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Pirates of the Caribbean: Black Tides

von

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Ankunft in der Schiffbruch-Bay


 

6. Kapitel - Ankunft in der Schiffbruch-Bay
 


 

Als sie die Augen aufschlug und in vollkommene Dunkelheit blinzelte, fühlte sie sich, als hätte sie scheinbar Jahre in dieser Position verweilt. Ein brennender Schmerz durchzuckte ihre gesamte linke Körperhälfte, insbesondere dort, wo ihre Wunde langsam zu verheilen schien und immer noch ein primitiver Verband um ihre Taille gewickelt war. Ihr Kopf fühlte sich an wie Blei und eine unbarmherzige Welle von Hitze stieg in ihr hoch, als sie einen Versuch startete, sich aufrecht hinzusetzen. Widerwillig und gezwungen durch das plötzliche Schwindelgefühl nahm sie abermals ihre vorherige Position ein. Der Ort, an dem sie aufgewacht war, schaukelte wie bei ihrem letzten Erwachen sanft hin- und her und ließ sie vermuten, dass sie sich immer noch auf demselben Schiff befand.
 

Sie hätte wahrscheinlich für die ganze Besatzung hörbar geflucht, wenn ihre trockene Kehle es nicht unmöglich gemacht hätte. Wie lange war es nun schon her, seit dem Schiffbruch der Cruel Wave? Sie hatte sich offenbar schon mehrere Tage in bewusstlosem Zustand befunden - Ihre Hoffnungen auf weitere Überlebende waren daher schnell wieder vergessen. In Gedanken stellte sie sich die gleichen Fragen wie zuvor: Wer hatte sie aus dem Wasser geborgen und wie, bei allen Göttern, war es möglich, dass sie überhaupt noch lebte? Die Crew dieses Schiffes bestand hoffentlich nicht aus Soldaten der Royal Navy. Sollte das der Fall sein, würde sie sich wohl schneller mit dem Kopf in einer Schlinge wiederfinden, als ihr lieb wäre. Schemenhaft erinnerte sie sich daran, wie diese Kajüte vor ein paar Tagen ausgesehen haben musste. Mit Sicherheit würde so kein edles Schiff, das unter einer Flagge segelte, seine Räume einrichten.
 

Ein kleiner Anflug von Erleichterung beruhigte sie, während ihr rasender Herzschlag sich verlangsamte. Langsam kehrte ihr Körpergefühl zurück, sie konnte sich einigermaßen bewegen, während das Fieber, welches sie dahingerafft und geschwächt hatte, nicht mehr ganz so stark schien. Kaum ein heiseres Flüstern hätte es über ihre Lippen geschafft, wie sich ihr schmerzender, trockener Hals wieder bemerkbar machte und sie sich im Moment nichts mehr wünschte als ein Glas Wasser. Noch besser wäre selbstverständlich Rum ...
 

Beinahe hätte sie den Kopf über sich selbst geschüttelt und gelacht. Was war nur aus ihr geworden? Sie war durch und durch Pirat, seit ihrem dreizehnten Lebensjahr. Seltsamerweise machte sie das irgendwie stolz. In endloser Freiheit über die sieben Weltmeere zu segeln und sich zu nehmen, was man brauchte, war doch um einiges besser als sich wie eine feine Lady mit dem Fächer vor dem Gesicht herumzufuchteln und sich in irgendwelche Kleider stecken zu lassen, nur um zu einen Ball nach dem anderen zu rennen. Eine furchtbare Vorstellung war das. Nein, sie war definitiv noch nie ein Freund von hochnäsigen Spinnern und Adeligen gewesen ...

Wenn -
 

Erschrocken riss sie die Augen auf und wurde aus ihren Gedanken gerissen, wie sie plötzlich leise, tiefe Stimmen von draußen vernahm, vermutlich der Gang, der an Deck des Schiffes und zu den anderen Räumen führte. Sie presste sich die Hände auf den Mund, damit man ihren Seufzer nicht hören konnte, dann versuchte sie, etwas des unverständlichen Stimmengewirrs aufzufassen.
 

"Versteh' ich nich'. Ich meine, was kann Calypso ihm erzählt ham'?"

"Du meinst, weil er so plötzlich mit Barbossa segelt? Ja, der Captain benimmt sich wirklich komisch in letzter Zeit ... Sons' gibt er sich doch auch nich' so leicht geschlagen ..."

"Das auch, aber, hör mal, ich meine - Die Schiffbruch-Bay? Was kann denn so wichtich' sein?"
 

Unwillkürlich zuckte die junge Frau zusammen. Die Schiffbruch-Bay und Calypso? Ihre Sinne waren jetzt bis zum zerreißen gespannt, aufmerksam versuchte sie, den Worten der zwei Männer zu folgen. Hin und wieder hörte sie Fußgetrappel und Befehle, die über das Deck geschrien wurden, jetzt, da sie genauer hinhörte.
 

"Ich kann's mir nich' vorstellen. Keine Ahnung. Er verrät uns aber auch nie was!"

"Jammerschade ... sollten mal den guten alten Gibbs fragen. Is' um diese Zeit bestimmt schon so besoffen, dass wir 'n paar Worte aus ihm rauskriegen werd'n. Was meinste?"

"Keine schlechte Idee, mein Freund."
 

Von den beiden Angeheuerten war ein raues Lachen zu hören. Schritte, die sich entfernten - dann war es still.
 

Was konnte das Bedeuten?

Calypso war doch schon seit Jahren aus ihrem menschlichen Körper befreit ... Und wenn nicht, wenn sie zurückgekehrt wäre, dann ...

Sie schluckte. Was würde sie dann wohl mit ihr machen? Sie verdrängte die Angst, die ihren Herzschlag rasant beschleunigte.
 

Sie konnte nur annehmen, dass das Schiff auf dem Weg zur Schiffbruch-Insel und der Piratenfestung war - Was wiederum ankündigte, dass die Bruderschaft sich versammelte ...

Aber ... zu welchem Zweck?

Verwirrung verwehrte ihr für einen Moment das Denken.

Die ganzen Ereignisse der letzten Tage, die Cruel Wave, dieses seltsame Schiff, die Schiffbruch-Bay und Calypso ... und wer zum Teufel waren Gibbs und Barbossa?

Ihre Kopfschmerzen verschlimmerten sich plötzlich ins unermessliche. Hätte sie sich in diesem Moment nicht zusammengerissen, hätte die Bewusstlosigkeit erneut über sie gesiegt.

Verdammt, wie oft konnte man denn bitte in ein paar Tagen ohnmächtig werden?

Ein ungutes Gefühl bereitete ihr Gänsehaut, während das Blut in ihren Ohren rauschte ...
 

Nein. Nein, nicht jetzt ... Ich muss irgendwie herausfinden, was es damit auf sich hat. Wenn der Hohe Rat sich versammelt, ist das alles andere als bedeutungslos.
 

Ihre Augen gewöhnten sich nur langsam an die Finsternis. Keine einzige Lichtquelle gab es hier - Verdammt, sie hatte absolut kein Zeitgefühl mehr! Sachte richtete sie sich auf, nicht ohne das altbekannte Schwindelgefühl, tappte blind durch den Raum und hielt sich am nächstbesten Gegenstand fest, den sie finden konnte, um sich zu sammeln. Schwarze Punkte tanzten vor ihren Augen. Sie atmete ein paar mal tief durch, um den Schmerz zu ignorieren, der sie erneut fast in die Knie zwang, suchte sich dann einen Weg durch das fürchterliche Chaos und fand schließlich die Türklinke. Hier mussten ja etliche von leeren Rumflaschen herumliegen ...
 

