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Yoko allmächtig

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Yoko allmächtig

„Yokochi, ich habe eine Aufgabe für dich.“ Vor mir stand ein alter Mann, der irgendwie Ähnlichkeit mit Morgan Freeman hatte.

„Aha, und was soll ich tun?“, fragte ich. Es war eh nur ein Traum. Mit Glück durfte ich gleich sexy Bikini-Models oder so eincremen.

„Bitte übernehme meine Aufgaben für einen Tag“ Bitte sag Bikini-Models eincremen, bitte sag Bikini-Models eincremen, hoffte ich, doch in dem Moment fing mein Wecker an zu klingeln. Genervt stöhnte ich auf und fragte mich mal wieder, warum ich mir so etwas nerviges gekauft hatte, anstatt irgendwas, was mich sanfter wecken würde. Aber in dem Moment hörte das Piepsen plötzlich auf, was bei mir zu leichter Verwirrung führte. Diese wurde noch größer als ich etwas feuchtes und warmes in meinem Gesicht spürte. Erschreckt öffnete ich die Augen und sah einen dieser Handtaschen-Hunde neben meinem Gesicht sitzen.

Ich konnte mir jedoch nicht erklären, woher dieser auf einmal kam. Hatte ich mir den Kleinen gestern im Suff gekauft? Und warum klingelte mein Wecker nicht mehr? Ich schob den Kleinen zur Seite, um zu schauen, ob der Wecker einen Stromausfall hatte, aber er war plötzlich nicht mehr da, was bei mir zu noch größerer Verwirrung führte.

Doch bevor ich mir weiter Gedanken darüber machen konnte, meldete sich mein Magen zu Wort.

Also quälte ich mich aus dem Bett und ging in die Küche, wobei mir auf einmal einfiel, dass ich nichts für den Kleinen hatte. Der Kühlschrank gab dann auch kein Frühstück für mich her, so dass ich wohl oder übel erst einmal einkaufen musste.

Doch die Merkwürdigkeiten gingen weiter: Als ich die Kühlschranktür schloss und mich umdrehte, war mein Küchentisch mit Frühstück gedeckt und daneben standen zwei Schalen für den Kleinen, der sich direkt darauf stürzte.

Langsam heckte ich den Verdacht bei der versteckten Kamera oder ähnliches gelandet zu sein. Also kontrollierte ich erst meinen Stuhl, ob er in Ordnung war, und dann roch ich am Essen, ob es auch wirklich Essen war. Erst als alles in Ordnung schien, genoss ich das Frühstück, was besser war, als wie ich es je hinbekommen hätte. Ich hatte sogar Aspirin gegen meine Kopfschmerzen dort bereit liegen.
 

Nachdem Frühstück musste ich dann los. Es waren Proben angesetzt und der Kleine, für dem mir auch beim frühstücken kein Name einfiel, brauchte dringend Auslauf. Erstaunlicherweise hatte ich sogar eine passende Leine für ihn, so dass wir uns gemeinsam auf den Weg zum Proberaum machen konnten.

Auf diesen Weg beschloss ich, dass ich ihn aber nicht behalten würde. Es war zwar süß, aber ich war nicht der Typ für Haustiere und außerdem hatte er eher das Format , dass zu Masato passen würde.

Im Proberaum kam ich als Letzter an, da ich immer wieder halt machen musste, weil der Kleine an allem schnüffeln musste Glücklicherweise schien es den anderen relativ egal zu sein, denn der Kleine war sofort der Mittelpunkt der Aufmerksamkeit.

„Ist das deiner?, war dann die erste Frage an mich von Masato.

„Nein, deiner.“ Ich hob den Kleinen hoch und drückte ihn Masato in die Arme, der strahlte wie ein Atomkraftwerk.

„Wirklich?“

„ja, wirklich“ Ich nickte. „Ich hab ihn selbst geschenkt bekommen“, vermutete ich, „aber ich kann ja nichts mit Hunden anfangen.“

„Hat er denn schon einen Namen?“

„Nein, denk du dir einen aus.“

Masato sah sich den Kleinen nochmal genau an und fing dann an zu grinsen. „Ich nenne ihn Muffin.“

Natürlich benannte Masato seinen zweiten Hund auch nach Essen.
 

Die Proben fanden am Ende doch nicht statt, da diese zu laut für kleine Hundeohren gewesen wären. Deswegen schlug Sugi vor, ob wir uns nicht in unserer Stammlokal gehen könnten und dort ein paar neue Songs diskutieren. Wir alle wussten aber, dass er aus einen anderen Grund dahin wollte: Er stand schon seit Wochen auf einer der Kellnerinnen dort, aber er hatte sich noch nie getraut sie anzusprechen. Die Sache hatte nur einen Hacken: Tiere waren eigentlich dort nicht erlaubt.

Doch kaum waren wir dort und die Kellnerinnen erblickten Muffin, waren sie hin und weg von ihm, sodass eine Ausnahme für uns gemacht wurde. Vor allem Sugis Lieblingskellnerin, Miyako, schien hin und weg von dem Kleinen, weswegen zu Sugis Leidwesen Masato ihre Aufmerksamkeit bekam.

