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Sommer auf Rhodos

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
So, dieses mal ging es ja etwas schneller mit einem neuen Kapitel und ich habe auch etwas beschlossen... Diesem Kapitel werden noch zwei Kapitel folgen und dann ist Schluss mit dem Sommer auf Rhodos. Die FF geht schon über Jahre und es muss ein Ende her, auch wenn mir das Ende einer FF immer besonders schwer fällt^^
Und jetzt viel Spaß beim lesen!

glg Shanna Komplett anzeigen

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Ausflug, Glitzerwahn und kleine Pannen

Joey hatte sich ja versucht zu weigern, doch allem Anschein nach hatte Shanna keine Kosten und Mühen gescheut um seinen (ehemaligen) Chef zu überzeugen das es besser wäre ihr und ihrer Freundin den blonden Japaner zu überlassen. Seine Argumentationen waren also von Anfang an chancenlos gewesen. Und das schlimme an der Sache war, das er sich ziemlich sicher war, das der Firmenchef ausnahmsweise nicht seine Hände im Spiel hatte, auch wenn er es vermutlich in keiner Weise ablehnen würde Joey als persönlichen Sklaven herumzuscheuchen. Eigentlich hatte er vorgehabt an den Strand zu gehen, doch so verbarrikadierte er sich bis zum Abend in seinem Zimmer. Dann musste er das Zimmer verlassen, denn Punkt 18 Uhr hatte er sich vor der Suite der Russinnen einzufinden. Auf dem Weg dorthin bekam er ein Gefühl dafür, wie man sich früher auf dem Weg zu seiner Hinrichtung gefühlt haben muss. Widerwillig klopfte er an und ihm wurde auch schon von einer strahlenden Shanna die Tür geöffnet.

„Pünktlich auf die Minute, dabei hat Seto immer gemeint, du bist das unpünktlichste Wesen das er je kennen gelernt hat.“

//Klar bin ich pünktlich, ich hab doch keine Lust gleich die ganze russische Mafia am Hals zu haben!// dachte der Blonde missmutig, antwortete jedoch nicht laut auf diese Feststellung seitens der Blauhaarigen.

„Warum sind deine Haare eigentlich immer noch blau?“ stellte er stattdessen eine hoffentlich ungefährliche Frage.

„Ich hatte vormittags immer anderes zu tun und nachmittags hat der Friseur dann immer zu… Vielleicht schaff ich es ja morgen mal, aber langsam gewöhne ich mich daran.“

„Und wo ist die zweite Sklaventreiberin?“ fragte er dann, da er die Blonde nirgends ausmachen konnte. Normalerweise redete man so nicht mit den Leuten, die einem das Gehalt bezahlten, aber irgendwie hatte er das Gefühl, dass den beiden seine Ausdrucksweise egal war, so lange sie ihn schikanieren konnten.

„Sie holt gerade deine schlechtere Hälfte. Oder sie versucht es zumindest. Ob Mokuba ihn gehen lässt, steht dann wieder auf einem anderen Blatt würde ich sagen.“

Tatsächlich ließ sich Shanna von der Ausdrucksweise nicht im Geringsten stören. Er konnte sie nennen wie er wollte, Keira hieß sie manchmal auch alles Mögliche. Shanna war das gewohnt. Es war ihr eigentlich auch egal.
 

Keira klopfte im selben Moment an die Suite der Kaibas. Zu ihrer Überraschung öffnete ihr der Zwerg die Tür. Vielleicht war es aber auch besser, wenn sie ihn zuerst hier hatte und mit ihm reden konnte.