Vorsichtig öffnete sie die Tür, bedacht darauf, keinen Lärm zu veranstalten. Sie wollte schließlich nicht sofort bemerkt werden, und dazu noch so überraschend - wer weiß denn schon, ob die Crew überhaupt damit gerechnet hätte, dass sie noch einmal die Augen öffnete ...

Sie blinzelte in das helle, unbarmherzige Tageslicht, kniff die Augen kurz zusammen, bevor sie, leicht taumelnd, auf den langen Gang hinaustrat und sich stützend an die Wand lehnte, um ihren Gleichgewichtssinn zurückzugewinnen. Man hätte doch wenigstens eine Kerze in ihrer Kajüte anzünden können ...

Die Planken ächzten und knarrten unter ihren Schritten. Sie stieg die hölzerne Treppe zum Deck hinauf, öffnete die Luke einen Spalt breit und wagte einen vorsichtigen Blick hinaus.
 

Sofort schlug ihr der Geruch der salzigen See entgegen, den sie so lange vermisst hatte; an Deck des Schiffes herrschte ein heilloses Durcheinander. Sie konnte von hier aus schemenhaft ein weiteres Schiff im dichten Nebel erkennen, welches mit größerem Abstand vor ihnen segelte. Scheinbar ebenfalls ein Piratenschiff ... Aus dieser Ferne war es schlecht zu erkennen, jedoch meinte sie, keine Landesflagge auf der Spitze des Mittelmasts entdecken zu können.

Anordnungen wurden weitergegeben, das Hauptsegel wurde gehisst. Alle schienen in Stress und heller Aufregung zu sein. Es sah so aus, als würden sie sich auf die Schiffbruch-Bay vorbereiten, die wohl nicht mehr sehr weit entfernt sein musste. Was hatte das nur zu bedeuten?
 

Calypso und der Hohe Rat, rief sie sich erneut ins Gedächtnis.

Schon einmal hatte sie von einem Zusammenhang der heidnischen Göttin und der Bruderschaft gehört; damals wurde sie allerdings in ihren menschlichen Körper gezwungen und viele Jahre später auch wieder befreit. Wenn sie das also richtig verstanden hatte, war Calypso wohl wieder in ihre Menschengestalt zurückgekehrt. Was genau hier vor sich ging, würde sie ohnehin gleich herausfinden - Das gesamte Treiben der Besatzung stoppte, eine unheimliche stille herrschte plötzlich an Deck und nicht wenige Augenpaare richteten sich auf die junge Frau, als sie die Luke hinter sich schloss ...
 


 

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Vollkommen durcheinander und sich immer noch den Kopf darüber zerbrechend, was Tia Dalma mit ihrer Anmerkung gemeint haben könnte, ließ er den Kompass mehrmals hintereinander verzweifelt auf- und zuschnappen. Gibbs hatte angeboten, für eine Weile das Steuer zu übernehmen. Ohne Zweifel hatte er gesehen, dass Jack seine Konzentration mehr auf seine eigenen Gedanken richtete als auf das Befehligen seiner Crew - Dieser hatte seinem Ersten Maat mit einem knappen Nicken das Kommando überlassen und war in seiner Kajüte verschwunden, verweilte dort nun schon eine gefühlte halbe Ewigkeit. Nicht Wenigen war aufgefallen, dass ihr Captain mit zunehmender Zeit ernster geworden war, ein wenig abwegig von seiner üblichen, manchmal sehr amüsanten Art.
 

Die Schiffbruch-Bay schien nur noch wenige Seemeilen entfernt und Jack überlegte sich, wie er sein Anliegen den anderen Piratenfürsten, ausgenommen Barbossa, am besten erklären konnte.

Wie würden sie Tia Dalmas kurzzeitige Rückkehr aufnehmen?

