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Der wahre Himmel

...ist doch das Meer, oder?
von

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Funktionieren


 

Die Menschheit, so dumm,

wie Roboter leben sie hinein in den Tag.

In den Knochen fehlt elendigliches Mumm,

und grau ist ihr Alltag.

Funktionieren muss man in dieser Welt,

denn schnell giltst als Außenseiter.

Bau dir ein Schutz wie ein Zelt,

damit du nie sein wirst, Zweiter.
 

„Neeeeiiiin!!“ Die Schreie von Annette gingen in Mark und Bein. Die Augen vom kleinen Prinzen waren weit aufgerissen, als er mit ansah, wie die beiden Wachen sie ein quetschten, damit sie Ruhe geben würde. Sie taten ihr weh...! „Biiitteee! Das war keine Absicht! Das wollte ich nicht! Neiiin!“

Die Atmung von Ruffy stieg an, als die beiden Wachen die Sklavin vorbei schleifen wollten. Ruffy wich aus, er verstand gar nichts mehr, sodass er zwar seinen Mund bewegte, jedoch nichts sagen konnte. Er wusste auch nicht so recht, was er dazu sagen sollte.
 

Währenddessen konnte Annette nicht einmal mehr schlagen oder treten. Sie wurde bereits so fest gehalten, das sie nur noch ihren Kopf bewegen konnte und dieser hing hinunter, sodass man die Tränen sah, die ihr hinunter flossen. Sie sprach nun schon leiser immer wieder das gleiche. „Nein... bitte... ich wollte es nicht... bitte... nein...“

Erst jetzt schien der kleine Prinz wieder in die Realität zurück zu kommen und er wusste auf einmal, das Annette sterben würde, wenn er nicht genau jetzt etwas tun würde! Er musste reagieren, sodass er hinter den Wachen hinter her lief und sich dann an die Kleidung krallte. „Lassen sie sie los! Verdammt! Lassen sie verflucht nochmal los!“ Doch die Wachen schienen nicht so, als würden sie auf den kleinen hören. Stattdessen schliffen sie die Sklavin durch die Tür hindurch um sie sonst wohin zu bringen. In die Augen des kleinen stachen Tränen und er erinnerte sich daran, wie viel Annette doch für ihn und seine Mutter getan hatte. Und nur weil er einen kleinen Kratzer an der Hand hatte... nein, nur weil sie ausgerutscht ist... verdammt, nein, nur weil er mit diesem blöden Ball gespielt hatte, sollte sie nun fortgebracht werden?! „Ich sagte, ihr sollt sie los lassen! Sofort!“ Doch alles brachte nichts, sodass sich die Wachen nicht davon abbrachten sie fort zu bringen. Das leise Sprechen von Annette verwandelte sich mittlerweile in leises wispern, sodass man sie kaum mehr hörte.

Sie hatte bereits mit ihrem Leben abgeschlossen...
 

„Ich befehle euch sie sofort los zu lassen!!!“ Dieses mal erhob sich seine Stimme über alles. Sie klang tiefer als gewohnt, sodass man Ehrfurcht vor ihm besitzen konnte.

Und dies schien auch so zu sein, so hielten die Wachen abrupt an. Kurz schien es so, als müssten sie überlegen, als sie auch schon die Sklavin in ihren Händen los ließen und sie wie ein Sack auf den Boden fiel. Noch immer waren ihre Augen bedeckt, doch die Tränen konnte man auf ihrem Gesicht und auf ihrer Kleidung erkennen.

Ruffy rannte schnell an den Wachen vorbei, woraufhin er sich vor Annette stellte und versuchte ihr in die Augen zu schauen. Doch dies funktionierte nicht, weshalb er ihr leicht an die Schulter fasste.

So würde nichts klappen, weshalb er sich an einen der Wachen wandte. „Und jetzt befehle ich dir sofort Elias her zu holen!!“

Die Wache zögerte. Doch sie tat wie es ihr gesagt wurde und so drehte sie sich um und ging. Die andere Wache schaute ihr kurz hinter her, ehe sie hinab zu der Sklavin und dem kleinen Prinzen schaute. „Und nun zu dir. Hilf mir gefälligst sie wieder ins Zimmer und damit auf die Couch zu bringen!“ Auch diese Wache zögerte leicht, ehe er das tat, was der kleine Prinz wollte. Und so hob er Annette am Arm hoch. In diesem Moment jedoch fing sie wieder an lauter zu weinen. „Ich will nicht.... Bitte.... das war keine Absicht!“ Sie schien noch nicht begriffen zu haben, was geschehen ist, sodass sie sich etwas währte. Gegen die Kraft einer der Wachen von Mary Joa hatte sie jedoch keine Chancen, sodass Ruffy den beiden hinter her ging.

