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Missachtung der Befehle und seine Folgen

von

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Hallo alle zusammen.

Hier ist ein kleiner One Shot, der mir in meinem Kopf herumgespuckt ist. Einfach mal für zwischendurch.

Viel Spaß beim Lesen *Kekse hinstell*
 

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Tonys POV
 

„DiNozzo, was hast du dir nur dabei wieder gedacht?“ knurrte Gibbs mich an. Ich wusste, ich hatte einen Fehler gemacht. „Du kannst nicht einfach einen meiner Befehle ignorieren. Die sind dafür da, damit du sie befolgst und nicht einfach deinen Kopf durchsetzt. Wie kann man nur so dumm sein?“ brüllte er mich jetzt praktisch an. Ich wusste, es war falsch von mir gewesen. Aber ich hatte gedacht, es würde funktionieren, schließlich konnte ich mich sonst auch immer auf mein Bauchgefühl verlassen.

Gibbs und ich waren dabei, zwei Verdächtige zu fangen, die zu fliehen versucht hatten. Nach einer kleinen Verfolgungsjagd hatte Gibbs mir entgegengebrüllt, dass wir die Jagd abbrechen sollten, aber ich wollte nicht. Ich wollte noch nicht aufgeben und das Gibbs einfach so aufgab, wollte ich nicht glauben, deshalb lief ich weiter und überhörte meinen Boss einfach. In einer Seitengasse, die gleichzeitig auch eine Sackgasse war, glaubte ich, sie endlich stellen zu können. Aber als ich gerade um die Ecke lief, schaute ich direkt in den Lauf einer Waffe. Er hätte bestimmt abgedrückt, wenn nicht auf einmal die Sirenen der Polizei zu hören gewesen wären, ganz in unserer Nähe. Sie sahen sich erschrocken an und liefen dann an mir vorbei. Es war unbedacht von mir gewesen. Ich hatte nicht damit gerechnet gehabt, dass sie wahrscheinlich Waffen bei sich hätten. Dabei war das eigentlich nur logisch gewesen und bestimmt auch der Grund, weshalb Gibbs sie nicht mehr verfolgen wollte. Wer wusste schon, wie sich jemand verhielt, der sich in die Ecke gedrängt fühlte. Ganz sicher so wie eben. Ich lief langsam zu meinem Chef zurück, der mir schon entgegen kam. Er sah nicht sehr glücklich aus. sogar ziemlich ärgerlich. Ich wusste, das würde noch schlimm für mich enden. Die gesamte Rückfahrt hatte Gibbs kein Wort mit mir gewechselt und ich hatte mich nicht getraut, etwas zu sagen. Wenn Jethro Gibbs stinksauer, und ich wusste, dass er das war und gleichzeitig so still war, war das nie ein gutes Zeichen. Ein mulmiges Gefühl breitete sich in meinem Bauch aus. Im Hauptquartier angekommen, zog mich Gibbs gleich in irgendein unbenutztes Besprechungszimmer und da fing das Gebrüll an.
 

„Ist dir klar, dass du hättest sterben können? Hast du überhaupt auch nur eine Minute darüber nachgedacht, was du getan hast? Herrgott DiNozzo, ich weiß wirklich nicht mehr, was ich mit dir machen soll.“ brüllte er immer weiter. Ich saß nur auf einem der Stühle, die um den Tisch standen und hatte ein extrem schlechtes Gewissen. Ich mochte es nicht, wenn Gibbs so zu mir war. Schlecht gelaunt, kannte ich ja. Aber dieses wütende, das erinnerte mich zu sehr an meinen Vater und ich wollte nicht an den erinnert werden.

„Es tut mir ja leid, Boss.“ wollte ich mich zu entschuldigen.

„Du hältst jetzt den Mund.“ fuhr er mich sofort an und ich wurde immer kleiner in meinem Stuhl. Gibbs stand bedrohlich vor mir und stierte mich an. Ich wünschte, ich wäre jetzt irgendwo anders, nur nicht hier, bei einem wütenden Gibbs. Das endete nie gut. „Ich weiß gar nicht mehr, was ich noch dazu sagen soll.“ brauste er weiter auf. „Es wird nie wieder vorkommen, das verspreche ich.“ versuchte ich es wieder und sah ihn mit meinem Hundeblick an. Der funktionierte eigentlich immer. Keiner konnte diesem Blick widerstehen. Er sah mich nur kopfschüttelnd an und ging langsam Richtung Tür und öffnete sie. Kurz bevor er rausging, drehte er sich nochmal zu mir um und schleuderte mir die Worte entgegen, die einfach nur wehtaten. „Ich bin enttäuscht von dir, Tony.“ Danach verschwand er aus dem Raum und ließ mich alleine zurück. „Boss?“ hauchte ich nur noch in die Stille hinein, die mich schier zu erdrücken drohte.
 

