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Heaven or Hell?

One-Shots zu 'Himmel oder Hölle'
von

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Geschenk

Hi, ich bin Axel, A-X-E-L, got it memorized?“

Seine ersten Worte. Die ersten Worte die ich von ihm hörte und da ahnte ich noch nicht, wie wichtig er mir werden würde.

Weißt du was? Ich mag dich. Ich bin von jetzt an dein Schatten, der immer für dich da sein wird.“

Ich hab die Worte Anfangs nicht ernst genommen, nicht verstanden, dass du mir eins der wertvollsten Dinge geschenkt hast, die du einem geben kannst. Deine Freundschaft.

Was? Du kennst kein Meersalzeis?! Das müssen wir ändern, Isa!“

Dieses verdammte Eis, dass du mir damals beinahe schon aufgezwungen hast. Ich erinnere mich noch gut daran, wie verwundert ich über den Geschmack war. Salzig und doch süß. Es hat zu dir gepasst, zu deinem Charakter, der oft so widersprüchlich war.

Isa? Bitte! Komm schon, das wird lustig!“

Wie oft du das immer gesagt hast, bevor wir die größte Scheiße abgezogen haben. Jedes Mal stand uns Ärger bevor, aber du warst nicht nur gut darin Ärger zu machen, sondern auch aus der Patsche zu kommen.

Verdammt! Jetzt komm! Manchmal ist es eben so! Augen zu und durch! Ich bin doch bei dir!“

Du warst immer da, du warst wirklich mein Schatten. Und du hast mir ein Arschtritt verpasst, wenn ich mich vor etwas drücken wollte.

Ach komm Isa, wir sind Freunde. Das ist doch klar, dass ich dir geholfen habe.“

Für dich war so etwas selbstverständlich, während die Menschen um uns herum so selbstsüchtig waren.

Ja, ich bin ein Teufel, aber das ändert nichts daran, dass ich meinem Herzen folgen kann!“

Deine Offenlegung vor Michael, sie hat mich geschockt und gleichzeitig beruhigtest du mich noch mit deinen zusätzlichen Worten. Natürlich, warum sollte ein Teufel unbedingt bösartig sein? Ich hab dich als einen hilfsbereiten, lebensfrohen und aufopferungsvollen jungen Mann kennen gelernt und mir wurde klar, dass dies Seiten waren, die wirklich du waren, allein wegen deinen Worten. Du folgtest deinem Herzen, was war daran auch falsch?

Im Ernst, ich hatte keine Ahnung, dass du ein Engel bist Isa. Aber selbst wenn, ich glaube wirklich Anders verhalten hätte ich mich nicht. Ich mochte dich von Anfang an.“

Weißt du wie wahnsinnig ich mich darüber gefreut hattest? Dir war es egal was ich war, du wolltest weiterhin die Freundschaft zu mir. Und ich auch, denn ich hatte angefangen zu begreifen, dass du mir wichtig geworden warst.

Lea? Du meinst so würde ich als Engel heißen?“

Ja, ich gab dir einen Namen, der einem Engel gehören könnte. Wenn wir allein waren, nannte ich dich nur noch so.

Uh, wäre ich kein Teufel, würde ich dir ja anbieten, mit mir deinen ersten Kuss hinter dich zu bringen, aber als Teufel hört sich das nicht gerade... nett an.“

Ich fand das nicht. Denn es warst du, der dies vorgeschlagen hatte. Diese Worte lösten aus, dass ich dir meinen ersten Kuss geschenkt hatte. Aber das war nicht genug. Es war nicht Mal Ansatzweise so kostbar, wie dein Geschenk. Dein Geschenk der Freundschaft. Aber es blieb bei uns nicht nur beim Kuss.

Bist du dir sicher Isa?“

Damals hatte ich den Namen Isa schon abgelegt, aber du durftest ihn nennen und wenn du ihn sagtest, wusste ich, dass du es ernst meintest. Aber ich wollte es damals so, mit dir schlafen, du ließest mich machen, zeigtest mir, warum viele so danach lechzten.

Haha! Ach komm, wo ist das Problem Saïx? Ich fand von Anfang an, dass du Interesse an ihm hattest und Xemnas sieht wirklich nicht schlecht aus. Ich rate dir nur aufzupassen. Es ist schwer einzuschätzen, ob er dasselbe für dich empfindet. Und nein, ich bin nicht eifersüchtig. Wir sind Freunde und wir werden es auch immer bleiben, got it memorized?“

Von jedem Anderen hätte ich die Warnung nicht wahr genommen. Doch wenn du mir sagtest ich solle aufpassen, tat ich es auch. Du warst die VIII, du kanntest den Fürst und doch warst du nicht dagegen, dass ich ihn liebte. Du warst weiterhin für mich da, unterstütztest mich und hast immer auf mich aufgepasst.

Weißt du Isa, dir würde ich auch mein Leben anvertrauen, sowie du mir, aber ich bezweifle, dass ich dich vor einer ganzen Schar Engel verteidigen könnte...“

Deine Zweifel waren unbegründet, denn du hast es ohne zu Zögern getan, mit einer Kraft dahinter, die kein Engel vom Himmel je nach vollziehen konnte. Sie verstanden nicht, dass unsere Freundschaft und mein Leben dein Feuer nur noch mehr anheizten und du hast mich mit einer solchen Verbissenheit und Leidenschaft geschützt, wie kein Anderer. Du fingst mich noch während ich gestürzt wurde und brachtest mich sicher zu ihm.

Oh, hi Saïx. Das ist Roxas, got it memorized?“

Ich konnte Roxas von Anfang an nicht leiden. Ich spürte sofort, dass du ihn mochtest und es war vielleicht die Eifersucht die mich überkam und die Angst, ich würde dich verlieren. Als ich meine Gefühle endlich verstand, hatte ich ein schlechtes Gewissen. Du hast mir damals vertraut, dass du für mich wichtig bleiben würdest, selbst als ich solche starken Gefühle für Xemnas entwickelt hatte. Du hast es akzeptiert, mir beigestanden, auch, nachdem ich nach langem hin und her endlich mit ihm zusammen war. Wieso konnte ich das nicht? Als ich merkte, dass du dein Herz an ihm verloren hast, konnte ich nur schwer meine Wut zähmen. Wie konntest du ihm dein Herz schenken?! Er war auf dich angewiesen, war klein und schwach und musste von dir beschützt werden. Er hatte dich nicht verdient, erst Recht nicht dein Herz! Es hat lange gedauert bis ich bemerkt hatte, dass du genau das brauchst: Jemanden den du beschützen kannst, jemand der auf dich angewiesen ist.

Ach Roxy, Lea wäre vielleicht mein Name, wenn ich ein Engel geworden wäre, aber nur Saïx darf mich so nennen.“

Ich glaube, du wusstest nie wie glücklich mich das gemacht hat. Nur ich durfte dich so nennen. Deine Worte brachten mich auch dazu, zu bemerken, dass es viele Dinge gab, die du nur bei mir machtest, die nur ich bei dir tun durfte. Wenn du Schutz brauchtest, hast du nie zu Erst Roxas aufgesucht, bist stattdessen zu mir gekommen. Wenn du Rat brauchtest, war ich deine erste Anlaufstelle und wenn du einfach jemanden brauchtest, der dich in den Arm nahm, dann kamst du zu mir. Du legtest mir deine Seele und dein Herz offen dar, nur ich sah dich jemals weinen, nur ich bekam ganz oft, deine nachdenkliche, ruhige Art mit, sowie deine Schwächen. Vor Roxas wolltest du stark sein. Er hatte dich niemals unter sich, wimmernd und bebend erlebt wie ich, auch wenn wir dies schon lange nicht mehr taten. Hat er dich jemals Schwach gesehen? Ich begriff nur sehr langsam, dass du auch mir dein Herz geschenkt hast, denn Freundschaft sitzt im Herzen. Roxas schenktest du deine Liebe, mir deine vollkommen Freundschaft und die damit verbundene Treue.

Isa, wenn mir jemals etwas passiert... Passt du dann auf Roxas auf? Ich will ihn niemand anderem anvertrauen.“

Deine Worte. Hast du eine Ahnung wie sehr sie mich trafen? Mir war nie mit einer solchen Wucht klar geworden, dass du über deinen Tod nachdachtest. Du warst für mich so selbstverständlich geworden wie der Wind in meinen Flügeln, sobald ich flog. Dabei war es doch eigentlich klar. Du warst die Nr. VIII, derjenige der sich um die Verräter kümmerte. Doch diese Aufgabe könnte dich dein Leben kosten, aber daran wollte ich nie glauben. Du hast den Himmel überlebt, wieso dann nicht auch einen Verräter? Aber das du mir Roxas anvertraut hast, hat mich geehrt und tief berührt, da ich wusste, er war die Person, für die dein Herz schneller schlug.

Du bist ich, nur Anders, genauso wie ich du bin, nur Anders. Got it memorized?“

Worte, die ich irgendwann selber aussprach. Ich war du, du warst ich, nur Anders. Wir waren eine Person, unsere Freundschaft war nicht zu durchtrennen, das hätten nicht Mal Roxas und Xemnas geschafft. Keiner. Unsere Freundschaft war einmalig und gab es kein zweites Mal.

„Heute ist unser Jahrestag. Wir kennen uns jetzt schon 200 Jahre Lea. Es ist Wahnsinn wie schnell und doch langsam die Zeit vergeht. Aber egal wie viel Zeit vergeht, ändern tun wir uns alle kaum. Und der Spruch der Menschen 'Zeit heilt alle Wunden' scheint bei uns nicht zu funktionieren, nicht wahr?“

Denn die Wunde die du mir zugefügt hast, blutet noch immer, trotz der vergangenen 78 Jahre. Meine Flügel legen sich um deinen Grabstein, der einsam auf einem Vulkan den Himmel hinauf ragt. Ich habe eine Feuerblume draufgelegt und ein magischen Schutz um sie gelegt, da die Blüte die Lava nicht lange durchstehen würde. Aber du hast die Wärme immer gemocht, oder?

Eine einzelne Träne rinnt mir die Wange herab und ich versuche sie erst gar nicht weg zu wischen. Ich erinnere mich noch daran, wie du in meinen Armen lagst, gezittert hast vor Schmerzen und dabei so zärtlich gelacht hast. Dennoch sah es aus als würdest du Weinen, da meine Tränen auf deine Wangen tropften. Ich war nicht bereit dich gehen zu lassen, du hast versuchst mir die Angst zu nehmen, indem du mir ein letztes Mal dein Lächeln geschenkt hast, während der Tod nach dir griff.

„Roxas lebt, aber er zieht sich noch immer stark zurück. Er sagt du bist ein Lügner und ich stimme ihm da zu. Im Ernst. 'Let's meet again in the next life.'? Jeder weiß, dass wenn wir sterben kein Leben danach kommt. Du bist so ein Vollidiot.“

Ich lächle leicht, streiche behutsam über den warmen glatten Stein, auf den dein Name steht. Meine Flügel berühren ihn ebenfalls leicht, während sie noch immer schützend um den Stein gelegt sind.

„Danke. Dafür, dass du mir deine Freundschaft geschenkt hast.“

Wir werden uns wieder sehen, mein Freund.

Unschuld

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Dunkler, Schöner, Regen

~+~

Dunkler

Ruhig schlief er vor sich hin. Den Schlaf hatte sich der Jüngste der Erzengel auch verdient. Vor nicht Mal wenigen Stunden hatte das Schild um das Sanctum gebebt und war erzittert. Die Teufel hatten jede neue Lücke in ihren Reihen genutzt um zu versuchen durch den Schutz zu kommen. Doch Uriel war stärker als ihre gesamten Angriffe gewesen. Seine Magie die das Schild aufrecht erhielt hatte nicht nachgelassen. Vielleicht nahm der Erzengel nie aktiv an einer Schlacht teil, erhob nicht sein Schwert und befleckte nicht seine Hände mit Blut wie die Anderen, doch wäre er nicht, wären noch mehr Engel gefallen als ohnehin schon. Er hatte das Sanctum, das Licht und die kampfunfähigen Engel geschützt. Nun musste er ruhen.

Lächelnd strich er ihm eine Strähne zurück. Wenn sie Uriel nicht hätten, wäre das Sanctum um einiges dunkler.
 

~+~

Schöner

Mit großen Augen verfolgte er die Flugbewegung des kleinen Wesens. Schmetterlinge waren wunderschön bunt. Sie leuchteten im sanften Licht und trugen dazu bei, dass die Vegetation erblühte.

Uriel liebte den Garten mit all seinen Wundern. Er liebte das Leben in jedem Blatt, jeder Blüte, jeden Stiels. Auch liebte er das Gefühl der weichen Erde unter seinen Füßen oder seinen Händen. Deswegen lag er auch gerne mitten zwischen den Blumen. Seine Augen verfolgten den Schmetterling, der so eben an Lucifer vorbei flog. Lucifers Augen waren nicht auf das hübsche Insekt gerichtet, sondern auf den wunderschönen blonden Engel. Uriel wurde rot als er Michael erblickte. Er war um einiges schöner, als alle Schmetterlinge mit ihren vielfältigen bunten Flügeln zusammen.
 

~+~

Regen

„Ich mag den Regen nicht.“, murrte Saïx, der seine Flügel bei einem solchen Wetter lieber eingeklappt ließ.

Neben ihm trabte die tanzende Flamme, der recht gute Laune zu haben schien, trotz das es aus Eimern goss.

