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Artemisia

von

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Sehnsucht (Raph)

Kapitel 10. – Sehnsucht (Raph)
 

Gedankenverloren aß Art ihr Stück Pizza. Wie lange war sie eigentlich schon hier bei den Turtles ? Auf jeden Fall waren es mehrere Wochen. Ob man sie an der Oberfläche vermisste ? Gab es irgendjemanden der sie da oben vermissen konnte ? Hatte sie eine Familie ,oder Freunde ? Eine Hand berührte ihre Schulter, sodass sie aufschreckte. Raph stand neben ihr und schaute sie mit einer gewissen Besorgnis im Blick an. „Alles klar ?“, fragte er Art. Dieses nickte nur. Der Turtle lies sich neben ihr nieder. „Sieht aber nicht so aus.“ Art sah auf. „Ich frage mich nur ... Ob ich Familie, oder Freunde habe... Ob ich dort oben jemanden habe, der mich vermisst...“ Sie deutete nach oben. Raph nickte ernst, ehe er meinte : „Bestimmt.“ Das Mädchen zog ihre Knie an den Oberkörper und schlang ihre Arme um die Beine. „Ich werde euch vermissen.“, murmelte sie leise, sodass sie glaubte musste, er habe es nicht gehört. Tatsächlich erwiderte er nichts. Stadtessen stand er auf und drehte ihr den Rücken zu. Wortlos packte er seine Sai und verlies das Versteck.

Wütend trat Raph gegen den Schornstein des Daches auf dem er stand. Was kümmerte es ihn eigentlich ? Warum traf ihn die Nachricht so ? Es war doch von Anfang an klar gewesen, dass sie eines Tages nach Hause zurückkehren würde. Außerdem war sie ja noch da. Er trat noch ein letztes Mal gegen den Schornstein und hockte sich auf den Boden. Mit seiner Faust hieb er auf den Boden ein. Verdammt. Er konnte sich nicht vorstellen, dass sie eines Tages nicht mehr da sein würde. Dafür hatten sie einfach zu viel Zeit miteinander verbracht. Raph schloss seine Augen und er erinnerte sich an seine gemeinsame Zeit mit Art. Sie hatten zusammen Nahkampf geübt. Das Mädchen konnte sowohl austeilen, als auch einstecken. Sie fing nicht gleich an zu flennen, wie es andere Weiber tun würden. Sie war jedes Mal wieder aufgestanden und hatte weiter gekämpft. Und dann war sie wieder das sanfte Mädchen, das mit ihm zusammen Spike fütterte und liebkoste. Sie hatte ihn freundlich angelächelt und immer öfters hatte er ihr Lächeln mit einem Grinsen erwidert. Ohne dass Raph es bemerkt hatte, hatte sich dieses Mädchen in sein Herz geschlichen und er hatte es erst jetzt gemerkt, jetzt wo er sie bald wieder verlieren würde. Raph rammte seine Sai in den Boden. Er wollte es nicht akzeptieren. Sie sollte nicht gehen. Sie gehörte zu ihm, an seine Seite. Manchmal war sie so stark, sie schien unbesiegbar und unendlich selbstsicher, sodass sie ihm wie eine Amazone erschien. Und dann war sie wieder das schwache, kleine Mädchen, welches er um alles in der Welt beschützen wollte.
 

Art schaute Raph hinterher, als er das Versteck verlies. Kaum war er verschwunden fühlte sie sich noch elender und einsam. Sie zog ihre Knie ans Kinn und versuchte mühevoll ihre Tränen zu unterdrücken. Ihr wäre es lieber ihre Erinnerungen würden niemals zurückkehren, sodass sie immer hier bleiben konnte. Hier bei ihm. Inzwischen hatten die anderen Turtle Raph´s Verschwinden bemerkt. „Wo ist denn Raph ?“, fragte Leo. „Er ist nach draußen gegangen...“, antwortete Art ihm. Leo sah sie fragend an. „Ist irgendetwas passiert ?“ „Er hat mich nur aufgemuntert, weil ich mir Gedanken um mein bisheriges Leben und die Zukunft gemacht habe. Nach dem Gespräch ist er gegangen.“ , meinte sie in einem hilflosen Ton. Die Jungs sahen sich an. „Hast du ihm einen Korb gegeben ?“, kam übermütig von Mikey. Art sah ihn verständnislos an. „Korb ?“ Donnie hielt Mikey den Mund zu. „Ach nichts, Art.“ Nachdem Mikey still war, lies Donnie ihn los. Bedrückt sah das Mädchen auf den Boden. „Ob ich ihn ... verletzt habe ?“ Donnie lächelte sie beruhigend an. „Keine Sorge. Er ist dir bestimmt nicht böse, was auch immer zwischen euch war.“ Art erwiderte sein Lächeln und stand bestimmt auf. „Danke. Ich werde ihn suchen gehen und noch mal mit ihm reden.“ Sie ging Richtung Ausgang und bat die Anderen : „Sagt bitte Splinter wo ich bin, falls er fragt ja ?“ Die Turtles gaben ihr Einverständnis und Art verlies die Kanalisation.

Vorsichtig schob Art den Kanaldeckel wieder auf seinen Platz zurück. Wo konnte Raph nur sein ? Sie beschloss, dass es wohl am einfachsten sein würde, ihn von einem erhöhten Platz aus zu sichten. Sie hielt Ausschau nach einem geeigneten Platz. Noch während sie sich umschaute, schlich sich Raph in ihre Gedanken. Meist war er etwas rau, doch unter dieser harten Schale steckte ein weicher Kern. Er versuchte ihn stets zu überspielen, indem er schroff sprach, doch wer ihn genauer kannte wusste genau, was für ein netter Kerl er war. Er ging liebevoll mit seiner Schildkröte um und ebenso mit seinen Brüdern, wenn es die Situation verlangte. Wenn man ihn brauchte war er da. Sein Selbstbewusstsein war nicht zu übertrumpfen, ebenso wie seine Beharrlichkeit. Art´s Herz schlug einen Takt schneller, wenn er ihr grinsend zunickte. Das Mädchen wurde etwas rot.

Ganz in Gedanken versunken, bemerkte das Mädchen die Person nicht, die sich heranschlich. Sie wirbelte herum, als sich die Gestalt bis auf wenige Meter genährt hatte. Das Gesicht war im Schatten verborgen, sodass sie es nicht erkennen konnte. Mit zugekniffenen Augen starrte Art in die Dunkelheit. „Raph ?“ Sie erkannte den Irrtum sofort. Nein, das war nicht Raph. „Wer sind Sie ?“, fragte sie, versuchend ihre Unsicherheit zu verbergen. Es dauerte eine Weile, bis der Fremde antwortete : „Mein Name ist nicht von belang.“ Seine Stimme war dunkel, rau und etwas zischend. Der Tonfall erinnerte sie an eine Schlange, die jeden Augenblick her vorschnellen und zubeißen würde. „Und was wollen Sie ?“ Der Mann trat einen Schritt vor. „Ich will gar nichts von dir.“ Art zuckte zusammen, als das Licht des Mondes auf sein Gesicht viel. Schuppen zierten sein Gesicht, welches von schwarzen Haaren umrahmt wurde. Seine Augen glühten bedrohlich in der Dunkelheit. Langsam öffnete der Mann den Mund und entblößte dabei spitze, lange Fangzähne. „Aber meine Auftraggeber haben ein großes Interesse an dir.“ Das Mädchen erschrak und ging langsam einige Schritte rückwärts. Blitzschnell war der Mann neben ihr und packte ihre Haare nahe an deren Wurzeln. Sie versuchte verzweifelt ihn mit ihren Händen abzuwehren, doch er hielt sie unerbittlich fest. Er leckte sich die Lippen und sein Mund näherte sich ihrem Hals. Art begann zu zittern. „Nein...bitte nicht. Lassen Sie mich gehen. Bitte.“ Der Mann grinste schief. „Keine Angst. Umbringen gehört nicht zu meinen Job.“, meinte er und biss zu. Zunächst spürte das Mädchen, wie der Schmerz durch ihren ganzen Körper zuckte. Dann wurde ihr schwindelig, bis sie schließlich die Besinnung verlor. Dass der Mann sie auffing, spürte sie schon nicht mehr.

Endlich hatte sich Raph so weit wieder beruhigt, sodass er ins Versteck zurückkehren konnte. Es hätte ihm klar sein müssen, dass sie nicht für immer in der Kanalisation bei ihm bleiben konnte. Wenn ihre Erinnerungen zurückkehren würden, würde er ihr dabei helfen ihre Familie zu finden. Schließlich sorgte sich ein jeder um seine Familie und anders herum war es nicht anders. „Bin wieder da.“, verkündete er laut. Er sah sich um und versuchte Art auszumachen, doch er konnte sie nicht entdecken. „Wo ist Art ?“, fragte er seine Brüder. Diese sahen ihn erstaunt an. „Wir dachten sie sei bei dir.“, meinte Leo und Donnie ergänzte : „Sie wollte dich suchen gehen.“ Raph schwankte zwischen Selbstvorwürfen und Vorwürfe an seine Brüder. Was hatten sie sie auch alleine nach draußen gehen lassen ? In diesem Augenblick betrat Splinter der Raum. Auch er sah sich um und bemerkte das jemand fehlte. „Wo ist Artemisia ?“, fragte er seine Ziehsöhne. „Sie ist nach draußen gegangen, Sensei.“, antwortete Raph. Splinter blickte auf seinen Sohn herab. „Warum ?“ Raph, der dem Blick seines Lehrers nicht standhielt, schaute zur Seite. „Sensei, sie ... wollte mich suchen gehen.“ „Und was hast du alleine draußen zu schaffen ?“, fragte Splinter streng. „Ich brauchte einfach etwas Zeit für mich und ...“ „Schweig.“, schnitt ihm sein Ziehvater das Wort ab. „Geht sie suchen. Ihr alle.“ Die Turtles nickten ergeben. „Hai, Sensei.“



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