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No Remains

Gajeevy - FF
von

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Der Auftrag

Kapitel 1 Der Auftrag
 

Nächtliche Stille umgibt das große Gebäude in Magnolia. Die Gilde, in der es sonst immer so laut ist, wirkt um diese Zeit wie ausgestorben. Kein Licht brennt, erhellt wird der Innenraum nur durch das fahrige, silbrige Licht des vollen Mondes. Er taucht den Schankraum in ein mystisches Antlitz und lässt die abgewetzten Bänke wie eine himmlische Ruhestätte aussehen. Die großen Fässer hinter der Theke wirken in dieser Atmosphäre wie Monster die über den großzügigen Tresen wachen, aber nichts rührt sich, sie haben keine Aufgabe. Seit dem Daimatou Enbou gehört die Gilde wieder Fairy Tail und auch das seit 7 Jahren verwaiste Requestbord quillt nun endlich wieder über vor Auftragszetteln. Die Mitglieder vermehren sich stetig und Fairy Tail findet nun endlich wieder zu seiner gewohnten Lautstärke zurück. Ganz nebenbei darf man erwähnen, dass das ein Fakt ist den die Anwohner natürlich nicht so überragend finden.

Heute Nacht ist aber etwas anders als sonst. An einem kleinen Tisch, in der Nähe der Bücherei sitzt eine zierliche Magierin. Das Licht der Sterne tanzt auf ihren blauen Locken, die ihr wirr im Gesicht hängen. Sie hat sich das Haarband um das Handgelenk gebunden und ihre Stirn auf der Tischplatte abgelegt. Nur das leise Schnaufen verrät, das sie nicht eingeschlafen ist. Tränen laufen ihre Wangen hinab, als sie an heute Mittag denkt.
 

„Ich werde Levy beschützen!“ brüllt Droy durch den ganzen Raum. „Nein ich werde das machen“ krächzt Jet, der schon seit einigen Minuten von Droy in den Schwitzkasten genommen wurde. Levy rollt die Augen. Sie hat sich einen Auftrag ausgesucht, nur einen kleinen. Es wurde lediglich jemand gebraucht der ein altes Schriftstück entziffern konnte. Die Belohnung ist nicht sehr hoch, aber das Buch, das versprochen wurde, fehlt noch in der Sammlung der Scriptmagierin. Eigentlich hatte die zierliche Magierin vor, diesen Auftrag alleine zu erledigen, doch der Master bestand darauf, dass sie jemand begleitet. Lauthals protestierend stapft sie zu ihrem Tisch, als Mirajane ihr die Hand auf die Schulter legt. „Wir machen uns doch bloß alle Sorgen um dich“
 

Schniefend hebt die zierliche Blauhaarige den Kopf. Es ist zum verrückt werden. Warum hält sie nur jeder für schwach? Warum traut ihr denn niemand zu, auch mal einen Auftrag ganz alleine zu erledigen? Geräuschvoll klatscht ihre Stirn wieder auf die Tischplatte. Levy muss sich zusammenreißen, damit sie nicht vor Schmerz aufschreit. Zum Verrückt werden ist das alles.

In ihrem Kopf beginnt es sich zu drehen, als würde sie unaufhörlich in einem Karussell sitzen. Sie erinnert sich wieder an das Gespräch mit Gajeel auf Tenrou Jima. Naja, Gespräch konnte man das kaum nennen, er motze die ganze Zeit nur rum, weil er sich lieber prügeln wollte als Schnitzeljagd zu spielen. Vor Wut schnaubend ist sie damals vor ihm geflüchtet und in die Arme von Grimmore Heart gelaufen, doch er hatte sie im letzten Moment retten können.
 

„Es ist schwer jemand so kleinen wie dich im Wald zu finden“
 

Dieser Satz wiederhallt in ihren Gedanken. Ja ich bin klein, und ich bin auch schwach, aber wieso geben sie mir nicht die Chance mich zu verbessern, stärker zu werden?

Tränennasse Augen starren auf einen zerknitterten Zettel in ihrer kleinen Hand. Sie hatte sich diesen Auftrag schon vor Stunden ausgesucht, traute sich aber nicht, ihn offiziell genehmigen zu lassen. Das Dorf Toboe ist in Schwierigkeiten, ein Rudel wilder Wolfsdämonen reißt die Schafe und Ziegen vieler Bauern und niemand schafft es Herr über die Lage zu werden. Aufgrund der magischen, reißerischen Kraft der Wolfszähne wandte sich der Dorfälteste an Fairy Tail. Schnaubend verhärtet sich Levys Griff um das kleine Stück Papier. Sicherlich wird es schwierig werden, ein ganzes Rudel Wölfe alleine zu stoppen, doch sie ist überzeugt davon, dass sie es schaffen kann. Was soll denn großartiges passieren?
 