Ich bin enttäuscht von dir, Tony. Sechs Worte. Sechs Worte, die ich jetzt seit drei Tagen nicht mehr vergessen konnte. Die mir seit dieser Zeit nicht mehr aus dem Kopf gingen und mich von Innen aufzufressen schienen. Seit dem Tag hatte ich alles versucht, damit Gibbs nicht mehr von mir enttäuscht ist. Ich hatte alle meine Berichte ordnungsgemäß abgetippt. Ich hatte alle seine Befehle bis ins kleinste Detail befolgt. Ich ärgerte die anderen Teammitglieder nicht mehr, sprich Ziva und McGee. Ich hatte mich an kalte Fälle gesetzt, sie bearbeitet und neuen Hinweisen nachgegangen. Aber nicht einmal hatte Gibbs den Eindruck gemacht, dass er es bemerkte. Nicht einmal ein >gut gemacht, Tony<. Ich wusste langsam nicht mehr, was ich machen sollte. Was konnte ich noch tun, um nicht mehr Gibbs Enttäuschung auf mich zu ziehen? Keine Ahnung. Alles was ich machte, brachte nichts. Die anderen lobte Gibbs und mich nicht, egal was ich tat.

Vielleicht sollte ich mich einfach damit abfinden, dass ich keine netten Worte mehr aus seinem Mund zu hören bekommen werde. Egal wie weh es tat. Ich würde damit leben können. Ich hatte bis jetzt immer mit offenen Anfeindungen umgehen können, da würde mir banales ignorieren nichts ausmachen. Das dachte ich zumindest.
 

Weitere Tage vergingen und Gibbs ignorierte mich immer noch. Nichts, außer der bekannten Befehle, die ich immer von ihm bekam. Kein Grüßen, kein Verabschieden, nichts, was nicht zum beruflichen gehörte. Das war seine Art, mich zu bestrafen, weil ich seinen Befehl missachtet hatte, da war ich mir sicher. Aber warum gerade auf so eine grausame Art. Ich verstand es nicht. Hätte er mir nicht einfach eine Kopfnuss geben können, so wie jedes Mal, wenn er unzufrieden mit mir war. Ich wusste nicht, wie lange ich das noch aushielt. Ich wusste nicht, was ich dagegen machen sollte. Gegen aktive Angriffe konnte ich mich wehren, aber passive, da konnte ich nichts ausrichten. Und je länger dieser Zustand andauerte, desto mehr krampfte sich mein Herz zusammen. Es schmerzte und ich konnte es nicht aufhalten. Ich hatte das Gefühl ganz allein auf weiter Flur zu stehen, ich fühlte mich abnormal. Die anderen verhielten sich zwar wie immer in meiner Nähe. Aber Gibbs. Ich wollte, dass Gibbs mich wieder als Menschen wahrnahm und nicht als sein Agent.
 

Im Moment waren Gibbs und ich alleine im Großraumbüro. McGee war mit Ziva irgendwo hingefahren, wo sie nach weiteren Beweisen suchen sollten. Das hieß, ich war mit Gibbs ganz alleine. Mit einer Person, die mich nicht mehr wahrnahm. Ich merkte, wie mir immer wärmer wurde. Es wurde geradezu heiß. Ich fühlte mich gar nicht gut. Mit meiner Hand versuchte ich mir Luft zuzufächern, aber es wurde nicht besser. Irgendwo im Hintergrund hörte ich ein Telefon klingeln. Dann Gibbs Stimme. Alles hörte sich wie in Watte gepackt an.

Ich erschrak, als ich eine Berührung an meiner Schulter bemerkte und sah auf. Gibbs stand vor mir und starrte mich an. „DiNozzo, ein anderer Zeuge hat sich gemeldet, der die Tat angeblich gesehen hat. Wir fahren zu ihm und befragen ihn. Pack dein Zeug und komm mit.“ brummte er. Langsam stand ich auf und ging mit wackligen Beinen zum Fahrstuhl. Immer Gibbs hinterher. Jetzt standen wir beide im Fahrstuhl und ich wünschte mir nur Gibbs würde mit mir reden. Mir irgendwas sagen, was nicht mit dem Fall zu tun hat. Aber nichts kam.
 

