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Doctor Holiday in Paradise

~ Tun sie's, oder tun sie's nicht?
von

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Kapitel 4 - Plan A wie Anregend (Ohne Adult)

Kapitel 4 - Plan A wie Anregend (Ohne Adult)
 

~Sean~

Etwas warmes drückt gegen meinen Bauch. Es ist warm und feucht. Schlaftrunken versuche ich herauszufinden was dieses Etwas ist. Doch als ich danach greifen will, stelle ich fest, dass meine Hände umklammert sind. "Was ...?"

"Psst. Sei leise und komm mit. Das musst du dir ansehen."

'Déjà-vu', denke ich. "Sascha?"

"Nein. Ich bin's nur. Dein Freund und Partner."

Mit Mühe bekomme ich meine Augen auf. "Chase?"

"Der Kandidat hat hundert Punkte. Nun steh endlich auf und folge mir."

"Wohin?", frage ich, werde nach oben gezogen und hänge in Chases Armen.

"Runter auf die Terrasse."

"Mitten in der Nacht?"

"Es ist sechs Uhr." Sag ich doch! Mitten in der Nacht, in Urlaubszeit gemessen. Unbarmherzig schleift mich Chase aus dem Schlafzimmer. Wieso er so früh schon wach ist, will sich mir aus seinem Verhalten nicht erschließen, doch es ist mir auch relativ egal. Ich will mir nur dieses Etwas anschauen und dann wieder ins flauschige Bettchen krabbeln. Mit oder ohne ihn ist mir ehrlich gesagt gerade auch relativ peng.

Ich werde durch die Terrassentür bugsiert und stehe mitten auf der Terrasse. "Was soll ich mir denn anseh... en! Wow!"

"Sag ich doch! Ist das nicht wunderschön?" Ein Sonnenaufgang! Und was für einer! Man kann bloß den oberen, orangeroten Rand der Sonne sehen, doch das genügt schon. Alles ist in goldenes gelb gehüllt und über uns funkeln noch ein paar vereinzelte Sterne. "Lass es uns auf den Liegen bequem machen", schlägt er vor und erhält diesmal meine vollste Zustimmung. Das ist besser als träge im Bett herumzuliegen!

Wir schieben zwei Liegen nebeneinander und platzieren uns darauf. Vor uns das Meer und die aufgehende Sonne, über uns die Sterne und neben uns der wichtigste Mensch in unserem Leben. "Das ist schön", wispere ich und lege meinen Arm über Chases Brust.

"Hm ..."

"Du guckst ja gar nicht!" Anstatt sich den wunderschön anzusehenden Sonnenaufgang anzuschauen, guckt er mich an. "Du kannst doch gar nicht wissen, wie schön ... Oh."

Chase lacht. "Blitzmerker", gluckst er und haucht mir einen Kuss auf. "Ich meinte ja auch gar nicht die Sonne ..." Tropf, tropf, tropf. Ich zerschmelze gerade! "Ich liebe dich." Puff! Jetzt bin ich implodiert.
 

Chase beugt sich über mich, versiegelt mir die Lippen und umschlingt mich fest mit seinen Armen. Ich kralle mich in seinem Haar fest und klemme sein oberstes Bein zwischen meine, während ich mit der Zunge über seinen Gaumen fahre. Mein Großer stöhnt und reibt seinen Schoß gegen meinen. Meine Shorts ist schnell ausgezogen, Chase dagegen hatte erst keine an. Verrückter Kerl! Das der Tag so beginnt, hätte ich gestern auch nicht gedacht.
 

*
 

~Chase~

Hinter meinen geschossenen Augenlidern verteilt der goldene Sonnenaufgang seine warmen Sprenkel und lässt mich schwer atmend, ausgepowert, aber total befriedigt zurück. Sean liegt auf mir und zittert leicht.

Ich bin noch nicht richtig im hier und jetzt abgekommen, aber mir drängt sich sofort eine Frage auf. Warum haben Peter und Sascha anscheinend vergessen, wie es ist, so beisammen zu sein? Anders kann ich es mir nämlich nicht erklären, wieso sie sich seit zwei Monaten noch immer nicht durstig nach diesem unvergleichlichen Rausch wild aufeinander gestürzt haben.
 

***
 

~Chase~

"Hey! Wollt ihr auch etwas zum Frühstück?" Müde blinzle ich in die Sonne. Autsch!

"Peter?" Was macht der denn in unsrem Zimmer?

"Genau der. Soll ich euch zwei Bademäntel holen?" Bademäntel? "Oder bleibt ihr nackt?" Nackt?

"Was'n los?" Sean, der halb auf mir liegt, regt sich müde.

"Ihr Rammelböcke habt es doch nicht wirklich hier draußen getrieben, oder?" Rammelböcke?! "Ich sag nachher Bescheid, dass sie die Liegen desinfizieren sollen." Mit wachsender Erkenntnis schaue ich an mir herab. Sean und ich liegen splitternackt auf den Pool-Liegen! "Was ist jetzt? Frühstückt ihr mit?" Plötzlich kommen von irgendwoher zwei Bademäntel geflogen. Sascha war der Wohltäter.

"Ja ... Wir kommen gleich", knurre ich.

"Bitte nicht!" Ha ha! Sascha möchte während diesem Urlaub anscheinend doch noch eine von mir verpasst haben.

"Würdet ihr bitte?" Peter grinst schief und geht zusammen mit Sascha ins Haus zurück.

"Sind sie weg?", murmelt es leise an meiner Schulter.

"Ja."

"Ist das peinlich!"

Lachend zupfe ich Sean den Bademantel vom Kopf, der eben auf ihm gelandet ist. "Hör auf rot anzulaufen. Wollten wir die zwei nicht sowieso animieren?"

"Aber doch nicht so!", schnauzt er mich empört an und schaut endlich auf.

"Hey mein Kleiner ... Jetzt sei doch nicht sauer ..." Ich tupfe ihm kleine Küsse auf's Gesicht. "Es war doch schön heute morgen gewesen. Schön und einmalig. Mit der Sonne und dazu deinen süßen Lauten ..."

"Haaahmmppfff!" Ich bin gerade am überlegen, was Sean da für komische Geräusche von sich gibt, da drückt er sein Gesicht gegen meine Halsbeuge.

"Sean? Alles klar?"

"Nein!"

"Was ist denn?"

"Die haben uns bestimmt gehört!" Ach so! Sowas ist ihm immer noch peinlich?

"Ist doch gut. Vielleicht haben sie ja ..."

Flub! Seans Gesicht taucht wieder auf. "Meinst du?"

"Finden wir es heraus."

Mein kleiner Wirbelwind wickelt sich eilig in den Bademantel und stampft davon. Na, so peinlich kann ihm das doch nicht gewesen sein.
 

~Sean~

Ein unbeteiligter Beobachter würde mich wahrscheinlich gerade mit einer dieser Katzenuhren vergleichen, deren Augen bei jeder Sekunde nach rechts und links wechseln. Wieso? Weil ich genau das gerade tue. Ich schaue abwechselnd von Peter zu Sascha und versuche zu erkennen, ob sich zwischen ihnen was verändert hat. Doch seit ich mich zum frühstücken niedergelassen habe, will mir einfach keine Veränderung auffallen. Haben sie jetzt, oder nicht?

Unterm Tisch verpasst mir Chase einen leichten Tritt. Ist mein Gestarre so offensichtlich? "Was wollen wir den heute machen? Den Tauchkurs vielleicht?" Peter scheint gut gelaunt zu sein. Das ist doch ein gutes Zeichen, oder?

"Den Tauchkurs muss man einen Tag vorher buchen", wendet Chase ein und trinkt seinen O-Saft. Mein armes Schatzi verzichtet freiwillig auf seinen Kaffee. Das muss ihm verdammt schwer fallen, ergo: Der Automatenkaffee schmeckt ihm nicht.

"Dann buchen wir den für morgen." Wir stimmen geschlossen für Saschas Vorschlag. "Bleibt noch heute. Ideen?"

"Heute Abend gehen wir feiern!", rufe ich. "Wie wäre es? Wir testen die Clubs und den Tag über faulenzen wir in unserer wahnsinns Bude?"

"Oder am Strand", schlägt Peter vor.

"Oder am Pool", meint Sascha.

"Oder im Bett ...", raunt mir Chase ins Ohr.

