Zum Inhalt der Seite

Vampires vs. Humanity

Captured by Vampires
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Long time no see. Zuerst möchte ich mich bei all meinen Lesern entschuldigen, dass ich nun wirklich eine halbe Ewigkeit nichts mehr hochgeladen habe. Die weiteren Kapitel existierten schon längst aber ich musste mich auf so viele andere Dinge konzentrieren, dass mir die Zeit und auch irgendwo die Lust fehlte. D:
Ich hoffe ihr verzeiht mir und freut euch endlich über neuen Lesestoff ;) Ich werde zusehen, dass ich wieder jede Woche ein Kapitel an den Start bringe.
Da dieses Kapitel, wie angekündigt, nur Byous POV darstellt und dementsprechend kurz ist, lade ich auch gleich noch Kapitel 11 hoch. Macht euch auf eine Menge 'Drama, Baby Drama' gefasst :D Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Touch

Byous POV
 

Er hatte sie gesehen. Jin gesehen, der Kai glücklich und zufrieden umarmt hatte bevor sie getrennte Wege gingen. Ein merkwürdiges Ziehen hatte seine Brust heimgesucht als er das ehrliche Lächeln im Gesicht des Menschen gesehen hatte. Eigentlich war er nur nach unten gegangen, um in der Küche einen kleinen Snack einzunehmen. Sein Hungergefühl hatte ihn nicht schlafen lassen. Gut und die Gedanken an den Kleinen, der nun in seinem Zimmer verschwand. Wie gerne wäre er ihm gefolgt, hätte sich neben ihn gelegt und ihn in seine Arme gezogen um friedlich schlafen zu können.

Stopp! Nein! Das war nicht, was er wollte. Er wandte den Blick ab und lehnte sich an die Wand, bis die Luft rein war. Wieder sah er um die Ecke und fixierte die Tür des Doktors. Langsam bewegten sich seine Beine auf diese zu und blieben davor stehen. Er hob die Hand an den Türgriff und hielt inne. Was zur Hölle war er gerade im Begriff zu tun? Byou presste die Lippen aufeinander, schüttelte den Kopf und ging, solange er noch konnte. Sein Hunger war vergessen. Der Appetit war ihm definitiv vergangen. Das Bild des glücklichen Menschen hatte sich auf seiner Netzhaut eingebrannt und wollte einfach nicht verschwinden. Es war nicht mal so, dass es ihn störte Jin glücklich zu sehen. Nein. Es störte ihn, dass nicht er der Grund dafür war.

Warum auch immer. Es war doch wirklich zum Kotzen. Mit schnellen Schritten wandte er sich ab und lief in den ersten Stock, wo er sich umsah. Er wusste, was er tun musste. Der Kleine musste aus seinem Hirn verschwinden. Er brauchte Ablenkung und er wusste, wo er diese bekam. Zielsicher steuerte er die Tür am Ende des Ganges an. Ohne anzuklopfen betrat er den Raum und sah zu dem Vampir, der in seinem Bett lag und schlief. Manabu. Er schloss die Tür hinter sich und lehnte sich gegen diese während er unschlüssig zum Bett sah. Sollte er das wirklich tun? Eben hatte es sich noch nach einer guten Idee angehört aber jetzt, wo er hier stand, war er sich definitiv nicht mehr so sicher. "Willst du die ganze Zeit da stehen bleiben wie ein irrer Stalker oder kommst du her und tust das, weshalb du hergekommen bist?", ertönte die schläfrige Stimme des Rothaarigen und holte ihn aus seinen Gedanken. Verdammt. Manabu war also wach oder er war zumindest durch ihn wach geworden. Angestrengt presste er die Zähne aufeinander, während er innerlich mit sich selbst kämpfte. Seine Dämme waren dabei zu brechen und das musste er verhindern. Scheiß auf das schlechte Gewissen, das sich gerade breit machen wollte. Er tat nichts Falsches! Zur Hölle, er würde sich Jin aus seinem Kopf vögeln lassen und dann war alles wieder gut. Ganz sicher.

Schließlich stieß er sich von der Tür ab, öffnete die Bändel seiner Pyjamahose, die er sich vorhin übergezogen hatte, und stieg aus dieser bevor er sich zu Manabu ins Bett legte. Dieser rieb sich kurz die Augen und betrachtete seinen Besucher aus hellen Augen. Warum er gekommen war, interessierte den Jüngeren nicht, Hauptsache er kam überhaupt mal wieder zu ihm. Schon viel zu lange hatte Byou sich nicht mehr blicken lassen, verhielt sich abweisend aber anscheinend hatte er nun doch wieder Sehnsucht.

Byou betrachtete die feinen Gesichtszüge des Anderen, hob die Hand um sie an dessen Wange zu legen nur um mit dem Daumen über dessen geschwungene Lippen zu streichen. Normalerweise ging er nicht so zärtlich mit dem Rothaarigen um aber heute war ihm irgendwie danach, zumindest vorerst. Manabu wusste ihn zu reizen und so konnte seine Stimmung doch schnell umschlagen. Der Kleinere sah ihn etwas verwirrt an bevor er die Lippen öffnete und Byous Daumen mit seiner Zunge anstubste. Er hob die Hand und legte sie an die des Vampirs, löste sie von seiner Wange und schob sich rittlings auf den Dunkelblonden. Langsam beugte er sich hinab und die Spitzen seiner langen Haare kitzelten den Vampir ehe er Byou in einen schnell leidenschaftlich werdenden Kuss zog. Seine Hände ruhten zunächst auf Manabus Hüften bis sich eine Hand löste, über dessen Seite strich ehe sie in seinem Nacken verharrte. Er verkrallte sich leicht in die roten Strähnen und erwiderte den Kuss als ob sein Leben davon abhing. Irgendwie tat es das auch, denn er war ja nicht ohne Grund hergekommen. Nein, er durfte nicht an ihn denken, nicht jetzt. Er musste Jin endlich loswerden weshalb er Manabus Lippen neckte, sie etwas anritzte und die wenigen Blutstropfen ableckte. Manabu sah ihn aus glühenden Augen an, worauf er sich löste und sich dem schlanken Hals des Jüngeren widmete, ihn ausgiebig koste, zaghaft hinein biss, ohne die Haut zu brechen um als Dank dafür, ausgiebiges Keuchen von Seiten Manabus zu erhalten. Langsam erhob er sich, schob dabei den Anderen ebenfalls nach oben und widmete sich dessen Oberkörper, ließ die Zunge über die schmale Brust wandern um diese zu kosen. Manabu krallte sich in seine Schultern, was ihm selbst ein leises Keuchen entlockte. Der Jüngere hatte den Kopf in den Nacken gelegt und genoss die Behandlung, die ihm zu Teil wurde. Dennoch war es merkwürdig, wie zärtlich Byou mit ihm umging. Sofort entflammte seine Hoffnung, dass der Dunkelblonde doch mehr für ihn empfand, als bisher zugegeben. War es vielleicht so? Byou unterbrach seine Gedanken, als er ihn knapp unterhalb der Brust biss. Gierig trank er wenige Schlucke des Blutes und löste sich dann. Byou richtete sich auf und grinste den Rothaarigen mit blutigen Lippen an, der ihn sofort in einen stürmischen Kuss verwickelte und zurück in die Kissen drückte. Lüstern leckte er dem Anderen über die Lippen, um die letzten Reste seines eigenen Blutes aufzunehmen. Er löste sich von Byous Lippen, grinste verrucht und ließ dem Anderen nun dieselbe Behandlung zu Teil werden, die er eben genossen hatte. Er sollte diese Nacht nie vergessen weshalb er sie für den Dunkelblonden so unvergesslich, wie möglich, gestalten wollte.

