Zum Inhalt der Seite

Dreams Come True

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Fragen und Folgen

„Lass uns wieder zurück gehen, okay?“ Ich boxe Michail grinsend gegen den Oberarm. „Jetzt liegt es an mir dich zu überreden.“

Michail ringt sich ein gezwungenes Lächeln ab und gibt sich geschlagen. „Okay. Lass uns rübergehen.“

Die anderen sehen froh zu uns als wir zurückkommen und selbst Nora kann sich zu einer Entschuldigung durchringen.

Der Alkohol fließt wieder in Strömen und das Spiel geht weiter. Diesmal zeigt die Flasche auf mich. Michails Blick haftet auf mir, was ein wenig unangenehm ist. Hoffentlich spricht er nicht mein Malheur im Badezimmer an.

„Küss mich.“

„Wa-was?“, frage ich verwirrt und sehe ihn knallrot im Gesicht an. Noel lacht. „Bist du verpeilt heute! Michail wollte wissen, wen du als letztes geküsst hast!“, erklärt er lachend.

„A-ach so...“, stammele ich. Jetzt kann ich Nora irgendwie verstehen. Wieso landen wir immer wieder bei solchen unangenehmen Fragen?

„Also?“, fragt Pedro nun auch neugierig.

„Na ja...i-ich...“ Mehr bringe ich nicht zustande. Ich sehe in lauter neugierige Gesichter und senke den Blick, nicht länger imstande meine Fassung zu wahren.

„Sag nicht, du hast noch nie jemanden geküsst?“, fragt Pedro belustigt.

Ich nestele am Saum meines Shirts. Genau deswegen mag ich keine Parties. Man wird unangenehme Dinge gefragt und alle machen sich über einen lustig, nur weil man nicht so ist wie sie.

„Na, Mädels? Wer von euch hat erbarmen und gibt Theo seinen ersten Kuss? Irina? Nora?“, fragt Pedro.

Die beiden Mädchen schauen ihn wenig angetan an. Scheinbar fühlen sie sich auch nicht mehr ganz wohl in ihrer Haut.

„Kommt schon! Nicht so schüchtern!“, ruft Pedro. „Nicht so schüchtern!“, ruft nun ebenfalls Stella begeistert, auch wenn sie nicht so richtig zu verstehen scheint, was gerade abläuft.

„Küss du ihn doch, wenn du so darauf beharrst!“, erwidert Nora spitz. „Ich werde es jedenfalls nicht tun!“ Sie verschränkt ihre Arme abwehrend vor der Brust und sieht ihn auffordernd an. Irina scheint hingegen immer tiefer im Sofa zu verschwinden. Wahrscheinlich wünscht sie sich genau wie ich, dass sich der Erdboden unter ihr auf tut.

„Süße, ich küsse dich, aber doch keinen Kerl!“, meint Pedro empört und beugt sich dann interessiert zu ihr vor. Nora wendet sich angewidert ab.

„Dann mache ich es!“

Wir alle, ich ziemlich entsetzt, sehen zu Noel.

„Stehst du auf Kerle?“, fragt Pedro erstaunt.

Noel schüttelt den Kopf. „Nö, aber ist doch nur ein Kuss. Was ist schon dabei?“

„Ich will auch einen Kuss!“, meint Stella und hebt ihre Hand aufgeregt in die Höhe. Noel lacht. „Okay.“ Er beugt sich zu ihr und gibt ihr einen fetten Schmatzer auf die Wange. Glücklich und zufrieden trinkt Stella wieder aus ihrer Dose.

Meine Hände zittern. Ich versuche es zu verbergen, aber mein ganzer Körper steht unter Strom. Wieso will Noel mir meinen ersten Kuss geben? Damit hätte ich nie im Leben gerechnet. Ich weiß gar nicht ob ich mich freuen oder schleunigst das Weite suchen soll.

Noel geht vor mir auf die Knie. Ich wage es gar nicht erst meinen Kopf zu heben. Ich sollte mich freuen oder nicht? Ich wollte ihn schon immer mal küssen. Wollte wissen, wie sich seine Lippen anfühlen. Der Traum wird Wirklichkeit. Nur wieso freue ich mich nicht? Liegt es daran, dass alle uns dabei zusehen werden? Dass er den Kuss nicht so ernst nimmt wie ich?

Noel habt mein Kinn an, so dass ich gezwungen bin ihn anzusehen.

„Er ist knallrot!“, meint Pedro lachend.