"Oder im Bett", wiederhole ich und fange den Mund meines Lieblings ein. Aus den Augenwinkeln beobachte ich Peter und Sascha. Sie beachten uns gar nicht, sondern sehen eher genervt weg. Das bedeutet ja dann wohl, dass sie immer noch nicht ihr Problem gelöst haben. Scheiße!
 

Das restliche Frühstück verläuft eher verhalten. Abgeräumt wird auch in aller Stille und man merkt unsren Freunden immer mehr an, dass was nicht stimmt. Ich bin schon fast soweit, es einfach anzusprechen, Peter und Sascha vor vollendete Tatsachen zu stellen, damit sie sich endlich dazu genötigt sehen, miteinander zu reden, doch Chase vereitelt meinen Plan. "Schwimmen?", fragt er mich und fummelt an dem Knoten meines Bademantels herum. Da fällt mir siedend heiß ein: Ich trage noch immer nichts drunter!

"Ähm gleich ja? Ich muss nur …"

"Bleib doch so. Ich ziehe dir das Höschen sowieso gleich wieder aus." Seine Zunge leckt über die Kuhle unter meinem Hals hinauf bis zu meinem Kinn. Hat er sie noch alle?! Peter und Sascha stehen direkt neben uns, und der zieht hier so eine Show ab?!

"Ich will erst noch duschen, Chase!" Ich schiebe ihn auf Abstand und flüchte nach oben. Ich muss nicht hinsehen, um zu wissen, dass mir mein riesen Vollidiot folgt. Mit festen Schritten stürme ich ins Bad und drehe mich zu Chase um, der keine zwei Meter von mit entfernt steht und mich dämlich angrinst. "Hast du sie noch alle?!"

"Eigentlich nicht. Aber das weißt du doch", lacht er, kommt dabei auf mich zu und öffnet meinen Bademantel.

"Chase!" Wütend schlage ich seine Hand von meinem Bauch. "Was war das eben? Leckst mich halb in der Küche ab, während Peter und Sascha ein Problem damit haben!"

Chase sieht mich an, als wäre ich ein dummer Schuljunge und streift sich nun selbst seinen Bademantel von den Schultern. "Das habe ich doch gerade deshalb gemacht."

"Extra? Die müssen sich doch total bescheuert fühlen dabei!" Was hat ihn da nur geritten?

"Ich dachte, wir hätten das ausgemacht."

"Davon wüsste ich aber was!", spotte ich. "Wann soll das gewesen sein?"

"Gestern Nacht. Du erinnerst dich? Das mit dem Anheizen?" SO hat er es gemeint?!

Meine Wangenknochen knirschen, als ich mir den Bademantel ganz abstreife und dann in die Dusche trete. Ich bin zu wütend, um mich jetzt mit Chase zu streiten. Nicht, dass noch unschöne Worte fallen und unser Urlaub nun komplett ins Wasser fällt. Apropos Wasser. Das drehe ich nun an, hebe ich mein Gesicht gen Wasserstrahl und spüre Chases Hände auf meinen Rücken. "Du findest die Idee dämlich." Keine Frage. Eine einfache Feststellung.

"Ja. Das tue ich." Ich habe mich wieder einigermaßen abgeregt und drehe mich langsam zu meinem Riesenvolldeppen um. "Aber eine Bessere haben wir nicht." Traurig aber wahr.

"Nein. Und mir ist bis jetzt auch nichts besseres eingefallen, als ihnen vor Augen zu führen, was sie verpassen, wenn sie weiterhin sich etwas vorlügen und so tun, als sei alles in Ordnung." Ich lege meine Stirn gegen sein Schlüsselbein. Der Plan ist bestenfalls ein Versuch. Aber der Einzige, den wir im Moment haben.

"Ich sag es nur ungern, aber wir müssen mit ihnen reden. Zusammen." Da führt kein Weg dran vorbei.

"Falls sie bis übermorgen noch immer nicht ihr Problem gelöst haben, dann tun wir das auch." Ich nicke und flüchte mich ganz in Chases Arme. Die zwei bereiten mir immer größere Sorgen.
 

