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Heartbeat

von
Koautor:  -Luna-

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Memories will last Forever


 

"Träume sind wahr, solange wir sie träumen,

und leben wir nicht immer im Traum?"

 

Alfred Lord Tennyson (1809 - 1892)

Englischer Dichter

 

 

--`´--

 

 

Langsam setzte sich das Prinzenpaar zu den Takten von Yiruma’s „River Flows in You“ in Bewegung und erstmals an diesem Abend blickte die Prinzessin zu Endymion hinauf. Fast verlor sie sich in seinen dunklen tiefblauen Augen und in seinem Blick lag so viel Wärme und Liebe, dass sie sämtliche Zweifel und negativen Gefühle für den Moment vergaß.

 

Keine Sekunde konnten sie den Blick voneinander abwenden, waren wie gefangen. Ihre Körper pressten sich wie von selbst aneinander und beide konnten die Wärme des anderen spüren.

 

Für einen Moment dachte sie tatsächlich, sie würde mit Endymion durch den Saal schweben, als würden sie sich auf Wolke 7 befinden. Sie spürte ihn. So nah. So intensiv. Alles um sich herum hatte sie vollständig ausgeblendet. Ihre ganze Aufmerksamkeit galt dem Mann, in den sie sich Hals über Kopf verliebt hatte. Der Mann, der sie gerade in seinen Armen hielt und mit ihr durch den Saal tanzte. Endymion.

 

Sanft lächelte sie ihn an und ihr Herz machte einen Satz, als er ihr Lächeln erwiderte. Ein unglaubliches Hochgefühl stieg in ihr empor. 'Oh wunderschöner Moment, bitte geh nie zu Ende', flehte sie insgeheim. Doch die Zeit war erbarmungslos und so neigten sich das Lied und damit auch ihr Eröffnungstanz ihrem Ende.

 

Stumm standen sie sich gegenüber und blickten einander an, als der letzte Ton verklungen war. Im ganzen Saal war es still geworden, bis tosender Applaus einsetzte.

 

Und noch während des anhaltenden Applauses hatte Endymion nach ihrer Hand gegriffen und war mit ihr nach draußen geeilt. Im Augenwinkel hatte sie den missgünstigen und vernichtenden Blick der rothaarigen Frau registriert, die sie vorhin mit Endymion zusammen gesehen hatte. Doch der Prinz hatte sie so schnell hinter sich hergezogen … hinaus in den blühenden und duftenden Rosengarten, sodass sie es im nächsten Augenblick schon wieder verdrängte, als sie sich in seinen Armen wiederfand. Behutsam lehnte sie mit dem Kopf gegen seine Brust und vernahm deutlich den Schlag seines Herzens. Noch nie war er ihr näher gewesen...

 

Sein intensiver Duft hüllte sie ein. Berauschte sie. Und mit jedem weiteren Herzschlag wollte sie es endlich loswerden. Wollte ihm gestehen, dass sie ihn liebte.

 

»Endymion?« Sie entfernte sich ein wenig aus seinen Armen, damit sie ihm in die Augen schauen konnte. Nervös fuhr sie kurz mit der Zunge über ihre Lippen, während sich sein Blick auf sie senkte.

 

»Ja?« Er blickte auf sie hinab und hielt abrupt inne. Ihr Anblick raubte ihm erneut den Atem. Wie sollte er ihr noch länger widerstehen können? Den blauen Augen, in denen er versinken konnte. Den sinnlichen Lippen, die regelrecht dazu einluden, sie zu küssen. Er wollte und konnte nicht länger auf sie verzichten. Langsam senkte er den Kopf, den Blick auf ihre glänzenden Lippen gerichtet…

 

(Auszug aus "First Love - Wenn Liebe doch so einfach wär" http://www.fanfiktion.de/s/5325ad620003b5301436eb09/1/First-Love-Wenn-Liebe-doch-so-einfach-waer )

 

 
 

--`´--

 

 

Mit laut pochendem Herzen war Usagi ihrem Traum entglitten und blickte nun in die Dunkelheit. Nur das vom Fenster hereinfallende Mondlichte erhellte etwas das Zimmer und legte sich wie ein silberner Nebel über die Umgebung.

