Zum Inhalt der Seite

The Human Weakness

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

painful feelings...

POV Karyu~
 

Vertrauen. Was war das Wort Vertrauen für jemanden wie Hizumi?

Ich konnte nicht fassen, dass ich mich so sehr in ihm getäuscht hatte. Was hatte ich ihm nur angetan, dass er sich so an mir rächen musste?

War ich ihm nicht mehr gut genug, dass er sich mit anderen vergnügte, wenn ich nicht da war?

Oder wollte er mir einfach nur zeigen, dass unsere Beziehung für ihn keinen Sinn mehr hatte?

Doch warum auf diese Weise?

Es gab hunderte anderer Wege, einem Menschen zu sagen, dass sein Herz nun jemand anderem gehörte. Aber er hatte ausgerechnet diesen gewählt.
 

Durchnässt setzte ich mich auf eine Bank, die durch einen Baum etwas vor dem starken Regen geschützt war.

Vielleicht war dieser ein Zeichen, dass es nun wirklich vorbei war mit Hizumi. Der Person, die ich in den letzten Jahren so sehr in mein Herz geschlossen und geliebt hatte.

Ja, er war der erste, den ich jemals so liebte.

Und ich war dabei, mich auf ein gemeinsames Leben mit ihm einzustellen. Doch jetzt platzten meine Vorstellungen und Träume wie Seifenblasen.

Ich hob kurz unmerklich den Kopf, war der Meinung, jemanden meinen Namen rufen zu hören.

Aber wahrscheinlich war es bloß Einbildung oder die Hoffnung, dass es jemand tat. Dass ich für jemanden tatsächlich so wichtig war, dass er bei so einem Wetter raus ging, um mich zu suchen.

Ich senkte den Kopf wieder, meine nassen Haare fielen mir ins Gesicht, aber ich hatte nicht den Drang nach Hause zu gehen. Wo sollte ich auch hin? Mein Zuhause war bei Hizumi gewesen.

Am liebsten würde ich einfach einschlafen und nie wieder aufwachen. Zu sehr tat der Gedanke daran weh, bereits ersetzt worden zu sein. Völlig gleich von wem.
 

„Karyu..."
 

Ich erstarrte.

Wie ein Stich ins Herz war es, tatsächlich Hizumi's Stimme hinter mir zu hören. Er war mir gefolgt. Aber warum?

Konnte es ihm nicht egal sein, wohin ich gegangen war? Schließlich hatte er sein Herz an jemand anderen verschenkt und mir meins zertreten vor die Füße geworfen.

Ich stand auf, wollte einfach weg von ihm. Ihn nicht sehen und nichts von ihm hören, doch seine leise Stimme hielt mich davon ab, einfach zu gehen.

Zu sehr verlangte ich nach einer Antwort auf die Frage, warum.
 

„Karyu, bitte geh nicht! Hör mir zu, ich bitte dich!"
 

Ohne ein Wort zu verlieren setzte ich mich wieder. Er tat es mir gleich, hielt jedoch Abstand zu mir. Seine Distanzierung verletzte mich noch mehr; ich fühlte mich einfach nur schlecht und schuldig für alles, was passiert war.
 

„Ich... ich möchte dir nichts vorreden, was nicht stimmt. Und wenn ich sagen würde, dass es nicht so war wie es aussah, dann wäre das eine Lüge. Aber du musst mir glauben, egal was passiert ist, ich liebe dich! Ich weiß was du jetzt denkst und du musst auch gar nichts sagen. Ich will einfach nur, dass du weißt, dass ich meine Zukunft mit dir verbringen will!

Dass ich mit ihm geschlafen habe, das war ein riesen Fehler und wenn ich ehrlich bin, weiß ich selbst nicht genau, warum ich das getan habe.

Karyu ich... ich liebe dich. Und ich wollte nur, dass du das weißt."
 

Enttäuscht lehnte ich mich zurück.

Das war also seine Erklärung dafür, dass er mir fremd gegangen war?

Ich sah auf in den Himmel, es hatte aufgehört zu regnen.

Aus irgendeinem Grund interessierte es mich plötzlich, mit wem er mich betrogen hatte. Es würde die Situation nicht einfacher machen, das wusste ich wohl, aber schlimmer konnte es auch nicht mehr werden.
 

„Wer war es?", fragte ich heiser.

Es schien, als überraschte ihn diese Frage, da er regelrecht zusammenfuhr.
 

„Karyu... das tut doch nicht zur Sache. Lass uns doch bitte einfach nach Hause gehen und dann sehen wir weiter, ok?"
 

„Tz...", entfuhr es mir hämisch, währen ich aufstand und zu ihm herunter sah, „so einfach stellst du dir das also vor? Warum sagst du es mir denn nicht, hm? War es jemand, den ich auch kenne? Sag schon, kenne ich ihn?"
 

„Karyu, bitte..."
 

„Nein Hizumi! Du hast deine Chance gehabt. Und weißt du was? Mir ist es egal, wer es war. Ich wünsche euch viel Glück zusammen! Ich übernachte bei Tsukasa und morgen komme ich meine Sachen holen. Schönen Abend noch!"
 

Ich ging, ohne ihn noch eines Blickes zu würdigen. Es fraß mich innerlich auf, ihn dort einfach so sitzen zu lassen, aber was tat der Gedanke mit ihm, mich einfach so betrogen zu haben und das alles dann vergessen zu wollen?

Einige Straßen weiter lehnte ich mich erschöpft an eine Laterne und wählte mit zitternden Fingern Tsukasa's Nummer an.
 

„Natürlich kannst du hier schlafen! Komm erstmal her und dann erzählst du uns alles." +++
 

Vor Tsukasa's Wohnung angekommen, machte sich ein unangenehmes Gefühl in meinem Magen breit. War es eine gute Idee, Tsukasa und Zero von Hizumi's Seitensprung zu erzählen? Immerhin waren die beiden ein glückliches Paar und ganz nebenbei spielten wir noch in derselben Band, von der ich nicht mal wusste, ob ich noch länger dabei sein würde.
 

Unser Schlagzeuger empfing mich freundlich und bat mir gleich einen Tee an, als ich mich auf seine Couch setzte.
 

„Danke, gern."
 

Ich erzählte den beiden, die mich mit besorgen Blicken musterten, schweren Herzens was passiert war und fühlte mich danach noch schlechter. Schließlich schlug mein Herz noch immer für Hizumi, auch, wenn ich im Moment verletzt war und er mein Vertrauen sehr missbraucht hatte, waren noch Gefühle für ihn da.
 

„Was willst du denn jetzt machen? Ich mein, wir sehen uns jeden Tag bei der Arbeit und für immer kannst du ja auch nicht hier bleiben."
 

Ich sah Zero ratlos an. Die Situation überforderte mich selbst. Hizumi hatte mir den Boden unter den Füßen weggerissen und ich fühlte mich, als müsse ich das Laufen neu lernen. In meinem Kopf herrschte ein einziges Durcheinander und vor lauter Verzweifelung begann ich zu weinen. Ich wollte ihnen nicht zeigen, dass ich jetzt im Moment schwach war, aber ich hatte keine andere Wahl.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück