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velocity

von

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Hiraeth I

                              Hiraeth [hiraɪ̯θ] a homesickness for a home to which you cannot return, a home                                                    which maybe never was; the nostalgia, the yearning, the grief for the lost places of your past.
 

"Na sieh‘ mal einer an. Was' ne' Überraschung."

Bonney. So herzlich wie immer.

"Wollt ihr reinkommen oder..?" hakte sie desinteressiert nach und legte ihren Kopf in den Nacken, um sich eine Hand voll Chips in den Mund zu werfen.

 

"Hase! Mehr Besuch.." Zorros Stirn legte sich überrascht in Falten. Hase? Noch verrückter war allerdings, dass eben jener trotz relativ lauter Musik und dem Stimmengewirr im gut gefüllten Haus überhaupt gehört hatte. Der Chirurg schob sich zwischen ein paar Leuten hindurch, tauschte noch bevor er dem Besuch auch nur ein bisschenBeachtung schenkte die Chipstüte in den Händen seiner Exfrau, die dessen krümeligen Restinhalt noch schnell in ihren Rachen entleeren wollte, mit einem Stück Wassermelone.

Dann drehte er sich zu den beiden neu eingetroffenen Gästen und griff sich den Hemdkragen seines Gegenübers, um ihn sich relativ brachial zur Brust zu nehmen

 

"Ich weiß gerade nicht ob ich mich freuen oder dich erwürgen soll.."

Zorro sagte nichts, grinste nur weil es ihm auch einen Moment die Sprache verschlagen hatte. Nach kurzer Umarmung löste er sich von Law und deutete rüber zu Bonney, die wahrscheinlich wieder auf dem Weg zurück zu den Snacks war. Egal wie viel die heute schon verdrückt hatte, die Kugel die sie da mit sich rumschob, konnte beim besten Willen nicht vom Essen kommen..

Er hatte an seiner Vermutung ja eigentlich echt seine Zweifel.

"Sag mal ist sie..? Seid ihr..?" kam zögerlich über seine Lippen, die sich kurz darauf aber zu einem breiten Grinsen verformten weil Law durchaus zustimmend genickt hatte.

 

"Herzlichen Gückwunsch.." Die beiden sahen rüber zu Robin, die sich mit einem besonnenen Lächeln nun zu Wort meldete.

"Ja..definitiv." dabei legte Zorro eine Hand auf Laws Schulter und musterte ihn kurz ungläubig. Da gab es wohl Einiges zu erzählen. Dann machte er Journalistin und Chirurg ersteimal miteinander bekannt und wurde im nächsten Moment regelrecht angesprungen.
 

Ace fiel seinem schmerzlich vermissten Kumpel hemmungslos um den Hals, störte sich auch nicht daran, dass er ihm kurzzeitig die Luft abstellte.

Zorro hatte tatsächlich Mühe sich aus der emotionalen Umarmung zu befreien.

"Jetzt fang ja nicht an zu heulen du Idiot.."
 

Die Wiedersehensfreude war groß, mit dem Geburtstagskind persönlich kam schallendes Gelächter dazu, tatsächlich war alles normal.. Niemand hier hatten mitbekommen, wohin er sich damals so plötzlich abgesetzt hatte. Noch weniger Leute wussten allerdings, dass der Vermisste vor etwa sechs Monaten ein Lebenszeichen bei Law abgesetzt hatte.

Zu diesem Zeitpunkt hatten ihn die amerikanischen Behörden bereits über ein Jahr für tot erklärt. Ein Stück weit hatte er damit gerechnet, dass sie nichts mehr von im wissen wollten.
 

Auf der anderen Seite des Raums saß der Schock hingegen tief. Nami stand draußen auf der Terasse, hatte Ace nur irritiert nachgesehen, als der so plötzlich hereingestürmt war. Die Erkenntnis hatte sie getroffen wie ein Blitz.

Ihr Puls raste, ein Anflug von Panik überkam sie als sie am Handgelenk gezogen wurde. Erweckt aus ihrer Trance als Vivi sie mit nach drinnen ziehen wollte. Doch sie riss sich los. Nein, sicher nicht.
 

