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The Sin of Evil Love

von

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Fire

Sie saßen wie Tiere zusammengepfercht in einer Ecke des Kerkers. Der Boden war aus hartem Stein und mit etwas Stroh ausgelegt. Es war nass und auch ziemlich kalt in dem Kerker. Die Menschen froren regelrecht darin. Schritte näherten sich einer Zelle, in der mehrere Frauen auf ihren Prozess warteten. Sie waren alle sehr schön und unterschiedlich, hatten schwarze, blonde oder gar rote Haare. Der Grund für ihre Einkerkerung war, dass sie alle der Hexerei bezichtigt wurden. Dies geschah jedoch nicht aus bewiesenen Gründen. Es reichte schon, dass sie nicht, wie man es gewohnt war, das taten was Männer von ihnen wollten, sie widersprachen und kannten sich zudem etwas zu gut mit Kräutern und Medizin aus. Alle trugen sie weiße, kurzärmlige, knielange Gewänder unter denen sie sonst nichts weiter trugen. Einige der Frauen flehten regelrecht um Gnade, da sie nicht sterben wollten. Diese taten auch alles, was die Wächter wollten. Dadurch wurden sie zu deren persönlichen Sklavinnen. Der Rest der Frauen ließ sich so etwas niederträchtiges nicht gefallen. Lieber würden sie sterben als so elendig behandelt zu werden. Auch eine bestimmte Frau mit roten, hüftlangen Haaren ließ sich auf sowas nicht ein. Unter den gefangenen Frauen war sie die schönste. Sie wartete in Gefangenschaft geduldig bis zu jenem Tag, an dem sie verbrannt werden würde. Dieser Tag rückte immer näher bis es heute soweit war.
 

Die Wächter öffneten die dir Tür zur Zelle. Mit ihren Speeren bedrohten sie die Frauen und sorgten so dafür, dass sie unter Kontrolle blieben und nicht die Flucht ergriffen. Die Frauen gingen gesittet und hintereinander, da sie aneinander gekettet waren. So schritten sie hinaus ins Freie, wo schon der Scheiterhaufen fertig errichtet war und nur darauf wartete, mit den Frauen angezündet zu werden. Der Rotschopf hob ihren Kopf und blickte sich um. Der Haufen war umringt von einem bewachten Zaun. Sie fragte sich, ob der Zaun errichtet worden war, um die Angeklagten vor den gaffenden Zuschauern zu schützen oder ob er den umgekehrten Zweck erfüllen sollte. Kaum hatte sie sich das gefragt, schon wurde die Frau neben ihr von einem Stein getroffen. Keiner der Wachen reagierte, um den Werfer zu züchtigen. Das beantwortete ihre Frage. Die Frauen wurden von einander gelöst und einzeln zu dem Pfahl in der Mitte des Haufens geführt. Die Rothaarige war als vierte dran. Als sie mit einer Wache den Pfahl erreichte, sah sie, dass einige Ketten am Pfahl befestigt waren. Der Wächter hob eine der Ketten auf, um ihre Hände anzuketten. Sie ließ es sich gefallen.
 

"Verbrennt sie! Verbrennt sie!", begannen die Zuschauer zu rufen. Nun flogen mehrere Steine in Richtung Scheiterhaufen. Die Frauen blieben ruhig sitzen. Jeder der Steine verfehlte. "Verbrennt sie! Verbrennt sie!", riefen die Bewohner des Ortes weiterhin, bis schließlich ein Inquisitor auf einen Podest stieg. Er sprach einige Worte bevor der Haufen angezündet wurde. Der Haufen fing schnell Feuer und der Rauch stieg dem Himmel empor. Die rothaarige Frau sah derweil mit halb geschlossenen Augen gen Himmel und flüsterte leise den Namen: "Lucius." Das Feuer loderte und wurde immer größer, bis der Scheiterhaufen hoch wie ein Haus brannte. Dann hörte man die Todesschreie der Frauen. Nur die schöne Frau mit ihren roten Haaren blieb still. Doch sie weinte mit geschlossenen Augen. "Vergib, jetzt kannst du meine Seele doch nicht haben", entschuldigte sie sich flüsternd, bis die Flammen sie ganz und gar umhüllten. Sie verbrannte bis nichts mehr von ihr übrig war. Die Menschen freuten sich regelrecht und fingen an Jubelschreie heraus zu lassen. Das Spektakel dauerte zwei Stunden. Nach und nach verstummten die Schreie der Frauen.
 

Kurz darauf drängte sich ein Mann durch die Zuschauermenge. Er hatte schwarze Haare, ein markantes Gesicht und trug die Kleidung eines Butlers. Als er den Zaun erreichte, zögerte er nicht lange und sprang darüber hinweg. Die Schaulustigen wurden leise und betrachteten den Mann. Die Wächter reagierten nicht, um ihn auszuhalten. Er ging zum Scheiterhaufen und schnitt mit einem Winken eine Schneise durch das Feuer. Er ging den gelöschten Weg den Scheiterhaufen hinauf. Oben angekommen kniete er sich nieder. Er griff nach der Asche der Rothaarigen. Er betrachtete die Asche in seiner Hand. Diese Frau hatte einen Vertrag mit ihm und er konnte nicht verhindern, dass sie verbrannt wurde. Er hatte Schuld an ihrem Tod. Die Menschen musterten den seltsamen Mann. Einige bekamen Angst vor ihm und wollten Lucius auch schon mit Steinen bewerfen. Doch bevor sie dies konnten, ließ der Teufel die Asche fallen und sprang auf die Menschen zu. Mit bloßen Händen riss er die Menschen des Dorfes auseinander. Es war ihm egal ob es Mann, Frau oder Kind war. Er wollte sie alle für ihr Verbrechen büßen lassen. So ließ er deren Stadt in Flammen aufgehen. Lucius war es ganz und gar gleichgültig was er da tat, denn immerhin hatten sie ihm seine wundervolle Mahlzeit genommen, um die er sich immer so gut gekümmert hatte. Doch nun war ihre köstliche Seele weg und das machte ihn regelrecht rasend vor Wut. Sie hätten wissen müssen, was Lucius zum Inquisitor sagte, bevor er ihn tötete: "Man sollte nie einen Teufel reizen, denn dann kennen sie keinerlei Gnade für andere."



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Melkor_the_Darklord
2014-04-23T10:27:55+00:00 23.04.2014 12:27
Wow o.o


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