Die Wache setzte das Mädchen auf die Couch, diese hob sofort ihre Beine auf und stieß sich nach hinten, damit sie soweit weg von der Wache sein konnte, wie es ihr Möglich war. Darauf legte sie ihren Kopf auf ihre Knie und ihre Arme schlangen sich um ihre Beine.
 

Ruffy schaute etwas bedrückt auf seine Hausfrau. Eigentlich wollten sie doch nur baden gehen, aber das hier war doch wirklich zu übertrieben! Warum sollte jemand umgebracht werden, nur weil sie ausgerutscht ist und das nicht mal ihre Schuld gewesen war?

Außerdem weinte sie und das bedrückte den kleinen Prinzen sehr, sodass er nun mit auf die Couch kletterte und versuchte sich Annette zu nähern. „Seien sie vorsichtig.“ Flüsterte die Wache ihm zu, doch Ruffy schenkte dem keine Beachtung, sodass er vorsichtig eine Hand auf ihren Rücken legte.

„Oouu... Hören sie doch auf sie weinen. Ich mag das nicht...“ Diese ganze Situation war suspekt, sodass er mal wieder nicht so ganz wusste, was er überhaupt sagen sollte. „Es war doch nicht ihre Schuld. Dieser Ball ist beim spielen wohl aus dem Zimmer gerollt.“ Auch seine Augen funkelten etwas vor salziger Flüssigkeit. Er musste ein paar Male blinzeln um diese wieder trocken zu machen. „Das ist doch kein Grund gleich so traurig zu sein. Ich mag das nicht wenn jemand traurig ist. Also bitte. Hören sie doch auf zu weinen.“
 

„Ist das ... ein Befehl?“
 

Die Augen von Annette kamen zu Vorschein. In ihnen konnte Ruffy sowohl Leere, als auch Abstoßung und Unfassbarkeit erkennen.

Es war jedoch die Antwort, die Ruffy nicht erwartet hätte, sodass er nicht recht wusste, ob er es tun sollte oder nicht. Mit einem offenem Mund schaute er Annette an. Das gleiche tat sie und schaute dabei ihm tief in die Augen. Und sie sah die Unentschlossenheit in seinen Augen.
 

„Ok, was ist hier bitte sehr los!“ Eine bekannte Stimme kam zum Vorschein und sofort wandte sich Ruffy um. Er sah wie sein Lehrer vorsichtig über die Glasscheiben stieg und einen Weg suchte um zu Ruffy zu gelangen. Hinter ihm stand nicht nur die eine Wache, sondern gleich ein dutzend, die beinah schon gespannt in den Raum schauten. „Was ist hier passiert?“

„Elias.“ Erst jetzt bemerkte Ruffy das seine Nase voller Schnotter war, sodass er einmal tief hoch zog und versuchte eine normale Stimme dabei zu bekommen. „Sie hat mich aus versehen verletzt! Aber wirklich nur aus versehen! Sie hat es nicht gewollt.“

Der Blond haarige blieb kurz in der Bewegung stehen. Von da aus schaute der Arzt erst Ruffy an, daraufhin auf die etwas Hilflos aussehende Annette. „Oh mein Gott.“ Flüsterte er, ehe er sich wieder in Bewegung setzte und schlussendlich neben Ruffy zum stehen kam. „Wo wurdest du verletzt?“

„Frag sie lieber! Sie hat bestimmt richtige Schmerzen.“ Ruffy wandte seinen Kopf wieder gen Annette, die immer noch zu ihm hinüber starrte, als würde sie mit ihrem Blick durch hin hindurch blicken. „Sie hat so viel geschrien und geweint, dabei ist doch eigentlich nichts geschehen.... Hey Wache.“ Er wandte sich zu der Wache um, die noch immer neben ihm stand. „Holen sie etwas zu Trinken für Annette.“

Dieses mal atmete die Wache nur einmal durch, ehe sie das tat, was der Junge ihm sagte. Seine Kleidung ähnelte mehr einer Rüstung, weshalb er einfach über die Glasscherben schritt, als wären sie nicht da.

„Ruffy.“ Elias runzelte seine Stirn, als sich sein Patenkind zu ihm umdrehte. Dieser blinzelte verwirrt. Sofort erkannte der Arzt das es die rechte Hand war, die anscheinend verletzt war. „Gib mal her.“ Damit konnte es Ruffy nicht verhindern, als Elias bereits seine Hand nahm.

„A-Aber sie ist mehr verletzt!“

„Du bist jetzt wichtiger.“ Irgendwas unbestimmtes kam in Elias Stimme mit, so als wollte er irgendwas sagen, aber er traute es sich nicht zu, es aus zu sprechen.

„Warum?“

Dieser Frage stellte er sich schon seit einiger Zeit, sodass Elias vom Kratzer hoch sah und Ruffy ins Gesicht. Diese eine Frage, war wohl die wichtigste Frage die man stellen könnte. Und Elias hatte es bereits geahnt, das diese Frage irgendwann kommen würde. „Weil du ein Tenryuubito bist und sie eine Menschliche Sklavin.“ Und diese Worte waren dieses mal ausschlaggebend.
 

Sein Blick fuhr herum zu Annette, die noch immer ihn anstarrte. Doch dieses mal war dieses starren anders. Nein. Die Gedanken von Ruffy waren dieses mal anders, weshalb er sie anders ansah.

Und er sah auch den Blick seines Meisters in den Augen von Annette. Wie er am Boden kauerte und vor Felles Befehlen Angst und Panik zeigte.

Nein.

Wie er Angst hatte, das er verletzt werden würde und vielleicht sogar genauso bestraft werden würde, wie es Annette beinah wurde.
 

Und während er tief in seinen Gedanken war, fing Elias an seine Wunden zu säubern und zu putzen, damit er ein anständigen Verband drum herum machen könnte. Ein Pflaster würde bei seiner weichen Haut nicht kleben bleiben.
 

„Weil ich ein Mensch bin, deshalb.“ Kame.

Auch in seinen Augen hatte er heute diese Panik gesehen, als er sah, das er selbst der Prinz und Katherina die Tochter einer der 5 Weisen war. Das er im Schloss war, wo er eigentlich nicht sein dürfte. Der gleiche Ausdruck und wahrscheinlich das gleiche Wissen darüber, was geschehen würde.
 

Elias wickelte das Verband um die Hand Ruffys, ehe er es mit einem kräftigen Klebeband verschloss. Daraufhin schaute er ihm in die Augen, was auch der kleine Prinz tat.

„Elias?“

„Ja?“ Der Arzt zog seine Augenbrauen hinauf.

„Was ist eine Sklavin?“

„Uhhh...“ Sofort fasste sich der blonde Arzt an seine Stirn, ehe er die Hand von Ruffy los ließ und sich nun Annette widmete. Diese starrte nun den gewissen Arzt an. „Das ist schwer.“ Mit diesen Worten nahm er sich die Hände von Annette vor. „Aber was anderes. Sag bitte. Soll Annette weiter leben?“

„Natürlich!!“ Voller Eifer beugte sich Ruffy vor. Natürlich wollte er das Annette weiter lebte. Schließlich hatte sie keinerlei Schuld daran gehabt. „Ich war schuld daran. Nur wegen mir lag der Ball im Weg, auf den sie ausgerutscht ist.“

„Gut. Ich verarzte sie und dann...“ Elias seufzte tief. Es hatte keinen Sinn zu versuchen ihm zu erklären, was eine Sklavin war, ohne dabei ihm das persönlich zu zeigen. „...hier nach werden wir wohin gehen. Heute ist einer der Tage, wo das Aktionshaus auf hat.“

„Das... was?“ Verwirrt schaute Ruffy Elias an, woraufhin er mit ansah, wie die Verletzungen von Annette gereinigt wurden.
 

„Sagt niemandem, das wir außer Haus sind.“ Elias sprach mit den Wachen, die diesen Vorfall mit bekommen hatten. Annette lag inzwischen in ihrem Bediensteten Zimmer und schlief ihre Trauer aus. Ein anderer Sklave räumte das Zimmer auf und Ruffy stand neben seinem Meister. „Wir brauchen Zeit. Etwas.“ Man konnte Elias ansehen, das er etwas Angst hatte vor dem Unternehmen was er nun vor hatte. Aber es musste sein. Ruffy musste den Unterschied zwischen Menschen und Tenryuubito lernen, auch wenn es Elias nicht schmeckte.

Er wollte ihn ehrlich erziehen.

Und das war genau das Gegenteil davon.

„Zeit hast du doch eigentlich genug. Oder nicht?“ Ruffy schaute ihn an. Eigentlich war ihm gar nicht dazu zu Mute irgendwelche Fragen noch zu stellen, vor allem weil er sich nicht gut fühlte.