„Warum hasst du den Regen?“

„Weil er mich gefühlsduselig macht.“, knurrte der blauhaarige Engel, verschwieg, dass er dann immer zu Xemnas wollte, ihm Nahe sein wollte.

„Warum hasst du den Regen, wenn es die wenigen Tage sind, an denen du mit erhoben Kopf weinen kannst?“

Verdattert blieb Saïx stehen und schaute zu Axel, welcher zu einem ihm unbekannten Rhythmus dahinschritt.

Nachgedacht, Aufgabe, Verheimlichen

~+~

Nachgedacht

Frustriert legte er die Feder nieder und fuhr sich durchs Haar, welches sich schon halb vom Zopf gelöst hatte. Seufzend band er diesen wieder Neu.

„Wie kommt Ihr zu Recht?“

Uriel zuckte zusammen, sah vorsichtig zu Michael.

„Nicht gut. Ich verstehe die Schriften nicht.“

Der blonde Erzengel beugte sich zu seiner Arbeit herab, sodass Uriel die Nähe des Anderen nur allzu deutlich wahrnahm.

Himmel!

„Mit diesen Thema habe ich mich auch schwer getan.“

„Ihr habt Euch damit beschäftigt?“, fragte er verblüfft nach, was Michael anscheinend zum Lächeln brachte.

„Ich als euer Verwalter sollte mich mich mit jedem Gebiet auskennen. Lucifer hat mir dies Nahe gelegt.“

Bei der Erwähnung Lucifers glänzten Michaels Augen und er sah leicht verträumt an ihm vorbei. Uriel spürte Unbehagen. Schnell schaute er auf seine Schriften. Natürlich Lucifer. Michael verbrachte so viel Zeit wie möglich mit ihm und bemerkte nicht einmal, das er gerne auch mehr Zeit mit ihm verbringen würde.

„Soll ich Euch etwas hierbei helfen?“

„Gern.“

Die Worte waren schneller aus seinem Mund, als er überhaupt nachgedacht hatte...
 

~+~

Aufgabe

Genervt unterdrückte er jede Regung seiner Gesichtszüge.

Sein bester Freund hatte seinen Kopf auf den Tisch gelegt, das Gesicht in den Armen vergraben. Viele würden glauben, dass er schlief. Saïx wusste es jedoch besser. Axel war genauso genervt wie er selbst.

Die Klasse quatschte, der Lehrer versuchte dem Vortrag zweier Schüler zu lauschen, während das Gekichere der Mädchen schwer zu überhören war.

Tief einatmend versuchte er Ruhe zu bewahren.

„Warum sind wir noch Mal bei diesen... Spaßten?!“

„Wir sollen menschliche Schüler imitieren, got it memorized?“

Saïx wusste wirklich nicht, was sich der Höllenfürst bei dieser Aufgabe gedacht hatte.
 

~+~

Verheimlichen

„Lea? Du hast eine Rechnung wegen der Miete bekommen. Was bedeutet 'Miete'?“

„Fuck!“

Er war gar nicht auf die Frage gekommen, wieso Isa seine Briefe las. Stattdessen hatte er ihm kurz erklärt, was Miete war.

„Hör Mal, als Teufel konnte ich Geld einfach 'erschaffen', aber als Mensch... müssen wir arbeiten.“

Also mussten sie neben der Schule jobben. Problem: Sie mussten innerhalb von zwei Wochen das Geld zusammen kratzen. Beide jobbten nun in einem Getränkemarkt, aber es würde nicht reichen.

Lea murrte. Er hasste es etwas vor Isa zu verheimlichen. Schnell tauschte er den Stoff gegen die Kohle.

Brennen

Die Landschaft vor ihm brannte. Die drei Sonnen waren verdeckt durch die schwarzen Wolken aus Rauch. Schreie hallten zu ihm hinauf, während er auf dem Plateau stand und die Szene beobachtete.

Es tat gut es zu hören, war aber noch nicht genug. Es sollte noch mehr brennen. Der Himmel sollte sich rot verfärben, nicht nur durch Feuer, sondern auch durch das Blut eines jeden Engels der hier lebte.

Das Heiligste des Sanctum stand noch. Aber nicht mehr lange. Uriels Schild hatte bereits Risse, es war nur noch eine Frage der Zeit. Es würde zerbrechen wie ein Herz aus Glas das zu Boden fiel. Das Uriel dann starb fand er bedauerlich, wollte er ihm am liebsten das Herz raus reißen, auf das Michael es auf jeden Fall sah. Oh ja, das wäre zu schön und wer weiß, vielleicht ließ Uriel das Schild auch noch vor seinem Tode fallen.

Warmer Atem blies ihm sanft entgegen, ein leichtes Stupsen und er blickte zur Seite, schaute auf die roten Schuppen der Bestie neben ihm. Grüne Augen sahen ihn an und er lehnte sich seufzend gegen den riesigen Kopf seines besten Freundes. Dieser gab ein leichtes Schnurren von sich, drückte leicht gegen ihn, ein Zeichen, dass er für ihn kämpfte, für ihn da war und dafür war er undenklich dankbar.

Saïx sah wieder zu der Stadt des Himmels, seine linke Hand ruhte auf den Schuppen des Drachen. Axel war bereit seinem Befehl folge zu leisten. Er hielt die mächtigste Kreatur des Feuers in Schach und würde sie jeden Moment entfesseln.

Saïx lächelte und als er die Hand sinken ließ brüllte das riesige Reptil auf, stürzte sich hinab auf die Stadt. Der Blauhaarige Engel beschwor seine Waffe, blickte voller Hass auf die Landschaft vor ihm. Sie sollten leiden für das was sie getan hatten.
 

Überall roch es nach Blut.

XEMNAS!“

Seine Stimme durchbrach das Rauschen des Regens. Er landete zitternd neben seinen Fürsten, welcher schwer verletzt auf den Boden lag. Die Flügel glänzten im leichten rot, waren seltsam verwinkelt.

Langsam öffneten sich die goldorangenen Augen, sahen ihn an und doch wieder nicht. Xemnas' Atem war schwach und flach.

Zittrig strich er eine blutige Strähne aus dem Gesicht. Erste Tränen liefen ihm übers Gesicht. Was hatten die Engel bloß mit ihm gemacht? Verzweifelt klammerte er sich an ihm. Es war so viel Blut hier. Zu viel von seinem Blut.

Shhh....“, vernahm er leise.

Xemnas versuchte selbst jetzt noch ihn zu beruhigen, obwohl er nun Blut spuckte und vor Schmerzen auf keuchte.

Sag mir bitte das du durchhältst. Sag es mir, bitte.“

Ein leises Flehen, doch sah er in seinen Augen, dass Xemnas am Ende war. Nein, das konnte nicht sein. Er war der Fürst.

Nein...“

Er klang so verdammt schwach.

Quatsch! Du schaffst das. Komm, ich bring dich -“

Nicht in die Hölle... Sie... uh... stürzt ein...“

Nicht wenn du durchhältst.“

Nein... Saïx... Sie braucht... einen Fürsten... nur dann... kann sie bestehen...“

Du bist doch da! Du wirst es schaffen!“

Inzwischen klang er immer verzweifelter, spürte, wie Xemnas seine Hand fand und sie leicht drückte.

Diesmal konnte er ein lautes Schluchzen nicht unterdrücken. Nein, Xemnas durfte nicht sterben. Er konnte nicht...

Der Silberhaarige schien noch einmal Kraft zu schöpfen, stemmte sich hoch.

Bleib liegen.. Spar dir die Kräfte.“

Nein. Es ist okay Saïx. Bitte... Jemand... Du... Kingdom Hearts... Es muss zerstört werden. Bitte...“

Noch nie hatte Xemnas um etwas gebeten. Sein Blick wurde immer verschwommener, zu viele Tränen flossen über sein Gesicht.

Versprich es mir...“

Ich verspreche es...“

Zu mehr war er nicht mehr fähig. Er wollte sagen, dass sie gemeinsam Kingdom Hearts zerstören würden, gemeinsam das Gleichgewicht wiederherstellten, doch da spürte er bereits die kühlen Lippen auf seinen Eigenen. Der metallene Geschmack des Blutes war zu schmecken. Doch es war egal, viel wichtiger war, das er spürte, wie Xemnas Macht in ihn drang. Aber nicht wie sonst. Es war kein Austausch ihrer Magie, sondern eine Übermittlung. Saïx' Augen weiteten sich. Nein...

Das Nichts drang in ihm ein, verband sich fest mit seiner, vermischte sich und erschuf etwas vollkommen Neues. Es schmerzte so sehr, dass er schreien wollte, aber gleichzeitig nahm er nichts war. Außer ein sehr merkwürdiges Gefühl, das doch so vertraut war. Es kam von Xemnas, bevor die Verbindung abbrach. Der Fürst rutschte zur Seite, die Augen schlossen sich, die Flügel waren stumpf und als er den letzten Atemzug tätigte, schien er die Seele auszuatmen.
 

Er breitete seine silberweißen riesigen Schwingen aus, die inzwischen größer waren als die der Erzengel. Kein Wunder. Damals hatte Xemnas ihm all seine Macht übergeben, er war jetzt mächtiger als dieser damals.

Saïx schaute kühl auf die Ebene.

Das Gefühl war Liebe gewesen. Xemnas hatte ihn geliebt und er ihn. Sie hatten ihm das Wichtigste genommen was es gab. Sein Herz. Und nun würden sie lernen, dass man einem Engel niemals das Herz nahm.

Mit einem mächtigen Flügelschlag stürzte er sich in die Luft, folgte dem großen Drachen der mit einem Brüllen das Schild zerbersten ließ und gemeinsam griffen sie das Allerheiligste an.

Er hatte versprochen Kingdom Hearts zu vernichten und das würde er auch tun. Aber vorher würde er seinen Rachedurst stillen.

When we meet...

Als er an diesem Morgen aufwachte und aus dem Fenster sah, versprach der Tag wie jeder Andere auch zu werden. Langweilig also. Aber das wusste der junge Engel zu verhindern. Grinsend und mit einer guten Laune – welche andere Engel recht misstrauisch machen würde, da er morgens nie wirklich munter war – hüpfte er aus seinem Bett, machte schnell Katzenwäsche und huschte aus dem Zimmer, sobald er sich flink angezogen hatte.

Draußen wäre er beinahe gegen Gelendriel gelaufen, ein Engel mit typisch blonden Haaren und in seinem Alter. Er war einer von seinen Bekannten – die Bezeichnung 'Freund' wäre dann doch zu weit hergeholt.

„Woah, Lea pass doch auf! Hast du verschlafen oder warum rast du hier so lang?“

Allgemein gab es wenige, die rote Haare hatten, vor allem solche feuerroten wie er besaß. Wahrscheinlich kannte kannte ihn deshalb jeder.. und vielleicht weil er jeden anquatschte und oft Scheiße baute... Aber Mal im Ernst, die meisten Regeln des Himmels hatten gar keinen Sinn, also konnte man diese auch getrost ignorieren.

„Jap, bis dann!“

Und schon war er an den Blonden vorbei. Sollte dieser doch glauben er verpasse seine Lehrstunde, dass war unauffälliger, als wenn er was Anderes gesagt hätte. Denn dann hätte dieser ihn nur verpetzt und dann würde sein Plan für heute platzen. Das wollte er lieber nicht riskieren, es würde diesmal garantiert klappen!

Heute würde er endlich Mal in den Palast kommen und diesen Blauhaarigen Engel kennen lernen, der dort ab und zu auf einen Balkon stand. Er hatte ihn noch nie außerhalb der Palastmauern gesehen. Ob der da öfters Besuch bekam? Was hatte der dort eigentlich zu suchen? Im Palast lebten doch eigentlich nur die Erzengel.

Nach einer Weile drosselte er sein Tempo, schlich um ein paar Ecken und kauerte sich schließlich in eine Hecke, seine Aura unterdrückend. Jetzt hieß es warten.

Eine gefühlte Ewigkeit dauerte es, bis er sie spürte. Die Macht der vier Erzengel.

„Bald sind wieder für die Krieger Abschlussprüfungen. Ich hoffe Ihr macht Ihnen nicht zu viel Druck.“

Das war Uriel. Lea hatte gehört dass er der Reinste und sanfteste unter den Vieren war, weshalb er bei seinen Schülern äußerst beliebt war. Da er persönlich nicht viel mit ihnen zu tun hatte, konnte er das aber nicht wirklich einschätzen.

„Nicht mehr als den Absolventen davor.“

Der Rothaarige erschauderte. Allein die kühle Stimme Michaels ließ erahnen, dass mit ihm nicht gut Kirschen essen war. Es oblag ihm das Sanctum im Namen des Vaters – falls es ihn noch gab, oder jemals gegeben hatte – zu führen. Laut den Kriegern sollte Michael sehr streng und unnahbar sein. Außerdem munkelte man, dass er gerne junge Engel 'zu sich ins Bett nahm'. Pah! Er würde das gar nicht wollen. Wer wollte schon Sex mit Michael haben? Also er jedenfalls nicht.

„Wie viele Heiler sind es eigentlich dieses Jahr, Raphael?“

Gabriel klang da schon um einiges freundlicher. Er verkündete oft die neuen Gesetzgebungen oder Bekanntmachungen, außerdem überwachte er wohl die Seelen der Menschen die ins Paradies kamen und überwachte Schwangerschaften – wenn es welche geben würde.

„Zwei weniger als letztes Jahr.“, seufzte Angesprochener.