Die Gerüchte über das engelsgleiche Wesen hatte nicht wenig Furcht unter den Piraten verbreitet. Sie hätten vermutlich gelacht und den Tod mit Leichtigkeit herausgefordert, wenn sie es nicht schon einmal mit einer zornigen Göttin zu tun bekommen hätten und wissen würden, dass eine solche Macht alles andere als ungefährlich war.

Nyx war wirklich ein wenig übermächtig, und wenn er sie nicht unter Kontrolle bringen konnte, wer dann? Wer sollte sie sonst alle vor dem sicheren Tod bewahren?

Er stellte sich immer noch die Frage, wie es der Göttin möglich war, so viele unschuldige Menschen auf See zu töten (Gut, Piraten waren mehr oder weniger unschuldig ...), wo doch Calypso die eigentliche Macht über das Meer hatte.

Was ihm jedoch am meisten Sorgen bereitete war, dass der 'dunkle Engel', so wie sie von vielen genannt wurde, die sie tatsächlich gesehen hatten, es auf jemanden ganz Bestimmten abgesehen hatte. Er schloss für einen Moment die Augen und rief sich ihr Bild ins Gedächtnis.
 

Jack konnte und hatte sich noch nie damit abfinden können, unschuldige Menschen seinetwegen sterben zu lassen. Dabei war es ganz egal, um wen es sich handelte, aber dieses Mal musste er widerwillig zugeben, dass es ihm bei Angelica mitunter die größten Sorgen bereitete.

Ja, er würde bereuen müssen, was er vor zehn Jahren getan hatte, spätestens dann, wenn er einer wilden, spanischen Furie gegenüberstand. Er musste sich wohl oder übel damit abfinden, egal wie, Hauptsache, er holte sie irgendwie da raus. Sie hatte mit dieser Sache nichts zu tun und sollte nicht irgendwo hineingezogen werden. Das war wohl einer der Gründe, die ihn am meisten dazu überzeugt hatten, mit seinem alten Feind zu segeln. Er konnte Barbossa zum Tode nicht ausstehen und trotzdem konnte der Piratenfürst ihm behilflich sein. Er musste Nyx dorthin zurückschicken, wo sie herkam - in die Hölle - bevor es für sie alle zu spät sein könnte ...

Vor allem für Angelica.

Verdammt, wenn seine Crew erfahren würde, dass ihr Captain wegen einer Frau Schwäche zeigte ...
 

Leise seufzend beobachtete er, wie sich die rote Nadel ununterbrochen im Kreis drehte und sich für keine der vier Richtungen entscheiden konnte. Er würde es niemals vor anderen zugeben, aber seine ehemalige Flamme bedeutete ihm anscheinend immer noch sehr viel, selbst, wenn er ihr knappe zehn Jahre nicht mehr begegnet war. Möglicherweise war das auch ganz gut so, andernfalls wäre er schon längst wieder mit einem ihrer tödlichen Wutausbrüche konfrontiert worden. Jack schmunzelte. Sie hatte wirklich ein heißblütiges Temperament ...
 

"Captain? Hier is' jemand, der euch sprechen will."

Jack ließ den Kompass endgültig zuschnappen und verstaute ihn in seiner Manteltasche, bevor er überrascht seinen Blick zu den beiden Türen wendete, die lautstark geöffnet wurden. Thomas stand vor der Schwelle in Begleitung einer kränklich aussehenden jungen Frau, wohl unschlüssig, ob er eintreten sollte oder nicht. Dann erinnerte er sich: Das musste die Schiffbrüchige sein ...

"Oh", machte er, ein wenig perplex, sie plötzlich nicht mehr bewusstlos zu sehen, "ich hatte Euch nicht so früh erwartet." Sie schien etwas erwidern zu wollen, brachte jedoch nur ein heiseres Krächzen heraus.

