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Not close enough

...überwinde die Distance...
von

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Annäherung!

Was soll ich nur machen? Soll ich wirklich klingeln? Was ist, wenn er mich wieder rausschmeißt? Was ist, wenn er mich gar nicht haben will? So wie ich es immer befürchtet habe.

Jetzt bin ich extra gerannt wie ein Bessener und traue mich nicht einmal zu klingeln. Wie erbärmlich bin ich eigentlich?
 

Dabei habe ich es doch endlich begriffen!

Ohne es zu merken...habe ich ein zu Hause gefunden.
 

Das ist weil....das ist weil...ich mich ohne ihn einsam gefühlt habe!
 

Ich wollte es nur nicht wahrhaben, weil ich solche Angst davor hatte, am Ende wieder nicht gewollt zu sein.

Dabei ist Ellis doch gar nicht so! Oder? Sonst hätte er mich doch nicht aufgenommen und sich um mich gekümmert, als ich krank war. Ich glaube, dass er sich wirklich Gedanken um mich gemacht hat, auch, wenn er mich immerzu aufgezogen hat und mich behandelt hat wie ein kleines Kind...ist das vielleicht seine Art Zuneigung zu zeigen, oder will er mich wirklich nur auf den Arm nehmen?

Ich weiß es wirklich nicht. Trotzdem...möchte ich bei ihm bleiben. Auch wenn das bedeutet, dass ich damit Gefühle zeige.
 

Bestimmt eine halbe Stunde stehe ich jetzt vor seiner Wohnungetür und habe immer noch nicht den Klingelknopf betätigt. Also sollte ich es endlich in Angriff nehmen. Jetzt sei doch nicht so feige Oliver. Du bist doch sonst nicht so! Ach verdammt!

"Sag mal, wie lange willst du eigentlich noch da rummstehen wie ein geprügelter Hund. Du wirst noch anwachsen, wenn du so weiter machst, Oliver.", erheitert sich eine Stimme, die durch die plötzlich geöffnete Tür an meine Ohren dringt. Erschrocken sehe ich auf, da ich bis eben noch ganz in meine Gedanken vertieft gewesen war. Vor mir steht Ellis an den Türrahmen gelehnt und sieht mich mit vor der Brust verschränkten Armen und einem Blick, der nun wieder ernster wird an. "Woher wusstest du...", stammle ich vor mich hin. "Ich habe dich vom Fenster aus gesehen.", beantwortet er meine Frage, bevor ich zu ende gesprochen habe. "Aber ich konnte ja nicht ahnen, dass du so viel Schiss hast, dass du erst eine halbe Stunde überlegen musst, bevor du klingelst.", teilt er mir vorwurfsvoll mit, als sei er vollkommen unschuldig an der ganzen Sache. Nervös beiße ich mir auf die Unterlippe und zupfe am Saum meiner Jacke herum. In mir staut sich langsam aber sicher wieder die Wut. "Na was meinst du wohl! Wie hätte ich auch reagieren sollen? Schließlich hast du mich rausgeschmissen! Woher soll ich denn wissen, ob ich überhaupt erwünscht bin!?", raunze ich ihn wütend an und balle meine Hände fest zu Fäusten. "Ich weiß...das ich das nicht hätte sagen sollen, aber ich war mir so unsicher...", Ellis rümpft die Nase. "Lass uns das drinnen klären!", unterbicht er mich und packt mich am Handgelank, um mich in die Wohnung zu zerren und schließt die Tür hinter uns. Nun stehen wir im Flur, doch er lässt immer noch nicht los. Eher habe ich das Gefühl, dass seine Hand nur noch fester um mein Handgelenk greift. Was aber noch auffälliger ist, ist sein Blick, der meinen direkt trifft und gerade zu auf mein Herz zu zielen scheint. Denn es wummert in meiner Brust und durchströmt meinen Körper mit einem Schauer.
 

Was zur Hölle soll das? Er hat mich noch nie so angesehen! Was ist das nur für ein alles durch dringender Blick. Es ist, als wolle er in meine Seele schauen.
 

"Es hat mich eben getroffen, als du gesagt hast, dass du vielleicht besser zu ihm ziehst.", erstaunt, aber dennoch verständnislos schaue ich ihn an. Es hat ihn getroffen? Aber wieso? Wie kommt er nur plötzlich dazu? Obwohl, so plötzlich ist es ja nun auch wieder nicht. Immerhin, hat er sich in letzter Zeit schon sehr merkwürdig verhalten. Ganz entgegen seiner sonstigen Natur. Auch wenn er ohnehin sehr sprunghaft ist. Aber das, macht mich schon stutzig.