 

Ein feines Prickeln lag auf ihrer Haut, als es die Blondine wie magisch zum Fenster zog, während ihr der Traum, der erneut so real erschien, noch so präsent war, dass sie Endymions Nähe fühlen konnte.

 

 
 

♫ - ♪ - ♬

 

Nobody knows why

Nobody knows how and

This feeling begins just like a spark

Tossing and turning inside of your heart

Exploding in the dark

 

Calling your name in the midnight hour

Reaching for you from the endless dream

So many miles between us now

But you are always here with me

 

Susie Suh - Here With Me

 

♫ - ♪ - ♬

 

 

Sie seufzte kurz. Endymion... immer wieder dieser Name. Immer wieder war er es, der sie in ihren Träumen begleitete und ein Gefühl nach tiefer Sehnsucht in ihr hinterließ, sobald sie erwachte. Wer war er? Und was hatte es mit diesen stetig wiederkehrenden Träumen auf sich? Vielleicht sollte sie bei Gelegenheit mal im Internet recherchieren. Sicher konnte man dort zig Seiten zur Traumdeutung finden...

 

Seltsam war es dennoch, denn jedes Mal hatte sie das Gefühl gehabt, dass Endymion sie an Mamoru erinnern würde. Aber wie war das möglich? Immerhin hatte sie diese Träume bereits gehabt, noch bevor sie ihn das erste Mal gesehen und kennengelernt hatte.

 

In Gedanken und Überlegungen vertieft, drangen erst nur ganz leise die Klänge eines Klaviers an ihr Ohr, ehe diese immer weiter in ihr Innerstes dringend, ihre gesamte Aufmerksamkeit auf sich zogen. Mit gespitzten Ohren stand sie nun am Fenster, beugte sich sogar noch weiter vor um die Herkunft dieser traurigen Klänge herauszufinden. Es kam definitiv aus dem Haus der Chibas, dem war sie sich sicher. Aber wer spielte um diese Zeit Klavier?

 

Neugierig geworden, schlich sie auf Zehenspitzen aus ihrem Zimmer hinaus auf den Flur. Auch hier waren die leisen Klänge des Klaviers zu hören und je weiter sie den Korridor entlang lief, umso deutlicher konnte sie die Musik hören. Jemand saß in dem Raum am Flügel, in dem sie Tage zuvor ihre Tanzstunden gehabt hatte. Und eben auch dort, wo sie Mamoru das erste Mal geküsst hatte.

 

Ihr Herz klopfte wild, als sie ihre nackten Füße dorthin trugen und ihr, vor der angelehnten Tür stehend, der Gedanke kam, dass dort womöglich sogar Mamoru am Klavier sitzen könnte.

 

'Wer auch sonst?', flüsterte sie sich selbst zu, immerhin war Yukiko körperlich nicht in der Lage und Midori würde sicherlich nicht mitten in der Nacht aufstehen und sich an das Klavier setzen.

 

Ihre Vermutung bestätigte sich, als sie die angelehnte Tür weiter aufdrückte und Mamoru hinter dem Klavier erblickte. Trotz der Dunkelheit konnte sie erkennen, dass er die Augen geschlossen hielt, während seine Finger über die Tasten glitten und dem Klavier diese wundervollen Klänge entlockten. Ihr Herz wurde schwerer, je länger sie dem traurigen Stück lauschte, welches Mamoru spielte. Sie kannte das Lied. Es war Beethovens "Moonlight Sonata". Und während sie den Blick weiter auf ihn gerichtet hielt, wallte erneut die Sehnsucht in ihr auf, die sich unter seinem gefühlvollen Spiel nur noch weiter verstärkte.

 

»Willst du noch länger an der Tür stehen bleiben?«, riss Mamoru sie Minuten später aus ihrer Trance und blickte direkt zu ihr hinüber. Sofort endete auch sein Klavierspiel und Usagi stammelte erschrocken:

»Oh Gott... ähm, entschuldige. Ich wollte nicht lauschen und dich schon gar nicht stören, aber es war so wundervoll und traurig, dass es mich hier her zog.......... aber bitte, hör nicht auf.«

»Schon okay! Komm... setz dich zu mir.« Um seiner Aufforderung Nachdruck zu verleihen, klopfte er auf den Platz neben sich.

