Zum Inhalt der Seite

All Good Things

come to an end.
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hey Leute , willkommen !! Ich hoffe meine Geschichte gefällt euch. Hinterlasst mir eure Meinung, wie ihr die Story findet. Kritik immer erwünscht ! :) Zitate sind meist aus Grey's Antomy , versuche es immer kursiv zu Schreiben ! wenn euch etwas auffällt , meldet euch einfach

Lg Sama Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hey meine Lieben, ich schääääme mich sooooo sehr, dass ich so lange brauchte T.T Ich schaffe es zwischen Studium und Arbeit leider nur selten zu schreiben und wenn ich schreibe, bin ich oftmals zu kritisch und überarbeite ein Kapitel immer wieder bis ich halbwegs zufrieden bin :\ Ich bitte euch vielmals um Entschuldigung!! Dennoch hoffe ich die Story gefällt euch :) Hinterlasst mir einen Kommentar, wie euch gefallen hat.


xoxo SummerBreeze Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hey meine Lieben, endlich habe ich es geschafft weiter zu schreiben. Leider nimmt mich mein Studium wiedereinmal mehr in Anspruch, als mit lieb wär. Doch ich lass den Kopf nicht hängen! :) Wie gefällt euch das Kapitel?

xoxo SummerBreeze Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Welcome To My Life

Sie verzog ihr Gesicht. Würde dieser stechende Schmerz ihren Körper jemals verlassen?
 

Sie konnte keinen klaren Gedanken fassen. Ihr Kopf war noch ganz benebelt von den Ereignissen der letzten 24 Stunden. In kürzester Zeit hatte sie geschafft alles zu verlieren, was ihr lieb war. Sie hatte ihre ganze Vergangenheit hinter sich gelassen und war ans andere Ende der Erde geflüchtet. Ihre ganze Vergangenheit lag nun hinter ihr und sie war gezwungen Neu anzufangen.
 

Wenn doch nur dieser fürchterliche Schmerz endlich aufhören würde.
 

Nun stand sie hier vor den Toren des Internats, welches sie ab heute ihr neues zu Hause nennen durfte. Sie musste eine Weile stehen bleiben bis sie genügend Mut zusammen hatte, um in ihr neues Leben zu starten. Sie schloss ihre Augen und atmetete einmal tief durch.
 

Sobald sie das Gebäude betreten hatte, suchte sie nach der Verwaltung. Diese Aufgabe schien einfacher zu sein, als sie angenommen hatte, da es sich gleich gegenüber dem Eingang befand. Selbstbewusst, wie sie war, betrat sie ohne ein Zögern nach dem Klopfen das Sekretariat. Vor ihr saß eine kleine zierliche Frau an einem großen Mahagonischreibtisch. Sie war grade mit einem Stapel Akten beschäftigt.
 

„Entschuldigung, ich bin Sakura Haruno, die neue Schülerin. Meine Mutter hat meine Ankunft angekündigt.“ sagte Sakura mit ihrer allzu melodischen Stimme, wie sie fand. Nun löste sich die Frau von ihrer Arbeit und schaute zu ihr auf. Sie sah einwenig perplex aus, als sie Sakura dort in ihren türkisen Oscar de la Renta Cocktailkleid stehen sah. Sakura wusste, dass sie sich hätte lieber umziehen sollen bevor sie hier her fuhr, doch dazu hatte ihr die nötige Zeit gefehlt. Es war alles viel zu schnell gegangen.
 

„Ach ja, ich habe mit ihrer Mutter telefoniert.“ sagte die Frau verunsichert und durcheinander. Nach kurzem Überlegen reichte sie Sakura eine Mappe. „In der Mappe befindet sich ein Plan des Gebäudes sowie ihr Stundenplan und alles andere Nötige für ihren ersten Schultag.“
 

Sakura lächelte höfflich und wollte sich schon aus dem Staub machen, als die Frau anfing weiter zu sprechen.
 

„In ihrem Zimmer, das sie mit zwei anderen Mitschülerinnen teilen, befinden sich schon ihre Koffer, die ihre Mutter vorgeschickt hatte. In ihrem Schrank finden sie eine Schuluniform in ihrer Größe, die müssen sie während der Schulzeit bitte tragen. Im Ostflügel befinden sich die Gemächer der Mädchen und im Westflügel, die der Jungs. Es ist nicht gestattet Besuch des anderen Geschlechts in den Zimmern zu empfangen. Wenn man sich treffen möchte, gibt es genug andere Orte dafür. Ich bitte sie sich strengst an die Vorschriften zu halten. Der Unterricht beginnt um 08:15 Uhr, Frühstück gibt es zwischen 07:00 – 08:00 Uhr, Mittagessen von 12:00 – 14:00 Uhr und Abendessen ab 18:00 – 19:00 Uhr. Wenn sie sonst noch Fragen haben wenden sie sich bitte an ihre Mitschüler oder ihre Lehrer oder an mich, Shizune. Ich heiße sie Willkommen an der Notre Dame Akademie. Ich hoffe sie genießen ihre Zeit an unsrem Internat.“ sprach Shizune in einem monotonen Ton, als ob sie dies jeden Tag machen würde.
 

Sakura lächelte und machte zum Dank einen höflichen Knicks bevor sie das Büro verließ. Sie hatte von Kind aus an gelernt, wie man sich höfflich und kultiviert benimmt. Früher hatte sie es gehasst sich so zu Verhalten, wie es die gute Gesellschaft vorschrieb, doch heute wusste sie, dass es manchmal sehr hilfreich ist und einem das Leben vereinfachen konnte.
 

Mit dem Plan in der Hand machte sie sich auf dem Weg zu ihrem Zimmer. Sie musste einmal quer durch das Gebäude laufen um dahin zugelangen. Nach einer gefühlten Ewigkeit kam sie endlich an. Sie war sich nicht sicher ob ihre Zimmergenossinnen nicht schon schlafen würden, da es schon spät am Abend war und beschloss deshalb nicht anzuklopfen stattdessen betrat sie leise das Zimmer.
 

Als sie im Zimmer stand und einwenig nach vorne ging, sah sie zwei Mädchen die jeweils beschäftigt auf ihren Betten saßen. Die eine, dessen Bett sich an der Wand befand, las ein Buch. Sie hatte dunkles Haar und unglaublich schöne helle Augen, ihr Teint war sehr hell. Sie war schlank und irgendwie niedlich. Die andere, die ihr Bett am Fenster hatte, zupfte sich grad die Augenbrauen. Sie war ebenfalls schlank, doch eher sportlicher Natur. Ihr Haar war goldblond und ihr Teint sommerlich braun, was ihre bemerkenswerten azurblauen Augen betonte.
 

Sakura räusperte sich einwenig, um auf sich aufmerksam zu machen. „Entschuldigung?“ sagte sie ein wenig zu verunsichert.
 

Die Mädchen schauten gleichzeitig zu Sakura hoch und lächelten sie sofort an.
 

„Hey, wir haben dich schon erwartet. Ich bin Ino Yamanaka und das ist Hinata Hyuuga.“ sagte die Blonde mit viel Begeisterung in der Stimme.
 

„Hallo, freut mich dich kennen zu lernen.“ sprach das Mädchen namens Hinata. Ihre Stimme war sehr angenehm und ruhig.
 

„Hi, ich bin Sakura Haruno. Die Freude ist ganz meinerseits!“ lächelte sie die Mädchen an.
 

„Ich will nicht unhöflich klingen oder dich überrumpeln, aber könnte es sein das deine Mutter die Chefredakteurin der französischen „Vogue“, des wahrscheinlich wichtigsten Modemagazins unserer Zeit ist? Hitomi Haruno!“ fragte Ino ohne einmal richtig durch zu atmen.
 

Sakura nickte schwach, da sie die Begeisterung ihrer neuen Mitbewohnerin nicht so richtig verstand.
 

„Dann ist dein Vater wahrscheinlich Jun Haruno, weltbester Pianist. Oder?“ redete die Blonde sie wie ein Wasserfall weiter.
 

„Ja, aber meine Eltern leben, wie fast jeder weiß, seit Jahren getrennt. Man sieht sie kaum noch zusammen.“ ergänzte Sakura schnell dazu bevor Ino weiter reden konnte. Sakura lächelte einwenig verunsichert und setzte sich auf das freie Bett in der Mitte. Sie konnte die Situation nicht richtig einschätzen. War es ein positives Zeichen, dass man sie und ihre Familie kannte oder eher ein Nachteil?
 

„Entschuldigung Sakura, wenn ich dir einwenig Angst mache aber du musst wissen, ich vergöttere deine Mutter und ihre Arbeit.“ sagte die Blonde unschuldig zu ihrer Verteidigung.
 

„Du musst Ino verstehen, sie weiß mit Abstand alles über die High Society. Sie ist geradezu besessen.“ sagte Hinata und lächelte Sakura freundlich zu.
 

Sakura musste unfreiwillig anfangen zu lachen. Zum ersten Mal seit Jahren hatte sie nicht das Bedürfnis sich verstellen zu müssen. Sie musste keine andere Person spielen um akzeptiert zu werden. Ab heute würde sie kein anderes Gesicht auflegen, um sich zu verstecken. Ab heute würde sie immer das sagen, was sie dachte. Ab heute war sie nur Sakura Haruno. Nicht mehr aber auch nicht weniger!
 

„Das macht nichts. Ich hatte schon Angst, dass mich hier niemand leiden kann und ich zum Einzelgänger mutieren müsste.“ übertrieb Sakura und atmete tief durch bevor sie sich auf ihrem Bett fallen ließ. Es kam ihr so vor, als ob ihr jemand eine große Last von den Schultern genommen hatte. Sie fühlte sich frei, obwohl dieser stechende Schmerz tief in ihr nicht nachgelassen hatte. Er durchbohrte ihre Seele und zerriss alles in tausend Einzelteile ohne Rücksicht auf Sakura zu nehmen. Dieser Schmerz würde sie irgenwann zerbrechen.
 

„Du bist wahrscheinlich total erschöpft von deiner Reise. Willst du vielleicht schlafen?“ fragte Hinata besorgt, als sie Sakura da so beobachtete.
 

Daraufhin rappelte Sakura sich wieder auf und seufzte. „Ja, ich bin wirklich erschöpft. Ihr müsst wissen, ich komme grade aus Frankreich und leide noch am Jetlag. Ich werde mich wohl nie an das ständige Reisen gewöhnen. Ich denke, ich muss mich aber erst einmal duschen.“ sagte Sakura und suchte in ihren Koffern nach frischen Sachen und Badezeug.
 

„Das Bad ist gleich Rechts.“ zeigte ihr Ino mit einer Handbewegung und beschäftigte sich weiter mit ihren Augenbrauen, wie sie es schon zuvor gemacht hatte.
 

Diese Eliteinternate waren ihr Geld wert, dachte sich Sakura. Alle Zimmer hatten ihr eigenes Bad und waren größer als sie gedacht hätte. Langsam streifte sie ihr Kleid von ihrem Körper. Sie spürte noch immer diesen fürchterlichen Schmerz. Sakura musste sich wohl oder übel daran gewöhnen, denn es schien so als ob er nicht nachlassen geschweige aufhören würde. Behutsam stieg sie unter die Dusche und ließ Wasser über ihre zarte Haut fließen. Für einen kurzen Moment musste sie zusammenzucken, da das lauwarme Wasser auf ihrer eiskalten Haut einen seltsames Gefühl hinterließ. Es dauerte eine Weile bis ihr Körper sich an die Temperatur des Wassers gewöhnt hatte. Es fühlte sich gut an nach so einer langen Reise wieder in Japan zu sein. Sie war schon viel zu lange fort gewesen. Doch damals erschien es ihr als Notwendig. Sie musste alles und allen den Rücken kehren, um sich nicht zu verlieren. Jetzt war sie wieder zurück und wollte einen Neuanfang. Sie wollte ihr altes Ich wieder haben. Die Sakura, die in den letzten Jahren durch Alkohol, Drogen und Sex verloren ging.
 

Nach dem Duschen betrachtet sie sich im Spiegel. Ihr Spiegelbild kam ihr so fremd vor. Das Mädchen, das sie sah, kannte sie nicht. Etwas fehlte. Zu diesem Zeitpunkt wusste sie aber noch nicht, was es war.
 

Nachdem sie sich angezogen hatte, ging Sakura wieder ins Zimmer. Sie musste feststellen, dass ihre Zimmergenossinnen schon schliefen. Müde krabbelte sie in ihr Bett. Ihre Gedanken schweiften kurz zu den Ereignissen der letzten Tage. Die Tage, die sie dazu brachten zurückzukehren. Die Tage, in denen sie sich selbst hasste. Sie würde versuchen alles zu vergessen. Noch mitten in ihrem Gedankengang schlief sie unweigerlich erschöpft ein.
 

Ein Chinesischer Päsident hatte einmal gesagt: Egal wie weit der Weg ist, man muss den ersten Schritt tun.

Walking Away

“Naruto, lass mich in Ruhe!”, schrie das junge Mädchen aufgewühlt und lief den Sportplatz runter. Der Blonde gab sich Mühe sie zu beruhigen. Er musste mit ihr reden auch wenn es für Entschuldigungen zu Spät schien.
 

Sakura war mit der Situation überfordert. Ab welchem Moment ihres Lebens hatte sie die Kontrolle verloren? Ihre ganze Laufbahn wurde ihr doch schon in die Wiege gelegt. Wann hatte sie den falschen Weg gewählt? Sie hätte doch nichts anderes machen müssen als den Plan, den man ihr vorgelegt hatte, zu folgen. Doch es hatte den Anschein, dass sie die richtige Ausfahrt verpasst hatte und nun in einem Teufelskreis voller Leid und Trauer gefangen war. Dies sollte doch ihr Neuanfang werden. Sie sehnte sich nach einem einfachem Leben ohne Schmerzen, Enttäuschungen und Lügen. Lang genug war sie schon Achterbahn gefahren. Sie brauchte nun endlich eine Pause, ein wenig Zeit um wieder atmen zu können.
 