Mir wurde schwindelig und ich wollte mich am liebsten übergeben. Ich sah alles nur noch verschwommen. Es kam mir so vor, als ob die Fahrstuhlwände näher kamen und mich zerquetschen wollten. Immer näher. Ich bekam keine Luft mehr. Wo kam das denn jetzt her, das hatte ich ja noch nie. Ich wollte hier raus. Nur noch raus. Mein Herz fühlte sich an, als ob es aus meiner Brust springen wollte. Meine Knie wurden weich. Das durfte alles nicht wahr sein. Mich an die Wand lehnend rutschte ich an ihr nach unten, bis ich auf dem Boden saß und hatte das Gefühl, gleich eine Panikattacke zu bekommen, oder ich hatte sie bereits. Das einzige, was ich noch merkte, war, dass mich jemand im Arm hielt, dann wurde alles schwarz.
 

Gibbs POV
 

Das hatte ich nicht gewollt. Ich hatte gesehen, wie Tony unter meiner Bestrafung gelitten hatte, aber ich wollte, dass er nicht noch mal so einen Fehler machte. Ich hätte ihn wirklich verlieren können und Tony hatte den Ernst der Lage nicht begriffen gehabt. Die Typen hatten nichts mehr zu verlieren gehabt. Sie hätten geschossen und wer weiß, ob Tony wieder so ein Glück gehabt hätte, wie sonst. Dieses Risiko hatte ich nicht eingehen wollen, nicht bei Tony. Ich wollte nicht noch ein Kind verlieren. Und Tony war mein Kind. Mein Sohn. Zumindest fühlte es sich so an.
 

Ich wollte heute schon den ganzen Tag mit Tony reden. Jetzt wo Ziva und McGee nicht da waren, die uns hätten stören können. Dann kam der Anruf. Ein Zeuge, der die Tat angeblich gesehen hatte. Das war bestimmt nur einer, der sich wichtig machen wollte, aber wir mussten leider jedem Hinweis nachgehen. Ich sagte Tony, wer angerufen hatte, aber es kam keine Reaktion. Der Junge war vollkommen abwesend, so schien es zumindest. Mit eiligen Schritten ging ich zu seinem Schreibtisch und drückte seine Schulter. Zum Glück reagierte er darauf. Ich sagte ihm noch mal, was los war und ging augenblicklich zum Fahrstuhl. Tony folgte mir.

Im Fahrstuhl ging für mich alles ganz schnell. Tony wurde von einem Moment auf den anderen Aschfahl im Gesicht. Sein Blick trüb. Ich ging einen Schritt näher. Hörte und sah, wie er nach Luft schnappte und seine Knie einknickten. Er lehnte an der Fahrstuhlwand und glitt daran herunter auf den Boden. Schnell kniete ich mich zu ihm auf den Boden und griff an seine Schultern, um ihn aufrecht zu halten, weil er sonst zur Seite gefallen wäre. Er schloss die Augen und sein Kopf sackte auf meine Schulter. Verdammt.
 

„Tony. Hey Tony, hörst du mich? Komm schon.“ Der Fahrstuhl kam endlich unten an und ich hievte Tony aus diesem heraus. Ich legte ihn ausgestreckt auf den Boden und rief Ducky an. Erklärte ihm die Lage und wollte, dass er sofort in die Tiefgarage kommen sollte. Währenddessen legte ich Tonys Kopf auf meinen Schoß und streichelte ihm hin und wieder durch die Haare. Verdammt, beeile dich doch Ducky.

Dann kam er endlich.
 

Tonys POV
 

Das erste, was ich merkte, waren extreme Kopfschmerzen. Langsam wurde wieder alles etwas klarer. Wo war ich? Ich lag auf etwas. Etwas weichem. Wahrscheinlich ein Bett, ja, so fühlte es sich an. Etwas Kaltes spürte ich auf meiner Stirn. Mit einer Hand griff ich danach und hielt es mir vor die Augen. Ein Waschlappen. Jemand musste sich um mich gekümmert haben, nachdem ich zusammengebrochen war. Neugierig geworden, richtete ich mich vorsichtig auf, um mich im Zimmer umsehen zu können. Ich kannte dieses Zimmer und es wunderte mich, dass ich gerade hier war. Es war Gibbs Gästezimmer. Aber was machte ich hier? Ich hörte, wie die Tür geöffnet wurde und drehte mich zu ihr um. Gibbs stand vor der Tür, mit einem Tablett in der Hand. Er sah mir direkt in die Augen und kam auf mich zu. Das Tablett stellte er auf das Nachtschränkchen und er setzte sich neben mich auf die Bettkante.
 