Er war der Heiler unter den Erzengeln und kümmerte sich um jegliche Belange dieses Gebiets. Sei es welche Kräuter im Kräutergarten angepflanzt wurden, wie viele von einer Medizin gebraut wurde und was es sonst nicht alles gab. Ihm sagte man nach der Ruhigste der Vier sein, wenn auch mit einem ziemlichen Gesundheitstick.

Die Stimmen entfernten sich, doch wartete er ab, bis auch ihre Auren weit genug entfernt waren. Grinsend schlich er sich aus seinem Versteck, sah sich noch einmal kurz verstohlen um und kletterte schließlich ganz untypisch für einen Engel die Kletterpflanze an der Mauer hoch. Man achtete immer nur auf fliegende Engel, aber nie darauf, ob jemand auf die Idee kam einfach hoch zu klettern. Auf der anderen Seite nur wieder runter zu kommen erwies sich als schwieriger, da er springen musste, sich aber rechtzeitig mit ausgeklappten Flügeln abfangen musste. Die meisten in seinem Alter waren darin noch nicht allzu gut, aber er war nicht wie die und konnte das schon im Schlaf. Kurz vor dem Boden breitete er seine Schwingen aus, schlug kurz einmal mit ihnen und landete lautlos wie eine Katze im Gras.

Okay, soweit so gut. Bis hierhin war er noch nie gekommen. Voller Vorfreude, aber noch immer vorsichtig, trabte er los, sah sich interessiert und aufmerksam um.

Schließlich hatte er auch den Balkon gefunden, wo auch tatsächlich der Blauhaarige war. Volltreffer! Ab hier an würde er auch wieder fliegen können. Die Wachen achteten nie darauf was hinter ihnen passierte. Übermütig sprang er in die Luft und flog also ganz dreist zum Balkon hinauf und landete da drauf. Erschrocken wich der Andere zurück. Seine türkisen Augen waren nicht angsterfüllt, lediglich überrascht. Sie mussten etwa im selben Alter sein. Vom ersten Blick her, war er ihm sofort sympathisch.

„Ich bin Lea. Got it memorized? Und warum darfst du hier im Palast wohnen und ich nicht?“[1]

Verdutzt sah ihn der Andere an. Brav ließ Lea die Musterung über sich ergehen, scheinbar wägte der Andere ab ob er es wert war mit ihm zu sprechen.

„Ich bin Isa und ich lebe hier, weil der Herr es so will, ich bin der letzte von ihm erschaffene Engel.“

„Wow, den Typ gibt es also wirklich?“

Isa schnappte nach Luft und er lachte fröhlich und winkte ab.

„Okay, formulieren wir es Anders: Der tut Mal was?“

„Du redest recht unhöflich von ihm.“

„Also bisher hat er sich nicht drüber beschwert.“

Isa schien ganz leicht zu lächeln, oder bildete er sich das ein.

„Du bist komisch.“

„Wieso, weil ich sage was ich denke?“

„Du kommst dreist hier angeflogen und...“

„Und was? Ich wollt dich halt mal kennen lernen und wissen wieso du hier leben darfst und ich nicht. Na ja, wäre mir eh zu protzig. Leben noch Andere hier?“

„Nein, nur die Erzengel und ich.“

„Und ich dachte meine Gegend wäre langweilig.“

Er hatte die Hände hinter seinem Kopf verschränkt und sah Isa einfach nur grinsend entgegen. Dieser schien inzwischen neugierig, da er ihn mit großem Interesse beobachte.

„Ist auch langweilig. Alles was ich tue ist jeden Tag aufs Neue irgendwelche Schriften zu lernen.“

„Urgh, kenne ich. Wenn ich immer genug davon hab, seh ich mir das Sanctum an. Ich mag ja den großen Platz sehr gern, da ist immer was los.“

„Ja ich kann es von hier aus sehen.“

„Moment Mal....“

Leas Augen wurden groß. Konnte es wirklich sein?“

„Jetzt sag nicht du warst noch nie außerhalb des Palastes?“

„Doch...“

„Isa... DAS müssen wir ändern, na los komm mit!“

„Aber -“

Doch er achtete gar nicht mehr auf Isas Protestschrei, sondern packte dessen Handgelenk und flog mit ihm vom Balkon. Kurz schien der Blauhaarige nicht zu wollen, doch dann ließ er sich nicht mehr ziehen, sondern trabte neben ihm her.

Bei der Mauer angekommen mussten sie hochfliegen und dann wieder runter klettern. Sie versteckten sich wie er vorhin schon im Gebüsch, warteten ab, bis die Luft rein war und entfernten sich dann recht schnell vom Palast.

„Also gut, sag mir was du sehen willst und ich zeig dir aaaaalles.“

So viel wie Isa sehen wollte, konnte er ihm dann aber doch nicht zeigen. Jedenfalls nicht an einem Tag und auch nur für die wenigen Stunden, bevor Isas Unterricht los ging. Aber zu Mindestens hatte er ihm zwei Orte genauer zeigen können und die leuchtenden Augen ließen ihn wissen, dass dieser Tag Besonders war und nicht wie jeder Andere. Dieser Tag war auch nicht langweilig. Dieser Tag war spannend und fröhlich.

Aber leider musste Isa wieder zurück und er ließ es sich nicht nehmen ihn zum Balkon zu bringen. Beinahe hätte Gabriel sie erwischt, aber zum Glück wusste er rechtzeitig zu reagieren. Lachend landeten sie auf dem weißen Stein.

„Danke Lea.“

„Kein Problem, ich mag dich halt. Und weißt du was? Von jetzt an werd ich dein Schatten sein und immer wenn du mich brauchst bin ich bei dir, versprochen! Los, wirst du mich jetzt nicht mehr.“

„Oh je, was hab ich mir da bloß eingebrockt?“

Genervt fuhr Isa sich durchs Haar, doch dann grinste er fies und hielt ihm die Hand hin.

„Ich nehme dich beim Wort.“

„Und das kannst du ernst nehmen. Von heute an sind wir Freunde!“

Er schlug ein, besiegelte damit den Beginn einer Freundschaft, die ihn einiges kosten würde, aber welche auch nicht inniger sein konnte.

Kosmische Energien

So viele Energien. Sie huschten an ihm vorbei, ohne dass er ihnen viel Beachtung schenkte. Die Energien waren schwach, nur Auren, denn die Magie die ihnen anhaftete war lediglich fürs Überleben, aber nicht um damit etwas tun zu können, sie wirken zu können. Selbst die Gewalten des Himmels, die dafür bekannt waren nicht sehr Magiestark zu sein, hatten weitaus mehr Magie. Aber von Menschen konnte er auch nicht mehr erwarten und sie mit Engeln zu vergleichen war verdammt lächerlich.

Noch immer huschten die Auren an ihm vorbei, während er nach etwas suchte. Erst Letztens hatte er es gespürt und war überrascht gewesen. Jetzt wollte er seine Vermutung überprüfen.

Wie lange suchte er eigentlich? Nun auch egal. Ein erfahrener Thron konnte bis zu drei Tagen mühelos in diesem meditativen Zustand verweilen, sollte danach jedoch mindestens einen Ruhetag einlegen, denn das beobachten der kosmischen Energien konnte bei zu langer Anwendung zu Hirnschäden führen, oder einen geistig verwirren.

Azriel hatte ein Problem damit komplett abzuschalten, aber bis jetzt hatte es keine bleibenden Schäden hinterlassen, nicht einmal Kopfschmerzen hatte er je gehabt. Sein ganzes Leben nicht, obwohl die meisten Anfänger darüber klagten. Nie hatte er es nachvollziehen können. Zwar verstand er wieso die Kopfschmerzen auftraten, aber da er noch nie welche gehabt hatte, wusste er nicht, was so schlimm an ihnen sein sollte. Sein Gehirn schien wohl einfach resistenter zu sein und mehr leisten zu können.

Da!

Die Energien huschten nicht mehr an ihm vorbei, sondern blieben abrupt stehen, da er seine Suche gestoppt hatte. Sie interessierten ihn nicht, sondern nur diese Eine hier. Sie pulsierte vor sich hin, die Magie war zusätzlich unterdrückt. Ein Thron der nur nach Magie Ausschau hielt – und damit meinte er nicht die Aura, da er da einen Unterschied machte – würde ihn also gar nicht sehen können.

Eine Weile beobachtete er ihn und als er dunkle Energien wahrnahm in welche die Aura verschwand zog er seine Stirn in Falten, doch glätte er seine Gesichtszüge. Ein Thron sollte sich nichts anmerken lassen.

Langsam öffnete Azriel seine hellblauen Augen. Es war wichtig sich seinem Umfeld langsam wieder bewusst zu werden, den 'Kosmos der Energien' nach und nach hinter sich zu lassen und nicht plötzlich und überstürzt, da dies die Wahrnehmung des Geistes und Körpers schaden könnte. Es war wie das auftauchen aus einem tiefen Ozean. Man war sich plötzlich bewusst wie man genau ein und ausatmete, bemerkte die Wichtigkeit der unmittelbaren Umgebung und wenn es nur das Ticken einer Uhr war.

„Valariel...“

In seinem Falle war es nicht die Uhr, sondern die Anwesenheit des Schwarzhaarigen die ihm so bewusst war. Bewusster, als wenn er einfach nur stundenlang herumgesessen hatte. Es war, als wäre seine körperlichen Sinne danach immer so geschärft, als ob sein Körper ihm zeigen wollte, dass er viel besser etwas wahr nehmen konnte als sein Geist. Sein Blick wanderte zu den Anderen und er strich sich nebenbei eine blaue Strähne hinters Ohr.

„Etwas beunruhigt dich.“

„Ich habe es mir anmerken lassen...“

„Ich wusste es schon vor dem Stirnrunzeln.

So? Dann musste er daran wirklich wieder üben. Azriel musterte den Vermummten mit strengen Blick.

„Wie lange beobachtest du mich?“

„Du warst jetzt fünf Stunden in Trance.“

Sein Blick huschte kurz zur Uhr. Er war sieben Stunden abgetaucht. Die Ironie dahinter würde er erst später bemerken.

„Also, was hast du gesehen?“

„Etwas, was ich Michael mitteilen sollte. Ich habe Isa auf der Erde gesehen. Er ist sehr mächtig geworden.“

„Du solltest? Das klingt als würdest du es nicht tun.“

Azriel lächelte.

Verrat - Michael

Wie konnte er nur?! Wieso verriet er sie?! Wieso verriet er... ihn?

„Ihr Verräter! Wie könnt Ihr es wagen den Herrn anzugreifen?! Wie könnt Ihr es wagen ihn, uns, zu verraten?!“

Er wollte ihn anschreien, ihn fragen, wieso er ihn im Stich ließ. Nicht den Vater, sondern ihn selbst. Michael zitterte. Aus Angst und vor Wut.

„Wenn ihr alle aufhören würdet so blind zu sein, würdet ihr mir glauben.“

„Euch glauben?!“

Der Blonde schnaubte abfällig und erhob sein Schwert. Es schmerzte. Es schmerzte Lucifer anzusehen, welcher ihn mit einem solch dunklen Blick musterte, dass er glaubte sein Herz zerriss. Wieso verriet ihn der Engel den er am meisten liebte.

Blut war auf dem Boden, Rauch stieg aus den zerstörten Gebäuden. Lucifer hatte getötet. Seraphim, Cherubim, Zweiflügler. Es war egal welcher Rang, sobald ein Engel den Mut aufbrachte ihren geliebten Morgenstern anzugreifen, tötete er ohne mit der Wimper zu zucken.

„Ihr werdet es bereuen. Ihr werdet bereuen, was Ihr dem Sanctum und dem Vater angetan habt!“

Und mir.

Michael schwang sich in die Luft und Lucifer folgte seinem Beispiel. Die Augen waren ruhig und als die anderen Erzengel folgten, mischten sich jene Engel ein, die sich von ihm hatten verführen lassen und ihm folgten. Michael hatte sich auch verführen lassen von diesem Licht. Aber er würde ihm nicht blind folgen wie sie.

Er hörte Jophiel schreien. Einer der ersten Engel die nach den vier Erzengeln gekommen waren. Kurz sah er herunter und sah die Pfeile die Braig auf ihn geschossen hatte. Perfekt gezielt. Herz, Kopf. Aber vorher wohl noch die Flügel, sonst wäre der Schrei nicht gewesen.

Michael spürte ein neues Gefühl in sich, was ihm Kraft verleitete. Erst später würde er begreifen, das es Hass gewesen war.

Ein Schrei kam aus seiner Kehle und dann prallte sein Schwert bereits auf die Klinge Lucifers. Sie waren nicht mehr blau wie früher, sondern rot. Doch das interessierte ihn gerade nicht, er sah Lucifer direkt in die Augen und dann setzte er alles daran ihn zu stoppen.

Manche Engel unterstützten ihn. Er konnte Uriels Schild ab und an Mal spüren, doch der Jüngste der Erzengel war mit so vielen Schilden beschäftigt, dass Lucifer nur einen Angriff brauchte um es immer wieder zu zersplittern.

Michael hatte keine Ahnung wie lange dieser Kampf nun andauerte. Sein Körper streikte, aber dann bündelte er noch einmal seine ganze Macht, sammelte das Licht in sich und schleuderte alles mit einem Schlag seines Schwertes direkt auf Lucifer herab.