“Ich flehe dich an bleib doch endlich stehen und hör mir für eine Sekunde zu. Bitte Sakura, ich kann nicht mehr.”, flüsterte Naruto, so dass nur Sakura ihn hören konnte. Er hatte schon lange genug dieses Gespräch hinausgezögert. Für diese Sache würde es nie einen richtigen Zeitpunkt geben. Länger konnte und durfte er nicht mehr warten.
 

Sie blieb stehen, denn auch sie hatte keine Kraft mehr. Ja, sie konnte auch nicht mehr. Der fortdauernde Schmerz tief in ihrer Seele raubte ihr die Kraft und zwang sie stehen zu bleiben.
 

“Es tut mir Leid.”, murmelte Naruto in der Hoffnung dass Sakura ihn hören konnte. Ein besserer Anfang war ihm nicht eingefallen. Sie musste ihm einfach eine Chance geben um die Wogen zu glätten.
 

Erst jetzt drehte sich das Mädchen zu Naruto und schaute ihn in die Augen. Seine Augen waren so blau, wie die Weiten des Meeres und voller Aufrichtigkeit und Mut. Der Gegensatz zu ihren. Ihre Augen, die Spiegel der Seele, hatten einen Giftgrünen Ton und zeigten den Betrachter nur vollkommene Leere. Sie waren leer, ein tiefes Loch ohne jegliche Emotionen. Sie hatten ihr Leuchten verloren. Dieses Zusammentreffen versetzte beiden einen starken Stich.
 

“Naruto…”, sprach Sakura mit einer angenehmen und ruhigen Stimme wobei sie ihre Tränen nicht mehr verbergen konnte. “Bitte, hör auf. Jedes deiner Worte tut unheimlich weh. Es tut wirklich weh. Naruto, du tust mir weh." sagte sie mit zitterder Stimme. Wieso klang ihre Stimme so? Sie wollte stark sein! "Überhaupt das Wahrnehmen deiner Stimme versetzt meinen ganzen Körper in einen unmöglichen Schmerz. Schmerzen, die jede Faser meines Körpers verkrampfen lassen. Verstehst du nicht, Naruto? Schon dein Anblick bring mich um. Merkst du nicht, wie du mich innerlich umbringst?" sprach Sakura unter Tränen. Warum fiel es ihr so schwer mit ihm zu sprechen? "Also bitte Naruto, lass mich endlich in Ruhe. Bitte!”, sagte sie wobei man nur noch eher flüstern wahrnahm.
 

Die Wahrheit war bitter und beide versuchten ihr aus dem Weg zu gehen. Sie hatten sie verdrängt und als sie schon fast in Vergessenheit gerat, wurde das ganze Spiel grundlegend verändert. Keiner von Beiden war darauf vorbereitet gewesen. Keiner von Beiden wollte sich der Wahrheit stellen. Keiner von Beiden sehnte sich dieses Wiedersehen herbei.
 

“Sakura, wir müssen aber reden. So kann es nicht weiter gehen.”, sagte Naruto. In seinen Kopf dröhnten noch immer ihre Worte und er versuchte vergeblich wieder einen klaren Gedankengang zu führen, sie brachte ihn um den Verstand. Nur sie schaffte es seinem Herzen solche Schmerzen zu zufügen. Nur sie schaffte es ihn zu verunsichern. Nur sie wollte er eigentlich niemals verletzen.
 

“Hast du vielleicht die leiseste Ahnung wie schwer es damals für mich war mit der Situation allein zurecht zukommen? Naruto, ich habe dich geliebt.”, sprach Sakura und musste an dieser Stelle stoppen, um zu schlucken. Ihr Hals war staubtrocken, so dass jeder einzelne Buchstabe ein schreckliches brennen in ihrer Kehle hinterließ.
 

“Glaub nicht, dass ich dich nicht geliebt habe. Für mich war die ganze Situation genauso schwer.”, sagte Naruto einwenig lauter als gewollt. Man sah dem jungen Mann an, dass er mit seinen Gefühlen zu kämpfen hatte. Das ganze Gespräch verlief vollkommen in die falsche Richtung.
 

“Das habe ich auch nie gesagt. Aber du warst derjenige der mich verlassen hat. Naruto, du warst der Erste mit dem ich ...” wieder musste Sakura eine Pause einlegen. Sie hatte diese Ereignisse in die hinterste Ecke ihres Verstandes gedrängt und versucht sie so gut wie möglich zu vergessen. Nie wieder wollte sie sich daran erinnern. Nun kostete es ihr umso mehr Überwindung sich diese Erinnerungen wieder hervorzurufen.
 

“Was hätte ich deiner Meinung nach machen sollen nachdem ich erfahren hatte das wir Geschwister sind?”, schrie Naruto ihr laut entgegen. Warum schrie er sie an? Warum hörte er nicht auf ihr weh zu tun? Er wollte sie doch eigentlich immer beschützen.
 

Das Mädchen gegenüber ihn kämpfte vergebens mit ihren Tränen. Noch nie hatte Naruto gewagt das auszusprechen. Bis zu diesem Moment hatte er es nicht Wahrnehmen wollen, dass das Mädchen was er einmal geliebt hatte, seine beste Freundin, mit der er geschlafen hatte, seine Halbschwester ist. Er empfand das als völlig absurd.
 

“Du hättest es mir sagen müssen. Doch anstatt es mir zu erzählen hast du dich nicht mehr gemeldet geschweige meine Anrufe beantwortet. Und dann musste ich noch von der Presse erfahren, dass mein Vater sein ganzes Leben ein Doppelleben geführte hatte und du mein Halbbruder bist. Du hast ja keine Ahnung, wie es damals für mich war.”, sagte Sakura jetzt weinend während sie zu Boden sank. Die Tränen hinterließen eine unerträgliches brennen auf ihrer Haut. Niemals wollte sie es aussprechen. Über Naruto kam sie hinweg aber der Gedanke daran, dass ihr Bruder sie entjungfert hatte, ekelte sie an. Damals hatte sie sich stundenlang im Bad eingesperrt und wusch sich solang bis ihre porzellanweiße Haut sich wundrot färbte und das Wasser auf ihrer Haut wie Feuer brannte. Trotzdem fühlte sie sich nie sauber. Sie war verdorben. Sie war schmutzig. Sie war widerlich.
 

Naruto kniete sich langsam vor ihr und versuchte sie anzuschauen. Ihr zierlicher Körper bebte und ihr mit Tränen übersätes Gesicht vergrub sie in ihre schmalen Händen. Sie sah so zerbrichlich aus. Naruto nahm sie in die Arme und drückte ihren kalten Köper fest an seinem. Es brach ihm das Herz sie so zusehen. Er hätte sein Leben dafür gegeben, um das Geschehene rückgängig machen zu können. Er wollte sie nur wieder glücklich sehen.
 

“Es tut mir so Leid.”, sprach er wieder sanft und klar. Man sah beiden das Leiden an.
 

Ab dem Moment als Sakura mit Naruto geschlafen hatte, hatte sie die Kontrolle über ihr Leben verloren. Seit diesem Zeitpunkt wählte sie immer den falschen Weg. Seit diesem Zeitpunkt war sie in einem Teufelskreis von Kummer und Leid gefangen. Seit siesem Zeitpunkt fiel sie von einem schwarzen Loch ins andere.
 

Doch nun hatte das ein Ende.
 

Nur der Schmerz schien nicht zu vergehen. Denn die Ursache dafür lag bei einem anderem Ereignis. Einem Ereignis in naher Vergangenheit mit dem sie noch zu kämpfen hatte. Einem Ereignis, das sie auch bald einholen würde...
 

Ino, Hinata, Shikamaru und Sasuke hatten das Schauspiel von Fenster aus beobachtet. Doch bis auf die Tatsache, dass Naruto und Sakura Halbgeschwister sind, die sich zum "ersten" Mal sahen, tappten sie noch im Dunkeln.
 

Ich habe einmal irgendwo gelesen: Die Wahrheit über die Wahrheit ist: Sie tut weh. Also lügen wir!"

Fairytale Gone Bad

„Hast du Angst?“, erkundigte er sich besorgt.
 

Angst? Wieso sollte sie Angst haben. Sie kannte dieses Spiel nur zu gut und wusste worauf sie sich einließ. Es gab keinen Grund für sie Angst zu haben.
 

Das glaubte sie!
 

Noch ehe sie Luft holen konnte, lag sie in seinen Armen. Ehe sie noch protestieren konnte, versiegelte sein Mund ihre Lippen. Er hielt sie fest an sich gedrückt, dass ihr Körper mit dem seinen verschmelzen schien. Sein Mund war fest, nicht so sehr ungeduldig, aber entschlossen. Die Finger in ihrem Haar vergraben, plünderte er ihren Mund.
 

„Immer noch keine Angst, Ino?“, murmelte er an ihren Lippen.
 

Ihr Atem zitterte. Sie schüttelte den Kopf, ehe sie zu sprechen versuchte. Aber er gab ihr keine Chance. Wieder pressten sich seine Lippen auf die ihren, diesmal mit mehr Leidenschaft. Prickelnde Schauder der Lust rieselten über ihre Haut. Und er schien sie zu spüren, denn seine Finger folgten jedem Schauder mit zielsicherer Genauigkeit, eine Fingerspitze glitt an ihrer Wirbelsäule herab, ein Daumen zeichnete den Rand ihrer Lippen nach, eine Handfläche strich an ihrer Hüfte entlang. Da war kein Gedanke an Widerstand. Sie verzehrte sich nach dem Brennen seiner Lippen, dem Prickeln seiner Berührung. Als sein Mund an ihrem Hals wanderte, legte sie den Kopf in den Nacken, um ihm freien Raum zu lassen. Die feuchte Hitze seiner Zunge auf ihrer Haut jagte ihr eine Gänsehaut nach der anderen über den Rücken, und sie verlor sich in der dunklen Welt der Begierde. Sie sehnte sich nach ihm, sehnte sich danach, seine Wärme zu spüren. Ein Gefühl der Zärtlichkeit überflutete sie. Sie war nicht im Stande, gegen dieses plötzliche Bedürfnis nach Zärtlichkeit anzukämpfen. Sie drückte sich enger an ihn, hob ihm auffordernd die Lippen entgegen. Sie war am Ertrinken, doch das Wasser war so warm, so weich. Ihr Verlangen nach ihm brodelte angenehm träge in ihren Adern und erhitzte sich mit jeder seiner Berührungen. Rückhaltlos überließ sie sich seiner Führung.
 

Sie war verloren. Ino hatte einen großen Fehler begangen, dessen Ausmaß sie noch hart zu spüren bekommen würde. Jetzt war sie wieder alleine. Allein im Regen, allein mit dem Schmerz, allein in der kalten Dunkelheit. Einsam.
 

„Inooo!“, schrie Sakura als sie ihre Zimmergenossin auf einer Bank sitzen sah. Sie rührte sich nicht. Hinata und sie waren in der Bibliothek, als sie auf den Rückweg die Gestalt ihrer Freundin bemerkten. Je mehr sie sich ihr näherten, desto mehr sahen sie Inos Gesicht und merkten, dass irgendetwas mit ihr nicht stimmte. Sie saß geistesabwesend auf der Bank und blickte ins Leere. Weder der kalte Wind noch der starke Regen machten ihr etwas aus. Sie spürte nichts. Sie war wie in Trance. Alles um sie herum war schwarz.
 

„Hey Ino, was ist passiert?“, fragte Hinata besorgt und kniete sich vor ihr nieder. Ihre geröteten Augen zeigten ihr dass sie weinte, doch der Regen verbarg ihre Tränen. „Ino?“, wiederholte Hinata nochmals ruhig. Was war los mit ihr? So hatte Hinata Ino noch nie erlebte.
 

„Ich hab mit ihm geschlafen.“, flüsterte Ino heiser. Ohne ihren Blick ihren Freunden zu zuwenden, ohne sich zu bewegen, sprach sie diese Worte immer und immer wieder. Wie eine Schleife wiederholte sie das Gesprochene.
 

Ohne den Namen zu erwähnen, wussten Sakura und Hinata Bescheid von wem sie sprach. Es gab nur eine Person, die Ino in diesen Zustand versetzen konnte. Es gab nur eine Person, die Ino so sehr liebte. Es gab nur eine Person, die im Stande war ihre Zuneigung so schamlos aus zu nutzen.
 

Sakura wusste genau wie sich Ino fühlte. Jemand hatte ihr den Boden unter den Füßen genommen und jetzt fiel sie tief und immer tiefer in einen dunklen Abgrund ohne Ende. Er hatte sie ohne mit der Wimper zu zucken ihr Herz und ihrer Seele beraubt, um es danach als Fußabtreter zu nutzen. Wie es Ino dabei ging kümmerte ihn nicht. Er war kalt und rücksichtlos. Er hatte sie für seine Spielchen benutzt - für sein Vergnügen. Sie war seine süße Zuflucht. Er war ihr Verderben ...
 

Shikamaru Nara!
 

Angst? Ja, Ino hätte Angst haben sollen. Angst davor ihren Körper, ihr Herz und ihre Seele zu verlieren. Angst sich bedingungslos und unwiderruflich ihrer Liebe hinzugen. Angst fallen gelassen zu werden. Doch diese Einsicht kam zu Spät- viel zu Spät.
 

Ino war in tausend Stücke zerbrochen.
 