"Kommt herein und schließt die Türen hinter Euch ... ich denke, wir haben viel zu besprechen", meinte Jack ernst. Ihm war inzwischen ein Gedanke gekommen, weshalb ihr Schiff sein Ende in einem Sturm gefunden hatte. Mit einem Nicken bedeutete er Thomas, zurück an seine Arbeit zu gehen. Er schnappte sich eine verstaubte Flasche Rum aus dem Regal, winkte die junge Frau zu sich und bedeutete ihr, sich zu setzen, bevor er ihr das Getränk anbot.
 

Dankend setzte sie die Flasche an die Lippen und trank, als wäre sie kurz davor, zu verdursten. Jack beobachtete sie amüsiert.

"Danke", antwortete sie dann endlich, stellte die Flasche ab und senkte etwas demütig den Kopf, woraufhin ihr ein paar dunkelblonde Locken ins Gesicht fielen, "ich stehe tief in Eurer Schuld, Captain."

Zuerst war er ein wenig überrascht von ihrer Stimme, in der etwas sehr Selbstbewusstes mitschwang.

Gut, das ist wohl nichts ungewöhnliches bei 'Piratenfrauen', dachte er mit einem Lächeln, als er sich plötzlich an Elizabeth erinnern musste.

"Wegen der Flasche Rum?", lachte er, wusste jedoch genau, was sie meinte. "Ich würde keinen Schiffbrüchigen seinem sicheren Tod überlassen. Nun ja, abgesehen von gewissen Personen, die vielleicht entfernt etwas mit der Royal Navy zu tun haben ...", überlegte er mit einem verschmitzten Grinsen. Sie lächelte schwach als Gegenantwort und schien derzeit wohl nicht in der richtigen Stimmung für Späße ... Kein Wunder, sie hatte wahrscheinlich viele Freunde auf ihrem Schiff verloren.
 

"Ich denke, Ihr wisst bereits, mit wem Ihr es zu tun habt."

"Von Euch gibt es auf jeden Fall sehr hübsche Fahndungsplakate ... Jack Sparrow", meinte sie mit dem Anflug eines Lächelns, "10.000 Guineas für Euren Kopf - Mein Respekt ist Euch sicher. Das schaffen nicht viele."

"Es heißt Captain Jack Sparrow", korrigierte er sie und trank einen Schluck aus seiner Flasche Rum, "Ja, Ihr habt Recht. Dafür war sehr viel ... 'Arbeit' nötig." Er zwinkerte.

Sie ließ ihren Blick durch die Kapitänskajüte schweifen und verweilte bei einer sehr alten Seekarte, die eine hölzerne Wand neben einer Laterne zierte. Sie erfüllte den Raum mit schummrigem Licht.

"Und mit welcher schönen Frau habe ich das Vergnügen?", erkundigte er sich, ein freches Funkeln in den Augen.

"Sarah", antwortete sie knapp, ohne auf seine Schmeichelei einzugehen. "Sarah Blackwood."

Jack stutze bei der Erwähnung ihres Nachnamens. Er meinte, ihn irgendwo schon einmal gehört zu haben ...
 

"Wie kommt es, dass ich Euch aus dem Wasser fischen musste?", fing Jack mit dem eigentlichen Thema an.

Sarah begann, zu erzählen: "Das Schiff, auf dem ich segelte, war die Cruel Wave. Ich stand unter dem Kommando von Captain Flynt ... Ein Mann, der sehr grausam werden konnte. Für meinen Geschmack jedenfalls."

"Und was hat ihm diesen Ruf eingebracht?", hakte Jack nach.

"Oh, er hat lediglich versucht, mich umzubringen", sagte sie mit einer Gleichgültigkeit, als würde das fast jeden Tag passieren. "Und das nicht nur einmal. Das Blatt hat sich allerdings gewendet."

"Ihr habt ihn getötet?", fragte Jack, ein wenig erstaunt. Er konnte sich nicht erinnern, jemals einen Menschen absichtlich umgebracht zu haben ...

"Nein, ich - Entschuldigt, ich habe mich falsch ausgedrückt ...", schien sie ein wenig zu zweifeln.