Zaghaft setzte sich Usagi in Bewegung, schritt langsam auf das Klavier zu, hinter dem Mamoru sie aufmerksam beobachtete, und blieb schlussendlich direkt davor stehen, sodass er fragend eine Augenbraue noch oben zog.

»Ist es okay, wenn ich... äh... wenn ich hier stehen bleibe?«

»Wenn du möchtest...-es ist dir überlassen«, antwortete er nun und begann erneut mit seinem Klavierspiel. Doch entgegen Usagis Hoffnung, er würde wieder hingebungsvoll die Augen schließen, während er spielte, blickte er unablässig zu ihr, ehe er beiläufig wieder das Wort ergriff:

»Warum schläfst du nicht, Usagi?«, fragte er und sie zuckte automatisch mit den Schultern. Wie sollte sie ihm eine Erklärung liefern, wenn sie es selbst nicht verstand!? Sie kannte die Bedeutung ihrer Träume doch selbst nicht...

»Ich... nun ja, ich weiß ja selbst nicht wirklich, warum ich so plötzlich aus meinem Traum erwacht bin.«

»Ein Albtraum?«

»Nein, eigentlich war er sogar sehr schön.« Allein der Gedanke an ihren vergangenen Traum rief ein leichtes Hochgefühl sowie die Sehnsucht nach Nähe in ihr hervor und ließ sie kurz seufzen.

»Hmmm... Manchmal werden Träume durchaus wahr oder sie spiegeln Erlebnisse, Gefühle und Gedanken wieder, wusstest du das?«

»Nein, das wusste ich bisher nicht, aber was hat es zu bedeuten, wenn man immer wiederkehrende Träume hat?«

 

»Inwiefern wiederkehrend?«, fragte er nun sichtlich interessiert nach.

 

»Ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll, aber es ist, als würde ich die Geschichte von zwei Personen träumen. Wie ein Märchen. Es sind zwar immer andere Träume, aber die Frau und der Mann sind immer die Gleichen und teilweise habe ich das Gefühl, ich würde alles aus ihrer Perspektive erleben.« Usagi drehte beschämt den Kopf zur Seite und seufzte. »Tut mir leid, ich weiß nicht, was mich geritten hat, dir von meinen wirren Träumen zu erzählen. Du musst mich ja für verrückt halten.«

 

Mamoru blickte nun Stirnrunzelnd zu Usagi. Was hatte dieser plötzliche Stimmungsumschwung nun zu bedeuten? Immerhin hatte er sie doch erst mit seiner Fragerei dazu ermutigt, von ihren Träumen zu erzählen. Und es kam ja nicht von ungefähr, dass er sich so brennend dafür interessierte. Nein, denn Tatsache war, dass es ihm genauso ging wie ihr. Auch er träumte seit geraumer Zeit ähnlich und auch ihn hatte es jedes Mal aufs Neue verwirrt. Manchmal hatte er minutenlang nach dem Erwachen im Bett gelegen und die Wand angestarrt, während er gedanklich den Traum durchging und analysierte. Doch egal wie intensiv er darüber nachgedacht und sinniert hatte, was diese intensiven Träume zu bedeuten hatten, er konnte sich beim besten Willen keinen Reim darauf machen.

 

Abrupt sprang er auf und lief hinter dem Klavier vor, als Usagi sich weiter abwandte und imstande war, zu gehen.

 

»Nun warte doch. Ich halte dich nicht für verrückt, Usagi. Im Gegenteil! Auch ich träume hin und wieder ähnlich«, gestand er ihr nun und sofort entspannte sie sich sichtlich, als er nach ihrer Hand griff und mit dem Daumen über ihren Handrücken strich.

 

»Mamoru?«

»Hm?«

»Ich wollte dir einfach noch einmal für den schönen Abend danken...«

Lächelnd zog er sie näher an sich und genoss einen Augenblick die Wärme ihres Körpers.