 

T.H. White hat mal geschrieben: Vielleicht geben wir alle das Beste unserer Herzen kritiklos denen, die umgekehrt kaum an uns denken.

Rise And Fall

„Hey Hinata, du musst da nicht hin.“ sagte die Rosahaarige ernst. In den letzten vier Monaten, wo sie das Internat ihr zu Hause nennen konnte, kam es des Öfteren vor das Hinata mitten in der Nacht einen Anruf bekam und wie elektrisiert aus dem Zimmer eilte. Anfangs dachte Sakura, sie hätte einen Freund mit dem sie sich heimlich traf. Doch schnell stellte sich heraus, dass es Naruto war, der Nacht für Nacht betrunken von einer Party anrief und die kleine Hyuuga bat, ihn abzuholen. Sakura, die das mit ansah, gefiel das überhaupt nicht. Seit wann war Naruto so ein Partylöwe geworden und betrank sich dermaßen hemmungslos? Seit wann nutzte er die Nettigkeit anderer Leute aus? Seit wann hatte er sich so verändert? Seine ehemals beste Freundin alias ex-Freundin alias Halbschwester verstand die Welt nicht mehr. Der einst so nette, zuvorkommende stets gut gelaunte Junge hatte sich scheinbar in Luft aufgelöst. Übrig blieb nur ein arroganter, dummer, Menschenmanipulierender Playboy, der ohne mit der Wimper zu zucken seine Mitmenschen zu seinem Wohl ausnutzte. Sakura seufzte. Wieso machte sie sich Gedanken über Naruto? Seit ihrem ersten Gespräch gingen sie sich gekonnt aus dem Weg. Sie schauten sich weder an noch redeten sie miteinander. Dieses aneinander vorbei leben, war wohl die beste Lösung für sie beide gewesen.
 

„Ich muss.“ antwortete ihr die dunkelhaarige und schlüpfte schnell in eine Jeans bevor sie aus dem Zimmer floh. Warum verstand sie keiner? Sie hatte keine andere Wahl! Sie musste Naruto abholen. Diese nächtlichen Fahrten waren doch das einzige Band zwischen ihnen. Das einzige Band, was ihm an sie hielt. Ein dünnes, leicht reißendes Band. Wie sollte sie das aufgeben können? Seit sie das Internat besuchte, hatte sie sich in Naruto verguckt. Es war nicht so, dass sie ihn abgöttisch liebte, aber irgendetwas an seinem Wesen faszinierte sie und sie konnte nicht leugnen, dass sie sich von ihm, wie ein Magnet, angezogen fühlte. Obwohl Naruto genau das Gegenteil von ihr darstellte, wollte sie nichts sehnlichster als in seiner Nähe sein. Doch es hatte dem Anschein, dass er das nicht wahr nahm. Es hatte den Anschein, dass sie Luft für ihn war. Nachdem Hinata Naruto einmal betrunken auf einer Party gesehen hatte und ihn danach wieder ins Internat fuhr, tauschten sie ihre Nummern aus. Mit seinem süßesten Lächeln, fragte er sie damals, ob er sie vielleicht auch in Zukunft fahren könnte, wenn es ihm nicht möglich war selbst zu fahren. Natürlich konnte Hinata, das nicht verneinen und so wurde sie zu seinem persönlichen Taxi. Nacht für Nacht rief er sie an. Nacht für Nacht fuhr sie durch die Straßen. Nacht für Nacht suchte sie ihn auf irgendeiner Party. Oft fand sie ihn betrunken in irgendeiner Ecke mit irgendeinem Mädchen rummachend. Auch wenn es ihr unangenehm war, auch wenn es sie verletzte, nie hatte sie nur einen Gedanken daran verschwendet, ihn sitzen zulassen.
 

„Hey Naruto, lass uns losfahren.“ sprach sie zierlich, als sie ihn endlich unter den Mengen fand. Naruto, der ihre Stimme nur wage vernahm, löste sich langsam von dem Mädchen, welches auf seinem Schoss saß. „So- Sorry Süße, ich mu- muss los.“ sagte er etwas undeutlich. Das Sprechen fiel ihm sichtlich schwer. Das Mädchen schaute ihn nur schmollend an. Sie hatte sich wohl mehr von ihm erhofft. Naruto machte keine Anstalten und verließ etwas wackelig die Party. Hin und wieder musste ihn Hinata abstützen, damit er nicht sein Gleichgewicht verlor. Die kleine Hinata war wirklich ein Engel. Er nahm sich vor, dass ihr einmal zu sagen. Es war nicht schwer für ihn zusehen, dass sie sich über beide Ohren in ihn verknallt hatte. Egal, um was er sie bat, ohne zu zögern, ging sie dem nach. Auch wenn Naruto es schamlos ausnutzte, hatte er kein schlechtes Gewissen. Sie hatte ja stets die freie Wahl und konnte jederzeit ablehnen. Er zwang sie zu nichts!
 

Am Auto angekommen, legte sich der Blondschopf auf den Rücksitz. Er hatte es deutlich zu weit getrieben. Alles verschwamm vor seinen Augen. Seit wann hatte er begonnen so viel Alkohol zu trinken? Die Nächte an dem er mal nüchtern im Bett lag, nahmen stetig ab. Langsam verlor er die Kontrolle über sein Handeln. Wie lange noch würde noch sein Körper das mitmachen? „Hina-chan?“ kam es flüsternd aus ihm. „Ja?“ sagte die Fahrerin leicht irritiert. Es kam selten vor, dass er während der Fahrt mit ihr sprach. Allgemein sprach er wenig mit ihr außer er hatte wieder einmal eine Bitte. „Hab ich dir schon einmal gesagt, dass du ein Engel bist.“ sagte er diesmal ein wenig lauter. Die Hyuuga schien verwundert über seine Aussage zu sein und schaute kurz zu ihm herüber bevor sie sich wieder der Straße zuwendete. Naruto hatte sich bisher noch nie bedankt geschweige ihr ein derartiges Kompliment gemacht. „Danke!“ antwortete sie ihm und nahm an, dass es wahrscheinlich nur an seinem hohen Alkoholpegel lag und ermahnte sich innerlich seinen Worten nicht allzu viel Glauben zu schenken. „Weißt du wer noch ein Engel ist?“ sprach Naruto erneut. Verwundert über seinen Gesprächsbedarf, verneinte sie seine Frage. „Sakura! Sakura ist ein wahrer Engel. Sie ist so wunderschön. Sie ist so sanft … Ich liebe sie so sehr.“ sagte der blonde Junge und kämpfte dabei hörbar mit den Tränen. Hinata war leicht verwirrt über seine Worte. Was hatten seine Worte zu bedeuten? „Das ist verständlich, sie ist ja auch deine Halbschwester.“ sagte sie. Das war wohl die einfachste Erklärung. Der junge Mann seufzte hörbar und drückte einen Arm auf seine Augen, um die aufkommenden Tränen zu verbergen. „Verdammt nein! Du verstehst das nicht. Ich liebe Sakura wirklich. Ich liebe die Art und Weise, wie sie immer versucht stolz zu wirken. Ich liebe, wie sie sich auf die Unterlippe beißt, wenn sie konzentriert nachdenkt. Ich liebe es sogar, wenn sie lügt und dabei versucht einen nicht in die Augen zu schauen, weil es ihr dann leichter fällt. Ich liebe sie … wie sie sich anfühlt, wie sie duftet, wie sie schmeckt. Ich liebe sie. Auch wenn ich es nicht darf, ich liebe sie. Mein Herz versteht das einfach nicht …“ erklärte Naruto gequält und konnte seine Tränen nicht zurückhalten. Seit er erfahren hatte, dass seine geliebte Sakura seine Halbschwester ist, betrank er seine Sinne taub. Seit ihm verboten wurde Sakura aufrichtig zu lieben, verfiel er dem Alkohol. Seit sein Herz vor Schmerz schrie, versuchte er es mit Drogen zu betäuben. Wie lange würde sein Körper das alles noch mitmachen? Wie lange würde sein Herz das alles noch mitmachen?
 

Hinata war geschockt über die Worte, die Naruto ihr beichtete. Wusste Sakura von Narutos Gefühlen? Benahmen sie sich deswegen so abweisend ihm gegenüber? Meinte Naruto das ernst? Tausende Fragen schossen ihr durch den Kopf und sie hatte keine einzige plausible Erklärung. Ohne das ihr es bewusst war, verschwamm langsam ihre Sicht und sie spürte eine warme Flüssigkeit über ihre Wagen fließen. Sie weinte. Warum musste sie weinen? Warum taten Narutos Worte ihr so weh? Warum musste Naruto ihr das erzählen? Die ganze Situation kam ihr absurd vor. In was für einem Film befand sie sich gerade? Was für ein verkorkstes Spiel wurde mit ihr getrieben? Hatte das Schicksal denn kein Erbarmen mit ihr? Sie versuchte ihre Gedanken zu ordnen und konzentrierte sich auf die Straße. Jetzt war nicht der Zeitpunkt sich über so etwas den Kopf zu zerbrechen. Sie würde sich früh genug mit diesem Thema auseinandersetzten. Jetzt wollte sie nur schnell wieder in ihr Bett und ihren langersehnten Schlaf nachholen.
 

Am nächsten Morgen standen Sakura und Ino lange vor dem Wecker auf. „Sollen wir Hinata ausschlafen lassen?“ flüsterte die Blonde und schaute besorg zu der dunkelhaarigen, die anscheinend letzte Nacht wieder einmal spät im Bett war. Die Rosahaarige nickte lautlos und beide machten sich so leise, wie möglich, aus dem Staub. Es war fast jede Nacht das Selbe. Naruto betrank sich dumm und dämlich und Hinata trug die Konsequenzen und fuhr die ganze Nacht durch die Straßen. Es war nicht auszuhalten, wie der Blonde das arme Mädchen zu seinen Zwecken ausnutzte. Natürlich wussten ihre Freundinnen, dass die kleine Hyuuga über beide Ohren in den Blonden Chaoten verknallt war, aber das hieß doch nicht, dass sie sich alles von ihm gefallen lassen musste. Sie hatte was Besseres verdient. Doch jegliche Aufklärungsversuche der Mädchen scheiterten. Die Dunkelhaarige wollte nichts von all dem hören und schaltete sobald es um Naruto ging auf taub. Es war hoffnungslos.
 

„Wie geht es dir eigentlich?“ fragte die rosahaarige ihre Freundin, als sie beim Frühstück saßen. Nicht vor allzu langer Zeit, stand das blonde Mädchen noch neben der Spur. Sie hatte die Sache mit Shikamaru nur langsam verdauen können. Sein Spiel mit ihren Gefühlen saß ihr noch tief im Magen und nur schwer konnte sie sich wieder in den Schulalltag einordnen. Sakura kannte nur zu gut dieses Gefühl. Das eine Gefühl, um etwas zu kämpfen, was man nie besitzen konnte. Sich Hoffnungen machen um nur wieder enttäuscht zu werden. Sakura wusste genau, was Ino gerade durchlebte. Sie würde noch lange damit zu kämpfen haben. Sobald sie denkt, sie hätte den Berg von Leid und Kummer erklommen, wird ein neuer Berg sich ihr in den Weg stellen und auch nach diesem Berg wird keine Besserung in Sicht sein. Wann fängt man an sich von dem Kummer loszureißen? Wann lässt man den Schmerz gehen? Noch hatte Sakura darauf keine Antwort.
 

„Ich schaffe das schon irgendwie.“ antwortete Ino ihr tapfer. Was sollte sie denn sonst sagen? Irgendwie schaffte man es immer doch. Ino hätte es besser wissen sollen worauf sie sich eingelassen hatte. Shikamaru war ein Egoist, der nur an seine Bedürfnisse dachte. Ihn gingen die Gefühle seiner Mitmenschen am Allerwertesten vorbei. Das einzige woran er Interesse hatte, war Erfolg. Er strebte Macht und Erfolg an. Seine Ziele waren alles andere als zwischenmenschliche Beziehungen zu führen. Ino war naiv. Sie dachte, sie wäre die Eine. Die Eine, die ihn ändern konnte. Die Eine, für die er sich ändern würde. Sie glaubte wirklich sie wäre die Eine. Und jetzt musste sie bitter am eigenen Leibe erfahren, dass sie Niemand war.
 

Der restliche Vormittag verging ereignislos. Die Schüler verfolgten aufmerksam den Unterricht wobei Sakura bemerkte, dass auch Naruto den morgendlichen Unterricht verpasste. Er war wahrscheinlich noch dabei seinen Rausch auszuschlafen. In letzter Zeit häuften sich seine nächtlichen Ausflüge. Auch wenn Sakura ihm aus dem Weg ging, ließ sie diese Erkenntnis nicht ganz kalt. Er musste aufpassen nicht vom Internat verwiesen zu werden. Wie sie gehörte hatte, war die Direktorin, was Regelverstöße anging, ziemlich streng. Sie seufzte leicht. Es sollte ihr gleichgültig sein, was er mit seinem Leben anstellte.
 

„Ich schau mal nach Hinata.“ sagte Sakura zu Ino, als es zur Mittagspause klingelte. Ino nickte zustimmend, da sie eh noch etwas erledigen musste, kam es ihr ganz gelegen.
 