Doch Elias schien es kaum zu jucken. Stattdessen setzte er eine Capi auf Ruffys dunkle Haare. „Das ist kompliziert. Ich reise generell nicht in die nähere Zukunft.“ Bevor der kleine jedoch eine weitere Frage stellen konnte, wurde er an die Hand genommen und mit hinter her gezogen. Sie musste sich beeilen außer Schloss zu kommen, bevor jemand sie aufhalten würde. „Ich mag nicht den Gedanken zu wissen, wann wer sterben wird.“

„Oh.“ Erwiderte der kleine Prinz, als sie durch die großen Tore hinab zur Stadt trabten. Kein weiteres Wort glitt nun mehr über seine Lippen, denn es beängstigte ihn leicht, wie sich Elias benahm. Vor allem schien er Angst zu haben... Und erst jetzt bemerkte Ruffy, das auch er ein Funken des selben Blickes in seinen Augen trug. Fasziniert schaute er hinauf, während sie durch die Straßen gingen.
 

„Kauf-haus?“ Las Ruffy vor, als sie vor einem großen Gebäude standen. Dieses stand am linken äußerem Rand der Stadt. Hier konnte der kleine nur noch die dümmlichen Tenryuubito sehen, was ihm Kummer bereitet. Was ihm jedoch noch mehr Kummer machte, waren die beiden Käfige, die neben dem großen weißen Tor hingen. In diesen beiden Käfigen hockten zwei leicht bekleidete Frauen. Diese beide jedoch schienen nicht mehr ganz anwesend zu sein, während sie versuchten zu tanzen.

Nein, bei ihnen waren die Augen bereits Leer.

Und das ängstige den kleinen Prinzen um so mehr.

Neben der Tür stand ein etwas adipöser Tenryuubito. Ihm hing eine wenig Schnotter aus der Nase, weshalb sich Ruffy schnell selbst über seine Nase fuhr. Ekel überkam ihm hier und dieser wollte nicht enden.

Elias sprach kurz mit diesem ekligem Mann, ehe sie ein kleines Schild bekamen und sie durch das Tor gelassen wurden.

Sie mussten durch einen etwas längeren Gang gehen, während an den Seiten ein paar Türen waren, wo einzelne Namen drauf standen. „Geschäft der Menschen.“ „Geschäft der Fischmenschen.“ Und so führte es sich auch fort. Am Ende war ein weiteres großes Tor zu sehen.

Dort wiederum fanden sie sich in einem großen Raum vor, der mehr wie eine kleine Halle glich. Überall waren Tenryuubito mit ihren Wachen. Agyds waren hier nicht zu sehen, doch wahrscheinlich versteckten sie sich unter der schwarzen Rüstung, die sie trugen. Es stank nach Parfüm und Blut gleichzeitig, weshalb abermals Tränen in die Augen Ruffys schossen.

Der ganze Raum war mit diesem Gestank gefüllt, wobei er eigentlich gar nicht so schlecht aussah. Vor allem weil er reich mit Diamanten und Goldenen Verzierungen geschmückt war. Ein aus der feinster roter Seide geschmückter Vorhang hing an der unteren Seite des Raumes. Er war rund, sodass der Raum zu ihm hinunter ging. Zuschauerplätze waren überall und so brachte Elias den kleinen auf einen der höher gelegenen Plätzen. Die Plätze wiederum waren zwar gemütlich, aber dadurch das er sich so mies und angeekelt fühlte, wollte er hier weg. Er schaute empor zu Elias. Dieser jedoch schüttelte seinen Kopf. „Du musst das sehen, ehe du verstehst.“ Meinte er, woraufhin er nach vorne schaute. Die Hand Ruffys lies er dennoch nicht los.
 

„Liebe Zuschauer und Zuschauerinnen!“ Aus einigen Boxen kam eine laute Stimme heraus, woraufhin auch die Vorhänge aufschwangen. Sofort schauten die Gäste hinunter, doch sie verstummten kaum. Stattdessen übertönte die Stimme des Ansagers einfach alles. „Wir haben heute Mal wieder wunderbare Waren für euch, direkt aus dem Blaumeer hier her importiert!“ Auch er war ein Tenryuubito, der jedoch genauso ein wenig zu viel auf den Rippen hatte. Ein Zopf der etwas zu lang war und zwei besonders große Augen.

Der kleine Prinz fühlte sich mit jedem Mal unwohler hier.

„Waren? Was verkaufen sie hier?“ Schnell schaute er hinauf zu seinem Lehrer, dieser jedoch schaute bereits traurig zu ihm hinunter.

„Schau hin.“ Meinte er, was Ruffy auch gleich wieder tat. Jedoch am liebsten seinen Blick wieder abwenden wollte. „Dann wirst du es gleich sehen.“

„Da alle bereits wissen, wie es abläuft, werde ich nicht lange zappeln und unser erstes Schmuckstück präsentieren!“ Der Typ zeigte nach hinten, als dort bereits zwei Wachen eine hilflose Frau hinein schleiften. Leicht bekleidet und mit einer Halskette und Leine bestückt, an dem sie nach vorne gezerrt wurde. Sie weinte nicht, jedoch biss sie sich auf ihre Lippen und schien ihre Augen zu zu drücken.

„Wir haben sie frisch aus dem Westblue hier her eingeliefert. Ihre Gesicht ist wunderschön... mach deine Augen auf, Weib!“ Der Mann fauchte die Frau an, woraufhin sie von einem der Wachen mit einem Starb berührt wurde. Sie schrie auf und ging auf die Knie.

Ruffy wich vor Schreck zurück, als er das beobachte. Seine Augen waren weit aufgerissen, als der Mann weiter sprach und die Frau ihre blauen Augen vor Schmerzen weit aufgerissen hatte. „Ihr Körper hat sie in Jahrelanger Arbeit zu glänzenden Formen von 95-60-90 gebracht.“ Mit diesen Worten rissen die Wachen der Frau auch das letzte Stück Kleidung vom Leib. Das war der ausschlaggebende Grund, weshalb ihr nun Tränen über die Wangen liefen, doch ihre Augen schloss sie dennoch nicht.

Und doch konnte man davon ausgehen, das sie in diesem Moment nichts sah, so leer waren sie.

Auch Ruffy konnte nicht mehr hinschauen, sodass er sich zu Seite drehte und verbissen auf die Kleidung von Elias starrte. Dieser schwieg, während er den kleinen Jungen beobachtete. „Du wolltest wissen was Sklaven sind. Sklaven sind Menschen, die anderen Bedienungslos dienen müssen. Und hier werden sie verkauft.“ Mit diesen Worten fingen bereits die Tenryuubito um ihnen herum an, zu rufen und ihre Schilder hoch zu heben. Schließlich war das eine Frau, die sich im Haushalt bestimmt gut tun würde... oder, wenn nicht nur dort.

Der kleine Prinz schaute etwas auf, jedoch nicht auf die Bühne, sondern auf die Zahlreichen Männer und Frauen, die um das weinende Mädchen boten. Sie schienen jeden Respekt vor ihr verloren zu haben und sie behandelten sie wie Ware, die man einfach kaufen konnte.

Aber sie war doch ein Mensch!

Wie auch Elias und Kame.

Warum also?

Die Tränen konnte sich der kleine Prinz nicht mehr verkneifen, weshalb er schniefte und versuchte sie sich weg zu wischen. „So ist es nun mal.“ Sprach Elias, während einer der Männer in der vorderen Reihe sie erwarb und das Mädchen dann von der Bühne geschleppt wurde. „Wenn man Mitleid zu ihnen empfindet, gehört man nicht in diese Gesellschaft. Dann ist man anders. Deshalb bitte ich dich. Du musst so funktionieren wie die anderen. Du musst weg schauen, denn ich will nicht das die Weisen dir weh tun.“ Elias unterdrückte seine Tränen, während er das sprach. Dabei wollte er etwas ganz anderes sagen. „Vor allem wirst du in einigen Jahren das vorzeige Objekt der ganzen Weltregierung sein. Die Weisen werden es nicht zu lassen, das du das tust, was du willst. Begreife, das Menschen nichts wert sind. Sie sind lediglich nur Ware, die man benutzt.“ Der Arzt musste weg schauen, während bereits der nächste auf die Bühne gezogen wurde und damit den Bietenden gezeigt wurde.

Und als Ruffy abermals hoch sah, sah er einen kleinen Jungen. Gerade mal um die 6 Jahre alt. Auch er weinte unaufhörlich, doch er tat das, was ihm gesagt wurde. „Ein kleiner Junge. Er ist perfekt um Schornsteine zu säubern und in ihn den Schrank zu stellen, wenn er nicht mehr gebraucht wird. Unendliche Dinge kann man mit ihm machen und wenn er größer ist, wird er stark sein, sodass er auch größere Dinge bewerkstelligen kann.“ Die Tränen flossen, während der Mann neben ihm erzählte, wie seine Nahe Zukunft aussehen würde. Das er nie wieder seine Mutter oder seinen Vater sehen würde...

