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Die Bürde

Charlie Weasley/Draco Malfoy
von

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Bürde 13

- Kapitel 13 -
 

Nach dem gemeinsamen Frühstück sah Charlie zu Draco und versuchte sich nicht an seine gestrige Duschaktion zu erinnern. Glücklicherweise schien der Blondschopf nichts davon mitbekommen zu haben. Er hatte ihn heute zumindest noch nicht einmal verstört angesehen. Das war doch ein gutes Zeichen.

"Wollen wir die Möbel abholen? Ich habe eben mal nachgeschaut. Die Wände sind trocken", erklärte Charlie, woraufhin Draco nickte. Der Rotschopf lächelte und fasste nach Dracos Arm. "Okay, entspann dich", meinte Charlie ruhig, ehe er mit dem Blonden apparierte. Als sie vor Shell Cottage ankamen, klammerte sich Draco an Charlie, da ihm wieder etwas schwindelig war. Seit er ein Wolf war bekam ihm das Apparieren nicht mehr so gut, was ihm nicht gefiel. Das Apparieren war neben den Portschlüssel die einfachste Art sich zu bewegen. Das Reisen per Flohnetzwerk hatte er immer nicht sonderlich gemocht wegen der Asche, die ab und zu auf seine Kleidung kam.

Charlie hielt ihn für einen Moment noch beruhigend fest und klopfte danach an. Eine lächelnde Fleur öffnete ihnen. "Oh wie schön. Ihr wollt die Möbel ab'olen. Sind die Wände gut geworden?", erkundigte sich Bills Ehefrau, während sie die beiden rein ließ. Charlie zog Draco sanft mit sich und nickte. "Es sieht jetzt viel besser aus als vorher und Draco freut sich schon darauf, wenn auch die neuen Möbel ihren Platz gefunden haben." Augenblicklich wurde Draco rot und boxte Charlie in die Seite, ehe er verlegen gen Boden starrte. Charlie grinste nur und nickte Fleur zu. "Er ist ja so schüchtern." Prompt folgte ein tiefes Knurren und Charlie merkte ein leichtes, warnendes Kratzen der scharfen Fingernägel über seinen Unterarm, was ihm eine leichte Gänsehaut bescherte. "Und so wohlerzogen", fügte er ironisch hinzu, woraufhin Fleur leicht lachen musste. Draco hingegen brummte nur.

"Wir 'aben schon mal alles vorbereitet. Wartet 'ier", wies Fleur sie an, bevor sie verschwand und kurz darauf mit einem kleinen Koffer zurückkam, den sie vor den beiden abstellte. "Dort sind alle Möbel drin. Wir 'aben sie magisch verkleinert", erklärte die Frau.

Draco blinzelte und bekam große Augen. "Das musste doch nicht extra sein. Das hätten wir auch machen können", sagte er sofort, aber Fleur lächelte nur. "Das 'at gar nischt lange gedauert. Und so könnt ihr zwei direkt loslegen. Isch würde eusch ja auf eine Tasse Kaffee einladen, aber ihr 'abt bestimmt schon gefrüschtückt?" Charlie nickte. "Haben wir und mach dir keine Umstände, Fleur. " Bills Frau nickte. "Gut, dann wünsch isch eusch viel Erfolg." "Vielen Dank. Für alles", meinte Draco schnell. "Es war mir und Bill eine Freude", antwortete Fleur sogleich und beugte sich vor, um Draco einen Kuss auf die Wange zu geben, bevor sie nach seinen Händen fasste und den Blonden ernst ansah. "Wenn irgendetwas ischt, dann komm zu uns, Draco. Du bischt stets willkommen." Danach löste sich Fleur lächelnd, während Draco sie aus großen Augen anstarrte. Mit solch einer Reaktion hatte er absolut nicht gerechnet, weswegen er gar nicht so recht wusste was er sagen sollte. Er war völlig überrumpelt.

Charlie indes drückte Fleurs Hand. "Danke." Fleur lächelte und geleitete die zwei schließlich noch zur Tür, wo sie ihnen nachwinkte, ehe Draco und Charlie disapparierten.