Byous Hände wanderten den schlanken Körper auf und ab während er immer wieder über die Haut kratzte. Quälend langsam schob sich der Rothaarige tiefer, küsste sich über Byous Bauch bis er an dessen enganliegender Designerunterwäsche angekommen war. Er verstand nicht wirklich, warum es der Ältere auf diese Marke abgesehen hatte, aber eines wusste er und zwar, dass sie ihm wunderbar standen. Jedoch war ihm das Teil gerade viel zu lästig weshalb er die schlanken Finger unter den weißen Bund schob und grinsend aufsah während er den Stoff immer weiter nach unten zog. Byou sah Manabu dabei zu und knurrte erregt. Der Andere wusste wirklich, wie er einen Mann bezirzen konnte und das war gerade mehr als nur sexy. Unterstützend hob er seine Hüfte an, damit Manabu ihn gänzlich von dem störenden Teil befreien konnte und ließ sich dann wieder in die Matratze sinken, worauf der Jüngere dort weitermachte, wo er aufgehört hatte. Genießend schloss er die Augen und ließ sich fallen. Die Lippen des Anderen waren wie Balsam für seine aufgewühlte Seele und beruhigten das innere Chaos. Manabu wusste wirklich, was er tat und berauschte, durch gezielte Berührungen, seinen Körper. Das Gefühl war unbeschreiblich und leerte seinen Kopf. Nur noch seine steigende Lust zählte weshalb er leise murrte als Manabus Berührungen erstarben. Sein Hirn war schon so benebelt, dass er kaum bemerkte, wie sich der Jüngere an seinem Lendenbereich zu schaffen machte. Erst als dessen Zähne seine Haut durchbohrten, keuchte der Dunkelblonde zunächst erregt, dann erschrocken auf. Für einen Moment genoss er die aufkeimende Lust bis ihn ein Flashback heimsuchte. Er fand sich in der Nacht wieder, als Jin das Bild gefunden hatte weil er neugierig gewesen war. Byou wollte die Augen öffnen aber er konnte nicht, sah sich wieder über dem Kleineren, der ihn so ängstlich angesehen hatte und gefesselt alles über sich ergehen ließ. Er hatte ihn an genau derselben Stelle gebissen und konnte wieder den Geschmack seines Blutes auf der Zunge spüren. Jins Körper hatte gebebt und er hatte es genossen mit anzusehen, wie sich der Kleinere gegen die Lust wehrte, die sich in ihm ausbreitete. Als die Bilder voranschritten zu dem Moment, an dem er auf ihm lag, seinen eigenen erregten Unterleib gegen Jins pressend, schlug er die Augen auf und zog Manabu hektisch von sich runter, sodass dieser polternd zu Boden fiel. Keuchend und mit geweiteten Augen saß er kerzengerade im Bett und sah an sich herunter. Seine Erregung war verschwunden und auch der Biss war schon längst verheilt. Seufzend fuhr er sich durch die Haare. "Scheiße...", fluchte er kaum hörbar, sprang auf und schlüpfte wieder in seine Sachen. Manabu betrachtete den Älteren aufgebracht, rappelte sich auf und war auch schon bei ihm. "Hey! Was soll denn der Scheiß jetzt? Wo willst du hin? Ich dachte, wir haben etwas Spaß?", maulte er verwirrt aber Byou schüttelte nur den Kopf. "Vergiss es.", warf er nur ein und verließ blitzschnell den Raum.