„Hey Hinata, alles ok?“ fragte das Mädchen besorgt, als sie ihre Freundin gedankenverloren auf dem Bett sitzend sah. Sie wirkte zerbrechlicher und zierlich als sonst, stellte Sakura fest und setzte sich zu ihr. „Hinata, ist etwas passiert?“ versuchte Sakura sie noch einmal anzusprechen. „Sakura, darf ich dich etwas fragen?“ antwortete ihr nun die dunkelhaarige ohne sie dabei anzuschauen. „Natürlich!“ sagte Sakura selbstverständlich. Warum fragte Hinata sie um Erlaubnis? Seit sie am Internat war, hatte sie sich blendend mit ihren Zimmergenossinnen verstanden. Sie wurde herzlich aufgenommen und schnell wurden sie Freundinnen, die mehr als nur ein Zimmer teilten. Hinata konnte sie jederzeit alles fragen. Sakura war immer ehrlich zu ihnen gewesen. Das Internat stellte ihren Neuanfang dar. Hier wollte sie sich nicht mehr hinter Masken verstecken. Hier wollte sie sie selbst sein. Sie wollte ihre Vergangenheit mit all ihren Fehltritten hinter sich lassen und ehrlich zu sich und ihren Mitmenschen sein. Sie spielte nicht mehr Sakura Haruno. Sie war Sakura Haruno.
 

„Erzähl mir von dir und Naruto. Erzähl mir bitte die Wahrheit.“ sagte Hinata zitternd und hatte selbst wohl am größten Angst vor der Wahrheit. Sakura hielt die Luft an, als ihr klar wurde worauf die junge Hyuuga hinaus wollte. Hatte sie nicht gerade noch daran gedacht ihre Vergangenheit hinter sich zu lassen? War das Schicksal denn so fies? Hatte sie denn keine Möglichkeit dem Ganzen aus dem Weg zu gehen? Die rosahaarige Schönheit merkte, wie sich ein Kloß in ihrem Hals bildete und drohte ihr die Luft weg zuschnüren. „Wir wussten es nicht. Wir hatten keine Ahnung. Wir hatten uns einfach verliebt. Aber als wir es erfuhren, haben wir uns nicht mehr gesehen. Wir wussten es wirklich nicht.“ sprach Sakura wie ein Wasserfall und versuchte irgendwie etwas verständliches herauszubringen. Hinata musste sie jetzt wahrscheinlich abstoßend finden. Sie war bestimmt angeekelt von ihr. Tränen flossen über ihre Wangen. Sie hasste sich selber für ihre Vergangenheit. „Sakura, alles ist in Ordnung. Ich glaube dir. Du musst doch nicht weinen.“ sprach Hinata hektisch zu ihrer Freundin. Sie wollte Sakura nicht bloß stellen. Sie hatte nicht geahnt, dass es ihr so nahe ging. Hinata nahm ihre Freundin in den Arm und versuchte sie zu trösten. Sie erzählte ihr von Narutos Worten und seinem Gefühlsausbruch. Nachdem sie Hinatas Geschichte gehört hatte, hat Sakura nochmals versucht ihr alles in Ruhe zu erklären. Sie erzählte zum ersten Mal einem Menschen, die Geschichte, die sie aus allen Bannen geworfen hatte. Sie erzählte, wie ihr Leben aus seinen Fugen geraten war und wie sie versuchte die Trümmer ihres Selbst aufzusammeln. Zum ersten Mal spielte Sakura mit offenen Karten und hoffte, dass sie nicht dafür verurteilt werden würde. Es gibt einen triftigen Grund, warum wir lügen erzählen. Wir belügen unsere Mitmenschen, wir belügen uns selbst. Wir bauen uns einen Käfig aus diesen unzähligen Lügen. Einen Käfig, der uns schützen soll. Einen Käfig, der uns unantastbar machen soll. Einen Käfig, der uns von der Wahrheit fernhalten soll. Denn jeder weiß, die Wahrheit tut weh … deswegen lügen wir.
 

„Saku-chan, das hätte jeden von uns passieren können.“ sagte die junge Hyuuga mit ihrer sanften Stimme. Auch wenn Sakuras Geschichte alles andere als wahr klang, konnte die dunkelhaarige sie verstehen. Manchmal geht das Schicksal Wege, die für einen Selbst unverständlich sind. Doch genau diese Wege machen uns zu den Menschen, die wir heute bzw. in Zukunft sind. Diese Wege bilden unseren Charakter. Und auch wenn Sakura und Naruto auf ihre Vergangenheit verzichten könnten, war es trotzdem ein Teil von ihnen. „Hey, lass uns zum Unterricht.“ forderte Hinata lächelnd ihre Freundin auf. Es werden noch viele Augenblicke kommen, wo sie sich ihrer Vergangenheit stellen müssen. Augenblicke, die in ferner Zukunft liegen und Augenblicke, die schon an die Tür klopften. Diese Erfahrung würde Sakura schon bald machen müssen …
 

„Fehlt Sasuke schon wieder?“ fragte Sakura neugierig, als sie sich im Klassenraum umschaute. Alle Schüler befanden sich schon seit geraumer Zeit auf ihren Plätzen. Ihr neuer Lehrer hatte es wohl nicht so mit der Pünktlichkeit. Heute war der erste Tag in diesem Schuljahr in dem europäische Literatur stattfand. Würde man der Direktorin Glauben schenken, grenzte es an einem Wunder das sie einen geeigneten Lehrer fand. „Ich habe gehört, dass Sasuke sich eine Grippe eingefangen hat und deswegen die letzten Tage fehlt.“ seufzte Ino sittlich genervt, dass der Unterricht immer noch nicht begonnen hat. „Oh …“ kam es nur von ihrer Freundin. Man konnte die Enttäuschung über diese Tatsache nur schwer überhören. „Denk erst gar nicht dran!“ schimpfte die Blonde Sakura ermahnend an. „Was?“ antwortete sie etwas unbeholfen. „Du hast Jemand besseren verdient. Uchiha ist ein mieser Herzensbrecher. Er hält es mit keiner länger als eine Woche aus.“ sprach Ino scheinbar aus eigener Erfahrung. Es war nichts Neues für die rosahaarige Schönheit. Schon seit sie das Internat besuchte, sprang er ihr ins Auge. Es grenzte ja auch fast am Unmöglichen ihn zu übersehen. Sasuke Uchiha war wohl der Inbegriff eines jeden Mädchentraums. Es war hoffnungslos sich seiner Anziehungskraft zu wiedersetzten. Doch etwas an ihm störte Sakura. Die Art und Weise wie er sprach oder auch seine Freundinnen behandelte, hatte etwas Herablassendes. Nichts und Niemand schien gut genug für ihn zu sein. Schon allein diese Tatsache reichte Sakura aus sich niemals auf ihn einzulassen. „Tzz … Ich würde NIE etwas mit so einem anfangen.“ sagte sie entschlossen und war selbst schon fast über ihren Ton verwundert.
 

Nie … Wie oft im Laufe ihres Lebens hatte sie dieses Wort schon eigentlich gesagt und wie oft hatte sie sich eigentlich daran gehalten? Ich will dich nie wieder sehen, ich werde dir nie verzeihen … Nicht vor allzu langer Zeit hatte Sakura diese Worte ausgesprochen. Sie hatte sie mit genau so großer Überzeugung gesagt, wie sie eben Ino geantwortet hatte. „Guten Tag, mein Name ist Kakashi Hatake und ich bin euer neuer Lehrer.“ sagte eine männliche Stimme am Lehrerpult. Und noch bevor Sakura aufschaute, verkrampfte sich jeder Muskel ihres Körpers. Noch bevor sie den Anblick ihres neuen Lehrers erfasste, begann ihr Herz auszusetzen. Noch bevor er sie wahrnehmen konnte, wusste Sakura, dass sie nicht lebend hier heraus kam.
 

Irgendjemand hatte einmal gesagt: Wer vor seiner Vergangenheit flieht, verliert immer das Rennen.

Almost Lover

Es war spät in der Nacht, als ein blondes, junges Mädchen an einer Brücke an der Seine wartete. Gedankenverloren schaute sie auf den Fluss hinab. In wenigen Minuten würde sich ihr Leben grundlegend verändern. Doch in welche Richtung, dass wusste sie zu dem Zeitpunkt noch nicht. Schon lange aber hatte sie auf diesen Augenblick gewartet. An dieser Brücke sollte sich ihr Schicksal entscheiden. Ihre Zukunft hing an einem seidenen Faden, der von einer Person abhing. So betete sie in die Dunkelheit zu allen Göttern aller Religionen, dass ihr Schicksal doch endlich einmal zu ihrem Gunsten entscheiden möge.
 

Nur langsam näherte sich ein Mann der Brücke. Schon vom Weiten sah er, das junge Mädchen, was verträumt auf den Fluss blickte. Sogar das trübe Mondlicht konnte ihrer Schönheit nichts nehmen. Ganz im Gegenteil sie sah noch bezaubernder aus als sonst. Es war nicht so, als hätte er noch nie zuvor eine schönere Frau gesehen, doch etwas an diesem Mädchen faszinierte jeden ihrer Betrachter. Es war unmöglich zu sagen, ob es an ihren grünen, leuchtenden Augen, in den man sich stundenlang verirren konnte, lag oder an ihren vollen, rosa-farbenden Lippen, die einen dazu verführten sie zu küssen oder an ihrer zarten, blassen Haut, die weiches Porzellan glich. Wahrscheinlich waren all diese Faktoren zusammen der Grund, warum sie ihre Mitmenschen in ihren Bann zog. Ihr Anblick glich einem Fluch, der niemanden verschonen ließ.
 

„Sakura!“ rief eine männliche Stimme nach ihr und das blonde Mädchen drehte sich in die Richtung in der sie die Stimmer vernahm. Durch das schwache Mondlicht konnte sie nur schwer sein Gesicht erkennen, doch das war gar nicht nötig. Sie wusste genau, wer nach ihr gerufen hatte. Sie wusste genau, wer gerade auf sie zu kam und ihr Herz sprang augenblicklich aus ihrer Brust. „Hey!“ rief sie mit ihrer lieblichen Stimme und lief zu ihm rüber. Sie schenkte ihren gegenüber ihr schönstes Lächeln und streifte leicht mit ihrem Handrücken über seine linke Wange.
 

„Sakura …“ sprach er erneut etwas hart und nahm ihre Hand von seiner Wange. Er wendete seinen Blick ab und seufzte. Wie sollte er es ihr nur erklären? Wie konnte er ihr in die Augen schauen ohne sich darin zu verlieren? Sie trug keine Schuld an seine Schwäche, doch trotzdem verfluchte er sie innerlich für ihr Wesen.
 

Ohne ein weiteres Wort zu sagen, wusste Sakura, dass er es nicht getan hatte. „Sag etwas …“ befahl sie ihm wütend, als er immer noch ihren Blick auswich. Sie wollte es von ihm hören. Sie wollte von ihm hören, dass er zu feige gewesen war. Sie wollte von ihm hören, warum er es nicht durchgezogen hatte, wobei er ihr es doch immer wieder versprochen hatte. Doch ihr gegenüber schwieg. Ihm fehlten die Worte. Wie sollte er dem Mädchen, das sein Herz im Winde eroberte, erklären, dass er seine Frau nicht für sie verlassen würde? Wie sollte er ihr nur erklären, dass man im Leben nicht immer seinem Herzen folgen kann? Sollte er ihr sagen, dass ihre Liebe ein Fehler war, dass sie ein Fehler war?
 

„Sag etwas … ich … ich bin dabei dich aufzugeben.“ sprach das blonde Mädchen erneut. Die Wut aus ihrer Stimme war vollkommen verstummt, nur noch ein gequältes Flüstern bekam sie zustande. Doch ihr gegenüber schwieg immer noch. Er brachte es nicht übers Herz, ihr derartiges zu sagen. Er brachte es einfach nicht übers Herz, sie noch mehr zu verletzen. Sie war das schönste und intelligenteste und liebevollste Mädchen, das ihm je begegnet ist. Ohne jegliche Vorwarnung, wie ein Wirbelwind, eroberte sie sein Herz. Wie konnte er dieses Mädchen jetzt nun verletzten?
 

„VERSCHWINDE! Ich will dich NIE wieder sehen!“ schrie sie ihn plötzlich an und konnte ihre Tränen nicht mehr zurückhalten. Sie wäre ihm überall hin gefolgt. Er war der Einzige, den sie wirklich liebte. Ohne ein Zögern wendete das hübsche Mädchen sich ab. Sie hatte doch gewusst, dass er ihr das Herz brechen würde. Tief in ihrem Innern hatte sie es doch voraus gesehen. Tief in ihrem Innern kannte sie schon immer seine Entscheidung. Warum tat ihr alles dann so weh? Warum fühlte sie sich dann so klein? „Ich werde dir NIE verzeihen“ sprach sie mit ganzer Entschlossenheit und rannte in die Dunkelheit. Sie rannte so schnell sie konnte, ziellos, solange ihre Beine sie trugen. Sie rannte und rannte bist sie irgendwann stolperte und fiel.
 

Stille nahm den Raum ein. Alle Schüler saßen leise auf ihren Plätzen und blickten erwartungsvoll nach vorne. Eine Stimme durchbrach die Stille. Eine Stimme, die Sakura nur zu gut kannte. Eine Stimme, die sie jede Nacht in ihren Träumen heimsuchte. Zusammengekauert saß die hübsche, rosahaarige auf ihren Platz und wagte es nicht den Kopf anzuheben. Sie wagte es nicht in das Gesicht des Redners zu schauen. Sie wagte es nicht sich zu bewegen. Warum war er hier? Wieso genau an dieser Schule?
 

Nacheinander standen die Schüler auf und stellten sich ihren neuen Lehrer vor. Nur wage hörte Sakura ihre Stimmen. Erst als ihre Freundin sie anfing zu stupsen, bemerkte sie, dass sie an der Reihe war. „Mein Name ist Sakura Haruno.“ schaute sie ihren Lehrer in die Augen, nachdem sie aufgestanden war. An seinem Blick konnte sie sehen, dass er ebenfalls schockiert war, sie hier anzutreffen. Ein Herzschlag verging bevor sie sich wieder hinsetzte. Die restliche Stunde traute sich Sakura nicht mehr aufzugucken. Verängstigt schaute sie starr auf ihren Tisch und bekam kaum etwas vom Unterricht mit. Auch als sie das langersehnte Klingeln hörte, rührte sie sich nicht von ihrem Platz. „Hey Sakura, die Stunde ist vorbei.“ hörte sie die Stimme ihrer Blonden Freundin sagen. „Geht schon einmal vor. Ich komme gleich nach.“ sprach sie lieblich und wartete bis alle das Klassenzimmer verlassen hatten. Sie durfte auf keinen Fall die Nerven verlieren.
 

„Was machst du hier?“ kam es aus ihr raus, als sie und Kakashi alleine waren. „Sakura, ich wusste nicht ...“ sprach er verwirrt. Wütend schlug Sakura ihre Hände auf sein Lehrerpult. „VERSCHWINDE! Ich bitte dich, geh wieder. Bitte!“ flehte sie ihn fast schon weinerlich an und hasste sich im selben Moment dafür, dass sie so schwach klang. Er hob seine Hand und fuhr ihr mit den Fingern durch die Haare. Sie war noch hübscher als in seinen Erinnerungen. „Das rosa passt zu dir.“ flüsterte er ihr sanft zu und betrachtete ihre längeren Haare und die neue außergewöhnliche Farbe. Warum war es so schwer für ihn dieses Mädchen gehen zu lassen? Warum konnte er sich nicht in ihrer Nähe beherrschen? „229! Komm heute Nacht, dann können wir in Ruhe reden.“ sagte er bevor er das Klassenzimmer verließ. Hier war nicht der richtige Ort für sie zu reden. Sie mussten diese Sache schnell in den Griff bekommen sonst würde ihnen noch ein Skandal drohen.
 

Schon seit Stunden lag Sakura wach im Bett. Es war grad 02:00 Uhr in der Nacht und sie konnte sich immer noch nicht entscheiden, ob sie zu ihm gehen sollte. Warum musste er ausgerechnet hier eine Stelle annehmen? Warum war ihr Schicksal so mieser Verräter? Erst die Sache mit Naruto und jetzt auch noch Kakashi. Warum meinten die Götter es nur so schlecht mit ihr? Natürlich hatte sie im Leben mehr Privilegien genossen dürfen, als manch ein anderer Mensch sich erträumte, doch auch dies hatte seinen Preis. Schon seit ihrer frühsten Kindheit hatte sie gelernt ihre eigenen Bedürfnisse zurückzustellen. Sie hatte gelernt, dass man Opfer bringen musste, um zu dieser Gesellschaft, in der ihre Familie verkehrte, dazuzugehören. Sie war dankbar mit so viel Anerkennung und Macht gesegnet sein zu dürfen, da ihr stets alle Türen dieser Welt offen standen. Doch sogleich sie dieses Glück genießen durfte, sah sie es als einen Fluch. Ein Fluch, der sie seit langen zu zerstören drohte. Wäre sie kein Teil dieser Gesellschaft, so hätte sich ihr Vater, wie ein normaler Mann, von ihrer Mutter getrennt, anstatt des Ansehens wegen lieber ein Doppelleben zu führen. So wäre es nie dazu gekommen, dass sie mit ihrem Halbbruder geschlafen hätte. Wäre sie kein Teil dieser Gesellschaft, würde sie weiterhin mit Kakashi zusammen sein können, ohne zu fürchten von der Presse zerfetzt zu werden, wenn ihre Beziehung ans Licht käme. Doch sie wurde in diese Gesellschaft, in der dein Name mehr Wert war als deine Taten, hineingeboren. Sie hatte nicht das Recht nach Lust und Laune zu tun, wonach sich ihr kleines Herz sehnte. Sakura musste Kakashi dazu bringen hier zu verschwinden, sie musste ihn zum gehen zwingen. Sie hatte einfach nicht die Kraft gegen ihre Gefühle anzukämpfen. Sie hatte nicht diese Selbstbeherrschung, um sich von ihm auf Dauer fernzuhalten. Nur seinetwegen hatte sie Paris verlassen und ihr Leben hinter sich gelassen. Er durfte ihr diesen Neuanfang nicht nehmen! Entschlossen richtete sich die rosahaarige auf und begab sich auf den Weg zum Zimmer 229. Wie hätte sie ahnen können, dass diese Entscheidung ihr Verhängnis sein würde?
 

„Das kann ich nicht, Sakura. Dieser Job ist eine einmalige Gelegenheit für meine Karriere. Bitte versteh das.“ sprach ihr gegenüber geduldig. Seit fünfzehn Minuten lief ihr Gespräch schon und es schien kein Ende zu nehmen. Es schien, als ob sie aneinander vorbei redeten. Keiner von beiden wollte sich geschlagen geben. Keiner von beiden war bereit dieses Leben aufzugeben. Sakura seufzte, es hatte keinen Sinn mit ihm weiter zu reden. Kakashi würde diese Chance nicht aufgeben. „Sakura?“ Sie schaute zu ihm herüber, wie er da auf seinen Bett saß und sie besorgt anschaute. Er hatte sie schon damals immer mit diesem besorgten Blick angeschaut. Wie sollte sie es schaffen sich von ihm fernzuhalten, wo doch alles in ihr sich nach seiner Nähe sehnte? Sah er nicht, wie sehr sie darunter litt? Gedankenverloren sahen sie sich noch eine Weile an. Unfreiwillig entstand eine fühlbare Stille, so als ob sie beide augenblicklich mit dem atmen aufgehört hätten. Man konnte jedes Geräusch überdeutlich hören. Sakura antwortete nicht … Sie ging auf ihn zu, kniete sich vor ihm nieder und nahm sein Gesicht in ihre Hände. Langsam näherte sich ihr Mund seinen Lippen und sie küsste ihn. Es war ein langer Kuss. Überfordert mit der Situation hielt Kakashi still. Sie öffnete leicht seine Lippen und stieß ihre Zunge in seinen Mund. Zärtlich glitten ihre Hände über seinen Körper. Sie brauchte ihn, sie hatte sich zu lange schon danach gesehnt. Er spürte ihr Verlangen an ihrem ganzen Körper. All die schrecklichen Monate, in denen er gewünscht hatte, dass dieses Mädchen wieder in sein Leben trat und ihn umarmen würde, damit er endlich wieder ihre Wärme spüren könnte, waren wie weggeblasen. Sakura’s lebendige Erscheinung ließ ihn jegliche Vernunft vergessen. Vernunft? Wie vom Blitz getroffen, drückte er das hübsche Mädchen von sich. „Geh … Bitte, verschwinde!“ sagte er noch ganz außer Atem und wunderte sich selbst über seinen harten Ton. Wie schaffte dieses Mädchen ihn immer so aus der Fassung zu bringen?
 

Ohne ein Wort zu sagen, rannte Sakura aus dem Zimmer. Sie wusste nicht warum, doch sein Ton hatte ihr Angst eingejagt. Sie hatte die Kontrolle verloren. Wie konnte das passieren? Anscheinend hatte sie einen Selbstzerstörungstrieb und lief in jedes offene Messer hinein. Wütend auf sich selber lief sie blind über die große Wiese wieder zu den Schlafsälen der Schüler, als sie plötzlich gegen etwas Hartes lief und auf den Boden landete.
 

„Pass doch auf!“ sprach eine kühle, männliche Stimme. Sakura musste zweimal hinschauen um zu erkennen, um wen es sich da handelte. Noch ganz außer Atem von ihrer nächtlichen Verabredung und ihrem Sprint schaute sie in seine dunklen Augen. Sie war noch viel zu durcheinander um ein Wort geschweige einen vernünftigen Satz auf die Reihe zu bekommen. Der junge Mann schaute sie verwundert an. Warum stand sie nicht auf? Hatte sie sich beim Zusammenstoß verletzt? Er kniete sich runter zu ihr um sie genauer betrachten zu können. Auch wenn es dunkel war, konnte er erkennen, dass ihre Wangen dunkelrot glühten. Sie atmete, wie verrückt, als ob es ihr an Sauerstoff mangelte. Was hatte sie um diese Uhrzeit hier verloren?
 

Sakura konnte sich nicht beruhigen. Jegliche versuche ihre Atmung zu kontrollieren, scheiterten. Er blickte mit seinen dunklen Augen und unglaublich langen Wimpern zu ihr herüber. Ohne den Blick von ihm zu wenden, beugte sie sich zu ihm und hauchte ihn einen federleichten Kuss auf die Lippen. Als sie sich nur langsam von seinen Lippen löste, stöhnte sie gedämpft. Sie konnte ihre chaotischen Gefühle einfach nicht mehr zähmen. Ihr Körper schien ihr nicht mehr zu gehorchen. Was war nur in sie gefahren, dass sie plötzlich das Bedürfnis verspürte Sasuke Uchiha zu küssen?
 

Sichtlich verwirrt über ihren plötzlichen Kuss hielt Sasuke kurz den Atem an. Hatte er womöglich etwas verpasst? Aus irgendeinem undefinierbaren Grund erregte ihn diese Spontanität und bevor es ihm bewusst war, ließ er zärtlich seine Finger über ihrer glühenden Wange zu ihrem Kinn gleiten. Ihre Haut war so unglaublich weich. Am liebsten hätte er seine Augen geschlossen, doch ihre grünen Augen hypnotisierten ihn. Leicht zog er ihr Gesicht erneut zu sich und wie schon zuvor berührten sich ihre Lippen, doch diesmal mit mehr Leidenschaft. Sein Kuss war fordernd, seine Zunge und seine Lippen spielten mit ihren. Ihre Zähne bissen auf seine Unterlippe. Wie konnte diese Mädchen es schaffen ihn so schnell um den Verstand zu bringen? Jede ihrer Bewegungen erregte ihn aufs Neue. Er legte die Arme um sie, drückte sie gegen seinen Körper und glitt mit ihr langsam zu Boden. Als er sie an sich drückte, spürte sie deutlich seine Erektion. Erneut entlockte er ihr ein gedämpftes Stöhnen. Sie spürte das Ziehen in ihrem Unterleib und wie feucht sie war. Sie brauchte ihn jetzt. Spielerisch befreiten sie sich aus ihren Klamotten. Seine Hände umkreisten ihre Brust und er spürte, wie sie unter seiner Hand anschwollen und ihre Nippel sich verhärteten. Er stöhnte vor Lust und stütze sich ein wenig ab, so dass er nun einen besseren Blick auf ihren Körper hatte. Noch nie hatte es eine Frau geschafft ihn so schnell um den Finger zu wickeln. „Zieh die Knie an.“ befahl er ihr und sie gehorchte. Keine Sekunde länger konnte er sich zurück halten. Und mit einem Ruck drang er in ihr ein und bewegte sich ohne eine Pause zu machen. Ungeduldig wölbte sie ihre Hüften ihm entgegen. Sie stöhnte und er stoß immer weiter in sie hinein, immer schneller, erbarmungslos. Zitternd drückte sie sich noch fester gegen ihn. „Bitte!“ flehte sie ihn an. Auf ihre Bitte packte er sie an die Hüften und stoß fester in sie hinein. Ihre Augen funkelten und sie fing an leise zu stöhnen. Er dämpfte ihr Stöhnen mit einem leidenschaftlichen Kuss und sie zersprang in tausend kleine Teile, als sie zusammen zum Höhepunkt kamen.
 

Während sie versuchte ihre Atmung und ihren Herzschlag unter Kontrolle zubringen, zog sie sich wieder an. „Bitte behalte es für dich.“ sagte sie ruhig und rannte wieder in Richtung Schlafsäle.
 


 

Plato hatte einmal gesagt: Es gibt drei verschiedene Gründe für menschliches Handeln: Sehnsucht, Gefühle und Wissen.

Fighter

Die ganze Nacht bekam Sakura kein Auge mehr zu. Was war nur bloß in sie gefahren? Innerhalb kürzester Zeit hatte sie es wieder einmal geschafft ihr Leben auf den Kopf zu stellen. Warum fiel sie immer wieder in ihr altes Schema zurück? Sie hatte doch versucht endlich erwachsen zu werden und Verantwortung zu übernehmen. Diese Aneinanderreihungen von Katastrophen sollten doch ihr Ende finden. Warum musste Kakashi ausgerechnet hier auftauchen? Sah er nicht, wie ihr Herz schmerzte? Sah er nicht, wie sie sich in diesem Schmerz verlor? Sah er nicht, diese Leere, die er in ihr hinterließ? Nur um diese Leere zu füllen, hatte sie mit Sasuke geschlafen. Nur um den Schmerz der Zurückweisung zu lindern, hatte sie den Schwarzhaarigen ausgenutzt. Sie war das aller Letzte. Wie konnte sie nur so tief sinken?
 

