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Ein böser Stoß in die richtige Richtung!

(Sil)YoReki
von

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Versuchung

Ein (böser) Stoß in die richtige Richtung

(Silver)Yogi x Gareki

 
 

~ 2 ~ Versuchung

 

TOCK TOCK TOCK TOCK

 

Wer war das denn schon wieder?

Genervt huschte sein Blick zur noch geschlossenen Tür. Seine Hand legte sich automatisch zwischen die Buchseiten, um sicherzustellen, dass er sofort weiterlesen konnte, wenn er den ungebetenen Gast verscheucht hatte. Gerade wollte er nachfragen wer sich hierher verirrt hatte, als eine ihm vertraute Stimme erklang.

„Gareki!?! Bist du da?!?“

Er seufzte lautstark aus. Die Stimme kündigte denjenigen an, den er momentan am allerwenigsten sehen wollte! Darüber hinaus konnte er aus der Tonlage und den Worten erkennen, daß es sich immer noch um ‚den Anderen‘ handelte. Wann, hatte Akari gesagt, würde dieser endlich wieder verschwinden? Der Schwarzhaarige wusste zwar, dass der ‚normale‘ Yogi auch alles andere als normal war und seine Nerven mehr als nur strapazieren konnte, aber es gab definitiv eine Steigerung zum ‚normalen‘ Yogi und diese Steigerung stand gerade vor seiner Tür!

„Dein Seufzen bezeugt mir, dass du dich sehr über meinen Besuch freust, Gareki!“

Die dunklen Augen rollten genervt nach oben und schimpften sich selbst. Hätte er nicht die Klappe halten können?

Nein, er hatte ja seufzen müssen!

„Ich darf doch bestimmt reinkommen oder?“ Und ohne auf eine Antwort zu warten, stand Yogi, der aber nicht wirklich Yogi war, schon in seinem Zimmer.

In Gedanken verabschiedete er sich bereits von seiner Ruhe und seinem Buch…

„Was willst du?“ stieß Gareki genervt aus, wandte sich sofort von den immer noch ungewohnt wirkenden silbernen Haaren und den rötlichen Augen ab. Er widmete sich kurz seinem Buch, in das er sorgfältig ein Lesezeichen schob und auf den kleinen Tisch neben seinem Bett ablegte.

Noch bevor er mit seiner Handlung fertig war, spürte er bereits die Präsenz des Anderen direkt hinter ihm.

Zu direkt!

Zu nah!

Schnell fuhr er herum und schenkte dem nun knapp einen Schritt entfernt Stehenden einen finsteren Blick.

Er spürte förmlich daß dies den Anderen überhaupt nicht berührte und bemerkte gleichzeitig mit einem Schrecken, wie Yogi die letzte Distanz zwischen ihnen überbrückte. Schneller als Gareki handeln konnte, schlangen sich die schlanken Finger um seine Handgelenke und der schlaksige Körper drängte sich gegen seinen eigenen.

„Spinnst du?“

Dem Drang widerstehend, die Augen kurz zusammenzukneifen, um den Schreck zu verdauen, hoffte Gareki, daß sein Blick den Silberhaarigen auf der Stelle töten würde. Da dies natürlich nicht passierte, wechselte der Kleinere schnell seine Taktik und versuchte sich loszureißen, versuchte den Anderen von sich wegzudrücken, was nicht so recht funktionieren wollte, denn auch wenn der Körper Yogis schlaksig und dünn wirkte, so war er nicht schwach. Und dieser andere Teil von Yogi war noch stärker und – was Gareki gerade bewusst wurde – gefährlicher und brutaler.

„Lass mich los, verdammt noch mal!“

Wieder ärgerte sich der Schwarzhaarige darüber, dass er gegenüber den Circus-Mitgliedern so schwach war, ließ sich dies aber nicht anmerken und starrte weiterhin in die roten Augen seines Gegenübers.

„Ach, Gareki, ich finde es so eigentlich ganz angenehm…“

Die Art, wie Yogi dies sagte, gefiel ihm ganz und gar nicht. Ihm wurde klar, dass er diesem Verrückten ausgeliefert war, auch wenn er sich immer noch wehrte und sich mit aller Kraft versuchte loszureißen.

Doch es schien ausweglos: hinter ihm befand sich bereits die Zimmerwand und direkt vor ihm drängte sich Yogi an ihn.

…nein.

Es war nicht Yogi.

Es war dieses Andere in ihm.

Und dieses Andere konnte man nicht mit Yogi vergleichen…

Denn Yogi war ganz anders.

Seine Gedanken wurden abrupt verbannt, als sich Etwas hart und stürmisch an seine Lenden schmiegte. Ohne es zu wollen, spürte er wie sein Gesicht hochrot anlief.

„DIR GEHT’S WOHL ZU GUT, DU ABARTIGER IDIOT!“

Durch den kurzen, ungewollten Adrenalinstoß und der Wut im Bauch, konnte der Schwarzhaarige die Kraft aufbringen, einer Hand Yogis zu entkommen und stolperte etwas unbedarft an dem Silberhaarigen vorbei. Er hatte allerdings nicht mit solch einer Schnelligkeit gerechnet, denn dieser packte ihn sofort erneut und presste sich dieses Mal von hinten an ihn, was die Röte in Garekis Gesicht nicht unbedingt verblassen ließ.

Er wollte ihm gerade erneut seine Meinung geigen, als er einen heftigen Stoß in den Rippen wahrnahm, der ihn zwei Schritte torkeln ließ. Yogis Hände waren sofort wieder zur Stelle und drückten ihn damit auf das Bett, das sich nun unter ihm befand.

‚Das kann doch nur ein schlechter Scherz sein, oder?‘ dachte sich der Schwarzhaarige voller Panik, denn so ausgeliefert hatte er sich noch nie gefühlt.

Noch nie hatte es Jemand gewagt, ihn so zu erniedrigen!

Niemand!

Was passierte hier nur?

Was wollte ‚Yogi‘ damit bezwecken?

Er versuchte seine Hände zu bewegen, doch diese bezeugten ihm schmerzvoll, dass Yogi sie zusammen auf seinem Rücken festhielt. Erneut näherte sich ihm der schlaksige Körper.

Gareki wollte das nicht!

Er wollte es wirklich nicht, und doch spürte er, wie sich sein Herz plötzlich verselbstständigte und nun so schnell pochte, als hätte er gerade einen langen Sprint hinter sich gebracht. Ein Bein wurde zwischen seinen eigenen platziert, ehe sich langsam Yogis Gewicht auf ihm niederließ.

Wärme flutete auf den Schwarzhaarigen ein.

Wärme, die von dem Körper über ihm ausging.

Er wusste, dass diese Wärme ähnlich der Wärme war, die er so gut von dem Anderen kannte.

…die Wärme, die er erfuhr, wenn der Blonde ihn stürmisch und überschwänglich in die Arme schloß.

Und genau diese Wärme war es, die ihn etwas ruhiger werden ließ.

Ja, Gareki beruhigte sich etwas.

Ein fataler Fehler, denn der Silberhaarige bemerkte dies sofort, befreite zuerst - zu Garekis Verwunderung - dessen Hände, aber nur um diese im nächsten Moment rechts und links von Garekis Kopf auf dem Bett festzupinen. Wieder näherte sich der über ihm liegende Körper und diesmal spürte er Yogis Oberkörper deutlich auf seinem Rücken liegen, da nun seine Hände nicht mehr stöhrend dazwischen lagen.