„Wo ist Seto?“

„Der duscht gerade, was brauchst du? Er versucht mich schon den ganzen Tag dazu zu überreden, dass ich an dem Kinderanimationsprogramm am Pool teilnehme.“

„Ja ich weiß, aber du machst nicht den Eindruck als würdest du das machen… Wir wollten ihn eigentlich mit in die Stadt nehmen, nur für einen Abend, er braucht denk ich mal Urlaub von eurem Urlaub, du scheuchst ihn ja nur rum.“

„Stimmt doch gar nicht!“

„Naja… Jedenfalls würde ich dich bitten: Geh zu der Animation. Nur an diesem einen Abend. Danach entführen wir ihn dir nicht mehr. Versprochen.“

„Und wenn er gar nicht will?“

„Das glaubst du doch nicht wirklich oder?“

„…“

„Was glaubt Mokuba nicht?“ kam dann die Frage vom anderen Ende des Zimmers, wo der größere Kaiba nur mit einem Handtuch bekleidet recht dekorativ herumstand. Er schien ihnen schon etwas länger zuzuhören. Sie zog eine Augenbraue hoch, jedoch ohne von dem Anblick sonderlich beeindruckt zu sein.

„Das du dir einen Abend mit uns entgehen lassen würdest, nur um hier im Hotel herum zu hocken und Däumchen zu drehen.“

„Na gut na gut ich geh zu der blöden Animation, aber wehe das kommt noch einmal vor…“ brummelte Mokuba, holte seine Sachen aus seinem Zimmer und ging in Richtung Hotelpool davon.

„Warum hattest du Erfolg damit und ich nicht?“ fragte der Braunhaarige verwundert während Keira die Tür hinter sich schloss und auf ihn zuging.

„Vielleicht ging ihm das ganze mittlerweile auf die Nerven.“ gab ihm Keira als Antwort.

„Möglich.“

Der Braunhaarige zog sich gemächlich an, wobei es ihm egal war, dass er von der Blonden beobachtet wurde. Diese schien sich ohnehin nicht sonderlich dafür zu begeistern. Sein privater Fanclub in Domino würde vermutlich der Schlag treffen, wenn sie jemals erfuhren, dass es tatsächlich Frauen gab, die nicht sabbernd zusammenbrachen, wenn sie ihn sahen. Schlussendlich steuerten sie beide wieder die Suite der Russinnen an, wo sie auch schon erwartet wurden.
 

„Wo wart ihr denn so lange? SO weit ist der Weg nun auch wieder nicht…“ murrte Shanna, der man ansah, dass sie endlich loswollte.

„Zuerst musste Mokuba abserviert werden, während Seto unter der Dusche war. Als Mokuba dann endlich weg war, konnte man aber nicht wirklich sagen, das Seto sich beeilt hätte. Der stand lieber mit Handtuch bekleidet dekorativ herum anstatt sich endlich anzuziehen.“ antwortete die Blonde, allerdings war ihr Tonfall dermaßen Nüchtern und Unbeeindruckt das sowohl Shanna als auch Joey die Kinnlade auf den Boden klappte. Synchron sahen sich die beiden an und schüttelten ungläubig den Kopf. Der braunhaarige Firmenchef beobachtete das ganze amüsiert. Er hatte ja schon eine Ahnung gehabt um wen es sich bei diesem „Sklaven“ handeln würde. Dementsprechend war er auch nicht verwundert gewesen, Joey hier anzutreffen. Aber dieser entgeisterte Blick der beiden war ja nun doch goldig. Sie machten beinahe den Eindruck, als wäre so eben eine Welt zusammengebrochen. Was das anging, schienen Joey und die Blauhaarige ja perfekt zu harmonieren. Keira hingegen seufzte nur genervt. Himmel noch mal der Kerl war doch ein Mann wie jeder andere auch, abgesehen von dem Geld. Die beiden taten ja fast so als hätten sie einen Halbgott vor der Nase! Zählte Charakter in dieser Welt eigentlich gar nichts mehr? Ein Blick auf ihre Freundin und den Hund sagte ihr ganz klar: NEIN