Voller Enthusiasmus springt die Scriptmagierin von ihrem Platz auf, ihr Stuhl kippt dabei geräuschvoll zu Boden. Durch die Stille der Nacht, die sich über den Schankraum legt, hörte es sich wie tiefes, schepperndes Donnergrollen an und die Blauhaarige fährt leicht zusammen. Im nächsten Moment presst sie ihre Zähne aufeinander und schnaubt betreten die Luft zwischen ihnen hindurch. Das kann ja noch heiter werden, wenn selbst ein zu Boden fallender Stuhl ihr Herzklopfen und eine Gänsehaut bereitet. Doch ihre Sturheit siegt, sie wird den anderen schon zeigen, was in ihr steckt. Mit diesen Gedanken verschwindet das zierliche Geschöpf in der Bibliothek.
 

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Was soll ich nur mitnehmen? Rätselnd steht die junge Frau vor den großen Regalen. Sie ist froh, dass der reichhaltige, literarische Schatz der Gilde noch existiert und die Jahre unbeschadet überstanden hat. Die Bibliothek in der kleinen Mühle, die der Gilde einige Jahre als Dach über dem Kopf diente, fasste nur einen Bruchteil dessen, was sie jetzt vorfindet. Mit zusammengekniffenen Augen wandert ihr Blick zielstrebig über die verschiedenen Titel, gelegentlich greift sie zu, sodass sich ein kleiner Stapel ausgewählter Werke auf dem Schreibtisch hinter ihr sammelt. Nur noch das da, und dann ist sie für ihre Reise gut ausgestattet.
 

Voller Stolz betrachtet Levy ihr Werk und schluckt, als sie versucht den kleinen Berg Bücher anzuheben. Vielleicht sollte sie doch besser eine kleinere Auswahl treffen. Mit ihrem Notizbuch und der Sturmlesebrille bewaffnet, macht sich die zierliche Blauhaarige über den Bücherstapel her, um nur die wichtigsten Informationen zu speichern und somit das Gewicht für ihre Reise zu verringern. Als sie das nächste Mal auf die Uhr schaut, ist es bereits weit nach Mitternacht. Zügig packt sie die zwei verbliebenen Bücher und ihre Notizen in die kleine Tasche und sprintet die Treppen zum Schankraum hinauf. Sie will los, bevor die anderen wieder hier sind, niemand soll sie aufhalten.
 

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Der Bahnhof in Magnolia ist um diese Zeit nahezu menschenleer. Nur am Informationsschalter sitzt ein älterer Herr. Er sieht sehr müde aus und überreicht Levy den Fahrschein mit einem mürrischen Seufzen. „Da hinten geht es lang“ sein Blick ist fortwähren auf den Tresen gerichtet. Die Magierin nickt zum Dank und mit kleinen Schritten macht sie sich auf den Weg zu den Gleisbetten. Es ist drei Uhr in der Nacht und ein kalter Wind umspielt die zierliche Statue der jungen Frau. Sie fröstelt und reibt sich abwesend an den Oberarmen um sich zu wärmen.
 

„Ich mach dich groß“
 

Sie weiß nicht warum ihr Gajeel grade jetzt in den Sinn kommt. Sie hat die Szene bestimmt schon tausende Male in ihrem kleinen Kopf wiederholt. Ein zarter Rotschimmer ziert ihre Wangen und ein seichtes Lächeln umschmeichelt ihre Mundwinkel. Ja, sie wird groß werden, das hat sie sich vorgenommen. Mit diesem Auftrag wird sie es allen beweisen. Allen, und vor allem ihm. Der Rotschimmer wird nun deutlicher. Sie würde ihm zeigen, wie stark sie ist und vielleicht würde er ihre Gefühle daraufhin erwidern.
 

Unruhig schweift Levys Blick zwischen ihrer Fahrkarte und den Gleisnummern hin und her. Weit hinten in der Dunkelheit scheint ihr Bahnsteig zu sein. Es ist nur schwach beleuchtet, aber mit einem erleichterten Seufzen stellt sie fest, dass ihr Zug bereits eingefahren ist. Mit eiligen Schritten erreicht sie den Einstieg und nähert sich ihrem Abteil. Der Zug ist fast leer, sodass sie sich einen Platz aussuchen kann. Verdächtig knarzend biegt sich der kleine Tisch vor ihr, als sie ihre Bücher auf ihm platziert. Die Fahrt wird einige Stunden dauern und sie hat sich vorgenommen, noch ein wenig über die Wolfsdämonen zu recherchieren. Als der Zug endlich mit einem sanften Ruck losfährt, hat sie bereits die Hälfte des Buches gelesen und lehnt sich zerknirscht auf ihrer Bank zurück. Mit einem mulmigen Gefühl macht sie sich ein erstes Mal allein auf den Weg, nur der Mond ist ihr Begleiter, während sie langsam in einen tiefen Schlaf sinkt.
 

Während die Sonne langsam aufgeht, reckt sich die zierliche Magierin auf ihrer Bank. Schlaftrunken schaut sie aus dem Fenster. Die Umgebung ist ihr fremd, es sieht sehr ländlich aus und die vielen Wiesen und Felder sind von saftig grünen Wäldern umrahmt. Mit zugekniffenen Augen packt Levy die Bücher zusammen. Sie hat nicht sonderlich gut geschlafen, in ihren Träumen haben sie die Wolfsdämonen heimgesucht, von denen sie zuvor gelesen hat. Klatschend schlägt sie sich ihre Hände an die Wangen. Es wird nicht so schlimm werden.
 