»Du solltest wieder schlafen gehen, Usako...«, sagte er mit leiser Stimme und küsste ihre Stirn.

»Das Gleiche gilt für Sie, Mr Chiba«, antwortete sie lächelnd, ohne dabei die direkte Nähe zu ihm zu unterbrechen. Wie gern hätte sie noch länger hier mit ihm gestanden, die Wärme seines Körpers genossen und ihm zugehört, während sie in seinen Augen versank.

»Ich werde auch gleich ins Bett gehen, versprochen!«

 

Er blickte ihr nach, als sie zur Tür lief, wo sie sich noch einmal umdrehte und ihm in die Augen sah. Wenn er ihr nur sagen könnte, was er wirklich dachte und bei ihrem Anblick fühlte. Niemals zuvor hätte er solch Gefühle verspürt; niemals solch ein Verlangen nach der Nähe eines Menschen, der sein Herz wortwörtlich im Sturm erobert hatte. Und wenn er es richtig deutete, ging es Usagi ähnlich. Aber was nützte es, dass es scheinbar auf Gegenseitigkeit beruhte, wenn es da noch eine Dritte Person gab, die fähig war, alles und jeden zu manipulieren? Die mit allen Mitteln versuchte, das Beste für sich rauszuholen und dabei sicher auch skrupellos genug war, das Leben anderer zu zerstören.

 

In den letzten Tagen hatte Natsumi immer deutlicher ihr wahres Gesicht gezeigt und er verabscheute es, wie sie mit Usagi umsprang. Doch was konnte er schon dagegen tun, als sie höflich in die Schranken zu weisen? Die Verlobung zu lösen kam es für ihn nicht in Frage. Wie könnte er es dann mit sich vereinbaren, das Versprechen zu brechen, was er seinem Vater am Sterbebett gegeben hatte? Er hatte sich so sehr gewünscht, dass die beiden Familien immer zusammenhielten und er und Natsumi einmal heiraten und Kinder kriegen würden... vor allem nachdem auch ihre Mutter so tragisch ums Leben gekommen war.

 

Unter Tränen hatte er es ihm versprochen, dass er alles dafür tun würde, dass ihre beiden Familien zusammen glücklich werden würden........

Aber war er gerade glücklich bzw. konnte er jemals mit Natsumi wirklich glücklich werden? Konnte er jemals solch Glücksgefühle verspüren, wie zum Beispiel in dem Moment, wo er mit Usagi auf der Terrasse des Park Hyatt Tokyos stand und sie nach mehreren Sternschnuppen im Schein des Mondlichts tanzten?

 

Er wusste, dass ihn eine unruhige Nacht erwartete, je länger er über all das nachdachte.

 
 

*

 

Tatsächlich hatte er kaum ein Auge zu gemacht und fühlte sich entsprechend übermüdet und erschöpft, als er am nächsten Morgen das Esszimmer betrat und dort auf drei gut gelaunte Frauen traf, die sich sichtlich angeregt unterhielten. Mit einem kurzen Kopfnicken signalisierte er dem in der Nähe befindlichen Noguchi, ihm einen Kaffee zu bringen, ehe er wie auch die Tage zuvor gegenüber von Usagi Platz nahm.

 

»Guten Morgen mein Sohn, hast du gut geschlafen?« Fragend blickte Midori über den Rand ihrer Kaffeetasse, doch ehe Mamoru antwortete, nahm er selbst erst einen Schluck seines heiß dampfenden schwarzen Kaffees. Was eine Wohltat für seinen Geist und Körper...

»Es war in Ordnung, okâsan«, antwortete er nun und griff nach der Tageszeitung, die Yukiko ihm soeben bedächtig lächelnd hingeschoben hatte. Sobald er die Titelseite erblickte, wusste er auch warum. Das Foto von Usagi und ihm zog umgehend seine Aufmerksamkeit auf sich. Ihr Lächeln war zwar etwas verhalten, aber dennoch bezaubernd schön...