„Hey Sakura, ist alles okay?“ sprach ihre Blonde Zimmergenossin besorgt, als sie sah, wie das Mädchen schon seit geraumer Zeit gedankenverloren in den Spiegel schaute. „Tut mir leid, hast du etwas gesagt?“ lächelte sie ihre Freundin zaghaft an. Sie sollte sich lieber zusammenreißen bevor jemand Verdacht schöpfte. Sakura wollte ihre Freundinnen nicht anlügen, doch sie war noch lange nicht bereit dafür, um darüber zu reden. Sie musste erst selbst einen klaren Kopf bekommen und überlegen, wie sie diese Sache am besten zu handhaben hatte. „Ich habe gefragt, ob alles okay ist? Du siehst irgendwie blass aus.“ wiederholte Ino und Sakura musste feststellen, dass ihre Freundin recht hatte. Irgendwie gab sie ein armseliges Bild neben der Blonden Schönheit ab, die ihr in letzter Zeit sogar noch schöner erschien. „Ich habe die Nacht kaum geschlafen und irgendwie fühl ich mich auch nicht so toll.“ sagte die Rosahaarige wahrheitsgemäß. Am liebsten würde sie sich wieder ins Bett verkriechen und sich vor der ganzen Welt verstecken. „Vielleicht solltest du einmal zur Schulärztin. Ich glaube du hast ein bisschen Fieber.“ informierte Ino sie bevor sie ihre Hand wieder von Sakura‘s Stirn nahm. „Ach, das wird schon wieder. Warum bist du eigentlich in letzter Zeit so munter?“ versuchte die Rosahaarige das Thema zu wechseln. Nicht dass sie sich sonst nicht über das Wohlbefinden ihrer Freundin informiert hätte, doch jetzt kam es ihr umso gelegener. „Findest du wirklich? Hmmm … liegt bestimmt am regelmäßigen Sex. Solltest auch einmal probieren.“ zwinkerte die Blonde ihrer Freundin keck zu und merkte nicht, wie Sakura schwer schlucken musste. Zum Glück war das Gespräch für Ino damit beendet. Natürlich machte ihre Bemerkung Sakura neugierig, doch jetzt war sie definitiv nicht in der Verfassung sich mit Ino über ihr Sexleben auszutauschen. Oh man, sie hoffte inständig, dass Sasuke ihre nächtliche Begegnung nicht rum posaunte.
 

„In diesem Halbjahr erwartet sie ein Schnellkurs durch die europäische Literatur. Ich führe sie durch die Epochen und Strömungen, Koryphäen und Meilensteine, dominierenden Nationalliteraturen und Gattungen, vom antiken Erbe bis in die Gegenwart. Wir werden in diesem Halbjahr keine spezielle Vertiefung angehen. Sie müssen sich erst ein Grundwissen aneignen bevor wir uns an die Werke wagen können.“ informierte Kakashi seine Schüler. Nachdem Kakashi seine Schulzeit in Japan beendet hatte, verließ er das Land um in England Literatur zu studieren. Besonders die europäische Literatur hatte ihn schon immer begeistert. Mit dem Diplom in der Tasche bereiste er erst einmal Europa bis es ihm schlussendlich in Frankreich festhielt. Nun nach all den Jahren kehrte er in seine Heimat zurück, um sich niederzulassen. Auch wenn es ihm mehr als unangenehm war, konnte er seinen Job nicht für Sakura aufgeben. An keiner anderen Schule würde er die Möglichkeit bekommen seinen Traum vom Lehren zu verwirklichen.
 

„Psssst Sakura!“ flüsterte ihr eine weibliche Stimme zu, die die Rosahaarige gerade nicht genau zuordnen konnte. Es hörte sich nach Ino an, doch die Stimme war so leise, dass sie sich unsicher war. Ohne die kleinste Bewegung starrte Sakura weiterhin nach vorne. Sie wusste nicht warum, doch sie befürchtete bei der kleinsten Bewegung umzukippen. „Sensei, ich glaube Sakura geht es nicht gut.“ hörte sie Ino’s Stimme diesmal laut sagen. Wenn sie nur halb so schlecht aussah, wie sie sich gerade fühlte, würde sie wahrscheinlich im Moment ein jämmerliches Bild abgeben. „Alles ok? Willst du vielleicht kurz einmal zur Schulärztin?“ fragte Kakashi besorgt und stellte sich rechts von ihr. Sakura nickte. „Ich begleite sie!“ rief eine männliche Stimme und im nächsten Augenblick tauchte Naruto links von ihr auf. Warum musste er ausgerechnet heute wieder am Unterricht teilnehmen? Langsam versuchte das hübsche Mädchen aufzustehen, doch wie befürchtet gaben ihr ihre Beine nicht den nötigen Halt und unfreiwillig kam sie ins Taumeln. „Pass auf!“ hörte sie Kakashi noch sagen bevor er sie stützte. Um ihr Gleichgewicht wiederherzustellen, machte Naruto es ihm auf der anderen Seite gleich. „Fasst mich nicht an!“ löste sie sich wütend von den Beiden Männern. Das Letzte was sie jetzt gebrauchen konnte, waren Kakashi und Naruto gleichzeitig. „Ich schaffe das schon alleine.“ sagte sie noch kurz bevor sie sich eilig durch die Ränge drängelte um zur Tür zu gelangen. Sie wollte nur so schnell wie möglich hier raus solange ihre Beine sie noch trugen. Doch als sie gerade die Türklinke runter drücken wollte, verlor sie jeglichen Halt und brach ohne Vorwarnung zusammen.
 

Was heißt schon stark sein? Tagtäglich versuchen wir in jeder Lebenslage Stärke zu beweisen, da uns von klein auf gelehrt wurde, dass nur die Starken überleben. Wer etwas im Leben erreichen will, darf keine Schwächen zeigen. Aber ist Schwäche zeigen denn so falsch? Ist es denn kein Zeichen der Stärke auch manch einmal Schwäche zeigen zu können? Schwachsein gehört doch zum Starksein dazu. Würden wir Schwäche nicht kennen, wie sollten wir dann Stärke erkennen?
 

„Hey, bist du wieder wach?“ sprach der ältere Mann sie an und streifte ihr eine Strähne aus dem Gesicht. „Mein Kopf…“ stöhnte die Rosahaarige und legte sich eine Hand auf die Stirn. Sie fühlte sich wie ein Stück Elend. „Du hast das Bewusstsein verloren und dir den Kopf leicht auf den Boden angeschlagen. Shizune hat dich untersucht, du hast dir wahrscheinlich eine Grippe eingefangen. Nichts Ernstzunehmendes.“ lächelte Kakashi sie freundlich an. „Jetzt, wo du wach bist, kann ich ja wieder gehen. Shizune ist gerade dabei dir Medikament zu holen. Nimm etwas bitte gegen das Fieber und ruh dich die nächsten Tage bisschen aus.“ versuchte er sachlich zu bleiben. „Kannst du bitte noch hier bleiben?“ sprach Sakura leise und wollte ihn am Gehen hindern. Solange er bei ihr war, ging es ihr gut. Solange sie nur seine Nähe spürte, machte ihr keine Krankheit dieser Welt etwas aus. Sie brauchte nur ihn! „Sakura … das geht nicht! Tut mir leid.“ antwortete er und schaute kurz nochmal wehmütig in ihr hübsches, blasses Gesicht bevor er das Krankenzimmer verließ. Er hasste sich dafür, dass er sie jetzt alleine lassen musste. Doch jede Sekunde, die er bei ihr verbrachte, ließ ihn an seine Entscheidung zweifeln. Jede Sekunde kämpfte er mit sich selbst, um sich nicht seinen Sehnsüchten hinzugeben. Er konnte einfach nicht für sie da sein. Sein Wille war dafür viel zu schwach.
 

Wütend auf sich selber und Kakashi nahm sie ihr Handy zur Hand und durchsuchte im Netzwerk des Internats nach einem bestimmten Kontakt. Ohne dass sie gegenseitig Nummern austauschen mussten, waren alle Schüler und Lehrer durch dieses Netzwerk verbunden und konnten sich jederzeit, solange sie sich auf dem Internatsgelände befanden, erreichen.
 

Wo bist du?
 

In meinem Zimmer. Warum?
 

Alleine?
 

Ja!
 

Bin gleich bei dir. Warte!
 

Ohne eine weitere Antwort abzuwarten, hüpfte Sakura aus dem Bett und rannte los. Sie ignorierte ihre wackligen Beine und stürmte aus dem Krankenzimmer. „Hey, du sollst dich ausruhen“ rief ihr Shizune auf den Gang noch nach, doch das ignorierte sie gekonnt. Sie würde sich später noch bei ihr entschuldigen. Doch nun musste sie erst einmal hier weg. Ihr Herz schmerzte so sehr, dass sogar das Atmen ihr Schmerzen bereitete. Wie konnte ein einzelner Mensch sie so sehr leiden lassen? Kakashi hatte anscheinend gar keine Probleme Sakura hinter sich zulassen. Warum fiel es ihr dann so schwer? Liebte er sie denn gar nicht mehr? Sie musste ihn endlich vergessen. Sie musste ihr Leben endlich auf die Reihe bekommen … Und dazu musste sie endlich den ersten Schritt wagen.
 

Zögerlich klopfte sie an die Tür und hoffte dass sie niemand im Gang entdeckte. „Hey, kann ich rein kommen?“ begrüßte sie ihren Gegenüber, nachdem er die Tür öffnete. Er ging einen Schritt zurück und ließ sie herein. „Kann ich dir irgendwie helfen?“ sagte der Schwarzhaarige leicht genervt und setzte sich auf sein Bett. Hatte er Sakura womöglich falsch eingeschätzt und sie war doch eine von diesen Klammeraffen, die nach einem Mal Sex denken, man wär mit ihnen zusammen? „Du schuldest mir etwas?“ Durchbrach sie die Stille und versuchte selbstsicher zu klingen. Wenn das klappen sollte, dann musste sie schon eine Schippe mehr drauf legen. „Träum weiter, warum sollte ich dir etwas schulden?“ Das Mädchen hatte doch nicht alle Tassen mehr im Schrank. „Du hast mich angesteckt und jetzt habe ich dank dir mit einer Grippe zu kämpfen.“ sprach die Rosahaarige ruhig und knöpfte sich ihre Bluse auf. „Deswegen schuldest du mir eine Wiedergutmachung.“ fuhr sie fort und setzte sich auf dem Boden vor den Schwarzhaarigen. „Wenn ich mich so recht erinnere, warst du doch die, die mich zuerst geküsst hat.“ Jetzt war sich Sasuke sicher, Sakura hatte definitiv nicht mehr alle Tassen im Schrank. Doch das war ihm diesem Augenblick vollkommen egal solange er seinen Spaß an ihren Spielchen hatte. „Das ist nicht von Bedeutung. Also willst du es wieder gut machen?“ hauchte sie verführerisch an seine Lippen. „Was hattest du denn so im Sinn?“ fragte er zurück ohne einen Zentimeter von ihr zu weichen. Ohne sich große Mühe zu machen darauf zu antworten, zog Sakura den Uchiha zu sich und drückte ihn einen leidenschaftlichen Kuss auf. Genießerisch erwiderte Sasuke den Kuss und zog sie mit sich ins Bett.
 

„Schlafmütze, steh auf!“ rief eine männliche Stimme, die gerade das Zimmer betrat. Reflexartig drückte der Schwarzhaarige das Mädchen von sich. „Naruto …“ sprach das Mädchen mit glühenden Wangen und versuchte sich ihre Bluse schnell zu zuknöpfen. Perplex schaute der Blonde die Beiden an bevor seine Wut überkochte. „Du Bastard!“ schrie Naruto und im nächsten Moment zog er Sasuke vom Bett, um ihn aus dem Zimmer zu schleifen. „Beruhigt dich einmal.“ Versuchte der Schwarzhaarige auf ihn einzureden. „Halt die Fresse, du Bastard. Du hattest mir versprochen dich von ihr fernzuhalten!“ schrie der Blonde erneut und schlug seinen Freund ins Gesicht. Gleich zu Beginn hatte er seine Freunde gebeten sich von seiner Schwester fernzuhalten. Er wusste, dass wenn Sakura nicht bei drei auf dem Baum ist, einer von deinen Zimmergenossen sie flachlegen würde. „Übertreib nicht mit deinem Bruderkomplex.“ kam es nun wütend vom Schwarzhaarigen, als er den Blonden von sich schubste. „Du Arschloch!“ schlug Naruto wieder auf ihn zu. Doch diesmal ließ sich Sasuke nicht ganz ohne Gegenwehr schlagen. „Aufhören!“ schrie die Rosahaarige und zog ihren Halbruder von Sasuke weg. „Naruto, lass ihn in Ruhe! Ich kann auf mich selbst aufpassen. Hör auf den Beschützer zu spielen.“ schrie sie den Blonden an. Was hatte er sich dabei gedacht einfach auf Sasuke los zugehen? War Naruto denn von allen guten Geistern verlassen? „Sakura …“ versuchte er etwas zu sagen, doch die Rosahaarige unterbrach ihn. „Ich brauche dich nicht!“ schubste sie ihn wütend von sich und machte ihn deutlich, dass er Gehen soll.
 

„Alles okay?“ fragte Sakura den Schwarzhaarigen als sie wieder in seinem Zimmer waren. „Keine Sorge, dieser Blödmann kann doch gar nicht richtig zuschlagen.“ lächelte er sie kühl an und streifte ihr eine Strähne aus dem Gesicht. Sakura sollte endlich einmal etwas gegen diese widerspenstige Strähne tun. Irgendwie hatten die Männer stets das Bedürfnis sie aus ihrem Gesicht zu streifen. „Süß, wie du mich verteidigt hast. Ich habe es dir ja richtig angetan.“ zwinkerte Sasuke der Rosahaarigen zu. „Bild dir ja nichts ein! Das habe ich nur gesagt, weil mir Naruto mit seinem großen Bruder Getue auf die Nerven geht. Wenn ich mich jemals zwischen dir und Naruto entscheiden müsste, würde ich stets Naruto wählen!“ sagte sie wütend und verließ das Zimmer. Was bildete sich dieser Uchiha nur ein? Alles was sie von ihm wollte, war belangloser Sex. Nie würde sie für so einen selbstverliebten Idioten tiefere Gefühle empfinden.
 

Kleine Sakura, lernst du es denn niemals? Man sagt niemals nie …
 


 

Paul von Heyse dichtete einmal: Ein Bruder und eine Schwester, nichts Treueres kennt die Welt. Kein Goldkettchen hält fester, als eins am andern hält.