***
 

~Chase~

Packesel Chase schiebt sich mit vier Gläsern bewaffnet durch die Menge. Direkt auf meine drei Amigos zu, die ganz aufgeregt an einen der runden Tische gedrängt stehen und wie kleine Kinder aussehen, die vor einem hell beleuchteten Weihnachtsbaum stehen. Hier ist aber auch was los! Auch wenn die drei mit dem heißen Angebot hier nicht wirklich viel anfangen können. Ich schon. Denn die Mädels hier sind mehr als freizügig. Nicht, dass es mich anturnen würde, aber dennoch gucke ich ganz gern hin und wieder einem runden Po nach. So wie diesem da ...

"Chahaaase! Glotz die Weiber nicht an!" Sean sieht aber auch alles!

"Bin ja schon da!"

"Brav." Mein Giftzwerg zieht einen Schmollmund, den ich am liebsten auf der Stelle küssen würde. Leider haben wir uns darauf geeinigt, hier nicht allzu sehr aufzufallen mit unseren Liebesbekundungen.

Ich verteile die Drinks und wir stoßen an. "Auf einen weiteren schönen Urlaub!", ruft Sean und schielt Peter und Sascha ein wenig zu offensichtlich an.

"PROST!"

Laute Musik umschwirrt uns und wie ich gerade bemerke auch ein paar Mädchen. Oh, das wäre vor einem Jahr noch mein absoluter Traum gewesen! Willige Weiber und keine Reue danach. Doch da ich ja nun in einer festen monoga ... ähm, homogamen Beziehung bin, lassen mich die flirtwilligen Frauen hier eiskalt. "Die da drüben glotzt als so doof hier her", flüstert mir mein Schatzi zu.

"Die steht auf dich!" Eindeutig! Hat Sean aber auch ein Glück! Das ist wirklich eine heiße Braut.

"Nein."

"Doch", beharre ich.

"Kann ja gar nicht sein." Sean sieht plötzlich ganz verunsichert aus.

"Sag bloß, dich hat noch nie eine Frau angemacht?"

"Nicht so wirklich." Sean drängt sich dichter an mich ran. "Was mach ich denn jetzt?"

"Entweder ignorierst du sie, oder flirtest mit ihr." Nur sehr schwer kann ich ein Grinsen unterdrücken.

"Flirten?!" Entsetzt schnellt sein blonder Schopf zu mir. "Spinnst du? Ich bin vergeben! Schon vergessen?!"

"Du sollst ja nicht gleich mit ihr in die Kiste", gluckse ich. "War ja auch nur ein Vorschlag." Sean grummelt und zieht an dem Strohalm seines Drinks.

"Oh oh", zischt Peter plötzlich. "Die kommen auf uns zu!" Und tatsächlich. Vier wunderschöne, braungebrannte, schlanke, vollbusige Frauen setzten Kurs auf uns.

"Warum nochmal stehe ich auf Männer ...", wispere ich und habe sofort Seans Faust auf meinem Oberarm.

"Du hast weder auf Männer noch auf Frauen zu stehen, klar?" He he. Mein kleiner Giftzwerg wird immer so fuchsig, wenn mich ein weibliches Wesen anbaggern will. Bei Kerlen ist er nicht so. Wahrscheinlich weil er weiß, dass ich noch immer keinem fremden schwulen Mann über den Weg traue, auch wenn es mir nichts mehr ausmacht, von ihnen umzingelt zu sein.

"Hello boys. Hello boys. So alone here?" Ein sanfter Körper schmiegt sich an mich. Hach ... Doch diese Zeiten sind vorbei.

Allerdings ein Blick in die mir dargebotenen Ausschnitte kann ja nicht scha... "Chase!" Hoppla. "Grins nicht so!"

Na schön. "Sorry girls. We are all forgiven." Enttäuschte Gesichter.

"Oh no!" Eine von ihnen, eine Schwarzhaarige mit zwei fast herausfallenden Attributen, grapscht nach meinem Arm. "Come on! Dance with me! Pleeeease."

"Hey! Das ist ... Hands off! That's my boyfriend!" Sean spring meiner Verehrerin fast ins Gesicht und giftet sie höchst beeindruckend an.

"Oh ..." Die vier Schönheiten werden sofort verhaltener in ihrer Euphorie. "We understand." Und so schnell die vier hier aufgetaucht waren, verschwinden sie auch wieder.