In dem beschaulichen Flur angekommen, löste sich Draco von Charlie und sah ihn mit großen Augen an. "W-was hatte das eben zu bedeuten?!" "Was?" Verwundert sah der Rotschopf den leicht aufgebrachten Draco an. "Das...das konnte nicht ihr Ernst sein!", erklärte Draco weiter, während Charlie die Stirn runzelte und leicht den Kopf neigte. "Normal steht Fleur immer zu ihren Worten." "Aber sie kennt mich doch kaum." "Du bist ein Werwolf. Werwölfe müssen zusammenhalten." "Aber sie ist kein Wolf!" "Fleur vielleicht nicht, aber ihr Ehemann ist ein Halbwerwolf." Charlie zuckte mit den Schultern und wuschelte Draco durch die Haare. "Sie hat das ernst gemeint, Draco. Ihr ist es egal wer du vorher warst und mir im Übrigen auch. Du hast dich verändert. Seit dem Krieg hat sich viel getan. Komm, lass uns die Möbel aufstellen und du lässt das erst einmal sacken." Lächelnd hielt Charlie den Koffer hoch, während Draco kurz zögerte, dann aber nickte.

Bevor sie die neuen Möbel jedoch aufstellten, befreiten sie erst einmal die übrigen Möbel von der Malerfolie, ehe sie sich daran machten die magisch verkleinerten Möbelstücke an ihre neuen Plätze zu stellen und zu vergrößern.

Als sie endlich fertig waren, erinnerte nichts mehr an die schäbigen Wohnräume. Im Gegenteil. Jetzt erstrahlte alles in warmen Farben und die Möbel machten auf den ersten Eindruck alles sehr viel wohnlicher. Zufrieden stemmte Charlie die Hände in die Hüften und betrachtete stolz ihr gemeinsames Werk, ehe er lächelnd zu Draco sah. "Und? Gefällt es dir?" Der Blonde starrte das renovierte Wohnzimmer an und schluckte. Es war noch einmal etwas ganz anderes den Raum schlussendlich fertig gestaltet zu sehen. Es war kein Vergleich zu vorher. Jetzt hatte Draco wirklich das Gefühl ein neues Zuhause gefunden zu haben und das verdankte er Charlie.

"Danke...das...ohne dich wäre das niemals möglich gewesen", flüsterte Draco, bevor er zu Charlie aufsah und lächelte. "Ich habe ein...Zuhause. Ein richtiges Zuhause." Charlie starrte den Blonden an, während sein Herz automatisch schneller schlug. Ihm wurde ganz warm zumute bei Dracos Anblick und ließ ihn schlucken. Da er sich nicht anders zu helfen wusste, lachte Charlie und winkte ab. "Schon okay. Ich hab doch gar nicht viel gemacht." "Doch, dass hast du!", beharrte Draco. "Du hast schon so viel für mich getan. Das hätte sonst niemand." Charlie räusperte sich. "Hör auf damit. Du machst mich verlegen...", murmelte er und bekam jetzt doch einen feinen Rotschimmer. Nun war es an Draco zu lachen. "Ich wollte es dich nur wissen lassen." "Mhm..." Charlie versuchte sich zu beruhigen und strich sich über den Bauch. "Hast du dir überlegt, ob du das Haus von außen auch neu gestalten möchtest?" "Ich weiß nicht. Ich...ich will auch nicht zu viel Aufmerksamkeit erwecken. Hier kommt zwar so gut wie niemand lang und im Moment sieht es so aus, als ob hier niemand wohnt. Das will ich glaube ich so belassen." Charlie nickte verständnisvoll. "Das ist okay." Schließlich war die Zauberergemeinschaft zurzeit nicht gut auf Werwölfe zu sprechen. So hatte Draco zumindest hier seine Ruhe. Es war sein Rückzugsort. Das war völlig in Ordnung.

