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Vampires vs. Humanity

Captured by Vampires
von

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Fateful Meeting

Gelangweilt blätterte ich durch die aktuellsten Untersuchungsergebnisse. Kein Fortschritt.

Seufzend klappte ich den Ordner zu und ließ ihn auf meinem überfülltem Schreibtisch sinken. Für einen Moment schloss ich die Augen und rieb mir die Nasenwurzel. Da kam wohl eine Kopfschmerzattacke auf mich zu. Es war aber auch zum Kotzen. Schon seit Monaten arbeitete ich an einem Selbstheilungsmittel und jeder neue Versuch scheiterte.

Ich konnte die Selbstheilungskräfte dieser Biester einfach nicht extrahieren. Egal was ich anstellte, wie ich an die Sache ranging, ich hatte keinen Erfolg. Dabei stand dieses Projekt auf der Prioritätenliste ganz oben und mein Chef machte langsam Druck. Ich musste endlich Erfolg haben, auch wenn er noch so klein war. Andernfalls würde ich schneller meinen Posten, als leitender Wissenschaftler, verlieren als ich Vampir buchstabieren konnte.

Ein zaghaftes Klopfen riss mich aus meinen Gedanken weshalb ich die Augen öffnete und genervt meine Bürotür anstarrte. Wer störte denn nun schon wieder?

"Herein.", murrte ich und versuchte das Chaos auf meinem Schreibtisch etwas zu ordnen. Zögerlich öffnete sich die Edelstahltür und meine Assistentin Makoto betrat den Raum. Sie hielt diverse dünne Aktenordner im Arm, was mir bedeutete, dass noch mehr Arbeit auf mich wartete. Wunderbar. Ich hatte ja auch nicht genug zu tun. Nein, mir stand das Wasser ja nur bis zur Nase aber natürlich, halst mir ruhig noch mehr Arbeit auf als nötig. Ich entschied, dass ich dem Chaos auf meinem Tisch gerade nicht Herr werden konnte und widmete mich Makoto, die nun unsicher lächelnd vor meinem überladenen Schreibtisch stand. "Was ist?" Ja ich klang genervt. Warum auch nicht? Ich wollte einfach nur meine Ruhe haben und mich noch etwas entspannen bevor ich mich nach der Arbeit mit Ayumi traf.

Makoto hielt mir die Akten entgegen und schien etwas irritiert. Gut, vielleicht sollte ich erwähnen, dass ich normalerweise ein freundlicher Geselle war, solange man nicht das halbe Labor abfackelte. Ich nahm ihr die Akten ab ehe ich ihr einen fragenden Blick zuwarf. Würde sie heute nochmal sprechen oder litt Makoto jetzt unter spontaner Stummheit? Sie schien sich wieder zu fangen und lächelte peinlich berührt während ich mich wieder zurück lehnte. Die Akten beachtete ich erst mal nicht. Makoto würde mir schon erzählen was wichtig war. Wozu hatte man Assistenten? Sie räusperte sich und lächelte erneut. Meine Güte. Was war denn heute los? "Ehm, das sind neuen Testobjekte. Sie sind gerade eingetroffen und Dr. Shinjama möchte, dass Sie diese selbst in Augenschein nehmen, um zu entscheiden, welches Objekt für Ihr Projekt in Frage kommt." Ich hob eine Braue und seufzte erneut tief. Toll. Das war anscheinend die Strafe für meine Erfolglosigkeit. Jetzt durfte ich mich auch noch mit der persönlichen Auswahl beschäftigen. Normalerweise lies ich das für mich machen. Meine Mitarbeiter waren in der Hinsicht genauso fähig wie ich. Abgesehen davon, dass es eh fast keine Unterschiede gab. "Na gut. Wenn es sein muss." Ich erhob mich ächzend aus meinem Chefsessel, schnappte mir die Akten und lief um meinen Schreibtisch herum zur Tür. Langsam wurde ich wirklich alt. Vielleicht würde Sport helfen, wenn ich denn Zeit hätte, welchen zu treiben. Die Arbeit verschlang fast alles, was ich an Zeit anzubieten hatte. Ich wusste nicht mal, wann ich das letzte Mal ausgeschlafen hatte. Ich musste mich mit maximal fünf Stunden zufrieden geben ansonsten konnte ich meine Tagesabläufe komplett vergessen. Manchmal fragte ich mich wirklich wie ich da noch Zeit für meine Freundin fand. Wie hatte ich es überhaupt geschafft schon seit zwei Jahren in einer festen Beziehung zu stecken? Darüber sollte ich mir wirklich Gedanken machen.