 

Während er den darunter befindlichen Artikel zu der Gala las, spürte er unablässig Usagis Blick auf sich ruhen. Ob sie erwartete, dass er etwas zu dem Bild sagen würde? Bei seiner Familie war es durchaus denkbar, dass sie ihn sogar darauf ansprechen würden... Vermutlich würde seine obaa-san sogar einen Abzug des Fotos bei der Redaktion in Auftrag geben und vielleicht konnte er so ebenso an einen weiteren Abzug kommen.

 

»Gibt es für heute eigentlich irgendwelche Pläne?«, fragte er schließlich in die Runde, studierte dabei aber weiterhin die Artikel in der Tageszeitung, die er weiter aufmerksam durchblätterte.

 

»Wir haben einen Ausflug in das National Museum of Modern Art geplant. Ich habe von Yumeni Yumino eine Einladung erhalten, da sie Ihre Bilder aktuell dort ausstellt. Und da ich von Usagi weiß, dass sie von ihren Kunstwerken ganz begeistert ist, habe ich uns auf die Gästeliste setzen lassen.«

 

»Begleitest du uns?«, platzte es direkt aus Usagi heraus, nur Sekunden nachdem Midori geendet hatte. Sofort schlug sie sich die Hand vor den Mund, ehe sie entschuldigend zu ihr hinüber blickte. »Oje, entschuldige bitte vielmals, ich wollte dich nicht unterbrechen oder dir ins Wort fallen.«

 

»Schon in Ordnung, es wäre eh meine nächste Frage gewesen. Also mein Sohn, begleitest du uns?«

»Um welche Zeit wäre es denn?«

 

»Ich habe dem Fahrer zu 14:00 Uhr bestellt, damit wir gegen 14:30Uhr dort sind.«

 

»Gut, ich hatte zwar Natsumi schon versprochen, dass ich zu ihr komme, aber ich denke, das kann ich auch auf den Abend verschieben.«

 

»Geht es ihr denn schon besser?«, hakte Yukiko direkt nach.

»Ich hatte vorhin nur kurz eine Nachricht geschickt, wollte sie nach dem Frühstück aber kurz anrufen.«

»Gut, dann richte ihr doch bitte Genesungsgrüße aus«, erwiderte sie und wandte sich wieder Usagi zu. »Liebes, was hältst du davon, wenn wir es uns gleich mit auf der Terrasse bequem machen und du mir ein wenig vorliest? Es ist wieder so herrliches Wetter draußen und wir werden uns nachher noch lang genug im Museum aufhalten.«

»Das ist eine schöne Idee! Aber würdest du mich nach dem Frühstück noch einen Augenblick entschuldigen? Ich habe meiner Freundin Naru versprochen, dass ich sie heute noch anrufe, nachdem ich es gestern nicht geschafft habe.«

 
 

*

 

Usagi hatte sich nach dem Frühstück vom Tisch verabschiedet und war zurück auf Ihr Zimmer gegangen, wo sie ihr Handy genommen und es sich auf ihrem Bett bequem gemacht hatte.

 

Dreimal hatte es geklingelt, bis sie Narus Stimme vernahm:

»Usa, schön, dass du anrufst.«

»Hallo Naru, tut mir leid, dass ich es gestern nicht geschafft habe.«

»Du brauchst dich doch dafür nicht entschuldigen. Außerdem rufst du doch jetzt an. Aber nun erzähl doch erstmal, wie es dir so geht und wie der gestrige Abend war... immerhin berichten sämtliche Tageszeitungen von dem neuen Traumpaar, dass den ersten gemeinsamen Auftritt bei der Benefiz-Gala der Familie Chiba hatte.«

Usagi grinste in sich hinein. »Hast du auch das Foto von Mamoru und mir gesehen? Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie nervös ich war...«

»Und wie ich mir das vorstellen kann... ihr habt aber auch so toll nebeneinander ausgesehen. Du solltest deinen Vater mal fragen, ob er dir einen Abzug des Fotos besorgen kann.«

»Das ist eine super Idee... Yukiko freut sich bestimmt, wenn ich ihr ein gerahmtes Exemplar auf ihre Kommode stelle.«

»Ach Usa, ich meinte eigentlich, dass du eins für dich besorgst...«, kicherte Naru und Usagi stimmte kurz mit ein, ehe ihr wieder einfiel, dass ihre beste Freundin sie um dieses Telefonat gebeten hatte, da sie wichtige Neuigkeiten hatte.