Irgendwie tat er mir schon leid, aber anscheinend schien Muffin genauso zu denken, denn plötzlich tapste er zu Sugi und ließ sich bei ihm nieder.

Doch Miyakos Aufmerksamkeit wurde Sugi nicht lange zu teil, denn ihr Chef sorgte dafür, dass sie wieder arbeiten musste.
 

Am Ende verbrachten wir den halben Tag dort und diskutierten nicht nur neue Songs, sondern eigentlich Gott und die Welt. Dieser lange Aufenthalt schlug sich auch in unserer Rechnung wieder, so dass es selbst durch 5 Personen geteilt eine hohe Summe war. Doch grade als wir schweren Herzens bezahlen wollten, kam der Chef zu uns. „Herzlichen Glückwunsch. Sie sind unsere 1 Millionsten Gäste! Deswegen geht die Rechnung heute aufs Haus.“

Wir schauten wahrscheinlich alle nicht schlecht, aber besser hätte es kaum kommen können. Also verließen wir alle mit vollen Geldbeutel das Lokal und wollten uns auf den Weg nach Hause machen, als Sugi nochmal schnell reinging. Leicht verwirrt warteten wir auf ihm und als er wieder herauskam strahlte er noch mehr als vorher.

„Was ist passiert?“, fragte Katsuma nach.

„Na ja... Ich habe Miyako meine Nummer gegeben, aber sie wollte sich direkt mit mir verabreden. Ihre Sicht ist gleich vorbei und sie will dann mit mir ins Kino.“

„Das ging ja schnell.“ Ich freute mich für ihn, aber dennoch wunderte ich mich, dass es so schnell ging.

Da wir alle in anderen Richtungen mussten, verabschiedeten wir uns dann dort auch direkt und ich machte mich zu Fuß auf den Weg nach Hause.

Doch dann fing es an zu regnen. Da ich mit diesem überhaupt nicht gerechnet hatte, hatte ich keinen Regenschirm mit. Ich befürchtete schon, dass ich klatschnass werden würde, doch obwohl es regnete wurde ich irgendwie nicht nass.

Ich blickte hoch in den Himmel und es schien als wäre genau da ein Loch in der Wolkendecke, wo ich entlang lief.

Es war eindeutig der merkwürdigste Tag meines Lebens.
 

Ich kam tatsächlich trocken zu Hause an, aber weniger merkwürdig wurde es nun nicht. Im Gegenteil es wurde schlimmer. Kaum, dass ich es mir auf den Sofa bequem gemacht hatte, fing ich an Stimmen zu hören .

Ich versuchte ihren Ursprung auszumachen und fing an meine Wohnung zu durchsuchen, aber sie schienen überall zu sein. Selbst wenn ich mir die Ohren zu hielt, hörte ich sie noch. Ich hatte das Gefühl wahnsinnig zu werden.

Irgendwann gab ich es auf einen Weg zu finden, dass die Stimmen aufhörten. Stattdessen fing ich an zu zuhören. Nach einer Weile merkte ich, dass es Gebete zu seien schienen.

Auf der einen Seite fragte ich mich, warum ich Gebete hörte, aber auf der anderen Seite, war dieser Tag eh merkwürdig, sodass ich mich gar nichts mehr wunderte.

Meinetwegen sollten die Leute doch ihre Wünsche erfüllt bekommen, solange es nichts illegales war. Hauptsache ich hatte endlich meine Ruhe und konnte sinnlose Spielshows gucken.
 

Irgendwann schlief ich auf den Sofa ein und träumte wieder von Morgan Freeman.

„Sehr interessant, was du heute getan hast, Yokochi“

„Ähm danke? Aber ich hab doch heute fast gar nichts getan?“ Plötzlich fing Morgan Freeman an zu lachen.

„Wenn das so ist, dann könnte ich ja öfter mal Urlaub machen und dir meine Aufgaben anvertrauen“

„Was sind denn tun verdammt nochmal diese Aufgaben?“ Ich wollte endlich wissen, was die waren. Bikini-Models eincremen konnte ich ja bereits ausschließen.

„Hast du das nicht gemerkt? Ach ja, ihr Japaner habt ja nicht so viel mit Religion am Hut. Du warst Gott.“

Okay, das war eindeutig der Höhepunkt der Absurdität. Auch wenn es passen würde, aber nein so etwas war nicht möglich. Da war garantiert irgendwas im Bier, was ich nicht vertrage... Ich sollte in nächster Zeit wohl besser auf Bier verzichten, auch wenn es mir schwer fallen wird.

„Du möchtest doch nicht? Okay meinetwegen, dann muss ich das nächste mal wieder Bruce fragen. Aber danke dir ,Yokochi“ Er lächelte und verschwand dann. Doch anstatt, dass ich aufwachte, tauchten auf einmal sexy Bikini-Models in meinem Traum auf. Na endlich!



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