„Ich…“ begann der Schwarzhaarige, doch der restliche Satz ging in seinem Kissen unter, als eine forsche Hand an seiner Seite entlang strich um sich dann raffiniert einen Weg zwischen Garekis Bauch und der Bettdecke zu bahnen. Sofort als er dies realisierte, benutzte er seine nun freie Hand um hinter sich zu fassen. Tatsächlich ergriff er weiches Haar und zerrte es etwas von sich weg. Dies hielt er allerdings nicht lange durch, denn die Pose, in der er sich jetzt befand, war gänzlich ungeeignet um sich überhaupt irgendwie zu wehren. Aber auch unter Schmerzen in seinem Arm ließ er nicht los und versuchte so wenigstens ein bisschen den Silberhaarigen auf Abstand zu halten.

„Ich will wissen…“ fauchte er wütend, während er unter Anstrengung seinen Kopf etwas vom Kissen anhob und sein Gesicht dem Anderen zuwandte.

„Ich will endlich wissen, was das alles soll!“

Er wurde mit jedem Wort lauter, um der Wut, die in ihm brodelte, Ausdruck zu verleihen. Vor allem aber auch angesichts der peinlichen Erkenntnis, dass es überall in ihm  kribbelte, als er sich bewusst wurde, wer da gerade auf ihm lag und in welcher Position er sich befand.

Tief in seinem Innersten war es Gareki nämlich gar nicht so unangenehm, wie es äußerlich den Anschein hatte. Er spürte diese angenehme Wärme, spürte den Körper der Person, die er insgeheim ja schon  mochte und er wollte auf eine komische Art und Weise mehr davon. Nicht umsonst stand sein Körper gerade extrem unter Strom und dieses prickelnde Gefühl, überall da, wo die Haut des Anderen seine eigene berührte…

Nein!

Er durfte das nicht denken!

Niemals!

Schon gar nicht so!

Schon gar nicht mit IHM!

„…was das soll?“

Leise säuselte Yogis Stimme die Worte direkt in sein Ohr, während silberne Haarsträhnen an der Wange kitzelten.

Nun lag der Ältere gänzlich auf ihm. Gareki sah es natürlich nicht, aber er spürte wie sich das Gesicht des Anderen langsam zu ihm senkte, bis er schlußendlich die warmen Lippen in seiner Halsbeuge spürte. Ein aufgeregtes Zucken seines Körpers war die Folge, als der Mund sich dann noch etwas öffnete und heiße Luft ausstieß.

„Ist das nicht offensichtlich?“

Zähne bohrten sich langsam und schmerzlich in die weiche Haut. Nun konnte er nicht mehr – er musste die Augen schmerzverzehrt zusammenkneifen, aber die Rache folgte schnell. Garekis Griff um die weichen, silbernen Strähnen versteifte sich und zog so noch energischer daran. Er spürte, dass er bereits einige Haarfasern an den Fingern kleben hatte, aber es war ihm egal. Der auf ihm Liegende würdigte seiner Aktion auch keinerlei Worte, wahrscheinlich tat es ihm nicht einmal weh…

„Warum?“

Kein zusätzliches Wort schaffte es darüber hinaus über Garekis Lippen, Erneut wurde ihm heiß, als ihm dann doch noch etwas herausrutschte. Es waren jedoch keine Worte, sondern ein leises Stöhnen, als sich die Zähne erneut in seine Haut gruben und sich gleichzeitig Yogis Hand selbst in eine Richtung lotste, die Gareki nur noch in unregelmäßigen Stößen atmen ließ.

„Ganz einfach…“ flüsterte die Stimme an seinem Ohr weiter. Man konnte förmlich hören, wie er bei seiner Antwort grinste. Spätestens jetzt war es ihm klar, dass es nicht Yogi sein konnte, der hier sprach.

Dieses andere Ich von ihm verunstaltete die Stimme des Menschen, den er… ja… den er mochte…

Erneut versuchte er sich zu wehren.

„…weil er dich liebt.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Natsuno
2014-06-15T09:50:12+00:00 15.06.2014 11:50
Schönes Kapitel, wenn es auch etwas schnell zur "Sache" ging, ich hätte Gareki ja vorher noch ein wenig geärgert, so wie es "Yogi" so gerne macht. Aber sonst wieder schön geschrieben ^^


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