Für einen Moment verharren wir wortlos in dieser Position, was mein Herz auch nicht gerade zum Ruhestand bringt, bevor er den Faden wieder aufnimmt. "Ich habe dich rausgeschmissen, weil ich mir nicht mehr anders zu helfen wusste! Du hast mir immer wieder zu verstehen gegeben, dass du mir nicht vertraust. Dabei habe ich völlig aus den Augen verloren, warum das so ist und dass ich in der Vergangenheit nicht unbedingt dazu begetragen habe, dass du es tust. Aber trotztdem!", seine Hand greift wieder fester um mein Handgelenk. Es tut fast schon weh. "Ich dachte, dass du mittlerweile gemerkt hast, das du mir jetzt vertrauen kannst!", sein Blick durchdringt mich wieder. Er sagt mir auf seine ganz eigene Weise, dass er es toternst meint. "Ich weiß, dass du dich oft verarscht gefühlt hast. Nur konnte ich einfach nicht aus meiner Haut! Ich bin nun mal so! ... Ich konnte nicht anders...", mit seinen letzten Worten wird er immer leiser. Als sei es ihm peinlich. So habe ich ihn noch nie gesehen. Irgendwie...kribbelt alles, wenn ich ihn so sehe..."Warum konntest du nicht anders? Findest du es etwa lustig mich zu trietzen und auf die Palme zu bringen?", reagiere ich leicht verärgert. Da sieht er mich plötzlich mit einem verschmitzen lächeln an. "Na ja....irgendwie schon.."

Es trifft mich wie ein Schlag. Also macht er sich doch nur über mich lustig, oder ist er etwa sadistisch veranlagt? Dabei ist er doch eben noch so schwer getroffen gewesen. "Du machst dich also gern über mich lustig ja?", antworte ich Zähne knirschend. Ernsthaft, wie soll man sich nur verhalten, wenn der Mensch, mit dem man sich eigentlich aussprechen möchte, einen scheinbar nur ins Boxhorn jagen will und daran auch noch Spaß hat.
 

Habe ich mich etwa so sehr geirrt? Ist er doch der Vollidiot für den ich ihn immer gehalten habe? Gild dieses Herzrasen etwa einem solchen Trottel?
 

Plötzlich grinst er. Was zum Teufel soll das nun schon wieder? Seine Antwort ist mehr, als ernüchternd, "Irgendwie schon.", also liegt es es wohl doch an einer sadistischen Veranlagung. Aber irgendwie weiß ich nicht, ob ich ihn wütend anschreien soll, was ich wirklich gern tue will. Nur irgendwas hält mich davon ab und ich weiß verdammt noch mal nicht was!

Stattdessen verstärken sich sich meine Fäuste , also auch die, die er immer noch festhält und presse meine Lippen fest zusammen. Was soll ich nur tun?
 

Jetzt, wo ich endlich begriffen habe, dass ich hier bleiben möchte. Bei ihm. Bei Ellis! Aber er scheint mich überhaupt nicht ernst zu nehmen und nur verarschen zu wollen!
 

Das ist nicht fair...
 

"Das ist einfach nicht fair! ", sprudelt es plötzlich einfach aus mir herraus. Laut und deutlich und irgendwie verzweifelt und gleichzeitig wütend. Das was mich eben noch blockiert hat, hat sich schlagartig, ohne Vorwarnung gelöst. Wütend sehe ich ihn an, mit Tränen im Gesicht, die warm über meine Wange laufen, mit bebenden Lippen. "Wieso tust du das alles? Wieso nimmst du mich auf, wenn du mich doch eh nicht ernst nimmst! Wenn du eh nur Hohn und Spott für mich über hast!?"

Für einen Moment sieht er mich verplüft an, aber wirklich nur für einen Moment. Dann berappelt er sich wieder, aber nicht mit einem seiner fießen Grinsen, sondern eher mit einem ungewöhnlich nüchternen, nichts sagenden Gesichtsausdruck und irgendwie passt es zu ihm. Der macht doch alles um mich zu verunsichern, bringt mich zum weinen...obwohl ich das gar nicht will!
 

Oder ist das einfach nur meine eigene Dummheit gewesen?
 

Ein zu Hause...Ich!
 

Das muss wohl wirklich Dummheit gewesen sein.
 