Was hatte er sich nur dabei gedacht? Er konnte Jin nicht vergessen und erst recht nicht so. Manabu tat ihm tatsächlich leid. Er hatte ihn ausnutzen wollen und das hatte, bis zu dem Biss, auch wunderbar funktioniert. An dieser Stelle. Ab da war alles über ihm eingestürzt. Einfach so. Die Dämme waren am brechen und er konnte nichts dagegen tun. Er wusste gerade nicht mal wo er überhaupt hinlief weshalb er seine Beine endlich dazu bringen konnte stehen zu bleiben. Verwirrt sah er sich um und erkannte wo ihn seine Füße, in seiner mentalen Abwesenheit, hingetragen hatten. Er stand erneut vor Jins Tür und schluckte trocken. Es war mittlerweile schon Vormittag, also standen die Chancen gut, dass Jin und dessen Bodyguard Kai schon längst schliefen. Mit zittriger Hand griff er nach der Türklinke und drückte sie in Zeitlupe nach unten, um kein Geräusch entstehen zu lassen. Sofort schlug ihm Jins Geruch mit voller Wucht ins Gesicht. Er unterdrückte ein Keuchen und hielt sich kurz am Türrahmen fest weil er den Verdacht hatte, sonst umzukippen wie ein Sack Reis. Sollte er wirklich reingehen? Bevor sein Kopf entschieden hatte, stand er auch schon im Raum, hatte die Tür soweit es möglich war angelehnt ehe er das Bett anvisierte. Jin schlief seelenruhig. Langsam ging er auf den Kleineren zu, stand nun neben dem Bett und betrachtete das friedliche Gesicht bis sein Blick auf Wanderschaft ging. Der Brünette hatte seine Decke teilweise von sich geschoben und lag nun zur Hälfte auf dieser. Sein Blick glitt über den schmalen Körper, die sich hebende und senkende Brust bis hin zu den zierlichen Hüften und das eine frei gelegte Bein. Er presste die Kiefer aufeinander und streckte die Hand nach Jin aus, bis dieser sich kurz rührte und leise seufzte. Hätte sein Herz geschlagen, es wäre spätestens jetzt stehen geblieben. Erschrocken starrte er den Anderen an, der aber noch immer tief und fest schlief, jetzt aber auf dem Rücken lag. Vorsichtig setzte er sich auf die Bettkante und verzog kurz das Gesicht, als das Gestell einen knarzenden Ton von sich gab. Die ganze Zeit beobachtete er Jin, lauschte seinem ruhig schlagenden Herzen, ob dieser aufwachte aber das blieb zum Glück aus. Nun hob er erneut die Hand und strich dem Schlafenden ein paar verirrte Strähnen aus dem Gesicht. Ein kleines Lächeln legte sich auf seine eigenen Lippen während er ihn so beobachtete. Sachte ließ er die Rückseite seiner Finger über die weiche Wange des Anderen gleiten und seufzte tief. Es war ein schönes Gefühl seine warme Haut zu berühren. Doch dann blieb sein Blick an Jins leicht geöffneten Lippen hängen, die ihn magisch anzogen. Nein. Das würde zu weit gehen. Er durfte das nicht tun, auch wenn er sich danach sehnte. Niemals hatte er diese Grenze überschritten und nun war er kurz davor, dem Menschen einen Kuss zu stehlen.

Er leckte sich kurz über die Lippen bevor sein Herz erneut die Kontrolle übernahm und er sich über Jin gebeugt, wiederfand. Er hing wenige Zentimeter über dem schönen Gesicht und betrachtete es. Scheiß drauf. Er würde es nie erfahren und er musste einfach wissen, wie sich diese Lippen anfühlten. Nervosität stieg in ihm hoch als er die letzte Distanz überwand und die vollen Lippen des Brünetten mit seinen verschloss. Sofort erwachte etwas in ihm als er diese wundervollen weichen Lippen mit seinen koste, ihren Geschmack fest in sich verankerte und sich dann, schweren Herzens, löste. Noch für einen kleinen Moment blieb er sitzen und betrachtete den Brünetten, der niemals etwas von seiner Tat erfahren würde. Seufzend stand er auf, bis sich eine Veränderung in Jins Herzschlag bemerkbar machte. Vielleicht träumte der Kleinere nur. Ja, man konnte es sich immerhin versuchen einzureden. Innerlich betete er, dass der Andere nicht wach wurde und ihn erwischte. Jedoch wurde er enttäuscht. Ein verschlafenes Seufzen drang an sein Ohr weshalb er den Kopf hängen ließ. Vielleicht bemerkte Jin ihn ja gar nicht, wenn er sich nicht rührte. Immerhin war der Raum verdammt dunkel bis ihm auffiel, dass er vergessen hatte die Tür zu schließen. In den Gängen brannte immer Licht und ein schwacher Strahl zog sich durch den Raum, dicht an ihm vorbei, zum Bett. Scheiße.