How To Save A Life

Hey meine Lieben, ich habe wieder einmal ein Kapitel fertig :) Obwohl diese Fanfic im Gegensatz zu meinen anderen weniger beliebt ist, muss ich sagen dass sie meine Liebste ist :D Ach, habt ihr bemerkt, dass die Kapitel Überschriften Songtitel sind? Ich hoffe, das Kapitel gefällt euch. Teilt mir doch mit, wie ihr es findet :)
 

xoxo SummerBreeze
 


 

Wisst ihr noch, wie man sich als Kind endlos Gedanken darüber gemacht hat, ob man zum Geburtstag das Fahrrad bekommt, oder warum man eigentlich keine Kekse zum Frühstück essen darf? Das Erwachsensein wird vollkommen überbewertet. Ganz im Ernst: Lasst euch nicht von den schicken Schuhen täuschen und dem tollen Sex und davon, dass keine Eltern da sind, die einem Vorschriften machen. Erwachsensein bedeutet, Verantwortung zu tragen. Verantwortung zu tragen, das macht echt keinen Spaß. Es macht ganz und gar keinen Spaß. Erwachsene müssen irgendwohin gehen und Dinge erledigen, ihren Lebensunterhalt verdienen und Miete bezahlen. Dagegen klingen Fahrräder und Kekse doch ganz schön gut, oder? Wirklich Angst macht einem Verantwortung, wenn man einen Fehler macht, wenn man einen Moment lang nachlässig war. Verantwortung tragen – ich sag ja: Es macht keinen Spaß. Wenn man über das Alter von Zahnspangen und den ersten BH hinaus ist, hört das mit der Verantwortung leider nicht mehr auf. Man kommt nicht daran vorbei. Entweder zwingt uns jemand, dass wir uns ihr stellen, oder wir müssen mit den Konsequenzen leben.
 

„Hinata, stell dein Handy aus!“, murmelte Ino verschlafen, als Hinata’s Handy ununterbrochen klingelte und ihre dunkelhaarige Freundin einfach nicht ran gehen wollte. „Hmm…“, kam es nur von der Hyuuga und sie drehte sich einfach zur Seite ohne auch nur einen Blick auf ihr Display geworfen zu haben. „Verdammt seist du, Hinata Hyuuga!“, stand die Blonde nun auf und schaltete das Gerät ihrer zierlichen Freundin aus. Sie konnte ja Hinata verstehen, dass sie in letzter Zeit, dank Naruto’s Saufmarathon, kaum eine Nacht durchschlafen konnte. Doch anstatt ihr Telefon einfach einmal auszuschalten, folterte sie sich und Ino lieber mit dem Geklingel. Nicht alle von ihnen hatten so einen komatösen Schlaf, wie ihre rosahaarige Zimmergenossin, die seelenruhig in ihrem Bett schlummerte. Morgen sollte sie vielleicht einmal ein ernstes Wörtchen mit Naruto reden, dachte sich Ino noch bevor sie sich wieder ins Land der Träume verabschiedete. Denn eine Ino Yamanka brauchte ihren wohlverdienten Schönheitsschlaf.
 

„Hinata, stell dein Handy aus!“, murmelte Ino verschlafen und setzte sich im nächsten Moment kerzengerade aufs Bett. Wollte ihr irgendjemand gerade einen dummen Streich spielen? „Das ist nicht mein Handy.“, antwortete Hinata ihrer blonden Freundin, als sie gerade fertig angezogen aus dem Bad stolperte und deutete auf ihre schlafende Freundin. „Hey Sleeping Beauty, steh auf!“, setzte sich Ino auf Sakura, so dass diese sich fast zu Tode erschrocken hatte und die Augen aufriss. „Oh mein Gott, willst du mich umbringen?“, seufzte das hübsche Mädchen und legte ihre Hände auf die Brust, als könnte sie so ihren Herzschlag wieder unter Kontrolle bringen. „Dein Handy!“, lächelte ihre Zimmergenossin sie an ohne auch nur Anstalten zu machen von ihr herunter zu steigen und zeigte auf das klingelnde Gerät. „Haruno.“, sprach die Rosahaarige ins Telefon und hörte sogleich eine hysterische Stimme. „Mom, ich verstehe dich nicht?“, seufzte das hübsche Mädchen genervt. Wie sie diese Ferngespräche doch hasste. Vom anderen Ende kamen nur hektische Worte, die für Sakura einfach gar keinen Sinn ergaben. „Beruhige dich erst einmal und rede langsamer!“, forderte die Rosahaarige ihre Mutter nochmals auf. Mebuki war bestimmt wieder einmal unnötig panisch. Wahrscheinlich hatte nur ihr neuer Lover sie wieder einmal verlassen oder sie fand ihre Lieblingsbluse nicht. Was auch immer es war, ihre Mutter übertrieb gerne und war eine Dramaqueen wie es im Buche stand. „Sakura, fahr in das nahe gelegene Krankenhaus, Konoha Hospital. Dort wird dein Bruder operiert. Er hatte letzte Nacht einen schweren Autounfall.“, sprach ihre Mutter nun laut und deutlich und ließ das Blut in Sakura’s Adern gefrieren. „Naruto?“, flüsterte das hübsche Mädchen schon beinahe. Ihre Mutter hatte bestimmt da etwas Missverstanden. Naruto war hier im Internat und lag höchstwahrscheinlich noch im Bett und schlief seinen Alkoholrausch aus. „Ja Schatz, Naruto! Du musst jetzt zu ihm. Dein Vater und Kushina sitzen gerade im Flieger zu euch und ich nehme den nächsten Flug aus Paris. Fahr bitte sofort zu ihm!“, befahl ihre Mutter ihr und legte sogleich wieder auf. „Sakura, alles okay?“, fragte Ino besorgt und stieg von ihrer Freundin wieder runter, die wie erstarrt im Bett liegen blieb. Bis auf, dass das Gespräch um Naruto ging, hatten ihre Zimmergenossinnen nicht viel mitbekommen. „Was ist mit Naruto?“, fragte Hinata ein wenig nervös, als die Rosahaarige Ino immer noch nicht geantwortet hatte. „Naruto? … Hinata, hast du ihn letzte Nacht wieder abgeholt?“, fragte die Rosahaarige nun ruhig und holte sich damit selbst wieder in die Realität. Ihre Mutter hatte da definitiv etwas falsch verstanden. Auch wenn sich Naruto in letzter Zeit gehen ließ, würde er nie unter Drogeneinfluss Auto fahren. Naruto würde nie so verantwortungslos handeln. „Ähm .. Nein, er hat mich nicht angerufen. Ich glaube, er war letzte Nacht nicht weg.“, sagte die junge Hyuuga zögerlich und beobachtete, wie Sakura’s Gesichtsausdruck sich seltsam veränderte und sie sich in Windeseile aus dem Bett sprang. Was war mit Sakura los? „Doch Hinata‘s Handy hat geklingelt, aber als sie nicht ran gegangen ist, habe ich es ausgeschaltet.“, informierte die Blonde ihre Freundinnen und schaute diese besorgt an. Um was es sich auch immer handelte, sie hatte das dumpfe Gefühl, dass sie nicht ganz unschuldig daran war. „Du hast WAS?“, schrie Hinata für ihre Verhältnisse und nahm ihr Telefon um es sogleich anzuschalten. „Was ist jetzt mit Naruto?“, fragte Ino nochmals, als die Rosahaarige nicht aufhörte vor sich hin zu fluchen. „Er hatte einen Autounfall. Ich muss so schnell wie möglich zum Konoha Hospital.“, erklärte das hübsche Mädchen und versuchte einen klaren Kopf zu bewahren. Das Letzte, was ihr jetzt fehlte, war durchzudrehen. „Naruto wird es schon gut gehen.“, wiederholte sie diese Worte, wie ein Mantra und versuchte sich eher selbst davon überzeugen, dass es der Wahrheit entsprach. Sie musste nur so schnell wie möglich in dieses verdammte Krankenhaus. „Hinata, ich nehme dein Auto. Geht ihr zu Tsunade und informiert sie bitte über alles. Ich werde euch anrufen, wenn ich mehr weiß.“, sagte Sakura und war selbst verblüfft, wie ruhig sie dabei klang. „Ich fahre mit dir mit!“, kam es sofort zitternd von der Dunkelhaarigen und Sakura nickte zustimmend. Vielleicht war es gar keine so schlechte Idee Hinata bei sich zu haben, im Gegensatz zu ihr verstand sie sich blendend mit den Blonden.
 

„Wie geht es Naruto?“, fragte die Rosahaarige den Arzt. Nachdem Hinata und sie im Krankenhaus angekommen waren, hatte man sie zur Intensivstation geschickt, wo sie auf den Arzt warten sollten. „Sind sie seine Schwester?“, fragte der Arzt nochmals nach, obwohl ihm dies schon mitgeteilt wurde und Sakura nickte nur. „Er wurde mit schweren inneren, wie auch äußeren Verletzungen eingeliefert. Wir mussten ihn mehrmals wieder beleben und die Blutungen in den Griff bekommen. Er hatte schon sehr viel Blut verloren. Die Operation lief ohne Komplikationen und sein Zustand ist stabil, doch wir müssen jetzt erst einmal warten bis er aufwacht, um mehr sagen zu können. Die nächsten 24 Stunden sind noch kritisch. Er stand unter Drogeneinfluss und ist mit dem Auto von der Straße abgekommen und einen Abhang herunter gestürzt. Wir können von Glück reden, dass er überhaupt überlebt hat. Sie können ihm gerne in der Zwischenzeit Gesellschaft leisten.“, erklärte der Arzt sachlich und Sakura verbeugte sich dankend bevor er sie wieder verließ. Was hatte Naruto da schon wieder nur angestellt? War der Junge denn von allen guten Geistern verlassen? Sakura wusste wirklich nicht, was sie jetzt denken sollte. War sie traurig oder erleichtert oder wütend? Warum fühlte sie nur nichts? Naruto wäre fast gestorben oder könnte noch sterben. Er lag mehr tot als lebendig auf der Intensivstation, doch alles woran sie nur denken konnte, war so schnell wie möglich hier weg zu kommen. „Sakura, können wir zu Naruto rein gehen?“, hörte sie Hinata wimmern und schaute in ihr verweintes Gesicht. Müsste sie jetzt eigentlich nicht auch so aussehen, wie ihre dunkelhaarige Freundin? „Ja, geh du schon einmal rein. Ich rufe kurz einmal meine Eltern und die anderen an, um sie über Naruto’s Zustand zu informieren.“, lächelte die Rosahaarige ihre Freundin aufmunternd an bevor Hinata sich zu Naruto begab und sie endlich aus diesem Gebäude rennen konnte. Einfach nur weg von diesem sterilen Geruch. Einfach nur weg von dem kalten Weiß. Einfach nur weg von Naruto.
 

„Hey Sakura, Naruto ist wach. Es geht ihm besser. Willst du nicht vielleicht jetzt einmal zu ihm? Er hat nach dir gefragt!“, sprach eine männliche Stimme das hübsche Mädchen an, welches alleine in der Kirche saß. Sakura hatte es keine Sekunde länger im Krankenhaus ausgehalten und war ohne sich noch einmal umzudrehen in die Kirche gegenüber geflüchtet, wo sie die ganze Nacht gewartete hatte bis Naruto endlich erwachte. Sakura war nie sehr gläubig gewesen, doch trotz allem ertappte sie sich einige Male dabei, wie sie Stoßgebete zum Himmel schickte, dass Naruto überleben müsse. „Weißt du, am Tag deiner Geburt saß ich auch alleine in der Kirche und hab gebetet, dass ja alles gut gehen möge.“, redete Minato weiter, als er wusste, dass Sakura ihm nicht antworten würde und setzte sich neben seiner Tochter. Seit dem sein Geheimnis um seine zweite Familie enthüllt wurde, weigerte sich Sakura mit ihm zu reden geschweige ihn anzusehen. Bis vor einem Tag hatte sie es sogar mit Bravour geschafft ihm aus dem Weg zu gehen. Doch jetzt blieb ihr keine andere Wahl. Egal, wie viel Mühe sich Minato auch gab, Sakura konnte und wollte ihm einfach nicht verzeihen. „Schatz…“, setzte Minato gerade wieder erneut an, als sich Sakura schon erhob und aus der Kirche ging. Sie hatte jetzt wirklich keine Lust sich das Gerede ihres Vaters anhören zu müssen. Nur weil Naruto überlebt hatte, hieß es noch lange nicht, dass sie jetzt auf Bilderbuchfamilie machen würde. Nein, Sakura hatte die Nase voll von diesem Drama. Sie würde ihr Leben jetzt endlich wieder in seine ursprüngliche Bahn werfen, ob es wollte oder nicht.
 