Makoto folgte mir während wir durch die weißen sterilen Gänge liefen. Die Neuankömmlinge lagerten wir zunächst in kleinen Zellen, ein Stockwerk tiefer. Der Aufzug war schon in Sichtweite und doch entschloss ich mich das Treppenhaus zu nutzen. Für ein Stockwerk musste ich nun wirklich nicht auf den Stahlkasten warten. Außerdem konnte einem alten Mann wie mir, ein bisschen Treppen steigen nicht schaden.

Unten angekommen, öffnete ich die Tür und betrat das Stockwerk, dicht gefolgt von Makoto, die immer noch ungewöhnlich schweigsam daher kam. Normalerweise textete sie mich mit diversen Geschichten zu, die mich nicht interessierten. Jedoch hatte ich mich mit der Zeit daran gewöhnt, weshalb es nun recht ungewöhnlich war, dass sie so viel schwieg. Wir erreichten die Schleuse. Hier kam nur rein, wer einen Ausweis für diese Sicherheitsstufe besaß und durch die biometrische Kontrolle kam. Zielsicher löste ich den Clip meines Ausweises von meinem Kittel, zog ihn durch den Kartenschlitz ehe das Lämpchen grün leuchtete. Hürde eins genommen. Die Wachmänner betrachteten jeden ganz genau, der diesen Bereich betreten wollte. Klar, ich war bestimmt ein Vampir und wollte jetzt meine Freunde retten. Mit Sicherheit nicht. Wenn ich ein Vampir wäre, würde ich diesen Wolkenkratzer meiden. Weiträumig. Kontinental! Die nächste Passage kontrollierte meine Iris, wozu ich mein Auge in einen Sensor hielt und darauf wartete einen positiven Ton zu hören. Jetzt kam der unangenehme Teil, den ich jedes Mal hasste. Die Phoenix Corporation hielt es ganz genau mit ihren Mitarbeitern. Pässe konnte man Fälschen, Irisscanner überlisten aber den Bluttest konnte man nicht so leicht hinters Licht führen. Ich drückte meinen Daumen also auf die kleine Nadel, die sofort einen Blutstropfen aufsaugte, analysierte und mit einem erneuten positiven Geräusch die Tür vor mir öffnete. Ich wartete kurz darauf, dass Makoto sich wieder zu mir gesellte während ich mir den Daumen in den Mund steckte um die Blutung zu stoppen. So ein Mist aber auch.

Wieder vollständig gingen wir zum Zellenabteil, dessen Tür ich wieder mit meinem Ausweis öffnete und hinein trat. Ein Wachmann sah mich überrascht an. Ja, ich war schon lange nicht mehr hier gewesen. Ich war eben beschäftigt, wichtig. Wie auch immer. Ein kurzes freundliches Nicken meinerseits ehe ich mich den Zellentüren zuwandte. Nun musste ich doch die Akten durchsehen. Es waren fünf Neuzugänge. Einen davon durfte ich auswählen. In der heutigen Zeit fanden wir kaum noch brauchbare Objekte, weshalb jedes Projekt maximal einen neuen Teilnehmer auswählen durfte. Ich hielt meine Testobjekte lange genug am Leben und ließ diese erst dann vernichten, wenn ich gar nichts mehr mit ihnen anfangen konnte. Nachdenklich sah ich durch die Akten, in denen nie viel stand. Ich benötigte auch keinen Lebenslauf um einen auszuwählen. Eigentlich geschah das nur durch Zufall oder vielleicht sogar Sympathie, falls man es so nennen konnte. Eine spontane Entscheidung eben. Ich schloss die letzte Akte und reichte den Stapel an Makoto weiter. Ich hatte mir zwei potenzielle Kandidaten ausgesucht weshalb ich die Zellen 2 und 3 ansteuerte. Ich hob die Hand und deutete mit dem Zeigefinger jeweils auf beide Zellen. Der Wachmann schaltete das Licht, in den sonst dunklen Zellen, ein damit ich durch die Scheibe sehen konnte. Immerhin hatte ich kein so ausgezeichnetes Sehvermögen wie die Bestien hinter dem Panzerglas. Ich schob meine Hände in die Kitteltaschen und betrachtete Kandidat Nummer eins. Fast gelangweilt glitt mein Blick über den zierlichen Körper des schwarzhaarigen Vampirs. Sie waren gefesselt. Immer. Silber war da sehr effektiv und schwächte sie beträchtlich. Dennoch war das Panzerglas von Nöten und galt unserer Sicherheit. Der Vampir starrte mich aus ängstlichen Augen an und schien zu wimmern, was ich nur vermuten konnte. Sie hörten nicht was wir sagten und umgekehrt. War besser so. Dennoch schien diesem Exemplar klar zu sein, was ihm blühte. War immerhin kein Geheimnis, was wir hier taten. Zumindest unter den Vampiren. Nein. Dieser Kerl war nichts für mich. Ich wandte mich ohne Umschweife der anderen Zelle zu, legte den Kopf schief und betrachtete Kandidat Nummer zwei. Der dunkelblonde Mann hob eine Braue, als er mich erblickte ehe er mir einen tödlichen Blick zuwarf. Hm. Schon interessanter. Der Vampir schien immerhin noch Feuer zu haben. Wohl genährt war er anscheinend auch. Wir hatten festgestellt, dass Vampire abmagerten wenn sie sich nicht regelmäßig von menschlichem Blut ernährten. Tierisches Blut war eine Maßnahme, konnte den Effekt von menschlichem aber nicht lange halten. Das Fazit, die Vampire waren dauerhungrig.