Keira sparte sich ein erneutes Seufzen und beschränkte sich darauf, ungeduldig auszusehen und die Arme vor der Brust zu verschränken. Ganz nach dem Motto ‚Können wir dann mal los?‘. Und tatsächlich, die beiden schienen aus ihrer Starre zu erwachen. Shanna suchte noch schnell ihre Handtasche und dann ging es auch schon los. Keira voran, dann Shanna neben Seto und als Schlusslicht wie ein braver Hund Joey. Sie brachten die Strecke größtenteils schweigend hinter sich, da sie lieber die Aussicht genossen, immerhin ging der Fußweg direkt am Meer entlang und die abendliche Stimmung war atemberaubend. Als die den Ortsrand erreicht hatten, erfolgte jedoch plötzlich ein Ausruf von Shanna und Joey gleichzeitig:

„McDonalds!!!!“ schrien die beiden synchron und waren auch schon auf dem Weg zu diesem Fastfoodladen.

„Das ist doch jetzt wohl ein Scherz? Wir sind in Griechenland und die wollen zu McDoof?“ brachte Seto nach einer Schweigeminute fassungslos heraus.

„Nun… Sie scheinen einige Gemeinsamkeiten zu haben, wie mir scheint.“ antwortete ihm Keira, die über das Verhalten ihrer Freundin nicht weiter verwundert war. Geld wie Heu, aber eine Schwäche für McDonalds. Die Blonde hatte es schon vor einiger Zeit aufgegeben sich darüber zu wundern.

„Eigentlich hatte ich vor, eines der Restaurants am Meer zu besuchen. Frischer Fisch und so…“ murrte Kaiba nur, während er und Keira den beiden Abtrünnigen folgten.

„Ich weiß ja nicht wie es mit deinem Hund steht, aber Shanna wird keine Schwierigkeiten haben, danach noch etwas zu verputzen.“

„Sieht nach einer weiteren Gemeinsamkeit aus. Wheeler kann Zeug in sich reinschaufeln, wo man meinen müsste jeder normale Mensch müsste platzen.“

„DANN sehe ich keine Schwierigkeit in dem Restaurantbesuch.“

Natürlich betraten Keira und der Braunhaarige den Fastfood Laden NICHT. Im Gegenteil, sie taten so als würden sie die beiden, die sich da die Bäuche vollschlugen gar nicht kennen. Stattdessen nahmen die einen Stand mit Sonnenbrillen genauer unter die Lupe.

„5 Euro für eine RayBan? Gibt es tatsächlich Leute die glauben, die sei echt?“ fragte der braunhaarige Firmenchef niemand bestimmten.

„Mit Sicherheit. Solche Leute gibt es doch überall.“ antwortete ihm die Blonde, auch wenn sie nicht direkt angesprochen wurde. Die Russin stellte fest, dass es sich um ein absolut typisches Touristendörfchen handelte. Überall kleine Geschäfte mit billigem Krempel wie etwa Sonnenbrillen oder Strandschuhen, Hüten und Handtaschen. Dazwischen kleine Schmuckläden, sogar Tattoo- und Piercingläden ließen sich finden. Ab und an waren auch Läden mit etwas teureren Sachen zu finden, wie etwa Schüsseln aus Olivenholz. Verschiedene kleine Cafés dürfen natürlich auch nicht fehlen. Dann entdeckte die Blonde etwas, das ihr unbekannt war.

„Sag mal Seto… Hast du eine Ahnung für was diese kleinen Fische in diesen Aquarien gut sind?“

„Hm? Ach das meinst du. Das sind Knabberfische. Vielleicht kannst du mehr damit anfangen, wenn ich sie Pediküre-Fische nenne. Füße reinhängen und los geht’s. Kitzelt am Anfang ziemlich, wird mit der Zeit aber recht angenehm.“

„Ah ok, das müssen wir später auch mal versuchen. Oder irgendwann mal zumindest.“

In diesem Moment kamen die zwei Vermissten wieder zu der kleinen Gruppe. Sie wirkten, zumindest fürs Erste, satt und zufrieden. Keira und Seto sahen sich nur mit hochgezogenen Augenbrauen an und beschlossen in stillem Einverständnis so zu tun, als würden sie diese beiden Personen einfach nicht kennen. Dummerweise spielten Joey und Shanna nicht so ganz mit, weswegen recht schnell klar wurde, wo sie dazugehörten.

