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Wörtertanz² mit einem Kunai - Zweiter Tanz

Os/Drabbel-Sammlung
von

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Nomenwalzer - Geduld (Garra, Kankuro, Temari)

„Und dann hat diese dumme Kuh auch gesagt, dass mein Bericht unvollkommen sei. Soll ich etwa jeden Handgriff dieser Knirpse einzeln beschreiben? Nur um ein Protokoll einer Mission, wo es darum ging Sträuße einzutreiben, unnötig zu füllen?“

Verärgert stellte Temari ihre Teetasse ab und funkelte eine Weile wütend ihren jüngeren Bruder an, welcher mit angespanntem Gesicht eben an einer neuen Puppe schraubte. Dabei hatte dieser nicht einmal seine Augen von der Mechanik abgewandt und ließ seine einzige weibliche Angehörige seiner Familie einfach weiter quasseln.

Aus einem genügenden Sicherheitsabstand beobachtete Gaara die beiden. Es erschien ihm wie ein Wunder dass seine Geschwister nicht das Wohnzimmer verlassen hatten, kaum dass er sich auf der Sofaganitur niedergelassen hatte. Sie hatten beide nur kurz aufgeschaut, bevor Temari weiter Details ihrer angeblich so unnötigen Mission mit ein paar Akademieschülern ausschmückte und Kankuro weiterhin versuchte seine Puppe neu zu justieren, ohne sich vom Redefluss der Schwester stören zu lassen. Nachdenklich ließ Gaara seinen Kopf auf die angezogenen Knie sinken. Etwas hatte sich in den letzten Wochen zwischen ihnen geändert. Ihr Vater war beerdigt worden, ein Rat für die Zeiten des Übergangs war berufen geworden und die Dorfbewohner mieden ihn weiter, obwohl es nicht er gewesen war, welcher seinen Erzeuger unter die Erde gebracht hatte. Einmal ein Todesfall,welchen man nicht ihm zuschieben konnte.

Mit anderen Worten, die Geschehnisse im Dorf hatten kaum was an seiner persönlichen Situation geändert, aber dafür unterschied sich nun das Verhalten seiner letzten lebenden Angehörigen radikal von der Haltung, die sie ihm früher gegenüber an den Tag gelegt hatten.

Es hatte am Tag der Beerdigung begonnen, wo Termari darauf bestanden hatte, dass sie den Tag als Familie hinter sich brachten. Dabei waren sie nie das gewesen. Schon damals, als ihr Vater gelebt hatte, war der Zusammenhalt zwischen ihnen fast gar nicht existent gewesen. Weder konnte sich Gaara an einen Abend erinnern, den sie sozusagen familiär verbracht hätten, noch dass der Mann, welcher Schuld an seiner Existenz hatte, viel Zeit außerhalb des Büros für seine zwei anderen Kindern entbehrt hätte.

Doch kaum war die Beerdigung vergangen, hatte sich vieles in ihrem Haushalt geändert, was Gaara anfänglich mit Skepsis betrachtet hatte. Ihn sogar ein wenig verstört hatte. Gleich am Morgen nach der unpersönlichen Beerdigung hatte seine Schwester darauf bestanden, das er sich zu ihnen an den Frühstückstisch setzte, was zu einer angespannten Stimmung während des Essen geführt hatte. Später hatte sie sogar von dem jungen Rotschopf verlangt , seinem älteren Bruder zu helfen das schmutzige Geschirr wegzuräumen.

Diese Anforderung hatte ihr nicht nur einen ungläubigen Blick von Gaara eingebracht, welcher solche Befehle nicht gewohnt war, auch Kankuro hatte sie verblüfft angestarrt. Doch schlussendlich hatten sie sich beide gefügt, wie bei vielem was ab nun folgte. Ihr Leben verlief nicht mehr an einander vorbei. Vielleicht war dies vor allem Temari zu verdanken, welche versuchte wann es auch ging ihrer aller Leben mit einander zu verbinden. Sei es im Haushalt oder bei anderen sozialen Pflichten und Vergnügen. Es war nicht so, dass sie nun inzwischen so etwas wie eine Familie waren, aber das Gefühl in einen größeren Komplex eingebunden zu werden, war dennoch eine seltsame gute Empfindung, wenn auch absolutes Neuland für Gaara.

„Ich hätte wirklich besseres zu tun, als auf diese Rotznasen aufzupassen. Was für eine verschwendete Zeit.“

Temari schien erst wirklich jetzt in Fahrt zu kommen, während Kankuro nur hin und wieder kurzangebundene Laute von sich gab, oder ein von Stirnrunzeln begleitendes Nicken. Dabei war sich Gaara sicher, dass dieser spätestens in der zweiten Minute abgeschalten hatte und schon lange nicht mehr dem schwesterlichen Monolog folgte. Dem Jüngsten war schon öfters aufgefallen, dass viele Interaktionen seiner Geschwister nach einem festgelegten Muster verliefen, wobei immer eine der Parteien ein gewisses Maß an Opfer erbringen musste. Dabei schien es, als hätte es eine Ewigkeit gebraucht bis jeder von ihnen langsam die Grenzen des anderen auch nur hatte erahnen konnten.

Ein Meisterstück, welches nicht immer gelang und bei dem welchem die anderen beiden bei ihm besondere Vorsicht walten ließen.

Gaara schmiegte nur noch mehr seinen Oberkörper gegen seine Knie. Da hob Temari den Kopf und sah zu ihrem jüngeren Bruder rüber.

„Sag, wie war dein Tag, Gaara?“

Erstaunt hob der Junge den Kopf.

„Er…ging so.“

Aus irgendwelchen Gründen schein seine Schwester mit der Antwort nicht zufrieden.

„Er ging so.“, äffte sie ihn neckend nach. „Jetzt komm schon, mehr Details!“

Auffordernd demonstrativ klopfte Temari auf den Stuhl neben ihr, welchen sie kurzerhand zurückgeschoben hatte. Selbst sein älterer Bruder hob den Kopf und betrachtete ihn neugierig.

Unsicher stand Gaara auf und ging auf die beiden zu. Er wusste nicht was, ihn erwarte und schon gar nicht konnte er sich vorstellen, wie es sein könnte mit diesen zwei Menschen vor ihm eine Familie zu bilden. Aber auch wenn dies ein Schritt ins Unbekannte war und nach seinen Beobachtungen viel Geduld von jedem der Beteiligten erfordern würde, so hatte Gaara das unbestimmte Gefühl, dass dies in irgendeiner Weise all diese Komplikationen wert sein würde.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Betagelesen von litle conqueror (fanfiction.de) Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Vipera0502
2014-03-12T19:10:19+00:00 12.03.2014 20:10
Gefällt mir schon mal ganz gut, schade das es so wenig FFs über die Geschwister gibt in denen es sich nur um die drei handelt =)
Antwort von:  Sternenschwester
12.03.2014 21:43
thank für dien Kommi, vieleicht finde ich zu den drei noch ein Wörtchen^^. Obwohl ich nicht gedacht hätte das es kaum Familien-FF über die drei gibt...
lg, Sternenschwester


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