Noel lächelt. Wie verdammt süß er wieder aussieht! Ich merke wie er sich langsam vorbeugt, beinahe wie in Zeitlupe. Ich spüre Noels Atem auf meinem Gesicht und versuche zu ignorieren, dass uns alle ansehen, was mir nicht gerade einfach fällt. Noels Lippen berühren meine. Da ist kein Stromschlag oder etwas vergleichbares, wie ich es sonst immer erwartet habe. Es ist eher etwas Sinnliches. Seine Lippen sind weicher als ich dachte. Noel übt leichten Druck aus. Ich schließe meine Augen. Mein Kopf ist leer. Da ist nur Noel mit seinen wunderbar weichen Lippen. Seine Zunge schiebt sich zwischen meine bebenden Lippen und gleitet fordernd über meine Zahnreihen. Ich öffne angespannt meinen Mund und spüre den Fremdkörper, der sich meiner Zunge entgegen schlängelt. Noels Zunge neckt meine. Nur zögerlich gehe ich darauf ein. Noels Hand greift an meinen Hals, berührt meinen Nacken und zieht mich nur noch näher an ihn heran. Der Zungenkuss raubt mir den Atem und als Noel sich von mir löst, bin ich noch immer wie benommen.

„Seht ihn euch an! Noel, was hast du mit Theo gemacht?“, meint Pedro lachend.

Ich presse meine Lippen fest aufeinander, während Noel ziemlich lieblos von mir ablässt und wieder zu seinem Platz geht. „Ich bin eben gut!“, meint er amüsiert.
 

Verschlafen öffne ich meine Augen. Ich fühle mich wie erschlagen. Herzhaft gähne ich und reibe mir mit den Händen über die Augen. Verwirrt sehe ich an mir herunter. Da liegt ein Arm!

Ich hebe den Arm an den Fingern an und lasse ihn wieder herunter plumpsen. Langsam wende ich den Kopf zur Seite. Mit zusammengezogenen Augenbrauen starre ich zu Pedro. Was hat der Kerl in meinem Bett zu suchen?

Irgendwas stimmt hier nicht. Ich setze mich auf und hebe die Bettdecke an. Okay... ich bin nackt. Ich schlucke und sehe Pedro unter die Decke. Verdammt! Hatten wir Sex? Wieso weiß ich davon nichts mehr?

Wie gebannt sehe ich auf den Körper des Latinos. Wehe, wir hatten keinen Sex und wehe, ich habe es nicht genossen!

Obwohl, mein Arsch tut gar nicht weh... oder habe ich eingelocht?

Ich lege den Kopf schief, finde aber keine Antwort. Pedro gibt einen Laut von sich und dreht sich auf den Rücken. Angetan starre ich zwischen seine Beine.

Seufzend lasse ich die Decke fallen. Wenn Pedro noch da ist, müssen die anderen ja wohl auch noch irgendwo hier herum lungern oder nicht?

Ich drehe mich um, um das Bett zu verlassen und werde knallrot.

Neben mir, auf der anderen Seite, liegt Michail. Hatten wir einen flotten Dreier?! Verdammter Mist! Wieso weiß ich nichts davon?!

Michail sieht niedlich aus, wenn er schläft. So entspannt. Amüsiert wische ich ihm ein wenig Speichel aus dem Mundwinkel. Irritiert sehe ich auf meine Hand. Wieso mache ich so etwas?

Ich klettere über ihn und bleibe breitbeinig über ihm hocken.

Vorsichtig klettere ich vom Bett, um Michail und auch Pedro nicht zu wecken. Flugs suche ich nach meiner Boxershorts und ziehe sie mir eilig über.

Auf leisen Sohlen verlasse ich das Zimmer und betrete das Zimmer neben Emmas. Lächelnd bleibe ich im Türrahmen stehen. Irina und Stella liegen in einer Umarmung im Bett. Es sieht richtig niedlich aus.

Leise schließe ich die Tür und gehe den Flur entlang. In der Küche gieße ich mir Leitungswasser in ein Glas.

„Meinst du das ist eine gute Idee?“

Ich spitze die Ohren und stelle das Glas auf der Spüle ab.

„Warum nicht, die schlafen doch eh noch alle.“ Ist das Noels Stimme?

Verwundert laufe ich weiter. Was sind das für komische Geräusche? Irgendetwas in mir weigert sich weiter zu gehen und trotzdem tragen mich meine Beine zum Wohnzimmer.

Ich beiße mir auf die Lippen. Nora und Noel liegen auf dem Sofa. Ihre nackten Leiber reiben aneinander. Noels rechte Hand schließt sich um Noras Brust und drückt sie zusammen. Ich starre auf Noel, der mit schnellen Bewegungen in Nora eindringt, sie verhalten stöhnen lässt und wie ihre Finger sich in seine Haut krallen. Die beiden küssen sich.

„Theo...?“, höre ich eine ruhige Stimme hinter mir. Ich nehme sie nur am Rande wahr, beobachte weiterhin wie Noel und Nora ihren Spaß miteinander haben und um sich herum gar nichts bemerken. Eine warme Hand legt sich auf meine Augen.

„Theo, du weinst ja...“, flüstert mir eine weibliche Stimme in die Ohren. Jemand dreht mich zu sich herum, nimmt mich in die Arme und dankbar schmiege ich mich an die Person. Ich habe nicht mal gemerkt, dass ich heule.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück