besser, wenn der kleinere mit den größeren Mitmischte. So könnten die kleineren von den größeren lernen und vielleicht noch viel besser werden.

Beinahe schon grinsend schritt er auf die kleine Gruppe zu und als der erste im Raum den Meister sah, verbreitete sich dies rasend, sodass schnell alle Köpfe zu dem Meister schauten.

Auch unser kleiner Prinz schaute dort hinüber, in seinen Händen lag das Holzschwert, während von seinen Wangen Schweißtropfen fielen.

Doch seine Augen sagten keine Anstrengungen an, sondern Freude und... Stolz.

„Das hätte ich nun nicht erwartet, das ich dich hier antreffe.“ Lächelte der Meister und setzte sich so in die Hocke.

Ruffy musste derweil erstmals Luft holen, bevor er dem alten Meister antworten konnte. „h..hh... Ja, danke für die erste Leerstunde... hh...“ Mit einer Hand strich er sich über die Stirn. Noch nie hatte er so geschwitzt wie am heutigen Tage.

Die anderen Kinder um ihn herum, wobei auch Nicklas dabei war, belächelten den Neuling.

„Nun... das ist schön zu hören.“ Der Meister lachte und hielt dann seine Hand zu ihm hin. „Komm mit, ich würde gerne nochmal mit dir alleine reden.“
 

Der Kleine nickte, daraufhin hob er zu den anderen eine Hand. „Dann bis dann Leute. Danke für die Lehrstunde!“ Meinte er, dabei sah er besonders hinüber zu Nicklas. Dieser nickte.

„Schon gut. Du bist zwar jung, lernst aber verdammt schnell. Das muss man dir lassen!“ Nicklas fuhr sich einmal über eine Glatze hinweg, bevor Raphael an die Hand genommen wurde und vom Meister hinaus geführt wurde. Die anderen Kids schauten ihm vielsagend hinterher, bis der Meister und der Kleine dann durch die Tür verschwanden.

Daraufhin drehte sich Nicklas zu seinen Kollegen um. „So. Dann würde ich sagen, wir machen jetzt Schluss!“ Er schaute alle seine Freunde an, woraufhin alle nickten. Die meisten gingen bereits hinaus aus dem Trainingsraum und damit in die Umkleidekabine.

Nur Nicklas und ein anderer Junge blieben noch im Raum stehen. „Ich muss auch nochmal mit dem Trainer reden, Lars. Du kannst ruhig gehen.“

„Aber Meister.“ Die Augen des Jungen waren in einem hellen Blau getönt. „Ich mag es nicht so gerne sie alleine zu lassen.“ Er seufzte schwer.

Der Junge namens Nicklas jedoch belächelte dies bloß. „Keine Bange. Ein Agyd sollte auf das hören, was sein Meister sagt... sagt immer meine Mutter!“

Lars zog eine Schute, dennoch musste er wohl oder über auf ihn hören. Damit drehte er sich um und wanderte auch in die Umkleidekabinen. Nicklas verlor in diesem Moment sein Lächeln, woraufhin er zu der Tür sah, wo Raphael und der Meister drinnen verschwunden waren. Seine dunkelbraunen Augen schauten nachdenklich drein. „Mhhh...“ Kam es von ihm, woraufhin er sich im Schneidersitz auf den Boden setzte. Sein Blick war auf einmal nicht mehr so klar, sondern dunkel geworden.
 

Der kleine Prinz schaute zu seinem zukünftigen Meister hinauf, als dieser seufzend ihn in sein Zimmer geleitet. Er schloss hinter ihm die Tür, woraufhin er auf einen der Plätze zeigte. Da Raphael immer noch außer Puste war, sagte er kein Wort. Stattdessen setzte er sich an den vorgegebenen Tisch. Der Meister ihm Gegenüber.

„Und wie war... die erste Stunde?“ Der Meister versuchte sowenig neugierig zu sein, wie er nur konnte. Dennoch konnte er die Stimme nicht genug dämpfen.

Der kleine Prinz erkannte sofort, worauf er hinaus wollte. Er nickte dem Meister zu. „Sie war ganz gut. Erst recht Nicklas war total nett gewesen! Er hat mir bereits viel beigebracht.“ Meister Shusui konnte sich ein Herzziereisendes Lachen nicht verkneifen. Er hielt seine Hand vor seinem Mund und lachte schallend auf. Ruffy dagegen schaute ihn nur leicht perplex an. Er wusste nicht so ganz, was dies nun werden sollte, weswegen er seinen Kopf leicht schief legt und seine Augenbrauen zusammen zog. „Warum lachen sie? Was ist los? Habe ich was falsches gesagt? Hören sie doch auf!“

Nur schwer konnte der Meister aufhören zu lachen, wobei er eine Träne aus seinen Augen wischen musste. Diese schleuderte er hinfort. „Nun, Tatsache ist, das es nicht geplant war, das du mit dieser Klasse trainierst. Verstehst du?“ Er grinste breit. „Ich hatte eigentlich vor gehabt, heute mit dir alleine zu trainieren.“

Für einen Moment musste Ruffy über das gesagte nachdenken. Dann jedoch schluckte er schwer und schaute ihn nur leicht sauer an. Zugleich jedoch war er dennoch etwas glücklich über diesen Zufall.

Der Meister wiederum wusste nicht so recht, was das nun zu bedeuten hatte, weshalb er schnell das Thema wechselte. „Ich habe gehört, du wirst gleich abgeholt? Es ist bereits dunkel, weswegen ich denke, das es besser so ist.“ Er schaute hinaus, wo bereits die ersten Sterne am Firmament prangten.

„Ja, ich werde vom Agyd meiner Mum abgeholt.“ Ruffy presste seine beiden Lippen aufeinander und musste unwillkürlich auch hinaus aus dem Fenster schauen. „Ich denke mal, ich sollte mich langsam umziehen.“

„Ja.“ Erst als er es ausgesprochen hatte, musste er bitterlich schlucken. Shusui schaute hinab zu dem wesentlich kleineren und betrachtete ihn genaustens. Er sollte ihn trainieren. Ja. Aber dieses trainieren konnte wohl auch gefährlich enden. Sobald die Weisen jemals erfahren würden, wenn er bereits alles trainiert hatte... Und woher er stammte... oder wenn der kleine irgendwann mal verletzt werden würde...
 

Er hatte mit denen nicht viel am Hut. Nein, es war wegen einer Tenryuubitorin, die wunderschön war, hier oben. Er diente ihr und nicht den Weisen. Dennoch konnte er ja nicht abschlagen, so einen kleinen Jungen zu trainieren, oder?

„Danke für die Lehrstunde. Meister Shusui.“ Plötzlich schaute Ruffy den Meister an, dieser erschrak als er dies tat. „Ich würde mir wünschen, das die nächste Lehrstunde ebenfalls so toll sein würde, wie die heutige.“ Mit diesen Worten sprang der kleine Prinz von seinem Stuhl und marschierte hinüber zu der Tür. Einmal gönnte er dem größeren noch einen Blick, dann wandte er sich ab und ging durch die Tür hindurch.

Shusui schaute ihm faszinierend nach. Dann lächelte er breit.

Er wusste bereits ganz genau, wie er die nächsten Male wohl vorbereiten wird.
 

Ruffy brauchte gar nicht lange warten, als auch schon der gute Agyd seiner Mutter ihn abholte. Dieser stand leicht lächelnd vor der Tür der Trainingshallen. Als er dann den kleinen Prinzen sah, ging er sofort zu ihm hinüber.

Raphael schaute zu ihm empor, als er auch schon an ihm vorbei ging. Still und nichts sagend. Leo schaute ihm kurz nach, als er ihm hinter her ging. Genauso still. Dies ging einige Zeit so, als sie durch die Stadt gingen und in Richtung des Schlosses. Keiner der beiden sagte überhaupt irgendwas. Die Sonne war bereits ganz unter gegangen und kleine Lichter brannten an den Häusern der Tenryuubito. Diese waren hoch gebaut, so mehr hatten sie Platz. Doch dies schien Ruffy nicht zu nerven, schließlich lebten hier nur die dummen Tenryuubito.

„Hmpf!“ Der kleine Prinz presste seine Lippen aufeinander, als seine Augen zurück zu dem Agyd schwankten. Dieser zuckte seine Augenbrauen nach oben, als er dies hörte. Doch sagte er nichts dazu. Dies wiederum störte den kleinen um so mehr. „Du musst nicht die ganze Zeit schweigen! Kannst mich ruhig was fragen.“

„Uhm...“ Leonardo wusste nicht so ganz was er sagen sollte, schließlich war das vor ihm der Prinz! Der Sohn seiner Meisterin! Ein Tenryuubito, wie er im Buche steht! „Mein Prinz, wie war ihr Tag?“

Raphael seufzt schwer, als er diese Worte des Agyds hörte. Wusste er doch genau, wie sich der Agyd eigentlich gegenüber seiner Mutter benahm. Das wollte er auch, wo er doch momentan noch keinen eigenen hatte. „Du musst nicht so förmlich sein. Kannst ruhig mit mir reden, so wie du auch mit Mama redest!“ Nun blieb er stehen und drehte sich somit zu dem wesentlich größeren um. Dieser blieb nun genauso stehen und schaute den kleineren an.

„Nicht so förmlich?“ Ein sanftes Lächeln zuckte auf den Lippen von Leo. „Solange wir in der Öffentlichkeit sind, sollte es so lieber sein.“ Er nickte ihm zu und legte daraufhin eine Hand auf des kleineren Schulter. „Es ist besser so. Wirklich.“

„Aber furchtbarer und nervig.“ Er schob seine Lippen nach oben und zuckte mit seinen Schultern. Daraufhin ging er seinen Weg weiter.

Damit war das Thema für den kleineren erledigt. Doch für den größeren schien dies nicht der Fahl zu sein, sodass dieser ihm nachging. "Ich habe gehört, du gehst jetzt in die selbe Klasse wie mein kleiner Sohn."

Ohne zu antworten ging Raphael weiter seinen weg. Doch er dachte über diese Tatsache nach und erinnerte sich währenddessen an das kleine Baby, wessen Namen er sich damals ausgedacht hatte. "Kame... Hu?" Dann erinnerte er sich unwillkürlich an seine Schulklasse und an den gewissen einen Jungen, der neben ihm saß. "Hab noch nicht mit ihm gesprochen."

"Keiner Sorge, er weiß noch nicht wessen Agyd er ist. Er wartet schon lange darauf gesagt zu bekommen, wer es ist, doch ich schweige eisern." Leo schien so, als wäre er jetzt wo ganz anders und nicht mehr auf dem Weg, wo sie in diesem Moment gingen. Nicht mehr in dieser Dunkeln und blassen Umgebung, sondern in einer helleren, wo sein Sohn mit dabei war. Raphael unterbrach ihn nicht, sondern lauschte interessant der Stimme von Leonardo. Auch wenn man es ihm nicht wirklich ansah. „Kame ist ein guter Junge, vor allem sehr intelligent! Und schlau ist er auch.“ Ein Lächeln huschte über das Gesicht des markanten Agyds. „Er hat sich bereits mit seinem Schicksal abgefunden und weiß, was seine Aufgabe später ist. Und er freut sich so sehr darauf...“ Ein tiefer Seufzer entglitt dem wesentlich älteren. Und ohne das es Leonardo hätte sehen können, schlich ein Lächeln auf Raphaels Lippen.

„Vielleicht... spreche ich ihn ja bald an? Wer weiß.“ Der kleine zuckte mit seinen Schultern. Er wüsste zwar nicht ob es die Weisen gut heißen würden, aber wenn der Agyd nicht wusste, wer er war, würde das doch ncihts machen, oder? Außerdem könnte er sich so jetzt schon dran gewöhnen, einen Gefährten zu haben, der immer bei ihm war. Wie Leo bei seiner Mutter. „Aber noch nicht jetzt. Sag. Wie geht es seiner Mutter?“
 

Plötzlich verschwand das Lächeln aus dem Gesicht des Agyds. Die Veränderung spürte der kleine Prinz sofort, weshalb er sich schnell um drehte und ihm ihn Gesicht schaute. Doch Leo schien sich nichts amerken zu lassen. „Nun. Bitte fragen sie nicht nach... Ich...“

„Schon gut.“ Ruffy wusste zwar nicht, was nun plötzlich los war, aber um ihn nicht zu bedrängen, wand sich der kleine Prinz wieder vom größeren ab.

Mittlerweile waren sie wieder am Schloss angekommen. Hastig durchquerten sie das große Tor, wobei nur Leo seinen Ausweis vorzeigen musste. Raphael konnte einfach so durch gehen, ohne das ihn die Soldaten groß anschauten.

Ohne ein weiteres Wort zu sagen gingen sie in das hell erleuchtende Schloss hinein.
 

Raphael musste sich ausführlich strecken. Sein weicher Schlafanzug hing etwas von ihm ab und schien leicht zu groß zu sein. Doch ihn schien es nicht zu stören. Außer einem Dienstmädchen und seiner Mutter war nun keiner hier im Raum. Also durfte er wieder er selber sein.

Das hübsche Dienstmädchen legte noch die Klamotten für den Morgigen Tag hinaus, während seine Mutter bereits auf dem Bett von ihm saß und auf ihn wartete. Wie jeden Abend wollte sie ihm einen Gute Nacht Kuss geben, weswegen er nur langsam zum Bett ging.

Das Zimmer war groß und vor dem Fenster waren die Gardinen zu gezogen. Um so mehr Zeit er hinaus zögere, um so länger würde seine Mutter hier im Raum bleiben. Doch sie würde es dennoch bemerken, wenn er sich zu viel Zeit lassen würde.

Und so schlurfte er träge hinüber in sein Bett. Als er dort ankam, kletterte er hinein. Sofort schnappte sich seine Mutter die Decke und deckte ihn damit zu. Nochmals musste der kleine gähnen. Nach so einem Tag konnte man nur müde sein...

„Dein Tag war ja ganz schön anstrengend. Aber morgen kannst du mir ja davon erzählen.“ Ein sanftes Lächeln legte sich auf das Gesicht von Silvia, als sie in die Augen ihres Sohnes schaute. Dieser schaute empor. „Dann wünsche ich dir eine schöne gute Nacht.“
 

Er wollte aber noch nicht schlafen. Beim besten willen. Er war zwar müde, aber er wollte es dennoch nicht. Er wollte nicht morgen wieder auf stehen und zur Schule müssen. Er wollte nicht schlafen und seine Mutter alleine lassen... Er wollte nicht.

Sein Blick fuhr wieder herum zu dem Dienstmädchen. Diese war bereits fertig und schien nur noch darauf zu warten, das auch Silvia mit ihr mit kommen würde. So schaute sie, aus Respekt vor der Privatfähre, hinauf in das Bücherregal.

„Mein kleiner.“ Silvia kam näher um ihm nun seinen Gute Nacht Kuss zu geben, als sich Ruffy abrupt zu ihr umdrehte.

„Lies mir was vor! Bitte!“ Verwirrt schreckte Silvia zurück und schaute in das bittende Gesicht von Raphael. „Bitte, bitte, bitte.“

„Dir...?“ Sie wusste nicht so recht was sie sagen sollte, so hatte ihr Sohn bestimmt schon alle möglichen von Büchern durch gelesen. „Soll Ich was vorlesen? Wieso liest du nicht selbst noch schnell was?“ Sie legte ihren Kopf etwas schief, da sie wusste, das er viel schneller lesen konnte, als sie es jemals könnte.

Doch der kleine schüttelte bloß hektisch seinen Kopf. Seine Mutter liest langsam und das war der Vorteil. „Ich will es aber von dir hören. Biiiiitte!“ Jammerte er weiter.

Silvia wusste nicht so recht was sie sagen sollte, sodass ihr Blick schnell hinüber zu dem Dienstmädchen ging. Diese schaute leicht interessiert zu ihr hinüber. Als sie jedoch sah, das gesehen wurde, wandte sie ihren Blick schnell wieder gen Regal. „Nun...“ Das eigentlich junge Mädchen blinzelte. Dann lächelte auch sie sanft ihren Sohn an, woraufhin sie sich abermals zu dem Dienstmädchen drehte. „Annette. Könnten sie uns... vielleicht ein Märchenbuch raus suchen? Irgendeines. Eins was sie vielleicht gut finden?“

Das angesprochene Dienstmädchen drehte sich um und blinzelte daraufhin. Doch dennoch tat sie das was sie sollte, sodass ein kleines Lächeln auf ihren Lippen entstand und sie sich nun genauer das Bücherregal besah. Mit ein paar Schritten nach Rechts und Links suchte sie nach einem Märchenbuch.

Annette erinnerte sich daran, das sie einst mal eins hier drinnen gesehen hatte und heimlich hinein geschaut hatte. Es war ein schönes Buch gewesen, weswegen sie es besonders gemocht hat. Doch da es nicht ihr gehörte, durfte sie es nur begutachten, wenn sie diesen Raum für den jungen Prinzen säuberte und dabei besonders schnell war. Nach einigen Schritten fand sie das Buch und so kippte sie es oben einmal, um es besser hinaus holen zu können.
 

Raphael derweil zog seine Decke etwas höher, sodass sie über seinem Mund lag. Seine Mutter sollte nicht bemerken wie müde er war. Dann kam auch schon das Dienstmädchen hinüber und überreichte das Buch dem wesentlich älteren und dennoch kleinerem Mädchen. Diese nickte ihr einmal dankbar zu und besah sich den Titel.

„Märchen der Rassen.“ Sie stutzte kurz, vor allem weil sie selbst dieses Buch nur zu gut kannte. „Annette?“ Ihr Stimme klang leicht zerbrochen, was das Dienstmädchen sofort mit bekam. Auch der kleine Ruffy bemerkte dies, weshalb er sich seine Mutter genauer besah. Doch diese schien ihre Augen mit ihren Haaren bedecken zu wollen. Ihr Blick war nicht zu erkennen.

„J-Ja, meine Herrin?“ Das arme Dienstmädchen war leicht eingeschüchtert. Hatte sie etwas falsches gemacht? Hatte sie gar das falsche Buch gewählt? Wenn ja, würde sie nun exekutiert werden? Würde sie bestraft werden?

Doch all diese sorgen verblassten, als Silvia hoch schaute und ein breites Lächeln ihre Lippen durchzog. Leichte Tränen standen in ihren Augen, doch das Glück sprach Bände.

„Danke, ich habe schon ganz vergessen das dieses Buch hier ist.“ Damit legte Silvia noch eine zweite Hand auf das gute Buch. „Aber... ich würde gerne...“ Sie stockte.

Annette wusste sofort was ihre Meisterin wollte und so verbeugte sie sich vor ihr. „Natürlich meine Herrin.“ Und mit diesen Worten machte sie kehrt und ging aus dem Zimmer hinaus. Silvia wartete kurz, bevor sie sich wieder zu ihrem Sohn wandte. Erst als sich die Tür schloss, öffnete sie dieses Buch.

„Weißt du... dieses Buch habe ich einst Mal meinem Vater gemobbst.“ Sie lächelte traurig darüber und an die Erinnerung an den einzigartigen König.

„Deinen Vater? Also... meinem Großvater?“ Raphael machte große Augen, denn er hat seine Mutter noch nie über dieses Thema hat sprechen hören.

Und so war es anscheinend auch. Sie schien dieses Thema nun nicht vertiefen zu wollen, sodass sie verträumt auf das Buch schaute. Ihre Augen glitzerten immer noch wie kleine Sterne.
 

„Es war einmal...“ Sie strich verträumt über die reichlich bunten und wundervoll verzierten Blätter des Buches, wodurch Raphael leicht angelockt sich fühlte. Er hatte schon viele Bücher gesehen, gelesen und sogar schon geschrieben. Doch so was hatte er sich noch nie angesehen. „... ein kleiner Drache. Sein Name war Adalbert und er war noch sehr jung.“ Ein kichern entglitt Silvia, als sie auf das Bild schaute.

Nun, aus purer Neugierde schaute auch Raphael auf das Bild und schaute auf ein großes Drachennest. In diesem Drachennest saß ein kleiner roter Drache mit drei weiteren roten Eiern drinnen. Der kleine schaute empor und anscheinend hinauf zu seinen Eltern.

„Er war nicht stark und auch nicht reich. Doch er hatte eins und zwar eine Familie. Er liebte seine Eltern und seine noch ungeborenen Geschwister.“ Damit endete die erste Seite und ehe Silvia die Seite umblätterte, hob sie ihren Arm hoch. Der kleine Prinz schaute dem zu und bemerkte, das sie ihren Arm um seine Schulter legte. Dann drückte sie ihn an sich. Ihre Nase berührten seine Haare, als sie umblätterte und weiter lass.

„Eines Tages nahm sein Vater ihn mit zu seiner Arbeit und damit hinaus aus dem Nest. Doch auf dem Weg verlor er sein Vater und landete in einem düsteren Wald. Alleine musste er sich nun zurecht finden. Ein Wolf tauchte auf und er wusste nicht, das er böse war. Es war seine erste Erfahrung mit einem anderen Tier. Er versuchte mit ihm zu sprechen, was jedoch nicht funktionierte. Daraufhin griff der Wolf ihn an und der kleine Adalbert floh.“ Raphael krallte sich den Körper seine Mutter. Diese lächelte geheimnisvoll daraufhin legte sie das Buch auf ihre Beine und deutete darauf, das sich der kleine hinlegen sollte. Denn sonst würde sie nicht weiter lesen. Raphael schluckte und legte sich deshalb auch endlich hin. Er wollte seine Mutter nun nicht unterbrechen. Nein, er wollte wissen wie die Geschichte weiter ginge. Nachdem sie ihn nochmals zu gedeckt hatte, schloss sie wieder das Buch in ihren Händen und öffnete die neue Seite. „Er floh bis er an einem See ankam. Schnell rannte er aus Hast und Angst auf den Steg der wackelte und bröckelte.

Plötzlich tauchte aus dem dunklen Wald eine fremde Gestalt auf und es kam näher auf ihn zu. Es war ein kleiner Junge, der genauso jung wie es auch der Drache schien. Doch der Drache hatte mehr Angst vor dem Jungen, als dieser vor ihm. So schritt der Junge auf ihn zu. Er wollte ihm helfen, was Adalbert nicht ahnte.“ Raphaels Augen wurden noch größer. Er zog vor lauter Aufregung die Decke noch weiter über seine Nase. Dabei jedoch spürte er auch, wie die Müdigkeit sich weiter in ihm ausbreitete. Beides zusammen war ein gefährliches Gemisch.

Schnell blätterte Silvia auf die nächste Seite um. „Als er dicht an ihm angekommen war, spieh der junge Adalbert eine Flamme aus heißem Feuer. Der Junge fiel nach hinten und ins Wasser. Er verschwand darin. Er konnte nicht schwimmen.

Für einen Moment wartete Adalbert auf eine Reaktion, als diese jedoch nicht kam, war er verunsichert. Angst breitete sich aus. Jedoch nicht jene, die er verspürte, als dieser Wolf ihn verfolgte. Sondern jene Angst, die man verspürte, wenn man eine geliebte Person verlieren könnte.“ Der kleine Prinz biss sich auf seine Lippen und zog nun die Decke bis zu seinen Augen hoch. Sein kleines Herz klopfte so hastig, das er es kaum mehr abwarten konnte, was als nächstes passierte. Was passierte mit dem kleinen Jungen? Was würde nun Adalbert tun? Käme er wieder nach Hause? Über diesen Anblick musste Silvia lächeln, weshalb sie auch weiter lass. Ohne Unterbrechung.

„So sprang der junge Adalbert hinab ins Wasser. Auch er konnte nicht schwimmen, doch wusste er genau, das er es besser konnte als der kleine Junge. Einige Minuten vergingen und es sah schlecht aus für die beiden Kinder der Zeiten.“

„Und dann? Was dann? Was ist mit den beiden?“ Raphael konnte es nicht glauben. Er schluckte tief. Er wollte nicht, das den beiden etwas passiere. Nicht nachdem dieser Mensch dem jungen Drachen helfen wollte! Und nun sollten die zwei einfach... einfach so...

„Schlaf jetzt.“ Silvia legte eine Hand an seinen Kopf und lächelte sanft. „Mach deine Augen zu, dann werde ich dir auch das Ende vor lesen.“ Und er tat das, was seine Mutter von ihm wollte. Schluckend schloss er seine Augen. Konzentrierte sich auf die Worte seine Mutter. Auf die Geschichte.

„Plötzlich stieß ein etwas größerer Drache hinab ins Wasser. Es war der Drachenvater des Jungen.

Und schon mit dem nächsten Atemzug kam er mit den zwei Kindern in den Pfoten wieder hinaus. Diese schnappten sogleich nach Luft und als sie oben am Himmel waren, sahen sie sich an.

Und lachten herzzerreißend zusammen. Es war die erste Freundschaft des jungen Adalbert in einem Land, wo Menschen und Drachen noch friedlich zusammen lebten. In einem Land, wo jeder jedem Respekt zollten und wo keiner Dreck war. In einem Land des Friedens.“ Silvia schaute auf und sah, das Raphael bereits eingeschlafen war. Ja, genauso ein Land wünschte sich die Silvia immer zu.

Ihr Blick wanderte wieder auf das Bild, wo man im Vordergrund sah, wie der Drachenvater die zwei Buben in den Händen hielt. Im Hintergrund wiederum sah man, die viele andere Drachen von Menschen geritten wurden. Aber auch Menschen, die den Drachen verarzteten. Ihre Nester säuberten. Sie arbeiteten Hand in Hand gemeinsam.

Silvia wischte sich eine Träne aus ihrem Gesicht, woraufhin sie flüsterte. Was sie nicht wusste war, das ihr Sohn es doch noch mit bekam. „Ach Vater...Warum kann es nicht so sein, wie du es dir immer gewünscht hast? Du hast die Weltregierung erschaffen um diese Geschichten wahr zu machen... und jetzt?“

Freundschaft?


 

Ein Wort mit viel Macht!

Eine Verbindung, worauf keine Kraft die Liebe!

Eine treue Freundschaft, die tief verwurzelt,

sie hält jeden Sturme stand.

Mag der Sturm noch so groß sein,

die tiefe Bindung, erhält keinen Riss.

Dann die Freundschaft den jeweiligen schützt.

Doch sollte es Streit ergeben,

so versucht bereitwillig aneinander zu vergeben.

Denn nur die tiefe Freundschaft erhält dich am Leben!
 

Stifte kratzten auf den Blättern in der Schule. Heute war wieder ein sonniger Tag nun im Herbste und diese schien ungeachtet auf die Köpfe der kleinen Kinder.

Diese wiederum starrten alle wie gebahnt auf ihre Zettel vor sich. Schreiben oder Lesen konnten sie nicht, dazu waren sie noch viel zu jung.

Doch Malen konnten sie bereits.

Der Rothaarige Lehrer machte in der Schulklasse immer wieder seine Runden. Seine Augen begutachteten die einzelnen Zeichnung, so sollten die Kinder doch ihre liebsten Dinge auf zeichnen, was sie hatten. Was sie liebten.

In dem Moment wo der Lehrer an Ruffys Tisch vorbei kam, blinzelte dieser auf. Er war leicht verwirrt darüber was er auf diesem Blatt sah. Als der junge Prinz dies wiederum bemerkte, zuckte er maßgeblich zusammen und legte sein Arm auf das Papier. „Mh...“ Dem Lehrer kam dieser Junge ohnehin komisch vor. So war er komplett anders als all die anderen Kinder hier in der Klasse.

Kinder in diesem Alter waren bereits so intelligent, wie es normale Menschenkinder im Alter von sechs Jahren waren. Dieser zweijährige jedoch hob noch ein gutes Stück weiter ab, sodass der Lehrer sich wirklich Gedanken machte, mal mit seinen Eltern zu sprechen.

Angerufen hatte er sogar bereits schon, doch das einzige was er bekam war so etwas wie. „Sie sind momentan außer Haus.“ oder „Sie sind gerade am Essen.“ Es interessierte den Lehrer wirklich wer die Eltern dieses Knaben waren.

Nachdenklich schritt er von dannen, sodass der kleine Prinz weiter an seinem Bild zeichnen konnte. Himmlisch Lächelnd begutachtete er bereits das Bild vor sich, was das kostbarste zeigte, was er wirklich hatte.
 

Seine Mutter.

Sie mit ihrem weißem Kleid und ihrem wunderschönem Gesicht. So schwach und zerbrechlich wie ein Schmetterling. Nie wollte er sie verlieren. Niemals los lassen! Und erst recht wollte er sie niemals im Leben verletzten.

Er wollte sie beschützen.

Für einen kurzen Moment hielt er inne und begutachtete einfach das Bild, was bereits beinah wie ein Portrait aussah. Schon als er wenige Wochen alt war hatte er von Elias gelernt zu schreiben. Daraufhin lernte er mehrere Sprachen und konnte sich sogar noch gut erinnern, das seine Mutter ihm das zeichnen bei bringen wollte. Nach wenigen Unterrichtsstunden, hatte Silvia ihn bereits beneidet... schließlich brauchte er ja nur einmal in ein Buch zu schauen und schon konnte er es... und er wusste, das er es auch niemals verlernen würde.

...Oder?
 

Der Blick des Nachbarjungen wurde neugierig. So schauten die Hell blauen Augen beneidet zu seinem Nachbarn auf den Zettel.

Woher hatte er so gut zeichnen gelernt? Als er wieder hinab auf sein Zettel schaute, sah er lediglich ein Strichmännchen mit langen weißen Haaren und eins mit kurzen braunen Haaren. Sein Vater und seine Mutter. Dahinter war ihr kleines Häuschen. Er als Agyd durfte natürlich nicht in den Villen und Palästen der Tenryuubito wohnen. Doch er war damit zufrieden. Vor allem war auch ein kindliches Schwert auf diesem Bild abgezeichnet. Dieses hat einst mal seinem Urgroßvater gehört und es war das kostbarste was in der Familie weiter gegeben wird.

Und er wollte es so gerne irgendwann verdienen. Sein Blick jedoch wandte sich wieder von seinem eigenen Bild ab und fuhr hinüber zu dem schwarzhaarigen Jungen. Dieser zeichnete inzwischen weiter und mit jedem Strich wurde das Bild vor ihm auch immer schöner.

Aber auch wenn er so gut malen konnte. Dürfte er nicht vergessen, wer dieser Junge war. Er würde sich nur unbeliebt machen, wenn er laut mit ihm sprechen würde, sodass er mit einem seichten Rotschimmer wieder auf das Blatt vor sich schaute. Raphael war zwar schlau und stark, jedoch auch der eingebildeste dieser Klasse. Keiner von hier wollte sich wirklich mit ihm anfreunden, vor allem weil sie bereits eine Gemeinschaft waren und dies mit jedem Mittel unterbinden wollten.

Sie wollten ihn schließlich hinaus kraulen.
 

„Du bist Kame, oder?“ Der weißhaarige Junge zuckte auf einmal zusammen. Er kannte die Stimme des Jungen, weswegen er wusste das dieser Raphael nun mit ihm sprach.

„Was willst du?“ Nuschelte Kame zurück. Nicht das jemand noch ihm dabei zuhörte wie er mit dem Nerd höchstpersönlich sprach! Das würde ihn in dem Ansehen der ganzen Klasse schaden und dabei war er doch bereits so still, das er einer der Normalos der Agyds war. Er war nicht beliebt, aber auch nicht unbeliebt und das sollte so bleiben! Verdammt...

„Ich wollte nur fragen, ob ich vielleicht dein blauen Stift haben könnte. Meiner ist abgebrochen.“ Flüsterte nun auch dieser schwarzhaarige Junge, was die Nerven von Kame ungemein beruhigte...

„Mh...“ Dieser wusste jedoch nun nicht so ganz, was er tun sollte. Eigentlich wollte er ihm den Stift vor kindlichem Eifer schon geben... aber wenn das jemand sieht... Sein Blick schwang nach hinten, wo einige bereits fertig mit ihren Bilder waren und in der Gegend herum schauten. „Neee....“ Damit wand er sich schnell gen des Fensters. Sein Blick fuhr über die einzelnen Bäume und über den Schulhof. Oben wiederum war strahlend blauer Himmel, in seinem Rücken jedoch spürte er genau den Blick dieses eigenartigen Jungen.

„Mhhh...“ Hörte er ihn nachdenken und so fühlte er sich verpflichtet weiterhin aus dem Fenster zu schauen. ER traute sich nicht wieder zurück zu diesem Jungen zu blicken.
 

„So, dann kommt mal alle nach vorne und zeigt eure Bilder her. Einer nach dem anderen und dann werden sie über die Tafel gehängt!“ Sprach des Lehrer, woraufhin auch die erste Reihe bereits aufstand um zum Pult zu gelangen. Auch Kame schaute nach vorne, woraufhin er jedoch bemerkte das dieser Junge ihn noch immer von der Seite anstarrte. Was war bitte mit dem los? Merkte er nicht, das er nichts von dem wollte?!

Als sie nun endlich dran waren, ging auch Kame nach vorne, jedoch hinter Raphael her. Er wollte nicht das dieser Junge ihn noch einmal anschaute und vor allem machte es ihm Angst. Stimmten die Gerüchte vielleicht doch und er war wirklich ein Mischling? Ein Bastard? Ein ungewolltes Kind? Wenn ja, dann erklärte es sich natürlich, warum er so komisch war und anders als die anderen.
 

Mit Hilfe des Lehrers hängen sie ihre Bilder auf, woraufhin sie schön gerade in einer Reihe hingen. Auch Kame gab seinem Lehrer das Bild. Schon als Kame die Bilder betrachtete, konnte man schon beinah erkennen, welche die Agyds gezeichnet hatten und welche die Adligen. Natürlich. Er war immer noch nur ein Kind, sodass er nachdem Bild von Raphael Ausschau hielt. Das wundervolle mit der weißhaarigen Frau.

Doch auch als die nächste Reihe dran kam, fand er es nicht zwischen den ganzen zahlreichen Bildern, sodass er wieder auf sein Platz ging. Neugierig bemerkte er, wie der schwarzhaarige Junge schnell einen Zettel in seine Taschen schob. War dass das Bild?

Aber warum hatte er es nicht abgegeben? Stirn runzelnd setzte sich Kame wieder auf seinen Platz. Dieses mal schaute Ruffy ihn nicht an. Stattdessen konzentrierte sich der kleine Prinz auf die einzelnen Bilder, die immer wieder aufgehangen und betrachtet worden.
 

Zusammen besprachen sie nun diese Bilder. Jeder erklärte zu seinem Bild, was es zu bedeuten hatte und warum er ausgerechnet diese Sache so sehr liebte. Ob es in der Zukunft so sein wird – wobei die meisten dafür stimmten.

Als sie jedoch bei einem Bild ankamen, wo ein gekitzeltes Haus mit nem alten Mann vor stand, kicherten die meisten Kinder. Das Bild war nochmal schlimmer, als die anderen Bilder gezeichnet. „Gut, kann der Zeichner bitte etwas dazu sagen.“ Schmunzelte selbst der Lehrer auf, da er so was noch nie in seinem Leben gesehen hatte.

Als jedoch Raphael sich meldete, konnte der Lehrer es nicht glauben. Hatte er nicht eine andere Skizze unter seinen Armen gesehen? „Ich habe das gemahlen Heer Lehrer.“ Nickte der kleine Prinz, woraufhin hin er aufstand und vor seinem Tisch zum stehen blieb. Die anderen Kinder aus der Klasse kicherten schon etwas lauter, als sie erfuhren, WER es gemahlen hatte. „Es stellt die Trainingshalle da und seinen Meister. Die, wo ich trainiere!“ Nun wurde der Lehrer und die anderen Schüler bereits hell höriger. „Ich will irgendwann ganz stark werden und kämpfen können, das ist mein Traum!“

Dann brach jedoch auf einmal ein schallendes Gelächter in der Klasse aus. Raphael verzog keine Mimik, als er so da stand und von den restlichen ausgelacht wurde. Selbst Kate lachte Herzzerreißen darüber und am lautesten war noch immer Lucky. Der einzige der dies nicht tat war Kame. Dieser saß mit offenem Mund neben ihm und starrte ihn an.

Natürlich.

Warum setzte er sich so eine Blamage aus, wenn dieser Junge doch eigentlich besser zeichnen konnte? Er wurde aus dieser Sache nicht schlau. Genauso wenig wie es der Lehrer tat. Dieser jedoch dachte bereits um einige Ecken weiter und zog seine Augenbraue dabei hinauf. Seine roten Augen fixierten den kleinen Jungen, so als hätte er etwas heraus gefunden.

Dies wiederum bemerkte Raphael, woraufhin er einmal tief schlucken musste. Er wusste, das er sich nicht all zu auffällig benehmen durfte und seit dem er hier war, hat er bereits viel zu viel gezeigt von sich. Er musste eindeutig besser lernen sich anders zu verhalten, als er wirklich ist!
 

„Du trainierst bereits Schwertkampf?“ Der Lehrer hatte für Ruhe gesorgt. Keiner mehr wagte es auch nur ein Wort zu sagen oder gar zu kichern. Stattdessen saßen sie alle nun brav auf ihren Stühlen und verhielten sich ruhig.

Raphael dagegen schluckte noch einmal hart, worauf er nickte. Hatte er etwa doch einen Fehler gemacht? „Ja, das tue ich.“

Der Lehrer dagegen schmunzelte und trat nun wieder richtig hinter seinen Pult. Die Schüler beobachteten ihn dabei, wie er das tat. Nicht das sie nochmals Ärger bekommen würden, wegen irgendetwas. „Was hältst du davon...“ Er machte eine kurze Pause, als er in das Klassenbuch dieser Klasse schaute. „Wenn wir mal alle zusammen diese Schule besuchen würden?“

Dieses mal zog Raphael scharf die Luft ein. Sein Gesicht wurde blass, den genau das war etwas, was nicht hätte passieren können. Der Meister wusste wer er war, aber er wusste nicht das sein Lehrer es nicht wusste. Wenn sie beide zusammen sprechen würden... Er musste, wenn das wirklich passieren sollte..., zuerst musste er unbedingt mit seinem Meister über Schweigepflicht sprechen.

„Das ist ne gute Idee! Ich mache einen Termin mit meinem Vater aus!“ Auf einmal sprach ein anderes Kind, woraufhin alle Blicke zu diesem fielen.

Der Junge der gesprochen hatte, stand nun auf, sodass wirklich alle in sehen konnten. Seine Glatze glitzerte etwas im Licht der Lampe, während seine Augen unergründlich waren. Seine Kleidung war in einem alt Japanischem Kinderstil gehalten. Grinsend jedoch verneigte er sich vor dem Lehrer. „Mein Vater ist der Besitzer dieser Hallen. Er würde uns wahrscheinlich sogar eine Sondervorstellung zeigen!“

Einige Münder klappten auf, erst recht weil dieser sonst so stille Junge anscheinend etwas besonderes war, als das sie es sich hätten vorstellen können. Besonders weil er eigentlich nie sonderlich aufgefallen war, wegen seiner Stillheit und seine Zurückgezogenheit. Eigentlich lebte diese Junge vor allem für die Schwertkunst. Was die anderen kaum verstanden.

Der Lehrer dagegen zog nun beide Augenbrauen hinauf. „Wenn du das kannst, würde es demnächst gut klappen. Rede mal mit deinem Vater darüber. Felix.“

Der Junge namens Felix nickte, woraufhin sein Blick nochmals zum schwarzhaarigen Jungen schwang. Dieser schaute wie auch die anderen ihn neugierig an. Ein seichtes Lächeln entstand auf seinen Lippen, was Ruffy dafür kurz erschrecken lies.

Er wusste ja nicht, das Felix ihn bereits gesehen hatte.

Und jetzt wo der kleine Prinz verraten hatte, das er dort gewesen war, wusste Felix genau, das er es war, der zwischen all den Männern gegangen war. Rätselhaft war nur, warum?

Auch Felix stellte sich diese Frage, wie es der Lehrer und Kame taten. Wer war dieser schwarzhaarige, komische Neuling bloß? Aber keiner von ihnen würde jemals daran glauben, das er der Prinz sei.
 

Erschöpft lies sich der kleine Prinz an einer Wand runter. Er hatte langsam wirklich genug von dieser Schule. Nicht nur das er tagtäglich gedemütigt wurde. Nein, die anderen waren immer mehr drauf und dran heraus zu finden, wer er selbst war. Und das würde Ärger geben.

Die Wiesen hatten ihn ausdrücklich gewarnt gehabt, das er sich nicht vor den anderen entblößen sollte. Schließlich war er der nächste König von Mari Joa. Das würde doch etwas... nun... schrill rüber kommen.

Ein leichtes Lächeln trat auf sein Gesicht, was man nur all zu selten darauf sah. Dies jedoch verschwand sofort, als er hinauf blickte. Im Gang selbst schien etwas los zu sein, was ihn in diesem Moment doch zu verwirren schien.

Was war da los? Und warum schrien die Bediensteten?

Dem musste er unbedingt nach gehen, sodass er seine Schultasche gegen die Wand lehnte und neugierig den Gang hinunter ging. Er kannte das Schloss wie seine Westentasche und in jedem Gang standen auch Wachen. Nur schienen diese dieses mal genauso wie der kleine Prinz dem Geräusch nach zu gehen.

Als er dann um die nächste Ecke schaute, neugierig, jedoch sich zurück hielt, sah er auf eine kleine Gruppe von Männern.

Um genauer zu sein um einige schwarzgekleideten Wachen und einem Mann, der einen weißen Anzug trug. Er konnte leider nur den hinteren Teil dieses Mannes sehen, wodurch er nur die zur Hälfte noch beteiligten schwarzen Haare sah, die strubbelig wie die weißen herum zappelten. Der Mann schien die Männer an zu meckern und an zu schreien. „Lasst mich hier gefälligst los! Ich will ihn sehen, verdammt!“ Rief er, sodass man es bestimmt noch im größten Teil des Schlosses hören konnte. Aber wer war bitte dieser Mann?

„Die Weisen haben gesagt, sie dürfen nicht zu ihm! Verdammt! Vize-Admiral Garp! Lassen sie das!“ Sprach einer der Agenten, als dieser plötzlich im hohen Bogen durch eine Faust gegen die nächste Wand bretterte.

„Wieee?! Seit gefälligst froh das ich ihn vor fünf Jahren ausgeliefert habe, verdammt!! Dafür will ich JETZT SOFORT meinen Enkel sehen!!“ Und mit diesen Worten bretterten die nächsten Wachen gegen die Wände. Anscheinend juckte die das jedoch nicht sonderlich, da sie sofort wieder aufstanden um den alten Herren wieder fest zu machen.

Ruffy dagegen legte ein Finger auf seinen Mund. Dieser alte Herr wollte also seinen Enkel sehen? Hu? Wenn er sich vielleicht beruhigen würde... könnte er ihm helfen? Um ehrlich zu sein, interessierte ihn schon die Tatsache, wer so einen lauten und durchgeknallten Großvater haben könnte.
 

Schnell schaute sich der Prinz nochmals im Raum um, als er sich nun endlich dazu entschied aus seinem Versteck heraus zu kommen und zu diesem Tumult hinüber zu gehen. „Bitte, bitte. Beruhigt euch doch. Vielleicht kann ich ihnen helfen? Ich kenne mich hier in Mari Joa bestens aus!“ Er blieb vor dem Chaos stehen.

Dieses blieb jedoch genauso stehen. Nur langsam drehten sich die Agenten und auch der alte Mann zu dem kleinen Jungen um. Und um so mehr das Gesicht des alten Mannes zu Gesicht kam, um so mehr sah er sein Erstaunen und den offenen Mund seitens des alten Mannes. Verwundert schaute der kleine in sein Gesicht... es kam ihm komischerweise irgendwoher bekannt vor. So als hätte er diesen Mann schon lange gekannt. Aber er wusste nicht woher und da er sich eigentlich an vieles erinnern konnte, war es ihm schon sichtlich nervenaufreibend. Auch die halbkreisförmige Narbe kam ihm nicht mal Ansatzweise bekannt vor. „Sagen sie mir den Namen ihres Enkels, dann kann ich ihn für sie ausmachen!“ Nickte er ihm zu, doch der Mund des Mannes klappte nur noch mehr auf.

„Mein Prinz, was machen sie hier?“ Rief einer der Soldaten, woraufhin er den Bein dieses alten Mannes los lies und hinüber zu dem relativ jüngeren lief. Neben ihm ging er in die Hocke und schaute dem schwarzhaarigem in die Augen. Dieser zuckte lediglich mit den Schultern, woraufhin er wieder hinüber zu dem älteren schaute.

„I- Ich bin Garp. Monkey D. Garp...“ Mit einem lauten Knall beförderte der alte Mann auch die restlichen Agenten an seinen Armen gegen die Wände, woraufhin er einen Schritt nach vorne zu dem jüngeren tat. Dann jedoch abrupt stehen blieb.

„Monkey D. Garp?“ Kurz stellte Ruffy fest, das dieser Mann auch einen D im Namen hatte, wie er. Dann jedoch nickte er. Schließlich konnte er sich noch genau daran erinnern, wie er den fünf Weisen versprechen musste, das er nicht nach forschen würde. „Und wer ist ihr Enkel? Ich habe ihren Namen noch nie hier gehört...“

„Was.... die Weisen... haben dir nichts gesagt?“ In Garps Augen stand der Schock drinnen. Er konnte es nicht glauben, das die Weisen dem kleinen anscheinend nicht mal etwas gesagt hatten. Dabei sah er genauso aus... genauso wie er selbst, als er noch klein war. Als würde er mit einem Spiegel in die Vergangenheit schauen... Durch diese Erkenntnis breitete sich ein Lächeln auf seinen Lippen aus. Denn dieser Junge vor ihm war eindeutig der, den ER gesucht hatte.

„Die Weisen? Was sollen sie mir gesagt haben?“ Verwundert legte Ruffy nun leicht seinen Kopf zur Seite, dann jedoch streckte er seinen Arm aus. „Darf ich mich vorstellen? Mein Name ist Raphael D. Aurum!“

Mit großen Augen begutachtete Garp ihn einen kleinen Moment, dann jedoch schien ihm endlich auf zu fallen.

Die Weisen hatten anscheinend ihm mit Absicht nichts erzählt. Und um ehrlich zu sein... Tränen hätten Garp in die Augen stechen können, als er selbst an seinen Vater und an seinen Bruder dachte. Er war der einzige der aus der Familie übrig geblieben war. Der einzige.. selbst sein Sohn wird nun gesucht.

Als er von Dragon erfuhr... das ein Sohn... sein Enkel hier oben sei, wollte er sofort hier hoch und nach ihm suchen.

Und nun stand da ein gerade Mal zweijähriger hochnäsiger Junge vor ihm, der anscheinend nicht mal wusste, das ER sein Großvater war. Und alles nur, weil die fünf Wiesen es wahrscheinlich peinlich war, das sich ein Tenryubito tatsächlich in einen D. verliebt hatte. Wann würde dieser dumme Krieg bloß enden?

Der Blick von Garp ging zu den Agenten, die nun wiederum neben ihm standen. Ihre Blicke waren starr auf ihn gerichtet. So als würden sie mit ihren Augen sagen wollen: „Wehe sagst du nur ein Wort!“

Und als Garp wieder hinunter zu dem Jungen schaute, erkannte er, das dieser Junge wahrscheinlich hier ziemlich zufrieden war, so wie es war. Wahrscheinlich wusste er nicht einmal darüber Bescheid, was mit dem Krieg auf sich hatte.
 

„Und?“ Kam es wieder von Ruffy, woraufhin Garp auf einmal laut Hals auflachen musste.

„Kahaha!! Ach, ist egal, kleiner! Hahaha!! Lass gut sein, Raphael!!“ Nun traten tatsächlich Tränen aus seinen Augen. Lach tränen, die jedoch viel mehr aussagen wollten, als nur Belustigung. Tränen von Trauer über seine Verluste und das sein eigener Enkel in nicht mal... kannte.

Der kleine Prinz jedoch blies seine Wangen auf, woraufhin er etwas sauer zu dem alten Mann hinauf schaute. „Lassen sie das gefälligst! Außerdem... nennen sie mich bitte Ruffy!“

„Ruffy?“ Garp hörte abrupt auf zu lachen, woraufhin er zu blinzeln anfing und sich hinunter beugte.

Ruffy dafür nickte wie wild. „Ja! So hat mich meine Mum benannt. Die Fünf Weisen haben mich nur Raphael genannt.“
 

Garp war ein echt lustiger Zeitgenosse und für einen Moment hatte Ruffy sogar seinen Kummer vergessen. Doch dieser kam schneller wieder, als er hätte Ah sagen können.

So standen sie am Ende der Woche gemeinsam vor den Trainingshallen. Der kleine Prinz war ziemlich zappelig, da sowohl seine Trainingsgruppe da war, als auch sein Meister. Doch Vorbereitungen hatte er bereits getroffen, sodass sein Meister nichts über ihn verraten würde.

Der Junge namens Felix kam endlich durch die Tür hinaus, sodass die Sonne seine Glatze nur all zu gut bescheinen konnte. Die Kinder hatten nicht lange gewartet und auch der Rothaarige Lehrer raffte nun seine Schultern und ging auf den Jungen zu. „Können wir jetzt rein?“

Felix nickte. Er war bereits in der passenden Kleidung, sodass er mit seinem Trainingsanzug am Körper seine Klasse hinein führte. Dort wiederum wartete im Eingangsbereich bereits der Lehrer sowohl von Felix , als auch Ruffy. Der zweite wurde leicht rot, was er zu verbergen versuchte.

Er wollte das all das gut enden würde. Es durften keine Fehler mehr geschehen.

„Herzlich Willkommen in den legendären Trainingshallen dieses Hauses. Ich bin der momentane Trainingseiter dieser Hallen, Meister Shushui.“

„Vielen Dank das sie uns dies hier zeigen wollen, Herr Schuhui.“ Lächelte auch der Klassenlehrer, als er die Hand des alten Meister schüttelte. Die Kinder gingen bereits an ihm vorbei, da sie Felix folgten. So schaute Shushui den Kids kurz nach, als sie auch schon in den Umkleiden verschwanden. „Tut mir leid, es könnte zu Krawallen kommen. Sie kennen es bestimmt.“ Lachte der Lehrer auf und klopfte dem alten Herren auf die Schulter. Dieser nickte. Stumm. Schließlich musste er sich an die Regeln halten.

Keine Fehler machen... hatten die Weisen zu ihm gesagt. Und da er nur ein Mensch war, hatten sie gesagt, könnten sie ihn jeder Zeit auswechseln...
 

„Phu, stinkt das nach alten Socken!“ Eins der Mädchen kicherte auf. Die Clique rund um Kate schien es gar nicht zu gefallen, in so welchen muffeligen alten Trainingsräumen zu sein. Die Jungs dagegen schauten sich da schon etwas neugieriger um.

„Müssen sich alle so komisch anziehen?“ Kam es dann wiederum von der Jungsclique . Hier hatte sich nun Millo zu Wort gemeldet. Der braunhaarige stille Junge, neben Lucky und seiner Bande. Er trug eine rote halbkreisförmige Brille auf seiner Nase, während seine Augen genauso braun angeekelt schauten.

„Ja. Das sind unsere Uniformen. Außerdem trainiert es sich so besser. Bitte zieht eure Schuhe vorher aus!“ Felix hatte sich vor die Tür gestellt und begutachtete nun so seine Klassenkameraden. Diese taten es eher widerwillig, was die Glatze gesagt hatte. Nach herum murren waren sie nun endlich bereit in die Hallen zu gehen. Ruffy dagegen hielt sich lieber im Hintergrund. Schließlich kannten ihn die anderen Schüler bereits, weswegen er seinen Kopf sachte auf den Boden hielt.
 

Als nun die Schüler der Vorschule die Hallen betraten, schauten die Grund- und Mittelschüler auf. Viele waren hier nun versammelt. Sie sollten schließlich den kleinen zeigen, wie so richtig gekämpft werden konnte hier. Und da viele der Schüler stolz darauf waren so ein Hobby zu haben, wollten auch viele dabei sein.

Die Augen der einzelnen Kinder konnten jedoch nicht größer sein, als sie in die Trainingshallen eintraten. Besonders die Augen eines gewissen Mädchens waren Kugelrund, während sie mit offenem Mund alles betrachtete. Kate hatte noch nie so etwas gesehen und vor allem deswegen, weil ihr Vater ihr alles verbot, was auch nur mit Kampf oder Feindlichem Kontakt zu tun hatte. Dieses Gefühl der Freiheit und der Wildheit übertrumpfte ihren Körper, als sie die Schwerter an den Wänden sah und die Kämpfer am Rande, die nur darauf warteten, etwas zeigen zu können.
 

In diesem Moment kam auch der Lehrmeister endlich hinein getrottet. Er beschaute sich schnell die kleineren, woraufhin er zu seinen Schülern ging. Hinter ihm kam der Lehrer zum Vorschein, der sofort zu seinen eigenen Schülern ging.

„Hier trainiert ihr beiden also.“ Er widmete sich sofort hinüber zu Felix und dem kleinen Prinz. Dann jedoch bemerkte er, das er gar nicht da war. Des Lehrers Blick schweifte herum, ehe er Raphael in der letzten Reihe fand. „Komm schon vor!“ Er schüttelte seinen Kopf, als der kleine Engel auch schon langsam durch die anderen Kids ging. Diese gaben ihm ein wenig Platz, damit er nun auch vorne stehen konnte. Sagen tat er jedoch nichts. Stattdessen hatte er Felix Blick wieder auf sich.

„Wie läuft das ab, wenn ihr hier trainiert und mit was trainiert ihr hier?“ Der Lehrer legte eine Hand auf sein Kinn, woraufhin er auch die interessierten Blicke seitens der Klasse sah. Anscheinend war endlich das Interesse der kleinen Kinder geweckt worden, sodass sie mit funkelnde Augen auf eine Antwort seitens der beiden Jungen warteten.

„Meistens trainieren wir mit Baumbusschwertern. Außerdem machen wir viel für den Körper, wobei wir noch lange nichts alles machen dürfen. Leider.“ Meinte Felix, worauf er sich am Hinterkopf kratze. Die Blicke der anderen Schüler legten sich gegenseitig an. Immer noch mit großen und begeisterten Augen. Die ganze Woche hatten sie es sich eigentlich komplett Öde vorgestellt. Jetzt jedoch war es auf einmal anders. Das Interesse der ganze Klasse wurde geweckt und irgendwie spürten sie alle einen gewissen Abenteuerdrang. Auch der Lehrer fand dieses neue Klima in der Klasse ausgezeichnet, worauf er bereits am überlegen war, ob er nicht öfters Mal ein paar Ausflüge machen sollte.
 

„So. Ich wünsche euch noch einmal herzlich Willkommen in den beschaulichen Hallen des Schwertkampfes!“ Der alte Mann trat wieder an die Seite des Vorschullehrers, der nun einen Schritt zur Seite trat. An der anderen Seite wiederum stand ein etwas ältere junger Mann. Er musste um die 15 Jahre alt sein, so hatte er einen Glas klaren grauen Blick. Interessiert schaute der kleine Prinz so in die grauen Augen und auf die Glatze. Dann schaute er zu seinem Klassenkameraden.

Nun erkannte er, das Felix tatsächlich graue Augen hatte. Genauso wie der ältere Junge vor ihm. Außerdem schauten sie sich sogar ähnlich, weshalb Ruffy wieder hinauf blickte. „Darf ich vorstellen, das hier ist Felle. Er wird der zukünftige Besitzer dieser Hallen sein und er ist der Sohn vom werten Herren Quälix.“ Der alte Meister Shushui zeigte auf den Jungen neben sich, woraufhin das anfing, was anfangen musste.

„HÄ?! Du hast einen großen Bruder!?“

„Boar wie kann das den sein?“

„Ich dachte Eier bekämen Drachen nur selten!“

„Das ist ja geil, ich will auch einen großen Bruder!“

Sie standen bereits alle um Ruffy und Felix herum. Der Grauäugige Junge jedoch schaute sich nun leicht verschreckt um. Er hätte nicht erwartete, plötzlich so beliebt in der Klasse zu sein. Auch der größere Felle hob nun seine Augenbrauen und war verwundert über die Europhie dieser Klasse. Wobei er sich jedoch noch genau daran erinnern konnte, wie es vor sich ging, als er noch zur Vorschule ging.
 

„Hey, du musst Raphael sein, oder?“ Der kleine Prinz zuckte zusammen und sein Blick ging hinüber zu dem Jungen, denn er noch nicht kennen gelernt hatte. Natürlich nicht. Meistens trainierte er mit dem Vizeleiter Nicklas. Aber Felle war er bislang noch nicht begegnet gewesen. „Komm mal her, ich habe bereits viel über dich gehört!“ Lachte der Junge auf und hielt dem kleineren eine Hand auf.

Die Schüler um ihn herum waren verstummt. Sie starrten nun alle ihn an, was ihm nun noch unangenehmer war.

Dennoch atmete er tief ein und ging zu dem älteren hinüber. Dieser griff nach seiner Hand, woraufhin Felle ihn hinüber zu den ganzen Schüler brachte. Seine Klasse jedoch beobachtete diese Szene, bis sich der Lehrer Shushui wieder zu den Kindern wendete. „Ihr könnt euch hinsetzten. Wir wollen euch nun ein paar Sachen zeigen, ehe wir zu den restlichen Räumlichkeiten kommen.“ Lächelte auch er. Die Schüler jedoch blickten hinüber zu ihrem Klassenlehrer. Dieser musste erst nochmal wieder holen, was sie tun sollten. Erst dann setzten sie sich.
 

„Na, über dich habe ich bereits ziemlich viel gehört..“ Grinste Felle, als er zusammen mit Ruffy hinüber zu der Gruppe von Schülern ging. Als er wiederum aufblickte, sah der kleine Prinz einige aus seiner Klasse und auch Nicklas war da. Dieser nickte ihm zu, woraufhin sich Ruffy neben ihm stellte.

„Tja, das ist nicht selten.“ Ruffy lächelte schwach. Das einzige was er wollte, war doch nur trainieren zu dürfen. Und nun hatte er bereits so viel Aufsehen erregt. Er seufzte träge. Was wollten die fünf Weisen damit bezwecken? Damit er durch die Hölle gehen müsste um stärker zu werden, oder was?

Doch Felles Blick lies im einen kalten Schauer über den Rücken gleiten. Schnell blickte der kleine Prinz hinüber zu Nicklas zu seinem angeblichem Anführer. Dann jedoch nickte dieser, nachdem er eine Hand auf seine Schulter gelegt hatte, wieder hinüber zu Felle. „Hast du Lust, mit mir zusammen zu zeigen, was hier gemacht wird?“ Felle lächelte etwas. Er wusste, das es schon irgendwo gemein war einen zweijährigen heraus zu fordern. Aber er wollte den kleinen Vorschulkindern zeigen, das hier ernst gemacht wird und nicht nur gespielt. Der Meister war einfach zu weich herzig. Zuerst seinen kleinen Bruder Felix und nun auch noch einen noch kleineres Kind hier trainieren zu lassen.

Ruffy dagegen schluckte, als Felle auch schon nickte und zur Wand ging. Der Blick des Prinzen glitt dem hinter her.
 

Der Meister wartete bereits in der Mitte und auch die restlichen Schüler warteten nun gespannt darauf den ersten Kampf zu sehen. Vor allem, weil sie so was noch nie in ihrem Leben gesehen hatten. Felle jedoch plante etwas anderes, sodass er nun ein etwas leichteres Schwert von der Wand nahm und damit hinüber zu seinem Menschlichem Meister ging. Er hielt zwar in der Kampfkunst viel von ihm, jedoch wusste er das er immer noch ein ganz normaler Mensch war. Dann drehte er sich um. „Kommst du?“

Der kleine Engel musste schon überlegen, ob er nun hingehen sollte. Schließlich hatte er bislang nur mit Bambussprossen gekämpft. Mit einem echtem Schwert war es doch was ganz anderes, oder? Er wusste nicht was er tun sollte. Als er jedoch auf einmal von Nicklas nach vorne geschubst wurde, klärte dies sich von selbst.

Mit offenem Mund schaute Meister Schuhui kurz auf Raphael, dann glitt sein Blick auf Felle. „Sag mal, spinnst du? Er ist noch ein Kleinkind! Und außerdem...“ Er stockte, als er sich daran erinnerte, das er kein Wort darüber verlieren dürfte, WER dieses Kind war.

Jedoch musste er darauf aufpassen das ihm nichts geschehe, das keiner ihm weh tue. Sonst könnte er sich gleich eine ein Zimmer Wohnung im Kerker mieten.

„Halten sie mal die Luft an. Ich weiß was ich tue und ich will den Kindern zeigen, was hier wirklich trainiert wird.“ Felle schaute mit seinen grauen Augen hinüber zu Shushui, dieser schien jedoch mehr als nur angespannt zu sein. Einerseits durfte er nicht zu lassen, das Raphael etwas passiert. Anderseits jedoch durfte er auch einem Tenryuubito nicht wieder sprechen. Wie sollte er das bloß regeln. „Setzten sie sich hin, Shushui!“

Der Meister stockte,da es eine Zwickmühle war, aus der er nicht hätte hinaus treten können. Verzweifelt. Beinah schon niedergedrückt schaute er abermals hinüber zu dem kleinen Jungen, der sich nun neben Felle stellte.

Doch der Blick war anders.

Der Junge schaute ihn neugierig an. Fast schon, als wüsste er nicht, was mit seinem Meister los wäre.

Dann jedoch erkannte er, das es besser war. Und so setzte sich der alte Meister hin, um dem kleinen zu vertrauen. Schließlich wusste er bereits, das dieser Junge wahrscheinlich schlauer war, als es Felle jemals sein könnte.
 

Raphael wusste nicht so recht, was er über das Benehmen seines Meisters denken sollte.

Er war die letzten zwei Jahre isoliert von den restlichen Tenryuubito aufgewachsen. Er lernte seine Mutter kennen, Leo und Elias. Die ganzen Wachen, die vielen Bediensteten und natürlich die fünf Weisen. Und er hatte auch schon von Elias gehört, das die Tenryuubito nicht so sind, wie andere. Doch als er den Blick von Felle sah und wie er auf seinen Meister blickte, konnte er es nicht fassen.

Er wusste nicht was los war, aber es hatte irgendwas mit dem Titel zu tun.

Und so wie sich Agyds von den Tenryubito unterschneiden.

Aber er war erst seit wenigen Wochen in dieser Klasse und erst seit wenigen Wochen hatte er junge Tenryuubitoren kennen gelernt. Er hatte jedoch nie so einen großen Unterschied, zwischen den beiden Sachen fest gestellt. Nicht so wie jetzt. Heute war das erste Mal, das er außer den Fünf Weisen jemanden sah, der so mit anderen herum sprang.

„Hier!“ Felle drückte dem kleinen Jungen das leichte Schwert in die Hand, woraufhin er selbst sein eigenes aus seiner Scheide zog. Raphael beobachtete diese Reaktion, ehe er auf sein eigenes Schwert hinab blickte.

Es war ein einfaches Trainingsschwert. Kaum scharf und ziemlich klein. Dennoch lang genug, das man damit gegen eine Bambussprosse schlagen könnte. Luft holend hielt er sich das Schwert gegen seine Brust, ehe er einige Schritte auf die andere Seite trat. Die Augen des Meisters verfolgten ihn, sowie auch des Lehrers. Dann blieb er stehen und drehte sich zu Felle um.

Dessen grauen Augen glitzerten gefährlich, als er Ruffy belächelte. Dann stellte auch er sich in Pose.

Beide verneigten sich vor einander.

Als Felix dies wiederrum zu bemerken schien, reagierte er auch schon. Schnell stand der kleine Bruder von Felle auf und rannte vor die Mitte der beiden Kämpfer. Der Lehrer, der ihn eigentlich hätte halten sollen, tat nichts. Stattdessen beobachtete auch er die Szene streng.

Felix blieb in der Mitte des Kampfgeschehens stehen, jedoch so, das er selbst nicht getroffen werden konnte. Er hatte schon oftmals seinem Vater und seinem Bruder zugeschaut, sodass er genau wusste was zu tun war.

Er schaute einmal hinüber zu seinem großer Bruder, worauf sein Blick auch zu seinem Klassenkameraden Ruffy glitt. Darauf nickte er beiden zu. Die beiden wiederum nickten genauso, worauf Ruffys Blick sich auf Felle legte.

Beide stellten sich nun Angriffsbereit hin, sodass ihre Schwerter auf den je anderen zeigten. In beider Augen war nun Wille zu sehen, doch waren ihre Motivationen nicht die gleichen, weswegen man einen Unterschied dennoch sah.

„Los!“ Kam es von Felix, woraufhin die Kinder am Rande tief Luft holten
 

Doch es geschah nichts. Felle und Raphael schauten sich weiter hin an. Stur und auf den je anderen Angriff wartend. Keiner wollte in diesem Moment der erste sein und erst als sie das registrierten, fing Felle an, einen Schritt nach Rechts zu treten. Sofort erkannte Ruffy dies und schritt genauso einen Schritt nach Rechts.

Felix musste das gleiche tun, um genau zu sehen, ob der eine schummelte oder aber ob ein Punkt erzielt werden würde. Seine Augen beobachteten jeden Schritt und jeden Blick, den die beiden taten.
 

„Was tun die da?“ Lucky konnte es nicht so richtig glauben, das sie anstatt zu kämpfen einfach nur sich im Kreise drehten. Aber auch der Lehrer wusste bislang nicht viel über diesen Kampfsport, worauf er zu schmunzeln anfing.

„Sie testen sich.“ Kam es von einem der stillsten in der Klasse. Dies war Kame gewesen. Lucky schaute sofort zu dem Jungen nach hinten, als er auch schon sein Gesicht verzerrte und erkannte, das es sich lediglich um einen Agyd handelte, der gesprochen hatte. „Keiner von beiden will zuerst angreifen, da dies fatal sein kann.“ Die anderen Kinder hörten zwar zu, doch sie schauten dennoch weiterhin auf die Kampfszenen. Selbst Kates Augen strahlten eine ungewöhnliche Wärme aus.
 

Dann jedoch ging es endlich los. Es war der kleine Prinz, der sich wagte seinen ersten Zug zu machen, sodass er mit samt seines Übungsschwertes auf Felle zu rannte. Dessen Augen wurden kleiner und ehe sich Ruffy versah, landetet er auch schon schmerzhaft auf dem Boden.

Nur schwer richtete er sich auf, um dann wiederum auf den lächelnden Felle zu schauen. Man sah ganz genau den Übermut in seinen Augen, als er auf ihn hinab schaute. „Felle hat gewonnen!“ Kam es von Felix, der in seine Finger pfiff und damit den kleinen Kampf auch beendete.

Sprachlos setzte sich der kleine Prinz hin, sodass er in die Gesichter seiner Klassenkameraden schauen konnte. Diese verkniffen sich nur schwer ein lachen, worauf er seinen Blick sofort wieder abwandte. Doch dann fiel dieser wiederum auf seinen Meister.

Doch er hätte nicht erwartet, seinen Meister so blass zu sehen. Es schien so, als hätte er einen Herzinfarkt bekommen und nun saß er da schwer atmend. Nicht glaubend, das er verloren hatte?

Glaubte sein Meister etwa an ihn?

Wenn das so war, dann durfte er nicht nachgeben!
 

Felle schaute nicht schlecht, als sich Raphael wieder auf seine Beine beförderte und sein Schwert erneut in seine Hand nahm. Verwundert über diese Reaktion betrachtete er das kleine Kind vor sich, dann jedoch erschien ein Lächeln auf seinen Lippen. „Das soll wohl ein Witz sein. Hast du eben nicht gesehen, was passiert, wenn man etwas macht, was eigentlich nur Erwachsene tun sollten.“

„Du bist doch auch nicht erwachsen.“ Kommentierte Ruffy seine Worte, woraufhin Zorn in dessen Augen schlich.

Dem Tenryuubitojungen Felle gefiel es nicht, was er von dem kleinen Bastard gehört hatte, sodass auch er sich nun wieder Kampfbereit hinstellte.
 

Verwirrt schaute Felix die beiden an, jedoch stellte auch er sich nun wieder richtig hin. Was sie jedoch nur nebenbei sahen war, das auch die anderen Schüler anscheinend aufstanden. Besonders Nicklas kam näher an das Kampfgeschehen. Seine Augen waren weit auf und beobachteten Ruffy, was er nun tun würde.

Er hatte bereits bei der ersten Lehrstunde bemerkt, das etwas nicht stimmte und er erinnerte sich noch gut daran.

Eigentlich war auch er nur ein eingebildeter Tenryuubito und so wollte er Raphael am ersten Tag eine Lehrstunde darin geben, was passiert wenn ein Kind versuchte auf Erwachsen zu tun. Doch der kleine war erwachsener als er selbst gewesen, was Nicklas ganz schön geschockt hatte in dem Moment. Seit diesem Tag war er auch anders geworden.

Im.

Einem Tenryuubito.

War klar geworden, das selbst Kinder keine Kinder sein müssen. Und das selbst noch zweijährige anscheinend besser sein konnten, als er. Und das obwohl er bald bereits 8 werden würde.
 

Felle dagegen war zornig. Er wollte von einem „kleinem“ Kind nicht so gedemütigt werden, weshalb er ihm eine weitere Lektion erteilen würde. Dieses mal würde Felle jedoch nicht einfach zögerlich auf den Kopf von ihm schlagen, sondern ihm eine Wunde verpassen, die sich sehen lassen wird.

Ja, eine Narbe war die richtige Lektion für einen so einen Hosenscheißer. Wer nicht hören wollte, musste halt fühlen!

Und so war er es diesmal, der zuerst angriff.

Und genau das war sein Fehler gewesen...

Raphael war bereit, sodass er sofort reagierte, als das Schwert auf ihn hinab rauschte. Und ehe sich Felle versah, rannte Raphael rechts an ihm vorbei, wo er sich unter seinem Schwert hinunter beugte. Dann geschah genau das, was Felle nicht erwartet hätte. In seinem Linken Arm breitete sich ein unendlicher Schmerz aus, sodass er in seinem rechte Hand liegenden Schwert los lies und anfing zu kreischen.

Felix Mund klappte auf, als er seinen großen Bruder auf dem Boden sah und wie er auf schrie. Realisieren tat er es erst, als sich Raphael zu ihm umdrehte und ihn anschaute.

Dann erst nahm Felix beide Arme nach oben. „Raphael hat gewonnen!!“
 

Ein Lächeln breitete sich auf Ruffys Mund aus.

Er wusste zwar nicht, wie er es geschafft hatte, aber er hatte es. Sein Blick fiel auf das kleine Schwert und er bemerkte, das er damit nicht einmal... getroffen hatte. Es war nicht sein Schwert gewesen, was Felle verletzt hatte. Es war... irgendwas weißes gewesen. Etwas, was das Schwert verlängert hat.

Plötzlich, als es laut um ihn wurde, fiel ihm wieder die Worte seiner Mutter und der fünf Weisen ein.

Dieser Lebensstein in ihm... er hatte Kräfte, die ihm noch komplett unklar waren. Aber er beschützte ihn. Wie an jenem Tag, als er ihn das erste Mal benutzt hatte. Da hatte sich ein Schild um ihn gelegt und hat ihn vor dem Feuer seines Bruders beschützt. Und heute war es das gleiche... nur das es als Verlängerung seines Schwertes gedient hatte. Verblüfft schaute Raphael auf und als er das tat, bemerkte er endlich was los war.

Seine Klasse applaudierte wild drauf los, ihre Augen funkelten und sie waren verdammt erstaunt darüber, was er hinbekommen hatte. Auch sein Gruppenführer Nicklas applaudierte wild und grinsend, da es ihn irgendwie stolz werden lies.
 

Shushui wiederum schaute mit offenem Mund auf die ganze Szene. Er hätte nicht erwartet, das so etwas geschehen würde, sodass er es sogar verpatzte, seinem Schützling Felle zu helfen. Stattdessen half sein Agydin ihm, sodass diese ihm sofort ein Verband um seinen linken Arm machte. Das so ein Junge so eine Agydin hat, war verwunderlich. Sie war wunderschön, aber man sah ihr an, das sie alles tun würde um ihren Meister zu beschützen.

Als Shushuis Blick weiter flog, stand er auch endlich auf und ging hinüber zu Raphael. Dieser grinste. Ein ehrliches Grinsen war es, was er nun auf seinen Lippen trug. Den er war stolz auf sich, das er etwas geschafft hatte, was andere nicht erwartet hätten.

„Sind sie verletzt?“ Shushui jedoch war noch immer blass um die Ohren, was Raphael zu verwundern schien. Und als sich sein Meister auch noch zu ihm hinunter beugte, legte er seinen Kopf leicht zur Seite.

„Das sollte ich sie fragen. Sie sehen so blass aus. Hatten sie einen Herzinfarkt?“ Raphael machte sich wirklich ernsthafte Sorgen um seinen Meister, was dieser jedoch kaum zu bemerken schien. Eher war da die Sorge um sein eigenes Leben.

Wenn Raphael etwas passiert wäre... dann würde er bereits am Galgen baumeln.
 

„Einfach spitze kleiner Mann!“ Nicklas kam hinüber zu Raphael, dieser musste sich vom geschocktem Meister abwenden und hinüber zu seinem Truppenführer schauen.

„Danke.“ Lächelte er noch immer. „Aber ich muss noch sehr viel lernen. Das er mich beim ersten Maul überrumpelt hat, wird mir eine Lehre sein.“

„Das glaube ich dir!“ Lachte Nicklas, was seinen Agyd wiederum sichtlich zu verwirren schien. Er hatte seinen Meister noch nie so wirklich ernsthaft glücklich gesehen, sodass Lars sich direkt daneben stellt. Seine blonden kurzen Haare waren zu einem stachligem Zopf zusammen gebunden, als er einmal nach prüfte, ob diese auch immer noch dort saßen, wo sie sein sollten.

Aber durch Nicklas und den Meister angelockt fühlend kamen nun auch die Klassenkameraden an, sowie die älteren Agyds, die hier am trainieren waren. Sie umkreisten Ruffy, wie ein Schwarm Fliegen. Nur Felix und Takaho blieben bei Felle, wobei Felix seinen Mund zusammen presste und stur auf seinen größeren Bruder schaute. Dieser jammerte über die entstandene Verletzung, woraufhin er hinauf zu Felix schaute. „Wie heißt der Junge, Felix! Verdammt! Das wird er bereuen!“

Felix Augen verdunkelten sich, ehe er sich von seinem Bruder abwandte.

„Hey! Ich rede mit dir!“ Rief ihm Felle hinter her, doch Felix hörte nicht mehr auf seinen Bruder.

Stattdessen ging auch er hinüber zu Raphael. Zu dem Jungen, der außergewöhnlich war... von sechs Wachen umzingelt, schlau und wortgewandt... und dann auch schon ein Genie im Kampf! Dieser Junger... wer war er? Das konnte er seinem Bruder nicht sagen, weil er es selbst ja nicht mal wusste.
 

Ruffy grinste weiterhin, als er die Aufmerksamkeit der ganzen auf sich hatte. Nach und nach verschwand jedoch dieses Grinsen und dies kam vor allem, weil es seine Klassenkameraden waren, die begeistert waren.

Und dabei hassten sie ihn doch eigentlich?

Gerade als niemand zu ihm schaute, flüchtete er an die Seite der Hallen, sodass er aus dem Mopp hinaus war und schaute zurück. Sie schienen nicht mal zu bemerken das er weg war. Sein Meister saß immer noch auf dem Boden und schien nach zu denken, während er irritiert auf den Boden starrte. Nicklas redete nun mit Felix über irgendwas und der Lehrer versuchte dem zu zu hören. Der Rest redete wiederum mit einander, sodass Raphael seinen Blick abwandte und zur Seite schaute.

Da sah er nun Kame.

Etwas verwundert schaute er zu ihm hinüber, wie er stur auf die Wand mit den Schwertern schaute. Auch Ruffy schaute kurz darauf, doch dann entschied er sich hinüber zu Kame zu gehen. „Bewundernswert diese Schwerter, oder?“

Kame schaute hinüber zu dem Schwarzhaarigem. Sagte jedoch nichts, so wusste er nicht was er sagen sollte. Eigentlich wollte er ihm für den Sieg gratulieren, es kam jedoch nichts aus seinem Munde.

„Ich für meinen Teil interessiere mich für so was nicht.“ Lächelnd wandte sich Ruffy abermals an den weißhaarigen neben ihm. Doch abermals musste er fest stellen, das er keine Antwort bekommen würde. „Du hast echt coole Haare, genauso wie dein Dad!“ Er lachte, jedoch tat er nur so, weil er endlich eine Reaktion seinerseits erwartete.

Und dieses mal bekam er sie auch. „Öhm... danke... Und warum magst du keine Schwerter? Das verstehe ich nicht, du kämpfst doch mit eines?“

Ruffy belächelte ihn leicht. Er war froh, endlich durch die erste Wand durchgedrungen zu sein, sodass er seine Schultern zuckte. „Natürlich. Schwerter sind cool, aber ich trainiere lediglich um mich verteidigen zu können, wenn mich jemand verletzten will.“ Dabei legte er kurz eine Hand von sich auf seinen Rücken. Nur ungern erinnerte er sich daran, wie man ihm damals weh getan hat. Seitdem hatte er diesen Arzt auch nicht mehr gesehen. Selbst Elias weiß nicht wo der damalige Hausarzt abgeblieben sei.

„Nur um dich zu verteidigen? Hast du den keinen Agyd?“ Kame schien nun endlich neugierig geworden zu sein, sodass er Ruffy mit großen Augen ansah. Dieser lächelte etwas breiter.

„Momentan noch nicht. Er muss erst mal erwachsen werden.“

„Ouu... und der, auf den ich aufpassen muss, will erst mal seine Ruhe haben.“ Lachte Kame auf.

Endlich hatte er auch die zweite Wand gebrochen.

„Sachen gibt es, was?“ Grinste Ruffy und wandte sich nun auch mit seinem Körper ganz zu Kame hin. „Was hältst du davon, wenn wir zusammen trainieren? Ein bisschen?“

„Mit ihnen?“ Kame zog scharf die Luft ein, sodass er sich einmal umschaute. Dann jedoch fiel sein Blick hastig wieder auf Ruffy, ehe ein Strahlen auf seinen Lippen entstand. „Ganz, ganz gerne! Aber nur wenn sie mit mir wollen.“

„Warum sollte ich nicht wollen?“ Ruffy zuckte mit seinen Schultern, ehe er zu den Bambussschwertern ging. Kame folgte ihm getreu. Er wusste nicht so ganz, warum ein Tenryubito so etwas von sich gab. Schien es den Jungen gar nicht zu interessieren das er ein Mensch, beziehungsweise ein Agyd war?

Er war der erste Tenryuubito, der nett zu ihm war. Die anderen meiden ihn, was ihm ein kleinen Herzsprung gab. „Sag mal, hast du Freunde?“

„Freunde? Ne, leider nicht. Die anderen Agyds sind immer mit ihren Meistern unterwegs.“ Nuschelte Kame, als er von Ruffy ein Bambussschwert in die Hand gedrückt bekam. Das echte Schwert legte er beiseite.

„Ich habe auch noch keine. Aber ich kenne da so nen Märchen.“ Das grinsen auf seinem Gesicht wurde breiter und ehe man sich versah, glitzerten die Augen von Ruffy vor Freude. „Was hältst du davon, wenn wir Freunde werden?“

Wunder


 

Ein Wort mit vielen Bedeutungen.

Die aufs Positive ziehen

Sie kommen unangekündigt und haben keine Schranken!

Man kann sie hervorrufen...

Diese Wunder, kommen von selbst,

wenn wir sie nicht erwarten

Ob Tag oder Nacht.

Ob Sekunden oder Stunden.

Ob Tage oder Jahre .

So können sie ob groß oder klein,

unbemerkt von der Zeit auftreten

Worauf wir Lachen, weinen oder Glücklich sind, das es passiert

was sich in den Leben der einzelnen teilweise verändern wird.
 

„Mum~“ Der kleine Prinz nörgelte etwas, als seine Mutter ihm mit einem nassen Finger über die Wange fuhr. Das weißhaarige Mädchen belächelte dies jedoch nur, da sie etwas Schmutz von seiner Wange machen musste, ehe er wieder zur Schule gehen würde.

„Stell dich mal nicht so an. Seit wann bist du zu Fein geworden für deine Mutter?“ Lächelte sie, als sie ihre Hand weg nahm und ihrem kleinen in die dunklen Augen schaute. Immer wenn sie das tat, musste sie auch gleichzeitig an ihn denken. Ihr Herz schlug höher, als sie sich ihn vor sich vorstellte, woraufhin sie rot wurde.

„Mum?“

„Hihi...“ Sie kicherte, als Silvia ihrem Jungen nochmals über die Haare glitt. Doch diese wollten nicht dort sitzen bleiben, wo sie sein sollten. „Komm schon, du willst doch hübsch sein, oder nicht?“

„Ja, schon.“ Er machte einen Spitzmund, ehe die Bedienstete von seiner Mutter neben ihn seinen Schulranzen stellte. Dabei lies sie ihre Pinken Haare leicht über ihre Schultern fallen, sodass sie sie beim aufstehen wieder nach hinten gleiten lassen musste. In diesem Moment wandte Silvia sich an ihr Hausmädchen. „Annette? Könnten sie Ruffy zur Tür bringen? Ich muss noch was erledigen.“

Annette nickte lächelnd, woraufhin sie sich an den jungen Jungen wendete. „Kommen sie mit mein Prinz?“

Raphael nickte kurz zu der jungen Frau, ehe er sich wieder an seine Mutter wandte. „Essen wir heute Abend, wenn ich vom Ausflug wieder kommen, gemeinsam?“ Seine Augen strahlten förmlich die Hoffnung aus, den in letzter Zeit hatte seine Mutter immer weniger Zeit für ihn. Vor allem machte es ihm Kummer, das sie immer blasser wurde und ihre Augen immer trauriger.

„Natürlich mein Schatz. Ich versuche mein bestes.“ Sie zwinkerte ihrem Sohn zu, woraufhin hin sie abermals hinüber zu ihrem Dienstmädchen nickte. Als sie dann das getan hatte drehte sie sich ohne ein weiteres Wort um.

Mit offenem Mund jedoch schaute Ruffy ihr nach. Er wusste beim besten Willen nicht, was momentan mit ihr los war. „Mein Prinz?“

„Ja.“ Seufzte der kleine, woraufhin er Annette folgte.
 

Annette lächelte selig, als ihr Ruffy tief in ihre Lilanen Augen blickte. „Weißt du was mit Mum los ist?“

Doch Annette schüttelte lediglich ihren Kopf, ehe sie Ruffy alleine lies. Sie kannte den Geheimweg nicht, weswegen er nun alleine den restlichen Weg gehen müsste.

Doch der Gedanke, das etwas mit seiner Mutter nicht stimmen könnte, stimmte ihn traurig. Jetzt, wo er herausgefunden hatte, was dieser Lebensstein kann, konnte er dann nicht ihn auch dafür verwenden seine Mutter zu heilen? Von dieser dummen, dummen Krankheit?

Er biss sich auf seine Lippen, als er den dunklen Geheimgang entlang wanderte.
 

„Ruffy!“ Rief bereits Kame, als er um die Ecke und damit auf die Straße bog. Zu seiner Stimme beitragend, winkte ihm Kame Freude strahlend zu, als er ihn gesehen hatte. Auch Ruffy bekam ein kleines Lächeln auf seinen Lippen.

Er war wohl jetzt sein einziger Begleiter und dazu kam noch, das er freiwillig bei ihm blieb und nicht, weil er nur deshalb geboren worden ist. „Hey, Kame!“ Beide gaben sich High Fife ehe sie ihren Weg zur Schule fortsetzten.

„Lucky ist noch wütender, als zuvor.“ Seufzte Kame auf, als es zwischen den beiden auf einmal leise geworden war. Etwas verwundert jedoch schaute Ruffy zur Seite, doch im nächsten Augenblick wusste er, wo von Kame sprach.

„Du hast Recht. Das heißt, das er mal wieder Ärger machen wird.“

„Ja, aber nochmal dich schlagen, wird er sich nicht wagen.“ Lächelte Kame, woraufhin er über einen kleinen Stein sprang.

„Ja.“ Auch darüber musste Ruffy grinsen. Seitdem er einen älteren Schwertkämpfer besiegt hatte, war sein Ansehen sowohl in der Klasse, als auch in der Trainingsgruppe etwas angestiegen. Vor allem bei Lucky. Seit dem er Felle geschlagen hatte, ging Lucky ihm eher aus dem Weg, als ihm ins Gesicht zu schauen.

Er hatte sogar bereits von den fünf Weisen erfahren, das sein Vater sie angerufen hat. Dieser meinte, das Ruffy ihm nicht so viel Angst einjagen solle.

Von wegen.

Wer war jetzt die Petze?

„Wollen wir mal versuchen ihm ein Streich zu spielen, Kame?“ Das hatte er noch nie gemacht, aber er hatte bereits ein Buch in seinen Händen gehabt, wo ein Streich drinnen gespielt worden ist.

„Einen Streich? Bei einem Adligen?“ Es jagte Kame etwas Angst ein. Schließlich war er doch nur ein Mensch. „Das könnte Ärger geben.“

„Na und. Dann nehme ich es halt auf mich.“ Der kleine Prinz zuckte mit seinen Schultern, ehe sie durch das Tor zu ihrer Schule gingen und damit auf den Schulhof. „Du wirst dich einfach raus halten, falls sie uns erwischen.“

„Hm...“ Kame musste ernsthaft darüber nach denken, schließlich war Lucky beinah schon dafür vorproduziert, einen Streich ab zu bekommen, den er verdient hat. „Hast du den schon eine Idee, was für einen?“

Doch dieses mal schüttelte Ruffy nur seinen Kopf, da er noch nicht darüber nach gedacht hatte, was für einen Streich. Der Streich aus dem Buch war nur für Erwachsene wirklich ein Streich. Für Kinder war das nichts und wenn man berücksichtigte, das Lucky gerade mal 4 Jahre alt ist, würde er wahrscheinlich nicht mal wissen, worum es ging.
 

„Heute machen wir einen Ausflug. Irgendwie freue ich mich schon darauf.“ Beide schmissen ihre Rucksäcke neben ihre Tische, ehe sie sich hin setzten und diesmal nicht auf den Lehrer achteten. Dieser war noch immer damit beschäftigt etwas auf die Tafel zu zeichnen.

„Ohja. Mal schauen wie es wird. Und wie sein Vater so ist.“ Grinste Ruffy darüber, woraufhin er seinen Kopf auf seine Hand legte und an Kame vorbei hinaus blickte. Die Sonne strahlte mal wieder. Nur selten zogen hier oben Wolken vorbei. Und wenn, dann flogen eher nur weiße Wolken vorbei. Regen gab es hier eigentlich nie und seitdem der kleine Prinz geboren war, hatte es auch noch nie hier oben geregnet.

Doch es gab genug Bedienstete, die dafür sorgten, das die wenigen Bäume und Streucher auch ausreichend Wasser bekämen.

Regen gab es leider nur unterhalb der 10.000 km Grenze... Leider.

Dabei wollte er immer schon Regen sehen, vor allem so welches, wie es in den Büchern beschrieben wird. Und das Meer... wie groß es wohl wirklich ist? Bei diesem Gedanken schlug sein Herz höher.

„Schau dir bloß seine dunklen Augen an, wie sie in die Ferne schauen...“ Nuschelte auf einmal eins der Mädchen, die vor Ruffy und Kame saßen. Der kleine Prinz jedoch schaute nicht auf, stattdessen ignorierte er es.

„Ja, sie sind so dunkel und tief.“ Seufzte die zweite und damit die Blondhaarige. „Beinah das Gegenteil von mir.“ Sie legte ihre beiden Hände an ihre Wangen und wurde leicht rot.

„Und seine Kleidung erst. Die wird bestimmt nicht nur einmal pro Tag extra für ihn angefertigt.“ Nuschelte nun auch die dritte in der Reihe und damit die Grünhaarige auf. Alle drei waren anscheinend von angenervt, von Raphael hinüber zu angetan gewechselt.

„Komm runter Leute, er ist auch nur ein Tenryuubito, wie viele andere.“ Es war Kate, die sich noch immer dagegen wehrte. Sie fand es cool, was Ruffy da mit dem älteren gemacht hatte und nachdem der Meister Shushui sie kurz trainieren lies und ihnen ein Schwert in die Hand gedrückt hatte, war sie ganz und gar vernarrt in diese Teile geworden.

Natürlich hatte sie bereits bei ihrem Vater versucht, ihn zu überreden, das nicht auch sie Schwertkämpfen lernen dürfte, doch dieser war einfach zu über besorgt um Katherina, das sie ein Verbot bekommen hat, noch einmal dort hin zu gehen. Er meinte, das nur Agyds dort hin gehen sollten, damit sie dann wiederum ihre Meister beschützten könnten.

Für Tebryuubito und insbesondere für kleine Mädchen wäre es nicht schick.

„Ja, aber ein schlauer und hübscher Tenryuubito!“ Kicherte nun wieder die blonde, woraufhin nun Ruffy seinen Blick anhob. Sofort drehten sich alle vier Mädchen wieder hinüber zur Tafel, ehe sie von ihm hätten angeblickt werden können.

„Mädchen sind komische Wesen.“ Kam es von Kame. Dieser wiederum blickte auf den hellbräunighaarigen Jungen vor sich, der seine Wangen aufgeblasen hatte und stur auf die Tafel achtete. Es war der Agyd von Katherina. Soweit Kame wusste, war sein Name Armando. Seine Eltern hatten ihn nach dem Baum Ahorn genannt, da seine Augen so klar und tief wie die Grüne eines Blattes waren.

Armando war der Typ Agyd, der immer an der Seite seines Meister war. Doch Kate hielt sich zu Fein, um die ganze Zeit mit einem menschlichem Jungen herum zu rennen, sodass er meistens nur in einer Ecke gestellt wird und nicht wirklich etwas tun darf.

Seitdem Kate jedoch das mit dem Schwertkämpfen entdeckt hatte, hatte sie ihm mehr Beachtung geschenkt, sodass sie ihn zum Schwertkampftraining schickte.

Armando war jedoch sehr, sehr ungeschickt. Für einen drei Jährigen wohl kein Wunder. Schließlich war er noch ein kleines Kind, im Gegensatz zu den Drachen und vor allem zu Ruffy. Kate jedoch erwartete immer wieder, das er gleich die besten Kunststück vollbringe.

Ruffy seufzte über diese Tatsache schwer. „Lass ihn. Wir können ihn lediglich beim Training nur unterstützen.“ Er nickte hinüber zu Kame, worauf dieser auch nickte und schluckte. Ruffy nahm ihn regelmäßig mit zum Training, weil er es sich so sehr wünschte. Die anderen älteren hatten seit der Vorstellung von ihm auch kein Bedenken dabei. Nun, jedenfalls die, die Ruffy bereits kämpfen gesehen hatten.

Felle dagegen war immer noch ziemlich stinkig. Erst recht weil er, nachdem er die Nummer von Raphaels „Eltern“ angerufen hatte, noch immer nicht seine gerechnete Lehre draus gezogen hat. Es war einfach gesagt nichts geschehen.

Ruffy selbst hatte lediglich etwas Ärger von den fünf Weisen bekommen. Als er ihnen jedoch seine Erkenntnis geteilt hatte – und wohl bemerkt ohne den Lebensstein zu erwähnen, das er wusste, das er ihn hat – waren die Fünf Weisen nicht mehr so sauer, sodass er etwas mehr Spielraum bekommen hatte.

Jedenfalls glaubte er das.
 

Gegen Zehn Uhr war es dann soweit und die Kindergartenklasse machte sich auf, um zu ihrem Ziel zu gelangen. Da sie heute keine Hausaufgaben bekommen würden, ließen sie alles, was in ihren Rucksäcken ist, in der Schule. Nur essen und trinken nahmen sie mit. Dabei jedoch trugen es nur die Agyds der jeweiligen Tenryuubito dies.

Der einzige Tenryuubito der seine Sachen selbst trug war Ruffy. Schließlich hatte er angeblich noch keinen Agyd und das sollte auch so bleiben.

Ihr Weg führte sie durch die Mittlere Stadt, sodass sie zum Rande dieser mussten um ihre Ziele zu erreichen. Bei diesem Weg jedoch staunte der kleine Prinz nicht schlecht, als er sich umblickte.

Entweder er sah Tenryuubito, die etwas taten was ihm nicht bekannt war... oder aber Menschen, die... auf den Böden krochen. Viele von ihnen trugen Halsketten, welche er persönlich auch von Annette kannte. Doch wusste er nicht, warum. War das ein Modeschmuck?

Aber es schien so, das es den meisten, die diese Ketten trugen, schlecht ging. Sie hatten Verletzungen und waren dreckig, was den kleinen Prinzen sichtlich schockte und verwirrte. Kame bekam von dem nichts mit. Stattdessen schaute er nur auf den Boden hinab, da er dies einfach nicht sehen wollte.

Auch die anderen Agyds verhielten sich eher ruhig, im Gegensatz zu ihren restlichen Klassenkameraden. „Haha, schaut euch den mal an!“ Lachte der rothaarige Freund von Lucky auf und zeigte dabei auf einen der Sklaven, der gerade Kopfüber von einem der Dächer fiel. Als Ruffy dort hinschaute, wurde ihm auch schon im gleichen Moment schlecht, denn der Mensch knallte mit dem Kopf auf den Boden und...

„Schaut mal, der läuft aus. Hihi!“ Lachte nun auch die blondhaarige Cara, die nahe des Lehrers ging. Auch der Lehrer selbst schaute sich um, doch ein Lächeln konnte er sich nicht verkneifen.

Der kleine Prinz jedoch hielt abrupt an und legte eine Hand auf seinen Mund. Auch Kame hielt nun an und schaute seinen Freund irritiert an.

Vor allem, weil er doch auch ein Tenryuubito war.

Und genauso aussah. Der kleine besaß die selbe Kleidung und auch die selbe Blase um seinen Kopf.

Doch die Reaktion war anders. Ganz und gar anders. In seinen Augen erkannte man den Schock, den er in diesem Moment hatte.

„Was ist los? Komm doch weiter.“ Kame zog an seinem Ärmel, ehe sie weiter gehen konnten. „Alles in Ordnung, du siehst blass aus?“

„J-Ja.“ Ruffy holte tief Luft. Durch die Blasen bekamen Tenryuubito immer gefilterte Luft, die durch einen kleinen Behälter auf ihrem Rücken gewechselt wird. Die Fünf Weisen hatten damals zu ihm gesagt, das er diese Luftblase immer tragen sollte, sollte er aus dem Schloss gehen. Das Schloss selbst wurde durch mehrere Behälter gleichzeitig gereinigt, sodass dort durchgehend frische Luft war.

Die Luft hier draußen soll gefährlich sein, wenn nicht sogar giftig. Und als er gefragt hatte, warum die Agyds und die Bediensteten nicht davon betroffen wären, hatten die Fünf Weisen ihm erklärt, das die Drachenlungen nicht für so warme Luft geeignet wäre, die die Menschen ausatmenden. Oder ehre gesagt, wenn sich ein Drache in einen Menschen verwandelte, werden auch ihre Lungen kleiner, was daraus folgt ist wohl nur verständlich. „Schon gut. Mir war nur kurz schlecht.“ Stammelte er weiter, worauf er nur einen verständnislosen Blick von Kame kassierte.
 

„Das ist es, Kinder.“ Der Lehrer grinste, als sie vor dem Eingang des Gebäudes standen. Auch die Kinder schauten mit großen Augen auf, als sie auf die großen eisernen Tore des Gebäudes blickten. Der Rest war einer Bräunlichen Farbe getaucht und viel zu viel Stroh lag hier und da herum. Erst danach fiel ihr gemeinsamer Blick auf das Schild, was jedoch von keinem der Kinder gelesen werden konnte.

Nur von einem. „Nest Enkuroja“ Sprach der kleine Prinz, ehe er überhaupt bemerkte, was er damit angestellt hatte. Sofort schwieg er und schaute auf den Boden.

Es war lediglich Kame gewesen, der diesen Namen gehört hatte. Als der Lehrer dies nochmal wiederholte, war Kame nicht einmal verwundert darüber, das sein Freund bereits lesen konnte. Im Gegenteil. Es bewies das er all das vorige nicht nur geträumt hatte. „Das ist das Nest Enkuroja. Es ist das Hauptgehege Mary Joas. Für die dummen Tenryuubito ist das lediglich ein Nest wo man Postmöwen ausbrütet. Für uns ist es der Anfang aller Lebens.“ Damit zeigte der Lehrer einmal auf die Tür und die Kinder folgten ihm.

Die Tür lies sich nur sehr schwer öffnen, was nicht gerade dazu beitrug die Spannung auf recht zu erhalten. Plötzlich jedoch wurde diese von innen heraus geöffnet und zwar mit einem gehörigen Schwung, sodass der gute Lehrer leicht nach vorne fiel.

Sofort stellte er sich wieder richtig und räusperte sich vor dem bereits leicht ergrautem Mann. „Danke das sie uns dieses Nest besuchen lassen, Meister Wave.“ Der Lehrer verbeugte sich vor dem älteren Mann. Dieser jedoch konnte kein Lächeln hervor bringen, stattdessen zeigte er an, das sich der Lehrer doch gefälligst wieder aufstellen möge.

„Es ist lange her, aber ich kann mich noch daran erinnern, wie du aus dem Ei krochst und sofort auf deine Schnauze fielst.“ Meinte der Mann, während seine Augen in weißem Ton gehalten war. Es war jedoch etwas anderes, als der Ton seiner Mutter, sodass sich Ruffy sicher war, das er nicht der gleichen Rasse angehörte, wie seine Mutter.

Ihr Lehrer wurde in diesem Moment jedoch leicht rot, als er sich am Hinterkopf kratze und umwandte. Hinter ihm schloss der ältere wieder die Türen, schließlich sollten keine Nichtwissenden Tenryuubito hier hinein gelangen. „Darf ich vorstellen. Das ist der Ehrenwerte Meister Wave und Luckys Vater.“

„Auch wenn ich mir wünschte, ich hätte nie den Fehler gemacht nen Kind zu zeugen.“ Wave knurrte leicht, als er an den Kindern vorbei ging und damit in Richtung der Gehegen.

Die Blicke der restlichen Schüler glitten schnell hinüber zu dem blau haarigem eigentlich verwöhnten Jungen. Dieser jedoch schaute auf den Boden, als er auch schon dem Lehrer und Wave folgten.

Kame und Ruffy dagegen schaute sich stumm an, ehe sie der Gruppe folgen mochten.
 

„Die Agyds dürfen in diesen Teil dieses Gebäudes nicht mit.“ Meinte Wave, als er nun vor einer Holztor stand und die Kinder anschauten. Die gemeinten wiederum schauten leicht verwirrt aus der Wäsche, schließlich sollten sie doch eigentlich jederzeit bei ihren Meistern bleiben und mit ihnen auch alles zusammen machen. „Auch wenn ihr viele Privilegien teilt, so seit ihre dennoch nur Menschen!“ Dieses mal klang der alte Wave schon strenger, sodass die Agyd Kinder tief schlucken mussten. Und ehe sich Ruffy versehen konnten, gingen die ersten bereits bei Seite und an die Wände. Schnell schaute er auch hinüber zu Kame, der seine Lippen aufeinander presste.

„Ich erzähle dir nachher, was da drinnen ist.“ Meinte Ruffy schnell, als bereits Kames Blick auf ihm lag. Dann erschien ein Lächeln auf seinen Lippen, ehe er nickte und sich umwandte. Der kleine Prinz schaute noch hinter her, worauf sich Kame an die Wand lehnte wie es auch die anderen Agyds taten.

Nun waren sie nur noch die Hälfte an Kindern. Und nun war Ruffy auch wieder alleine. Schwermütig schaute er sich seine Tenryuubito Klassenkameraden an, worauf er seufzen musste. Er hatte sich schon sehr an Kame gewöhnt und das er an seiner Seite war. Nun jedoch war er wieder weg und er war wieder alleine.

Alleine dieses Gefühl war neu für ihn. Komplett neu und er konnte es nicht einkategorisieren. Auch nicht als sich das Holztor öffnete und sie endlich in das Gehege hinein gehen konnten.
 

Es roch überall nach Stroh und Heu. Nach Futter und Reinigungsmittel, sowie auch nach UV Lichtern. Und wohlgemerkt. Der Geruch war schon eigenartig, der von den kleinen Lichtern ausging.

An den Wänden waren Gläserne Kisten, die verteilt im ganzen Gang waren. Überall Heu. Überall das Licht.

Einige waren aus, sodass es nichts brachte in diese Kästen zu schauen. Doch schon bei dem ersten befühlten Kasten mussten die Kinder anhalten und hinein schauen. Ruffy jedoch schaffte es nicht, da die meisten aus seiner Klasse viel größer als er waren, sodass er nur einen flüchtigen Blick auf drei Eier werfen konnte. „Die Eier werden je nachdem, von welcher Rasse sie sind verschieden gewärmt. So brauchen die Feuerdrachen ein wärmeres Licht, als es zb. Lichtdrachen brauchen würden.“ Ruffy schaute zu dem Lehrer auf, doch dieser schaute genauso wie die Kinder mit großen Augen auf die Eier hinab.

Als das Tor wieder geschlossen war, schaute Ruffy hinauf zu dem alten Meister. Dieser ging leicht angenervt an der Gruppe von Kindern vorbei. Es scheint so, als hätte er noch nie hier Kinder gehabt und vor allem war er das laute Getratsche der Kinder nicht gewöhnt.

Als er vorbei gegangen war, hängte sich der kleine Prinz an seine Fersen, sodass er nur flüchtige Blicke in die einzelnen Boxen warf. In einem war alles eingefroren und einzelne blau-weiße Eier lagen darin. In einem anderen wiederum lagen ein paar blaue Eier, die zur Hälfte im Wasser und zur anderen Hälfte vergraben waren. In einer weiteren Box wiederum sah es aus, als würde nichts drinnen sein. Bei näherer Betrachtung sah man jedoch, das einige bräunliche Eier unter der Erde versteckt lagen.

„Wie alt sind sie, Meister Wave?“ Als der alte Drache endlich anhielt um in eine der Boxen zu schauen, ergriff Ruffy die Möglichkeit um mit dem alten Meister zu sprechen.

„Was interessiert sich den eine kleine Göre dafür?“ Wave knirschte leicht mit seinen Zähnen, ehe er hinab blickte. Darauf musste er schmunzeln. „Dich kenne ich ja gar nicht. Wo wurdest du ausgebrütet?!“

Ruffy wurde leicht rot, da er selbst nur weiß, wie er damals vor der Mülltonne aus dem Ei gekrochen war. Dann jedoch schaute er wieder auf. „Erst beantworten sie meine Frage und danach kann ich auch ihre beantworteten.“

Wave blinzelte, als er den kleinen leicht verwirrt anschaute. 2 Jahre? Ja, der Junge sollte eigentlich 2 Jahre alt sein. Für Drachen war das eigentlich nichts. Drachen blieben bis sie zirka 50 sind eigentlich Jungtiere, wobei sie viel Scheiße bauen und herum albern. Sie sind jedoch viel schneller intelligenter als die Menschen, wobei Menschenkinder erst so richtig mit dem Lernen beginnen, wenn sie ihr Alter mit 5 erreichten. Bei Drachen war dieses Alter schon nach dem 1 Jahr erklommen.

„Ouu...“ Doch Wave hatte noch nie so einen kleinen Drachen erlebt. Nun, eigentlich hatte er es auch nur mit Dracheneier zu tun und nicht mit den Jungtieren selbst, weswegen er sich kurz an seine Haare fasste. „Ich bin jetzt bereits fast 1000 Jahre alt.“

„Älter als meine Mum!“ Ruffys Augen wurden groß, sodass er einmal den Meister genau abcheckte. „Dann waren sie mit dabei gewesen, als unsere Vorfahren gegen den Großen gewannen?“
 

Plötzlich jedoch schien die Situation zwischen dem kleinen Prinzen und dem Meister eine andere zu sein. Zorn und Wut mischten sich mit Interesse und Neugierde in den Blick von Wave. Er konnte es nicht glauben, das so ein kleiner Drache etwas vom vergessenem Jahrhundert wusste. Anderseits wollte er wissen, warum er das wusste und vor allem von wem.

Die Drachen damals waren beinah ausgestorben. Sie wären auch ausgestorben, wenn der große Micheal nicht gewesen wäre. Der tapferste Drache von allen nicht in letzter Sekunde gehandelt hätte und damit die Weltregierung gegründet hätte. 20 Menschliche Könige hat er angeworben und so Mary Joa – Das Nest der Drachen gegründet. Er war der Retter aller verbleibenden Drachen gewesen und das waren nicht gerade viele.

„Ehm...“ Kam es von Ruffy, als er den Blick des wesentlich Älteren erkannte. Mal wieder hatte seine eigene Neugierde gewonnen, sodass er erkannte, das es nicht gerade gut gewesen war, ihn so etwas dummes zu fragen. „Ich wurde mit meinen Geschwistern wo anders ausgebrütet. Leider. Ich hätte dieses Gehege schon gerne vorher gesehen.“ ER schaute sich schnell um und tat so, als wäre nichts geschehen. Doch er erkannte sofort den Blick von dem Älteren.

Er wusste es!

„Vor zwei Jahren musste ich für einige Zeit lang im Schloss sein und mich dort persönlich um vier Eier kümmern.“ Meinte Wave nüchtern, als er hinüber zu den anderen Kindern schaute. „Ich war Tag und Nacht für die Eier zuständig, den jemand anderes dürfte sie nicht mal sehen. Meinten die Weisen. Aber beim schlüpfen selbst durfte ich nicht dabei sein, das verboten sie mir. Kein weiteres Wort und sie bannten mich wieder hier her in dieses Nest.“

Also wusste er es tatsächlich. Ruffy schaute wieder empor zu dem älteren. „Bitte kein weiteres Wort. Die fünf Weisen werden nicht erfreut darüber sein, wenn die anderen etwas erfahren.“

„Ich weiß.“

Verwundert schaute der kleine Prinz auf, doch im Blick des älteren lag nichts mehr. Nur noch Leere, so als würde er an etwas lang entferntes Denken. Und auch Ruffy schwieg nun und schaute stattdessen in eines der Boxen hinein, auf ein Nest, welches mit einem hell gelben Ei bestückt war. Dieses lag in einem sandigem und Wüstenartigem Umfeld, sodass es beinah schon getarnt da lag.

Und gerade als Ruffy eigentlich wieder weg schauen wollte, bewegte sich das Ei. Verwundert schaute er noch einmal genauer hin, doch er war sich vollkommen sicher, das dieses Ei sich gerade bewegt hatte.

In dem Zeitpunkt als er Wave dies sagen wollte, wandte sich dieser an die restliche Klasse, die noch immer vor den zahlreichen Boxen standen. „So Kinder, dann will ich euch mal ein sehr seltenes Drachenei zeigen. Kommt bitte mit mir mit, denn dieses befindet sich in einem anderen Raum.“ Er zeigte an, das die Kinder ihm folgten sollte. Und genau dies taten auch die restlichen Tenryuubito Kinder.

Nur Ruffy versuchte noch Waves Kleidung zu fassen zu bekommen, doch dies gelang ihm nicht, da seine Schulkameraden an ihm vorbei gingen. Leicht verwirrt blieb er einfach stehen, als sich das Ei bereits ein weiteres Mal bewegte.

Er wusste es würde bald schlüpfen. „Her Lehrer!“ Er wollte seinem Klassenlehrer noch nach rufen, doch dieser war bereits durch die Tür gegangen, sodass er es nicht mehr gehört hat.

Enttäuscht von dieser Tatsache, blickte der kleine Prinz in die Box. Was sollte er den nun tun? Er konnte doch einfach nicht weg gehen und dem kleinen seinem Schicksal überlassen. Oder? Nein. Er erinnerte sich verschwommen an das Gesicht des Mannes, der ihn damals in das Schloss getragen hatte. Auch er hatte ihn nicht alleine gelassen, gerade als er das Licht das erste mal gesehen hatte.
 

„Was is den los?“ Leicht verschreckt drehte sich Raphael um und schaute dabei in die roten Augen von Kate. Diese blickte den jüngeren Drachenjungen an. „Warum folgst du nicht wie die anderen dem Meister Wave?“

„Ehm-“ Er wusste nicht so recht, wie er darauf antworten sollte. Schließlich war Kate... nun, wie sollte er das sagen. Kate war eine Feindin von ihm. Und sie hatte ihm doch klar und deutlich zu verstehen gegeben, das sie kein Wort von ihm hören wollen würden.

„Lass den, der ist doch sowieso voll der Loser!“ Lucky war auch noch im Raum, sodass Ruffy schnell seinen Blick auf den blau haarigen Jungen legte. Doch sah er sofort eine kleine Träne die ihm im rechten Auge hing. Schnell blickte er auf seine Nase, sodass er nicht sehen würden, das er es gesehen hatte. „Komm weiter, oder willst du verpassen, was Wave zeigen will?“ Lucky zeigte an, das Kate weiter kommen solle.

Diese jedoch schaute hinter Raphael in die Box hinein.

Und sie sah das selbe. „D-Das Ei! Es hat gewackelt!“ Rief sie leicht verschreckt, sodass sich auch Raphael wieder zu dem Glas umwandte und hinein schaute. Lucky wurde hell hörig. Er hatte bereits oft gesehen, wie Eier ausschlüpften und sie dann so trainiert wurden, das sie zu Menschen wurden.

Dann erst wurden sie von ihren Eltern wieder abgeholt. Nun dies trat ein, wenn es unwissende Eltern waren und diese Tenryuubito stellten auch keine Fragen, wenn sie Eier legten.

„Na und? Das passiert halt.“ Zuckte Lucky mit seinen Schultern. Doch Kate ignorierte ihn mittlerweile. Stattdessen drückte Katherina ihre kleinen Fingerchen gegen das Glas, um noch näher an dem Ei sein zu können, wenn es ausschlüpfen würde. Lucky schnaufte laut, weshalb sich nun Ruffy wieder zu ihm umdrehte und neugierig abermals in seine Augen blickte.

„Wir haben im Gegenteil zu dir noch nie ein Ei schlüpfen sehen, Lucky.“ Es kam überraschend, sodass Lucky leicht nach hinten ging, als er Raphael sprechen hörte. Und so überraschend, wie es war, kam auch wieder die Wut. In diesem Moment schaute Kate wieder zurück zu den beiden Jungs, wobei sie eigentlich das Ei weiter anschauen wollte.

„Tzzz...“ Lucky traute sich nicht, ihn ein weiteres Mal zu schlagen, obwohl er diesen Drang dazu schon hatte. Er wollte ihm zeigen, mit WEM dieser Junge sprach, doch seitdem Tag in den Trainingshallen war es anders geworden. Er. Lucky. Hatte etwas Respekt vor dem wesentlich kleineren, vor allem weil er selbst keinerlei Kampf Erfahrung sammeln durfte.

Seit seine Mutter verstorben war, war er alleine mit seinem Vater. Und sein Vater verbot ihm, zu den Trainingshallen zu gehen und trainieren zu dürfen. Vor allem, weil Lucky ja selbst einen Agyd besaß. Die Agyds waren dafür da, das sie kämpften. Ein Tenryubito machte seine Hände nicht dreckig, mit Menschlichen Erzeugnissen. Vor allem weil sein Vater als echter Drache aufgewachsen ist und nicht als Menschenskind. So sollte es eigentlich auch Lucky tun. „Kate verdammt! Ich zeige dir später noch viel bessere Geburten!“ Meinte Lucky, als er nochmals die Mahnung seines Vaters hörte.

Er solle doch gefälligst mit Katherina zusammen sein. Vielleicht würde er dann irgendwann im Schloss leben und einer der höchsten Tenryuubito werden! Jeden Tag musste er sich dies von seinem Vater anhören. Immer und immer wieder... Er konnte es nicht mehr hören...

Schnell griff er nach dem Arm von Kate, jedoch so, das er ihr dabei weh tat. Diese zeigte dies auch, indem sie kurz aufschrie. Dagegen tun konnte sie jedoch nichts und so wurde sie von Lucky einfach hinter gezogen.

Bis plötzlich Lucky sie los lies und Kate auf den Boden fiel. „Auauau...“ Wimmerte sie leicht, doch als sie hinauf zu Lucky blickte, hörte sie auf.

Lucky, der gerade eben noch wütend gewesen war, war jetzt genauso schockiert, wie es Kate war. Denn ihn hatte einen kräftigen Schlag erwischt, sodass seine komplett rechte Wange rot angeschwollen war. Vor Kate wiederum stand Raphael, sein Blick voller Wut gegenüber Lucky. „Tu das noch einmal!“ Ein knurren fuhr über die Lippen des kleinen Prinzen. „Hast du von deine lieben Mami nie beigebracht bekommen, das man anderen nicht weh tut?!!“

Lucky schaute wieder auf und so in die starren Augen Ruffys. Nicht nur der Schmerz in seiner Wange machte ihm Angst, sondern auch die Tatsache, das Ruffy ihn so wütend anschaute. Es war, als würde er nicht mehr der liebe und gehorsame fremde Junge sein. Nein, man sah in seinem Blick, das er bereit wäre ihm noch was viel schlimmeres an zu tun.

In Luckys Augen bildeten sich vor Angst Tränen, ehe er sich umdrehte und damit durch die Tür rannte.
 

Für einen Moment schaute Ruffy ihm nach, nur nach und nach erkannte er, das seine Gefühle anscheinend mit ihm durch gegangen waren. „Uff... das war ein Fehler.“ Er legte eine Hand gegen seine Stirn und zog diese in Falten. Warum war er seitdem er aus dem Schloss durfte so dumm? Oder lag das einfach nur an den zahlreichen verschiedenen Menschen, denen er nun begegnete?

Tja, er hat schließlich zwei ganze Jahre nur mit Elias und seiner Mum unter einem Dach gewohnt. Besonders mit Elias hat er viel zu viel Zeit verbracht, sodass er viel von dem Wissenschaftler gelernt hat. „D-Du hast mich beschützt?“ Kate hauchte hinter ihm aus, sodass sich Ruffy wieder zu ihr umdrehte und sie anblickte.

Doch er wusste nicht so recht, was er dazu sagen sollte.

Hey, so was tat nun mal ein Gentleman?

Das hat seine Mutter ihm beigebracht.

Frauen tat man nicht weh.

Elias... viele Lehren hatte er nur von ihm.
 

„Das Ei.“ Nuschelte Kate abermals, als sie sich langsam wieder aufrichtete. Raphael schaute ihr nach, als sie vorsichtig wieder hinüber zu der Box ging. „Es hat bereits Risse.“

„Wirklich?“ Raphael atmete tief durch, ehe er an Kate heran trat und sich neben sie stellte. „Ja, es schlüpft!“ Ein kleines Lächeln breitete sich wieder auf seinen Lippen aus, als er erkannte, das er gleich ein kleines Wunder der Natur mit erleben würde.

„Was meinst du, wird es ein Lichtdrache werden?“ Kate schaute fragend hinüber zum kleinen Prinzen, dieser schaute wiederum zu ihr. Beide hatten mittlerweile ihre Hände an den Gläsern gesetzt.

„Ne. Glaube nicht.“ Nickte Raphael. „Ich glaube es wird ein Wüstendrache werden.“

„Ein Wüstendrachen? So einen habe ich noch nie gesehen!“ Grinste Kate breit. Ihre roten Augen wurden warm, als sie in die schwarzen von Ruffy schaute. Dieser stutzte kurz über diese Veränderung von Katherina. „Danke nochmals, das du mich vor Lucky beschützt hast.“

„Keine Ursache.“ Ruffy blinzelte leicht beschämt darüber, das sich Kate bei ihm bedankte. „Das war doch selbstverständlich.“

Kate lächelte. In diesem Moment dachte sie an vieles, doch vor allem daran, das es in der heutigen Zeit nicht selbstverständlich war, jemand anderes zu beschützen. Vor allem nicht, wenn diese ihm gedroht hat. Als sie zu dieser Erkenntnis kam, wurde sie auf einmal traurig. Sie hatte Ruffy nur gedroht gehabt, weil er neu und eigenartig war. Nun wo sie ihn bereits länger kannte, war es anders. Er war anders. Oder hatte sie sich seitdem verändert?

Ihr Blick fiel wieder auf das Glas und nun schien es soweit zu sein. „Da!“

Raphael schaute genauso wieder in das Glas und zusammen schauten sie diesem kleinen Wunder zu. Die Risse wurden größer und die Eierschale hob etwas hoch, wobei dies für den kleinen anscheinend ziemlich schwierig war. Die Eihaut war anscheinend besonders stark. Doch der kleine trat mit einem kleinen Fuß hinaus. „Ja, er hat es so gut wie geschafft. Raphael!“ Rief Kate erfreut. Ihr Herz schlug schneller, als sie mit großen Augen das Geschehnis anschaute.

„Ja!“ Ruffy konnte nur selig lächeln, als er genauso mit anschaute, wie nun das Loch größer wurde und die Schnauze des kleinen Drachen zum Vorschein kam. „Du kannst mich gerne Ruffy nennen, wenn du willst. Katherina.“

„Und du mich Kate.“ Ein leichter Rotschimmer legte sich auf Kates Wangen.
 

„Kai.“ Kam es von Ruffy, als der kleine Drachen es endlich geschafft hatte aus der Eierschale hinaus zu robben. Nun lag er auf dem Wüstenboden. Etwas mit Staub beschmutzt, hatte er nun seine Augen geschlossen, während sein Herz und seine Atmung behände gingen. Seine Schnuppen waren ein reines leichtes Topaz. So wie die Wüste. Und als seine Augen leicht aufgingen, sah man in diesen, als wären sie unendlich weit. „Kai bedeutet Rein.“

„Rein? Warum rein?“ Kate luscherte hinüber zu Ruffy.

„Weil dein Name genau das selbe bedeutet.“ Ein Grinsen huschte auf seine Lippen, ehe er sich etwas von dem Fenster absetzte. In diesem Moment kamen auch die restlichen Schüler rein. Allen voran Wave, der in Windes Eile hinüber zu den beiden Kindern raste.

Für einen Moment dachte der kleine Prinz, das er nun eine gehörige Portion Ärger bekäme. Stattdessen jedoch ignorierte Wave ihn, öffnete das Glas und nahm den frisch geschlüpften Drachen hinaus. „Kai ist sein Name!“ Meinte Kate, als Wave den kleinen an seine Brust drückte. Sein Blick fiel auf das Rothaarige Mädchen.

„Den Namen haben wir zusammen ausgewählt.“ Nickte auch der kleine Prinz, woraufhin Wave sachlich nickte.

„Gut.“ Meinte er ruhig. „Dann wird er so heißen.“

Reichtum


 

(vorerst ohne Gedicht. Könnt euch ja mal dran versuchen? ;.)
 

Katherina hielt eine Hand an ihren Mund, während sie mit großen Augen da zu sah, was ihr neuer Freund tat. Neben ihr hockte der kleinere weißhaarige Kame, der seine beiden Hände geballt auf dem Boden hielt und genauso spannend hinauf sah, zu dem Kampf der gerade bestritten wurde.

Beide waren für ihren kleinen Freund da, den sie gewonnen hatten. Schon seit drei Monaten verbrachten sie immer mehr Zeit mit dem Schwarzhaarigem, sodass ihre Freundschaft bereits fester geworden war.

Noch vor drei Monaten hätte Kate nicht gedacht, das dieser anfangs kalte Junge, so einen Eindruck auf ihr hinterlassen würde. Seitdem sie jedoch mit ihm zusammen unterwegs war, war so viel anders geworden. Ihr Vater. James. Freute sich jedes mal, wenn er die beiden zusammen herum irren sah. Ruffy hatte es sogar geschafft ihn persönlich zu überreden, das sie beim Training zu schauen dürfte. Er hat ihm versprochen, das nichts geschehen würden und das er aufpassen würde.

Und seitdem war Kate total begeistert von der Schwertkunst. Sie trainierte sogar heimlich hinter ihrem Haus, während ihre Mutter schlief und ihr Vater bei der Arbeit war.

Und manchmal... trainierte sie auch zusammen mit Kame und Ruffy im Wald. Während niemand zu schaute... konnte sie einige Tricks von ihm lernen.

3 Monate. Sie hatte noch nicht viel gelernt, doch Ruffy schien ein Genie im Kampfe zu sein, sodass er bereits gegen Erwachsene kämpfte und auch immer wieder siegte. Der alte Meister Shushui hat jedoch verboten, jemals wieder mit einem richtigen Schwert zu kämpfen. Vor allem weil er ja noch ein kleines Kind war.

Und jetzt?

Der alte Meister kam ganz schön ins Schwitzen, als er gerade mit Ruffy kämpfte. Bei dem kleinen Prinzen perlten jedoch auch bereits die Schweißtropfen herunter, sodass beide Kämpfer sich verbissen anschauten. Keiner von beiden wollte verlieren.
 

„Wie lange geht schon der Kampf?“ Fragte einer der älteren Jungs nach. Soweit Kame und Kate es erfahren hatten, hieß er Nicklas und war der Leiter der Gruppe von Ruffy.

„Schon über eine halbe Stunde.“ Sein Agyd schaute auf die große Uhr, die oben an der Wand der Trainingshallen hing. Nicklas nickte daraufhin, schwieg jedoch, da er nicht so recht wusste, was er darauf antworten konnte. Es war ohnehin unglaublich.

Ein 2 Jähriger trat gegen einen zirka um die 40 Jahre alten Mann an, der bereits einige talentierte Schwertkämpfer ausgebildet hatte. Doch seitdem dieser Junge hier war, hatte sich auch das Klima in dieser Trainingshalle verändert. Es schien so, als würden diejenigen, die sich dem kleinen Raphael näherten... sich verändern. Selbst Nicklas hatte es bereits an sich bemerkt. Auch er hatte sich verändert und er nahm sich den kleineren als Vorbild.
 

Plötzlich erstrahlte ein Licht und es klang nach dem Geräusch, wenn Klingen eigentlich aufeinander schlagen sollten. Sofort lagen alle Blicke wieder auf dem Kampf, doch nach und nach sackte die Erkenntnis in sie hinein.

„Ach du scheiße!“ Rief einer der Jungs auf, woraufhin die meisten aufstanden um dieses Ereignis besser ansehen zu können. „E-Er hat ihn... Er hat gewonnen!“ Rief er auf, als es auch schon in der ganzen Halle lauter wurde. Selbst Kame und Kate klatschten sich in die Hände.

Der kleine Prinz stand vor dem alten Meister und blickte auf ihn hinauf. Er hatte gewonnen und der Meister lag am Boden. Doch keinerlei Irritation lag in dessen Blick, stattdessen schien Shushui damit bereits gerechnet zu haben, sodass er langsam aufstand und durch atmete.

„Unglaublich wie schnell du lernst diese Kraft zu beherrschen.“ Der Meister verbeugte sich vor seinem Schüler, woraufhin auch Raphael dies tat.

„Danke. Ich habe auch ein Ziel!“ Ein kurzes Lächeln stahl sich auf seine Lippen, als er an seine Mutter dachte. Die letzten Wochen hatte er sie noch weniger zu Gesicht bekommen, als sonst. Es schien so, als würde seine Mutter sich von ihm fern halten. Das musste bestimmt an ihrer Krankheit liegen! Bestimmt! „Ich muss noch viel lernen darüber.“ Er nickte.

Auch der Meister nickte, woraufhin er auf beide Seiten die Hand ausstreckte. Die Schüler waren in Windeseile wieder ruhig, sodass der Meister seinen Blick über seine Schüler werfen konnte. „Komm mit.“ Er ging an den Schülern vorbei, sodass sie ihm hinter her schauten. Auch Kate und Kame schauten sich kurz an, ehe sie doch aufstanden und hinter her gingen.
 

Der kleine Prinz und der Meister stellten sich vor die Wand der ehrenwerten Schwerter. Sein Blick schweifte über sie hinüber, ehe er zu dem jüngeren hinunter schaute. „Diese Schwerter gehören zu den besten der besten. Sie hängen hier aus, um den Agyds einen Ansporn zu verschaffen und dennoch dürften sie nicht berührt werden. Es ist ein Wunder, das sie überhaupt hier hängen dürfen.“ Ein schnelles Lächeln huschte auf die Lippen von Shuhui, ehe er hinunter zu Ruffy schaute. „Kennst du ihre Namen?“

Kame hatte dem kleinen bereits viel über Schwerter gezeigt gehabt. Der kleine Agyd war so begeistert gewesen, was Ruffy nicht gerade war. Dennoch hat der kleine Prinz ihm etwas vorgelesen, vor allem weil Kame die ganzen Bücher über Schwerter nicht selber lesen konnte. „Es hängen da drei Drachenschwerter.“ Es war mehr ein nuscheln. Er war sich zwar sicher, doch das Interesse blieb fern von diesen gefährlichen Dingern. Seine neue Technik, die er dank dem Lebensstein hatte, konnte viel mehr bewirken.

„Genau, und weißt du auch welche?“ Shushui zog eine Augenbraue hinauf, während hinter ihnen bereits die Schüler langsam näher kamen. Ihre Augen waren groß, vor allem weil der kleine Meister noch nie so viel Aufmerksamkeit den Schwertern gewidmet hatte.

Raphael jedoch nickte leicht. „Eigentlich sind es Zwölf Drachenschwerter. Acht von diesen Schwertern werden als Farbschwerter gerümpft. Die restlichen vier sind einzigartig in sich. Doch hier hängen drei Farbschwerter.

Einmal das Green Sword, auch genannt das Lebensschwert. Sein Name ist Saikatsu.

Dann das Red Sword, auch genannt als das Blutschwert. Sein Name ist Buraddo.

Und das Blue Sword, auch genannt als das Wasserschwert. Sein Name ist Mizu.“ Der Blick von Ruffy glitt wieder hinauf zu Shushui. Dieser jedoch wunderte sich nicht mehr darüber. Stattdessen schwieg er und schaute weiterhin auf die Schwerter hinauf.

Auch Ruffy tat das ein weiteres Mal und es wurde still zwischen den beiden. Die Schüler hinter ihnen sagten lieber nichts.
 

„Wusstest du das es eine Legende besagt, das sich die höchsten Schwerter ihre Besitzer eigenständig aussuchen?“ Shushui schloss seine Augen, ehe er sie wieder öffnete. „Irgendwie bin ich mir sicher, das du ein würdiger Träger solch eines Schwertes bist.“

„Wirklich?“ Ruffy schaute fragend auf, dann jedoch schüttelte er seinen Kopf. „Ich brauche kein Schwert. Wofür auch?“ Eigentlich wollte er sich umdrehen, doch da hatte ihn Shushui bereits gepackt und hob ihn hoch. Das Blut rauschte mehr, als der kleine Prinz auf einmal den Boden unter den Füßen verlor und hinauf in die Luft stieg.

„Ich glaube den Schwertern ist es ziemlich egal, ob du willst oder nicht.“ Lächelte der alte Meister, ehe er Ruffy vor die drei Drachenschwerter hielt.

Dies gefiel ihm jedoch nicht annähernd, sodass er seine Wangen aufblies. Diese neue Taktik der Empörung hatte er erfolgreich von Kate gelernt. „Lassen sie mich wieder runter, Shushui!“ Rief er.

Der alte Meister wollte sich dies nicht zweimal sagen lassen, sodass er tief seufzend den kleinen wieder runter setzten wollte.

Wenn in diesem Moment nicht eins dieser Schwerter geleuchtet hätte.

Voller Schreck starrte der alte Meister auf dieses eine Schwert. Und auch die restlichen Schüler schien der Schreck im Nacken zu liegen. „Bu... W-Warum leuchtet es?“ Ruffy schaute auf das Schwert vor sich, während sein Herz wieder schneller schlug.

„Weil es dich will.“ Antwortete Shushui im leise, ehe er wieder anfing zu lächeln. „Nimm es dir. Nun gehört es dir...“ Er wurde leiser. „Wobei dir wahrscheinlich das ganze Königreich bald gehören wird.“ Nur der kleine Prinz konnte dies hören, sodass er kurz überlegte, ob er es wirklich nehmen sollte.
 

Seine kleinen Fingerchen streckten sich nach dem Schwert aus und als sie es berührten, schien ein sanfter Stromschlag durch seine Glieder zu fahren. Kurz erschrak er, ehe er das Schwert in beide Hände nahm und es langsam von den Nägel nahm. Der Meister und die Schüler beobachteten dies neugierig, als der kleine auch schon wieder auf dem Boden abgesetzt wurde. Neugierig besah sich Raphael das legendäre Red Sword.

Das Blutschwert hatte einen wunderschönen roten Siam Stein im Gehilz eingraviert, der nun langsam aufhörte zu leuchten. Der Griff war mit warmer Weinroter Seide umwickelt, während das Kreuz aus reinem dunklem Morado Holz geschnitzt war. Die Klingenart war eindeutig eine Soshu Kitae, während am Ende ein feiner Wellenschliff zu sehen war. „Es ist...“ Wunderschön wollte er eigentlich sagen, doch etwas anderes bekümmerte ihn. „..So leicht.“

„Da es dich ausgewählt hat, darfst auch nur du es tragen.“ Der alte Meister beugte sich hinunter zu dem jüngeren. „Aber weißt du was.“ Er klopfte ihm sachte auf den Rücken. „Ich glaube es ist noch zu groß für dich.“

Erst jetzt schaute der kleine Prinz hinauf und bemerkte, das es wirklich etwas zu groß war. Es war zirka 30cm länger als er selbst. „Mist.“ Entfleuchte es ihm, als ihm abermals klar wurde, das er wiedermal zu klein war. Konnte er nicht schon erwachsen sein? Hu? Gab es den kein Mittel, was ihn schneller altern ließe? So vieles konnte er nicht tun, weil er einfach noch zu klein war.

„Du kannst es dennoch behalten. Häng es in dein Zimmer auf oder so.“ Ein Lachen entfleuchte es dem altem Meister, sodass er sich wieder auf stellte. Als er dies getan hatte, schienen die Neugierde der einzelnen Kids Oberhand zu gewinnen und so versammelten sie sich um Ruffy herum. Shushui ging Lächelnd fort.
 

„Das war ja so cool gewesen, das du den Meister besiegt hast!“ Jappste Kate freudig auf. Sie hielt beide ihrer Hände zu Fäusten hinauf, während die drei Kinder durch die Stadt schlenderten.

Ruffy nickte, woraufhin es jedoch Kame war der weitersprach. „Ich frage mich ob du auch meinen Vater besiegen könntest. Hihi... aber ich glaube nicht.“

„Das wollen wir schon sehen!“ Ein grinsen stahl sich wieder auf seine Lippen, ehe es rasch verschwand. „Hmm... aber eigentlich ist es mir auch egal. Ich glaube das genügt auch in Sachen Kampferfahrung, wollte mich ja nur verteidigen können.“

„Vor was? Wir sind hier in Mari Joa, hier kann doch gar nichts passieren.“ Kate glaubte nicht das, was Ruffy von sich gab, sodass sie es nicht wie eine Frage ausdrückte, sondern eher wie Resultat daraus, was wirklich war.

„Ich will hinunter ins Blaumeer.“ Als der kleine Prinz dies aussprach, verstummten beide seiner Freunde und sofort hielten sie an. Erst noch einen weiteren Schritt tat der kleine, ehe er sich zu den beiden umdrehte und etwas verwirrt wirkte. „Was ist los?“

„Das meinst du doch nicht ernst, oder?“ Kate schien etwas blass zu sein. „Ins Blaumeer? Also das was unter uns liegt?“

Ruffy nickte daraufhin, er bemerkte sehr wohl, das seine beiden Freunde anscheinend Angst hatten. „Ja, das meine ich. Ein älterer Mann hat mir versprochen mich mal mit hinunter zu nehmen. Ich will es mir nur einmal anschauen, sonst nichts. Außerdem ist er ein Vize-Admiral, der schon großes vollbracht hat, wird also schon nichts passieren!“

„A-Aber Vater sagt ein Tenryuubito darf das erst mit einem bestimmten Alter.“ Kate keuchte auf.

„Ich weiß.“ Ruffy zuckte mit seinen Schultern, dann stahl sich jedoch wieder ein Lächeln auf seine Lippen. „Aber ich habe schon so viele Bücher gelesen...“ Und dennoch starrten ihn die Augenpaare seiner Freunde, die geschockt waren. Sie verstanden nicht so recht, warum Ruffy auf so eine unsinnige Idee kam. „Na gut. Bis morgen dann, okay? Wir sehen uns in der Schule.“ Ruffy verbeugte sich vor den beiden. Das Schwert was er geschenkt bekommen hatte, hing ihm über den Rücken, sodass als er wieder hinauf schaute, es wieder nach hinten fiel.

„Ja, bis morgen.“ Es hörte sich eher Tonlos an, was Kame von sich gab. Doch auch Kate ging es nicht anders. „Wir sehen uns dann.“

Und als der kleine Prinz wieder in Richtung Wald ging, schauten sich die beiden so doch befremdlichen Kinder an. Blass und irritiert. „Meinst du... er meint das ernst?“ Kam es von Kate, die vorsichtig an ihrer weißen Kleidung zupfte.

„Ich weiß es nicht.“ Kame zuckte mit seinen Schultern, ehe er Ruffy kurz nach blickte. „Ich hoffe es nicht.“

„Wir haben uns doch erst kennen gelernt.“ Kate biss sich auf ihre Lippen, ehe sie sich nur schwerlich zusammen riss. „Muss dann aber auch los, Cara und die anderen warten auf mich.“

„Ok, bis dann.“ Kame verbeugte sich schnell vor ihr, ehe sich auch ihre beiden Wege trennten.
 

„Wir hängen es besser in die Hallen des Reichtums.“ Kam es dann später von James, als Ruffy ihm das Schwert voller Begeisterung zeigte. Er hatte noch nie etwas bekommen, von irgendjemandem. Den er hatte ja eigentlich schon alles, was man sich wünschen konnte.

„In die Halle... was?“ Der kleine Prinz presste das Schwert an seine Brust und schaute hinüber zu den anderen vier Weisen. Diese schienen schon seit längerem stumm zu sein, sodass sie mehr schwiegen, als das sie was sagten. Der einzige der redete, war James.

Ohnehin war alles komisch geworden. Seine Mutter hatte kaum mehr Zeit und auch ihren Agyd Leo bekam er nicht mehr oft zu Gesicht. Die Weisen waren stumm und die Wachen schienen strenger geworden zu sein. Die einzigen die sich noch normal verhielten waren James und Elias. Wobei er Elias eher wie seinen liebsten Vater ansah und James wie einen netten großen Onkel.

„In der Schatzkammer.“ Grinste James, woraufhin er aufstand und sich hinunter zu Ruffy beugte. „Oder sollte ich eher sagen, deiner Schatzkammer?“

Ruffy blinzelte kurz. „Meiner?“ Zwar hatte er gewollt, dass das Schwert in seinem Zimmer hing, doch ein Blick in diese Schatzkammer wollte er sich nicht nehmen lassen. Vor allem erinnerte er sich noch an die Worte seiner Mutter und das der Lebensstein in ihm zuvor darin gewesen war. „Das Schwert muss einen besonderen Ort bekommen!“

„Ja, dann ist es dort am sichersten!“ James lachte, woraufhin er wieder sich aufrichtete und kurz hinüber zu den anderen vieren schaute. „Ich gehe dann kurz mit ihm dahin. Wir reden gleich weiter.“ Sein Ton schwang um, was der kleine Prinz deutlich in der Stimme von James erkannte. Dann wandte sich jedoch der blondhaarige wieder zu Ruffy um. „Na dann komm mal mit.“

Ruffy nickte daraufhin. Ihm waren die anderen vier einfach nicht geheuer, sodass er James getreu folgte.
 

Die Schatzkammer lag im unteren Bereich des Schlosses, wenn nicht sogar leicht im Erdboden versteckt, sodass keiner so schnell es finden könnte. Stehen blieben sie so nun vor einem Torbogen, woraufhin sich Ruffy zurecht zu wundern begann, so schaute er verwirrt hinauf. „Wo ist den die Tür?“

„Hier gibt es keine Tür! Und es wird so eine auch niemals geben.“ James nickte zu ihm hinunter, ehe er sich entschied durch den Torbogen zu gehen. Fragend schaute Ruffy ihm nach und dann zu den Seiten. Doch hier gab es nicht mal Wachen.

„Und wie wird es verhindert, das hier jemand rein kommt?“

„Hier kommt niemand rein. Das ist unmöglich.“ James schmunzelte, als Ruffy an seinen Gang anschloss. Doch die Augen des kleinen Jungen waren weit aufgerissen, als er all die zahlreichen Schätze sah, die links um ihn herum lagen. Es war beinah wie ein Traum.

Der Anfang dieser Halle bestand aus einer großen freien Fläche, die jedoch befühlt war mit zahlreichen Schätzen. Gold, Silber, Diamanten, Kristalle. Alles was man sich erträumte lag hier und für diesen Moment schlug das Herz des kleinen schneller. „Tja, das gehört alles dir.“ James legte eine Hand auf die schwarzen Haare des Jungen, sodass er hinauf schaute. „Man könnte sagen das du jetzt schon der reichste, Ruhmreichste und machtvollste Mann dieser Welt bist... oder eher Junge.“ Er lachte auf, als er seine Hand wieder hinunter nahm und weit ging.

Reichtum, Ruhm und Macht. Das gehörte also alles ihm?

Ruffy musste schlucken, ehe er James ein weiteres Mal schnell folgte und langsamer wurde als er wieder neben ihm stand. „Aber wie wird das den alles geschützt? Wenn hier Piraten auftauchen... können sie doch hier eindringen, oder nicht?“

„Nein, das ist unmöglich.“ Seufzte James. Wie oft musste er ihm den noch sagen, das es nicht geht. Nun, dann musste er ihm das Geheimnis sagen, sodass er sich umdrehte und hinüber zum Eingang schaute. Auch der kleine tat dies. „Der Torbogen ist nicht ganz ohne Tür. Weißt du, da ist eigentlich ein Energiefeld, das nur Tenryuubito durch lässt. Also nur dich, die fünf Weisen und deine Mutter. Sonst kommt keiner durch.“

„Aber auch Le-“ Ruffy unterbrach sich noch rechtzeitig selbst, sodass er seine Hände auf seinen Mund schlug. James Augen legten sich sofort auf den kleinen, doch dieser hielt die Luft an. Beinah hätte er verraten, das er von der Sache mit seiner Mutter und dem Stein wusste. „Ich meine..“ Er schnappte nach Luft. „Was ist mit den Agyds? Sie gehören doch praktisch zu uns, oder nicht?“

„Doch ja.“ James klang ein wenig verwundert. „Aber nur wenn er sozusagen registriert ist. Wie es genau funktioniert weiß selbst ich nicht, dieses Teil stammt aus einem anderem Königreich.“

„Es wurde nicht von Elias erfunden?“ Ruffy blinzelte.

„Nein. Mhh...“ James runzelte seine Stirn, als er den kleinen Jungen streng anschaute. „...Man nannte dieses Königreich auch das Antike Königreich.“

„Ist das etwas das Königreich, in dem der wohnte, den mein Großvater besiegt hat?“

„Ja.“

James hörte sich an, als wollte er die Fragerei von Ruffy unterbinden und nach dem Ton her bekam er das auch hin. Dem kleinem jagte ein Schauer über den Rücken. Einen Moment lang blieben sie stehen, ehe sich der größere wieder um drehte und einen Regalgang hinein schritt.

Ruffy blieb kurz so stehen und schloss sein Augen. Diese Kälte in der Stimme von James gefiel im gar nicht, weshalb er nochmals tief durchatmete und sich nun auch umdrehte.
 

James bemerkte es kaum, wie der kleine Prinz im folgte. Stattdessen schien er zielgenau auf eine gewisse Stelle zu zu laufen. Ruffy dagegen schaute sich währenddessen um. Seine Augen begutachteten alles und manches mal konnte er seine eigenen Augen nicht trauen, was er zu Gesicht bekam. Woher kamen all diese Sachen? Bestimmt nicht alle aus Mary Joa, den sie waren so verschieden, das Ruffy die Spucke weg blieb.

„Geh.“

Ein weiterer Schauer jagte über die Arme Ruffys, jedoch war er dieses mal warm und nicht kalt. Sofort schaute er hinauf zu James, dieser jedoch ging einfach weiter, während er selbst stehen geblieben war.

Wer hatte da gesprochen?

„H-Hallo?“ Der kleine Prinz blickte sich um, doch schien er nichts zu finden, was gesprochen haben könnte, sodass er wild zu blinzeln anfing.

„Geh.“

Schon wieder!! Schon wieder diese gewisse Stimme, aber woher kam die bitte sehr? Er wusste es nicht. Doch es schien so, als würde sich sein Körper von selbst bewegen und sein Herz höher klopfen. Seine Atmung beschleunigte sich, als er einen anderen Gang hinein ging.
 

„So, da kannst du es aufhängen.“ Kam es von James, der seine Arme verschränkte und zu dem kleinen leeren Platz schaute, der über einer Krone saß. „Diese Krone gehört dem nächsten König und damit-“ Erst als er sich umdrehte, rissen seine Augen auf. Verwirrt schaute er sich um, doch von dem kleinen Jungen fehlte jede Spur. „Raphael?“

Doch anscheinend würde er keine Antwort bekommen, sodass er rasch um die Ecke schaute. Doch auch da war nichts von Bedeutung. Der kleine Prinz war einfach verschwunden. Aber wann? Er hatte nicht einmal bemerkt gehabt, das er ihm nicht mehr folgte. War es die Wut gewesen, die er gespürt hatte? Sonst machte er doch nicht so welche Fehler! Verdammt.

„Hey, kleiner! Wo bist du!“ Rief er nun schon lauter, als er seinen Gang hinunter ging und gleichzeitig in jeden anderen Gang schaute. Doch auch auf das lautere Rufen schien keiner sich bemerkbar zu machen. „Raphael! Verdammt, Versteck dich nicht!“ Zorn überflutete James auf einmal. Er wollte eigentlich gleich wieder zu den Weisen gehen und nicht noch extra den kleinen suchen gehen. Und wohl bemerkt.

Ruffy tat so was nicht.

Er hatte noch nie mit ihm gespielt oder überhaupt Lust gehabt, jemals ein Spiel zu spielen! Also weshalb war er plötzlich verschwunden.

Doch in diesem Moment sah er ein kleines Licht am Ende eines anderen Ganges, sodass James hellhörig wurde und zu diesem Licht sah. Erst als er auch dazu passende schwarze Haare sah, entschied er sich hastig zu dem Ort zu gehen.
 

„Was machst du da, verdammt!?“ James knirschte leicht mit seinen Zähnen, als er auf den Jungen hinab sah und damit auch auf das, worauf der gewisse hinauf blickte. Es war eine Art Ring, der eine Krone schon nahe kam, jedoch nicht den üblichen Pelz besaß. Es sah eher nach einem Diadem aus, es war jedoch zu groß. In der Mitte dieser komischen Krone saß ein kleiner weißer Stein, der in diesem Moment leuchtete.

James zog seine Augenbrauen zusammen, als er dies sah und auch Ruffy schaute nun wieder zu dem Weisen hinauf. „Was ist das?“

„Ich habe keine Ahnung.“ Kam es verwirrt vom blondhaarigem, ehe er die Krone hoch hob und sie sich näher besah. „Das scheint kaputt zu sein, aber warum es leuchtet... das weiß ich nicht.“ Er tippte den Kristall an, jedoch geschah nichts. Verwirrt lehnte er sich wieder zurück um nochmals den Stein vom weitem zu bestaunen.

Ruffy blinzelte lediglich mit seinen Augen, ehe er sein Hals leicht zur Seite knickte. „Der Kristall ist schön... Darf ich ihn untersuchen?“

„Ihn untersuchen?“ James nahm sein Blick von der Krone und schaute zu dem jüngeren hinab, dann jedoch stahl sich ein Lächeln auf sein Gesicht. „Warum er leuchtet, meinst du? Warum nicht? Ich habe selbst keine Ahnung und vielleicht weiß ja Elias mehr.“ Damit spitzte er seine Finger und rupfte den kleinen Kristall aus der Krone hinaus. Das kaputte Teil wiederum schmiss er wieder auf das kleine Kissen, ehe er Ruffy den Kristall gab.

„Du weißt echt nicht viel.“ Nuschelte Ruffy, ehe er noch eine kleine Kopfnuss seitens James bekam.

„Sei mal nicht so vorlaut, kleiner.“ Schnaufte er. „Ich bin zwar der jüngste, aber dennoch weiß ich immer noch mehr als du.“
 

„Wie alt bist du eigentlich?“ Der kleine steckte den kleinen Kristall in seine Hosentasche, ehe beide den Gang wieder hinunter gingen.

„So was fragt man nicht. Bin halt jünger, als die anderen vier. Wobei Bodhinharma der zweitjüngste ist.“ Er seufzte tief, woraufhin er einen Schritt schneller ging. Das Gespräch was sie gleich besprechen würden, war von äußerster Wichtigkeit. Er durfte nicht zu spät kommen.

„Du meinst den dünnen, nä? Es scheint so, so älter man wird, um so ungesprächiger wird man auch.“ Auf dieses Kommentar hin kassierte Ruffy eine weitere Kopfnuss. Nun, bei James durfte er das, bei den anderen Vieren würde er sich so welche Kommentare niemals wagen. Nie würde er sie auch nur schief anblicken. Doch sein Onkel war da schon anders. Er vertraute ihm einfach.

„So, das hier nennt man eine richtige Krone, Raphael!“ James zeigte auf das, was vor ihm auf einem rotem siedendem Kissen lag. Ruffy daraufhin blinzelte, ehe ein Lächeln auf sein Mund sich legte.

„Das ist die Krone Mary Joas, nicht wahr?“

„Ganz genau, du wirst sie eines Tages wenn du voll jährig bist empfangen.“ James lachte. „Ja, auf diese Zeremonie freue ich mich schon total.“ Doch seine Gedanken rutschten bereits wieder auf eine andere Zeremonie ab, die noch weiter in der Ferne lag. Ein Hauch Rötlichkeit zierte ein weiteres Mal seine Wangen.

Ruffy dagegen seufzte schwer und nahm nun das rote Schwert wieder von seinem Rücken hinab. „Und wenn ich erwachsen bin, werde ich dieses Schwert auch mit Ehren schwingen können.“ Ein Lächeln kehrte auf seine Lippen wieder, ehe James ihm dabei half, das Schwert an seinen Platz zu hängen.
 

„Wohin er wohl so schnell musste?“ Der kleine Prinz kratzte sich leicht am Hinterkopf, als er James hinter her schaute. „Was wohl so wichtig ist, hm?“ Er zog ne Augenbraue hinauf.

„Komm sie mit, heute ist Badetag mein Herr.“ Kam es von Annette, woraufhin sich Ruffy leicht erschreckte. Er hatte gar nicht bemerkt gehabt, das sich die Bedienstete angeschlichen hatte. Diese hatte ein Lächeln auf ihren Lippen gelegt und strahlte den kleinen Prinzen an.

„Ouuhhh...“ Er stöhnte. „Nicht schon wieder. Will nicht.“

„Sie müssen aber und das wissen sie auch. Ein König sollte wohl duften.“ Annette kicherte, ehe sie sich wieder gerade hinstellte und weiter strahlte.

„Öhhm...“ Der kleine wiederum musste sich schleunigst eine Ausrede einfallen lassen, wie er diesem Bad entkommen könnte, sodass er sie auch schnell fand. „Muss nochmal den Weisen was sagen, in 10 Minuten bin ich wieder da.“ Damit lief er los.

Annette schreckte auf, jedoch seufzte sie lediglich, als sie dem kleinen Prinzen hinter her schaute. Schon oft hatte er so welche Ausreden parat gehabt. Manches mal kam er dann erst nach einigen Stunden wieder, weshalb die Sklavin ihren Kopf schüttelte.

Dennoch ging sie schon mal in die Richtung des Bades.
 

„Brr... Baden.“ Ruffy streckte seine Zunge aus. Wie er es doch hasste, wenn er baden musste. Es war eins der Dinge, die er wohl nur ungern tat, vor allem weil er noch von keinem das Schwimmen beigebracht bekommen hatte. Seine Mutter durfte nicht baden, wegen ihrer zarten und äußerst empfindlichen Haut. Elias durfte nicht in das Bad hinein. Selbst wenn er versuchen würde den Wissenschaftler hinein zu schmuckeln, würde dies nichts bringen, da er sofort wieder hinaus geworfen werden würde. Die Bediensteten wiederum standen nur steif an den Seiten des Bades und kontrollierten die Luft... oder so. Jedenfalls verstand er es nicht, dass das immer wieder sein muss.

Während er so darüber nach dachte, ging er tatsächlich zu den Räumen der Weisen. Seine Neugierde war so stark, das er unbedingt wissen wollte, was los war.

„Mein Herr.“ Plötzlich wurde er von der Wache, die vor der Bibliothek stand aufgehalten. Leicht verwirrt schaute er ihn an. „Sie dürfen nicht hier rein. Nicht jetzt.“

„Warum das?“ Der kleine Prinz zog eine Augenbraue hinauf.

„Deshalb.“ War die Antwort der Wache, ehe er sich wieder gerade hinstellte und sein Kinn anhob.

„Aber aber.“ Ruffy presste seine Lippen aufeinander, ehe er in seiner Kleidung herum fummelte. Als er es endlich gefunden hatte, zeigte er der Wache seine Brosche. Diese blickte hinunter und sah, das diese Brosche zwei goldene Augen besaß. „Machen sie mir doch Platz. Ich darf hier rein!“

„Tut mir leid, auch wenn sie es sind. Die Weisen wollen nicht gestört werden.“ Eigentlich hatte Ruffy ja recht. Die Drachenaugen der jeweiligen Broschen zeigten an, wer bis wohin hinein dürfte. So war es geregelt, das es drei Farben von Augen gibt. Blau, Rot und Gold.

| 2 Blaue Augen hieß, das sie nur in die Stadt durften. Das waren die dümmsten Tenryuubito und das waren beinah alle.

| 1 Blaues und 1 Rotes hießen, das sie auch das Nest betreten dürften.

| 2 Rote hieß, das sie Zugang zum Schloss hatten.

| 1 Rotes und 1 Goldenes hieß, das sie auch Zugang zur Bibliothek hatten.

| 2 Goldene hieß, das sie überall rein dürften. Solche Broschen besaßen jedoch nur die Königsfamilie – nicht mal alle – und die fünf Weisen.

Und da er zwei goldene hatte, durfte ER überall rein. Doch er akzeptierte es, schließlich konnte die Wache nichts für nen Befehl, der von den Weisen kam. Außerdem hatten die Weisen das auch schon öfters gemacht, sodass er schon daran gewöhnt war.

Neugierig war er dennoch.

Er nickte der Wache einmal zu, ehe er sich umwandte und den Gang wieder hinunter ging. Gerade als die Wache jedoch nicht hinschaute, tastete der kleine die Wand ab. Hier irgendwo musste doch das sein... Er hatte bevor es zur Schule ging die Geheimgänge auf der Karte ab gecheckt und soweit er wusste, gab es auch einen für die Weisen, falls irgendwas passieren sollte. Einen Gang, der direkt aus dem Schloss ging.

Glaubte er jedenfalls.

Nun musste er jedoch schnell handeln, sodass er eine Verzierung erwischte, die sich drehen lassen konnte. Ehe die Wache wieder hinschauen konnte, war der kleine bereits hinter der Wand verschwunden. Ganz Mary Joa war mit Geheimgängen gefühlt. Keiner wusste von ihnen, außer den 5 Weisen. Ruffy wollte damit jedoch nicht verraten, das er mal die Karte nur zufällig lass, als die Weisen im erklärten, wie er zur Schule kam. Das würde doch nicht gut kommen, wenn er es den 5 Weisen gestehen würde. Also lies er es und so besah er sich die staubige Wand vor sich.

Er hatte mal ein Buch gelesen, wo drinnen stand das in solchen Geheimgängen immer ein kleines Loch war. Aber dafür waren die Weisen wohl doch zu schlau. Sie würden so was nie zulassen, sodass er bedrückt fest stellen musste, das es keine gab. Vielleicht müsste er sich das ja mal machen, damit er sie beobachten könnte?
 

Verraten dürfte er Elias und seiner Mum nichts davon. Sie waren schon nicht beeindruckt gewesen, als er von den Weisen gehört hatte, das er diesen Lebensstein hatte, weshalb er eisern schweigen würde und so presste er sein Ohr gegen die staubige Wand.

„Der gute Lucci wurde erfolgreich in das Königreich geschleust. Wir sollten jeden Moment Kontakt zu ihm aufnehmen können.“ Ruffy erkannte sofort, das es der lange war, der dies sagte, sodass er eine Augenbraue hinauf zog. Worum ging es da den?

„Na hoffentlich. Mal schauen was er geschafft hat und ob er das Königreich von diesen... Menschen befreit hat.“ Dies war nun der mit der Glatze gewesen. Er lies seinen Gehstock kurz auf den Boden donnern, ehe er weiter redete. „Es wird lästig, das diese Königreiche ständig um Hilfe winseln.“

„Wir haben nun mal leider ziemlich viele verbündete. Es hat vor und nach Teile, zu mindestens bekommen wir Steuern.“ Argumentierte nun auch der Dünne mit. Bodhin war es, doch der kleine Prinz betitelte sie sie lieber mit den kleinen Späßen. Schließlich wusste eigentlich niemand außer er und seiner Mutter die richtigen Namen der fünf Weisen. Nur James akzeptierte er so, das er ihn beim Namen nannte.

„Ja, stimmt.“ Kam es nun wieder vom dünnen, ehe die Teleschnecke eine Bölle Bölle von sich gab. Daraufhin nahm er ab. „Wurde auch Zeit.“

„Auftrag ist erledigt.“ Kam eine eiskalte Stimme aus der Teleschnecke, woraufhin ein kalter Schauer über Ruffys Rücken lief.

„Wie viele dieses mal?“ Fragte die Glatze nach und lauschte daraufhin.

„500 und die Piraten.“

500 und die Piraten? Was sollte das den bitte bedeuten? Und diese kalte Stimme! Er erkannte das sie von einem Kind kam, aber was muss bitte mit diesem Jungen passiert sein, das er so voller Kälte war? Eine weitere Gänsehaut jagte über seine Arme.

„Das ist gut, 500 nutzlose weniger.“ Kam es nun von dem dicken, woraufhin man hörte, wie er sich zurück lehnte. Mit diesen Worten wurden sie wieder leiser, sodass Ruffy sich etwas fester gegen die Wand pressen musste. Dies jedoch verursachte ein Knistern, sodass sein Herz kurz stehen blieb.

Haben sie ihn gehört?

Er lauscht und versuchte zu hören, ob jemand von ihnen nun zur Wand kam, stattdessen jedoch schien sich nichts zu bewegen.

„Gut gemacht, du wirst bald deine Belohnung bekommen Lucci.“ Kam es nun wieder von dem Dünnen, Bodhin. Dieser jedoch klang schon etwas anders. So, als würde er schnell auflegen wollen. Und so war es auch, nachdem er es aussprach, beendete sich das Telefonat der Teleschnecke und man hörte, wie sie wieder einschlief.

„500 Hundert sind ziemlich wenig, oder?“ Dies war James, er schien leicht bedrückt zu sein, darüber was anscheinend passiert ist. Dies erkannte Ruffy an seiner Stimme... oder war es was anderes? Er konnte es einfach nicht genau hinaus hören.

„Besser als nichts. Welche Insel ist die nächste?“ Fragte die Glatze nach, es raschelte kurz und man hörte, wie derjenige anscheinend etwas in die Hand nahm.

„Momentan scheint nichts in der Welt los zu sein, schade aber auch.“ Wisperte der dünne ein weiteres Mal, woraufhin er die Zeitung umblätterte. „Das dauert einfach zu lange und wir werden schließlich auch nicht jünger.“

„Es gibt schon eine Möglichkeit jünger zu werden.“ James. „Wenn wir die Nenrei Frucht in unsere Hände bekommen könnten, wäre das kein Problem mehr.“

„Ja, aber das ist trotzdem zu langsam. Vergisst nicht unser Ziel. Wir wollen diese ekligen Menschen endlich alle ausrotten!!“ Der Lange schien nun etwas zornig zu werden, was man genau hinaus hören konnte. Das gesagte jedoch war schon etwas interessanter, sodass Ruffy das Herz in die Hose rutschte. „Wir sind die Herrscher! Nur Drachen sollten frei und schwerelos über diese Welt herrschen. Diese Menschen sind doch nichts, als Para-“ Plötzlich brach er ab. In dem Moment, wo Ruffy auf seine Beine nach unten auf den Boden gerutscht war. Er konnte es nicht glauben... er wollte es nicht glauben, was die 5 Weisen da von sich gaben. Doch er hatte nicht sehr viel Zeit nun darüber nach zu denken. Eher musste er hier weg! Nun hatten sie ihn gehört!

Er nahm beide seine Beine in die Hand und rannte zu der Wand mit dem Geheimgang. Er dachte nicht daran, jetzt noch unentdeckt zu bleiben, sodass er die Geheimtür aufriss und aus dem Gang rannte. Die Tür klappte hinter ihm zu, sodass er sich nicht damit beschäftigen musste. Ein Blick nach hinten sah er den verwirrten Wärter dort stehen, als er auch schon hinter die nächste Ecke verschwand.
 

„...“ James schaute an dem Wärter vorbei, der sich augenblicklich wieder gerade hinstellte. Sein Blick war viel deutend, sodass man nichts bestimmtes aus ihm heraus nehmen konnte. „...“ Und er schwieg, als er dort hin sah, wo der Junge gerade lang gerannt war.

Enttarnt

Ein jeder Mensch hat sie,

und sie wachsen meist über eure Fantasie.

Manchmal tun sie einem Weh,

ein anderes mal sind sie zart wie ein Reh.

Mit einem mal sind sie offenbart,

doch die Reaktion sind nicht so zart.

Der eine fängt an zu hassen,

die anderen können einfach los lassen.

Doch irgendwann kommt immer der Tag,

und es wird heißen... Zahltag!
 

Noch immer ganz blass um die Nase herum atmete er schwer ein und aus, als er in sein Zimmer ging. Er wollte nicht glauben, was er eben gehört hatte.

Die Menschheit.. ausrotten?

Aber gehörten Elias, Kame und die ganzen Wachen nicht auch dazu? Wollten sie sie wirklich alle... umbringen? Nein, das konnte nicht sein! Vielleicht... hatte er sich nur verhört?

Sein Blick fuhr herum. Seine Mutter war mal wieder nicht hier, sodass er gleich hinüber zu seinem Bett ging. Sein Schlafanzug lag bereits auf dem Nachtschrank. Zähneputzen würde er heute ausfallen lassen, da er einfach keinen Kopf für so was hatte. Er wusste nicht mal, ob er überhaupt einschlafen könnte. „Guten Abend mein Herr.“ Hinter ihm erschien Annette, die sich sofort vor ihm verbeugte.

Auch sie war ein Mensch.

„Guten Abend.“

„Wollen sie jetzt noch baden?“ Annette schien etwas verwirrt zu sein, als sich der kleine Prinz zu ihr umwandte. Sie bemerkte anscheinend das etwas nicht stimmte. „Sie müssen nicht. Dann werden wir sie morgen waschen.“ Abermals verbeugte sie sich vor ihm.

„Danke.“ Flüsterte Ruffy leise, als er sich auf sein Bett setzte. Für einen Moment schwieg er und erst als sich Annette von ihm abwenden wollte, sprach er weiter. „Kö-Könnten sie mir was vorlesen, Annette?“ Die Bedienstete blinzelte und das zurecht. Sie hatte ihren Heeren noch nie so verwirrt und eingeschüchtert erlebt.

„Ehm...“ Kurz musste sie jedoch dennoch überlegen, ehe sie handelte. „Natürlich mein Herr. Was wollen sie den vorgelesen bekommen?“

„Irgendwas... was ablenkt bitte.“ Nuschelte er, während er sich aus seinen Klamotten zwängte. Annette dagegen zog ihre Augenbrauen zusammen, ehe sie sich zu dem Bücherregal wandte und mit ihren Augen nach einem Buch Ausschau hielt. Still und leise zog sich Ruffy um, ehe er sich unter seine Bettdecke verkrümelte. Irgendwie war ihm kalt und das obwohl das Fenster nicht mal auf war.

„Ich sollte ihnen übrigens noch was von ihrer Mutter ausrichten.“ Annette lächelte, als sie sich mitsamt einem Buch vor dem Bett ihres Herren stellte. Dieser nickte auf das Bett, das sie sich hinsetzten sollte. Annette dagegen jedoch schien leicht verwirrt zu sein. „Ich soll mich... hinsetzten?“

„Ja bitte.“ Nun klopfte der kleine Prinz auch noch auf das Bett, doch die Bedienstete schien noch immer verwirrt zu sein.

„A-Aber... ich bin doch nur ihre Dienerin... Ich hole mir ein Stuhl.“

„Nein, setzte sie sich zu mir...“ Ruffy wurde schon wieder laut, doch seine Augen wurden trauriger. „Bitte.“

Annette schluckte, ehe sie sich wirklich auf das Bett ihres Herren setzte. Ihr war gar nicht wohl bei dieser Sache, sodass sie schnell ihre Aufmerksamkeit zu dem Buch wendete. „Ihre Mutter. Sie will morgen mit ihnen zu Abend essen.“
 

Am nächsten Morgen öffnete sich die Klapptür hinter dem Baum. Zum Vorschein kam ein Schwarzer Haarzopf, sowohl ein kleiner Junge. Dieser schloss die Tür hinter sich schnell, wobei man an seinen Augen erkennen konnte, das er noch immer nicht ganz bei Sache war.

Er verstand es einfach nicht.

Nach dem Märchen her, was seine Mutter ihm vorgelesen hatte, sollten Menschen und Drachen Freunde sein. Warum wollten die 5 Weisen so etwas... tun?

Das musste ein Scherz gewesen sein.

Bestimmt.

Mit unsicheren Schrittes ging er seinen Weg hinauf um zur Schule zu gelangen. Zu mindestens würden ihn Kame und Kate ablenken. Das hatten sie schon öfters geschafft.
 

„Ich hasse Sportunterricht.“ Grummelte Kate los, während die drei Kinder durch den Gang schlenderten. Sie schien leicht erschöpft zu sein und geschwitzt hatte sie auch, was die ganze Sache für das Mädchen noch schlimmer machte.

„Ach komm, das war doch nur Sport gewesen. Zum Glück erwartet unser Lehrer nicht all zu viel von uns, weil wir noch jung sing.“ Kame grinste, während er versuchte mit den beiden Schritt zu halten. Er war der kleinste und sogar einige Zentimeter kleiner als es der Schwarzhaarige war.

„Haha, witzig. Er geht nach den Jahren und ich bin bereits 1 Jahr älter als ihr. Ihr werdet euch freuen, wenn ihr 3 seit.“ Zischte sie hinüber zu Kame, wobei sie an Ruffy vorbei schauen musste. Dieser war immer noch leicht abgelenkt, was Kate auch schon den ganzen Tag zu bemerken schien. Jedoch hatte der kleine Prinz bislang kein Wort darüber verloren, warum.

„Wenn ich 3 bin, werde ich auch größer sein!“ Kam es von Kame, woraufhin er seine beiden Fäuste ballte und sich darauf freute endlich Geburtstag zu haben. Er hatte mittlerweile raus gefunden das er kurz nach dem Schwarzhaarigem Geburtstag hatte. Mit den Zahlen kam er noch nicht klar, weshalb er nur wusste, das es dann war, wenn die Sonne heiß ist und das war es noch nicht.

„Du wirst immer so klein sein wie jetzt, Winzling.“ Kommentierte Kate die Sache, ehe sie von Kame unterbrochen wurde.

„Aber immerhin größer als du.“

„Hey!“

„Hmpf.“

„Wag es dich nicht, du bist nur ein Mensch!“ Kate fauchte, in genau diesem Moment hielt der kleine Prinz an, was jedoch die beiden erst bemerkten, als sie an ihm vorbei gegangen sind.

„Huch, warum bleibst du stehen, Ruffy?“ Kate blinzelte und auch Kame legte leicht seinen Kopf schief.

Der kleine Junge jedoch zog seine beiden Augenbrauen zusammen. „Warum... Warum sollte er es sich nicht wagen? Was ist daran so falsch? Ich verstehe das nicht.“ Es war mehr als ein Nuscheln, woraufhin Kate und Kame zueinander schauten und gleichwertig verwirrt waren.

„Naja....“ Kame legte leicht einen Finger auf sein Kinn. Er wusste nicht was er mit dieser Frage anstellen sollte, doch für ihn war das klar wie Kloßbrühe. „Ich bin ein Mensch, deshalb.“

Für einen Moment starrte der kleine Prinz seinen Freund an. Doch er kam mit dieser einen Antwort nicht klar. Er wusste einfach nicht, was er davon halten sollte. „Aber... warum?“

„Warum was? Is doch so, Menschen sind minderwertige Lebewesen!“ Den drei Kindern fuhr ein kleiner Schauer über den Rücken, als neben ihnen der blau haarige Junge vorbei ging und das mit seiner Clique. Lucky jedoch blieb dann stehen. „Hey ihr Nervensägen. So ein vertrottelten Haufen habe ich noch nie gesehen. Warum hängst du momentan mit einem Menschen und nem Mischling ab, Kate?!“

Kate blies ihre Wangen vor Empörung auf, ehe sie dem Wasserdrachenjungen den Mittelfinger zeigte. „Halts Maul Lucky.“

„Ahh~ Komm schon, in unserer Clique wärst besser aufgehoben!“ Lachte Lucky auf, ehe er mit seinen Jungs den Weg weiter ging, ohne nochmal Ruffy oder Kame an zu schauen.

„Idiot.“ Nuschelte Kate noch, ehe auch die kleine Dreiergruppe weiter ging. „Er kann es einfach nicht sein lassen, was?“

„Nö, Lucky ändert sich bestimmt nie.“ Seufzte Kame. „Aber hast du es jetzt verstanden Ruffy?“ Er wandte sich zu seinem Freund hinüber. Dieser jedoch schwieg, da er es immer noch nicht so recht verstand.
 

„Bis morgen dann!“ Rief Kate dem schwarzhaarigem noch zu, ehe dieser zwischen den Häusern verschwand. Sein Kopf gab ihm einfach keine Ruhe. Eventuell lag das daran, das er von einem Menschen größtenteils erzogen worden ist, aber er würde Elias niemals wie Dreck ansehen. Er hatte von ihm viel gelernt. Mehr, als jemals jemand anderes ihm beibringen könnte. Mehr, als das die 5 Weisen ihm jemals beibringen könnten...

Der kleine Prinz blinzelte auf, woraufhin er sich umdrehte. Ihm war es so, als hätte er etwas hinter sich gehört, doch als er nach hinten schaute, sah er lediglich ein Eichhörnchen über das Dach flitzen. Er war mittlerweile vor dem Wald, sodass es kein Wunder war, das solche Tier hier waren, sodass er sich wieder herum drehte und seinen Weg weiter schritt.

Die Klapptür auf und schon war er im Geheimgang verschwunden. Er war eng, aber dies juckte den Jungen nicht besonders. Das besondere an den Geheimgängen war, das sie unnatürlich leuchteten. Immer wenn jemand in diesen einstieg leuchtete es so hell auf, das man nicht über seine Beine stolpern musste. In der Wand rechts und Links war eine Linie voller Verschnörkelungen zu sehen. Dieser Bereich war der Lichtspender und zeigte den Weg an, wohin es ging. Manchmal hatte er sich schon gefragt, warum es leuchtete, doch heute hatte er keine Augen dafür, sodass er einfach weiter seinen Weg ging.
 

Es klackte, als auch die Klapptür auf der anderen Seite des Ganges ging und der kleine Prinz hinaus kletterte, woraufhin er endlich wieder im Schloss war. Hier jedoch wurde sein Herz wieder schwerer, sodass er seine Augenbrauen zusammen zog.

Er wusste ja nicht mal, was er zu den Weisen sagen sollte, wenn sie fragen würden... nein, sie konnten gar nicht wissen das er es war! Sie wusste nicht, das er auch diesen Geheimgang kannte, weshalb sie bestimmt nicht daran denken würden, das er es war.

Außerdem... wussten sie doch, das er immer brav war...

„Woaa.... wo sind wir den gelandet?“ Eine junge Jungen stimme erscholl hinter Ruffy, sodass sein Atem stockte. Nur langsam drehte er sich um und konnte noch gerade sehen, wie die Klapptür hinter den beiden Neuankömmlingen herunter fiel und damit sich ein weiteres Mal schloss.

„Das ist nicht gut.... wir sind im Schloss Kame.“ Meinte Kate leicht verängstigt. Sie hatte nicht gewusst, das so ein Geheimgang existierte und erst recht, hatte sie nicht geahnt, das sie Ruffy hier wieder entdecken würde.

Sie hatte zwar den Auftrag von ihrem Vater bekommen auf Ruffy auf zu passen... aber, das war etwas anderes!

„W-Was... d-das ist das Schloss?!“ Kame fasste sich an sein Kopf. Er schien etwas Panik über die Neuigkeit zu bekommen, sodass seine Augen kleiner wurden und er am liebsten wieder durch den Geheimgang fliehen würde.

„Wer zum Teufel...“ Kate jedoch ignorierte den kleinen Menschlichen Feigling und wandte sich hinüber zu dem stummen Prinzen. „...bist du?“
 

Dieser jedoch schluckte, als er seine beiden Freunde auf dem Gang sah. Ja, Kate durfte zwar hier rein, aber Kame war da schon ein kleines Problem. Ein größeres Problem war jedoch die Sache, das die beiden nun zu viel wussten. „Kate...“ Flüsterte Ruffy leise.

„Sag mir nicht, du wohnst hier.“ Kam es abermals von Kate, als sie den Blick von ihrem Freund sah. „Nicht mal ich darf hier wohnen, obwohl ich die Tochter einer der 5 Weisen bin.“

„Wiiiee biiitteeee?!“ Rief Kame auf, Tränen standen bereits in seinen Augen und er konnte sich bereits vorstellen, wie er zu Hause einen fiesen Ärger bekommen würde. Er würde ein Anschiss bekommen, denn er noch in Jahren nicht vergessen würde.

„Nun, man kann nicht sagen, das ich hier nur wohne...“ Ruffy knirschte mit seinen Zähnen, ehe er einmal hinter sich schaute. Es war keine Wache in Sicht, sodass er die beiden eventuell noch nach Hause schicken könnte.

Kate jedoch stemmte ihre Hände an ihre Hüfte, da sie sich mit so einer Antwort nicht zu Frieden gab. „Und was tust du dann hier?“

Ruffy blickte wieder zurück zu ihr. Er wusste, das er sie hier nicht weg bringen konnte, ohne ihnen etwas zu verraten. Nein, Kate war für ihr Alter schlau und ziemlich gerissen. Vor allem war sie eins und das war Stur. „Was ich hier mache? Mir gehört das Schloss!“ Sofort verstummten Kame und Kate, sodass sie Ruffy wie erstarrt anschauten. Ihre Münder fingen an sich von selbst zu öffnen. „Mir gehört Mary Joa, ich bin Prinz Raphael von Mary Joa!“ Nun rissen die Münder ganz auf. Kein Atemzug und keine Regung schien mehr von den beiden unerwarteten Verfolgern zu kommen.

Damit hatte er bereits gerechnet, sodass Ruffy tief durchatmete und abermals anfing. „Bitte, ihr solltet nicht hier sein und dieses Wissen solltet ihr auch nicht haben. Stellt keine weiteren Fragen und verschwi-“ Ehe er zu ende sprechen konnte erschienen zwei Wachen hinter Kate und Kame. „Oh nein.“
 

Die beiden Wachen blieben hinter den beiden Kindern stehen, durch die Helme konnte man ihre Gesichter nicht sehen, sodass man einfach nur auf eine dunkle Schale schaute. Doch man spürte, das die beiden nicht ganz verstanden warum zwei weitere Kinder hier standen. „Mein Herr, sie haben Besuch?“ Kam es von der einen Wache.

„Ähm... ja.“ Ruffy stockte, als er an die Seite von Kame und Kate ging. Diese beiden konnten nur die Bewegungen ihres Freundes beobachten, da ihre Sprache noch immer abwesend war. „Ich wollte ihnen mein Zu Hause zeigen.“

„Haben die Weisen das den erlaubt?“ Der zweite der Wachen schien leicht misstrauisch dem gegenüber zu sein, sodass er besonders auf den Menschlichen Kame hinab schaute.

„Natürlich. Außerdem bin ich hier der Prinz, oder haben sie das vergessen!“ Er musste nun unbedingt einen kühlen Kopf bewahren um seine Freunde daraus zu helfen. „Seit wann bitte wird es hinterfragt, was ich mache?“

„Entschuldigung mein Herr.“ Der erste der Wachen verbeugte sich unwillkürlich, was der zweite nur schmunzelnd annahm. „Wir wollen nur ihre Sicherheit gewährleisten, aber wenn es erlaubt ist, dann viel Spaß.“ Die Wache schaute nun auch zu den beiden Kindern hinab. „Hier im Schloss. Macht aber kein Kindergarten hier raus!“

Kame und Kate nickten. Langsam, aber sie hatten es verstanden, was Ruffy ein Stein vom Herzen fallen lies. Daraufhin gingen die beiden Wachen an den dreien vorbei und damit den Gang hinab.
 

„Das war knapp.“ Nuschelte der Schwarzhaarige und er nahm erst den Blick von den beiden Wachen, als diese hinter der nächsten Wand verschwanden.

„Es ist also wahr.“ Hauchte Kate aus. Ihr Herz flatterte nicht mehr als zu schnell, sodass sie langsam wieder zu Sinnen kam. „Du bist also... unser aller Herr.“

„Nein.“ Ruffy wandte sich schnell wieder zu Kate hinüber. „Bitte, seht mich nicht so an!“ Er hob seine beiden Hände. „Das mag ich nicht. Seht mich einfach weiterhin so an, wie ihr es vorher getan habt!“

Kate schluckte und auch Kame presste seine Lippen aufeinander, ehe Ruffy seine Hände wieder runter nahm und traurig seine beiden Freunde anschaute. „Ihr seit doch meine Freunde, oder... nicht?“

Kurze stille trat zwischen den dreien. Sie war unangenehm und der kleine Prinz konnte sich bereits denken, das es nun zu spät war. Er hatte seine beiden Freunde gefunden und nun wieder verloren? Er schloss seine Augen und atmete langsam ein und aus um zu verhindern, das Tränen sich in seinen Augen wieder spiegeln.

„Das heißt also du kennst dich hier überall aus, oder?“ Als er seine Augen wieder öffnete, sah er Kate breit grinsen. „Wie cool ist den das?“ Lachte sie auf. „Zeigst du uns ein paar coole Dinge?“

„Ehm...“

Ruffy biss auf seine Lippen, ehe sich Kate jedoch hinüber zu Kame wandte. „Hey, was hältst du davon? Ich habe gehört das dein Vater hier auch arbeitet, vielleicht sehen wir ihn ja? Und auf alle Fälle will ich sehen wo du wohnst! Du musst ja Tonnenweise von Spielzeug haben!“ Während sie sprach wandte sie sich wieder zu Ruffy, bei dem langsam sein Herz sich wieder auflockerte.

Sie benahm sich wieder so wie früher, als sie noch nicht wusste, wer er war. „Ehm...“ Langsam und nur ganz zierlich schlich sich ein Lächeln auf die Lippen von Ruffy und mit jeder weiteren Sekunde fing sein Herz weiter an vor Freude zu pochen. „Ja, warum nicht? Ich zeig euch alles, was ihr wollte. Und Spielzeug? Naja, mal schauen was wir da machen könnten.“ Ein grinsen zierte bereits sein Gesicht und seine Augen strahlten vor Glück. „Ich werde euch meiner Mum vorstellen und Elias werdet ihr auch kennen lernen! Kommt mit!“ Er lachte, was Kate belächelte und auch Kame lächelte schwach.

Wenn sein Vater hier war... und er die Erlaubnis hatte, ja, vielleicht passierte ihm dann ja nichts?
 