Sie blieb stehen, zog ihren Cocktail leer, als sie ihrer besten Freundin nachsah, wie sich durch die Leute drängelte und dem 'Problem' auch noch herzlich um den Hals fiel.

Die Umarmung wurde gelöst, es sah so aus als ob er ihr die Tränen von den Wangen streichen würde. War ja klar, dass Vivi einknickte.

Ah.. anscheinend war ihm jetzt auch der Glitzerklunker an Vivis Hand aufgefallen. Abgesehen von den ganzen Glückwünschen.. Wer war eigentlich diese Schwarzhaarige mit den viel zu langen Beinen neben Law?
 

Nami fasste sich kurz an die Stirn als sie sich abwandte, wischte sich eine verirrte Träne mit dem Handrücken weg.

Das durfte doch echt nicht wahr sein. Einmal tief durchatmen. Mistkerl!
 

Das Ignorieren, Versteck-und-aus-dem-Weg-geh-Spiel funktionierte einen Großteil des Abends gar nicht mal so schlecht, erst als ein paar Stunden später das Wetter ihr einen Strich durch die Rechnung machte. Ein kurzer Schauer hatte eingesetzt, also hatte sie ihr Weinglas gegriffen und war über die Terassentür Lysop hinterher in die Küche gelaufen. Weil sie es mit dem letzten Satz etwas zu gut meinte, mit ihren vom Rasen nassen Pumps auf den Fliesen ins Rutschen kam und – überrascht zog sie die Luft ein weil sie in jemanden hereingerauscht war, der sie glücklicherweise am Fallen hinderte.

Lediglich das Weinglas gab ein Klirren von sich als es zerschellte und die Scherben zu Boden fielen.

"Vorsicht.."
 

Perplex stand sie da als sie den Typen anstarrte, an dem sie lehnte. Nami schob sich etwas von seine Brust weg, bemerkte dass sie dort das Weinglas nur so zertrümmert hatte.

Etwas schockiert sah sie dabei zu, wie er ihr den Rest vom Sockel aus der Hand nahm und ihn auf den Küchentresen stellte, zum absoluten Überfluss dann auch noch ihre Hände mit einem Geschirrtuch abtupfte. Sie hatte sich nicht geschnitten.
 

Ja Namis Hand ging es ganz hervorragend, sogar so prächtig, dass sie als der erste Schock überwunden war, reflexartig ausholte um dem Gegenüber gehörig eine zu klatschen..

„Fass mich nicht an.“

 

Zorro stieß kurz die Luft aus, bewegte den Kiefer und sah zu Nami herab.

Oh Dejavù.

Wo die herkam, gabs noch mehr.

"Sonst alles gut bei dir ja?!" zischte er beherrscht, ohne eigentlich eine Antwort haben zu wollen.
 

"Frag das dich selbst. Was zur Hölle soll das alles.. Nach fast zwei Jahren jetzt spontane Auferstehung oder was? Was willst du hier?"
 

Von seinem nun rot getränkten Shirt aufsehend, von dem er gerade die letzten Scherben sammelte, erwiderte er ihren wütenden, emotionsgeladenen Blick und seufzte leise.

Es brachte nichts gleich wieder zu streiten.

"War nicht ganz so einfach. Ging nicht früher" begann er ruhiger, hatte eigentlich gehofft das anders angehen zu können.
 

"Ach ja. Erspar' es mir, eigentlich will ich es gar nicht wissen. Du rufst vor Monaten Law an, sagst nicht mal wo du bist und tauchst jetzt ganz plötzlich mit deiner Neuen hier auf.. ganz großes Kino."
 

 

"Bitte was?! Kannst du mich mal erklären lassen oder willst du dir selbst alles zusammenreimen und die ganze Zeit weiter sauer auf mich sein?"
 

"Tu nicht so als hätte ich keinen verdammt guten Grund dazu.

Fehlt ja nur noch, dass du schwörst du hättest das alles nur für mich getan."
 

Nur einen Raum weiter, war die Party in vollem Gange. Der Bass der Anlage, Stimmengewirr.

In der Küche herrschte nun einen Moment Stille. Zorro machte den Anschein als wollte er etwas erwidern.

Er zog die Luft auch ein, schnaubte sie dann allerdings wieder aus und wandte sich mit einem verständnislosen Kopfschütteln ab, ließ Nami stehen – ging in den Flur wo seine Sporttasche lag.

Dort streifte er sich das schwarze Hemd ab, das er offen getragen hatte und zog auch das nun durch den Wein versaute Shirt aus. Er schmiss es auf die Tasche und nahm sich wieder das Hemd, drehte sich um als er es anzog.
 

"Nami, was zur Hölle willst du eigentlich von mir?" fragte er, unzugänglich, weil die Angesprochene ihm gefolgt, nun mit verschränkten Armen aus der Küchentür getreten war.

"Es ändert nichts wenn ich sage, dass es mir leid tut. Ich habs zu spät kapiert, dass du mir wichtiger warst als ich wollte. Nichtsdestotrotz, ich habs nicht für dich getan. Ich wollte diese Sachen ein für alle mal beenden, es hinter mir lassen egal was es kostet.

Das war meine Entscheidung – aber wo ich keine Wahl hatte, war es euch zu verschweigen.

Kannst du dir vorstellen, was passiert wäre wenn ich dir die Wahrheit gesagt hätte?"

Seine Stimme klang rational, die anfängliche Wut hatte nachgegeben. Einen Moment sah er ihr einfach nur in die bernsteinfarbenen Augen, die ihn immer noch zornig anblitzen.

"An dem Tag an dem du mir den Laufpass gegeben hast, war ich so verzweifelt und kurz davor es dir zu sagen.. Du hast zum Glück nicht nachgegeben. Glaub mir, ich versteh dein beleidigtes Ego - die ganzen Streitereien die wir hatten waren meine Schuld – aber es ging um viel mehr; Lieber hasst du mich und ich seh dich nie wieder, als das ich dich oder einen der Anderen auch noch auf dem Gewissen hätte." damit schloss er seinen Kommentar ab, allein die Vorstellung war kaum zu ertragen.

Irgendwie musste sie doch verstehen können, dass es hier nicht mehr bloß darum ging, dass er sich aus der Tatsache herausredete nicht die beste Partie für eine ernsthafte Beziehung zu sein und er was diese anging, wirklich, wirklich alles in den Sand gesetzt hatte. Er wusste nicht ob er auf eine Antwort warten sollte – generell wusste er auch nicht was er weiter sagen sollte –
 

"Wieso bist du hier?" Nami sah ihm dabei zu wie er seine Ärmel hochkrempelte, sich daran machte das Hemd zuzuknöpfen. Ihr Blick folgte seinen Bewegungen. Schon als er noch mit dem Rücken zu ihr stand, waren ihr die Narben und Abschürfungen aufgefallen, von denen einige zweifellos von Schussverletzungen stammen mussten.

 

"Ich weiß es nicht.." Auch diese Antwort wirkte bitter, aber aufrichtig. "Es fühlt sich besser an? Ehrlich gesagt hab ich nicht damit gerechnet, aus der Aktion lebend raus zukommen."
 

Ihre Schultern entspannten sich als sie die Arme resigniert sinken ließ.

"Mir wäre lieber du wärst weggeblieben." kam gedämpft über ihre Lippen als Zorro an ihr vorbei, zurück in die Küche und nach draußen ging.

 

Im Garten leuchteten wie jedes Jahr die Lichterketten, sie pendelten leicht in der Brise. Der Schauer war vor rüber gezogen, die Nacht bis auf ein paar kleine Wölkchen wieder sternenklar. Sein Gefühl führte ihn durchs volle Wohnzimmer, in dem wie immer getanzt wurde, raus auf die Terrasse und in den Garten. Im Bambus Pavillon auf der anderen Seite des blau erleuchteten Pools traf er auf Ruffy und Ace.

Ace stand im Inneren der Theke und stellte seinem kleinen Bruder gerade einen bunten Cocktail mit allerlei Schirmchen vor die Nase, als Zorro dazu kam.
 

"Du siehst aus als könntest du einen 'Feuerfaust-Spezial' vertragen!“ stellte Ace lachend fest und hantierte sofort wieder mit dem Flaschen und Gläsern herum, während sein kleiner Bruder grinsend an seinem Glas nippte.
 

