Zum Inhalt der Seite

Blood and Shadow

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Sasuke's Geschichte

So, nach einer halben Ewigkeit ein neues Kapitel. Viel Spass beim Lesen ^^
 

____________________________________________________________
 


 


 


 

Eine Tochter! Sasuke hatte eine Tochter. Wer hätte denn damit gerechnet? Er war doch gerade erst 25 und dabei hatte ich vor diesem Anruf gedacht, dass er Single war. Nun ja, das stimmte ja auch, aber ich war doch verwirrt. Trotzdem spülte die Erleichterung den Großteil meiner Zweifel einfach davon, sodass ich mich auf dem Sofa in der mir ja schon bekannten Wohnung ein wenig entspannen konnte. Nur der andere kleine Teil meiner Sorgen verschwand nicht so einfach. Ich versuchte, es zu vermeiden, mir den Kopf darüber zu zerbrechen, was Sasuke mir so erzählen würde, und darüber, dass es doch eigentlich schon viel zu ernst zwischen uns wurde. Man darf mich nicht falsch verstehen. Ich wollte ihn unbedingt bei mir haben, aber eigentlich durfte es nicht sein, und das tat weh. Also verdrängte ich die Gedanken daran schnell. Es würde alles gut werden, redete ich mir ein. Dann lenkte ich mich so gut, es ging, mit einer genauen Inspektion des Mobiliars ab.
 

Es war alles ziemlich sauber, wie ich feststellte. Wohl eher sehr sauber und aufgeräumt. Und Sasuke hatte eine Tochter. Ich hätte erwartet, dass hier dann alles vom Plüschbären bis zum Barbieeinhorn lebte. Aber dem war offensichtlich nicht so.

Ob er Sayuri jeden Abend dazu zwang aufzuräumen? Ich stellte mir einen wütend mit dem Zeigefinger fuchtelnden Sasuke vor, der zu seiner schmollenden Tochter herabblickte und dann auf ein Chaos apokalyptischer Ausmaße zeigte.

Bei diesem Gedanken schlich sich ein Lächeln auf meine Lippen. So war er garantiert nicht. Sasuke war wahrscheinlich die Sorte von Vater, die zusammen mit seinen Kindern aufräumte und dabei vielleicht sogar Spaß hatte.

Mein Magen fühlte sich mit einem mal so an, als würde er gleich aus meinem Bauch springen wollen. Wieso war ich so begeistert von Sasuke als Vater? Dieses mulmige Gefühl war doch nur ein Wink meines Körpers, dass ich mir nicht so viele Hoffnungen machen durfte. Ich seufzte niedergeschlagen. Warum denn immer ich?
 

Sasuke kam nach einiger Zeit wieder. Er hatte Sayuri ins Bett gebracht. Wahrscheinlich hatte er sich rührend um sie gekümmert und sich extra Zeit genommen. Ich musste meine Gesichtsmuskeln wirklich anstrengen, damit ich nicht schon wieder wie ein Idiot grinste. Das hätte wirklich dämlich gewirkt. Ich beäugte den Uchiha und jede seiner Bewegungen. Ich wusste zwar nicht, nach was genau ich suchte, - ich dachte wohl, dass man es ihm ansehen musste, dass er ein Kind hatte – aber nichts ließ darauf schließen, dass er Vater war. Im Gegenteil. Er wirkte wie dieser sorgenlose, etwas unterkühlte, vielleicht auch etwas gefährliche Frauenheld. Letzteres wahrscheinlich einfach, weil er so gut aussah. Seine Muskeln bewegten sich perfekt unter der glatten Haut. Sogar ich sah so etwas nicht oft. Diese eleganten Bewegungen, einfach unglaublich für einen normalen Mann. Unwillkürlich fuhr ich mit der Zunge über meine Lippen. Ich hatte grade dieses hungrige Bedürfnis ihn zu berühren. Dabei vergaß ich doch tatsächlich, wie wenig das doch zur Situation passte. Seine tief schwarzen Augen folgten meiner Zunge, blieben an meinen Lippen hängen. Ich wusste, was er dachte. Es war genau dasselbe, das auch mir gerade durch den Kopf ging.

Vielleicht war es für ihn auch noch schlimmer. Immerhin war ich in seiner Wohnung, wir beide waren in diesem Raum allein und irgendwie war mir bewusst, dass es in jedem Mann so ein gewisses Gefühl auslöste. Diese Art von Instinkt, dass das hier sein Reich war, sein Revier.

Ob es bei Sasuke ausgeprägt war, da war ich mir nicht so sicher.

Ich kannte viele Leute, die sich öfters auf ihre Instinkte verließen.

Aber das sollte bei ihm eigentlich nicht so sehr der Fall sein.
 

Auf einmal war er bei mir auf dem Sofa. Sasukes Hände strichen meine Wange und meinen Hals entlang. Diese zärtliche Berührung löste bei mir eine Gänsehaut aus. Seine Lippen an meinem Hals, meinem Kinn und dann meinem Mundwinkel. Mehr, ich brauchte mehr davon. Ich schob meine Hände in seinen Nacken und zog mich näher an ihn heran.

„Warte, Sakura“, murmelte er zwischen den Küssen, hielt sich aber selber nicht an das, was er sagte. Ich fuhr mittlerweile durch Sasukes unnatürlich schwarzes Haar. Es schien wirklich nichts Dunkleres auf der ganzen Welt zu geben und das faszinierte mich.
 

Ich realisierte nicht einmal, was er gesagt hatte. Er tat ja auch etwas ganz Anderes. Und ich weiß nicht mehr genau wie, aber irgendwann umarmte ich ihn nur noch. Ich rückte ein Stück zurück und schaute ihm in die Augen. In diesem Moment dachten wir beide daran, was er mir eigentlich noch erzählen wollte.

Die gefühlsgeladene Stimmung verflog, kühlte ab und es fühlte sich so an, als würde die Temperatur im Raum um ein paar Grad sinken.

Schlussendlich rutschte Sasuke noch ein wenig von mir ab und strich sein Hemd glatt. Dann stützte er seine Ellenbogen auf die Knie, nachdem er sich durch die Haare gefahren war, und seufzte.

Ich legte ihm eine Hand auf die Schulter. Er hatte seelische Schmerzen. Die schlimmste Art von Leid, die es gab, und sie war oft unheilbar.

Sasuke rang mit sich, also gab ich ihm einen Stoß in die richtige Richtung.

„Also wie ist das gekommen? Das alles mit Sayuri und ihrer Mutter.“ Es war wirklich schwierig, die richtigen Worte zu finden und dabei nicht unsensibel zu klingen.
 

Sasuke schaute kurz auf. Er lächelte kaum merklich und dann erzählte er eine wirklich Herz erwärmende Geschichte.

„Ayumi war eigentlich ein normales Mädchen, als ich sie kennen lernte. Ich glaube, es war in der Grundschule. Sie musste die ganze Zeit in meiner Klasse gewesen sein, aber ich hatte sie einfach nie bemerkt. Das kam erst später, als ich 15 war. Da bemerkte ich, dass sie das schönste Mädchen auf der ganzen Welt war. Ich hatte sie eigentlich immer ansprechen wollen, aber Ayumi war da nun einmal etwas eigen. Sie schaute immer wieder weg, ignorierte mich und einmal ist sie, glaube ich, sogar vor mir davon gelaufen. Ich meinte immer, sie dabei kichern zu hören. Und ich kannte sie nicht anders. Lächelnd, lachend und einfach nur fröhlich. Sie war immer so ein positiver Mensch gewesen. Das mochte ich besonders an ihr.

Damals war ich fest entschlossen, dass sie meine erste Freundin werden sollte. Also bin ich ihr nach der Schule hinterher gelaufen. Ich wusste, dass sie wegrennen würde, wenn sie mich bemerkte, also folgte ich ihr unauffällig zu einem kleinen Wohnblock. Die Gegend war nicht die allerbeste. Ich hatte ja zu der Zeit keine Ahnung, dass ihre Familie nicht so viel Geld hatte.

Aber als ich um die Ecke kam und eigentlich eine lächelnde Ayumi erwartete, die ihre Wohnungstür aufschloss, sah ich sie kniend am Boden zwischen unzähligen Kranken- und Streifenwagen. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie geschockt ich war. Ich bin zu ihr hin und habe sie in den Arm genommen, weil sie geweint hat. Sie hat sich richtig an mir festgeklammert. Am nächsten Tag habe ich dann erfahren, was da vorgefallen war. Ihre Mutter war entführt worden. Zu dem Zeitpunkt war der Fall aber noch ungeklärt. Von dem Tag an hat sie nicht mehr gelächelt, aber dafür immer mehr Zeit mit mir verbracht. Ich habe es manchmal geschafft, sie aufzumuntern. Später erzählte sie mir dann, dass sie mir das hoch anrechnete.

Ich verliebte mich von Tag zu Tag mehr in sie. Und dann nach einem halben Jahr meldete sich die Polizei sie hatten die Täter und Ayumis Mutter lag im Krankenhaus. Ihr würde es bald wieder besser gehen. Die Entführer hatten es Ayumis Vater heimzahlen wollen, der wohl irgendeinen Steuerhinterzieher beim Staat verpfiffen hatte. Nur waren sie nicht die schlausten gewesen und hatten keinen Hinweis auf das als Grund für die Entführung hinterlassen.