„Boar, so ein großes Zimmer habe ich ja noch nie gesehen.“ Kates Augen strahlten, als sie sich im Wohnzimmer von Ruffy umschaute. „Das gleicht ja mehr ner Villa und das gehört alles dir?“

„Hehe...“ Ruffy rieb sich am Hinterkopf, als er die beiden schließlich auch in sein Zimmer führte. Sofort sprang Kate auf das riesige Himmelbett, was ihm gehörte. „Naja, die ganze Stadt gehört mir, nicht nur das Schloss.“

„Uhhh... wie weich! Kame! Probiere das mal auch aus!“ Rief Kate glücklich, als sie sich in das Bett fallen lies.

„Uh?“ Kame wurde leicht rot, was der kleine Prinz zu bemerken schien. Dann jedoch nahm er auf einmal seine Hand. „Was... Nein!“ Doch zu spät. Ruffy zog ihn hinüber zu seinem Bett und schmiss ihn darauf, ehe auch er darauf sprang. Kate dagegen hüpfte hinauf, als die beiden Jungs darauf landeten.

„Haha, das is ja fast wie ne Hüpfburg!“ Mit diesen Worten sprang Kate hinauf, sodass auch die beiden Jungs nun hoch sprangen. „Das ist lustig!“

„Ohja, ich wusste gar nicht, dass das Bett so was kann!“ Ruffy verlor sein breites grinsen nicht mehr. Die Gedanken an die 5 Weisen und an ihr Gesagtes waren verschwunden, stattdessen freute er sich darüber so viel Spaß zu haben. „Ich glaube Annette wird sauer sein, wenn sie das sieht.“ Lachte er.

„Dein Hausmädchen? Paperlapapp!“ Grinste Kate, ehe sie ein weiteres Mal hinauf sprang und damit das Bett sich zu Bewegen zwang.
 

In diesem Moment jedoch fiel etwas aus der Tasche vom kleinen Engel. Dieser bemerkte es nicht, jedoch schien dies Kame zu tun, der noch immer schüchtern war. „W-Wartet mal!“ Versuchte er zu rufen, es kam jedoch leiser raus, als er wollte. „D-Da ist was!“

Dennoch hielten die beiden Kinder an und schauten, was Kame gemeint hatte. Dieser suchte schnell nach dem Objekt, ehe er es in seine Hände bekam und es dann hoch hielt.

Es war ein kleiner Kristall.

„Uhh... ist der vielleicht hübsch!“ Kate war entzückt, als sie den kleinen sah. Vor allem weil dieser leicht leuchtete und den Kindern Licht spendete. „Gehört der dir, Ruffy?“

„Ja, aber ich weiß nicht warum er leuchtet.“ Ruffy schmunzelte, als er wieder daran erinnert wurde. Er hatte gar nicht damit gerechnet, das Annette diesen Kristall in seine neue Kleidung stecken würde. Sie wusch immer seine Kleidung und dennoch hatte er ihn ganz vergessen gehabt!

„Ist das nicht egal!?“ Flötete Kate auf, woraufhin sie den Kristall aus Kames Händen reißen wollte. Dieser jedoch zuckte zurück, woraufhin das rothaarige Mädchen ihn verwirrt anschaute.

Der weißhaarige jedoch atmete einmal durch. „So... geht er doch viel zu schnell verloren!“ Meinte er, ehe er an seine eigene Hose ging und daraus ein Stück Seide hinaus zog. Ruffy und Kate beobachteten ihn, worauf er das Band so an den Stein machte, das es fest war. Daraufhin lächelte Kame. „Jetzt ist er sicherer.“

„Woar, woher kannst du das?“ Fragte Kate nach, als sie nun die Kette in ihre Hand nahm, dabei verlor sie jedoch Kame nicht aus den Augen.

„Ich habe vor kurzem angefangen Kleinigkeiten zu basteln.“ Der weißhaarige zuckte unwillkürlich mit seinen Schultern, als Kate auf einmal grinste und sich vorbeugte.

Noch ganz verwirrt bemerkte Ruffy es erst, als die Kette bereits um sein Hals hing und Kate einen kleinen Knoten hinein machte. „So, jetzt kann er wirklich nicht mehr verschwinden.“ Kate nahm ihre Hände weg, worauf die Kette mit dem Kristall auf Ruffys Brust lag.

Dieser schaute nach unten und wurde folglich leicht Rot im Gesicht. „Danke.“

Kate und Kame grinsten ihren Freund an.

Nun hatte auch Kame diesen kleinen Schreck überwunden, sodass er verstanden hatte, das Ruffy immer noch sein Freund war und nicht plötzlich jemand ganz anderes... Fremdes.
 

„So und nun will ich wissen, was du alles hast!“ Grinste Kate, worauf sie vom Bett sprang. Ruffy und Kame schauten ihr kurz nach, während sie hinüber zum ersten Schrank lief. „Du musst ja Unmengen an Spielzeug haben.“

„Ehm, das...“ Der junge Prinz kratzte sich verlegen an der Nase, doch konnte er nicht verhindern, das Kate auch schon die Tür aufriss und in den Schrank schaute.

Doch ihr Lächeln verblasste, als sie auf die ganze Kleidung sah, die darin lag. Stattdessen zog sie eindrucksvoll ihre Augenbrauen hoch. „Also so nen Schrank will ich auch, der mehr wie nen Raum ist.“ Und tatsächlich konnte man den Schrank ein Stück betreten.

„Ja, das ist...“ Doch abermals konnte Ruffy nicht zu ende sprechen, ehe Kate ein paar Schritte zurück ging und damit zum nächsten Schrank lief.

Zwei Schränke nur mit Kleidung wird es doch wohl nicht geben, oder? Und so riss sie auch den schnell auf.
 

Doch die Enttäuschung blieb, als sie in diesem Schrank wiederum nur Zettel, Stifte und anderes Zeugs sah, wovon sie keine Ahnung hatte, was das überhaupt war. Verwirrt schaute sie auf und damit in den Raum. Erst jetzt bemerkte sie, das hier etwas faul ist.

„Das isn Scherz. Du...“ Sie blickte zurück zu dem schwarzhaarigem Jungen. „...hast gar kein Spielzeug?!“

„Ich... brauchte bislang kein Spielzeug.“ Ruffy versuchte etwas zu lächeln, was ihm jedoch deutlich misslang. Tatsächlich hatte er schon viel darüber gelesen und gehört, doch daran gedacht hatte er nicht. Viel Zeit hatte er nur mit lernen, forschen und lesen verbracht, weshalb er noch nie gespielt hatte. Freunde hatte er ja keine gehabt, mit denen er hätte spielen können...

„Pha! Das is ja scheiße!“ Nuschelte Kate, als Ruffy zu ihr rüber ging. Auch Kame glitt langsam vom Bett hinunter. Doch das nächste was Kate tat, das hätte Ruffy nicht mal im Traum erwartet. So lief Kate wieder zu dem Schrank mit den Klamotten und riss einige Sachen hinaus.

„Warte! D-Das kannst du doch nicht machen!“ Rief Ruffy laut auf und rannte hinüber zu seiner Freundin, diese jedoch hielt lachend einen ziemlich kleinen schwarzen Anzug vor ihren Körper.

„Und so was ziehst du an? Echt jetzt!“ Schnell schmiss sie den Anzug hinüber zu ihm, dieser konnte es gerade noch fangen. Doch bevor er sie aufhalten konnte, lief Kate etwas weiter rein. Sprachlos legte Ruffy den Anzug wieder zerknüllt in den Schrank hinein. „Ai, hier ist ja was!“

„Komm schon, Kate. Bitte.“ Ruffy zog einen kleinen Schmollmund, während Kame hinter ihm vorbei schaute.

Da drehte sie sich auch schon um und hielt einen Ball aus einem Paar Socken in der Hand. Sie schien noch irgendwas hinein getan zu haben, damit es schwerer ist, doch ihr Lächeln war breiter als zuvor. „Jetzt wird gespielt.“

„Was?“ Ruffys Augen rissen auf, als auch schon Kate den kleinen Ball schmiss. Er konnte sich gerade noch bücken, was jedoch Kame nicht mehr konnte und so den Ball direkt ins Gesicht bekam. Schnell drehte sich Ruffy zu ihm um und wollte ihn fragen, ob was passiert sei, als Kate hinter ihm bereits eine Ladung Kleidung auf ihn fallen lies.

In diesem Moment hob Kame den Ball vom Boden wieder auf, als Ruffy unter der Kleidung verschwand und damit auf den Boden ging. Er lies sich jedoch nicht nehmen, denn Ball wieder zurück zu schleudern. Der jedoch traf nicht Kate, sondern die Lampe über ihr, sodass diese herum schwang.

Kate lachte über diese Aktion von Kame, doch schon wurde auch sie unter einen Berg Kleidung vergraben, als Ruffy wieder zu Tage kam. „Hilf mir Kame!“ Nun lachte auch der kleine Prinz, woraufhin sich der weißhaarige sich das nicht nehmen lies und mit Ruffy Kate unter der Kleidung fest hielt.

Das Lachen der Kinder konnte man noch bis auf den Flur hören, weshalb sich die beiden Wachen vor der Tür anschauten. Man konnte es zwar in dem Moment nicht sehen, doch bei beiden schlich ein leichtes Lächeln drauf, sodass sie tief durch atmeten und wieder nach vorne schauten.
 

Auf einmal ging die Tür auf und zum Vorschein kam die junge Hausfrau Annette. Kame, Kate und Ruffy schauten sofort zu ihr hinüber, worauf sie sich verbeugte. „Es ist Zeit zu baden, mein junger Meister.“

„Och nö~“ Seufzte Ruffy leise. Es war nicht mal Abend. Es war immer noch Nachmittag, weshalb er es schade fand. Doch er hatte sich gestern bereits davor gedrückt gehabt, weshalb es heute sein müsste.

Kate kicherte über diese Szene, ehe sie sich erhob und Kame hinauf zog. „Gut, dann werden wir nach Hause gehen. Mum müsste sich mittlerweile wirklich Sorgen machen.“

„Ohja.“ Pflichtete auch Kame ihr bei, woraufhin Ruffy einen kleinen Schmollmund machte. Aber was sein muss, muss nun mal sein, sodass auch er aufstand. „Ich werde euch noch zum Gang bringen. Ihr nimmt am besten ihn, sonst fehlt Kame zu sehr auf.“

Kate nickte und streckte ihre Hand aus. „Dann mal los!“

„Ok, dann kommt.“

„Aber mein Herr, ihr Wasser ist bereits gefüllt.“ Annette legte einen Finger auf ihre Lippen, woraufhin sie hinfort schaute.

Die drei schaute zu ihr empor, woraufhin sich Kate zu Ruffy wandte. „Wir finden den auch so bestimmt! Bleib mal hier, hihi.“ Sie klopfte ihm einmal auf die Schultern, ehe sie mit Kame zusammen hinüber zu der Tür ging. Sehnsüchtig schaute der kleine Prinz seinen beiden Freunden nach und auch Annette lächelte leicht.

„Denken sie daran, das sie heute Abend mit ihrer Mutter essen wollten.“ Sie wandte sich wieder an den kleinen, der tief seufzte. Er hätte gerne weiter mit den beiden gespielt, vor allem weil er noch nie so... glücklich gewesen war, wie eben.

Daraufhin reckte sich der kleine. „Na gut, dann mal auf.“ In diesem Moment gingen Kate und Kame auch aus der Tür, nicht ohne noch mal zu winken und damit verschwanden sie. „Pflichten müssen getan werden.“

Annette nickte, woraufhin auch sie sich wieder der Tür wandte.
 

„Apropro, ich habe was vergessen.“ Annette wirkte leicht erschreckt, als sie gerade aus dem Wohnzimmer gehen wollten, sodass Ruffy sich nochmal umsah, als sie hinüber zu einem kleineren Dekorationstisch lief. Kurz schmunzelte der kleine Prinz, als er ihr ein paar Schritte wieder nach tat.

Da wandte sie sich auch schon mit einer kleinen Schale um. Es schaute aus wie ein Glas, doch es war so breit wie eine Schale. Außerdem beinhaltete es kleine rote Perlen. „Diese hat ihre Mutter mit gebracht. Es ist orientalisches Badesalz.“ Sie lächelte, als sie auf den Prinzen zu schritt. Dieser nickte, als er sich wieder gen der Tür wendete.

Plötzlich schepperte es und der kleine Prinz sprang mehr aus Schreck kurz hinauf, ehe er sich umwandte und auf Annette schaute. „W-Was... Annette, alles in Ordnung?“

Sie lag auf dem Boden und die Schale mit dem Badesalz war auf dem ganzen Boden verteilt. Sie war anscheinend über ein kleinen Ball gestolpert der aus dem Zimmer von Ruffy gerollt war. Dieser rollte nun gegen die Tür, ehe diese aufschwang und sofort zwei Wachen drinnen standen. Ruffy jedoch ignorierte dies und beugte sich hinab zu seinem Hausmädchen. „Hey, haben sie sich verletzt?“ Ihm kam der Gedanke wieder, wie der eine Mann auf dem Weg zum Nest vom Dach fiel und sein Kopf auf dem Boden zerschellte.

Nein, so was wollte er nicht sehen.

Doch als er das Gesicht von Annette zu Gesicht bekam, sah er tiefste Verzweiflung in ihr. Ihre Hände schienen sich quasi von selbst zu bewegen, während sie mit Blut verschmierten Fingern die Einzelteile des feinen Glases aufhob. „Es tut mir leid... Es tut mir leid... Es tut mir leid.“ Sie nuschelte vor sich hin und sammelte immer weiter und das obwohl ihre Hand bereits vor roter Flüssigkeit tropfte.

Ruffy konnte es nicht fassen, sodass er beschloss diese ungewöhnliche Szene zu beenden. Er fasste Annette an den Arm und wollte sie fest halten. „Annette, bitte! Sie tun sich doch weh!“

Doch Annette war praktisch in Trance, sodass sie ihre Hand aus dem von Ruffy raus zog.
 

„Au!“ Auch er zog seine Hände zurück. Ein stechender Schmerz zog in seine Handfläche hinein, sodass er sie schnell besah. Annette hatte ihn aus versehen mit einer Glasscheibe geschnitten, als sie ihren Arm weg gezogen hatte. „Das hat weh getan.“

Er schaute wieder empor. Dieses Mal starrte Annette ihn an. In ihren Augen keine Panik und auch keine Angst mehr. Man sah nur noch... Leere und Ansätze von Tränen. „Das...“ Sie flüsterte so leise, das man sie kaum verstand. „...Wollte ich nicht.“

Ruffy blinzelte, als er seine Hand zusammen presste. „Hey, das ist doch nicht ihre Schuld!“ Er wollte seine andere Hand nach ihr ausstrecken um sie zu beruhigen. So wie seine Mutter ihn immer beruhigte, wenn er irgendwelche Schmerzen hatte. „Es tut auch schon kaum mehr weh.“

Doch ehe er sie hätte berühren können, erschienen die beiden Wachen an der Seite der Bediensteten. Radikal und ohne auf ihre Gefühle zu achten, hoben sie sie auf. Und in genau diesem Moment schien auch die Leere in ihren Augen zu verschwinden und die Panik stieg an. Die Tränen liefen, während sie sich wandte und trat. „Nein! Nein! Bitte! Ich will nicht sterben! Ich will noch nicht sterben! Neeeeiiin!“ Sie schrie so laut sie konnte, doch dadurch wurde sie nur noch fester von den Wachen gepackt.

Der kleine Prinz war ein paar Schritte zurück getreten. Mit offenem Mund besah er sich diese Szene...

Funktionieren


 

Die Menschheit, so dumm,

wie Roboter leben sie hinein in den Tag.

In den Knochen fehlt elendigliches Mumm,

und grau ist ihr Alltag.

Funktionieren muss man in dieser Welt,

denn schnell giltst als Außenseiter.

Bau dir ein Schutz wie ein Zelt,

damit du nie sein wirst, Zweiter.
 

„Neeeeiiiin!!“ Die Schreie von Annette gingen in Mark und Bein. Die Augen vom kleinen Prinzen waren weit aufgerissen, als er mit ansah, wie die beiden Wachen sie ein quetschten, damit sie Ruhe geben würde. Sie taten ihr weh...! „Biiitteee! Das war keine Absicht! Das wollte ich nicht! Neiiin!“

Die Atmung von Ruffy stieg an, als die beiden Wachen die Sklavin vorbei schleifen wollten. Ruffy wich aus, er verstand gar nichts mehr, sodass er zwar seinen Mund bewegte, jedoch nichts sagen konnte. Er wusste auch nicht so recht, was er dazu sagen sollte.
 

Währenddessen konnte Annette nicht einmal mehr schlagen oder treten. Sie wurde bereits so fest gehalten, das sie nur noch ihren Kopf bewegen konnte und dieser hing hinunter, sodass man die Tränen sah, die ihr hinunter flossen. Sie sprach nun schon leiser immer wieder das gleiche. „Nein... bitte... ich wollte es nicht... bitte... nein...“

Erst jetzt schien der kleine Prinz wieder in die Realität zurück zu kommen und er wusste auf einmal, das Annette sterben würde, wenn er nicht genau jetzt etwas tun würde! Er musste reagieren, sodass er hinter den Wachen hinter her lief und sich dann an die Kleidung krallte. „Lassen sie sie los! Verdammt! Lassen sie verflucht nochmal los!“ Doch die Wachen schienen nicht so, als würden sie auf den kleinen hören. Stattdessen schliffen sie die Sklavin durch die Tür hindurch um sie sonst wohin zu bringen. In die Augen des kleinen stachen Tränen und er erinnerte sich daran, wie viel Annette doch für ihn und seine Mutter getan hatte. Und nur weil er einen kleinen Kratzer an der Hand hatte... nein, nur weil sie ausgerutscht ist... verdammt, nein, nur weil er mit diesem blöden Ball gespielt hatte, sollte sie nun fortgebracht werden?! „Ich sagte, ihr sollt sie los lassen! Sofort!“ Doch alles brachte nichts, sodass sich die Wachen nicht davon abbrachten sie fort zu bringen. Das leise Sprechen von Annette verwandelte sich mittlerweile in leises wispern, sodass man sie kaum mehr hörte.

Sie hatte bereits mit ihrem Leben abgeschlossen...
 

„Ich befehle euch sie sofort los zu lassen!!!“ Dieses mal erhob sich seine Stimme über alles. Sie klang tiefer als gewohnt, sodass man Ehrfurcht vor ihm besitzen konnte.

Und dies schien auch so zu sein, so hielten die Wachen abrupt an. Kurz schien es so, als müssten sie überlegen, als sie auch schon die Sklavin in ihren Händen los ließen und sie wie ein Sack auf den Boden fiel. Noch immer waren ihre Augen bedeckt, doch die Tränen konnte man auf ihrem Gesicht und auf ihrer Kleidung erkennen.

Ruffy rannte schnell an den Wachen vorbei, woraufhin er sich vor Annette stellte und versuchte ihr in die Augen zu schauen. Doch dies funktionierte nicht, weshalb er ihr leicht an die Schulter fasste.

So würde nichts klappen, weshalb er sich an einen der Wachen wandte. „Und jetzt befehle ich dir sofort Elias her zu holen!!“

Die Wache zögerte. Doch sie tat wie es ihr gesagt wurde und so drehte sie sich um und ging. Die andere Wache schaute ihr kurz hinter her, ehe sie hinab zu der Sklavin und dem kleinen Prinzen schaute. „Und nun zu dir. Hilf mir gefälligst sie wieder ins Zimmer und damit auf die Couch zu bringen!“ Auch diese Wache zögerte leicht, ehe er das tat, was der kleine Prinz wollte. Und so hob er Annette am Arm hoch. In diesem Moment jedoch fing sie wieder an lauter zu weinen. „Ich will nicht.... Bitte.... das war keine Absicht!“ Sie schien noch nicht begriffen zu haben, was geschehen ist, sodass sie sich etwas währte. Gegen die Kraft einer der Wachen von Mary Joa hatte sie jedoch keine Chancen, sodass Ruffy den beiden hinter her ging.

Die Wache setzte das Mädchen auf die Couch, diese hob sofort ihre Beine auf und stieß sich nach hinten, damit sie soweit weg von der Wache sein konnte, wie es ihr Möglich war. Darauf legte sie ihren Kopf auf ihre Knie und ihre Arme schlangen sich um ihre Beine.
 

Ruffy schaute etwas bedrückt auf seine Hausfrau. Eigentlich wollten sie doch nur baden gehen, aber das hier war doch wirklich zu übertrieben! Warum sollte jemand umgebracht werden, nur weil sie ausgerutscht ist und das nicht mal ihre Schuld gewesen war?

Außerdem weinte sie und das bedrückte den kleinen Prinzen sehr, sodass er nun mit auf die Couch kletterte und versuchte sich Annette zu nähern. „Seien sie vorsichtig.“ Flüsterte die Wache ihm zu, doch Ruffy schenkte dem keine Beachtung, sodass er vorsichtig eine Hand auf ihren Rücken legte.

„Oouu... Hören sie doch auf sie weinen. Ich mag das nicht...“ Diese ganze Situation war suspekt, sodass er mal wieder nicht so ganz wusste, was er überhaupt sagen sollte. „Es war doch nicht ihre Schuld. Dieser Ball ist beim spielen wohl aus dem Zimmer gerollt.“ Auch seine Augen funkelten etwas vor salziger Flüssigkeit. Er musste ein paar Male blinzeln um diese wieder trocken zu machen. „Das ist doch kein Grund gleich so traurig zu sein. Ich mag das nicht wenn jemand traurig ist. Also bitte. Hören sie doch auf zu weinen.“
 

„Ist das ... ein Befehl?“
 

Die Augen von Annette kamen zu Vorschein. In ihnen konnte Ruffy sowohl Leere, als auch Abstoßung und Unfassbarkeit erkennen.

Es war jedoch die Antwort, die Ruffy nicht erwartet hätte, sodass er nicht recht wusste, ob er es tun sollte oder nicht. Mit einem offenem Mund schaute er Annette an. Das gleiche tat sie und schaute dabei ihm tief in die Augen. Und sie sah die Unentschlossenheit in seinen Augen.
 

„Ok, was ist hier bitte sehr los!“ Eine bekannte Stimme kam zum Vorschein und sofort wandte sich Ruffy um. Er sah wie sein Lehrer vorsichtig über die Glasscheiben stieg und einen Weg suchte um zu Ruffy zu gelangen. Hinter ihm stand nicht nur die eine Wache, sondern gleich ein dutzend, die beinah schon gespannt in den Raum schauten. „Was ist hier passiert?“

„Elias.“ Erst jetzt bemerkte Ruffy das seine Nase voller Schnotter war, sodass er einmal tief hoch zog und versuchte eine normale Stimme dabei zu bekommen. „Sie hat mich aus versehen verletzt! Aber wirklich nur aus versehen! Sie hat es nicht gewollt.“

Der Blond haarige blieb kurz in der Bewegung stehen. Von da aus schaute der Arzt erst Ruffy an, daraufhin auf die etwas Hilflos aussehende Annette. „Oh mein Gott.“ Flüsterte er, ehe er sich wieder in Bewegung setzte und schlussendlich neben Ruffy zum stehen kam. „Wo wurdest du verletzt?“

„Frag sie lieber! Sie hat bestimmt richtige Schmerzen.“ Ruffy wandte seinen Kopf wieder gen Annette, die immer noch zu ihm hinüber starrte, als würde sie mit ihrem Blick durch hin hindurch blicken. „Sie hat so viel geschrien und geweint, dabei ist doch eigentlich nichts geschehen.... Hey Wache.“ Er wandte sich zu der Wache um, die noch immer neben ihm stand. „Holen sie etwas zu Trinken für Annette.“

Dieses mal atmete die Wache nur einmal durch, ehe sie das tat, was der Junge ihm sagte. Seine Kleidung ähnelte mehr einer Rüstung, weshalb er einfach über die Glasscherben schritt, als wären sie nicht da.

„Ruffy.“ Elias runzelte seine Stirn, als sich sein Patenkind zu ihm umdrehte. Dieser blinzelte verwirrt. Sofort erkannte der Arzt das es die rechte Hand war, die anscheinend verletzt war. „Gib mal her.“ Damit konnte es Ruffy nicht verhindern, als Elias bereits seine Hand nahm.

„A-Aber sie ist mehr verletzt!“

„Du bist jetzt wichtiger.“ Irgendwas unbestimmtes kam in Elias Stimme mit, so als wollte er irgendwas sagen, aber er traute es sich nicht zu, es aus zu sprechen.

„Warum?“

Dieser Frage stellte er sich schon seit einiger Zeit, sodass Elias vom Kratzer hoch sah und Ruffy ins Gesicht. Diese eine Frage, war wohl die wichtigste Frage die man stellen könnte. Und Elias hatte es bereits geahnt, das diese Frage irgendwann kommen würde. „Weil du ein Tenryuubito bist und sie eine Menschliche Sklavin.“ Und diese Worte waren dieses mal ausschlaggebend.
 

Sein Blick fuhr herum zu Annette, die noch immer ihn anstarrte. Doch dieses mal war dieses starren anders. Nein. Die Gedanken von Ruffy waren dieses mal anders, weshalb er sie anders ansah.

Und er sah auch den Blick seines Meisters in den Augen von Annette. Wie er am Boden kauerte und vor Felles Befehlen Angst und Panik zeigte.

Nein.

Wie er Angst hatte, das er verletzt werden würde und vielleicht sogar genauso bestraft werden würde, wie es Annette beinah wurde.
 

Und während er tief in seinen Gedanken war, fing Elias an seine Wunden zu säubern und zu putzen, damit er ein anständigen Verband drum herum machen könnte. Ein Pflaster würde bei seiner weichen Haut nicht kleben bleiben.
 

„Weil ich ein Mensch bin, deshalb.“ Kame.

Auch in seinen Augen hatte er heute diese Panik gesehen, als er sah, das er selbst der Prinz und Katherina die Tochter einer der 5 Weisen war. Das er im Schloss war, wo er eigentlich nicht sein dürfte. Der gleiche Ausdruck und wahrscheinlich das gleiche Wissen darüber, was geschehen würde.
 

Elias wickelte das Verband um die Hand Ruffys, ehe er es mit einem kräftigen Klebeband verschloss. Daraufhin schaute er ihm in die Augen, was auch der kleine Prinz tat.

„Elias?“

„Ja?“ Der Arzt zog seine Augenbrauen hinauf.

„Was ist eine Sklavin?“

„Uhhh...“ Sofort fasste sich der blonde Arzt an seine Stirn, ehe er die Hand von Ruffy los ließ und sich nun Annette widmete. Diese starrte nun den gewissen Arzt an. „Das ist schwer.“ Mit diesen Worten nahm er sich die Hände von Annette vor. „Aber was anderes. Sag bitte. Soll Annette weiter leben?“

„Natürlich!!“ Voller Eifer beugte sich Ruffy vor. Natürlich wollte er das Annette weiter lebte. Schließlich hatte sie keinerlei Schuld daran gehabt. „Ich war schuld daran. Nur wegen mir lag der Ball im Weg, auf den sie ausgerutscht ist.“

„Gut. Ich verarzte sie und dann...“ Elias seufzte tief. Es hatte keinen Sinn zu versuchen ihm zu erklären, was eine Sklavin war, ohne dabei ihm das persönlich zu zeigen. „...hier nach werden wir wohin gehen. Heute ist einer der Tage, wo das Aktionshaus auf hat.“

„Das... was?“ Verwirrt schaute Ruffy Elias an, woraufhin er mit ansah, wie die Verletzungen von Annette gereinigt wurden.
 

„Sagt niemandem, das wir außer Haus sind.“ Elias sprach mit den Wachen, die diesen Vorfall mit bekommen hatten. Annette lag inzwischen in ihrem Bediensteten Zimmer und schlief ihre Trauer aus. Ein anderer Sklave räumte das Zimmer auf und Ruffy stand neben seinem Meister. „Wir brauchen Zeit. Etwas.“ Man konnte Elias ansehen, das er etwas Angst hatte vor dem Unternehmen was er nun vor hatte. Aber es musste sein. Ruffy musste den Unterschied zwischen Menschen und Tenryuubito lernen, auch wenn es Elias nicht schmeckte.

Er wollte ihn ehrlich erziehen.

Und das war genau das Gegenteil davon.

„Zeit hast du doch eigentlich genug. Oder nicht?“ Ruffy schaute ihn an. Eigentlich war ihm gar nicht dazu zu Mute irgendwelche Fragen noch zu stellen, vor allem weil er sich nicht gut fühlte.

Doch Elias schien es kaum zu jucken. Stattdessen setzte er eine Capi auf Ruffys dunkle Haare. „Das ist kompliziert. Ich reise generell nicht in die nähere Zukunft.“ Bevor der kleine jedoch eine weitere Frage stellen konnte, wurde er an die Hand genommen und mit hinter her gezogen. Sie musste sich beeilen außer Schloss zu kommen, bevor jemand sie aufhalten würde. „Ich mag nicht den Gedanken zu wissen, wann wer sterben wird.“

„Oh.“ Erwiderte der kleine Prinz, als sie durch die großen Tore hinab zur Stadt trabten. Kein weiteres Wort glitt nun mehr über seine Lippen, denn es beängstigte ihn leicht, wie sich Elias benahm. Vor allem schien er Angst zu haben... Und erst jetzt bemerkte Ruffy, das auch er ein Funken des selben Blickes in seinen Augen trug. Fasziniert schaute er hinauf, während sie durch die Straßen gingen.
 

„Kauf-haus?“ Las Ruffy vor, als sie vor einem großen Gebäude standen. Dieses stand am linken äußerem Rand der Stadt. Hier konnte der kleine nur noch die dümmlichen Tenryuubito sehen, was ihm Kummer bereitet. Was ihm jedoch noch mehr Kummer machte, waren die beiden Käfige, die neben dem großen weißen Tor hingen. In diesen beiden Käfigen hockten zwei leicht bekleidete Frauen. Diese beide jedoch schienen nicht mehr ganz anwesend zu sein, während sie versuchten zu tanzen.

Nein, bei ihnen waren die Augen bereits Leer.

Und das ängstige den kleinen Prinzen um so mehr.

Neben der Tür stand ein etwas adipöser Tenryuubito. Ihm hing eine wenig Schnotter aus der Nase, weshalb sich Ruffy schnell selbst über seine Nase fuhr. Ekel überkam ihm hier und dieser wollte nicht enden.

Elias sprach kurz mit diesem ekligem Mann, ehe sie ein kleines Schild bekamen und sie durch das Tor gelassen wurden.

Sie mussten durch einen etwas längeren Gang gehen, während an den Seiten ein paar Türen waren, wo einzelne Namen drauf standen. „Geschäft der Menschen.“ „Geschäft der Fischmenschen.“ Und so führte es sich auch fort. Am Ende war ein weiteres großes Tor zu sehen.

Dort wiederum fanden sie sich in einem großen Raum vor, der mehr wie eine kleine Halle glich. Überall waren Tenryuubito mit ihren Wachen. Agyds waren hier nicht zu sehen, doch wahrscheinlich versteckten sie sich unter der schwarzen Rüstung, die sie trugen. Es stank nach Parfüm und Blut gleichzeitig, weshalb abermals Tränen in die Augen Ruffys schossen.

Der ganze Raum war mit diesem Gestank gefüllt, wobei er eigentlich gar nicht so schlecht aussah. Vor allem weil er reich mit Diamanten und Goldenen Verzierungen geschmückt war. Ein aus der feinster roter Seide geschmückter Vorhang hing an der unteren Seite des Raumes. Er war rund, sodass der Raum zu ihm hinunter ging. Zuschauerplätze waren überall und so brachte Elias den kleinen auf einen der höher gelegenen Plätzen. Die Plätze wiederum waren zwar gemütlich, aber dadurch das er sich so mies und angeekelt fühlte, wollte er hier weg. Er schaute empor zu Elias. Dieser jedoch schüttelte seinen Kopf. „Du musst das sehen, ehe du verstehst.“ Meinte er, woraufhin er nach vorne schaute. Die Hand Ruffys lies er dennoch nicht los.
 

„Liebe Zuschauer und Zuschauerinnen!“ Aus einigen Boxen kam eine laute Stimme heraus, woraufhin auch die Vorhänge aufschwangen. Sofort schauten die Gäste hinunter, doch sie verstummten kaum. Stattdessen übertönte die Stimme des Ansagers einfach alles. „Wir haben heute Mal wieder wunderbare Waren für euch, direkt aus dem Blaumeer hier her importiert!“ Auch er war ein Tenryuubito, der jedoch genauso ein wenig zu viel auf den Rippen hatte. Ein Zopf der etwas zu lang war und zwei besonders große Augen.

Der kleine Prinz fühlte sich mit jedem Mal unwohler hier.

„Waren? Was verkaufen sie hier?“ Schnell schaute er hinauf zu seinem Lehrer, dieser jedoch schaute bereits traurig zu ihm hinunter.

„Schau hin.“ Meinte er, was Ruffy auch gleich wieder tat. Jedoch am liebsten seinen Blick wieder abwenden wollte. „Dann wirst du es gleich sehen.“

„Da alle bereits wissen, wie es abläuft, werde ich nicht lange zappeln und unser erstes Schmuckstück präsentieren!“ Der Typ zeigte nach hinten, als dort bereits zwei Wachen eine hilflose Frau hinein schleiften. Leicht bekleidet und mit einer Halskette und Leine bestückt, an dem sie nach vorne gezerrt wurde. Sie weinte nicht, jedoch biss sie sich auf ihre Lippen und schien ihre Augen zu zu drücken.

„Wir haben sie frisch aus dem Westblue hier her eingeliefert. Ihre Gesicht ist wunderschön... mach deine Augen auf, Weib!“ Der Mann fauchte die Frau an, woraufhin sie von einem der Wachen mit einem Starb berührt wurde. Sie schrie auf und ging auf die Knie.

Ruffy wich vor Schreck zurück, als er das beobachte. Seine Augen waren weit aufgerissen, als der Mann weiter sprach und die Frau ihre blauen Augen vor Schmerzen weit aufgerissen hatte. „Ihr Körper hat sie in Jahrelanger Arbeit zu glänzenden Formen von 95-60-90 gebracht.“ Mit diesen Worten rissen die Wachen der Frau auch das letzte Stück Kleidung vom Leib. Das war der ausschlaggebende Grund, weshalb ihr nun Tränen über die Wangen liefen, doch ihre Augen schloss sie dennoch nicht.

Und doch konnte man davon ausgehen, das sie in diesem Moment nichts sah, so leer waren sie.

Auch Ruffy konnte nicht mehr hinschauen, sodass er sich zu Seite drehte und verbissen auf die Kleidung von Elias starrte. Dieser schwieg, während er den kleinen Jungen beobachtete. „Du wolltest wissen was Sklaven sind. Sklaven sind Menschen, die anderen Bedienungslos dienen müssen. Und hier werden sie verkauft.“ Mit diesen Worten fingen bereits die Tenryuubito um ihnen herum an, zu rufen und ihre Schilder hoch zu heben. Schließlich war das eine Frau, die sich im Haushalt bestimmt gut tun würde... oder, wenn nicht nur dort.

Der kleine Prinz schaute etwas auf, jedoch nicht auf die Bühne, sondern auf die Zahlreichen Männer und Frauen, die um das weinende Mädchen boten. Sie schienen jeden Respekt vor ihr verloren zu haben und sie behandelten sie wie Ware, die man einfach kaufen konnte.

Aber sie war doch ein Mensch!

Wie auch Elias und Kame.

Warum also?