Dessen Schild zerbrach und er schrie auf, als die Macht ihn durchfuhr, seine mächtigen Flügel tiefe Wunden bekamen und dann sah er in die geschockten bernsteinfarben Augen, ehe Lucifer fiel. Zitternd beobachtete er den Sturz, sah wie die anderen Engel ebenfalls gestürzt wurden. Aber nur Lucifer interessierte ihn. Der Morgenstern schloss seine Augen, als er durch eines der Protale fiel. Michael folgte ihm, um zu sehen ob er noch einmal versuchte Kraft zu sammeln, doch dann begriff er, dass Lucifer auf zwei Arten fiel. Eine gewaltige Druckwelle schien von den Silberhaarigen auszugehen, während seine Flügel dunkel wurden. Michael keuchte auf und flog durch das Portal, bevor die Welle ihn erreichen konnte.

Ein Seraph verschloss die Portale, dann klappte er zusammen und auch Michael spürte wie seine Kräfte plötzlich schwanden.

„Michael..“

Eine Hand die sachte seinen Arm berührte und neue Energie.

Erstaunt sah er den Braunhaarigen an, dessen violetten Augen so hell waren wie noch nie zuvor. Ein Anzeichen, dass er Magie nutzte.

Aber was war das für Magie gewesen, die er ihm da gegeben hatte?

Michael seufzte und sah sich um. Er musste das hier aufräumen.

„Raphael sucht alle Heiler die noch stehen können, sie sollen die Verletzten versorgen. Gabriel sucht alle Engel auf, die noch stehen können und bittet sie die Verletzten zu den Heilern zu bringen. Uriel ich... würdet Ihr mir helfen die Toten zu bergen?“

Der Jüngere an seiner Seite nickte.

Gut, er war nicht allein. Besorgt sah er zu den wenigen Seraphim die überlebt hatten, jetzt aber sehr angeschlagen wirkten. Manche kippten einfach um, andere schienen noch helfen zu können.

Ob Lucifer noch lebte? Wenn ja, wie ging es ihm jetzt?

Innerlich schüttelte er den Kopf. Lucifer sollte besser gestorben sein. Nächstes Mal würde er ihn garantiert nicht nur stürzen!

Verrat - Lucifer

Wie konnten sie nur?! Wieso glaubten sie ihm nicht?! Wieso glaubte er ihm nicht?

„Ihr Verräter! Wie könnt Ihr es wagen den Herrn anzugreifen?! Wie könnt Ihr es wagen ihn, uns, zu verraten?!“, schrie Michael ihm entgegen.

Er wollte ihn fragen, wieso er ihn im Stich ließ. Wieso er ihm kein Glauben schenkte. Er hatte alles für ihn getan soweit es ihm möglich gewesen war. Doch Michael hörte anscheinend nicht zu. Sowie alle Anderen.

Michael zitterte. Aus Wut und weil er ihn verletzt hatte, weil er glaubte, dass er ihn verriet.

„Wenn ihr alle aufhören würdet so blind zu sein, würdet ihr mir glauben.“

„Euch glauben?!“

Der Blonde schnaubte abfällig und erhob sein Schwert. Es schmerzte. Es schmerzte Lucifer zu sehen, wie Michael ihn mit einem solch hasserfüllten Blick fixierte. Wo war die Liebe in diesen Augen? Wenn er ihn doch so sehr liebte, wieso vertraute er ihm nicht? Wieso glaubte er, er täte dies hier aus Spaß?

Blut war auf dem Boden, Rauch stieg aus den zerstörten Gebäuden. Er hatte sie getötet. Seraphim, Cherubim, Zweiflügler. Es war egal welcher Rang, sobald ein Engel den Mut aufbrachte ihn angriff, verteidigte er sich und sein Ziel. Keiner von ihnen schien auch nur zu Zögern, nachzudenken. Sie schienen gar nicht sehen zu wollen.

„Ihr werdet es bereuen. Ihr werdet bereuen, was Ihr dem Sanctum und dem Vater angetan habt!“

Und ihm, nur sprach Michael es nicht aus. Ihm war bewusst, was er Michael gerade antat, aber es musste sein. Wenn es nicht sein müsste, würde er das doch nicht tun. Wieso verstand der älteste Erzengel es denn nicht?

Lucifer seufzte innerlich.und folgte Michael, welcher sich in die Luft erhob. Er musste jetzt also gegen ihn kämpfen?

Mit einer innerlichen Ruhe sah er zu Michael. Die Ruhe half ihm nicht aus Verzweiflung zu schreien. So viel sinnloser Tod und es würde ihn zu schaffen machen ausgerechnet Michael zu töten. Er sammelte das Nichts um sich herum um seine Gefühle zu betäuben. Michael war sein Schüler gewesen und sein Bettgefährte irgendwie. Er liebte ihn nicht mehr als die Anderen, aber er kannte ihn besser.

Er hörte Jophiel schreien. Einer der ersten Engel die nach den vier Erzengeln gekommen waren. Michael verlor kurz die Konzentration, sah nach Unten. Lucifer tat keinen Angriff, weil er die Hoffnung hatte, das Michael ihm vielleicht doch half das falsche Spiel des Vaters zu beenden. Braig musste Jophiel getötet haben. Seine Pfeile machten ein ganz bestimmtes Geräusch, wenn sie durch die Luft schossen. Er dankte Kingdom Hearts, das nicht alle so blind waren und ihm glaubten, ihm folgten.

Lucifer bemerkte, wie sich die Augen des Blonden kurz weiteten, dann traurig wurden und als er ihn ansah, waren die Augen kalt wie Eis und doch sah er da ein dunkles Feuer in ihnen. Hass nannte man es. Ein Gefühl, dass es im Himmel nie gegeben hatte. Die Macht des Herrn war schwächer geworden seit er sie zerbrochen hatte.

Aber das dieser Hass ihm galt, traf ihn mehr, als er sich anmerken ließ.

Ein Schrei kam aus dessen Kehle und dann prallte Michaels Schwert bereits auf seine ätherischen Klingen. Sie waren nicht mehr blau wie früher, sondern rot. Es waren auch vollkommen Andere. Doch das interessierte gerade nicht, er sah Michael direkt in die Augen und dann musste er aufpassen mit dem was er tat. Scheinbar war der Erzengel fest entschlossen ihn zu vernichten.

Manche Engel unterstützten ihn, eine Tatsache die Lucifer wütend machte. Sie waren alle so verdammt blind! Uriels Schild tauchte immer wieder ab und an Mal auf, doch da der Jüngste der Erzengel versuchte scheinbar jeden mit einem Schild zu schützen,hatte er keine große Mühe die Schilde mit nur einen Angriff zu zersplittern.

Wie lange dauerte dieser Kampf schon? Sein Körper meldete sich bereits etwas, ein Umstand den er eigentlich nur aus Trainingskämpfen mit Terra und Samael kannte. Sein Gegner hingegen schien schon am Limit seiner Kräfte und Lucifer überlegte, wie er ihn am Besten Kampfunfähig machte. Ein Fehler, denn dieser brüllte plötzlich und schlug mit dem Schwert auf ihn herab. Die Macht Michaels raste auf ihn herab, sein Licht, dass er wohl vor den Angriff gesammelt hatte und das alles innerhalb eines Angriffes.

Sein Schild zerbrach und er schrie schmerzerfüllt und erschrocken auf, als die Macht ihn durchfuhr, seine Schwingen nur noch Schmerzen aussandten und er sie nicht mehr koordinieren konnte. Erschrocken sah er direkt in die eisblauen Augen Michaels. Warum? Dann fiel er.

Lucifer spürte wie er auf eines der Portale stürzte, spürte, wie durch Michaels Angriff ihm das Sanctum entrissen wurde. Es war nicht mehr sein Zuhause. Er war gestürzt worden, oder war gerade dabei. Sein Fall brachte ihn durch eines der Portale. Verschwommen nahm der Silberhaarige wahr, wie Michael ihm wohl gefolgt war. Aber das war doch auch egal. Das Licht war so falsch. Das Licht des Herrn das in ihm war. Er hörte seinen Vater in seinen Kopf flehen und grollte wütend. Der konnte es vergessen. Nie mehr würde er ihm dienen und ihn lieben und deswegen würde er alles von sich schleudern, was ihn an den Herrn band.

Eine gewaltige Druckwelle löste sich, als er das Licht aus sich heraus schleuderte. Ein Schrei verließ seine Kehle, ein Schrei der alle anderen in den Schatten stellte. Dann war da nur noch Dunkelheit... und er fiel., während seine Flügel dunkel wurden und sich seiner Umgebung anpassten.

Lächelnd schloss er die Augen. Die Dunkelheit tat ihm nicht weh, sie schien ihn sogar auffangen zu wollen. Aber er wusste, sein Fall würde noch andauern.

Ein einziges Mal

Fasziniert beobachtete er die rote Flüssigkeit, welche über die blasse Haut floss und dadurch einen wunderschönen Kontrast hervorrief.

Kurz leckte er sich unterbewusst über die Lippen. Der Anblick reizte ihn tatsächlich mehr, als er gedacht hatte. Selbst jetzt noch. Zum ersten Mal vernahm er Lust. Zwar schwach, aber noch immer vorhanden, obwohl das Liebesspiel bereits zu Ende war. Es war dieses Mal weitaus intensiver und befriedigender gewesen, da er sich nicht zurück gehalten hatte, wie sonst.

„Wie ich sehe, reizt dich der Anblick noch immer.“, erklang es amüsiert hinter ihm.

„Ich würde dennoch nicht sagen, dass es mich so sehr reizt, es zu wiederholen.“

„Aber du hattest Mal Vergnügen für dich selbst.“

Der Sprecher der Stimme war nah an ihn herangetreten und strich über seine erhitzte Frau. Ein kurzes Schaudern ergriff ihn und er blickte über seine Schulter hinweg zu seinem Bruder. Schaute ihn einfach nur mit einem nichtssagenden Blick an.

„Es war dir anzusehen.“

Schamgefühl hatte er nicht. Es war klar, dass er zusah und dementsprechend hatte er auch keine Scheu nackt neben ihm zu stehen.

Sein Blick wanderte zu dem Blut auf den zitternden Körper auf dem Bett vor ihm. Der Dämon hatte sich ihm freiwillig angeboten, ob er es jetzt bereute?

„Blut ist so herrlich, nicht wahr~?“

Brummend stimmte er zu und trat ins Badezimmer. Das 'Experiment' war beendet. Ansem hatte darauf bestanden, dass er zu Mindestens einmal in seinem Leben so Sex hatte, wie er es denn wollte, sich nicht zurückhielt. Ja, es war besser als sein voriger Beischlaf, wo er eigentlich nur darauf geachtet hatte, dass der Andere vollends befriedigt gewesen war. Dennoch war es nichts was er wiederholen wollen würde.

Bei dem Akt selbst musste er seinen Schild fallen lassen und somit war er völlig ungeschützt. Das Risiko für solch unwichtiges Vergnügen war ihm einfach zu hoch. Außerdem hasste er es inzwischen Andere an sich heran zu lassen.

Das warme Wasser umspielte seinen Körper und reinigte ihn vom Blut und Schweiß.

„Auch dir steht Blut.“

Wieder bedachte er Ansem mit diesem nichtssagenden Blick. Seine Augen zeigten kaum noch was anderes. Sein Bruder hingegen sah lächelnd dabei zu, wie das Wasser das Blut des Dämons fortspülte. In seinen Augen stand kurz Verlangen, aber es verschwand auch schon wieder. Das war typisch Ansem. Verbotene Früchte waren für ihn am Interessantesten und er als sein Bruder, gehörte wohl zu den Verbotesten.

„Blut Anderer.“

„Deine Meinung.“

Kopfschüttelnd verließ er die Dusche, wollte sich abtrocknen, doch da spürte er bereits starke Arme, die sich um ihn legten und nahe an den Körper Ansems drückten. Kurz war er zu überrascht um zu reagieren. Dies ausnutzend leckte der Ältere über seinen Hals, küsste und knabberte daran. Als Xemnas jedoch bemerkte, dass Ansems Hand seinen Penis umschloss, kam wieder Leben in seinen Körper zurück.

„Ansem!“, zischte der Höllenfürst und schleuderte diesen mithilfe seines Nichts von sich.

Ansem lachte.

„Ach Bruder, nie verstehst du Spaß.“

Xemnas war sich nicht sicher, ob das wirklich nur Spaß gewesen war. Das Verlangen in den Augen vorhin war echt gewesen.

„Wie du meinst. Ich muss zurück.“

Sobald er sich abgetrocknet und wieder angezogen hatte, öffnete er einen dunklen Korridor.

„Was ist mit deinem Versuchsobjekt?“

Erneut warf er noch einen Blick über seine Schulter.

„Mach mit ihm was du willst. Ich kann Niemanden gebrauchen, der darüber erzählen kann, dass er mit mir das Bett geteilt hat. Er darf diesen Ort also nicht mehr lebend verlassen.“

Kurz sah er noch seinen Bruder lächeln, bevor er in die Hölle zurückkehrte. Innerlich stimmte er den letzten Blick Ansems zu. Lucifer war wirklich gestorben.

Ein Mann der Taten

Das aufeinander Krachen von Holz hallte zu ihm hoch auf den Balkon. Er beobachtete die beiden Männer, deren Muskeln bei jedem Aufprall erzitterten, aber man konnte deutlich sehen, dass der kleinere Kämpfer mehr arbeiten musste, als der Größere. Seine Muskeln erbebten bei jedem Schlag mehr und sein Körper schwitzte. Der Körper des älteren und größeren Kriegers schien nicht Mal ansatzweise angestrengt zu sein.