Ruffy biss sich auf seine Lippen, als er den Tränen nach sah.
 

Schnell schaute er hinauf zu Elias, der wiederum ruhig auf den Jungen schaute. Dann entdeckte er das Schild in Elias Händen. Mit diesem könnte er den Jungen daraus holen, so wie die anderen vorher die Frau gekauft hatten. Er musste ihn kaufen, ehe er in die Hände dieser schmierigen Fremden gerät.

„Sag mal, ich habe mehr Geld, als die anderen hier. Oder?“ Fragte er nach. Doch er wartete nicht die Antwort ab.

„Ja, du bist der reich-“ Elias konnte gar nicht so schnell reagieren, als das Schild aus seiner Hand genommen worden ist und er nur noch zur Seite sehen konnte.

Der kleine Prinz hatte sich halbwegs auf die Lehne des Stuhls gestellt. Mit der Hand hielt er sich an dem Kopf von seinem Lehrer fest, während er sein Schild hinauf hielt und rief. „1.000.000 Berry!!“
 

Mit einem Mal lagen alle Blicke der restlichen Tenryuubitoren auf dem des Prinzen. Dieser jedoch reckte sein Kinn hinauf und sagte nichts mehr darauf. Stattdessen schaute der Verkäufer leicht verwirrt drein. Erst nachdem Ruffy langsam wieder das Schild herunter nahm und Elias eine Hand vor seinen Augen legte, schien der Verkäufer zu reagieren. „Verkauft! An den Jungen mit der 73 in der oberen Reihe!“ Damit zeigte er gleichzeitig an, das der Sklavenjunge abgeführt werden sollte. Was die Wachen auch sofort taten.

Elias schaute sofort empor, als die Blicke wieder herunter genommen worden. „Ruffy, komm da runter!“

„Was wenn nicht?“ Meinte er freizügig, worauf auch schon der nächste auf die Bühne gebracht wurde. Dieses mal war es jedoch kein Mensch, sondern... ein Fischmensch. Verwundert schaute Ruffy den Fischmenschen an, der nur eine Hose an hatte und hell Rote Haut besaß.

Der kleine hatte noch nie einen Fischmenschen gesehen, weshalb er jedes Detail regelrecht aufsaugte. Den dieser Fischmensch war in keinster Weise ein Mensch und doch besaß er die Proportionen eines Jungen Mannes. Auf seiner Brust prangte das Zeichen, was er schon bei Annette gesehen hatte.

Eine rote Drachenkralle. Um sein Hals hing genauso wie bei den beiden zuvor eine Halskette, die ihm zu sehnlichst zu eng erschien. „Darf ich vorstellen? Fisher Tiger! Er wurde auf dem Meer eingefangen und-“ Ruffy schaute hinunter in die Hände eines Mannes, der vor ihm saß. In diesem sah er die Preislisten und ohne zu zögern hob er ein weiteres Mal sein Schild hinauf. „100.000.000 Berry!“

Verwirrt drehten sich die Zuschauer ein weiteres Mal zu dem Jungen herum. Auch der Verkäufer, so hatte er doch noch nicht einmal zu ende gesprochen gehabt! Doch der Blick von Ruffy sagte etliches aus, sodass er starr nach vorne schaute und den sprachlosen Blick von Elias ignorierte.

„Ähm.. nun... will jemand... mehr bieten?“ Stotterte der Verkäufer. Doch die Zuschauer sagten nichts darauf, sodass es ein weiteres Mal beschlossene Sache war. „Gut, dann ist er verkauft. Ein weiteres Mal an den Jungen mit der 73!!“ Mit diesen Worten wurde Tiger von den Wachen hochgehoben und fortgebracht. Ruffy beobachte noch, wie er hinter dem Vorhang verschwand, ehe er den Verkäufer anschaute.

„Lass das, du machst viel zu viel Aufsehen!“ Versuchte Elias zu sagen, woraufhin er versuchte den kleinen von der Lehne zu nehmen.