„Warum guckst du so miesepetrig?“ wollte Shanna von ihrer Freundin wissen.

„Weil ich nirgends einen Laden finden kann, der Maulkörbe verkauft…“ war die schlichte Antwort, welche Shanna auch relativ schnell verstummen ließ. Joey bemerkte die Stimmung etwas schneller als die blauhaarige Russin und machte deshalb gar nicht erst den Mund auf. Er dackelte einfach folgsam hinter der Gruppe her und wirkte nun mehr denn je wie ein Hund. Der Blonde wusste aber auch nicht sonderlich, was er sonst tun sollte.

„Sag mal Seto…“ noch bevor er den Satz beenden konnte, traf ihn ob des verwendeten Vornamens ein äußerst vernichtender Blick. Von Shanna kam hierzu nur ein Kichern und Keira grinste breit.

„Ich glaube ich habe mich verhört, könntest du noch mal deutlicher sprechen?“ kam es von dem Braunhaarigen und der Blonde seufzte ergeben.

„Sag mal KAIBA… Was genau ist Sinn und Zweck dieser Wanderung? Wollt ihr bis Mitternacht alle Souvenirläden abgeklappert haben, oder passiert noch was?“

Noch bevor der Firmenchef eine vernünftige Antwort geben konnte, geschah allerdings tatsächlich etwas.

„Glitzer! SCHMUCK!“ kam es von der blauhaarigen Russin und in einem Tempo, das man ihr gar nicht zutraute, war sie auch schon in dem Juwelier verschwunden.

„Oh nein…“ vernahm man nun Keira, die sämtliche Farbe eingebüßt hatte. Seto ahnte Schreckliches und Joey nahm an, wenn jemand wie Keira oder Seto Panik bekam, gab es durchaus Grund zur Sorge.

„Und nun?“ fragte der Braunhaarige vorsichtig.

„Ganz klar: RÜCKZUG! So unauffällig und so schnell wie möglich. Was Schmuck betrifft ist sie wie eine Elster. Alles was Glitzert muss unmittelbar in ihren Besitz übergehen… Und wenn sie in diesem Rausch ist will ich nicht mit dieser Wahnsinnigen gesehen werden.“

So unauffällig, das es schon wieder auffällig wirkte, verschwanden sie im nächsten Café. Dort atmete Keira erst einmal tief durch. Sollte sich Shanna mal alleine lächerlich machen. Die blonde Russin bestellte sich einen Erdbeermilchshake. Seto und Joey allerdings hatten sich noch nicht entschieden was sie wollten. Genauer gesagt hatten sie noch nicht die Möglichkeit gehabt, darüber nachzudenken, zu sehr waren sie damit beschäftigt sich gegenseitig auffällig unauffällig zu beobachten. Dies führte auch zu einer Entscheidung. Während Joey aufgrund der kalten Augenfarbe des Firmenchefs Lust auf einen Eisbecher bekam, verspürte eben dieser eine plötzlich Lust auf einen Schokoladenmilchshake. Als die beiden ebenfalls bestellt hatten, schüttelte Keira nur leicht den Kopf

//Was Augenfarben ausmachen ist schon faszinierend...// dachte sie und lachte innerlich, als ihr einfiel, das es Leute gab, die Shanna aufgrund ihrer giftig grünen Augen nicht wirklich direkt ansehen konnten. Wobei Shannas Augen durch die blaue Haarfarbe nun einiges an Intensität eingebüßt hatten.

"Leute... Ihr seid auffällig..." brachte die Blonde dann ihre Gedanken zur ansprache.