Er hörte wie Jin sich bewegte und die Decke raschelte bis sich sein Herzschlag erneut beschleunigte. "Byou?" Seine Stimme klang verschlafen, überrascht und fragend zugleich. Was sollte er sagen, was tun? Schluckend hob er den Kopf, drehte sich zu dem Anderen um, der nun auf der Seite lag und zu ihm sah. Byou erkannte, dass es dem Kleineren schwer fiel überhaupt wach zu bleiben. Vielleicht erinnerte dieser sich nach dem Aufstehen schon gar nicht mehr daran, dass er überhaupt da gewesen war. Ja darauf musste er nun bauen.

"Ja...", bestätigte er schon fast flüsternd und überbrückte die Distanz erneut, stand neben dem Bett und betrachtete den Menschen. "Träume ich?" Blinzelnd sah Byou auf und lächelte schwach. Das war seine Chance. Er beugte sich erneut zu dem Brünette und strich ihm durchs Haar. "Ja und jetzt schließ wieder die Augen. Alles ist gut.", erwiderte er sanft und ehe er sich versah, packte Jin seine Hand und schmiegte seine Wange an diese. Byou presste die Lippen aufeinander und verfluchte sein Kommen. "Bleibst du bei mir?" Die Frage ließ seinen Verstand abstürzen. Error. System abgeschmiert. Neustart? Vergiss es. Jins Wärme drang durch seine Haut und wärmte seine kalte Hand. Er konnte nicht bleiben. Nein. Es ging nicht. Wenn er es nicht schaffte frühzeitig zu verschwinden, bekam er ein mächtiges Problem mit Kai und vermutlich auch mit dem Kleinen. Byou hätte sich verprügeln können. Warum war er nur hergekommen? Jetzt hatte er den Salat. "Byou...komm endlich ins Bett..." Jin sah ihn an aber er war sich nicht sicher, ob der Brünette tatsächlich wach war oder womöglich nur sein Unterbewusstsein. Aber eines wurde ihm klar, ein Teil von Jin wollte, dass er bei ihm war. Als er auch noch an seinem Arm zog, wehrte er sich nicht. Er war vollkommen überfordert. Sein Hirn produzierte keine klaren Zusammenhänge mehr. Die Masse in seinem Kopf hatte Jin soeben zu Brei verarbeitet. Nun lag er neben dem Brünetten und verkrampfte sich, als dieser sich auch noch an seine Seite schmiegte und den Kopf auf seine Brust bettete. Verflucht. Das würde ganz übel ausgehen. Wirklich übel. "Gute Nacht...", murmelte Jin bevor sich dessen Herzschlag wieder beruhigte und er anscheinend erneut schlief. Wenigstens würde einer von ihnen schlafen. Er würde es nicht. Die Gefahr, dass er nicht rechtzeitig wegkam, war viel zu groß, abgesehen davon, dass er diesen warmen weichen Körper im Arm hatte, dessen Atem ihn leicht kitzelte und er diesen Moment einfach nicht durch Schlaf vergeuden wollte. Nein er verschränkte einen ungenutzten Arm hinter dem Kopf und betrachtete den Menschen, der sich an ihn klammerte als ob sein Leben davon abhing. Vorsichtig strich er mit den Fingern über dessen Rücken, kraulte abwesend die weiche Haut und verfiel ein wenig in Trance.