Dadurch wurde es nur schlimmer, da Ruffy sich hinter ihn stellte und nun mit einem Fuß auf der Schulter von Elias stand. „Nein.“

Elias knurrte und er versuchte weiterhin Ruffy von seinen Schultern herunter zu nehmen. Jedoch verging die Zeit und jedes mal wenn ein neuer Kandidat auf die Bühne trat, kaufte Ruffy diesen für einen unglaublichen Preis. „Lass das, du verprasst das ganze Geld.“

„Hu? Ich glaube ich habe mehr als genug!“ Flötete daraufhin Ruffy. „Außerdem kommt das wieder rein. Eigentlich kaufe ich sie mir selbst ab... oder nicht?“

„Verdammt. Du brillanter Kopf, lass es sein eins und eins zusammen zu zählen.“ Elias knurrte bereits und auch die anderen Tenryuubitoren wurden leiser. Stattdessen schauten sie den Jungen an, der anscheinend noch das ganze Aktionshaus aufkaufen würde.

„10.000.000!“ Rief der kleine Prinz ein weiteres Mal. Dieses mal war es anscheinend ein Langbeinmensch, der zwar nicht mehr weinte, aber dafür verblüfft ausschaute. Die hinter der Bühne hatten anscheinend schon bemerkt, das sie alle an eine einzige Person gingen. Auch der Verkäufer sagte nichts mehr dazu, sodass sein Assistent – anscheinend sein Agyd – die Preise aufschrieb und in beiden Augen erkannte man, das sie bereits nach dem Geld lechzten.
 

„Was gedenkst du, wie wir das erklären!“ Endlich schaffte es Elias den kleinen von seinem Kopf herunter zu bekommen, sodass er aufstand und direkt mit ihm fort ging. „Verdammt. Das wird Ärger geben.“

„Aber Elias!“ Ruffy versuchte alles um wieder was zu sehen, doch die Stühle und die Menschen waren alle samt zu groß für ihn, als das er noch die Bühne erkennen konnte. Die Tenryuubito dagegen waren Heiden froh, das dieser verrückte Junge endlich verschwand. So was hatten sie noch nie erlebt. Hier oben boten sie zwar viel, doch aber brauchte keiner SO viele.

„Was hast du dir dabei gedacht?!“ Elias schnaufte, als er ihn durch das Tor zehrte. „Und vor allem was willst du mit ihnen allen nun anfangen?“

„Aber sie haben geweint!“ Gab Ruffy ihm als Antwort, ehe seine Miene auf einmal versteinerte. Sein Herz blieb kurz stehen, als sich Elias daran erinnerte, was sie ihm damals beigebracht hatten.

Es war einer der drei goldenen Regeln.

Und er hatte sich lediglich daran gehalten.
 

„Mh, wohin sollen wir die Sklaven liefern?“ Kam es von dem Eingangswärter, der sich hinter Elias stellte. Als der gemeinte das hörte, seufzte er tief, ehe er sich zu dem Mann umdrehte. „Schreiben sie es hier rauf.“ Damit bot der Mann ihm ein Brett mit nem Papier an.

Elias schrieb schnell, sodass er bereits nach paar Sekunden dem Tenryuubito das Brett wieder gab und sich hinüber zu Ruffy drehte. „So, jetzt müssen wir aber nach Hause. Ich habe gehört, deine Mum will mit dir zu Abend essen?“

Ruffy schmollte über die Tatsache, das er nicht ganz alle seine Sklaven befreit hatte. Doch er nickte, da er bereits den ganzen Tag darauf gewartet hatte. „Ja.“

Er bemerkte jedoch nicht mehr, wie der Mann geschockt auf das Brett schaute und dann den beiden hinter her starrte.
 

„E-Es tut so weh.“ Die Tränen flossen, als der kleine Sklavenjunge auf seine Knie fiel und damit die Aufmerksamkeit seiner beiden Kettennachbarn erregte. Diese schauten zu dem kleinen hinunter, während er versuchte das Halsband von seinem Hals zu bekommen.

Es war eine kleine Kolonne, die zusammen an einer Kette verbunden waren. Es waren mindestens 25 Sklaven, die Ruffy erobert hatte und nun standen sie alle im Eingang der Lagerhalle des Schlosses. Die Wachen des Schlosses wiederum schauten leicht irritiert zu denen hinüber, da hier eigentlich nur „erzogene“ Sklaven hinein kamen und nicht solche, die noch erzogen werden müssten.

Erst als die Tür aufging und zwei bekannte Personen hinein traten, richteten sich die Wachen wieder gerade auf und forderten dies auch von den Sklaven, wodurch der kleine Junge wieder auf seine Beine gezerrt wurde. Die Tränen jedoch konnte er nicht unterdrücken.