„Was tust du hier Uriel?“

Gabriel trat neben ihm auf den Balkon und folgte seinem Blick.

„Ich schaue mir Isas Fortschritte an.“

Gabriel sah wieder zu Uriel. Er fühlte dessen Blick auf sich, reagierte jedoch nicht. Der Blonde schien etwas sagen zu wollen, schwieg dann aber doch.

Isa ging getroffen zu Boden. Michael sagte etwas und Uriel brauchte es nicht zu hören um zu wissen, dass Michael Isa nicht nur körperlich nieder machte, sondern auch mit Worten.

„Es war uns allen bewusst, dass Michael der Strengste von uns sein wird.“, amüsierte sich Gabriel.

Uriel selber fand es nicht amüsant. Michael erreichte mit dieser schroffen Art nicht das was er wollte, er erreichte eher das Gegenteil. Warum sah das keiner? Isa wurde immer demotivierter, er konnte es ins einem Blick, in seiner Körperhaltung erkennen. Uriel verstand auch nicht warum ausgerechnet schon solche Kampfübungen gemacht wurden. Isa hielt sein Schwert zwar schon richtig, aber jeder Engel konnte doch erkennen, dass er den Umgang mit ihr noch nicht gewöhnt war, geschweige das Schwert als verlängerten Arm ansah. Ihm fehlte es an Ausdauer und im Grunde war er nur ein Spielball. Michael war doch auch der komplett falsche Gegner. Wäre es nicht besser Isa gegen unerfahrene Krieger kämpfen zu lassen?

Er war sich etwas unsicher bei diesen Fragen. Im Gegensatz zu Michael war er kein Krieger. Als Erzengel hatte er zwar den Umgang mit dem Schwert gelernt, aber er war immer noch derjenige mit der meisten Magie und derjenige, der das Schild um Sanctum hielt. Somit konzentrierte er sich in Schlachten nur auf das Schild und kämpfte aktiv nie mit. Er hatte auch noch nie jemanden getötet und ehrlich gesagt, wusste er auch nicht ob er das überhaupt konnte.

Also konnte er wirklich ein Urteil fällen, ob Michael Isa gut lehrte?

Wieder ging Isa zu Boden und Michael holte weit aus, schlug erneut zu, obwohl Isa bereits am Boden war. Wieder sagte er etwas und ging ein Schritt zurück. Schwerfällig rappelte der Blauhaarige sich wieder auf, während Michael bereits zum nächsten Angriff ansetzte.

Es reichte! Seine Flügel schlugen einmal, während er über die Brüstung des Balkons sprang und glitt zu den Beiden hinüber. Er landete grazil, beschwor sein eigenes Schwert und schlug seinerseits zu. Das heilige Metall zerschnitt das Holzschwert und mit einem einfachen magischen Schlag entwaffnete er Michael völlig.

Hinter sich hörte er das angestrengte Atmen – Keuchen traf es eher – von Isa und vor ihm starrte Michael ihn überrascht an. Doch dann wurden Michaels blaue Augen dunkel vor Zorn. Uriel wusste was kam, aber er hatte genug vom Reden. Michael war ein Mann der Taten und dementsprechend musste eine Tat folgen um ihn Mal zur Besinnung zu bringen. Somit sprach er bevor Michael auch nur dazu kam die Stimme zu heben.

„Ich fordere Euch zu einem Zweikampf heraus Michael. Isa sagt Erzengel Gabriel doch bitte er soll das Sanctum einberufen. In einer Stunde am Trainingsplatz.“

Dabei blickte er fest in die blauen Augen von Michael. Er konnte richtig sehen wie dessen Zorn Verwirrung wich. Natürlich, was war er eigentlich so dämlich und forderte Michael zu einem öffentlichen Kampf heraus?! Michael war der stärkste und mächtigste Erzengel von ihnen, während er selbst... der Schwächste und Unerfahrenste im Kampf von ihnen war.

Aber es ging auch nicht darum ob er gewann, sondern darum Michael etwas klar werden zu lassen.

„Isa?“

„Äh. Ja, Erzengel Uriel.“

Der Blauhaarige flog auf den Balkon und Gabriel verschwand schneller als man gucken konnte.

„Uriel, was soll das?“

Er antwortete nicht auf die Frage.

„In einer Stunde am öffentlichen Trainingsplatz. Kneift nicht.“

Und damit schlug er mit seinen Schwingen und befand sich somit schnell in der Luft. Michael würde ihn nicht verfolgen, immerhin war er schneller.

In seinem Zimmer angekommen, öffnete sich bereits die Tür und Raphael kam herein.

„Uriel? Uriel was hast du dir dabei gedacht Michael heraus zu fordern?“

„Darf ich nicht um einen Trainingskampf bitten?“

„Ein Trainingskampf ist nicht mit einer öffentlichen Herausforderung zu vergleichen! Vor allem nicht, wenn du Michael während des Trainings mit Isa unterbrichst. Du hast seinen Stolz verletzt!“

„Das tat ich mit voller Absicht. Raphael, ich bin alt genug um eigene Entscheidungen zu treffen und bei unserem Vater, ich bin sogar befugt dazu. Also, ich würde mich gerne vorbereiten.“

Verdutzt starrte der Heiler ihn an, ging dann aber schweigend hinaus. Uriel seufzte. Wieso glaubten alle ihn bevormunden zu wollen?
 

Michael stand in voller Montur auf dem Trainingsplatz, als er vor ihm landete. Er selber trug wie immer seine leichte Stoffkleidung. Er hatte eine Rüstung, aber in der konnte er sich nicht so gut bewegen und seine Rüstung war längst nicht so schützend wie sein Schild. Seine langen braunen Haare hatte er zu einem einfachen Zopf gebunden, damit sie ihn nicht im Kampf störten. Michaels blaue Augen fixierten ihn. Er konnte keinerlei Zorn entdecken, ihn aber auch sonst nicht deuten. Sein Blick glitt über das Publikum. Es schien wirklich das ganze Sanctum gekommen zu sein. Sie waren aufgeregt, viele fragten sich, ob das wirklich nur ein Showkampf war, oder ob es Streit zwischen ihnen gegeben hatte. Isa war auch da und er schaute etwas besorgt drein.

„Fang an.“, meinte Michael auf einmal und er sah ihn wieder an.

Irgendwie war er Michael dankbar, denn er hätte wohl kaum das Startkommando gegeben. Er formte Magie und ließ sie auf Michael zu schnellen. Dieser wich geschickt aus, sandte seinerseits einen magischen Schlag. Uriel wich lediglich einen Schritt beiseite. Ein Raunen ging durch die Menge. Michael hatte einen richtige Seitwärtsrolle gemacht, dass er nur einen Schritt zurück wich, ließ Michael gerade eher schlechter dastehen. Michael sprang vor und griff diesmal mit dem Schwert an und er ließ es an seinem Schild abprallen, ohne zusammen zu zucken. Dann drehte er sich, ging dabei in die Hocke, beschwor nebenbei sein Schwert und schlug, mit Magie gepaart zu. Michael konnte den Angriff mit dem Schwert zwar abblocken, aber die versteckte Magie dahinter nicht und somit sah es trotzdem so aus, als hätte der Block ihm nichts entgegen wirken können, womit Michael zu Boden ging. Er wartete nicht ab, schlug mit den Schwingen, welche er kurz ausklappte, sandte wieder Magie dabei aus und fegte Michael so einmal über den Platz,

Magie war Michaels größte Schwäche. Er gab ihm auch keine Zeit sich zu erholen und beschwor eine Erdwand. Michael fing sich jedoch stieß sein Schwert in den Boden, sodass er vor der Wand noch stehen blieb, statt hilflos dagegen zu krachen. Aber damit hatte er gerechnet.

„Unehrenhaft!“, rief einer der Krieger.

Ja er kämpfte nicht wie ein Krieger. Aber er war auch keiner. Plötzlich war Michael verschwunden und er spürte einen harten Schlag gegen sein Schild von hinten. Die pure Macht schleuderte ihn nach vorne. Er rollte sich ab, kam auf die Beine und blockte den nächsten Schlag mit seinem Schwert ab. Es folgte ein Schlagabtausch, in welchem Uriel deutlich nachgeben und zurück weichen musste. Er versuchte einen Schlag mit Magie von der Seite, doch dieses Mal war ein Schild um Michael, welches es abblockte. Er runzelte kurz die Stirn. Michael konnte nicht so lange ein Schild aufrecht erhalten wie er.

„Brauche ich nicht Uriel...“

Irritiert sah er Michael an, welcher wieder zu schlug und sie rangen kurz, pressten die Schwerter gegeneinander. Dabei beugte sich Michael leicht vor, er selbst stolperte leicht rückwärts.

„Jedes Mal wenn du Magie nutzt leuchten deine Augen und werden heller.“

Oh.

Plötzlich ließ Michael locker, ging ein Schritt zurück, drehte sich und schlug mit dem Schild zu. Er flog kurz über den Boden, doch da war Michael über ihm und schlug mit einem Schrei zu. Magie war mit dabei und diese Magie, diese pure rohe Macht dahinter ließ sein Schild zerspringen. Unsanft krachte er zu Boden, rollte sich aber instinktiv zur Seite, dennoch schnitt Michaels Klinge ihm den linken Arm auf. Schmerzerfüllt zischte er kurz. Eine Magiewelle brachte Michael auf Abstand. Kurz besah er sich seinen Arm. Die Wunde war nicht tief. Den nächsten Angriff wich er aus, indem er seine Flügel ausbreitete und mit einem Schlag dieser in der Luft war. Auch Michael breitete nun seine Schwingen aus und glitt ebenso in die Lüfte. Immer wieder krachten sie aneinander, was teilweise richtige Druckwellen auslöste. Auch wenn er selber besser im Fliegen war, so konnte Michael ihn dennoch schnell zu Fall bringen. Er schrie innerlich auf, als er zu Boden krachte und dabei sein Flügel knackte. Ein kurzes Wimmern konnte er sich nicht verkneifen. Schnell sprang er auf, wich dem Schwerthieb aus und erhob sich wieder in die Luft. Michael dagegen blieb stehen und sah ihn an.

„Ihr mögt sehen wann ich Magie nutze... Aber könnt Ihr auch sagen, wann meine Magie angreift?“

Sand wirbelte auf, der Platz bebte leicht anhand seiner Magie. Magieströme wirbelten über den gesamten Platz und Michael klappte seine Flügel ein um wenigstens sie zu schützen.

Uriel blieb schwebend über dem Boden. Nun griff er mehrfach an, nur mit Magie und Michaels Schild konnte dem nicht standhalten. Nicht gegen seiner geballten Magie. Angriffe Michaels konnte sein neues Schild standhalten. Vorerst.

Denn Angriffe kosteten ihn mehr Konzentration als sein eigenes Schild. Als Michael jedoch verschwand, gab es nichts mehr was er angreifen konnte. Er landete und klappte die Flügel ein.

„Uriel!“, konnte er plötzlich Isa vernehmen, doch die Warnung kam zu spät.

Ein mächtiger Schlag, erneut gepaart mit Magie traf ihn. Sein Schild wankte, hielt stand, doch Michael holte zum zweiten Mal aus, traf ihn diesmal von hinten, statt von Oben und diesmal zerbrach sein Schild. Keuchend stolperte er nach Vorne. Jedes Mal wenn sein Schild zerstört wurde, war es so, als hätte man ihn dem Schlag verpasst. Ein plötzliches Gewicht am Rücken brachte ihn zu Fall und er spürte Michaels Klinge an den Hals.

Stille folgte. Er konnte seinen eigenen schweren Atem hören, aber auch Michaels.

Dann brach Jubel aus. Die Zuschauer hatte er komplett ausgeblendet. Michael stand auf, trat von ihm runter und als er sich aufrappelte, hielt der Krieger ihm seine Hand hin. Dankend nahm er sie an und ließ sich hochziehen.

„Uriel was sollte das Ganze?“

„Ich wollte... Ich wollte dass Ihr seht, dass es unfair ist, wenn man unvorbereitet wie ein Spielball behandelt und vorgeführt wird. Ich hatte nie vor zu gewinnen.“

Michael sah ihn verdutzt an.

„Und es musste vor dem Sanctum sein. Das hatte nämlich den Nebeneffekt, dass die Engel nicht vergessen, dass wir sehr viel Macht haben und ich glaube, Isa hat es wieder etwas... motiviert... Nachdem Ihr...“

Ihm fehlte Luft zum Sprechen: „ihn dauernd so nieder gemacht habt. Da hätte ich auch keine Lust mehr. Vergesst bitte nicht Michael... Er ist jung und er hat nicht das Blutbad mitansehen müssen wie wir. Geht es langsamer und... etwas strategischer an. Das könnt Ihr doch sonst so gut...“

Atmen...

„In Isa legen wir alle Hoffnung, aber ihn zu verprügeln, wird ihn nicht schneller besser werden lassen. Zu viel Druck kann das genaue Gegenteil bewirken. Ich wollte, dass Ihr in eine ähnliche Situation kommt und ehrlich gesagt... ich bin kein Mann der Taten, erst Recht nicht spontan. Verzeiht also... diese Vorgehensweise. Sie war unüberlegt, aber ich hoffe sie hat bewirkt, was ich wollte.“

Damit wandte er sich ab und flog wieder Richtung Palast.

Verlogen

Mit schnellen Schritten lief er den Weg entlang, sprang über eine niedrige Mauer und ignorierte die erschrockenen Ausrufe. Er durfte heute Mal zur Erde! Leider ohne Isa, aber es war klar, dass die Erzengel ihn verboten einen Ausflug auf die Erde zu machen. Aber er würde ihm alles genau beschreiben und sobald er gelernt hatte wie man diese Portale schuf, tja... Wer konnte sie dann davon abhalten regelmäßig zur Erde zu gehen?

Grinsend blieb er am Treffpunkt stehen. Leider war von dem Engel der ihn begleiten sollte nichts zu sehen. Saphiel hieß er und er war ein erfahrener Krieger. Um genau zu sein ein Freund seiner Familie. Er hatte von sich aus angeboten Lea auf die Erde zu begleiten. Das freute ihn natürlich total, da seine Fragen wann er Mal auf die Erde durfte immer nur mit 'wenn ein Engel Zeit hat' beantwortet wurden.

„Lea.“

Der Rotschopf drehte sich um und winkte dem Krieger zu. Saphiel wirkte etwas angespannt und mürrisch. Vielleicht weil sie auf ihrem Ausflug Dämonen begegnen konnten? Na auch egal. Vielleicht hatte der Krieger auch einfach keinen guten Tag gehabt.

Jener öffnete nun eine Pforte aus Licht und bevor er irgendwas sagen konnte, hüpfte Lea auch schon hindurch.

Vor ihm erstreckte sich eine weite Landschaft, mit hohem gelblichen Gras. In der Ferne sah er einige Tiere welche weiß und schwarz gestreift waren und weiter hinten sogar ein Tier mit einem so langen Hals wie er ihn noch nie gesehen hatte.

„Wow.“

Die Erde fühlte sich Anders an. Sie war nicht durchtränkt mit dem heiligen Licht des Himmels und fühlte sich nicht so heilig an. Die Farbgebung war eine Andere und nur eine Sonne erhellte das Firmament. Er hatte gelesen – ja ab und an konnte er sich davor nicht drücken -, dass es auf der Erde 12 Stunden Tag und 12 Stunden Nacht war. Obwohl das auch Mal plus und Minus sein konnte, je nachdem wo man sich auf der Erde befand.

Saphiel sah sich ebenfalls um, immer noch mürrisch dreinblickend. Pff, von ihm ließ er sich seine Laune nicht verderben. Fröhlich begann er die Weite zu erkunden. Es roch einfach Anders hier und ein gewaltiger magischer Angriff stieß ihn nach vorne. Er krachte unsanft auf den Boden und rappelte sich etwas benommen auf. Verwirrt und alarmiert drehte er sich um. Aber hier war kein Dämon, keine hässliche Fratze, lediglich Saphiel, der Schwert und Schild gezogen hatte. Erst glaubte Lea, er würde den Gegner nicht sehen, aber dann wurde ihm bewusst, dass der Krieger ihn so kalt ansah. Langsam sickerte in ihm die Erkenntnis, dass der andere Engel ihn angegriffen hatte.

„Wird das jetzt Training?“

Irgendwas sagte ihm, dass dies hier kein Training war.

„Nein Lea. Das hier ist der Ort an dem du hingerichtet wirst. So haben es die Erzengel bestimmt und so wird es geschehen.“

Was?!

„Wieso?“

Er wich dem nächsten Schlag mit dem Schwert aus, stolperte zurück. Seine Ausbildung als Krieger war bisher nur theoretisch gewesen, er hatte keine Waffen, geschweige wusste mit ihnen umzugehen.

„Michael meint, du hättest auf jemanden zu schlechten Einfluss und es wäre besser wenn er isoliert ist. Jetzt ergebe dich deinem Schicksal. Der Himmel will es so.“

Tatsächlich blieb er stehen. Es gab kein Ort mehr für ihn. Wenn die Erzengel wollten dass er starb, so würde er dort oben keinen Platz mehr haben. Und hier konnte er nicht überleben. Es war unsinnig dem Tod entrinnen zu wollen.

Und das alles nur weil er Isa vor der Isolation bewahrte. Isa!

Seine Augen weit aufgerissen schlug er mit den Flügeln und entkam erneut so knapp der heiligen Klinge.

Isa konnte er nicht im Stich lassen! Er würde total vereinsamen und um ihn trauern. Wer würde ihn dann noch zum Lachen bringen? Wer würde mit ihm kleine Ausflüge übernehmen, ihm zuhören, wenn er einfach Mal jemanden zu Reden brauchte, wer würde ihn in den Arm nehmen? Das konnte nur er.

Wieso wollten die Erzengel ihm das verbieten? Wieso töteten sie jemanden aus ihren eigenen Reihen? Gestern erst war er Erzengel Gabriel begegnet. Sie hatten sich nett unterhalten und er hatte Michael beim Training der Krieger zugesehen und der Erzengel hatte gemeint, dass er auch irgendwann dazu gehören würde.

Saphiel hatte schon vor Wochen das vorgeschlagen. Sie hatten ihn alle belogen. Sein Tod stand schon seit längerer Zeit fest. Wie verlogen und falsch waren diese Engel? Er konnte Isa unmöglich da alleine lassen. Er musste ihn vor dieser Falschheit retten.

Wieder wich er aus, spürte Wut in sich. Er würde hier nicht sterben! Er würde Isa retten und diesen falschen verlogen Engeln Feuer unterm Hintern machen. Er sammelte Magie in sich und schleuderte sie mit aller Macht auf den Gegner. Noch während er sie entfesselte spürte er, dass dieser Schlag mächtiger war als sonst seine kläglichen Versuche. Sein Mentor hatte immer gemeint, man merke, dass er für das Leben als Krieger bestimmt war, anhand seiner mangelnden Magie. Aber das hier fühlte sich gerade total Anders an. Er hatte das Gefühl innerlich zu brennen, so heiß pochte es in seinem Körper. Es tat jedoch nicht weh, es war pure Magie. Seine Magie. Der magische Schlag veränderte sich noch in der Luft und dann wandelte sich der heiße magische Schlag in Flammen um. Saphiel war zu überrascht um auszuweichen und wurde getroffen. Er wälzte sich kurz um das Feuer zu löschen. Sein wütender Blick machte Lea keine Angst.

Sollte der doch wütend sein. Er würde hier nicht sterben und sich wehren, mit allem was er hatte. Und er besaß eben Feuer. Feuer welches er wieder losschickte. Das die Steppe dabei Feuer fing war ihm recht egal. Er wich geschickt aus, doch nicht jedem Angriff entkam er. Die Klinge schnitt in sein Fleisch, sodass sein linker Arm nur noch schlaf herab hing. Aber auch seine Flügel wurden etwas getroffen, da er versuchte fliegend auszuweichen. Bei einem weiteren Angriff erkannte er jedoch Saphiels Schwäche und damit die Schwäche aller Engel. In seinem Kampfstil gab es bei jedem Angriff eine kleine Lücke und... die Rüstung war an einer Stelle offen. Von innen würde sie kaum vor Hitze und Feuer schützen. Er rollte sich unter dem Engel hinweg, zielte und traf die Stelle mit seinem Feuer. Er hatte es so klein wie möglich gehalten, aber er konnte noch immer die Verbindung fühlen, weshalb er es nun größer und heißer werden ließ. Saphiel schrie gepeinigt auf. Licht umgab ihn und seine Rüstung verschwand.

Keuchend wich der Krieger kurz zurück, starrte ihn überrascht an. Lea selbst hatte sich wieder aufgerappelt, Flammen züngelten an seinen Händen, doch dann spürte er eine Veränderung. Dunkelheit. Instinktiv konnte er sie fühlen und als er nach Oben blickte sah er eine Schar von großen Geiern, einer von ihnen hatte riesige Knochen, die aus seinen Flügeln ragten und knochenartige Stacheln bedeckte seinen Hals und Rücken.

Dämonen! Das waren keine normalen Tiere. Sie stürzten sich herab.

„Nun, dann sind es eben Dämonen die dein Leben beenden. Dann sind sie wenigstens einmal zu gebrauchen.“, sprach Saphiel lachend und verschwand in einem Lichtstrahl. Oh Nein.

Er erhob sich in die Lüfte und versuchte ebenfalls eine Art Portal zu erschaffen. Immerhin musste er ja Isa warnen und da raus holen. Und ein Kampf gegen Dämonen, gleich sechs in der Anzahl würde er nicht gewinnen können. Aber da ihm nie gezeigt worden war wie es ging, gelang es ihm nicht. Lediglich, dass er bei dem Versuch sich nur noch mehr verletzte und abstürzte. Seine weißen Schwingen waren auf einmal in rotem Blut getränkt und er spürte nur noch Schmerzen.

„Isa...“

Nein, er gab nicht auf.

Er wartete ab, ließ die Dämonen auf sich zu kommen.und als sie ganz Nah an ihm dran waren, der mit den Stacheln bereits seine Klauen spreizte, da entfesselte er mit einem Schrei einen großen Teil seiner Magie. Eine gewaltige Feuersäule schoss in den Himmel. Er hörte noch die Schreie der Dämonen, zwei von ihnen verbrannten auf der Stelle, während die restlichen Vier sofort Abstand nahmen. Lange konnte er das Feuer jedoch nicht halten und die Säule verschwand.

Deutlich spürte er, wie seine Sinne nachließen und die Dunkelheit nach ihm griff. Aber wenn er jetzt das Bewusstsein verlor, war alles vorbei. Das konnte er nicht zulassen.

Isa. Er musste zu Isa.

Wieder nährten sich diese Geier und er konzentrierte sich auf seine restliche Magie. Plötzlichen wendeten die Dämonen kreischend. Verwundert sah er ihnen nach und bemerkte nicht das jemand auf ihn zu kam.

„Tja Kleiner, in den Himmel kannst du ja nicht mehr...“

Erschrocken wollte er sich umdrehen, aber da war schon der harte Schlag im Nacken und alles wurde Schwarz um ihn herum.

Was hatte er schon zu verlieren?

Schmerzen jagten durch seinen Körper und er fühlte sich an, als würde er begraben sein, die Erde erdrückte ihn.

Keuchend öffnete Lea die Augen. Es war dunkel und er konnte die Magie spüren welche in der Luft war. Die Magie die ihm das Gefühl gab so erdrückt zu werden. Sie war keine reine Dunkelheit, aber sie war dennoch so belastend für ihn. Er regte sich leicht, hörte das Klirren von Ketten. Träge sah er an sich herab, musterte die Hand und Fußfesseln. Schwere schwarze Eisenketten hingen an diese und waren in der Wand hinter ihm verankert.

Wie war er hier her gekommen? Und wieso war er gefesselt? Wo war er?

Seine Gedanken waren wie flüssiger Teer, zogen sich unendlich lang und er hatte Mühe sie bei sich zu behalten und sie zu sortieren.

Er war doch im Sanctum gewesen. Nein, falsch. Auf der Erde. Saphiel der ihn angriff. Die Geierdämonen. Feuer. Und dann ein Schmerz im Nacken, welcher dadurch unangenehm verspannt war. Jemand hatte davor noch geredet.

Tja Kleiner, in den Himmel kannst du ja nicht mehr...“

Uh, er musste ihn her gebracht haben. Nur wo war hier?

Sein Blick glitt langsam durch den Raum. Dunkle Wände, dunkle Möbel. War das ein Totenkopf? Er erschauderte. Das war nicht die Erde, das musste in der Hölle liegen. Schluckend sah er sich tapfer weiter um. Es gab keine Kerzen, aber dafür war in der Decke eine kleine leuchtende Kugel. Sie leuchtete nur schwach, flackerte aber nicht wie eine Kerze.

Er selbst hockte auf einem Bett. Nicht sehr bequemen, aber immerhin einem Bett. An der Wand war ein Bücherregal, in der Mitte ein Tisch, dahinter eine Bank mit Stoff überzogen oder so ähnlich. Es sah... mehr nach Haut aus.

Die Tür ging auf und das Licht an der Decke wurde heller, ließ den Raum plötzlich nicht mehr so schwarz aussehen. Die Wände waren grau gestrichen und erst jetzt bemerkte er ein Fenster.

„Ah der kleine Engel ist wach.“

Die Stimme war exakt die Gleiche, wie auf der Erde. Dann war das also der Mann der ihn verschleppt hatte. Er sah zwar nicht so schön aus wie die Engel des Sanctums, aber er wirkte nicht tierisch und auch nicht wie er sich eine hässliche Fratze eines Dämons immer vorstellte. Eine dicke Narbe zierte dessen linke Wange und sein rechtes Auge war von einer Augenklappe verdeckt. Sein schwarzes Haar war von grauen Strähnen durchzogen, lang und zu einem Zopf gebunden. Dazu trug er einen schwarzen Mantel, dessen Stoff so ähnlich war, wie die Bank.

Schweigend sah er ihn einfach an. Der Mann stellte ein Tablett auf den Tisch. Äpfel und ein Glas Milch standen darauf.

„Ich hab dich nur an die Ketten gelegt, damit du nicht panisch herum läufst. Hier würdest du keine Sekunde überleben, sobald andere Dämonen dich bemerken.“

Er war also wirklich in der Hölle.

„Der Superior hat gerade zu tun, Mal wieder ein paar Kleine Aufstände. Aber er wird dich nachher Mal ansehen.“

Der Mann setzte sich auf diese Bank und auf seinen Wink hin klackten die Fesseln und sprangen auf. Er rieb sich kurz seine Handgelenke, ließ den Mann aber nicht aus den Augen.

„Ich bin Xigbar, die Nr. II der Hölle. Ich habe dich hergebracht, da du eh nirgendwo hin konntest. Immerhin wollte der Engel dich ja eigentlich töten nicht wahr?“

Immer noch schwieg er, obwohl ihm so viele Fragen im Kopf schwirrten, dass er das Gefühl hatte zu platzen.

„Gesprächig biste ja nicht... Aber du hast Talent. Dein Feuer war der Wahnsinn. Hab noch nie so einen jungen Engel gesehen, der solch starke Flammen aufrufen konnte. Dachte mit, ich nehme dich mit, vielleicht hast du ja ne Chance verdient. Hast lange geschlafen, aber kein Wunder so viel wie du abbekommen hast.“

Stimmt. Er sah kurz wieder an sich runter. Verbände und Pflaster zierten seinen Oberkörper und auch seine Flügel waren behandelt worden.

„Ähm.... Danke?“

„Ah, kannst ja doch noch sprechen.“

Begeistert klatschte dieser Xigbar einmal in die Hände.

„Hör Mal Kleiner, dieser Schwachsinn, wir würden euch alle nur töten wollen ist übertrieben. Ich für mein Teil würde dich nur töten, wenn es der Superior befiehlt, oder du eine Gefahr darstellen würdest. Sag Mal wieso wollte der Himmel eigentlich deinen Tod?“

„Geht dich gar nichts an alter Mann.“

Xigbar klappte die Kinnlade runter bei solch frechen Worten. Ha! Hatte wohl nicht damit gerechnet solch Kontra von einem Engel zu hören!

„Redet man so mit jemanden, der einen gerettet hat? Du warst kurz davor umzukippen. Noch einmal hättest du die Dämonen nicht abwehren können.“

„Und? Als wenn ich hier überleben könnte. Die Magie hier ist erdrückend.“

„Nah, daran gewöhnt man sich Kleiner.“

Die Tür wurde erneut geöffnet. Leas Augen weiteten sich. Die Macht die von diesem Mann ausging war bedeutend mächtiger, als er bisher je gespürt hatte. Dieser Dämon musste an die Erzengel ran kommen, wenn nicht sogar stärker sein.

„Das ist er?“

„Joh.“

Der Silberhaarige legte den Kopf schief. Seine Haut war dunkler als die des anderen Mannes, wirkte exotisch und sah etwas nach Bronze aus. Die bernsteinfarbenen Augen schienen direkt in den tiefsten Winkel seiner Seele und seines Herzens schauen zu können.

Dann trat der Mann näher und blieb vor ihm stehen. Er musste nach Oben sehen um ihm weiterhin in die Augen zu blicken.

„Hast du Angst?“

„Nö, du?“

Doch hatte er, aber nicht um sein Leben. Er hatte Angst nicht mehr dazu zu kommen Isa zu retten und diesen Engeln eins auszuwischen.

Der Mann vor ihm schmunzelte.

„Nein. Wie ist dein Name?“

„Lea.“, antwortete er brav.

Warum er das so offen sagte, das wusste er nicht. Dieser Mann war mächtig, ja, aber von sowas ließ er sich selten beeindrucken. Okay, er hatte etwas Schiss vor diesem Kerl, aber im Grunde... er hatte hier eh nichts mehr zu verlieren.

„Okay Lea. Mein Name ist Xemnas, ich bin der Höllenfürst.“

Das war Lucifer?! Ihm klappte der Mund auf, ähnlich wie Xigbar vorhin und starrte Lucifer – der scheinbar lieber Xemnas genannt werden wollte – mit tellergroßen Augen an. Kein Wunder, dass dieser Mann so wunderschön aussah. Er war der Verführer selbst! Der höchste aller Engel! Nun okay, damals halt. Sagten die Schriften nicht, er sei mit seinem Fall genauso hässlich geworden wie die Dämonen?

„Das ist ein Scherz, oder?“

„Nein Lea, das ist keiner. Meine II erzählte mir, dass man dich hinrichten wollte, stimmt das?“

Langsam nickte er. Vor dem Höllenfürst konnte er wohl schlecht lügen – abgesehen davon, dass Engel das nicht sollten. Ha! Und wie sie logen! Vor allem die Erzengel! Eigentlich alle! Sein Blick wurde dunkel vor Zorn, als er an all diese Lügner dachte. Einzig und allein Isa war keiner. Er war so in seiner eigenen Wut vertieft, dass er nicht bemerkte wie Xemnas und Xigbar kurz Blicke austauschten.

„Du bist wütend auf die Engel, nicht wahr?“

„Die können mich Mal! Sie belügen, betrügen und wollen einen töten, nur weil man für jemanden ein guter Freund ist! Ich schwöre, wenn ich die Gelegenheit habe, stecke ich sie in Brand, kokel ihre Haare ab und hole Isa von denen weg!“

„Ja, der Himmel lügt und betrügt. Deswegen habe ich die Hölle so erschaffen, dass jeder weiß, dass es hier hart ist. Sie lügt einen nicht an.“

Er sah den ehemaligen höchsten Engel an.

„Ich habe die Hölle nicht gesehen, nur das hier.“

„Dann sieh raus.“

Er deutete aufs Fenster. Langsam stand er auf, tapste zum Fenster hin und sah hinaus. Er schien in einem hohen Gebäude zu sein, dass von einer Mauer umgeben war. Dahinter erstreckte sich eine große Stadt, größtenteils aus roten Stein, hohen Türmen und Brücken verbanden diese. Dämonen gingen diese entlang, manche flogen auch. Es sah alles andere als heilig aus, es wirkte auch etwas... gefährlich, denn die Gebäude hatten Spitzen und Kanten die wie Stacheln wirkten. Stacheln wie von diesem Geier.

„Ich kann dir anbieten, dass du hier leben darfst Lea. Du darfst die Hölle als dein neues Heim betrachten und man wird dich trainieren, damit du deine Rache bekommst und deinem Freund helfen kannst.“

Er blickte zurück zu Xemnas. Man sollte niemals den Worten eines Dämons trauen, geschweige denn denen des Höllenfürsten. Aber eigentlich sollten Engel auch nicht lügen, nicht wahr? Konnte er wirklich glauben, dass das was sie ihm erzählt hatten der Wahrheit entsprach? Was wenn die Hölle gar nicht so böse war, was wenn Lucifer damals aus gutem Grund rebelliert hatte?

Außerdem, was hatte er schon zu verlieren.

„Gerne. Nur... ich glaube hier kann ich nicht stärker werden. Die Macht hier erdrückt und schwächt mich.“

Xemnas lächelte diabolisch.

„Dann falle. Stoße das falsche Licht von dir. Danach wirst du hier super zu Recht kommen und wirst dich entfalten können.“

Wenn es half Isa zu retten, würde er es tun. Was hatte er schon zu verlieren?

Also nickte er kurz, schloss die Augen und konzentrierte sich auf das Licht in seinem Inneren. Seltsam, er hatte nie darüber nachgedacht wie man fallen konnte. Aber Xemnas hatte ja einen entscheidenden Hinweis gegeben. Er fand den Ursprung seines Lichts und stieß es von sich. Die Druckwelle war gewaltig, der Schmerz umso mehr. Gepeinigt schrie er auf, es war als würde er seinen ganzen Körper auseinander reißen nur um vielfaches Schlimmer. Das Licht verließ ihn, ließ jede Zelle seines Körpers brennen und doch war es eiskalt. Dunkelheit überflutete ihn, dann verlor er das Bewusstsein.

 

Gestein brach noch hier und da ab. Der Fall des Engels hatte den ganzen Raum gesprengt. Xemnas ließ sein Schild wieder sinken, sah kurz desinteressiert zu Xigbar, der sich langsam aus der Wand schälte, gegen die er gekracht war.

„Holla, der Junge hatte mehr Macht in sich, als ich gedacht habe.“, meinte Xigbar, als er wieder dazu trat.

Ja. Diese Macht war erstaunlich. Wie viel Mächtiger würde er hier werden? Hier wo man sein volles Potential ausschöpfen könnte? Er sah zu dem jungen Engel, dessen Flügel nun tiefschwarz waren.

„Aber musste er das sofort machen? Ich dachte der lässt sich ein paar Tage Zeit, bis er diesen Schritt macht.“

„Ja... ich eigentlich auch.“, stimmte Xemnas zu.

Eigentlich dachte er, er müsse mehr überreden, aber die Wut war ziemlich ausgeprägt gewesen, aber am Stärksten wohl der Wunsch seinen Freund zu retten. Isa. Ein Engel der von den Erzengeln ausgebildet und isoliert wurde. Er hatte es in den Gedanken des Jungengels gesehen. Interessant. Selbst wenn Lea den Fall nicht überleben würde – wie die Meisten – die Information war schon Mal einiges Wert.

Langsam trat er zu dem Rotschopf, hob ihn hoch und drückte ihn in Xigbars Arm.

„Er bekommt das Zimmer westlich von hier. Bau ein Schild um ihn auf. Mal sehen ob er überlebt. Wenn er es tut, trainierst du ihn. Wer weiß, vielleicht hat er Potential einer der XIII zu werden.“

„Der Knirps?“

„Ja und ich glaube ich wüsste auch schon welche Nummer. Jetzt geh.“

Xigbar murrte, tat aber wie geheißen. Er selber sah nach draußen, während langsam die Steine, Scherben und Möbelreste sich wieder zusammen setzten.

Ein dunkles Lächeln zierte seine Lippen. Oh Michael hatte keine Ahnung was er ihm da unabsichtlich in die Hände gespielt hatte.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich will hier nicht viele Worte verschwenden.
Die Idee hierzu ist mir gekommen, als ich Hallvalors Geschichte 'Himmel oder Hölle?' gelesen habe und ist quasi darauf angelehnt.
Ich habe diesen Tagtraum gehabt wie Saïx als Prüfung oder Übung als Mensch auf der Erde leben soll und dann Axel kennen lernt.
Heute kam mir die Idee, Saïx zurück blicken zu lassen und ich hab angefangen zu schreiben.
Zum Schluss habe ich von Gothic Storm 'In the next Life' gehört, ich mag es total gern, vor allem hierzu.
Hoffe es hat gefallen, auch wenn es traurig ist.
PS: Der letzte Satz kann von jedem Anders interpretiert werden ;)

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Nachwort zu diesem Kapitel:
Was dieses Kapitel angeht, so sind es 3 kleine Kurzgeschichten. Ich packe sie lieber nur zusammen, weil es bis auf Regen keine wirklichen Drabbles sind und alle guten Dinge sind drei, ne?

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Nachwort zu diesem Kapitel:
Diesmal sind die letzten Beiden sogar richtige Drabbles :D
Ich bin nciht gut darin etwas nur in 100 Wörtern zu packen ._. Leider.
Dementsprechend bin ich über jeden Drabble dankbar und stolz

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Nachwort zu diesem Kapitel:
Irgendwie töte ich gerne
*lach*
Nun, die Idee kam mir dazu: https://www.youtube.com/watch?v=X3UbE74HOb4&index=98&list=PLlbnzwCkgkTBcVNjAjyMo-eVbKZfx2064
Ein anderes Lied (das nach diesem in der Playlist kommt) hat mich dann auf Xemnas' Tod gebracht.
Eigentlich hätte ich noch schreiben wollen, dass Saïx Tagelang neben der Leiche hockt und auch Monate braucht um sich hoch zu raffen und der neue Höllenfürst wird.
Hab mich dann jedoch dagegen entschieden.
Hope you like it

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Nachwort zu diesem Kapitel:
Wenn ich auf der Arbeit tagträume...
Wollte Mal das Kennen lernen aus Leas Sicht schreiben.
Das Kapitel knüpft auch Mal Richtig an Hallvalors Geschichte ran, die Drabbles waren da ja etwas.. weit weg gewesen von *hust*
Das hier ist vermutlich der Erste Teil xD
Eventuell folgt noch ein weiter und dann vllt noch einer... Mal schauen hihi
[1] Übernommen aus 'Himmel oder Hölle' von Hallvalor. Lest es! Es ist awesome!

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Nachwort zu diesem Kapitel:
Azriel ist ein Charakter von mir, ein Engel, der als Thron die Aufgabe hat die kosmischen Energien zu überwachen.
Er ist sehr Magiebegabt und wie man sieht auch ein guter Thron.
Azriel kam in dem RPG von Hallvalor und mir vor und ich musste mir irgendwie vorstellen, wie er wohl in ihrer Geschichte so agieren würde.
Was haltet ihr denn so von ihm?
Valariel ist Hallvalors Charakter und da er allgemein sehr geheimnisvoll ist, erwähne ich jetzt einfach nicht welchen Rang er hat und was er so tut. ;)
So Hallvalor, ich hoffe du hast nichts dagegen, wenn ich ihn mir ausgeliehen habe xD
Und ich hoffe euch hat diese sehr kurze Story gefallen.