"Wie meinen?" fragte sie der Blonde verwirrt. Auch Seto schien auf der Leitung zu stehen.

"Seid ihr so dämlich oder was? Starrt euch 5 Minuten gegenseitig an ohne es zu bemerken? Eisblaue Augen werden zu einem Eisbecher und Schokobraune Augen werden zu Schokoladenmilchshake? Klingelt jetzt etwas?"

Wie auf Kommando wurden beide angesprochenen rot wie überreife Tomaten. Anscheinend hatte Keira etwas gesehen was den beiden wirklich nicht aufgefallen war.

//Sag mal wie dämlich können Männer eigentlich sein?// Am liebsten würde sich die blonde Russin mit der flachen Hand gegen die Stirn schlagen. Während es sich Joey allerdings zumindest eingestehen konnte, hatte der Braunhaarige nun alle Hände voll zu tun, diese kitschige Anwandlung vor sich selbst zu leugnen. Rein körperliches Interesse, ja, aber ganz sicher nicht DAS auf was diese nervtötende Russin gerade anspielte! Gegen derlei Firlefanz war er immun, da war er sich sicher! Ziemlich...Eigentlich...

//Himmel Herrgott noch mal nein, nein und NEIN!// brauste er in Gedanken aus, wobei man äußerlich an seiner perfekten Maske keine Veränderung sehen konnte. Und bevor die Blonde weiterbohren konnte, kam ihre blauhaarige Freundin mit zwei nicht gerade kleinen Tüten um die Ecke gebogen und lenkte die Aufmerksamkeit erst einmal von der Situation ab. Das erste Mal seit er die Russinnen kannte, war er einer von ihnen für etwas dankbar. Diesen Moment sollte er unbedingt im Kalender rot unterstreichen.

"In den Laden muss ich UNBEDINGT noch mal rein!" meinte Shanna total überschwänglich und begeistert.

"Hat der überhaupt noch etwas, dass du kaufen könntest?" erwiderte Keira mit weniger Begeisterung als ihre Freundin. Genauer gesagt mit gar keiner. Sie wurde daraufhin aus grünen Augen giftig angefunkelt.

//Die Frage hat durchaus ihre Berechtigung// dachte Kaiba, mit einem erneuten Blick auf die Taschen und in Erinnerung daran, dass es ein Laden war, in den kaum mehr als zwei Personen reinpassten. Aber er würde sich hüten, das zu erwähnen. Die Blauhaarige entschloss sich, auf die Sticheleien ihrer Freundin nicht weiter einzugehen und fummelte stattdessen eine kleine Schachtel mit Ohrringen aus einer der Tüten raus. Ein Blick auf diese Ohrringe verriet Kaiba, das die Russin zumindest Geschmack hatte. Es handelt sich um gehämmertes Silber in das Diamanten und Smaragde eingelassen waren. Sie hingen leicht, jedoch nicht zu weit so dass sie elegant aussahen und im Grunde zu jedem Anlass getragen werden konnten.