Nach einer Weile schloss er langsam die Augen und döste ein wenig. Die mollige Wärme des Kleineren durchdrang seinen Körper und machte ihn schläfrig. Toll. Jetzt konnte er schlafen. Super Timing. Langsam öffnete er die Augen und starrte wieder in die Dunkelheit. Er durfte nicht einschlafen, so gerne er auch wollte. Sein Blick glitt wieder zu Jin, der ganz friedlich da lag und schlief. Sachte hob er die Hand und strich erneut ein paar Strähnen aus seinem hübschen Gesicht. "Was machst du nur mit mir?", hauchte er fast tonlos und begann leicht zu lächeln während er seinen Arm wieder um den zierlichen Körper schlang. Seufzend rieb er sich die Augen. Er musste gehen. Die Erkenntnis traf ihn hart aber er war kurz davor einzuschlafen und das durfte er nicht riskieren. Es gab keine Zukunft für sie. Niemals. Wieder zog es in seiner Brust worauf er nur das Gesicht verzog. Jin hatte ihn dazu gebracht wieder etwas zu fühlen. Der Kleine hatte sich einfach auf leisen Samtpfoten in sein Herz gestohlen und nun standen sie Beide an einem Punkt, an dem es nicht weiterging oder besser gesagt, nicht weitergehen durfte. Er war nicht gut für ihn. Jin war ein netter junger Mann voller Lebensfreude und er war einfach nur er selbst. Mit ihm würde diese empfindliche Blüte verwelken. Das konnte er nicht zulassen, weshalb er Jin etwas anhob und sich von ihm löste. Behutsam achtete er darauf den Kleinen nicht zu wecken und setzte ihn langsam wieder auf der Matratze ab. Jedoch hatte er die Rechnung ohne den Brünetten gemacht, der sofort wach wurde und erneut nach seiner Hand griff. Was zur Hölle war nur los mit dem Kerl? Hatte er wirklich so eine selbstzerstörerische Ader? "Geh nicht...lass mich nicht wieder alleine..." Die Worte brachen ihm das Herz. Hatte Jin es etwa so empfunden? Gut, es entsprach der Wahrheit. Er hatte ihn nach seinem kleinen Austicker alleine gelassen. Wenn er nicht gegangen wäre, hätte er sich vermutlich zu Dingen hinreißen lassen, die er nicht verantworten konnte. Damals hatte er einfach Abstand gebraucht und es war ihm egal gewesen, wie es Jin erging und doch wunderte es ihn umso mehr, dass der Kleine ihn anscheinend vermisste. Er vermisste ihn doch, oder nicht? Immerhin hielt er ihn gerade vehement davon ab zu gehen, sagte Dinge, die sein Herz bluten ließen und doch konnte er ihm diesen Wunsch nicht erfüllen. "Sschh. Es ist alles gut. Ich gehe nicht weg." Das war eine Lüge aber sie beruhigte den Brünetten sodass er schon bald wieder eingeschlafen war. Langsam entzog er ihm seine Hand, beugte sich über ihn und hauchte dem Schlafenden einen Kuss auf die Schläfe ehe er endlich das Zimmer verließ, bevor er es nicht mehr konnte. Vorsichtig schloss er die Tür hinter sich und huschte in Sekundenschnelle durch das Haus bis er endlich im Schutze seines Zimmers war. Langsam schlurfte er zu seinem Sofa, griff sich eine Zigarette und zündete diese an. Seufzend stützte er beide Arme auf seinen Beinen ab und umfasste sein Gesicht. Scheiße. Was hatte er getan? War er denn verrückt geworden? Sein Innerstes glich einer Achterbahn. Einerseits machten ihm Jins unterbewusste Aussagen Hoffnung aber auf der anderen Seite wurde ihm dadurch umso deutlicher bewusst, dass er Jin nur schaden würde, wenn sich mehr aus der Sache entwickelte. Genervt zog er an seiner Zigarette ehe er leise lachte. Er war nicht glücklich. Nein, er war verzweifelt. Ruki hatte Recht gehabt. Dieser kleine Scheißkerl hatte ihn in einem Sekundenbruchteil durchschaut. Er hatte sich in Jin verliebt. Einen Menschen.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Kao
2015-04-26T22:12:18+00:00 27.04.2015 00:12
Ach ja..... Süßestes Byou aller Zeiiiten xD
Manabu kann einem schon fast leid tun.....niiicht xD


Zurück