Die fünfte Prüfung
14. Die fünfte Prüfung
„Los! Mach schon“, drängte Nana mich.
„Was soll ich schon machen?“, trällerte ich unschuldig.
„Na erzählen, wie die Prüfung war.“
„Hmmm... ist die Woche schon um?“
„Ahrg, Hakii“, schrie Nana erbost.
„Schon gut! Schon gut! Ich mach ja schon.“ Abwehrend hob ich meine Hände in die Lüfte. Manchmal musste ich Shikamaru Recht geben. Frauen konnten ziemlich angsteinflößend sein. Moment mal. Ich bin ja eine.
Die Erkenntnis warf mich kurz aus der Bahn, als der Kameramann uns ein Zeichen gab, dass wir auf Sendung waren.
„Herzlich willkommen bei 'Ich bin ein Star, holt mich hier raus'!“, trällerte ich in die Kamera.
„Das ist die böswillige Hakii“, Nana deutete auf mich und funkelte mich böse an.
„Das hier neben mir ist die angsteinflößende Nana“, grinsend deutete ich zu ihr, während sie ausholte, um mich zu schlagen. Ich wich glucksend zurück und hielt Sicherheitsabstand.
„Heute steht schon die nächste Prüfung an, von der uns Hakii ganz ausführlich berichten wird“, drohend durchlöcherten Nanas Blick meine Schultern.
„Ähm... Genau. Aber zuerst will ich euch auf etwas aufmerksam machen.“
Nana verdreht genervt die Augen.
„Was ist nun schon wieder.“
„Naja, jetzt nach dieser Sendung dürfen sie nicht mehr für die Prüfung abstimmen. Die Augen meiner Moderatorin weiteten sich.
„Echt nicht? Was ist dann mit den Wünschen der Zuschauer?“ Ich lächelte Nana spöttisch an.
„Alles zu seiner Zeit. Erst einmal kommt ja die Wahl zur Prüfung.“
„Man. Jetzt bin ich gespannt, wen du quälen durftest.“
~ Nicht er schon wieder ~
Hakii schlenderte mit ihrem Team durch die Büsche und blieb im Camp vor dem bereits erloschenen Lagerfeuer stehen. Alle Einwohner schienen noch zu schlafen. Zumindest stellte es Hakii durch den sich bewegenden Decken auf den Betten und Hängematten fest.
„Mist. Nana hätte jetzt bestimmt an ihr Megaphon gedacht“, fluchte die Moderatorin leise vor sich hin, als sie eine Plastikspinne vom Team zugeworfen bekam.
„Wenn ich euch nicht hätte, Tick, Trick und Track“, scherzte Hakii, während die Requisite sich verschwörerisch die Hände rieb.
„Gerne geschehen, Daisy“, tröteten diese nebenbei. Dann brach auch das restliche Team in ein leises Gelächter aus, doch das interessierte die Moderatorin nicht. Sie hielt Ausschau nach einer gewissen Person. Als Hakii ihre blonde lange Mähne erblickte, schlich sie sich an diese heran. Da sie ihr Gesicht nicht erkennen konnte, schob sie die Decke langsam herunter. Die junge Frau schlug schlafend die Hand weg und drehte sich um, doch das kümmerte Hakii nicht, da sie Ino identifizierte. Die Plastikspinne fand Platz auf dem Gesicht des It-Girls. Diese öffnete ihre Augen und nahm verschwommen die Beine des Objektes wahr. Schreiend wie am Spieß schlug sie das unechte Tier weg.
TenTen sprang reflexartig auf und rannte zu Ino, die heftig atmete.
„Ino? Was ist denn los?“ Auch Temari hatte sich aufgesetzt und sah verdattert drein, als sie bemerkte, dass hinter ihr ein gewisser jemand noch schnarchte.
„Shikamaru!“, schrie Temari, doch der Nara drehte sich nur seelenruhig in die andere Richtung. Da sie allmählich die Geduld verlor, schnürte sie über sich den Knoten auf, sodass er auf den Boden fiel.