Die Tränen konnte sich der kleine Prinz nicht mehr verkneifen, weshalb er schniefte und versuchte sie sich weg zu wischen. „So ist es nun mal.“ Sprach Elias, während einer der Männer in der vorderen Reihe sie erwarb und das Mädchen dann von der Bühne geschleppt wurde. „Wenn man Mitleid zu ihnen empfindet, gehört man nicht in diese Gesellschaft. Dann ist man anders. Deshalb bitte ich dich. Du musst so funktionieren wie die anderen. Du musst weg schauen, denn ich will nicht das die Weisen dir weh tun.“ Elias unterdrückte seine Tränen, während er das sprach. Dabei wollte er etwas ganz anderes sagen. „Vor allem wirst du in einigen Jahren das vorzeige Objekt der ganzen Weltregierung sein. Die Weisen werden es nicht zu lassen, das du das tust, was du willst. Begreife, das Menschen nichts wert sind. Sie sind lediglich nur Ware, die man benutzt.“ Der Arzt musste weg schauen, während bereits der nächste auf die Bühne gezogen wurde und damit den Bietenden gezeigt wurde.

Und als Ruffy abermals hoch sah, sah er einen kleinen Jungen. Gerade mal um die 6 Jahre alt. Auch er weinte unaufhörlich, doch er tat das, was ihm gesagt wurde. „Ein kleiner Junge. Er ist perfekt um Schornsteine zu säubern und in ihn den Schrank zu stellen, wenn er nicht mehr gebraucht wird. Unendliche Dinge kann man mit ihm machen und wenn er größer ist, wird er stark sein, sodass er auch größere Dinge bewerkstelligen kann.“ Die Tränen flossen, während der Mann neben ihm erzählte, wie seine Nahe Zukunft aussehen würde. Das er nie wieder seine Mutter oder seinen Vater sehen würde...

Ruffy biss sich auf seine Lippen, als er den Tränen nach sah.
 

Schnell schaute er hinauf zu Elias, der wiederum ruhig auf den Jungen schaute. Dann entdeckte er das Schild in Elias Händen. Mit diesem könnte er den Jungen daraus holen, so wie die anderen vorher die Frau gekauft hatten. Er musste ihn kaufen, ehe er in die Hände dieser schmierigen Fremden gerät.

„Sag mal, ich habe mehr Geld, als die anderen hier. Oder?“ Fragte er nach. Doch er wartete nicht die Antwort ab.

„Ja, du bist der reich-“ Elias konnte gar nicht so schnell reagieren, als das Schild aus seiner Hand genommen worden ist und er nur noch zur Seite sehen konnte.

Der kleine Prinz hatte sich halbwegs auf die Lehne des Stuhls gestellt. Mit der Hand hielt er sich an dem Kopf von seinem Lehrer fest, während er sein Schild hinauf hielt und rief. „1.000.000 Berry!!“
 

Mit einem Mal lagen alle Blicke der restlichen Tenryuubitoren auf dem des Prinzen. Dieser jedoch reckte sein Kinn hinauf und sagte nichts mehr darauf. Stattdessen schaute der Verkäufer leicht verwirrt drein. Erst nachdem Ruffy langsam wieder das Schild herunter nahm und Elias eine Hand vor seinen Augen legte, schien der Verkäufer zu reagieren. „Verkauft! An den Jungen mit der 73 in der oberen Reihe!“ Damit zeigte er gleichzeitig an, das der Sklavenjunge abgeführt werden sollte. Was die Wachen auch sofort taten.

Elias schaute sofort empor, als die Blicke wieder herunter genommen worden. „Ruffy, komm da runter!“

„Was wenn nicht?“ Meinte er freizügig, worauf auch schon der nächste auf die Bühne gebracht wurde. Dieses mal war es jedoch kein Mensch, sondern... ein Fischmensch. Verwundert schaute Ruffy den Fischmenschen an, der nur eine Hose an hatte und hell Rote Haut besaß.

Der kleine hatte noch nie einen Fischmenschen gesehen, weshalb er jedes Detail regelrecht aufsaugte. Den dieser Fischmensch war in keinster Weise ein Mensch und doch besaß er die Proportionen eines Jungen Mannes. Auf seiner Brust prangte das Zeichen, was er schon bei Annette gesehen hatte.

Eine rote Drachenkralle. Um sein Hals hing genauso wie bei den beiden zuvor eine Halskette, die ihm zu sehnlichst zu eng erschien. „Darf ich vorstellen? Fisher Tiger! Er wurde auf dem Meer eingefangen und-“ Ruffy schaute hinunter in die Hände eines Mannes, der vor ihm saß. In diesem sah er die Preislisten und ohne zu zögern hob er ein weiteres Mal sein Schild hinauf. „100.000.000 Berry!“

Verwirrt drehten sich die Zuschauer ein weiteres Mal zu dem Jungen herum. Auch der Verkäufer, so hatte er doch noch nicht einmal zu ende gesprochen gehabt! Doch der Blick von Ruffy sagte etliches aus, sodass er starr nach vorne schaute und den sprachlosen Blick von Elias ignorierte.

„Ähm.. nun... will jemand... mehr bieten?“ Stotterte der Verkäufer. Doch die Zuschauer sagten nichts darauf, sodass es ein weiteres Mal beschlossene Sache war. „Gut, dann ist er verkauft. Ein weiteres Mal an den Jungen mit der 73!!“ Mit diesen Worten wurde Tiger von den Wachen hochgehoben und fortgebracht. Ruffy beobachte noch, wie er hinter dem Vorhang verschwand, ehe er den Verkäufer anschaute.

„Lass das, du machst viel zu viel Aufsehen!“ Versuchte Elias zu sagen, woraufhin er versuchte den kleinen von der Lehne zu nehmen.

Dadurch wurde es nur schlimmer, da Ruffy sich hinter ihn stellte und nun mit einem Fuß auf der Schulter von Elias stand. „Nein.“

Elias knurrte und er versuchte weiterhin Ruffy von seinen Schultern herunter zu nehmen. Jedoch verging die Zeit und jedes mal wenn ein neuer Kandidat auf die Bühne trat, kaufte Ruffy diesen für einen unglaublichen Preis. „Lass das, du verprasst das ganze Geld.“

„Hu? Ich glaube ich habe mehr als genug!“ Flötete daraufhin Ruffy. „Außerdem kommt das wieder rein. Eigentlich kaufe ich sie mir selbst ab... oder nicht?“

„Verdammt. Du brillanter Kopf, lass es sein eins und eins zusammen zu zählen.“ Elias knurrte bereits und auch die anderen Tenryuubitoren wurden leiser. Stattdessen schauten sie den Jungen an, der anscheinend noch das ganze Aktionshaus aufkaufen würde.

„10.000.000!“ Rief der kleine Prinz ein weiteres Mal. Dieses mal war es anscheinend ein Langbeinmensch, der zwar nicht mehr weinte, aber dafür verblüfft ausschaute. Die hinter der Bühne hatten anscheinend schon bemerkt, das sie alle an eine einzige Person gingen. Auch der Verkäufer sagte nichts mehr dazu, sodass sein Assistent – anscheinend sein Agyd – die Preise aufschrieb und in beiden Augen erkannte man, das sie bereits nach dem Geld lechzten.
 

„Was gedenkst du, wie wir das erklären!“ Endlich schaffte es Elias den kleinen von seinem Kopf herunter zu bekommen, sodass er aufstand und direkt mit ihm fort ging. „Verdammt. Das wird Ärger geben.“

„Aber Elias!“ Ruffy versuchte alles um wieder was zu sehen, doch die Stühle und die Menschen waren alle samt zu groß für ihn, als das er noch die Bühne erkennen konnte. Die Tenryuubito dagegen waren Heiden froh, das dieser verrückte Junge endlich verschwand. So was hatten sie noch nie erlebt. Hier oben boten sie zwar viel, doch aber brauchte keiner SO viele.

„Was hast du dir dabei gedacht?!“ Elias schnaufte, als er ihn durch das Tor zehrte. „Und vor allem was willst du mit ihnen allen nun anfangen?“

„Aber sie haben geweint!“ Gab Ruffy ihm als Antwort, ehe seine Miene auf einmal versteinerte. Sein Herz blieb kurz stehen, als sich Elias daran erinnerte, was sie ihm damals beigebracht hatten.

Es war einer der drei goldenen Regeln.

Und er hatte sich lediglich daran gehalten.
 

„Mh, wohin sollen wir die Sklaven liefern?“ Kam es von dem Eingangswärter, der sich hinter Elias stellte. Als der gemeinte das hörte, seufzte er tief, ehe er sich zu dem Mann umdrehte. „Schreiben sie es hier rauf.“ Damit bot der Mann ihm ein Brett mit nem Papier an.

Elias schrieb schnell, sodass er bereits nach paar Sekunden dem Tenryuubito das Brett wieder gab und sich hinüber zu Ruffy drehte. „So, jetzt müssen wir aber nach Hause. Ich habe gehört, deine Mum will mit dir zu Abend essen?“

Ruffy schmollte über die Tatsache, das er nicht ganz alle seine Sklaven befreit hatte. Doch er nickte, da er bereits den ganzen Tag darauf gewartet hatte. „Ja.“

Er bemerkte jedoch nicht mehr, wie der Mann geschockt auf das Brett schaute und dann den beiden hinter her starrte.
 

„E-Es tut so weh.“ Die Tränen flossen, als der kleine Sklavenjunge auf seine Knie fiel und damit die Aufmerksamkeit seiner beiden Kettennachbarn erregte. Diese schauten zu dem kleinen hinunter, während er versuchte das Halsband von seinem Hals zu bekommen.

Es war eine kleine Kolonne, die zusammen an einer Kette verbunden waren. Es waren mindestens 25 Sklaven, die Ruffy erobert hatte und nun standen sie alle im Eingang der Lagerhalle des Schlosses. Die Wachen des Schlosses wiederum schauten leicht irritiert zu denen hinüber, da hier eigentlich nur „erzogene“ Sklaven hinein kamen und nicht solche, die noch erzogen werden müssten.

Erst als die Tür aufging und zwei bekannte Personen hinein traten, richteten sich die Wachen wieder gerade auf und forderten dies auch von den Sklaven, wodurch der kleine Junge wieder auf seine Beine gezerrt wurde. Die Tränen jedoch konnte er nicht unterdrücken.

„Du bist neu, oder?“ Flüsterte sein linker Nachbar. Dieser war bereits ein erwachsener Mann. „Man gewöhnt sich an die Halsbänder.“

„Ich will wieder zu meiner Mama.“ Schniefte der Junge lauter, woraufhin er von einer der Wachen in den Rücken gestochen wurde. Zum Glück nur mit der stumpfen Schale eines Schwertes.
 

Ruffy begutachtete sich die Sklaven, die er aus dem Handel hatte. Seine schwarzen Augen schauten jeden einzelnen von Kopf bis Fuß an.

Eine Sache hatten sie gemeinsam. Sowohl diese Ketten, als auch das Drachenpfoten Zeichen. „So, jetzt sag mir mal, was du mit ihnen machen willst.“ Seufzte Elias. Er hatte seine Hände in seinen Taschen gesteckt, da er bereits erwartete später Ärger zu bekommen. Die Weisen hätten bestimmt gewollt, das der kleine mit ihnen oder einem echten Tenryuubito das erste Mal einkaufen gehen würde.

„Ich lasse sie frei, was den sonst?“ Lächelte Ruffy, während er hinauf zu Elias schaute. Darauf schaute er auf die Ketten und ging auf diese zu. Elias dagegen zog ne Augenbraue hinauf.

„Und wie willst du das anstellen? Willst du sie einfach hier rum laufen lassen?“

„Mhh...“ Murmelte der kleine daraufhin, da er wirklich nicht wusste, was danach sein könnte. Doch zu aller erst mal musste diese Kette ab, sodass er einmal an den Sklaven vorbei schritt. Diese schauten dem kleinen Jungen hinter her. Auch der Fischmensch tat dies, wobei er jedoch ihn mit verengten Augen anstarrte.

„Whaaa... Mama... Papa...“ Schniefte der Sklavenjunge, was Ruffy mit bekam. Er hielt an und besah sich den etwas größeren und doch wohl den ärmeren Jungen.

„Was ist los mit dir? Hast du Schmerzen?“

Der Prinz zog beide seiner Augenbrauen hinauf, woraufhin der andere Junge ein weiteres Mal an sein Halsband fasste. „Es tut so weh... es ist so eng...“

„Hu?“ Jetzt sah Ruffy auch, das diese Ketten anscheinend an diesem Halsband hingen, sodass er näher an den Jungen trat. Dieser jedoch vertraute dem anderen Jungen, da er ja selbst noch ein Kind war und noch kein anderes Tenryuubitorenkind kannte. „Da ist nen Riss. Mann kann es also öffnen.“ Flüsterte Ruffy, ehe er seine Hände hoch hob und auch die Kette anfasste. Er jedoch zielte direkt auf den Riss und auf die beiden Knöpfe daneben.
 

In diesem Moment sackten die Herzen der einzelnen Personen um ihn herum regelrecht auf den Boden. Die anderen Sklaven wussten ganz genau, was dies zu bedeuten hatte und sie wollten weg springen, ehe sie davon getroffen werden würden. Die Ketten würden es aber nicht zu lassen.

Die Wachen und auch Elias dagegen schrien auf.

Macht


 

Macht in vielen Händen,

gar in Guten oder in Schlechten.

Egal wer sie zu nutzen weiß,

kann sie missbrauchen und ausnutzen.

Aus vielerlei Schweiß,

gibt es dafür nur einen Nutzen.

Herrschen über andere,

Gut oder Schlecht...

Das entscheiden immer die Individuumen.
 

Es war still geworden zwischen den Wachen und den Sklaven.

Sehr still.

Alle starrten nur an den einen Punkt.

An den Hals eines kleinen Sklavenjungen und dessen Halsring.

„Hh...“ Keuchte Der Arzt mit der Fliegermütze auf. Er hatte noch in letzter Sekunde geschafft, den kleinen Prinzen leicht zur Seite zu drängen und den Schlüssel in die Halskette zu stecken. Eine Sekunde mehr und sie würden hier nicht mehr stehen.

Der Schlüssel wiederum klagte kurz, ehe der Halsring des Jungen abfiel und er seinen Hals umfasste. Elias lies seinen Kopf leicht fallen, ehe er zu seinem kleinen Schützling schaute. „Hh... Mach... Mach das nie wieder!“

Dieser blinzelte nur leicht verwirrt. Er schaute hinauf zu Elias, was nicht gerade weit war, da er zu Hälfte auf dem Boden saß. Die Sklaven um ihnen herum holten tief Luft und seufzten erleichtert auf. Sie wollten zwar hier raus, doch sterben kam bei den meisten nicht so gut an.

„Warum seit ihr den so gestresst?“ Der kleine Prinz schaute sich um, doch er erntete tatsächlich nur erleichterte Blicke. Erst als Elias wieder genug Luft hatte, setzte er sich vernünftig hin und besah sich Ruffy still. Der kleine Sklavenjunge dagegen platschte selbst auch auf seinen Po. Freudentränen kullerten nun wiederum über seine Wangen, als er realisierte, das man ihn befreit hatte. Die Halskette, an der er eigentlich gehangen hatte, hing nun sich etwas bewegend an den Eisenketten. Diese wurden durch das sanfte Atmen der Sklaven bewegt.

„Das war zu gefährlich. Tu es einfach nicht wieder, stattdessen sag mir einfach, wenn ich von ner Halskette abmachen soll.“ Elias schüttelte schwungvoll seinen Kopf, ehe er sich endlich wieder aufstellte und seinen Hals knackte. „In den Halsringen ist Sprengstoff drinnen. Heißt wenn ein Sklave sie öffnen will und es auch schaffen sollte, so würde sie explodieren und ihn mit fort nehmen. Nur mit diesem Schlüssel schaltet man diesen Mechanismus aus.“ Er zeigte einen silbernen Schlüssel hoch, den Ruffy kurz mit großen Augen betrachtete.

„Und warum besitze ich nicht so einen?“

„Du besitzt so einen.“ Lächelte Elias. „Aber die Weisen dachten eigentlich nicht, das du ihn schon brauchen würdest.“ Der Arzt fuhr sich über seine Haare, ehe auch sein Blick abermals auf den Sklavenjungen glitt, der seine Hände nun vor seine Augen gelegt hatte.

„Hmpf.“ Schnaufte Ruffy etwas. Ihm gefiel das nicht. Anscheinend dachten die Weisen noch immer, das er ein kleiner Junge war. Dabei war es doch nur sein Körper, der noch immer so klein war! Dank Elias konnte er bereits über 36 verschiedene Sprachen sprechen, schreiben und gar lesen. Mathematik konnte er ein bahn frei und selbst Logik war kein Problem. Das einzige was ihn störte, war sein blöder Körper!

Schnell schüttelte er den Gedanken wieder hinfort und schritt auf den kleinen Jungen zu. Dieser schaute mit seinen verweinten Augen auf. „Passen sie auf, mein Herr!“ Kam es von einem der Wachen, die sich nun leicht nach vorne lehnte. „Sie könnten...“

Doch Ruffy lies ihn nicht zu ende sprechen, stattdessen wandte er sich kurz zurück zur Wache. „Jetzt bleiben sie doch mal ruhig. Er ist noch ein kleiner Junge. Außerdem hat er nichts, außer seinen Klamotten am Leibe!“ Mit diesen Worten drehte er sich wieder zu dem etwas größerem um und legte seinen Kopf leicht zur Seite. „Wie ist dein Name?“

Etwas beschämt schaute der Sklavenjunge etwas nach unten. Er versuchte nun seine Tränen zu unterdrücken, sodass er seinen Namen aussprechen könnte.

Währenddessen beobachteten auch die anderen Sklaven dieses Szenario, wie auch ein ganz bestimmter. Dieser schaute stumm hinab. So recht konnte er nicht glauben was er hier zu Gesicht bekam. Er hatte bereits Horrorgeschichten über dieses Folk gehört, doch laut seiner Königen sollten auch Tenryuubito ein gutes Herz haben. Und nun hatte er einen davon gefunden?

Er fasste einfach nicht, das seine Königen recht haben könnte. Vor allem nachdem er so viel mit diesen Himmelsdrachen bereits erlebt hatte, bis er endlich im Aktionshaus war. Das war einer der Gründe mit, weshalb er noch immer misstrauisch dem gegenüber war. Vielleicht plante dieser Junge etwas?
 

„J-John... Ist mein Name.“ Er schniefte einmal, worauf er wieder eine Träne weg wischen musste.

Ruffy dagegen legte seinen Kopf wieder gerade, jetzt wo er ihn etwas näher kannte. „So John. Ich stelle dir jetzt eine Frage, die du auch wahrheitsgemäß beantworten musst.... was wünscht du dir aus tiefstem Herzen?“

„Ich....“ Der kleine John schaute den jüngeren für einen Moment an. Auch die anderen Sklaven waren etwas sprachlos. Doch John selbst konnte nun wieder einige Tränen nicht bei sich behalten, sodass er mit diesen seinen Wunsch heraus rief. „Ich will wieder zu Mama und Papa! Nach unten auf unser Meer!“
 

Der kleine Prinz war ganz still, als er dessen Wunsch gehört hatte und auch John beruhigte sich nun wieder. Stattdessen schaute der Junge mit hoch roten Wangen auf sein Gegenüber. „Irgendwo... da draußen... müssen meine Eltern sein... bestimmt!“

„Schon gut.“ Lächelte der kleine Prinz. Sein Blick fuhr kurz hinauf zu Elias, von dessen er beobachtet wurde. Dann fuhr seiner wieder auf John. „So soll es sein. Sobald Elias eure Ketten aufgemacht hat, werden euch ein paar Wachen nach unten aufs Blaumeer bringen.“ Dabei glitzerten Ruffys Augen bereits leicht. Nur wenn er daran dachte, das er dieses Meer auch sehen würde, hüpfte sein Herz bereits etwas höher.

Nur langsam realisierten die Sklaven und auch die Wachen, was ihr ziemlich kleiner Herr da gerade von sich gegeben hatte. Um so langsamer kroch das Glück in die Herzen der Anwesenden Sklaven. Ihre Münder rissen auf und nun bildeten sich auch Tränen in den Augen der restlichen. John dafür heulte wieder auf. So laut er konnte.

Dieses mal nicht aus Trauer... sondern aus Freude. Aus Freude seine Eltern bald schon wieder sehen zu können. Sie wieder in seine Arme nehmen zu können.

Die Ketten rasselten und die Sklaven jubelten. Sie feierten regelrecht und auch Fisher Tiger schien leicht sprachlos zu sein. Zwar weinte er nicht, doch man konnte die Freude in seinen Augen erkennen.

Die Wachen dagegen waren geschockt und zugleich verwirrt. Sie sollten Sklaven frei lassen? Das war etwas komplett neues für sie, sodass sie sich lediglich anschauten und es noch immer nicht fassen konnten.

Der junge Arzt fasste sich schnell an den Kopf. Es brachte ihm Kopfschmerzen.

Es machte ihn zwar glücklich, den Jungen so gut erzogen zu haben, das er nicht wie die Weisen geworden war. Aber er konnte bereits erahnen, wohin das führen würde. Vor allem wenn die Weisen selbst von dieser Aktion hier erfahren würden.

Was sie auch im Anschluss zu haben schienen.
 

Still stand Elias nun vor den großen Fenstern. Sie waren nicht zugezogen, sodass man den großen Pool da draußen sehen konnte. Doch der junge Arzt wagte es sich nicht, nur einen Blick nach draußen zu werfen.

Er war noch nie hier drinnen gewesen und er wusste, das diese Besonderheit nichts gutes heißen würde. Die Fünf Wiesen dagegen saßen auf ihren Plätzen. Auch sie schwiegen noch, während ihre Blicke alle auf dem Tisch lagen, wo einige Zettel drauf lagen.

Leise und nervös pfriemelte Elias an seinem Telefon herum. Hier in dieser Zeit funktionierte es ohne hin nicht. Doch es erinnerte ihn, das er jeder Zeit hier weg könnte. Wenn die Weisen nicht wären.

Soweit seine Daten reichten, wusste er, das sie es verhindern könnten und ehe er in der Zukunft wäre, würde er ein Kopf kürzer sein. Er musste diese Erkenntnis herunter schlucken. Ein paar Schweißperlen rannen ihm von der Stirn herunter, um so länger er auf den Boden schaute. Versuchend nicht die Weisen persönlich an zu schauen.

„Also Vegapunk.“ Es war der Lange, der nun sich zu Wort meldete. Nur leicht wandte er seinen Blick auf den jungen Arzt, der immer kleiner zu werden schien. „Was haben sie sich bei dieser Aktion gedacht?!“

„Ich-ähm...“ Elias wusste nicht, wo plötzlich sein Vokabular war, so konnte er kein richtigen Satz heraus bringen. „Wollte- Ich wollte ihm nur-“

„Sie haben ihn ohne unsere Erlaubnis hinaus genommen. Sie haben zugelassen, das er sich Sklaven kauft ohne Befugnisse und sie daraufhin auch noch frei lässt. Also... was sollte das?!“ Der Lange schien immer wütender zu werden, während die anderen noch immer schwiegen.

„Di-Die Sklaven. Ich... Uf...“

„Was die Sklaven angeht. Um die brauchen sie sich beim besten Willen nun keine Sorgen zu machen.“ Knurrte nun auch der Mann mit den Zöpfen gefährlich auf. „Aber wer zum Teufel hat ihm den Laus in den Kopf gesetzt, sie frei zu lassen!?!“
 

„Wohin bringen sie uns jetzt?“ Kam es von einem der Sklaven. Es war selbst für diesen Mann neu, plötzlich keine Halsbänder tragen zu müssen, sodass kleine Tränen in seinen Augen standen und er so zu den Wachen schaute.

Dieser wiederum konnte nur nicken, da er seine dreieckige Maske noch immer auf dem Kopf trug. „Wir werden euch per Lastfahraufzug nach unten begleiten und dort auf ein Schiff bringen. Von da an müsst ihr selbst euren Weg wissen.“

Als er dies sagte, konnten die meisten der Sklaven noch immer nicht fassen, was sie hörten. So erschien auf ihre Gesichter abermals ein strahlen. Sie würden frei kommen! Heute würden sie endlich wieder frei sein können!

„Vielen Dank Sir.“ Grinste der Sklavenmann breit. „Wir müssen dem Tenryuubito unbedingt danken, sobald wir zuhause sind.“

Darauf antwortete die Wache nicht. Stattdessen begleitete er die Sklaven weiter durch den Flur und damit hinaus auf ein freies Feld.

„Year, ich schicke ihm dann einen Brief zu.“ Lachte auch John auf, während er seine beiden Arme ausgestreckt hielt und so ein Flugzeug nach machte. „Und ein Foto, von Mum und Mir und Dad!“ Er lachte herzzerreißend, während er durch die anderen glücklichen Sklaven rannte.

Die Wachen dagegen schwiegen eisern. Auch sie waren noch immer über diese Tatsache irritiert, das sie nun tatsächlich Sklaven frei lassen würden. Dennoch. Auch sie wussten, das es nur Menschen wie sie selbst waren.

„Haha, das ist ein guter Plan!“ Lachte eine Frau auf, während sie eine Hand vor ihrem Mund legte. „Und ich schicke dem Jungen ein Strauß und eventuell ein kleines Spielzeug. Mal schauen.“ Sie lächelte glücklich, als sie hinaus in die Sonne traten.

Frei.

Von allen Lasten.

Alle Sklaven wurde erst jetzt richtig klar, das hier ihr harter Weg endete und sie endlich frei sein könnten. Endlich wieder nach Hause zu ihren Familien könnten und endlich wieder glücklich sein könnten, ohne all die Schandtaten der Tenryuubito.
 

Hastig rannte eine andere Wache dem Pulk aus dem Schloss hinaus hinter her. Als er die aufpassenden Wachen erreicht hatte, holte sie erst mal tief Luft. Die anderen schauten ihn fragend an, wobei die Sklaven selbst nichts davon mit bekamen.

Schnell kam die neue Wache der anderen näher und so flüsterte er ihr leise etwas ins Ohr. Daraufhin zuckte die schwarze Wache zurück und schaute hinüber zu den Sklaven.

„Ok. Dann wird es so sein.“ Meinte er und nickte der Wache zu, die sofort wieder hastig hinein in das Schloss rannte.
 

„Schaut mal. Da! Das ist ja eine schöne blaue Blume!“ Der kleine Sklavenjunge John zeigte auf eine Blume am Rande der Wiese. Dort schienen zwar viele Rosen zu sein, doch diese eine stach besonderen hinaus.

Die anderen Sklaven belächelten den Jungen, als er anfing über die Wiese zu rennen, um zu dieser einen Blume zu gelangen. Sie hatten nun angehalten, sodass einige der Sklaven ins Gras fielen und die Sonne genossen. Sie genossen jeden einzelnen Strahl davon, weil sie wussten, das sie nun wieder glücklich werden würden.

John drehte sich breit grinsend um. Seine Ohren waren rot vor Freude, als er die Blaue Blume in seiner Hand hoch zeigte. „Schaut. Schaut. Ist sie nicht wunderschön?“ Lachte er. Einige der Sklaven belächelten den Jungen. „Ich werde sie meiner Mu-“
 

Ein lauter Knall schalte über die Wiese und die Glieder der Sklaven zuckten zusammen. Sie kannten dieses Geräusch. Dieses Geräusch einer Waffe, die auf etwas abgeschossen wurde.

Sofort verschwanden die lächelnden Gesichter.

Nur Johns Lächeln blieb, während die blaue Blume auf den frischen Rasen fiel. Nun nicht mehr so Blau wie vorher, sondern in roten Klecksen getaucht. Sie blieb ganz still auf dem grünen Nass liegen, während der Körper von John nun auch dort hinauf niederging und dort zum liegen kam.

Die Frau, die eben noch den Jungen belächelt hatte, griff nun mit beiden ihrer Hände an ihren Mund. Daraufhin fuhr über die ganze Wiese ein grässlich lautes Kreischen. Lauter, als es der vorige Schuss war und als sich die Sklaven herum drehten, sahen sie in die Löcher der Flinten und dessen Wachen, die sie hielten.

Doch dies schien die Wachen nicht mal zu stören, stattdessen drückten sie mit ihren Fingern ab.
 

Ein Körper nach dem anderen fiel nun auf die grüne Wiese. Nach und nach verfärbte sich diese in ein dunkles Rot, worauf die Sklaven anfingen um ihr Leben zu rennen. Einer der Sklaven wurde nicht gleich richtig getroffen, sodass er versuchte wieder auf die Beine zu kommen. Eine klaffende Wunder trug er an der Schulter, während er alles tat, um wieder hinauf zu kommen. Hinter ihm erschien ein schwarzer Fuß, worauf er plötzlich mit diesem auf dem Rücken auf den Boden gedrückt wurde und eine gewisse Flinte legte sich an seinen Kopf.

Ein Schuss... Schüsse überall. Nur noch ein paar der Sklaven rannten noch, doch die Anzahl sank, bis auch die bis eben über glückliche Frau auf den Boden sank und dort ihre letzten Atemzüge tat.

„Verdammt!!“ Der letzte noch lebende Sklave schlug um sich. Seine Augen voller Tränen und Hass. Er hatte es bereits erahnt! Das alles war nichts weiter als eine Falle gewesen! Otohime hatte Unrecht gehabt! Menschen waren nichts weiter, als Monster. „Ihr verdammten Bastarde!“ Tiger schrie, ehe auch ihn eine Kugel traf und er auf seine Beine sank. Es hatte sein Knie erwischt. „Ihr Monster... ihr Bestien.“ Die Tränen kullerten unaufhörlich.

Kaum hatte er Hoffnung gehabt...

Wurde ihm dies genommen.

Das selbst so ein kleiner Junge bereits... so unmenschlich sein würde.

„Lasst den. Für ihn werden wir bestimmt etwas schönes haben.“ Meinte der Anführer der Wachen, während er selbst seine Flinte an den Kopf von Tiger legte. „So was wie ihn bekommt man nicht alle Tage. Legt ihm wieder nen Halsband um und schafft ihn fort!“ Seine Stimme war kalt in diesem Moment.

Seine hell roten Augen waren auf die Wache gerichtet. Wut. Zorn. Hass. All das spiegelte sich wieder, als er versuchte sich zu wehren. Als er aufstand und versuchte sich von ihr weg zu schleifen.

Doch ein weiterer Schuss fiel und ein weiteres Mal brannte nun sein anderes Knie, sodass er hinunter auf den schon roten und nassen Rasen fiel. Sein Blick lag auf dem Jungen, der noch immer lächelte.

Er hatte nicht einmal bemerkt... wie der Schuss durch seinen Kopf gegangen war.

„Ihr...“ Die Tränen von Tiger vermischten sich mit dem Blut am Boden. Doch das Blut schien das Wasser nur auf zu saugen. Ohne zu zögern und ohne Erbarmung zu zeigen. So wurden auch seine Arme nach hinten gezogen und seine Gelenke ausgerenkt. Er spürte kaum noch, als man ihm die Armbänder und das Halsband umlegte und ihn dann in das nasse Warm fallen lies.
 

Verschreckt ging Elias ein Schritt zurück. Nun lagen alle Fünf Blicke auf ihm, so als würden sie ihn gleich zerfleischen wollen. Sein Herz raste, denn es war das erste Mal, das er nicht wusste... was er tun sollte. Hatte er den nicht alles richtig gemacht?

„Er... hat sich nur an die Regeln gehalten.“ Presste er durch seine Zähne hinaus. Dies war die Wahrheit und daran rütteln könnte keiner was.

„An, was für Regeln?“ Diesmal war es Bodhinharma, der eine Augenbraue hinauf zog und den Arzt verwirrt begutachtete.

James dagegen legte eine Hand an sein Kinn. „Ich denke mal, er meint die drei goldenen Regeln. Nicht wahr?“ Die goldenen Augen von James trafen auf die von Elias, woraufhin er wild nickte.

„Und was sind das nun für Regeln?“ Dieses mal wandten sich die vier anderen Weisen dem jüngeren zu. Dieser seufzte etwas genervt.

Er hatte bereits erwartet, das diese eine Regel Ärger machen würde. Aber das sie schon so früh Ärger macht, damit hat er nun auch nicht gerechnet. „Die drei goldenen Regeln gehen darum, das er nicht lügen darf und das er anderen helfen soll. Beziehungsweise helfen soll, wenn sie um Hilfe bitten und weinen. Das haben die Sklaven anscheinend gemacht, woran sich der Prinz gehalten hat.“

„Und wer bitte bringt ihm so was dummes bei!“ Diesmal konnte man ihm Raum spüren, wie die Wut anstieg und es war der Mann mit der Glatze, der dieses mal hinüber zu Elias funkelte. Dieser schritt verschreckt ein weiteren Tritt nach hinten. Er wusste jetzt Bescheid, das er heute sterben würde, was ihm ein Stich durch den Herz gab. Seine Augen Glitzerten, vor Angst. „I-I-I-“ Er stotterte drauf los, doch konnte er nicht aussprechen, das er damit angefangen hatte.

Verdammt.

Dabei war damals alles noch so gut gewesen.

Und nun würde er sterben, weil er seinen Patensohn als ehrlichen Menschen erziehen wollte.
 

„Silvia war es gewesen.“ Beantwortete nun James die Frage, für Elias. Dieser schaute wie ein Blitz hinauf. Sein Blick war erstarrt und seine Atmung eingestellt, als er hinüber zu James blickte. Dieser schaute gleichgültig drein. „Elias hat ihm nur das mit dem Lügen beigebracht.“ Meinte er weiter und holte tief Luft. „Ich konnte es an dem Tag nicht verhindern, das Silvia so was sagt.“

Warum log er? Es war doch Elias gewesen, der überhaupt mit den drei Regeln angefangen hatte!? Verschreckt schaute der Arzt auf den Jungen Weisen hinauf, während die anderen vier nickten.

„So ist das also.“ Kam es nun wieder leise von dem langen ausgesprochen. „Vegapunk. Da hatten sie nochmals Glück. Aber es soll ihnen eine Lehre sein, nie wieder so was zu tun, ohne uns zu fragen! Schließlich... sind sie immer zu ersetzbar.“

Elias musste bei diesen Worten hart schlucken. Denn den Weisen würde es nicht interessieren, wenn er verschwinden würde. Die Teufelsfrucht würden sie ganz einfach einem anderen überreichen und ihn unter Kontrolle halten. „J-Ja Sir.“ Brachte er noch hinaus, als er es verstanden hatten.

„Dann gehen sie jetzt!“ Schnaufte der Lange ein weiteres Mal, ehe sich Elias in Bewegung setzte und mit einem zügigem Schritt hinüber zu den Toren eilte.

Die Weisen schauten ihm nicht hinter her, stattdessen schauten sie sich gegenseitig an. „Er braucht endlich mal eine gehörige Portion hinter seinen Ohren.“ Knirschte Bodhinharma, woraufhin er seine Stirn mit der Hand umfasste.

„Wer nicht hören will, muss halt fühlen.“ Sprach nun auch der Mann mit der Glatze aus. Seine Augen waren noch kälter als zuvor.
 

„Mum?~“ Der kleine Prinz war überglücklich. Er hatte einigen Menschen zur Freiheit verholfen, was sein Herz höher schlagen lies. Ob sich der kleine John freuen wird, seine Eltern wieder zu sehen? Bestimmt. Und genauso freute er sich nun nach einem kleinen Bad und nassen Haaren seine Mutter wieder zu sehen.

Was es wohl zu Abend gebe? „Mum~“ Rief er nochmals, als er an den Wachen vorbei schritt und die Tür aufstieß, die ihn zu den Räumen seiner Mutter führen würden. Lächelnd schritt er hinein und sein erster Blick galt Annette. Sie war mittlerweile wieder aufgestanden und schaute nun auch wieder besser aus.

Doch etwas schien den kleinen Prinzen zu stören, so schaute seine Bedienstete nur auf den kleinen Tisch mit den schönsten Kamillenblüten. Doch er wollte nichts von ihr, weshalb er schnell weiter ging und hinüber zu seiner Mutters Zimmer lief. Die Tür war ein Spalt offen, wodurch er hinein schauen und auch hinein gehen konnte.

Doch das Zimmer lag im Dunkeln, was den kleinen zunehmend verwirrte. Seine Mutter lag eigentlich um diese Uhrzeit noch im Bett. Oder war sie bereits aufgestanden und das ohne ihm Bescheid zu geben? Verwirrt schaute er sich um und sah, das ihr Schlafkleid nicht da war, was sie eigentlich immer trug.

Es war ihr Lieblingsschlafkleid.

Und das verwirrte ihn noch mehr. War sie vielleicht nur kurz auf die Toilette gegangen?

Schmunzelnd drehte sich der Junge wieder um und lief damit ins Wohnzimmer, wo er sich Annette näherte. „Annette~“ Pfiff er und stellte sich genau vor sie. „Wissen sie vielleicht wo meine Mama ist?“

Doch Annette schien nicht so, als wollte sie eine Antwort geben, sodass sie schwieg und nun einfach ihn anstarrte, so als wäre er gar nicht da.

„Annette?“ Er legte leicht seinen Kopf zur Seite, als er bemerkte, das sie noch ein Halsband trug. Darauf fing er an zu lächeln. Schnell entschied er sich auf die Couch zu grabbeln, sodass er auf fast einer Höhe mit Annette war.

Hastig holte er den Schlüssel von Elias aus seiner Tasche, worauf er diesen in den Halsring steckte. Es klagte einmal und er nahm den Halsring von Annette ab. Diesen legte er auf den Tisch. „So, jetzt ist es schon besser, oder?“ Grinste er breit.

Doch die Sklavin schien noch immer nicht reden zu wollen. So schaute sie noch immer... einfach nur... auf den Tisch.

Der kleine Prinz kratzte sich einmal am Hinterkopf, ehe er von der Couch sprang. Er wollte nicht das Annette irgendwann in die Luft gesprengt werden würde, weshalb er schnell in sein Zimmer rannte. Dieses war bereits aufgeräumt worden, sodass es für ihn kein Problem war an sein Bastelschrank zu gehen.
 

Nach einigen Minuten kam er wieder hinaus. Dieses mal trug er in seinen Händen einen schwarzen Halsring aus Pappe. Dieser sah zu verwechseln ähnlich mit den echten Halsringen und doch könnte man es erst bemerken, wenn man es berühren könnte. „Elias hat mir gesagt, es sei nicht gut für euch, wenn ihr ohne rum lauft. Deshalb ist es besser, wenn ihr so was tragt.“ Er lächelte, als er ein weiteres Mal auf die Couch krabbelte und sich Annette näherte. Diese jedoch schien noch immer nicht zu reagieren.

„Damit die Weisen und die Wachen nicht bemerken, das du kein Halsring trägst. Dieser wird dich schützen und er wird nicht explodieren oder gar dich vergiften.“ Er grinste, als er ihr das umlegte.

Erst jetzt schien sie sachte zu realisieren, was hier vor sich ging.

So drehte sie sich nun zu dem Prinzen um. In ihren Augen lagen Tränen, während sie sehr leise, wie ein Atemhauch sprach. „Danke.“

Der kleine Prinz grinste nun noch breiter, ehe er wieder von der Couch sprang. „So, dann gehe ich weiter auf die Suche nach Mum!“

Fluchtplan


 

Flüchten aus Angst oder gar Mut?

Wo besteht schon der Unterschied?

Meistens bringt es viel zu viel Unmut,

sei doch lieber dein eigener Schmied,

und überwinde deine Angst!

Sei mutig und stark,

und entscheide dich richtig!
 

Der kleine Prinz seufzte, als er hinter sich die große Tür schloss und wieder auf den überdimensionalen Gang ging. Sein Blick fuhr herum, während er nachdachte, wo seine Mutter sein könnte.

Es gab eigentlich nicht so viele Plätze, wo sie sein konnte. Also. Wo sollte er als erstes suchen?

Vielleicht wusste Elias ja, wo sie war?

Er war einer ihrer besten Freunde und sein sogenannter Patenvater. Deswegen konnte es schon möglich sein, das sie bei ihm war. Ohnehin.

Wegen ihrer Krankheit, musste sie des öfteren bei ihm sein.

Grinsend machte sich der junge Prinz also auf den Weg zu seinem Lehrmeister.
 

„Oi.“ Lächelte der kleine Prinz die Wache vor den Laboren an. Dieser nickte ihm kurz zu, ehe er für den kleinen die Tür öffnete.

Im großen Labor leuchtete das Licht und ein Kaffee stand an dem Schreibtisch, wo Elias und er so gerne saßen. Also musste Elias hier sein. Aber als Ruffy seinen Blick schweifen lies, konnte seinen Lehrer nicht entdecken. Auch nicht hinter den großen Tanks oder hinter seinen Erfindungen konnte er seinen Lehrer entdecken, sodass er nachdenklich sich umschaute.

Sonst war Elias doch nicht so nachlässig mit seinem Kaffee. Besonders bei einem Kaffee konnte der blonde Arzt nie wieder stehen, sodass er schon des öfteren mit anschauen konnte, wie Elias ein Kaffee nach dem anderen verschlungen hatte.

„Hmpf....“ Ihm gefiel das gar nicht, weshalb er rasch wieder zur Tür eilte. Dieses mal jedoch machte er das Licht aus, ehe er durch die Tür trat. Der Wachposten schloss die Tür hinter ihm zu, worauf er ihm zu nickte und den Gang wieder hinunter ging.

Wo konnte er den bloß sein? Nun war nicht nur seine Mutter verschwunden, sondern auch noch Elias? Das war doch abnormal! Und dazu kam noch, das die Wachen anscheinend genauso wenig wussten, wo sie sind, wie er selbst.
 

Als er jedoch nun vor hatte zu den Weisen zu gehen, traf ihn der Schreck. In der Richtung wo er hingehen wollte, kam nun sein Lehrer auf ihn zu. Doch dieser schien den Jungen gar nicht zu sehen. „Elias! Da bist du ja!“ Dennoch war Ruffy ziemlich froh, ihn zu sehen, weshalb er schnell auf ihn zu rannte und lächelnd vor ihm stehen blieb. „Sag mal. Weißt du wo Mama ist?“

„...“ Die Augen von Elias jedoch schauten trostlos aus. So, als wären sie nicht mehr in dieser Welt. So, als sei er bereits wo ganz anders, aber beim besten Willen nicht hier im Schloss. Und genauso wenig wie er antwortete, so ging er auch an dem jungen Prinzen vorbei. Ohne ein Wort. Ohne mit der Wimper zu zucken.

„Elias?“ Ruffy drehte sich mit ihm um und schaute dem Doktor nach. Dieser Blick...

Er hatte Vegapunk noch nie so gesehen. So... Leer. „Hey! Warte mal! Elias!“ Mit diesem Gedanken rannte er ihm hinter her und ohne weiter nach zu denken, fasste er an seinen weißen Kittel und zog daran. Er musste seine Aufmerksamkeit bekommen! Er wollte wissen was los war!
 

Doch ein Ruck und der kleine Prinz schaute verwirrt drein. Der Arzt hatte sein Kittel aus den Händen des Prinzen gerissen und schaute nun mit trostlosem Blick hinab zu dem kleinen. Dieser schaute etwas ängstlich drein, da dieser Blick nicht sein Elias war, sondern jemand ganz Fremder. „Frag doch die Weisen.“ Meinte auf einmal eine komplett andere Stimme. Trostlos. Zerrissen. Und Wütend?

Doch Ruffy war sich sicher, das sie von seinem Lehrer gekommen war, als dieser sich wieder weg drehte und den Gang zu seinem Labor hinunter schlurfte. In Ruffys Augen breiteten sich leichte Tränen aus, die er schnell wieder zu verhindern wusste.

Nein. Das war definitiv nicht Elias gewesen!

Also was war passiert!

Die Weisen mussten irgendwas damit zu tun haben! Weshalb auch er sich nun umdrehte und den restlichen Weg rannte.

Die Weisen!

Die Wut stieg in ihm auf. Warum waren die fünf bloß so anders geworden!? Oder waren sie immer schon so gewesen? Und was war mit seiner Mutter?

Seiner Mutter!

Die Weisen dürfen ihr niemals etwas angetan haben. Das wollte er zu verhindern wissen, warum er schnell die Treppen hoch rannte und schon nach einigen Minuten vor der Tür der Bibliothek stand.
 

Die Wache schien leicht verwirrt zu sein, als Ruffy einfach in die Bibliothek raste und ohne ihm überhaupt Bescheid zu geben. Stattdessen schmiss er die Türen auf und rannte hinein.

In diesem Moment jedoch blieb er abrupt stehen, da nicht weit von ihm entfernt diese fünf Weisen standen. Und auch sie schauten nun fragend auf.

In diesem kleinen Moment konnte der kleine Prinz noch sehen, wie die Gegenüberliegende Wand sich sachte bewegte und ein kleiner Spalt hinter den Weisen sich schloss.

Eine Geheimtür?

Doch die Gedanken waren ganz wo anders, weswegen er nochmals tief schluckte, ehe er auf die Weisen zu schritt. „Hey! Wo ist meine Mutter! Wo ist sie!“ Rief er zu ihnen hinüber.

Die Weisen selbst schienen jedoch nicht mal ansatzweise von dem kleinen Bengel beeindruckt zu sein, weswegen sie nicht mal mit der Wimper zuckten. Stattdessen schauten sie ihn an, wie er näher kam. „Wo habt ihr sie hin gebracht! Und was habt ihr mit Elias gemacht? Was ist hier los verdammt!“ Schnaufte er, als er sich vor ihnen positionierte und sie an funkelte. Hinter ihm ging die Tür wieder zu, sodass niemand mehr außer ihm und den Fünf Weisen hier drinnen war.
 

„Seit wann benimmt sich ein Prinz so, gegenüber seinen Vorgesetzten?“ Flüsterte auf einmal der Lange der Weisen. Sofort lag der Blick von Ruffy auf diesem. Wut brachte er ihm gegenüber, doch dieser erwiderte es nicht.

Stattdessen meinte er nur kalt. „Serpent d'eau.“

„Was?“ Der kleine Prinz wich einen Schritt verwirrt zurück, da er diese Sprache nicht kannte. Doch in dem Moment, wo er fragte, geschah es bereits.

Ein würgendes Gefühl breitete sich um seinen Hals aus. Es presste ihn zu, wie zwei Hände die morden wollten. Die Schmerzen kamen schnell, so schnappte er nach seinem Hals. Doch als er es zu fassen versuchte, was ihn zu würgen suchte, fasste er lediglich in Wasser, welches um sein Hals herum schlängelte.

Wie eine Wasserschlange, die ihn erwürgen wollte.

Noch ehe er etwas tun konnte, hob das Wasser ihn am Hals hoch und er verlor sowohl seine Stimme, als auch den Boden unter seinen Füßen. Mit zusammen gekniffenen Augen konnte er noch sehen, wie der lange die Schlange zu kontrollieren wusste. So hob er nur sachte seine Hand, um die Bewegungen dieser Schlange zu kontrollieren.
 

Die Türen knallten zu und auch er fiel nun keuchend auf den Boden. Für einen Moment hatte er schon gedacht, die Weisen würden ihn nun umbringen, sodass er sein Hals abtastete und fest stellte, das diese Schmerzen noch für eine gewisse Zeit da sein werden. Als sein Blick dann wiederum hinauf fuhr, schaute er direkt in die Augen von Bodhinharma.

Dieser stand direkt vor ihm. Kühl... nein, Eisig war sein Blick auf den jungen Prinz geworden und als sich dieser umblickte, bemerkte er, das alle fünf um ihn herum standen und ihn genauso anblickten.

Und hier war niemand.

Sie waren in dem Raum der Weisen, sodass er nicht einmal nach Hilfe rufen konnte, falls etwas passieren würde. Blass traf ihn diese Erkenntnis, worauf auch die Erinnerung wieder kam.

Sie wollten die Menschheit ausrotten...

„Steh auf!“ Knurrte die Glatze.

Ruffy brauchte nicht zu ihm zu schauen, als er dies auch tat. Tief schluckend und vorsichtig stellte er sich wieder auf seine kleinen Beine. Doch sein Blick blieb nun auf dem Boden.

Er hatte von Anfang an gewusst, das mit diesen 5 nicht zu spaßen war. Und nun hatte er den ersten Beweis dafür und dieser konnte bereits tödlich enden.

Einstmals hatte ihm Elias erklärt, das sich beinah alles abnormale durch Teufelskräfte erklären ließe. So auch wenn so etwas passiert, weshalb der kleine Prinz bereits wusste, das der Lange namens Zadkiel eine Teufelskraft übers Wasser zu beherrschen schien.

Eine Teufelskraft die mächtiger war, als alles andere.

Da das Wasser es war, was jeden anderen Teufelsfruchtnutzer schwächte.

Eine sehr gravierende Frucht, von der man am liebsten glauben wollte, das sie gar nicht erst existierte. „Braf.“ Kam es von dem gemeintem Zadkiel. Er fuhr sich über sein Bart, ehe er seinen Kopf leicht zur Seite neigte. „Du bist noch klein, doch du wirst heute lernen müssen, das du mit uns nichts zu spaßen hast.“

Abermals schluckte Ruffy, ehe er hinüber zu dem Langen schaute. Doch nicken tat er dennoch nicht. All den Respekt, denn er für die Weisen empfunden hatte, war wie Rauch verpufft. Stattdessen schaute er weiter sauer auf sie. „Wo ist meine Mum!!“
 

Es schien den langen ziemlich zu verwundern, das der kleine anscheinend kaum Angst hatte. So hörte er nun auf sein Bart zu kämmen und ein Lächeln erschien auf seinen Lippen. „Du machts tatsächlich sehr große Fortschritte. Vielleicht... sogar zu große?“

„Er scheint jetzt schon einen Erwachsenen Geist zu haben, aber immer noch den Körper eines Kleinkindes.“ Kam es nun auch von Bodhinharma. Er hatte seine Hand an sein Kinn gelegt und begutachtete den kleinen schwarzhaarigen. Dessen Blick streifte nun wieder den alten Mönch gefährlich.

„Ich frage nicht noch einmal. Wo ist Mum!!?“ Schnaufte er.

Doch bei einer Sache hatten die Weisen nicht recht. Den er hatte Angst. Furchtbare Angst vor ihnen, auch wenn er es nicht zeigte, so tat er es dennoch. Am liebsten hätte er sich versteckt und um Hilfe gerufen.

Doch wenn er das tun würde, würde er nicht erfahren, was mit seiner Mum geschehen war.

„Deine Mutter... ist sehr krank.“ Flüsterte dieses mal James leise. Der kleine Prinz brauchte nicht zu ihm auf zu schauen, denn nun hatte er auch vor ihm den Respekt verloren. Wie konnte er überhaupt ihm vertraut haben.

Krank?

Sie war noch nicht so krank gewesen! Nein, beim besten Willen!

„Wo ist sie?!“ Schnaufte er ein weiteres Mal.
 

„Sie ist zu krank, als das du sie besuchen könntest.“ Schnalzte dieses mal der Russen ähnliche mit den Zöpfen. Sein Name war Jophiel und beim bestem Willen. Dieser Name passte wie die Faust aufs Auge! Ein böser Erzengel.

Wie Raphael. Wie sein Name...! Nein! Er wollte nicht wie die sein! Niemals würde er wie die sein! „Zu krank?! Sie war vor ein paar Tagen noch so weit gesund gewe-“

Er wurde abrupt unterbrochen. „Ja sie ist krank und wenn du sie sehen willst... musst du uns gehorchen.“ Die Zähne von dem Dicken knirschten lautstark, was Ruffy eine Gänsehaut bescherte. Doch es war nicht das was er gesagt hatte. Sondern das was er nicht gesagt hatte.

So war das also!

„Ist es weil ich Menschen frei gelassen habe?“ Grimmig schaute der kleine hinauf zu dem dicken. „Nur deshalb?“

Doch auf diese Frage bekam er keine Antwort, was für ihn allerdings Antwort genug war.

So war das also.

Sie war zwar krank... aber bestimmt nicht SO krank. Nein. Sie wollten ihn strafen, weil er etwas falsches gemacht hatte.

Streng verzog er seinen Mund, ehe er wieder hinüber zu Zadkiel schaute. „Was seit ihr bloß für Großonkels.“

„Gute, mein lieber.“ Schnaufte dieser. „Besonders gute.“

„Tss... das ich nicht lache.“ Am liebsten hätte er sie wirklich ausgelacht. Doch er unterdrücke dieses Gefühl von Hass und Mitleid. Wenn er nur daran dachte... wenn er nur daran dachte, das er mit den dreien verwandt war.

Michael. Der große Michael sein Großvater war der Bruder von Zadkiel, Jophiel und Chamuel der Glatze. Dementsprechend seiner Mutters Onkel und seine eigenen Großonkel. Bodhinharma und James dagegen gehörten nicht zur Familie. „Und so was nennt man Familie.“ Grinste er, ehe er seinen Kopf schüttelte.
 

Plötzlich trat sein Onkel Jophiel vor. Sofort lag der Blick von Ruffy auf diesem, doch seiner Hand konnte er nicht ausweichend. „Lass mich los!“ Er rief, doch der Weise mit den Zöpfen wollte ihm nicht zuhören, stattdessen griff er seinen Kopf nur fester. „Was soll das werden! Lass mich gefälligst los!“ Schrie er weiter, als ihn auf einmal ein Schlag durch setzte.

Seine Luft blieb aus, als seine Augen aufrissen.

Doch statt Jophiel vor sich zu sehen, sah er nun andere Sachen. Sachen die sein Herz zerrissen... seine Mutter.

Wie sie von den Weisen umgebracht wird. „NNEEEEIIIIN!“

„Wenn du nicht gehorchst.“ Meinte er und lies nun den Jungen los. Dieser fiel ein weiteres Mal auf den Boden. „Gehorche. Lerne. Und sei so, wie WIR dich wollen. Denn dann werden wir dir deine Mutter wieder geben. Und du wirst alles haben, was du willst. DU musst uns nur... gehorchen.“
 

Tränen standen in seinen Augen und seine Atmung ging hektisch. Immer noch das Bild vor Augen, wie seine Mutter... Er schluckte das weinen herunter und so schüttelte er sich rasch.

Diese Monster!

Diese verdammten eiskalten Monster!

Hektisch stellte er sich auf.

„W-Was ist mit Elias? Was habt ihr mit ihm gemacht.“ Seine Stimme zitterte. Sein Blick war immer noch auf dem Boden.

„Er wird eine Aufgabe für uns erledigen. Keine Sorge... sterben lassen wir ihn NOCH nicht.“

Der kleine biss sich auf seine Lippe, um das Weinen zu unterdrücken. Er konnte jetzt nicht mehr. Die Angst überflutete ihn, sodass er sich umdrehte und rannte.

Die Weisen ließen ihn hindurch, sodass er schnell an der Tür ankam und an diese knallte. Seine Tränen benebelten ihn bereits, als er mit zittrigen Händen die Tür öffnete und hindurch rannte.
 

Die Weisen sahen ihm hinter her, als auf einmal ein Lächeln auf das Gesicht der Glatze erschien „Scheinbar hat er es endlich kapiert. Er wird in Zukunft keine Probleme mehr bereiten.“

„Und wenn doch?“ Kam es von James. Diesem war all das nicht ganz geheuer. Gut, er ist jetzt schon seit zirka 450 Jahren bei den Fünf Weisen, doch er hatte nicht gewusst, das die Königin mit den drei ältesten verwandt ist.

Und beim besten Willen. Er würde niemals jemanden aus seiner Familie so behandeln. „Keine Sorge.“ Pfiff nun der Lange auf. „Der wird es nicht tun und sonst werden wir Silvia nicht mehr brauchen.“

Über den Rücken von James fuhr eine Gänsehaut, als Zadkiel auch schon weiter redete. „Den guten alten Michael haben wir damals auch nicht mehr gebraucht.“ Das kichern des Weisen war grausam, woraus man bereits schließen konnte... warum der große Michael direkt nach der Erschaffung der Weltregierung mit seiner Frau verstarb.
 

Verschnupft schaute der kleine Prinz in das Labor hinein, worin er sein bisheriges Leben verbracht hatte. So viele Stunden... Tage... Monate hatte er hier mit seinem Lehrer gesessen. Alles gelernt, was man als Mensch lernen musste.

Und beim besten Willen.

Er wusste, das er selber auch zur Hälfte ein Mensch war. Genauso wie es sein Vater war.

Also warum sollte er dann die Menschen hassen?

„Du geht’s?“ Ruffy zog seinen Schnotter hoch, um nicht dumm aus zu sehen, während sein Lehrer leise und geschafft einzelne Kisten auf einen Wagen legte.

„Ja.“ Meinte er. Seine Augen waren nicht mehr so blass, doch man sah die Besorgnis und die Angst darin. Nun kam er hier weg.

„W-Werden wir uns wieder sehen?“ Die Augen vom kleinen Prinzen glitzerten unaufhörlich. Doch seine Tränen unterdrückte er dennoch. Er hoffte sehnlichst, das Elias ja sagen würde.

„Ich... weiß es nicht.“ Kam es doch von ihm. Schwerendherzens. Er wusste es wirklich nicht, denn die Weisen waren es, die bestimmten. Als er kurz aufschaute, konnte er sehen, das Ruffy nichts mehr sagte, sondern einfach gegen die Tränen kämpfte. Darauf schaute er wieder weg. Es schmerzte ihn, seinen Patensohn so sehen zu müssen. „Du wirst ab heute von den Weisen gelehrt. Sie werden dir weiteres bei bringen. Ab heute sind sie deine Lehrer.“

Ruffy nickte schwach, worauf Elias die letzte Kiste auf den Wagen legte und schwer durchatmete. Mehr brauchte er nicht. Jedenfalls nicht dort, wo er hin musste.

Leise zeigte er der Wache an, das der Wagen nun abgeführt werden konnte. Was diese auch gleich tat. Diese würden gleich hinüber zum Fahrstuhl gebracht werden und damit dann zum nächst besten Schiff. „Tja.“ Er rieb sich seinen Kopf, doch schaute er dennoch nicht den kleinen Jungen an, als sein Blick das Labor streifte. „Es wird mir fehlen. Kein Zweifel.“ Kurz verstummte er. Dann drehte er sich gen der Tür um und ging. Beim vorbei gehen schaltete er das Licht aus, sodass der kleine nun halb im dunklen und halb im Lichte des Flures stand. Noch in diesem Moment konnte Elias ihm etwas zuflüstern. „Pass auf dich auf und bleib so wie du bist.“ Damit ging er weiter und mit jedem Schritt entfernte er sich mehr dem kleinen Prinzen.

Dieser konnte seine Tränen nicht mehr halten, sodass sie nun endgültig los brachen und er anfing zu weinen.

Seine Mutter und jetzt auch sein geliebter Lehrer... waren weg. Und alles nur dank diesen Monstern!
 

„Ruffy?“ Kam es besorgt von einer Mädchenstimme. Er erkannte sie sofort und schnell rieb er sich mit seinem Ärmel über seine Augen.

Kate sollte ihn nicht so sehen. Beim besten Willen, sie sollte ihn nicht so schwach sehen! „Was ist los? Hast du geweint?“

„Ich doch nicht.“ Schnalzte er mit der Zunge. Seine Stimme war noch immer heiser, als er auf Kate zu ging. Diese stand mitten im Gang, wobei in ihrer Hand eine kleine Kerze brannte. Diese schien sie ein wenig schützen zu wollen, sodass sie ihre andere Hand darüber hielt. „War doch nur baden.“ Nuschelte er weiter.

„Mhh... Wenn das so ist?“ Kate glaubte ihm kein Wort, da sie genau sah, das seine Haare nicht mehr nass waren. Ohnehin. Es war bereits spät am Abend und gebadet sollte er schon um 3 gehabt haben. Also, so lange blieb keiner im Bad. „Und du gehst jetzt schlafen?“

„Mal schauen.“ Ruffy zog nochmals tief hoch und schloss kurz seine Augen, als er neben seiner Freundin stehen blieb. „Und du?“

„Mein Vater wollte ne Duftkerze über Nacht haben.“ Das Rothaarige Mädchen zuckte mit ihren Schultern. „Mum macht sie immer selbst. Deshalb liebt er die beiden.“

„Deine Mum und die Duftkerzen?“

„Wahrscheinlich beides gleich.“ Grinste Kate und schüttelte über diese Tatsache nachdenklich ihren Kopf. „Er sagt immer, das die Bediensteten diese nicht mal anrühren sollten. Deshalb muss ich sie persönlich vorbei bringen.“ Damit ging sie weiter, jedoch nicht, ohne zu zeigen, das Ruffy sie kurz begleiten sollten.

Schwerendherzens ging er ihr nach. Etwas Ablenkung, wobei er am liebsten einfach... einfach nur weg wollte. „Ich werde abhauen!“ Kam es von ihm dann plötzlich.

In diesem Moment drehte sich Kate geschockt zu ihm um. Mit offenem Mund beschaute sie ihren Freund, der wütend und doch gleichzeitig traurig auf den Boden starrte.

„W-Was?“

„Ich will hier weg!“ Er knirschte mit seinen Zähnen, als er wieder auf schaute und mit einem festen Blick seine Freundin anstarrte. „Ich halte das nicht mehr aus! Ich will nicht mehr! Ich will das blaue Meer sehen und all die anderen Sachen, die in meinen Büchern beschrieben werden! Ich will Abenteuer erleben, so wie in den Büchern, die mir Elias immer mal mit gebracht hat! Ich will Freunde finden und keine Bediensteten! Ich will... ich will.“ Die Tränen kamen wieder, doch ehe er weiter sprechen konnte, musste er sie aufhalten.

Kate dagegen schaute ihn nur sprachlos an. Sie wollte nicht glauben, was sie da tatsächlich hörte, sodass sie noch einmal ihren Kopf schüttelte. Ihre Hände zitterten leicht vor Aufregung. „D-Das... Nein!... Du willst mich hier alleine lassen?“ Auch in ihren Augen standen die Tränen, als Ruffy aufschaute und diese sah.
 

Und er dachte auch an seine Mutter. „Nein.“ Kam es von ihm, wieder fest und Willens bereit. „Vorher werde ich noch meine Mutter heilen! Ich muss nur die Weisen überlisten. Und dann werde ich gehen!... Ich weiß aber nicht wann das sein wird.“

„Aber du wirst gehen und... mich verlassen?“ Auch Kate unterdrückte die Tränen krampfhaft. Vor allem wenn sie daran zurück dachte, wie gut sie die letzten drei Monate von ihrem Freund behandelt worden war... nein. Von ihrem besten Freund!

Cara, Priya und Lila waren nichts dagegen! Sie waren zwar ihre Freundinnen, doch sie konnte ihren neuen Freund nie wieder ersetzten. „Ich will nicht das du gehst! Ich will das du hier bleibst... bei mir.“ Sie schniefte.

Und erst jetzt realisierte Ruffy, das Kate es ernst meinte. Für einen Moment schaute er sie mit offenem Mund an, ehe ein warmes Lächeln sich auf seine Lippen schlich.

„Keine Sorge.“ Meinte er sachte, woraufhin er ihr über die Wange strich. Mit einer sanften Bewegung ging er hinter sie. „Ich verspreche dir. Ich werde wieder her kommen und wenn der Tag da ist, wirst du mir dies hier wieder geben.“ Plötzlich spürte Kate etwas kühles um ihren Hals liegen. „Das ist ein Versprechen Kate.“ Damit ging er wieder vor sie und grinste sie an, als sie selbst auch schon auf die Kette mit dem Kristall schaute.

Auch jetzt leuchtete er sachte im Licht des Flures. Heller, als jeder Stern es jemals könnte. „Versprochen?“

„Versprochen!“ Ruffys grinsen wurde breiter, als er seine Hand hinauf hielt.

Darauf nickte Kate hastig. Ihre Tränen hatte sie nun verdrängt, sodass sie ihm einen Handschlag gab.
 

Mum~

Ich verspreche dir,

das ich deinen Traum wahr machen werde.
 


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hier ist schon einmal das erste Kapitel.
Ich hoffe mal ich habe euch nicht zu sehr gelangweilt, aber es war der Anfang.
Diese Geschichte war Anfangs nur als Übung gedacht, deshalb ist Spannung noch kaum vorhanden.
Je weiter die Geschichte jedoch fort schreitet, um so spannender wird sie. ^^ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Besonders die Szene, wo sie die arme Uriel abführen hat es mir angetan.
*schnief*
Wer kann sich nun nicht denken, das es ihr dort wo sie hinkommen, nicht gefallen wird?
Nun, ihre Geschichte werde ich auch noch kurz anschneiden, aber das kommt noch.
;) Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Der kleine Kame wird vorgestellt.
Er wird noch eine tragende Rolle spielen im Laufe dieser Geschichte.
Eine SEHR tragende Rolle. Jedoch ist er jetzt leider noch ein kleine Baby, weswegen er sich noch nen wenig in seiner Liege bequem machen kann und dösen. *mit ein penn* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Tja, in diesem Kapitel wurden die drei Geschwister von Ruffy behandelt. Im nächsten wird es wieder mit dem kleinen Prinzen weiter gehen, wobei Kapitel 15, 16 und 17 wieder der kleinen gewidmet sein wird. ;) Und ich sage euch. Das wird nicht alles sein, was den dreien passiert. XD Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Hier wieder ein kürzeres Kapitel. ;)

Also mit jedem neuen OP Kapitel, was ich lese,
bekomme ich Panik das diese Geschichte nicht rechtzeitig fertig gestellt ist. XD
Jede Woche stelle ich mir erneut die Frage... "WTF?"
Was macht Oda da bloß und was ist dieses Geheimnis?
Apropro Geheimnis. ;) Wer Lust hat ein paar Gedichte zu erstellen ist bei mir gut aufgehoben.
Ich stelle mich immer sehr schwer an, wenn es an ein Gedicht geht.
XD Ich glaube, man merkt auch meine Ungeschicklichkeit dem gegenüber. ^^ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Schaut wieder bei den Illustrationen nach, da habe ich nun ein Bild von Kate und dem guten Kame.
Keine Angst, er wird auch bald mehr in die Story treten. <3 Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Dieses Kapitel ist wieder besser, als das vorige. ;)
*kicher und dir nen Keks geb* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Irgendwie gefällt mir die stelle nicht so gut, aber ne Idee um sie besser zu machen, habe ich leider noch nicht. XD
Trotzdem viel Spaß weiterhin. <3 Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Wer nicht selber drauf gekommen ist, dann hier:
Die Nenrei Frucht ist die Frucht von Bunny. Der Fruchtname ist noch nicht bekannt, weshalb ich hier improvisieren musste. XD
*Stück Kuchen iss und euch den Rest hinüber schiebe* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Das hier ist eins meiner Lieblings Kapitel. ;) Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Whaa... hoffentlich wird das nächste Kapitel kein Adult werden. Ö.Ö Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Liebe Freischalter.
Bitte entscheidet ob das Adult ist, oder nicht. (Ich habe noch nie eins gemacht)
Damit ich in Zukunft weiß, wo die Grenze ist. =D Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (46)
[1] [2] [3] [4] [5]
/ 5

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  BLACKKING
2015-01-31T22:58:37+00:00 31.01.2015 23:58
Schönes Kapitel , Also Komplimente über das ausdrücken der Gefühle, und über deinen storyplot brauch ich dir ja nicht mehr machen , habe ich dir ja schon zu Anfang gemacht .Und auch so kann ich nichts mehr sagen was dir beim verbessern deiner Story helfen könnte.

Also mach weiter so , denn ich lese deine Geschichte sehr gern.
Von:  Shadow100
2014-12-14T14:07:55+00:00 14.12.2014 15:07
Akainus teufelsfrucht die magma Frucht

Von:  Shadow100
2014-12-12T23:24:45+00:00 13.12.2014 00:24
Hey du schreibst ja echt gut
Ich hätte da mal was für dich wenn die story hier fertig ist könntest du ja mal eine schreiben in der ruffy nicht die gum gum sonder die magu magu no mi gegessen hat
Antwort von:  Piraten-engel
14.12.2014 06:18
magu magu no mi?
Und was kann die so?
(Danke fürs Kommi. =D)
Von:  Gintsuki
2014-11-30T11:07:36+00:00 30.11.2014 12:07
Hi :)
Super Kapitel!
Das mit den Sklaven am Anfang war echt schön, aber das später...
Man, wie kann man nur so drauf sein, wie diese Menschen *Kopfschüttel*
Ganz liebe Grüße

Gintsuki
Antwort von:  Piraten-engel
14.12.2014 06:18
Keine Ahnung, aber ich mag die auch nicht. XD
Danke fürs Kommi. <3
Von:  fahnm
2014-11-29T00:27:17+00:00 29.11.2014 01:27
Spitzen Kapitel
Antwort von:  Piraten-engel
14.12.2014 06:18
<3
Von:  Lawkid
2014-11-28T21:03:40+00:00 28.11.2014 22:03
Hy.
Geiles Kapi.
Das hast du wunder paar geschrieben.
Auch wenn ich den Tod der Sklaven mir nicht wirklich gefallen hatte.
Ich hoffe du schreibst weiter.
LG deine Lawkid
Antwort von:  Piraten-engel
14.12.2014 06:19
Ich habe selbst total geheult bei dem Kapitel. *seufz*
Konnte vor Tränen kaum ein Wort schreiben, aber zum glück ist es nun nieder geschrieben. <3
Danke fürs Kommi. =D
Von:  fahnm
2014-11-16T20:58:49+00:00 16.11.2014 21:58
Spitzen Kapitel^^
Antwort von:  Piraten-engel
25.11.2014 22:10
=D
XD
Von:  Gintsuki
2014-11-16T16:21:48+00:00 16.11.2014 17:21
Hallo :)
Ein super Kapitel :D
Tja, nun musste Ruffy wohl lernen, was Sklaven sind...
Hoffentlich geht das gut aus!
Ganz liebe Grüße

Gintsuki
Antwort von:  Piraten-engel
25.11.2014 22:11
Kannst du bald schon lesen.
Zum Glück hatte ich es auf der Externen gehabt. =) (PC kaputt)
Danke für das kommi. ^^
Von:  Lawkid
2014-11-16T14:44:56+00:00 16.11.2014 15:44
Hy.
Geiles Kapi.
Ich hoffe die Situation geht gut aus.
Auch wenn ich nicht sicher bin ob sie das wirklich tut.
Ich hoffe du schreibst schnell weiter.
LG deine Lawkid
Antwort von:  Piraten-engel
25.11.2014 22:12
*kicher* Danke fürs Kommi. ^^
Das Kapitel ist am hochladen, auch wenns etwas später ist.
(Mein PC ist hinüber gegangen in den 7. Himmel. XD)
Von:  BLACKKING
2014-11-11T16:40:13+00:00 11.11.2014 17:40
Nanana da waren kame und kate mal wieder zu Neugierig xD , aber die arrme Annette was machen sie jetzt mit ihr ?, naja auf auf ab zum nächsten kapi ^-^ freu mich schon drauf

Lg Black


Zurück