"Sag mir, ist das deine neue Art mich zu verspotten?!",

Das ist nicht nett, das ist überhaupt nicht nett! Das ist verwirrend! Was soll ich nur davon halten? Wie soll ich ihn nur einschätzen?

Mit zusammen gebissenen Zähnen schaue ich zu Boden und wische mir die Tränen mit meinem Ärmel weg. Noch vor einigen Tagen hätte ich mich gefragt, warum ich überhaupt weine und hätte mir vorgestellt wie unfassbar bescheuert ich sein muss. Nein! Es entspricht der Wahrheit!
 

Ich BIN total bescheuert!
 

Ellis Mund entweicht ein leises Seufzen. Diese Stille macht mich noch wahnsinnig!
 

Sag doch irgendwas!
 

Ellis!
 

Doch er schweigt weiter. Eine ganze Weile.

Wenige Sekunden Später, spüre ich, wie sich seine Hand von meinem Handgelenk gelöst hat. Mit diesem Gefühl, entweicht jede Hoffnung. Aber bevor sie mir ganz verloren geht, hält er mich bereits in seinen Armen fest, um mich fest an sich zu drücken. Sein Atem in meinem Nacken spürbar.

"Ich sagte doch bereits, dass ich nicht anders konnte!", wiederholt er seine Worte von vorhin.

"Ellis! Bitte! Hör auf...Ich...", seine Worte sind so verletztend. Ich versuche mich zu befreien, aber es will mir einfach nicht gelingen. Seine Arme drücken mir nur noch fester an sich.

"Du verstehst das fasch Oliver! Ich trietze dich nicht aus Boshaftigkeit!", versichert er mir. Aber...wieso denn dann? Wo steckt der Sinn dahinter? Etwa schon wieder eine Verarsche?

"Ich tue das, weil ich ein unverbesserlicher Idiot bin!", erklärt er mir. Eine Feststellung, die mir nicht gerade unbekannt ist

Ich vergrabe meine Fingerkuppen in seinem Shirt. "Das merkst du jetzt erst?", murmle ich gegen seine Schulter.

"Nein...Das ist mir schon lange bewusst, aber ich konnte einfach nicht aus meiner Haut. Ich konnte doch niemandem sagen, was ich empfinde. Damals wollte ich unbedingt cool sein. Außerdem konnte und wollte ich mir das nicht eingestehen, dass ich dich mag. Stattdessen habe ich sone Scheiße veranstaltet... ", gesteht er mir plötzlich und beinahe falle ich aus allen Wolken. Das kann doch nicht sein ernst sein!
 

Wenn ich das richtig mitgeschnitten habe...Sollte das etwa eine Liebeserklärung sein?

Wenn ja, ist das wirklich die merkwürdigste Liebeserklärung, von der ich je gehört habe.
 

"Tja und als wir uns wieder getroffen haben, und du dich so über meine Worte aufgregt hast, ist mir klar geworden, wie süß ich das wirklich finde.", er lässt mich los und sieht mir mit diesen wachen Augen direkt in meine. Mit seinem Handrücken wischt er mir die letzten Tränen aus dem Gesicht, die mir wieder entronnen sind. Seine Hand ist ganz warm und tut gut auf meinem Gesicht. Was für mich bis vor einiger Zeit noch unvorstellbar gewesen wäre.

"Ich weiß es klingt total verrückt...Das Alles muss dir vorkommen wie ne Verarsche. Trotzdem meine ich es total ernst. Oliver...ich liebe dich! Ich liebe dich wirklich!", versichert er mir gleich zwei Mal hinter einander. Ich muss mich berichtigen. DAS war die Liebeserklärung.

Ich brauche einen Moment, um das Alles zu realisieren. Vor allem glauben zu können. Denn es wird immer verrückter.

"Moment mal....soll das etwa heißen, du trietzt mich, weil du es süß findest, wenn ich mich aufrege?", erläutere ich noch mal zu meinem eigenen Verständnis.

"Ja. So ist ist.", antwortet er trocken, als das nichts Besonderes.

An dieser Stelle wäre es jetzt an mir aus der Haut zu fahren, aber ich kann es nicht. Das ist einfach zu viel.
 

Verrückt. Ich muss aussehen wie ein Auto, oder ein Pferd...oder beides auf einmal.
 

Ellis ist in mich verliebt und findet es gleichzeitig irre komisch und süß, wenn ich mich über seine kindischen Scherze aufrege. Dann war das also alles Absicht. Er ärgert mich, weil es ihm Spaß macht, denkt sich aber nichts böses dabei? Soll das ein schlechter Witz sein?

"Und was ist mit dir? Bin ich wirklich so furchbar, wie du mich in Erinnerung hast?"

Nun, ich wollte unbedingt zu ihm zurück, weil ich mich ohne ihn einsam gefühlt habe und weil ich mich bei ihm...zu Hause fühle. Und das, obwohl ich mich die ganze Zeit über so verarscht gefühlt habe. Aber, er hat doch auch seine guten Seiten. Ja, ganz eindeutig.

Meine Lippen auf einander pressend schüttle ich den Kopf, senke ihn. Was soll ich nur sagen?

"Dann bin ich beruhigt."

Mit seiner warmen Hand streichelt er mir sanft über den Kopf. Ich glaube, ich werde sogar rot. Kaum, dass seine Hand von meinem Kopf weicht, greift die Andere nach meiner Reisetasche. "Ellis..Was?", stammle ich überrascht. Erwartet er denn gar keine Antwort für seine Liebeserklärung, oder will er mich doch wieder ausschmeißen?

"Na ich dachte, du bleibst jetzt hier. Da wäre es doch gut, wenn wir deine Sachen wieder in den Schrank legen. Oder willst du lieber aus der Tasche leben?", erklärt er mir und hebt eine Augenbraue.

"Äh...Ja! Ich wollte schon...hier bleiben.", "Na also, dann mal los. Und wegen der Antwort...lass dir ruhig zeit.", errät er meine Gedanken und geht mir der Tasche schon mal vor. Ich folge ihm und gemeinsam legen wir alles, was er nur so reingestopft hat, ordentlich zusammen und sortieren es in den Schrank ein, der gleich viel vollständiger wirkt.
 

Schon seltsam...das fühlt sich so an, als sei es das Normlste der Welt...

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"Jetzt stell dich nicht so an. Du tust ja gerade so, als wäre ich ein Monster. Das haben wir doch schon so oft durchgekaut.", murrt Ellis entnervt, als wir vor dem großen Bett im Schlafzimmer stehen. Die altbewährte Diskussion. "Aber, was ist, wenn du doch zum Monster mutierst!? Du weißt genau wie unangenehm mir das ist!", mosere ich, das große Kissen an mich drückend. Meiner Überlegung nach, wollte ich lieber wieder im Wohnzimmer schlafen. Natürlich, weil es mir immer noch unangenehm ist, neben ihm zuschlafen. Zumindest ist das die offizielle Version. Denn eigentlich, habe ich einfach nur Angst vor diesem Herzrasen, wenn wir so nah bei einander liegen.

Vielleicht wäre ich ja doch besser gewesen zu Victor zu ziehen. Der hat immerhin ein zweites Zimmer zur freien Verfügung. Aber, dass habe ich abgelehnt weil ich ja unbedingt bei Ellis bleiben wollte und...immer noch will.

"Du denkst dir immer so einen Blödsinn zusammen! Jetzt komm schon!", meckert er und schubst mich aufs Bett. "Oaahh...", schreie ich erschrocken auf und lande auf der weichen Matratze. Gleich darauf wirft Ellis mir die Decke über. "Und jetzt versuch zu schlafen! Damit du morgen wieder fit bist.", ermarnt er mich und legt sich auf seine Seite des Bettes.
 

Er ist mir so nah, dass ich ihn berühren könnte, wenn ich wollte...aber ich traue mich nicht...



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  DMC_Monkey
2014-10-29T14:58:10+00:00 29.10.2014 15:58
Wie süß! Irgendwie mag ich die Beiden mittlerweile total, ich sehe es schon kommen, wieder ein FF dem man nachtrauert sobald es vorbei ist. Und Ellis ist ne coole Socke, ich kann sein "Hobby" absolut nachvollziehen. Ich ärgere eine Freundin von mir auch immer liebend gern, allerdings nicht - wie von manchen vermutet - weil ich sie nicht leiden kann, nein, sie regt sich nur immer total niedlich auf ö_ö Wie so ein kleiner Kampfzwerg...

Freue mich schon auf das nächste Kapitel :)

Bis dann.
Von:  Morphia
2014-10-27T20:52:35+00:00 27.10.2014 21:52
Süß. ♡
Der erste Schritt ist gemacht. ^^
Ich bin gespannt, wie es weiter geht.


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