"Was bildet sich diese Schlampe überhaupt ein!" Sean ist noch ganz außer sich. "Diese auftoupierte, billige ..."

"Bleib mal ruhig Sean. Ist doch gar nichts passiert." Sascha grinst sich einen ab. "Dein Englisch war mal wieder die Wucht!" Ich beiße mir auf die Lippen. Ja, wenn mein Giftzwerg englisch spricht, dann bleibt kein Auge trocken. Besonders wenn er einen Song im Radio mitsingt. Aber lassen wir das. Sean schnaubt bloß und klammert sich an mich. So schnell bekomme ich den heute wahrscheinlich nicht mehr von meiner Seite. Mein kleiner Kampfdrachen …
 

~Sean~

Dämliche Schlampen! Die sollen sich ruhig nochmal herwagen! Finster schaue ich ihnen nach. Ja, trollt euch nur! Hier gibt's nichts zu holen. Jedenfalls für euch nicht!

Ganz dicht an Chase geschmiegt widerstehe ich der Versuchung auch noch nach seiner Hand zu greifen. Man weiß ja nie, bei wem man da auf wenig Gegenliebe stößt. "Wollen wir tanzen?", fragt Chase in die Runde.

"Lieber nicht. Sonst kommen bloß wieder solche Weiber an", schmolle ich. Die drei lachen leise. "Ist doch wahr!" Wenn sie meinen sexy Freund auf der Tanzfläche zu Gesicht bekommen, dann drehen diese notgeilen Weibsen doch gleich auf ihn ab!

"Aber hier rumstehen ist auch doof. Komm schon Sean! Außerdem tanzen dort hinten auch zwei Kerle zusammen." Ich folge Chases Kopfnicken. "Siehst du?"

"Na schön", gebe ich mich geschlagen. "Aber sobald eine Tussie auftaucht, gehört die mir."

"Schon gut. Häng nachher einfach einen Socken an die Türklinke, falls du eine abgeschleppt hast. Nur damit ich Bescheid weiß und euch nicht störe." Aha ha ha! Ist er nicht wieder lustig? Chase lacht, er sieht anscheinend meinen übellaunig verzogenen Mund, schnappt mich und zieht mich auf die Tanzfläche. "Hör auf zu schmollen! Das war doch nicht ernst gemeint!"

"Ich weiß. Es ist nur so, dass mich diese Weiber nerven. Und nicht nur die vier, die zu uns an den Tisch gekommen sind."

"Was meinst du?" Chase sieht mich doch tatsächlich unschuldig an.

"Damit meine ich den kompletten weiblichen Forstbestand hier."

"Forstbestand?!" Mein Großer bricht in schallendes Gelächter aus. "Sean? Hör mir zu. Lass sie doch glotzen." Er umfasst mein Gesicht und seine Augen strahlen mich verliebt an. Mein Herz setzt einige Schläge aus. Wie sehr ich diesen Mann doch liebe! "Sollen sie ruhig sehen, dass ich dir gehöre." Ganz kurz nur, streifen seine Lippen über meine und bringen meine Beine dazu, weich wie Gelee zu werden.

"Du hast recht", flüstere ich ihm heißer entgegen. "Du gehörst nur mir ..." Ich lege meine Arme um seinen Nacken und bette mein Gesicht auf seine Brust. Sollen die anderen doch denken was sie wollen!
 

Wir tanzen eine ganze Weile miteinander, bis wir völlig entkräftet an unsren Tisch zurückkehren. "Das mit dem nicht auffallen wäre hiermit hinfällig, was?" Peter grinst leicht.

"Das musste leider sein", antwortet Chase. "Sean war ja so eifersüchtig!"

"Hey! Gar nicht wahr!" Sowas!

"Nicht? Gut, dann lächle ich mir mal eine heiße Schnitte an." Was zum ...?

"Du dämlicher Hornoch... Was grinst du mich so an?" Ich runzle die Stirn.

"Hab doch gesagt, ich lächle mir eine heiße Schnitte an." So ein Dussel!