"Was hältst du davon, wenn wir jetzt etwas zu Mittag essen? Danach müsste ich mal in meine Wohnung und nach dem Rechten schauen", schlug Charlie vor. Schließlich hatte er jetzt öfter als geplant bei Draco übernachtet und sollte in seiner Wohnung wohl mal wieder durchlüften. "Oh...ja...natürlich...", murmelte Draco und wusste nicht warum er jetzt enttäuscht war. Es war doch nur logisch, dass Charlie auch mal Zuhause vorbeischauen musste. Zwar nicht wegen einem Lover, aber dennoch. Einmal durchlüften und vielleicht die Vorräte aufstocken. So etwas halt.

Charlie lächelte und führte ihn in die neu ausgestattete Küche, woraufhin der Rotschopf grinste. "Jetzt kann ich dir noch viel leckere Sachen servieren", frohlockte er und machte sich direkt an die Arbeit. Draco indes setzte sich an den Küchentisch und stützte den Kopf zwischen den Händen ab, während er Charlie beobachtete, der eifrig dabei war ihnen ein gutes Mittagessen zu zaubern. Erneut schlich sich der Gedanke in seinen Kopf, dass Charlie irgendwann nicht mehr da sein würde. Der Gedanke machte ihm solche Angst und schnürte ihm förmlich die Brust zu. Ungewollt hatte er sich sehr an Charlies Gesellschaft gewöhnt und wollte ihn jetzt nicht mehr missen. Dabei wusste er eigentlich gar nicht viel von Charlie.

Als der Ältere sich zu ihm setzte, fragte Draco plötzlich: "Wann hast du eigentlich Geburtstag?" "Mh?" Überrascht sah Charlie auf, bevor er lachte. "Das ist noch lang hin. Am 12. Dezember." "Oh...achso." "Warum?" Ein feiner Rotschimmer bildete sich auf Dracos Wangen und er meinte leise: "Naja...ich...es wäre doch ziemlich blöd, wenn du zum Beispiel morgen Geburtstag hättest und ich wüsste es nicht." Die Aussage brachte Charlie zum Lächeln. "Schon gut. Es geht hier nicht um mich. Es geht um dich." "Aber..." Draco schnaubte, ehe er eine Augenbraue hob. "Gut, wann hab ich Geburtstag?" "Am 5. Juni", kam es prompt von Charlie, woraufhin Draco kurz überrascht war, sich sein Gesicht dann aber verdüsterte. "Lass mich raten: Das steht in meiner Akte." Kurz verspannte sich Charlie, ehe er tief ein- und wieder ausatmete. "Ja." "Mhm..." Draco sah auf sein Mittagessen, bevor er den ersten Happen nahm. "Draco ich..." "Schon gut", unterbrach der Blondschopf den ehemaligen Drachenzähmer und lächelte verkrampft. "Beider Registration damals wollten sie recht viel wissen. Es ist nur logisch, dass sie dir diese Daten zur Verfügung stellen." Danach konzentrierte er sich wieder auf sein Mittagessen und wollte nicht länger darüber reden. Charlie zögerte, akzeptierte es dann aber. Diese Registrierung - viel mehr schon diese Offenlegung - war wohl noch immer ein wunder Punkt.

Nach dem Mittagessen räumten sie zusammen ab, ehe Charlie zu Draco sah. "Gut, ich werde dann mal. Ich komme wohl morgen Nachmittag wieder. Ist das okay?" Draco sah den Weasley an und nickte. Natürlich. Was sollte er groß dagegen sagen? Er könnte Charlie hier wohl kaum festhalten. Der Ältere konnte kommen und gehen wann er wollte.

Charlie zögerte, bevor er Draco einfach in den Arm nahm und kurz an sich drückte. "Pass auf dich auf Kleiner. Und wenn irgendetwas sein sollte, dann kommst du sofort zu mir. Meine Adresse hast du ja." Danach gab er Draco frei und lächelte ihn noch einmal an, bevor er disapparierte und Draco alleine zurückließ.

Draco starrte auf die Stelle, wo Charlie eben gestanden hatte, ehe er den Blick leicht wandern ließ und lauschte. Nichts. Stille. Draco lächelte schwach. Eine Stille, die auf einmal wieder so erdrückend auf ihn wirkte. Doch irgendwann würde sie wieder ein Teil seines Lebens werden und das sollte er wohl lieber nicht vergessen.

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Fortsetzung folgt...



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