Zorro hatte sich auf den Hocker neben ihn gesetzt und sah skeptisch dabei zu ,wie sein alter Mitbewohner geschickt die Flüssigkeiten kombinierte. "Also abgesehen davon was du da mischst – sieht das ziemlich professionell aus." bemerkte er anerkennend.
 

"Du hast einiges verpasst. Ace arbeitet seit fast einem Jahr nicht mehr bei Franky in der Werkstatt, sondern in einer ziemlich coolen Bar." erzählte Ruffy und stellte sein Glas ab.
 

"Lower East Side Manhattan. Der Laden heißt ‚Upper Yard‘ und hat ‚ne spitzen Dachterrasse. Ich schmeiß die Bar~"
 

"Nicht schlecht!" Zorro nickte beeindruckt und sah dann allerdings interessiert auf das kleinen Longdrinkglas das ihm gerade serviert wurde, weil Ace mit einem Feuerzeug hantierte.
 

"Moment mal, was ist das da, Tabasco?" dabei deutete er auf die Schicht die sich unten abgesetzt hatte, was darüber war konnte er nicht mehr erkennen, allerdings rührte der Barkeeper einmal durch, goss ordentlich Absinth obendrauf und zündete die Eigenkreation an.
 

"Voilà! 'Feuerfaust-Spezial' aufs Haus~

Klar der Tabasco mag erst mal unpassend wirken, aber als Kontrast zur frischen Limette, dem unscheinbaren Wodka, Old Pascas, Cognac und Kombination mit dem Tequila, kickt der Drink dich mit dem Absinth ab durchs Dach und belebt sämtliche Lebensgeister, vertrau mir!"
 

Ace hatte das Feuerzeug weggelegt und machte sich schon mal daran ein weiteres Glas zum ablöschen vorzubereiten. Er stellte einen Whiskey on the Rocks auf den Tresen neben die Giftmischung und nickte seinem Kumpel herausfordernd grinsend zu.

"Wenn ich diesmal wirklich draufgehe.. ach scheiß drauf, trinkt man das als Shot, oder wie?"

"Glaub mir du willst da nicht mehr-mals dran nippen wollen.."

"Ach du scheiße.."
 

Kurz die Hand aufs Glas um den Absinth zu löschen, dann setzte er das Glas mutig an seine Lippen..

"Oh mein Gott er tut es wirklich.."

..und zog es tatsächlich in einem Zug komplett leer.
 

Allein beim Anblick der absolut von Ekel entstellten Grimasse brach zumindest Ruffy in schallendes Gelächter aus, so dass er beinahe vom Barhocker fiel. Ace hingegen beobachtete interessiert, wie sein Drink so ankam.

Vermutlich in wenigen Minuten auf dem Boden, aber das Experiment wars wert.
 

Doch Zorro hielt sich eisern, schlug zwar mit der Faust einige Male gequält auf den Tresen und schüttelte sich angewidert, doch die Feuerfaust hielt immerhin was Ace versprochen hatte;

Er hatte sich mit Abstand lange nicht mehr so lebendig gefühlt.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Trotz mangelnder Zeit momentan hatte ich irgendwie - oder genau deswegen - eine Eingebung und ein paar Ideen :'D
Hallo, falls ihr noch dabei seid ♥ Damit die Kapitel nicht zu lang werden muss ich splitten. Aber hiermit erkläre ich das Drama für beendet, das war der letzet Streit versprochen! Darauf erstmal eine Feuerfaust-Spezial oder? Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Zorop
2020-04-02T15:04:54+00:00 02.04.2020 17:04
Klasse Geschichte !
Von:  Piniacolada2
2017-12-23T11:04:48+00:00 23.12.2017 12:04
Egal, wie lange du brauchst, ich werde weiterlesen. Das ist (ohne zu doll zu übertreiben) meine absolute Lieblings-One Piece- FanFic. Oh Mann, wie ich sie vermisst habe! Und ich weiß sogar noch größtenteils alles!
Von:  Montegirl
2017-12-11T21:42:50+00:00 11.12.2017 22:42
Yeah,lange hats gedauert. Aber schön ,dass du weiter Schreibst.


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