So verläuft der Abend weiter, wir lachen, trinken und vor allem: Wir lästern! Ganz wie Zuhause. Der Abend wird immer später und der Club leert sich mit einem Schlag rasend schnell. Nur noch wenige sind hier und die Tanzfläche ist fast leer. "Wie spät haben wir es?", fragt Sascha und guckt auf seine Uhr. "Halb drei erst! Da machen die schon schlapp?"

"Kann ja nicht jeder so feiermütig sein wie wir", befinde ich und schlürfe den Rest meines Drinks. "Für wann war eigentlich das Tauchen gebucht?"

"Erst für morgen Nachmittag", kichert mir Chase zu. Ich höre an seiner Stimmlage das er A: betrunken ist, und B: strunzegeil ist. Zwei Dinge, die bei Chase Hand in Hand gehen.

"Jungs? Wollen wir uns auch langsam abmachen?" Alle nicken mir zu und trinken ihre Reste aus. Weil ich ja nichts mehr habe, lasse ich meinen Blick schweifen. Soll ich nochmal ein paar Fotos machen, jetzt, wo es nicht mehr so voll ist? Ich zücke mein Handy und knipse los. Dabei fällt mir ein großer, gutaussehender Kerl auf. (Nein, es ist nicht Chase, der sich immer wieder versucht vor meine Kamera zu schieben!) Dieser Kerl schaut zu uns rüber. Eindeutig schwul! Meine Antennen springen an und ich versuche herauszufinden, an wem von uns er dran ist. Mein Spürsinn verrät mir, Sascha ist derjenige welcher. "Sascha?", kichere ich. "Der da drüben will was von dir."

"Was?" Sascha folgt meinem Blick. "Ach der!" Ach der?! Er hat ihn also auch schon bemerkt. "Das ist ein Angestellter des Veranstalters."

"Du kennst ihn?", fragt Peter und schielt mürrisch zu dem 'Angestellten' hinüber.

"Klar. Heute morgen hat er unsren Kühlschrank aufgefüllt und wollte eigentlich den Pool säubern, aber ..." Puff! Ich laufe rot an.

"Der Kerl hat uns gesehen?!" Sascha nickt und kichert dabei leise, und mir rutscht das Herz in die Hose. Ich bringe Chase um! Schließlich ist er schuld daran, dass ich nackt auf dieser dämlichen Liege rumgepennt habe! "Das ist alles deine Schuld!" Sauer stoße ich meinem Riesenvollpfosten mit meinem Zeigefinger immer wieder fest gegen die Brust.

"Guck doch nicht sooo!" Betrunkener Vogel!

"Und du nimm deine Finger da weg! Die darfst du heute Nacht nämlich höchstens an dich legen!" Strafe muss sein.

Bevor das hier eskaliert, schleift Peter uns alle nach draußen, wo wir nach einem Taxi Ausschau halten. Zu viert quetschen wir uns auf die Rückbank und zeigen dem Fahrer das kleine Kärtchen mit der Adresse unsres Ferienhäusleins. "Hast du dich eigentlich mit dem Kerl unterhalten?", fragt Peter seinen Liebsten.

"Ja. Er hat mich gefragt, was er tun soll und ich meinte, er soll den Pool morgen reinigen." Sascha zuckt mit der Schulter. "So dreckig war der ja auch gar nicht." Interessiert folge ich dem Gespräch der beiden.

"Dann kennst du ihn nicht näher?"

"Nein. Ich kenne noch nicht mal seinen Namen. Wieso fragst du?"

"Nur so", brummt Peter und lehnt sich zurück. Interessant. Wirklich interessant ...

Kaum sind wir die ganzen Steinstufen nach oben gekrochen, verabschieden sich Sascha und Peter auch schon auf ihr Zimmer. Chase drängelt mich in unser Schlafzimmer und schubst mich aufs Bett. "Ausziehen!", jodelt er und befreit sich ziemlich ungeschickt aus seinem Oberteil.

"Nix da! Ich habe doch gesagt, dass ich heute nicht will." Chase legt den Kopf schief. "Guck nicht so! Außerdem muss ich was überlegen."

"Was denn?" Mein Großer lässt sich neben mir aufs Bett fallen.

"Das erzähle ich dir, wenn du wieder nüchtern bist." Vielleicht ist das ja eine Chance ...
 

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