"Er kam während des Schiffbruchs um sein Leben. Auf eine sehr, sehr unerfreuliche Art." Sie machte eine Pause und holte tief Luft, bevor sie fortfuhr: "Kennt Ihr die Gerüchte über den ... dunklen Engel?"

Jack lag mit seiner Vermutung also richtig ... Interessant.
 

"Allerdings. Sie ist eine griechische Göttin, die aus ihrem Bann befreit wurde und sich jetzt ein wenig ... austobt, wenn man das so sagen kann. Ich vermute, sie war für den Schiffbruch der Cruel Wave verantwortlich?"

"Aye, leider ... Woher wisst Ihr, dass sie eine Göttin ist?"

"Ich habe meine Quellen", sagte Jack, ein wenig unentschlossen, ob er ihren Namen nennen sollte, fügte dann aber hinzu: "Ich weiß es von Calypso."

"Calypso?" Sarah schnappte nach Luft. "Ich dachte, sie wäre schon seit Jahren aus ihrem menschlichen Körper befreit." Der Captain wunderte sich einen Moment, als er meinte, einen Anflug von Schuldbewusstsein in ihren Augen erkennen zu können.

"Sie war für kurze Zeit wieder unter den Menschen, um mit mir zu sprechen." Jack zögerte, dann beugte er sich über den Tisch, der zwischen ihnen stand, und flüsterte: "Sie hat mich beauftragt, Nyx zu ... 'beseitigen'."

Fast hätte er triumphierend gelacht, als er keine Spur von Unkenntnis in Sarahs Blick sehen konnte; der Name der griechischen Göttin war ihr also ebenfalls bekannt.

"Sagt mir, Miss Blackwood, woher wisst Ihr von ..."
 

Im selben Augenblick wurden die zwei Türen erneut aufgerissen. Jack zuckte erschrocken zusammen, eben noch vertieft in seinem Gespräch, und warf dem im Türrahmen stehenden Gibbs einen verwunderten und leicht verärgerten Blick zu.
 

"Captain, wir haben die Schiffbruch-Insel erreicht!"


Nachwort zu diesem Kapitel:
So, ich hoffe, euch hat das Kapitel wenigstens annähernd gefallen? ;)
Ja, ich weiß, der Titel ist ein wenig einfallslos ... Mir ist nichts Besseres in den Sinn gekommen :(

Ich hatte euch ein interessantes Kapitel versprochen - Naja, vielleicht klingt es im ersten Moment noch nicht wirklich spannend, aber jetzt, da unsere Schiffbrüchige endlich mal ausgeschlafen hat, wird die ganze Geschichte um einiges fesselnder (Hoffe ich ... *lach*) ... ;)
Ich habe mit ihr noch ziemlich viel vor. ;)

Eigentlich hatte ich eine ganz andere Handlung in diesem Chap vorgesehen, auch mal mit einem veränderten POV*, hatte aber leider bei diesem Thema eine fiese Schreibblockade und mich dann doch für diese Handlung entschieden. :(
Ich hoffe, es war trotzdem schön zu lesen.

Schreibblockaden erwischen mich nicht ganz so häufig, aber wenn sie es tun, könnte es mit einem neuen Kapitel immer ein wenig länger dauern (bei mir zieht sich das allerdings nicht über Monate hinweg, sondern im Normalfall sind es dann 2 - 3 Wochen, bis ich wieder vernünftige Texte zusammen bringe ...).

Was haltet ihr bis jetzt von meinem OC? ;)
Vielleicht habt ihr ja Vorschläge, die ich im nächsten Kapitel einbringen könnte?

Würde mich über Reviews und eure Meinungen (raus damit! :D) sehr freuen :)
AUCH von den 'Schwarzlesern' ... :P
*ganz lieb guck* ;)


*(POV = Point of View -> Aus der Sicht eines bestimmten Charakters.)
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