„Tony, wie geht es dir?“ fragte er mich. Er wollte wissen wie es mir geht? Er sprach mit mir und es hatte nicht mit der Arbeit zu tun. Erstaunt sah ich ihn an.

„Jetzt geht es mir wieder besser.“ antwortete ich ihm und es stimmte. Jetzt ging es mir besser. Ich wurde von Gibbs nicht mehr ignoriert und das machte mich wirklich glücklich. Eine unglaubliche Erleichterung durchfuhr mich und ich musste lächeln. Ich sah zum Nachttisch. Auf dem Tablett befand sich ein Brettchen mit zwei beschmierten Broten, ein Ei, ein Glas Orangensaft und ein herrlich duftender Tee. War das alles für mich? Von Gibbs höchstpersönlich?

„Es war falsch von mir, dich so zu behandeln, Tony. Aber ich wollte, dass du weißt, dass du was falsch gemacht hast. Jetzt wünschte ich, ich hätte es dir anders beigebracht. Ich habe begriffen, dass es dich gequält haben muss und… es tut mir leid.“ flüsterte Gibbs. Hätte ich jetzt was im Mund gehabt, wäre es im hohen Bogen durch das Zimmer geflogen. Hatte sich mein Boss gerade entschuldigt und das bei mir. Ich fasste es nicht. Gibbs hatte gerade eine seiner Regeln gebrochen, bei denen er immer wie ein Tier aufgepasst hatte, dass sie jeder einhielt. Ich wünschte ich hätte es aufnehmen können, aber das wäre wohl zu viel des guten gewesen. Es tat ihm leid. Das reicht mir. Mehr brauchte er nicht sagen. Verziehen hatte ich ihm schon.

„Ist schon gut, Boss. Es ist alles in Ordnung.“ sagte ich ihm. Was konnte man auch mehr wollen.

„Nein, nichts ist gut, Tony. Ich hatte an diesem Tag einfach eine unglaubliche Angst gehabt, dich zu verlieren. Aber das ist keine Entschuldigung. Es war wirklich falsch von mir, dich so zu behandeln und ich hoffe nur, dass du mir verzeihen kannst. Irgendwann. Glaub mir, Tony, du bist für mich unersetzlich und ich möchte, dass du bei mir bleibst.“ er sah mir offen in die Augen und wartete auf meine Erwiderung. Ich war für ihn unersetzlich. Jetzt konnte ich in frieden sterben.
 

„Ich habe dir schon längst verziehen. Ich hätte auf dich hören sollen, dann hättest du mich nicht maßregeln müssen.“ „Es war trotzdem falsch von mir gewesen. Es gibt andere Mittel dich zu maßregeln, aber kein Liebesentzug, dass ist einfach unverzeihlich.“ beharrte er weiter darauf, nahm sich die Tasse Tee vom Tablett und reichte sie mir rüber. Ich nahm sie dankend an und nippte etwas daran. Er schmeckte so, wie er roch, einfach herrlich. Dann stutzte ich. Hatte er das gerade gesagt, oder halluziniere ich?

„Liebesentzug?“ hauchte ich nur und sah auf die Bettdecke. Ich spürte zwei Arme, die sich um mich legten und mich an eine warme Brust zogen.

„Ja, Liebesentzug. Ich liebe dich Tony. Du bist für mich wie ein Sohn und ich hätte das beinahe zerstört.“ flüsterte er mir ins Ohr und wäre ich nicht immer noch so geschafft, dann wäre ich jetzt im Zimmer herumgesprungen. Aber jetzt entkam mir nur ein kleines „Wow“ und ich erwiderte die Umarmung so fest ich in meinem Zustand und mit einer Tasse in der Hand konnte. Das war mehr als ich mir erhofft hatte. Gibbs löste die Umarmung wieder und sah mich mit einem liebevollen Blick an. „Du trinkst deinen Tee jetzt aus und isst etwas und danach legst du dich wieder hin, damit du bald wieder auf der Höhe bist, Okay?“ brav nickte ich. Er stellte mir das Tablett auf die Beine und ging wieder zur Tür. Kurz drehte er sich noch mal zu mir um „Für morgen habe ich dich krank gemeldet und ich habe mir Urlaub genommen, dann können wir uns richtig aussprechen. Ich bin unten, wenn du was brauchst.“ Dann ging er raus und schloss die Tür hinter sich.

Ich lag weiter in dem Bett und lächelte, während ich alles auf dem Tablett aufaß. Jetzt konnte es nur noch besser werden.
 

The End
 

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Das war das Ende. Und wie fandet ihr es. Müsst nicht schüchtern sein, einfach drauf los schreiben.
 

LG Sorayah



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