Dieser Vampir war zwar sehr schlank, wirkte aber nicht unterernährt. Perfekt für mich. Ich konnte keine unterernährten Weicheier gebrauchen. Sie mussten durchhalten und dieses Exemplar schien dafür prädestiniert zu sein. Ein fast unsichtbares Lächeln stahl sich auf meine Lippen als ich mich von der Glastür abwandte und dem Wachmann zunickte. Mein Zeichen dafür, dass meine Wahl gefallen war. Sofort hing dieser am Telefon und bestellte Soldaten, die mir mein Wunschobjekt nach oben brachten. Schwer bewaffnet, versteht sich. "Gib mir seine Akte und vernichte die Anderen.", wies ich Makoto an, die mir hektisch die passende Akte reichte und mich nervös ansah. Irritiert betrachtete ich sie für einen Moment ehe ich den Kopf schüttelte und mit ihr erneut mein Reich betrat. Kurz bevor sich unsere Wege trennten, legte ich ihr behutsam eine Hand auf die Schulter worauf sie sofort stehen blieb. "Makoto. Was ist los? Du bist heute so still? Ist alles okay bei dir?" Da war er wieder. Der freundliche zuvorkommende Doktor Jin Miramura. Was war ich doch für ein Held. Sie sah mich allerdings nur aus großen braunen Augen an und lächelte ertappt. "Natürlich Dr. Miramura.", stotterte sie, was mich misstrauisch werden ließ. "Sicher?" Ich musste nachhaken. Das war doch nicht normal. Außerdem war ich chronisch neugierig weshalb mir meine Arbeit vermutlich auch mehr Spaß machte, als meinen Kollegen. Sie nickte leicht und schien nicht wirklich mit der Sprache rausrücken zu wollen. Gut, dann nicht. "Okay. Bereite bitte meinen Untersuchungsraum vor. Ich will direkt heute anfangen. Sag mir Bescheid wenn es da ist." Ja, es. Vampire waren keine Menschen und hatten somit auch nicht zwangsläufig eine weibliche oder männliche Definition verdient.