„Die passen gut zu deinen Augen.“ sprach Joey das aus, was sich der Firmenchef lediglich dachte. Dieses kleine Kompliment brachte die Blauhaarige zum Strahlen und es war ihr anzusehen, dass dies genau der Gedanke war, der sie zum Kauf animiert hatte. Keira verkniff sich dieses Mal einen Kommentar und schlürfte stillschweigend ihren Erdbeermilchshake. Komplimente hielten Shanna wenigstens bei Laune, das wusste sie aus langjähriger Erfahrung. Der restliche Aufenthalt in dem Café verlief dann eher still, was die blonde Halbrussin begrüßte. Ruhe war in Shannas Gegenwart einfach zu selten der Fall. Als alle fertig waren, bezahlte der braunhaarige Firmenchef und sie schlenderten weiter die Einkaufsstraße entlang. Nach wenigen Minuten beschlossen Keira und Seto erneut in stillem Einvernehmen wieder so zu tun, als würden sie die andere zwei schlichtweg nicht kennen. So schlenderten sie die Einkaufsmeile entlang, jeder gedanklich woanders, bis ein spitzer Schrei von Shanna sie alle aus ihren Gedankenwelten riss. Eine ihrer Kreolen hatte sich selbstständig gemacht und rollte munter die Straße entlang. Die Blauhaarige drückte sofort Joey ihre Tüten in die Hand und versuchte den flüchtigen Ohrring zu schnappen. Als sie sich jedoch bückte, hörte man lediglich noch ein lautes *ratsch* und Shanna erstarrte. Der Ohrring war vergessen. Hinter sich musste sich Keira an Seto festhalten, um nicht vor Lachen in die Knie zu gehen, jener sah auch aus, als würde er jeden Moment vor Belustigung platzen, lediglich Joey hatte den Anstand sich zu beherrschen, allein schon deswegen weil er sich mit der Blauhaarigen nicht anlegen wollte. Er hatte ja einen Vorgeschmack darauf bekommen, zu was sie fähig war. Auch ein paar Passanten konnten sich ein Grinsen oder Lachen nicht verkneifen und Shanna wurde so Rot, dass man sie bedenkenlos als Ampel hätte verwenden können. Wie der Blitz verschwand sie hinter einigen Sonnenbrillen – Ständern und dachte gar nicht daran wieder hervorzukommen. Nach einer für Shanna gefühlten Ewigkeit hatte ihre beste Freundin dann doch Erbarmen und kaufte am Stand gegenüber ein blickdichtes, in allen Farben des Regenbogens erstrahlendes Seidentuch, dass sie der Blauhaarigen reichte. Natürlich nicht ohne weiterhin boshaft zu grinsen. Mit einem wütenden Schnauben schnappte sich Shanna das Tuch und wickelte es sich um die Hüften. Danach zog sie schnell ihre Hose aus und es machte den Eindruck, als würde sie einen Wickelrock tragen. Die kaputte Hose verschwand im nächsten Mülleimer, als hätte es sie nie gegeben. Dieser Vorfall hatte ihr die ganze gute Laune allerdings gründlich verdorben.

„Ich geh zurück ins Hotel, man sieht sich später vielleicht.“ brummelte die Russin, nahm ihre Tüten und machte sich tatsächlich auf den Rückweg. Verdattert sahen ihr Seto und Joey nach, während Keira eher weniger erstaunt wirkte.

„Denkt euch nichts, sie hasst es, wenn sie sich gedemütigt fühlt. Morgen ist sie wieder die Alte, sie muss sich jetzt nur erst mal ein paar Stunden selbst bemitleiden.“ erklärte die blonde Russin die Situation. Shanna war verdammt schnell eingeschnappt und verstand bei manchen Dingen einfach keinen Spaß. Keira war das schon gewohnt.

„Das gemeinsame Abendessen fällt damit wohl aus, aber ich denke das lässt sich bei Zeiten noch nachholen. Wir sind ja noch einige Zeit hier. In diesem Sinne werde auch ich mich verabschieden, ich denke nicht, dass meine Anwesenheit von Nöten ist und werde mich etwas an den Pool zurückziehen.“ meinte die Blonde noch mit einem Zwinkern, ehe sie auf dem Absatz kehrtmachte und ebenfalls gemütlich in Richtung Hotel zurückschlenderte. Verdattert sahen die Verbliebenen ihr nach, nicht wirklich wissend, was das ganze denn nun sollte. Vor allem Joey sah aus, als wüsste er nun nicht wirklich, was er tun sollte. Der Jungmillionär entwickelte nach kurzem Staunen jedoch einen simplen, neuen Plan. Na gut, nicht wirklich einen neuen, immerhin hatte er ohnehin vor Essen zu gehen, aber er integrierte Joey in diesen Plan nun eben etwas mehr. Der Blonde wollte eine Illusion? Die konnte er haben.



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