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Nachwort zu diesem Kapitel:
Ja Hallvalors Geschichte inspiriert mich immer noch. Das Thema ist aber auch genial.
Und ich glaube irgendwo shippe ich Lucifer/Xemnas mit Michael recht gern O_o
Oder ich stelle einfach nur zu gern dar, wie diese Zuneigung / Liebe sich in Wut und Hass gewandelt hat.
Isa wird sicherlich auch irgendwann genauso neugierig wie ich, wie damals der Verrat und Sturz erfolgt ist.
Und mir kam eine Idee und deswegen schrieb ich es einfach nieder.
Hier sieht man Michaels Sicht vom Fall des Morgensterns. Er tut mir irgendwo Leid.
Außerdem wollte ich zum Schluss noch darstellen, wie er trotz Erschöpfung eine Lektion Lucifers trotzdem nie vergisst:
„Egal wie es Euch geht Michael, zu Erst kommen immer die Anderen. Es ist unsere Aufgabe sie zu leiten und Ihnen Halt zu geben.“
Uh ich glaube ich sollte aufhören mir so viele Gedanken über alles zu machen.
Wobei mich wirklich interessiert, wie Lucifer/Xemnas stürzte.
Das hier ist übrigens Teil 1. Lucifers Sicht folgt auch noch. Ich erkläre später warum.
PS: Jophiel wird als einer der sieben Erzengel genannt. Kurz wollte ich tatsächlich Sieben einführen und mit dessen Tod erklären, wieso man heute nur noch Vier nennt: Die Anderen sind gestorben.
Jedoch beließ ich es dann doch nur bei Vier und stelle ihn als einer der Ersten Zweiflüglern nach den vier Erzengeln dar.

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Nachwort zu diesem Kapitel:
Es ist völlige Absicht, dass dieses Kapitel dem Vorigen ähnelt.
Sie sollten Beide dieselbe Situation zeigen, nur aus den Blickwinkeln zweier Seiten. Michaels und Lucifers.
Sie Beide fühlen sich verraten von den Anderen und handeln aus unterschiedlich und doch gleichen Gründen.
Wessen Sich versteht ihr mehr?
R es auch völlige Absicht viele Sätze anzugleichen, wenn nicht sogar die selben zu schreiben. Ich glaube, zu dem damaligen Zeitpunkt ähnelten Lucifer/Xemnas und Michael sich noch sehr. Sie Beide nahmen denselben Rang im Sanctum ein. Sie sollten führen und leiten, wobei Lucifer alles oblag, alle Engel als auch das Sanctum selbst und Michael lediglich die Zweiflügler zu leiten hatte.
Michael wurde von Lucifer unterrichtet und eingeführt, sie Beide haben großes Pflichtgefühl und gelten/galten als Überbringer des Licht. (Lucifer = Morgenstern / Michael Fürst des Lichtes) Ich denke, dass sie sich in Hallvalors Story so unterscheiden, liegt einfach daran, dass dieser Punkt sie geprägt hat und sie dann einen anderen und doch ähnlichen Weg einschlugen. Deswegen sehe ich noch immer Dinge, die Beide gemeinsam haben. Sie würden alles tun um das was sie leiten zu schützen. Sie opfern Beide Bewohner ihres Reiches um das Ganze zu schützen. Jedoch hat Michael dabei Hilfe von den anderen drei Erzengeln, Xemnas mag die XIII haben, welche Bezirke für ihn leiten, aber im Großen und Ganzen macht er lieber alles alleine. Michael hingegen versucht zwischen ihnen gleich aufzuteilen.
Ich finde der Sturz Lucifer war für Beide ein Ereignis, der sie prägte und ihren zukünftigen Weg offenbart hat.
Deswegen diese Ähnlichkeit und doch die Unterschiede.
Ich wollte darauf hinweisen, wie ähnlich und doch verschieden die Beiden sind.
Hoffe ihr versteht was ich meine O_o
PS: ich denke, während des Verrats sprach der Herr die ganze Zeit zu Lucifer, nur wollte ich nicht darauf eingehen, da mich speziell die Situation um Michael und Xemnas interessiert hat.

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Nachwort zu diesem Kapitel:
Wozu Langeweile im Unterricht alles gut ist :D
Ich hatte richtig Bock weiter zu schreiben, aber nein, hab ja nur zwei Mal die Woche Berufsschule und den Rest arbeiten -.-
Ich war erst am überlegen, ob ich das hochlade, aber lest eh nur Hallvalor xD
Ja, was hab ich mir dabei gedacht? Weiß nicht genau, hab mein Hirn nicht gefragt.
Scherz.
Ansem kam in ihrer Story noch nicht vor und ich weiß auch nicht, ob er es überhaupt tun wird, aber in unserem Rpg hasst Xemnas ihn. Aber warum? Nun, ein paar Gründe kennen wir, obwohl es aktuell nie erwähnt wurde.
Aber ich hatte Mal Bock auf eine Zeit, wo Xemnas Ansem noch blind vertraute und sie ein recht gutes Verhältnis gehabt hatten. Wobei Ansem glaub ich ihn schon immer geärgert hat. Große Brüder eben xp
Und ich wollte Blut. Und jaaa... Das kam dabei raus.
Hope you like it

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Nachwort zu diesem Kapitel:
Hab Mal wieder Himmel oder Hölle gelesen.
Und als ich gelesen habe wie Michael mit Isa umgeht, habe ich mich gefragt, wie Uriel reagieren würde, würde er das mitbekommen. Er sorgt sich immer sehr um alle Anderen.
Nur bekam er das wohl kaum mit, hat er ja sehr viel Anderes zu tun.
Aber ich wollte dass er was mit bekommt, allein weil ich mich gefragt hätte, ob es Isas Schicksal verändert hätte, wäre es Anders verlaufen. Hier hat Isa nun einen Erzengel, der sich für ihn einsetzt.
Wie Michael sich letztendlich entscheidet ist jedem selbst überlassen.
Auch wollte ich nicht unbedingt seine Gefühle während des Kampfes beschreiben, denn ich glaube, während eines Kampfes lässt Michael niemals zu, dass man weiß wie er sich fühlt.
Immerhin ist er von Uriel heraus gefordert worden. Der Engel, der an sich als Einziger irgendwie die Macht hat Michaels Vernunft heraus zu kitzeln.
In der Geschichte von Hallvalor wird erwähnt, dass die Krieger alle denselben Kampfstil haben, das habe ich hier etwas einfließen lassen, wenn auch sehr versteckt. Einer der Krieger meine ja, es Uriel kämpfe unehrenhaft. Das liegt daran, dass Uriel mehr mit Magie und versteckten Angriffen (durch Magie) kämpft und damit einen komplett anderen Stil hat als die anderen Engel. Sowohl Gabriel als auch Raphael sind zwar ebenfalls Magiegebundener als Michael, aber im Gegensatz zu Uriel verlassen sie sich in einem Kampf dann doch mehr auf ihre Waffen. Auch wenn Raphael der einzige Engel ist, der wohl mit einem Stab kämpft...
Ist jedenfalls meine Interpretation.
Hope you like it!

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Nachwort zu diesem Kapitel:
Ihr seht, mich hat Hallvalors Geschichte wieder gepackt. Hier Mal Leas Geschichte wie er vom Himmel verstoßen wurde.
So stelle ich mir das jedenfalls vor.
Dämonen können ja in ihre tierische Gestalt wechseln und diese waren eben Geier, wobei einer von ihnen sogar eine Bestia hatte. Deswegen sah er auch etwas Anders und größer aus als die Anderen.
Hope you like it.

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Nachwort zu diesem Kapitel:
Der zweite Teil von Leas Geschichte.
Mal sehen vielleicht schreibe ich noch Mal was über seine Ausbildung.
Ich mag irgendwie Leas erste Eindrücke und dann wo Xemnas auftaucht „Ah Who cares? I do what i want' oder so.
So Hallvalor, ich hoffe es kommt an das ran, was du dir damals so vorgestellt hast.

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Kommentare zu dieser Fanfic (9)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Hallvalor
2017-06-20T17:37:19+00:00 20.06.2017 19:37
Es ist toll! Und ich bekomme Lust meine eigene Geschichte noch mal zu lesen. Und vlt auch weiter zu schreiben oder noch mal... ka.
Love it
Wobei ich find das mit dem fallen war dann doch zu schnell und salopp dargestellt xD gleichzeitig passt es aber
Von:  Hallvalor
2017-06-18T04:39:33+00:00 18.06.2017 06:39
Ehm, Hallo? Weiterschreiben? Da fehlt so ein ganzer Teil? ... Geht ja mal gar nicht :o
Ich mag es <3 einfach weil Lea... und vorgeschichte und toll. Und passend...
Hmm du könntest Axels Geschichte in der Hölle verfassen :D


Von:  Hallvalor
2014-09-05T21:02:39+00:00 05.09.2014 23:02
Awwwww das süße Kapitel :3
Ich liebe es so! Einfach, weil es sich genau so abgespielt haben könnte <3
Ich muss mal wieder Werbung machen - .- ernsthaft.. grr
Axel oder eben Lea ist hier so perfekt getroffen. Ich neide ohnehin immer, wie super du die Charaktere triffst :D
Viel Liebe für dieses Kap <3 Oder eben diesen Part/ One-Shot :)
Freu mich schon auf mehr.
Lg
Hallvalor
Von:  Hallvalor
2014-08-22T16:30:24+00:00 22.08.2014 18:30
Hmmmm beim letzten wird nich jeder das mim Stoff verstehen XD Dazu müsste man noch unseren RPG abschnitt kennen oder eben, dass Axel auf Drogen is.
Ach es war lustig hihi >D
Und Xem als hot teacher.
Ich find den Aufbau mit den drei Drabbles echt schön gemacht. Nur bin ich denkbar schlecht darin, so kurze Sachen zu kommentieren XD
<3 Freu mich aber schon auf die nächsten.
*hüpf*
Antwort von:  Hallvalor
22.08.2014 18:31
Ach so btw... die Geschichten werden bei dir auch unter dem Thema Engel hochgeladen. Absicht? War bei mir auch anfangs, bis ich den Text reingeschrieben hab, dass bitte Kingdom Hearts >_>
Von:  Hallvalor
2014-08-20T15:16:50+00:00 20.08.2014 17:16
Ich find immer noch, dass die Überschriften zusammenpassen. Dunkler, schöner Regen :3
Nur müsste Regen dann auch um Uriel handeln, wie die ersten beiden hihi
Drabbles sind mir persönlich zu kurz und nicht mein fall, aber deine mag ich sehr, weil sie schöne zwischenparts sind, die einfach... nun ja, da sind.  Man braucht keinen richtigen Anfang und kein richtiges Ende und es ist dennoch schön zu lesen.
<3
Von:  Hallvalor
2014-06-12T13:18:01+00:00 12.06.2014 15:18
Awwwww es ist online. Dann kann ich bei mir ja wieder Schleichwerbung machen. Ich liebe diesen Teil, wie du bereits weißt und langsam muss ich aber zugeben, dass mir Michael etwas leid tut.
Er will doch nur beachtet werden xD verschmähtes, eifersűchtiges weib. Er will nur aufmerksamkeit von Lu...
wie bereits gesagt, finde ich diesen vergangenheitsrűckblick sehr toll und anregend ♡
Vor allem kommt hier aber auch dein super schreibstil raus, den ich ja so liebe ♡♡♡♡♡

LG
Hallvalor
PS: Meeeeeeehr. Meeeeeeeeeeeeeehr
Antwort von:  TKTsunami
12.06.2014 21:04
Wat?
Dir tut Michael leid? So ernsthaft? Wow... Hätte nie gedacht, das mein One-Shot dich dazu bringt ihn zu bemitleiden, obwohl du ihn nicht leiden kannst xD
Und ob MEHR kommt, hängt davon ab wie sehr deine Story mich inspiriert <3

LG TK was here
Von:  Hallvalor
2014-06-07T13:34:37+00:00 07.06.2014 15:34
Wuhu, die Freischalter sind ja grad richtig aktiv. Oder es isn KH-Fan darunter...
>D
Erst mal natürlich ganz viel Liebe und Danke für den tollen OneShot :) Mein Statement an sich kennst du ja bereits von ff.de.
Wie erwähnt dürfte es anfangs etwas verwirrend sein, wenn man nicht weiß, dass es hier gerade um Engel geht. Vielleicht solltest du das zusätzlich in der Beschreibung erwähnen :o
Auf jeden Fall sehr schön geschrieben und gab ja auch mir den Anreiz, Lea in meiner Story vorzuziehen.
Isa-Lea <3 *schmacht*
Dass Saix hier Axel überdauert finde ich traurig. Sie hätten es verdient, gemeinsam alt zu werden. Wo war Saix, als es darum ging, Axel zu beschützen?!!! Gnarf....  Wahrscheins am Vögeln >.>
Mit den Beiden könnte man jedenfalls zigtausend side-storys schreiben, umso mehr freue ich mich, dass du eine zu dem Thema geschrieben hast <3

LG
Hallvalor
Antwort von:  TKTsunami
07.06.2014 15:40
Dass Saix hier Axel überdauert finde ich traurig. Sie hätten es verdient, gemeinsam alt zu werden.
Dann hätte Saïx aber kaum ein Grund gehabt sich so sehr zurück zu erinnern xD Und man kann vieles nicht haben.
Wo war Saïx, als es darum ging, Axel zu beschützen?!!!
Da es nicht erklärt wurde wo und wie Axel stirbt, kann man nur spekulieren, ich vermute Mal, dass es ein Kampf zwischen Himmel und Hölle war und Saïx selber gerade in Bedrängnis war. Wer weiß, vielleicht hat Axel auch sein Leben geopfert um seinen Freund zu beschützen?
Gnarf.... Wahrscheins am Vögeln >.>
Ich finde das 'Vögeln' gerade irgendwie witzig, da Axel in unserem RPG einen Phönix darstellt xD

TK was here
Antwort von:  Hallvalor
07.06.2014 15:42
Lachflash wegen 'Vögeln' XDDDDD


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