Nachdem die Polizei ihr anbot, sie ins Krankenhaus zu fahren, lächelte Ayumi das erste Mal wieder richtig.

In diesem Moment hatte ich entschieden, dass ich später mal zur Polizei gehen wollte. Ihr Lächeln war von dem Tag an mein Antrieb.

Bald darauf kamen wir richtig zusammen. Es lief zwei Jahre alles perfekt. Ich konnte mir ein Leben ohne sie nicht mehr vorstellen und eigentlich wollten wir uns noch Zeit nehmen. Ich war gerade dabei, bei der Polizei anzufangen, als ich 18 wurde.

Nur, was soll ich sagen, Ayumi und ich waren ein tolles Team, aber irgendwann unterlief uns dann ein kleiner Fehler bei der Routine und nach kurzer Zeit kam sie zu mir und eröffnete mir, dass sie schwanger war.

Ich wusste zu diesem Zeitpunkt schon, dass ich sie nie verlassen würde, also machte ich ihr einen Antrag und kurz darauf heirateten wir. Dann wurde Sayuri geboren.

Wir waren vier Jahre lang eine glückliche Familie.

Bis zu unserem vierten Hochzeitstag … “
 

Ich konnte eine Träne in seinem Augenwinkel glitzern sehen. Es nahm in so sehr mit und als er mir den Rest der Geschichte erzählte, konnte ich das verstehen. Ich konnte sogar richtig mitfühlen. Denn das, was er erlebt hatte, wünschte ich niemandem. Er hatte auf einen Schlag seine halbes Leben verloren. Denn das war es, was Ayumi ihm bedeutet hatte. War es, als wäre er schon einmal gestorben? Ich wusste es nicht. Ich wusste nur, dass er verdammt stark war. Sasuke hatte es bis hierher geschafft. Er konnte sich um seine Tochter kümmern, die seiner großen Liebe doch so ähnlich sah.

Es musste schwer sein, mit dieser Vergangenheit glücklich zu sein.

Ich zog ihn in meine Arme. Vielleicht konnte ich ihm ja dabei helfen.
 

Einige Zeit später sagte ich ihm dann, dass ich damit klar käme, dass sie für immer ein Teil von ihm sein würde. Sasuke nickte und Dankbarkeit lag in seinem Blick.

„Möchtest du etwas trinken?“ Er erhob sich. „Gerne.“

Ich schluckte und folgte ihm in die Küche. Er würde jetzt erst einmal seine Zeit brauchen, um sich wieder zu fangen.
 

Ich lehnte mit verschränkten Armen im Türrahmen und beobachtete ihn dabei, wie er zwei rundbäuchige Gläser mit Wein füllte. Das süße Aroma stieg in meine Nase. Sasuke kam zu mir und ich musste mich wirklich zusammenreißen, ihm nicht wieder so nahe zu kommen. Doch er hatte sich anscheinend schon wieder beruhigt.

Er gab mir einen Kuss auf die Stirn, drehte sich dann aber wieder weg und stellte sein Glas auf der Arbeitsplatte ab.

Neugierig folgte ich seinen Bewegungen. Sasukes Hand griff sich Äpfel und Bananen aus der Obstschale.

„Was tust du da?“, fragte ich verwirrt. Sasuke lächelte mich darauf nur schief an und winkte mich zu sich. Ich legte meine Arme um ihn, sodass ich seine stählernen Bauchmuskeln betasten konnte. Mein Kinn lag auf seiner Schulter, was nur möglich war, weil ich auf Zehenspitzen stand.

„Apfel-Bananen-Brei für Sayuri“, gab er schmunzelnd von sich und tatsächlich, er zermatschte Äpfel und Bananen.

„Ist das nicht ein wenig zu einfach?“ „Nein, ist nur das drin, was der Name auch sagt.“

Wir beide lachten und während ich so an seinen Rücken gekuschelt dastand, war einfach alles auf der Welt richtig für mich. So könnte es ruhig immer bleiben.
 

………………………
 

Die getönten Scheiben ließen nur das Wichtigste durch. Das Fotohandy landete auf dem Beifahrersitz, als es unbrauchbar wurde. Sasuke Uchiha, Polizist und Sakuras neuer Kollege, hatte also eine Tochter und Familie. Meine Vermutungen waren also falsch gewesen. Gut so. Ein zufriedenes Lächeln schlich sich auf meine Lippen. Dann lief ja alles nach Plan und niemand würde leiden müssen.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  jillianZ
2015-10-20T17:58:51+00:00 20.10.2015 19:58
Ein super Story bis jetzt. Hoffe es geht bald weiter lg ^ω^
Von:  Cosplay-Girl91
2015-10-19T22:24:42+00:00 20.10.2015 00:24
Tolles Kapitel :)
Mach weiter so.
Schreib schnell weiter, ja? ?
LG


Zurück