Entschlossen öffnete sie die Tür des Blonden und musste feststellen, dass sich fast ihr ganzer Bekanntenkreis an seinem Bett versammelt hatte. „Schatz, da bist du ja endlich!“, kam es von ihrer Mutter aufgebracht und erdrückte ihre Tochter geradezu in ihrer Umarmung. „Mebuki, du erstickst das Kind noch gleich. Lass sie doch erst einmal ankommen.“, sagte Tsunade ihre Direktorin und schüttelte genervt den Kopf. „Mom, ich weiß, wie ich mit meiner Tochter umgehen muss.“, sagte Sakura’s Mutter nicht weniger genervt und ließ von der Rosahaarigen ab, die verwirrt zwischen ihrer Direktorin und ihre Mutter schaute. „Mom?“, flüsterte Sakura und schaute hilfesuchend zu ihrer Mutter. Was hatte das alles zu bedeuten? In welchem schlechten Film war sie jetzt schon wieder gelandet? „Ähm ja … Eigentlich wollte ich es dir nicht so beibringen aber ja … Schatz, Tsunade ist deine Großmutter.“, erklärte Mebuki ihrer Tochter und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. „Mom, Verdammt! Ist das dein ernst?“, fragte das hübsche Mädchen wütend und wollte am liebsten wieder aus dem Raum flüchten. Basierte ihr ganzes verdammte Leben denn nur auf Lügen? Hatte ihr jemals jemand eigentlich die Wahrheit gesagt? „Schatz, es tut mir leid. Ich dachte, wenn ich dir die Wahrheit sage, würdest du sicher nicht auf das Internat gehen. Ich würde mein kleines Baby doch nie und nimmer am anderen Ende der Welt alleine lassen können.“, entschuldigte sich ihre Mutter kleinlaut und zog eine Schnute. Oh man, manchmal fragte sich Sakura wirklich, wer hier die Erwachsene von Beiden war. Wie hatte es ihre Mutter nur geschafft ein Millionenschweres Unternehmen zu leiten? „Ihr und eure Lügen! Was kommt als nächstes? Ist Shikamaru vielleicht mein Großvater?“, sagte das hübsche Mädchen genervt und schaute den Genannten nur Böse an, der teilnahmslos auf der Fensterbank saß. Nicht nur Shikamaru war da, auch Hinata, Ino und Sasuke hatten sich die Mühe gemacht und sich von Naruto’s Wohlbefinden selbst vergewissert. „Hey Saku!“, meldete sich der Blonde nun zu Wort, der dieses ganze Theater nicht mehr mit ansehen konnte und ließ damit Sakura kurz erstarren. Seine Stimme klang gebrochen und schwach. Wo war nur ihr alter Naruto hin? Der Junge, der nur so vor Lebensfreude strahlte. Langsam ging die Angesprochene auf ihn zu, um sich lediglich auf sein Bett zu setzten. „Willst du mir kein Lächeln schenken?“, versuchte der Blonde frech zu klingen und lächelte seiner geliebten Schwester zu. Ein kläglicher Versuch, wie Sakura fand. „Naruto…“, seufzte das hübsche Mädchen. Was sollte sie denn jetzt machen? Sie konnte Naruto doch nicht einfach um den Hals fallen und das Geschehene vergessen. Sie konnte ihm doch nicht einfach sein dummes, unüberlegtes Handeln verzeihen. Sie konnte ihn nicht ungestraft gehen lassen. Dieses Drama musste endlich ein Ende finden! „Du hättest dich fast umgebracht!“, sagte das hübsche Mädchen kalt und schaute in seine Augen. Sie liebte blaue Augen! „Ich bin überrascht, dass du es nicht getan hast.“, lächelte der Blonde ihr zu und wollte lustig klingen. Doch Sakura war gar nicht nach Späßen zumute. „Glaub mir, ich habe dich schon oft umgebracht. Sehr oft sogar … in meinen Träumen … in den Guten. Aber wenn dir etwas wirklich passiert wäre …“, unterbrach die Rosahaarige sich selbst und schaute wütend zu ihrem Vater herüber. „Deine Welt wäre einfacher, wenn es mich nicht geben würde.“, sagte der Blonde einfühlsam und strich Sakura eine Strähne aus dem Gesicht. „Es stimmt…“, antwortete das hübsche Mädchen und schloss kurz ihre Augen, um die aufkommenden Tränen zu verbergen bevor sie Naruto wieder in die Augen schauen konnte. „…aber es wäre nicht mehr meine Welt, wenn du fehltest.“, fügte sie hinzu und musste schwer schlucken um nicht jeden Moment in Tränen auszubrechen. „Ich liebe dich nicht mehr...“, setzte das hübsche Mädchen erneut an. Jetzt war vielleicht nicht der beste Zeitpunkt über ihre Gefühle zu sprechen, doch darauf konnte sie lange warten. Für die bittere Wahrheit würde es nie den richtigen Zeitpunkt geben. Vielleicht würde die schonungslose Wahrheit wenigstens Naruto endlich wach rütteln. „Naruto, ich liebe dich nicht mehr, aber du bist und bleibst mein bester Freund, mein Bruder. Ich kann das alles nicht mehr mit ansehen … Du musst endlich damit aufhören dich selbst zu zerstören. Bitte!“, flehte Sakura den Blonden fast schon an und versuchte ihr Schluchzen zu unterdrücken. Sie würde hier nicht in Tränen zusammenbrechen! „Ich war ein Feigling, der weg gerannt ist, aber überall hast du mich eingeholt.“, gab Naruto zu und konnte Sakura nicht länger leiden sehen. „Also wenn ich jetzt schon von den Toten auferstanden bin, bleibe ich … Versprochen!“, lächelte er Sakura zu und hoffte ihre Sorgen damit nehmen zu können. Sie allein war der Grund, warum er leben wollte. Das hübsche Mädchen runzelte skeptisch die Stirn. „Ich meine es ernst … Ich liebe dich!“, nahm der Blonde ihre Zweifel und schaute ihr ernst in die Augen. Ganz allein für Sakura würde er sich ändern. Ganz allein dieses Mädchen war der Grund, warum er diesen Muskel in seiner Brust schlagen ließ obwohl er ihm qualvolle Schmerzen bereitete. Ganz allein für sie atmete er. Das hübsche Mädchen nickte zufrieden und holte nochmals tief Luft. Sie hatte vielleicht eine Schlacht gewonnen, doch der Krieg stand ihr noch bevor. „Siehst du, was du mit deinen Lügen alles angerichtet hast? Deine Tochter hast du schon lange verloren, aber heute warst du drauf und dran deinen Sohn zu verlieren. Vielleicht hattest du es ja nicht bemerkt, da du zu sehr damit beschäftigt warst deine schmutzigen Geheimnisse zu vertuschen, aber Naruto und ich hatten uns ineinander verliebt noch bevor wir wussten, was für ein widerlicher Mensch du eigentlich bist.“, sprach Sakura nun wütend und ging auf ihren Vater zu. Er hatte es verdient genauso zu leiden wie Naruto und sie. „Du bist schuld daran, dass in unseren Leben alles schief läuft. Du bist schuld daran, dass wir leiden. Du bist schuld daran, dass wir keine richtige Familie sind. Nur DU allein trägst an all dem die Schuld!“, schubste Sakura ihren Vater mit jedem Satz hart von sich. Auch er hatte es verdient die schonungslose Wahrheit zu hören. „Sakura, mein Schatz …“, versuchte Minato auf seine Tochter einzureden, doch sie ließ ihm keine Sekunde. „Nein! Ich bin nicht dein Schatz! Tut mir leid für meine Worte Kushina…“, schaute die Rosahaarige Naruto’s Mutter kurz entschuldigend an. „…aber du bist für mich kein richtiger Mann und schon gar kein richtiger Vater. Naruto ist glücklicherweise heute nicht gestorben … aber nur damit du es weißt, du schon!“, beendete Sakura ihren Wutausbruch und stürmte aus dem Zimmer.
 

Sie musste weg von ihrer verlogenen Familie. Weit weg, solange ihre Beine sie noch trugen. Sie musste nur weg von hier. Sie rannte aus dem Zimmer, durch die Fluren, aus dem Krankenhaus bis zur Straße bevor sie auf die Knie sackte und bitterlich anfing zu weinen. Naruto wäre fast gestorben. Ihr Bruder, ihr bester Freund wäre um ein Haar ihretwegen gestorben. Sie hatte vielleicht ihrem Vater vorhin die Schuld an allem gegeben, doch Sakura war nicht dumm. Sie wusste genau, dass bezüglich Naruto’s Unfalls sie die Verantwortung trug. Nie würde sie diese Tatsache verleugnen können und dafür würde sie sorgen! Seit ihrer letzten Auseinandersetzung fiel der Blonde in ein tiefes, schwarzes Loch. Sie hatte ihn genüsslich hinein gestoßen. Sie hatte ihn verletzt und er ersäufte seinen Schmerz in Alkohol und anderen Drogen. Sie hätte Naruto fast umgebracht! Nur ihretwegen verlor Naruto die Kontrolle über sein Leben. Sie trug die alleinige Verantwortung dafür! Nicht ihre Welt wäre einfacher ohne ihn, nein, seine Welt wäre viel besser, wenn es sie nicht gäbe, wenn sie einfach verschwinden würde, wenn sie doch einfach nur sterben könnte …
 

Wie war das noch einmal mit der Verantwortung? Man kommt nicht daran vorbei. Entweder zwingt uns jemand, dass wir uns ihr stellen, oder wir müssen mit den Konsequenzen leben.
 

„Lass uns zu mir fahren.“, reichte ihr jemand die Hand und zum ersten Mal seit Sakura Sasuke kannte, erkannte sie seine Nachthimmel-blauen Augen. Und zum ersten Mal ergriff sie nicht seine Hand, weil sie versuchte vor ihrer Vergangenheit zu fliehen und zu vergessen. Sondern weil sie ihn wollte, und der Muskel in ihrer Brust seine Schmerzen zu vergessen schien.
 


 

Der Dramatiker und Lyriker William Shakespeare hat einmal über die Schuld gesagt: Selbstgeschlagene Wunden heilen schwer.

Rude Boy

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (19)
[1] [2]
/ 2

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Julia281419
2023-12-07T23:17:38+00:00 08.12.2023 00:17
Tolle Geschichte! Schreibst du noch weiter? Würde mich freuen (:!
Von:  Cosplay-Girl91
2014-12-28T22:30:48+00:00 28.12.2014 23:30
Cooles Kapitel.
Mach weiter so.
Schreib schnell weiter, ja? ?
LG
Von:  Kaninchensklave
2014-12-28T18:01:02+00:00 28.12.2014 19:01
ein Tolles Kap

Oh man was hat Sasuke erwartet klar ist er jetzt zzwar mit Sakura zusammen
aber auf Naruto muss er nicht eifersüchtig sein, immerhin ist er immernoch
sakuras Halbbruder und wird es immer bleiben doch Sakura sollte sich mehr mit Hinata abwechseln
damit er merkt das da noch jemand ist der sich um Ihn sorgen macht

GVLG
Von:  Kleines-Engelschen
2014-11-30T17:37:15+00:00 30.11.2014 18:37
zum glück hat naruto überlebt. ich bin gespannt wie es weitergeht. freue mich auf das nächste kapitel.

greetz
Antwort von:  SummerBreeze
26.12.2014 20:35
danke, ich habe das nächste Kapitel hochgeladen und warte auf die Freischaltung. Ich hoffe es gefällt dir :)

lg SummerBreeze
Von:  kate332003
2014-11-29T18:32:58+00:00 29.11.2014 19:32
Super*-*
Antwort von:  SummerBreeze
26.12.2014 20:35
danke, das nächste Kapitel wartet schon auf freischaltung :)

lg SummerBreeze
Von:  Kaninchensklave
2014-11-29T14:30:36+00:00 29.11.2014 15:30
ein Heftiges Kap aber es hatte so kommen müssen und Naruto hat sich auch damit abgefunden das Sakura Ihn nicht mehr liebt und er wird sich jetzt wohl bwewusst das er zwar eine Freundin Verloren aber eine beste Freundin und Schwester hinzu gewonnen hat

klar hat Minato viele fehler gmacht und das war nun   vorraus zusehen das es so kommen musste das sie Ihm Ihre Meinung geigt

aber erstmal muss sie damit Klar kommen das Naruto fast gestorben wäre aber auch das er wohl erstmal zwischen Reha und  Osyochlogen hinund her Pendeln wird
es kostet Ihm wenn es dumm her geht zwar die versetzung aber damit muss er lebem

Sakuras leben ist nicht gerade einfach und das von Naruto auch nicht auf jedenfall wird sich das alles wieder einrenken und die Familie muss jetzt zusammen halten denn auch für Naruto muss es einen Neuanfang geben ohne diese ganze Lügerei

GVLG
Antwort von:  SummerBreeze
26.12.2014 20:43
Hey, danke für dein Feedback. Das Kapitel war schon bisschen hart für Sakura, wie auch für Naruto. Doch irgendwann musste ja dieses Drama ein Ende finden. Die Beziehung zwischen Sakura und Minato wird noch ein großes Thema werden, aber jetzt erst muss ich einmal schauen wie die Beziehung zwischen Sasuke und Sakura sich entwickelt. Das nächste Kapitel wartet schon auf Freischaltung. Ich habe es aus Sasuke's Pespektive geschrieben. Auch wenn es sich diesmal nur um ein kurzes Überganskapitel handelt, hoffe ich, das es dir trotzdem gefällt.

lg SummerBreeze
Von:  fahnm
2014-10-04T02:03:54+00:00 04.10.2014 04:03
Super Kapi^^
Von:  Kleines-Engelschen
2014-10-03T13:43:55+00:00 03.10.2014 15:43
ein tolles kapitel. ich bin gespannt wie es weitergeht!

greetz
Von:  Kaninchensklave
2014-10-03T08:06:16+00:00 03.10.2014 10:06
ein Tolles Kap

oh man das musste ja so kommen das Naruto den überbesorgten beschürtzer Spielen musste das sollte
es wäre besser diesen Instinkt bei Hinata aus zu leben
da Sakura freiwillig mit Sasuke schlafen wollte

GVLG
Von:  Kleines-Engelschen
2014-08-12T05:09:05+00:00 12.08.2014 07:09
was ein krasses kapitel. ich hätte nie gedacht das es so eine wendung nimmt. erst kakashi und jetzt sasuke. wow!
bin gespannt wie es weitergeht

greetz
Antwort von:  SummerBreeze
12.08.2014 10:54
Danke, es wurde langsam zeit für Sasukes auftritt :D

LG
SummerBreeze


Zurück