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Was geht in dir vor?

Nun bin ich dein Schutzengel
von

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Ertappt?

Seine Antwort war laut genug, dass James, Victoria und Jamie-Lynn mitkriegten, was er gesagt hat. Sie gingen geschlossen ins Wohnzimmer. Unterdessen bereitete Jeanette in der Küche Tee für die Herrschaften vor.
 

Genzo und Jamie-Lynn setzten sich nebeneinander gegenüber von ihren Eltern hin. Beide Fraktionen haben ernste Blicke eingenommen und erwarteten den Anfang des Gesprächs. Mit aller Kraft nahm Jamie-Lynn ihren Mut zusammen und überwindete ihre Angst, indem sie das Gespräch begann. Sie neigte den Kopf nach unten und sagte: "Ich möchte euch vielmals und aus tiefstem Herzen um Verzeihung bitten, dass wegen mir unsere Zusammenkunft hier in London zu einem solchen Chaos eskaliert ist. Ich... weiß gar nicht, wo ich anfangen soll."

Langsam erhob sie ihren Kopf und sah den Menschen, mit denen sie redete tief in die Augen. Dann fuhr sie fort: "Mutter, Daddy vergebt mir bitte. Ich habe euch angelogen, ich war gestern Abend nicht angeschlagen sondern niedergeschlagen... und heute morgen bin ich weggelaufen, weil ich Genzo nicht vor die Augen treten konnte."

"Aber was war denn mit euch beiden los?", durchlöcherte Kyoko ihre zweifellos zukünftige Schwiegertochter verzweifelt.

"Kyoko, besonders dich möchte ich um Verzeihung bitten. Du hast uns extra eingeladen, angerufen und diese Tickets geschickt...", begann Jamie-Lynn, doch bevor sie weiterreden und eine Erklärung liefern konnte gretschte Genzo schon ein.

"Lili und ich hatten einen heftigen streit!", sagte er. Alle guckten ihn merkwürdig an. Das hätte Jamie-Lynn am liebsten auch getan, aber um die Fassade aufrecht zu erhalten blieb ihr Blick eisern starr nach vorne und weg von ihm.

"Und worum ging es...?", wollte Victoria wissen und sprach dabei für alle.

"Ich war heftig eifersüchtig und habe Jamie-Lynn damit bedrängt.", erklärte er.

Doch warum hätte es Jamie-Lynn dann Zuhause zuerst gut gegangen sein und sie sich dann erst bei den Wakabayashis komisch verhalten haben?

"Kyoko,", sagte Jamie-Lynn plötzlich, "Genzo und ich hatten keine Gelegenheit gehabt diesen Streit zu klären und uns richtig zu versöhnen. Wiederum wollten wir uns bei euch nichts anmerken lassen... nichtsdestotrotz hatte ich ein schlechtes Gewissen, weil ich euren geliebten jüngsten Sohn, den ihr wie einen Prinzen umsorgt, wehgetan hatte, dennoch wollte ich bei uns Zuhause eine gute Gastgeberin sein. Wir konnten unseren Streit erst im Laufe des heutigen Tages aus der Welt schaffen und ich war heilfroh, dass Genzo mich gefunden hatte. Der Himmel muss ihn geschickt haben...!"

Einen Moment lang herrschte Stille. Dann stand James auf und setzte sich neben seine Tochter, sein Wunschkind, wie er immer zu sagen pflegt.

"Hör mal, Lilksi," (Jamie-Lynn hasste diesen Spitznamen... in der Öffentlichkeit. Sie hatte ihn mit vier bekommen und wurde ihn seither nicht mehr los. Sie mochte es viele exotische Spitznamen zu haben, aber musste ihr Vater ihn wirklich immer, überall und bei jedem benutzen? Als Teenager war ihr das sehr peinlich.), sagte ihr Vater, "wer hat dir das Gitarrespielen beigebracht?"

"Du...", antwortete Jamie-Lynn genervt, "aber was hat das eine mit dem anderen zu tun?", fragte sie.

"Du bist mein Wunschkind und ich möchte nicht, dass du deinen Freund quälst so wie deine Mutter mich quält.", sagte er ironisch. Jamie-Lynn kannte dieses Gefasel nur allzu gut und verdrehte die Augen.

"Toll, jetzt bin ich wieder schuld an allem...", sagte sie weiterhin genervt, "Aber ich habe ihn doch gar nicht gequält! Ich war nervös, weil ich bei meinen Schwiegereltern einen guten Eindruck hinterlassen wollte, so wie bei jedem sonst auch und wollte, dass sie mich mögen!", sprudelte es aus ihr heraus.

Wenn man Jamie-Lynn und James so ansah, konnte man sich nur amüsieren. Man sah sofort, dass Jamie-Lynn ganz und gar nach James kam, auch wenn sie im Kern viele Züge ihrer Mutter hatte.

"Schluss jetzt, ich will von dir nichts mehr hören! Macht weiter wie ihr angefangen habt und streitet euch nicht mehr!", sprach James ein Machtwort auf lustige Weise.

"Aber daddy...?", erwiderte Jamie-Lynn. Dann sprach Kyoko dazwischen.

"Wir mögen dich wirklich sehr Jamie-Lynn.", sagte sie. Zu ihrer Freunde beruhigten Jamie-Lynn ihren Worte sichtlich sehr.

"Ja, Genzo ist der Erste unserer Söhne, der eine Freundin hat und wir freuen uns besonders über seine Wahl. Wir hätten uns niemand besseren als die Tochter unserer besten Freunde für ihn vorstellen können.", fügte ihr Mann hinzu, während er weitersprach und sich zu Genzo bewegte.

"Außerdem freuen wir uns sehr, dass dieser Fußballkopf durch dich auch Augen für andere Dinge bekommen hat als sein Training und Sport.", sagte er und wuschelte seinem Jüngsten mit einer Hand kräftig durch die Haare.

Jamie-Lynn musste verlegen kichern. So viel Lob konnte sie nicht ertragen. Bis sie sich fing hatten ihr Vater und Kyoko bereits Plätze getauscht und Jamie-Lynn und sie saßen nun so nah wie nie bei einander in ihrer Hand hielt sie eine mittelgroße Schatulle. Das Logo des Juweliers kannte sie nur zu gut, "Cartier", die erste Wahl bei den Reichen und Schönen. Ihre Schlussfolgerungen und die daraus resultierende Annahme machten sie nervös.

Kyoko öffnete die Schatulle und sagte: "Das ist ein Geschenk von Naohito und mir anlässlich unseres Kennenlernens und als Zeichen dafür, dass wir dich als Teil unserer Familie willkommen heißen wollen."

Diese Worte erfreuten Genzo aus tiefstem Herzen. Jamie-Lynn drehte sich nach hinten zu Genzo und sah ihren Freund entgeistert an.

"Nimm es ruhig an.", sagte Genzo ganz locker.

Jamie-Lynn gab ihm einen kleinen Klaps auf seinen durchtrainierten Bauch und flüsterte laut: "Genzo...! Kannst du nicht etwas diskreter sein?!"

Daraufhin mussten alle Anwesenden lachen.

"Ich habe mich wirklich sehr auf dich gefreut Jamie-Lynn, doch als ich Genzo wiedergesehen habe, habe ich mich gehen lassen und einen Narren an ihn gefressen, dafür möchte ich mich bei dir entschuldigen, Liebes.", fügte Kyoko noch hinzu. Dann streichelte die Mutter von drei Söhnen der jungen Blondine durch's Haar.

Beschämt sagte Jamie-Lynn: "Ach das musst du doch gar nicht! Es ist alles gut! Ich kann das vollkommen verstehen!"

Sie ließ sich den Schmuck, eine weiß goldene Kette mit einem Herz geformt aus Steinchen in der Mitte ein dazugehöriges Armband, Ohrstecker und einen Ring in der Art der Kette, von ihrer zukünftigen Schwiegermutter anlegen. Sie betrachtete die Sachen einen Moment und sagte dann: "Der Schmuck ist wirklich wunderschön und ganz nach meinem Geschmack."

In diesem Moment wurde Victoria zwar klar, dass sie ihre Tochter nunmehr wirklich teilen musste und wurde etwas wehmütig. Doch war sie glücklich, dass es jemand war, der ihren Vorstellungen entsprach.

Nach einem freudigen Abend verabschiedeten die Wakabayashis sich irgendwann. Die Eltern des jungen Paares stellten jetzt erst fest wie kalt und durchnässt ihre Kinder waren und verfielen in Panik. Bevor Jamie-Lynn sich ins Bad verabschiedete, drückte sie ihre Elter nochmal fest.
 

Einige Stunden später kam Genzo aus dem Bad raus, sportlich wie man ihn kennt in Trainingshose und Latschen um seinen Nacken noch ein Handtuch gelegt mit welchem er sich weiter auf dem Weg in sein Zimmer abtrocknete. Mit fröhlichen Gedanken ging er den Flur entlang und bemerkte nichts um sich herum als seine Mutter ihm entgegen kam.

"Genzo?" fragte sie.

Bevor er stehenbleiben konnte war er schon an ihr vorbeigezogen und blieb kurz hinter ihr stehen. Er drehte sich um und blickte sie fragend an.

"Kann ich dich vielleicht noch kurz sprechen?", fragte sie ihn. Genzo wollte seiner Mutter den Gefallen nicht abschlagen, ein bisschen Zeit mit ihr zu verbringen. Gemeinsam gingen sie in die Bibliothek des Hauses. Sie ließen sich Tee und Gebäck von ihrem Hausmädchen bringen und setzten sich nebeneinander hin.

"Ihr hattet keinen Streit, du und Jamie-Lynn oder?"



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