»Sag mal, was wolltest du mir eigentlich dringendes sagen?«

»Oh, also, eigentlich hätte ich es dir gern bei einem persönlichen Gespräch gesagt, aber ich weiß ja, dass du derzeit sehr eingespannt bist bei den Chibas und dann geht das bei Umino und mir jetzt auch so Knall auf Fall...«

»Knall auf Fall?« Usagi runzelte die Stirn und stand nun von ihrem Bett auf, um an das geöffnete Fenster zu treten. Ein leichter Windzug erfasste ihre Haare, als sie nach draußen blickte und dabei beinahe über das gesamte Anwesen blicken konnte. Ein ungutes Gefühl erfasste sie, als sie ihre Freundin hörbar seufzen hörte. Verhieß das nun etwas Gutes oder Schlechtes? Jedenfalls schien es ihr schwer zu fallen, es auszusprechen, was ihr gerade auf dem Herzen lag. 

»Mein Gott Naru, nun sag schon, was ist denn los bei euch?«

»Umino wurde befördert«, antwortete diese leise und zögerlich.

»Aber das ist doch großartig!«

»Naja, an sich schon, aber die Beförderung bedeutet auch, dass er nach Sapporo versetzt wird, weil er dort eine der hiesigen Filialen übernehmen soll.«

»Achso! Oh... und wann?«, hakte Usagi nun nach, als ihr die Bedeutung hinter Narus Worten bewusst wurde.

»In zwei Wochen«, murmelte Naru und es schmerzte sie, dass sie ihrer besten Freundin diese Neuigkeiten am Telefon und nicht von Angesicht zu Angesicht überbringen musste. 

»So kurzfristig? Aber das bedeutet ja......... Sapporo sagtest du?«

»Ja. Verstehst du jetzt, warum es mir so schwerfällt? Und dann noch am Telefon......«, antworte sie und schniefte lautstark, was Usagi dazu veranlasste, sie sofort zu tadeln und das Gute in der Situation zu sehen:

»Naru Osaka, nun hör auf zu flennen. Auch wenn es bedeutet, dass uns zigtausende Kilometer trennen, so ist ja keiner von uns aus der Welt. Wir können telefonieren, skypen, SMS oder eMails schreiben.. oder auch normale Briefe. Vielleicht legen wir uns Brieftauben zu!?«

»Brieftauben? Ach Usa, du hast echt nen Knall! ...aber genau deshalb hab ich dich so lieb und du wirst mir einfach so schrecklich fehlen, weißt du.«

»Du mir doch auch, Naru! Wer soll mich denn dann tadeln, wenn ich mal wieder zu spät zu einer Verabredung komme? Und wer soll mich aufziehen, wenn ich mal wieder Bauchschmerzen von zu vielen Schoko Milchshakes habe?«

 

 
 

"Schöne Momente zusammen erlebt zu haben,

sind in der Erinnerung und im Herzen ewig eingeschlossen."

 

(Unbekannt)

 

 

Mit den Gedanken noch bei dem Gespräch mit Naru verließ Usagi mit gemischten Gefühlen ihr Zimmer. Einerseits gönnte sie Naru und Umino ihr Glück und dass es nun berufstechnisch auch endlich einmal voranging, andererseits musste sie ihre beste Freundin ziehen lassen, sie würden sich nur noch selten sehen können.............. Sie hielt inne, nachdem sie wenige Schritte über den Korridor gelaufen war. Dumpf vernahm sie Mamorus tiefe Stimme, da seine Tür nur angelehnt war. Er sprach leise, aber doch eindringlich und sie konnte aus den Bruchstücken, die an ihr Ohr drangen, deutlich seinen Ärger heraushören.

 

Eigentlich lag es Usagi fern, einem Gespräch zu lauschen und doch konnte sie ihre Neugier nicht zügeln und schlich sich ein wenig näher an Mamorus Zimmertür heraus. Zugern hatte sie gewusst, mit wem er sprach...

 
 

*

 

Unruhig lief Mamoru in seinem Zimmer auf und ab, während er mit seiner Verlobten telefonierte. Es kam für ihn durchaus überraschend, welche Richtung dieses kurze Telefonat mit ihr nahm und er musste sich schon nach wenigen Sätzen zusammenreißen, um nicht völlig aufgebracht ins Telefon zu brüllen. 

 

Ihre kurz darauf folgende Warnung verfehlte jedenfalls nicht ihr Ziel und er konnte nur noch den Kopf schütteln:

»Halte dich einfach von dieser kleinen Blonden fern, oder ich werde dafür sorgen, dass eure Verträge mit diversen Geschäftspartnern platzen.«

»Warum tust du das, Natsumi?« 

»Ach, weißt du mein Lieber, ich wollte dich nur noch einmal daran erinnern, was für dich und deine Familie auf dem Spiel steht«, säuselte sie zuckersüß. »Ich freue mich übrigens schon auf deinen Besuch heute Abend. Soll ich etwas für uns kochen?«

»Bis heute Abend«, antworte Mamoru kühl und legte auf. Keine Sekunde länger hätte er ihr aufgesetztes und falsches Getue ertragen können. Erneut war er an dem Punkt, wo er diese ganze Beziehung in Frage stellte, sein Versprechen und sein Ehrgefühl seinem verstorbenen Vater und der Familie gegenüber ihn aber daran hinderten, alles zu beenden.

 

Völlig aufgebracht und aufgewühlt verließ er sein Zimmer und stieß prompt mit Usagi zusammen, die aufgrund des Zusammenpralls nach hinten stolperte. Schnell packte er ihre Arme und zog sie zurück, direkt an sich. Die Nähe zu ihr tat ihm gut, er spürte es, als ihre Körper sich berührten und er sofort dieses feine Kribbeln auf seiner Haut wahrnahm. Und doch durfte es nicht sein. Er wollte weder ihr, noch seiner Familie schaden.

 

»Du solltest dich von mir fernhalten, Usagi«, erwiderte er, schob sie sanft von sich und entfernte sich mit schnellen Schritten. Zurück ließ er dabei eine völlig perplexe Usagi...



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  sweety1601
2017-04-04T15:47:07+00:00 04.04.2017 17:47
Spannendes kapitel :-) bin gespannt wie lange mamoru
das noch aushält, so eine falsche kuh, ich hoffe das natsumi damit nicht durchkommt. Bin sehr gespannt wann mamoru endlich den schritt wagt
laut seine gefühle bunny gegenüber auszusprechen.
Auch wenn mamoru ein versprechen abgegeben hat,
so kann doch keiner glücklich werden.
Denn die beiden gehören doch zusammen.
Freu mich so aufs nächste kapitel 😃
Von:  Kaninchensklave
2017-04-04T14:40:05+00:00 04.04.2017 16:40
ein Tolles Kap

oh man das kann noch was werden aber Natsumi überschätz ihre Macht und ihren einfluss
bei dem was der Dedektiv herausfinden wird und das wird sie und Ihre Familie nicht gut dastehen lassen
sondern das genaue gegentei wird passieren

denn die Verträge mit Ihnen werden alle Platzen und Ihr affähre kommt ans Licht
was auch bedeutet das Natsumis Vater nicht nur die Verlobung lösen wird
sondern auch seine Tochter kräftig zusamm stauchen wird
weil sie den Ruf der Familie zerstört hat

ich würde ja echt lachen wenn Natsumi Schwanger ist und Mamoru deutlich sagt das er mit Natsumi
noch nie geschlafen hat, dann muss sie mit der Sprache rausrücken
ich würde es Ihr vergönnen das die sache mit Fiore auffliegt und an die öffendlichkeit kommt

das Naru weg zieht ist ein schwerer Schlag für Usagi und auch für Naru
doch es ist ja kein abchied für immer sondern nur auf eine absehbare Zeit

GVLG


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