„Du bist neu, oder?“ Flüsterte sein linker Nachbar. Dieser war bereits ein erwachsener Mann. „Man gewöhnt sich an die Halsbänder.“

„Ich will wieder zu meiner Mama.“ Schniefte der Junge lauter, woraufhin er von einer der Wachen in den Rücken gestochen wurde. Zum Glück nur mit der stumpfen Schale eines Schwertes.
 

Ruffy begutachtete sich die Sklaven, die er aus dem Handel hatte. Seine schwarzen Augen schauten jeden einzelnen von Kopf bis Fuß an.

Eine Sache hatten sie gemeinsam. Sowohl diese Ketten, als auch das Drachenpfoten Zeichen. „So, jetzt sag mir mal, was du mit ihnen machen willst.“ Seufzte Elias. Er hatte seine Hände in seinen Taschen gesteckt, da er bereits erwartete später Ärger zu bekommen. Die Weisen hätten bestimmt gewollt, das der kleine mit ihnen oder einem echten Tenryuubito das erste Mal einkaufen gehen würde.

„Ich lasse sie frei, was den sonst?“ Lächelte Ruffy, während er hinauf zu Elias schaute. Darauf schaute er auf die Ketten und ging auf diese zu. Elias dagegen zog ne Augenbraue hinauf.

„Und wie willst du das anstellen? Willst du sie einfach hier rum laufen lassen?“

„Mhh...“ Murmelte der kleine daraufhin, da er wirklich nicht wusste, was danach sein könnte. Doch zu aller erst mal musste diese Kette ab, sodass er einmal an den Sklaven vorbei schritt. Diese schauten dem kleinen Jungen hinter her. Auch der Fischmensch tat dies, wobei er jedoch ihn mit verengten Augen anstarrte.

„Whaaa... Mama... Papa...“ Schniefte der Sklavenjunge, was Ruffy mit bekam. Er hielt an und besah sich den etwas größeren und doch wohl den ärmeren Jungen.

„Was ist los mit dir? Hast du Schmerzen?“

Der Prinz zog beide seiner Augenbrauen hinauf, woraufhin der andere Junge ein weiteres Mal an sein Halsband fasste. „Es tut so weh... es ist so eng...“

„Hu?“ Jetzt sah Ruffy auch, das diese Ketten anscheinend an diesem Halsband hingen, sodass er näher an den Jungen trat. Dieser jedoch vertraute dem anderen Jungen, da er ja selbst noch ein Kind war und noch kein anderes Tenryuubitorenkind kannte. „Da ist nen Riss. Mann kann es also öffnen.“ Flüsterte Ruffy, ehe er seine Hände hoch hob und auch die Kette anfasste. Er jedoch zielte direkt auf den Riss und auf die beiden Knöpfe daneben.
 

In diesem Moment sackten die Herzen der einzelnen Personen um ihn herum regelrecht auf den Boden. Die anderen Sklaven wussten ganz genau, was dies zu bedeuten hatte und sie wollten weg springen, ehe sie davon getroffen werden würden. Die Ketten würden es aber nicht zu lassen.

Die Wachen und auch Elias dagegen schrien auf.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Whaa... hoffentlich wird das nächste Kapitel kein Adult werden. Ö.Ö Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  fahnm
2014-11-16T20:58:49+00:00 16.11.2014 21:58
Spitzen Kapitel^^
Antwort von:  Piraten-engel
25.11.2014 22:10
=D
XD
Von:  Gintsuki
2014-11-16T16:21:48+00:00 16.11.2014 17:21
Hallo :)
Ein super Kapitel :D
Tja, nun musste Ruffy wohl lernen, was Sklaven sind...
Hoffentlich geht das gut aus!
Ganz liebe Grüße

Gintsuki
Antwort von:  Piraten-engel
25.11.2014 22:11
Kannst du bald schon lesen.
Zum Glück hatte ich es auf der Externen gehabt. =) (PC kaputt)
Danke für das kommi. ^^
Von:  Lawkid
2014-11-16T14:44:56+00:00 16.11.2014 15:44
Hy.
Geiles Kapi.
Ich hoffe die Situation geht gut aus.
Auch wenn ich nicht sicher bin ob sie das wirklich tut.
Ich hoffe du schreibst schnell weiter.
LG deine Lawkid
Antwort von:  Piraten-engel
25.11.2014 22:12
*kicher* Danke fürs Kommi. ^^
Das Kapitel ist am hochladen, auch wenns etwas später ist.
(Mein PC ist hinüber gegangen in den 7. Himmel. XD)


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