Mit diesen Worten wandte ich mich ab und betrat erneut mein Büro. Die Akte landete auf den tausend anderen auf meinem Schreibtisch. Seufzend ließ ich mich in meinen Stuhl fallen und genoss die Ruhe. Toll. Jetzt musste ich also doch noch richtig arbeiten. Nicht, dass ich sonst nicht arbeiten würde aber heute war ich doch mehr als faul. Ich brauchte dringend Urlaub. Urlaub, den ich nie bekommen würde solange das Problem nicht gelöst war. Für einen Moment schloss ich erneut die Augen und dachte über Makotos Verhalten nach. Plötzlich fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Hatte sie sich etwa in mich verguckt? Ihr Verhalten schien passend und wenn ich recht darüber nachdachte, war sie schon seit geraumer Zeit merkwürdig drauf. Meine Ignoranz war wirklich königlich. Ich war so beschäftigt, dass es mir ganz offensichtlich nicht aufgefallen war. Leise grummelnd rieb ich mir über die Augen. Das durfte nicht wahr sein. Makoto wusste, dass ich in einer festen Beziehung steckte und selbst wenn nicht, hätte ich mich nie auf meine Assistentin oder sonstige Arbeitskollegen eingelassen. Arbeit und Privates trennte ich strikt. Das gab nur Probleme.

Warum musste sowas immer mir passieren? Okay, ich sah vielleicht ganz annehmbar aus aber Makoto war viel zu jung und ehrlich gesagt, entsprach sie nicht meinem angestrebten Typen. Sie war nicht hässlich aber einfach nicht das, was ich an einer Frau mochte. Ayumi war ganz anders. Langes karamellbraunes Haar, einen anbetungswürdigen Körper und ein Kleidungsstil der weder nuttig noch bieder war. Makoto war eben durch und durch Bioassistentin. Das typische graue Mäuschen. Wieder seufzte ich und schüttelte diese Gedanken ab. Ich musste ihre Gefühle im Keim ersticken, auch wenn das unschön werden würde aber ich konnte sowas im aktuellen Fall nicht gebrauchen. Das Klingeln meines Telefons ließ mich zusammen zucken ehe ich die Augen öffnete und nach dem Hörer griff.

"Hm?"

"Es ist alles vorbereitet Dr. Miramura."

"Gut. Ich bin auf dem Weg." Ich legte auf und stemmte mich aus dem Sessel, schnappte mir die Akte und machte mich auf den Weg zu meinem Untersuchungsraum. Dort angekommen wartete Makoto und mein neues Objekt schon auf mich. Desinteressiert warf ich die Akte auf die Arbeitsplatte ehe ich nach Handschuhen griff und mir diese überzog. Erst dann wandte ich mich dem Stahltisch zu auf dem mein Neuzugang lag. Makoto reichte mir mein Untersuchungsformular ehe sie unserem neuen Freund den Knebel entfernte. Ich befragte meine Testobjekte zunächst bevor ich anfing an ihnen rumzuschneiden. Meine höfliche Art konnte ich nicht unterdrücken, nicht mal bei Vampiren was mir regelmäßig Hohn und Spott von Seiten meiner Kollegen einbrachte. Jedoch war mir das ziemlich egal.

Der blonde Mann ließ seine Kiefergelenke knacken während er mich nicht aus den Augen ließ. Nachwievor funkelte er mich mörderisch an und wäre er nicht gefesselt, würde ich bestimmt als sein abendlicher Snack enden.

"Name?", fragte ich kurz angebunden und als ich keine Antwort bekam, sah ich den Vampir vor mir prüfend an. "Du verstehst mich schon oder?" Man konnte sich da ja nie so sicher sein. Das dunkle Lachen des Vampirs hallte von den Wänden wieder und kurz überkam mich eine Gänsehaut. Interessant. Das war bisher noch nie passiert. Gut, ganz am Anfang meiner Karriere, aber nach drei Jahren ist man doch ziemlich abgehärtet. "Was ist so komisch?" Ich war bemüht gefasst zu wirken, sogar schon gelangweilt aber mir schlug das Herz bis zum Hals. Was sollte das? War ich etwa nervös? Unwahrscheinlich. Ich schüttelte das Gefühl ab und musterte den blonden Mann, der mich belustigt ansah. "Natürlich verstehe ich dich. Ich bin ja nicht minderbemittelt." Ich hob eine Braue. Das war ja ein ganz witziges Exemplar. Naja ein wenig Unterhaltung konnte nicht schaden, in diesem sonst so eintönigen Alltag. "Wundervoll. Dein Name?", hakte ich nun mit etwas mehr Nachdruck nach während er den Kopf schief legte und mich musterte. Was war denn heute nur los? Hatte ich einen fetten Pickel auf der Stirn oder warum starrte mich heute jeder so an? War ja nicht auszuhalten. "Byou und mit wem habe ich das Vergnügen?" Ich füllte die erste Spalte aus ehe ich wieder aufsah. "Dr. Miramura. Alter?" Interessant. Sonst erkundigte sich keiner nach meinem Namen. Vielleicht würde ich dieses Exemplar etwas länger leben lassen. Immerhin schien er gesprächig und vielleicht würde ich dadurch doch irgendwann den Durchbruch schaffen. "Uh. Der große Doktor höchstpersönlich. Da hatte ich ja Glück." Jetzt hatte er meine volle Aufmerksamkeit. "Mein Ruf scheint mir voraus zu eilen. Alter?" Ich wollte mir meine Neugier nicht anmerken lassen. War ich wirklich schon bekannt unter den Vampiren? Das war doch eigentlich unmöglich. Kein Vampir verließ diesen Komplex lebend um, auch nur ein Wort darüber verlieren zu können, was hier vor sich ging. Jedoch lachte mein Objekt namens Byou wieder und erneut huschte ein Schauer über meinen Rücken. "Sagen wir es so Doktor. Jeder möchte Sie gerne mal kennenlernen und ein paar nette Dinge mit Ihnen anstellen, die Sie natürlich nicht überleben. Versteht sich von selbst. Wie alt ich bin? Das geht keinen etwas an. Was soll die Fragerunde? Kann ich etwas gewinnen wenn ich brav die Fragen beantworte?" Er grinste mich kampfeslustig an und ich musste ein Grinsen unterdrücken. Schade, dass mein Gegenüber ein blutsaugender Mörder war, ansonsten hätte ich mich vielleicht an seiner Art erfreuen können. "Leider nein. Blutsaugende Monster sind leider von der Gewinnausschüttung ausgeschlossen." Ich wollte klar machen, dass wir uns hier nicht zum Kaffeekränzchen trafen sondern ich hier die Macht hatte und nicht er. Jedoch schmunzelte der Blonde nur und nickte theatralisch. "Natürlich." Ich seufzte tonlos und notierte alles was mir auffiel ehe ich Makoto das Klemmbrett reichte und den Tisch mit sämtlichen Utensilien zu mir zog. Natürlich wurde ich strengstens beobachtet und die blauen Augen des Vampirs ließen mich keine Sekunde aus den Augen. Die meisten Vampire in diesem Land behielten ihre dunkle Augenfarbe aber wenige seltene Exemplare konnten mit einer, für uns Japaner, ungewöhnlichen Farbe glänzen. Ich musste zugeben, ich hatte diese am liebsten. Mich faszinierte einfach, wie es dazu kam. Herausgefunden hatte ich es bisher aber noch nicht. Wie so vieles andere.

Ich griff nach einer Spritze und einem Schlauch zum Abbinden. Vampire hatten einen ordentlichen Blutdruck, der ihre Zellen versorgte auch wenn ihr Herz nicht mehr schlug. Ein Mysterium, das sich uns noch nicht erschlossen hat aber daran arbeitete einer meiner Kollegen. Mit ruhigen Händen legte ich den Schlauch an, bevor die Nadelspitze die blasse Haut durchstach. Summend zog ich die komplette Spritze auf, zog die Nadel aus seinem Arm und beobachtete die Einstichstelle. Sie verheilte sofort. Es war so faszinierend und doch konnte ich das Geheimnis nicht lüften. Natürlich würde das Mittel einige Menschen ihre Stelle kosten aber dafür konnten wir alles heilen. Das war wichtiger als Arbeitsplätze. Nun griff ich zum Skalpell. Ich brauchte eine Gewebeprobe und überlegte woher ich sie dieses Mal nahm. Mein Exemplar lag nur in Unterwäsche da. Das war einfacher und so wirklich stören, tat es keinen. Nachdenklich ließ ich den Blick wandern ehe ich bei seinen Augen ankam, die mich fixiert hielten. "Keine Idee wo du anfangen sollst Doc?" Er provozierte mich oder versuchte es zumindest. Da war er nicht erste und würde auch nicht der letzte sein. Ich ignorierte die Frage gekonnt und entschied mich für seinen Oberarm. Als die Klinge die Haut durchtrennte, wie ein heißes Messer durch Butter glitt, hörte ich Byou fauchen. Niedlich. Es brachte nur nichts. Das Skalpell verrichtete treu seine Arbeit und Makoto hielt mir eine Petrischale hin, damit ich die Probe hinein legen konnte. Das Stück Fleisch schwamm nun in Blut, damit es sich nicht sofort in Asche verwandelte. Dazu neigten die Proben, wenn man sie nicht dementsprechend behandelte. Ich legte das Skalpell beiseite und betrachtete die Wunde, die sich bereits am Schließen war. Der Vampir starrte mir regelrecht Löcher in den Kopf weshalb ich den Blick hob und ihn fragend ansah. "Was ist?" Seine Lippen hatte er zu einem schmalen Strich gepresst ehe er sich wieder etwas entspannte. "Macht's Spaß?" Was für eine Frage. Ein Schulterzucken meinerseits beantwortete die Frage. Ich war nicht hier um Smalltalk zu führen. Daraus bestand nun mal meine Arbeit wobei es mir definitiv keinen Spaß machte an Körpern herum zu schnibbeln. Doch das ging diesen Vampir nichts an.

