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Verbotene Liebe

Kirells Vergangenheit
von

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Begegnung

Kirell streifte durch den Wald. Im Moment war ihm das ganze Leben zuwider. Deswegen war er der Welt der Dämonen entflohen und suchte ein wenig Ruhe und Ablenkung in der Welt der Menschen, der Grenze zwischen Himmel und Hölle. Er hatte noch nicht mal Lust, ein Dorf oder eine Stadt zu terrorisieren.

Seit er bei seiner angeblichen Tante wohnte, war das Leben für den jungen Dämonen alles andere als angenehm. Nicht das er freiwillig bei ihr lebte... Ein

Seufzer entfuhr seinen Lippen. Er hasste es, sich einem anderem als seinem eigenen Verstand unterordnen zu müssen. Wütend schlug er mit der geballten Faust

gegen einen Baumstamm und hinterließ ein tiefes Loch. Ein sichtbares Zeichen dafür, dass es in seinem Inneren kochte. Tante... dieses widerwärtige Geschöpf.

Diese ekelhaft quäkende Stimme und dazu war sie noch aufdringlich, nervig und überaus hässlich. Dieses Wesen wollte ihn besitzen?? NIE!

/Sie will Tante genannt werden...Krank!! Als ob ich ihr je gefügig sein würde. Was für ein abstoßender Gedanke./ Ihn schauderte. /Aber immerhin hat sie viel Geld. Vielleicht sollte ich nachgeben, sie dann ihr Testament unterschreiben lassen und langsam zu Tode foltern.../

Angesichts dieser wunderbar boshaften Gedanken musste Kirell lächeln. Und schon ging es ihm besser.

Er ging weiter. Lustlos stromerte er zwischen den Bäumen hin und her. Diese Luft machte in müde. Er vermisste den allgegenwärtigen Schwefelgeruch, der über seiner Welt hing. Auf einmal tat sich vor ihm eine Lichtung auf. Kirell blieb wie angewurzelt stehen. In ihrer Mitte entsprang eine kleine Quelle, die sich in einem von Steinen umsäumten Becken sammelte. Und in diesem Becken stand eine Gestalt und badete. Kirell konnte es zuerst gar nicht fassen. So schön sollte ein Mensch sein? Unmöglich. Doch beim zweiten Betrachten der feingliedrigen Gestalt erkannte er, dass es tatsächlich kein Mensch war. Es war ein Engel. Dieser Anblick raubte Kirell schier den Atem. Feine helle Haut, leicht gewellte, goldblonde, lange Haare, wie sie geschmeidig über die Schultern des Engels fielen. Diese blauen, klaren Augen, wie sie den sanften Bewegungen des Wassers zuschauten. /Was tue ich hier? Wo bin ich bloß mit meinen Gedanken? Geht es mir so schlecht, dass ich sogar schon von Engeln fasziniert bin..../ Doch so sehr er sich selbst ermahnte, ließ ihn der Anblick doch nicht los. Er war wirklich von diesem Engel fasziniert. Ob er mit ihm spielen sollte? Vielleicht würde ihn das etwas aufheitern.

Er trat auf die Lichtung hinaus und steuerte auf die Quelle zu. Als er noch etwa 10 Meter entfernt war, blickte der Engel auf. Kirell lächelte ihm kühl entgegen. Dann breitete er plötzlich seine Flügel aus -worauf hin der Engel es ihm gleichtat, auf alles gefasst-, stieß sich vom Boden ab und ehe es sich der Engel versah, schwebte Kirell vor ihm und küsste ihn. Ganz langsam schlang er seine Arme um den schlanken Körper des Blonden. Dann stellte er sich vor ihn. Der Engel starrte ihn an, sein Blick war mehr als verstört.

"Ganz schutzlos in der Menschenwelt? Das kann gefährlich sein." Kirell lächelte den Engel an.

"Was... bleib mir vom Leib! Fass mich nicht noch mal an!" Der Engel wich ein paar Schritte zurück.

"Aber nicht doch. Hast du etwa Angst?" Der Engel funkelte ihn an.

"Verschwinde!" Zischte er.

"Wie ist dein Name?" Kirells Interesse wuchs mit jedem Wort das diese melodischen Stimme sprach.

"Warum sollte ich das einem Dämonen sagen? Du sollst verschwinden!"

"Einem schutzlosen Engel sollte daran gelegen sein, meinen Zorn nicht auf sich zu ziehen. Wie heißt du?"

"Damiel...Und jetzt verschwinde! Geh in die Tiefen der Hölle, wo du hergekommen bist!"

"Damiel...Du bist nicht gerade nett... Dabei heißt es doch Engel seien freundlich und geduldig. Wohingegen meine Rasse, wie du weißt, nicht gerade mit Geduld gesegnet ist." Kirells Blick wurde lauernd.

"Das... das ist doch jetzt egal!" Der Engel erhob sich in die Luft und wollte davon fliegen, doch Kirell griff blitzschnell nach seiner Hand und zog ihn wieder zurück in das kühle Nass der Quelle.

"Oh nein, du wirst mir jetzt nicht so einfach verschwinden!" Und einmal mehr huschte sein kühles Lächeln über seine Züge.

"Lass los! Du sollst mich nicht anfassen!"

"Nenn mir einen guten Grund, warum ich das tun sollte."

"Du hast mich nicht getötet. Also, so unglaublich es ist, liegt dir etwas an mir. Also lass mich los!" Dann beugte sich der Engel langsam zu Kirells Ohr. "Dann komme ich morgen wieder hier her. Also lass mich los." Diese Worte überraschten Kirell. Ohne das er es merkte ließ er die Hand des Engels los, sodass dieser davon fliegen konnte. Ungläubig schaute er ihm hinterher.

Was hatte der Engel, nein, Damiel gesagt? Er würde wiederkommen?

/Sollte das wahr sein? Wird er wieder kommen? Zu mir? An diesen Ort? Kann das sein? Engel lügen nicht! Oder doch? Hat man je beweisen können, das Engel die Wahrheit sagen? Und doch... Engel lügen nicht.../

Kirell war verwirrt. Soetwas war ihm noch nie untergekommen. Sie waren auf ihn losgegangen, weggerannt oder erstarrt. Aber noch nie war eines seiner Gegenüber wiedergekommen. Zu ihm. Was war das für ein unbekanntes Gefühl in seinem Innern, wie es sich langsam, ganz langsam, aber unaufhaltsam seinen Weg aus den dunklen Tiefen seiner Seele suchte. Er konnte es nicht zuordnen, verwirrte es ihn doch zu sehr.

/Es muss an der Luft hier liegen.../ Mit diesem Gedanken und der Gewißheit, dass es nicht so war, machte Kirell sich auf den Rückweg in seine Welt. Wie Damiel es gesagt hatte. Er sollte dorthin gehen, wo er hergekommen war, in die Tiefen der Hölle.



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