Rumpelnd kommt der Zug zum stehen. Auf dem Bahnsteig stehend, atmet sie tief durch, die kühle Morgenluft belebt ihren Körper und ihren Geist und während sie sich noch die Tasche auf schultert, sieht sie sich bereits nach einer kleinen Karte um, die ihr den Weg ins Dorf zeigen könnte.
 

Schmale Schotterwege führen sie durch eine atemberaubende Landschaft. Der Wegrand ist dicht bewachsen, der hohe rote Klatschmohn hebt sich leuchtend vom saftigen Grün der Gräser ab. Weite Schafweiden erstrecken sich links und rechts neben der Wanderstrecke und vermischen sich am Horizont mit einem strahlend, blauen Himmel. Sehr lange braucht Levy nicht zu laufen. Schon nach einer halben Stunde kann sie die Weidendächer der kleinen Holzhütten vor sich erkennen. Sie beschleunigt ihren Schritt, jetzt ist es endlich soweit.
 

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Besonders sympathisch war ihr der Dorfälteste nicht. Er beschwerte sich gleich zu Beginn des Gesprächs darüber, dass man ihm ein kleines, schwaches Mädchen geschickt habe und seine Probleme wohl nicht ernst genug nimmt. Levy musste sich sichtlich zusammenreißen um dem Alten nicht ihre Meinung zu geigen. Dennoch zeigt ihr der alte Mann auf einer Karte in welchem Wald sie die Wolfsdämonen finden könne. Er hält ihr auch gleich triumphierend die Belohnung, die auf sie warten würde, falls sie es wirklich schaffen sollte, unter die Nase. Augenrollend bedankt sich die zierliche Magierin bei ihm und verlässt seufzend die kleine Hütte. Ihr Blick schweift durch das Dorf, es war wirklich klein, aber wundervoll umrahmt von saftig grünen Weiden und mit bunten Blumen besprenkelten Wiesen. Die Häuser waren aus Holz und Lehm gebaut und wirkten beruhigend und einladend auf die Blauhaarige. Levy atmet tief ein, versuchte die ganze Luft, die ganze Atmosphäre in sich aufzunehmen, es fühlt sich herrlich an. Nach ein paar Minuten besann sie sich wieder auf ihre Situation und entfaltet die Karte, die ihr der alte Mann überlassen hatte, in ihren Händen.
 

Nun geht es also los, denkt sie, auf in den Wald Tsumei.
 

--------------------------------------------------------To be continued-------------------
 

Das war nun das erste Kapitel, ich hoffe es hat euch gefallen und ihr habt Lust auf mehr bekommen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Euletta
2015-07-27T17:05:51+00:00 27.07.2015 19:05
Uhuu~,
Der Schreibstil liest sich flüssig, ich liebe es wie du schreibst.
Als würde man gerade als imaginärer Geister hinter ihr her schweben und sie stalken, Thihi~ *w*
Der Anfang liest sich super und macht auf jedenfall Neugierig auf mehr.
Eine GajeelxLevy Story, die ich jetzt schon mag.
Liebe Grüße :-)
Von:  SakiNaturally
2014-09-08T16:29:41+00:00 08.09.2014 18:29
Also dann fangen wir mal an. ;3
Als aller erstes ich liebe GaLe <3
Ich finde du beschreibst Levy sehr sehr gut und ihren Gedankengang auch. Dazu ist sowohl im Anime als auch im Manga deutlich das die beiden sich möögen~
Mit deinen beschreibungen kann ich fasz schon mit Levy fühlen x3
Oh ja und Jet und Droy bekommst du perfekt hin xD Aw ich mag deine Fanfictions ^.^b
PS ich hab alles schon gestern gelesen gebr aber bei jedem Kapitel ein kommi ab x3
SakiNaturally
Antwort von:  -Eisregen-
08.09.2014 20:40
Ui ein neuer Leser *im Kreis hüpf*
Ich freu mich immer wieder über nette kommentierende Leseratten ;-)
Danke für das liebe Kompliment
Von:  10selina10
2014-08-20T00:19:29+00:00 20.08.2014 02:19
Hast du zufällig Wolf's Rain gesehen? Wegen "Toboe" und "Tsume(i)"
Antwort von:  -Eisregen-
20.08.2014 14:27
Hahaha
Du bist die erste die danach fragt
Wie cool >.<

Ja tatsächlich habe ich mich von den namen inspirieren lassen, da ich an dem Tag sooo unkreativ war.
Schön dass es dir aufgefallen ist :-D

Liebe Grüße
Eisregen
Von:  __Hana__
2014-06-09T08:30:27+00:00 09.06.2014 10:30
Der Anfang klingt schon mal ganz spannend^^
Ich bin mal gespannt wie es weiter geht ;)


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