Ich ging zu Makoto, die bereits dabei war die Gewebeprobe vorzubereiten, damit ich sie im Elektronenmikroskop genauer betrachten konnte. Vielleicht würde mir dieses Objekt endlich helfen diese Selbstheilungskräfte zu verstehen.

Ein paar Stunden später hatte ich meine Erstuntersuchung abgeschlossen. Byou meine lebenden vampirische Laborratte hatte noch einige weitere Probenentnahmen über sich ergehen lassen müssen. So war das hier nun mal. Immerhin war er nicht zum Spaß hier. Gefallen hatte es ihm nicht, was ich sogar nachvollziehen konnte. Sprechen würde ich darüber natürlich nie. Ich rieb mir über die Augen ehe ich mich erhob und die Proben in einem gläsernen Kühlschrank lagerte. Für heute hatte ich genug gearbeitet. Morgen war auch noch ein Tag und davon abgesehen, freute ich mich wirklich auf Ayumi. "So ich mache Feierabend. Lass ihn in die Zelle bringen und mach dann auch Schluss.", sprach ich Makoto zugewandt und sie nickte nur freundlich.

Byou beachtete ich gar nicht, was ich aber besser getan hätte. Immerhin grinste er diabolisch als er mir nachsah. Hätte ich damals gewusst, was diese Ratte vorgehabt hatte, hätte ich Makoto nicht mit ihm alleine gelassen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Sooo. Das war Kapitel Nummer 1. Ich hoffe es gefällt und ihr habt Lust auf einen Nachschlag. Ich freue mich immer sehr über Kommis. :D Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  DieJESSYcA
2014-07-27T16:49:33+00:00 27.07.2014 18:49
Ich bin aufs Neue sehr fasziniert!
Ich mag deine Art zu schreiben total gerne und finde es wirklich interessant, wie du deine Vampire charakterisierst :)
Ich glaube, dass deine Vorstellung der "Vampir-Rasse" gut zu meiner Vorstellung passt, deswegen macht es so viel Spaß das zu lesen^^ (finde, dass das ein entscheidendes Kriterium ist)

Im vorletzten Absatz ist ein 'n' zu viel, bei "meine lebende, vampirische Laborratte"
Irgendwo war noch ein Komma falsch.. aber vom Handy aus ist das irgendwie bisschen schwierig sich das zu merken^^' sry

Liebe Grüße^^
Antwort von:  Nisshoku
27.07.2014 19:15
Vielen Dank :D Ja es ist durchaus ein nicht unwichtiges Kriterium. Ich habe auch schon in deine FF reingelesen aber noch keinen Kommentar drunter gesetzt, mache ich aber nocht. Ich kann es nur zurückgeben, dass sich unsere Vorstellungen doch ganz gut ergänzen.

Ja die kleinen Fehler schleichen sich ein und die lieben Kommata sind immer so eine Sache. Egal wie viele Betaleser man hat, manches wird halt doch übersehen. x'D

LG
Von:  Kao
2014-07-08T18:00:31+00:00 08.07.2014 20:00
OMG ist die Story gut! *________* Ich bin soooo mega gespannt drauf wie es weiter geht! (゚ロ゚) Ich bin ganz neugierig zu erfahren wie Byou und Jin dann zusammen kommen und ich liebe die Zwei als Paar!
Wirklich genial und schreib bitte bitte ganz schnell weiter! ヾ(≧∇≦)


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