„Mendokuse. Spinnst du?“, schimpfte er wehklagend Temari an und rieb sich sein Gesäß, auf das er gelandet war.
„Nein, aber du scheinbar. Ino befindet sich wahrscheinlich in Lebensgefahr und du schlummerst weiter vor dich hin. Was wäre gewesen, wenn mir etwas passiert wäre?“, fragte sie wütend.
„Als ob dir Mannsweib etwas passieren würde. AU!“ Schon wieder bekam Shikamaru von der taffen Frau einen Schlag auf den Hinterkopf.
Hinata währenddessen hatte sich unter dem Bett verkrochen, während Naruto bei Inos Kreischen aufgesprungen war und mit einem Stöckchen um sich wedelte.
„Komm raus, Feind. Echt jetzt!“, schrie er und sah mit seiner Krötenboxershorts noch bescheuerter denn je aus. Kurz danach sprang Tobi aus dem Gebüschen, der sich fragte, was die Bewohner für einen Lärm machten, während Naruto sich extrem erschreckte und sich zu Hinata gesellte. Neji, der Naruto amüsiert beobachtete, schüttelte den Kopf und ging auf Ino zu.
„Sag schon, was los ist.“
„E-Eine fette Spinne!“, stotterte diese panisch und alle schnauften genervt aus.
„Dann zerschlage sie das nächste Mal“, schimpfte Temari noch immer sauer und nahm endlich Hakii wahr, die alles amüsiert beobachtet hatte.
„Was machst du denn hier?“, kam es anschließend von ihr schnippisch.
„Naja. Heute steht die nächste Prüfung an, um Sterne zu sammeln, aber wenn ihr nicht wollt, geh ich wieder“, trällerte die Moderatorin und machte Anstalten wieder zu verschwinden.
„Nein!“, kam es aus dem Munde der sieben übrigen Kandidaten und ich grinste.
„Warum schreit ihr? Tobi hat notfalls auch zu essen gesammelt“, flötete der Ureinwohner und kramte in seinem Beutel aus Blätter, die er mit einer Liane um seine Hüfte gebunden hatte. Aus diesem fischte er verschiedenste Käfer aus.
Ino, die am nächsten stand, kreischte nochmals auf.
„Ih, mach die weg!“, fügte sie hinzu. Auch die anderen verzogen das Gesicht bis auf einer.
„Cool! Darf ich eine probieren?“, fragte Naruto und blankes Entsetzen stand den übrigen ins Gesicht geschrieben.
„Ich schätze Naruto passt wirklich gut zu dir, wenn ich an deine Prüfung denke“, flüsterte TenTen Hinata zu, die verlegen ihre Finger aneinander tippte.
„Hier wird nicht probiert!“, schimpfte Hakii den Chaoten an und alle zuckten zurück.
„Schließlich nicht so lange ihr im Dschungel seid. Also steck die Insekten weg, Tobi.“ Dieser zuckte mit den Schultern und tat wie geheißen.
„Da alle nun wach sind, fangen wir jetzt mit der Entscheidung an, wer zur Prüfung darf.“
„Hoffentlich bin ich das. Ich halte es sonst nicht mehr aus“, sagte Temari motiviert, während sie sich ihre vier Zöpfe richtete.
„Das werden wir sehen!“, grinste Hakii sie an und stellte sich gut sichtbar in die Mitte.
„TenTen. Du bist es nicht.“ Die Brünette, die sich daran schon gewöhnt hatte, legte sich zurück.
„Neji. Du bist es auch nicht.“ Er saß ruhig da und nickte seelenruhig.
„Und kommen wir zu Ino, die selbst Plastikspinnen verscheucht.“ Die Moderatorin grinste in sich hinein, während Ino sie mit großen Augen ansieht.
„Welche Plastikspinne?“
Hakii, die sich nicht mehr zurückhalten konnte, gluckste und hielt ihre Plastikspinne hoch.
„Du darfst sie Mara nennen.“ Wiedermals schrie Ino wie am Spieß. Temari wiederum verdrehte die Augen.
„Ino. Die Spinne ist noch nicht einmal echt.“
„Na und, Vogelscheuche? Das Ding ist trotzdem eklig“, beschwerte sich Ino und sah ihre Konkurrentin spitz an.
„Wen nennst du hier Vogelscheuche?“, fauchte diese, wurde aber von Hakii unterbrochen.
„Wenn ihr streiten wollt, geh ich und wir lassen die Prüfung sausen.“ Wieder machte sie auf den Absatz kehrt und deutete ein Gehen an und alle kreischten ein: „Nein!“
„Mendokuse. Fallt ihr immer wieder drauf rein?“, beschwerte sich Shikamaru, der sich mit einem Finger im Ohr pulte. Ich grinste nur und stellte mich nochmals in die Mitte. Wo der Nara recht hatte...
„Okay. Ich mach jetzt weiter. Ino. Du bist es nicht. Und Shikamaru, weil ich dich zum zweiten Mal so aktiv sehe. Du bist es.“ Alle warteten auf das „nicht“, jedoch blieb das aus.
„Oh nein. Nicht er schon wieder!“, maulte Naruto und verschränkte die Arme.
„Na hoffentlich ist es wieder ein Fragespiel“, flehte TenTen und alle stimmten ihr stillschweigend zu.
Dann richteten sie ihre Blicke zu Hakii.
„Es ist auf jeden Fall ein Spiel, wo ihr 7 Sterne in einer bestimmten Zeit ergattern könnt.“ Von allen war ein schnauben zu vernehmen.
„U-und was ist mit u-uns restlichen?“, fragte Hinata dann.
Nun war es wieder still im Kamp.
„Da es eine Partnerprüfung ist, darf Shikamaru entscheiden, wer von euch restlichen mit in die Prüfung darf. Sind es keine tollen Nachrichten?“
„Na super. Dann ist es entweder der Chaot, die Schüchterne oder die Furie“, giftete Ino, die sich augenblicklich wünschte, dass sie in der engeren Auswahl stand. Sie hatte gemerkt, dass ihr Schwarm viel zu oft mit der Vogelscheuche abhing. Das musste sie unbedingt unterbinden.
Naruto jedoch ging sofort auf Shikamaru zu.
„Mein bester Freund!“, flötete der Chaot und wollte den Schwarzhaarigen umarmen, doch dieser war schneller und stand hektisch auf.
„Seit wann sind wir beste Freunde, Mendokuse.“
„Weißt du, wie gemein du bist? Also echt jetzt!“ Der Blondschopf spielte wieder auf beleidigt und verschränkte die Arme, was aber Shikamaru egal war. Er wusste genau, wen er wählen würde.
„Aha. Du hast es also auf dich genommen, dass die drei sich wegen der Prüfung die Köpfe einschlagen würden“, stellte Nana fest.
„Wofür hältst du mich?“, fragte ich gespielt.
„Für eine Hakii?“, gluckste Nana. Ich überlegte und schlug unschuldig mit den Wimpern.
„Ja, und Hakiis sind immer unschuldig, you know?“
„Nein! Das ist mir neu!“
Entsetzt hockte ich mich mit finsterer Aura in die Ecke und begann enttäuscht achten im Boden zu malen.
„Warum trauen mir alle nur so was zu?“ Meine Kollegin verdrehte die Augen, weil sie das von mir schon zu genüge kannte, schaute das noch eine kurze Zeit an und ging auf mich zu. Erbarmungslos zog sie mich an dem Ohr aus der Ecke heraus.
„Aua. Das tut weh. Außerdem macht man so was nur in Animes“, beklagte ich mich.
„Und bei Dschungelkamps nicht zu vergessen. Du willst doch nur nicht von der Prüfung erzählen.“ Ich robbte mich auf und blickte sie mit großen Augen an.
„Das ist doch gar nicht war.“
//Woher weiß sie das!//, dachte ich für mich.
„Weil ich Gedanken lesen kann“, scherzte diese schließlich und ich schluckte stark. Nana bemerkte meine Gestik und lächelte spöttisch.
„Na gut. Ich erzähl ja schon weiter. Also es spielte sich wie folgt ab...“
~Die fünfte Prüfung ~
Zusammen mit den Kampbewohnern und Tobi machte sich Hakii auf den Weg zur Dschungelprüfung. Da die Moderatorin so merkwürdig anhängig war, wurden die anderen stutzig. Schließlich sprach Ino das aus, was alle anderen dachten.
„Solltest du nicht schon bei der Prüfung sein und auf uns warten, Hakii?“ Die Angesprochene zuckte ertappt zusammen.
„Wer sagt das?“
„Das ist normalerweise bis jetzt immer so gewesen. Oder hast du Angst?“, spitzelte nun TenTen.
„Ein bisschen...“, gab Hakii kleinlaut zu. Nun war es Ino wieder, die die Chance ergriff.
„Gebe es doch zu. Du hast auch Angst vor Spinnen.“
„Ne, das weniger! Zumindest würde ich nicht das ganze Kamp zusammen kreischen!“, gab ich zurück und die Blondine schmollte.
„Sag schon Hakii. Sag! Echt jetzt!“, Naruto hüpfte beim Reden aufgeregt auf und hab und hatte ein Funkeln in den Augen.
„Vor Geparden, Krokodilen, Schlangen, Ureinwohner...“
„Warte. Gibt es hier Ureinwohner?“, fragte Naruto und machte große Augen. Die anderen glaubten nicht, was der Chaot nun wieder gefragt hatte und seufzten.
„Du Baka. Was denkst du, ist Tobi?“, giftete Temari, die es noch immer nicht fassen konnte, dass Naruto so verblödet war, ihn an.
„Tarzan!“, antwortete Naruto schnell. Ein weiteres ungläubiges Seufzen ertönte.
Auf einmal hielt Hakii an und drehte sich zu den anderen um.
„Wir sind da. Bei unserer Dschungelprüfung. Das verrückte Labyrinth.“ Alle schauten auf eine Wand aus Holz und staunten nicht schlecht. Nur TenTen brachte ein Wort heraus.
„Und warum sollten wir mit, wenn wir eh nichts sehen?“ Die Moderatorin wendete sich zur Braunhaarigen Kickboxerin und lächelte.
„Ich hab nichts davon gesagt, dass ihr alle mitkommen sollt“, protestierte die Angesprochene. TenTen schien nochmals innezuhalten und noch einmal das vergangene Gespräch zu analysieren. Als sie begriff, dass Hakii Recht behalten sollte, verzog sie ihre Miene zu einem beleidigten.
Hakii grinste wiederum und wendete sich an Shikamaru.
„Herzlich Willkommen zur erneuten Dschungelprüfung. Wie fühlt es sich an, zu wissen, dass die Nation dich gewählt hat?“
„Mendokuse. Wollen wir hier ein Schwätzchen halten oder endlich anfangen.“
//Wie gesprächig er wieder ist…//, dachte Hakii für sich und lächelte alle professionell an.
„Okay, wie du willst. Wen hast du denn zu deinem Partner erkort?“
„Temari!“, meinte er knapp und nickte zu ihr herüber.
Sie schien noch nichts von ihrem Glück gewusst zu haben und starrte den Nara perplex an.
Auch die Übrigen taten es ihr gleich, bis Naruto sich zu Wort meldete.
„Und was ist mit mir? Ich war auch schon lange nicht mehr in einer Prüfung. Echt jetzt.“
„Ist das nervig!“, Shikamaru rieb sich mit einer Hand wehleidig seine Schläfe.
„Niemand weiß, was uns in der Prüfung erwartet. Also muss ich mich auf alles einstellen. Ich würde dich garantiert für körperlich veranlagten Aufgaben nehmen, jedoch wenn ich eine Auswahl zwischen dir und Temari habe, würde ich sie wählen, weil sie auch das nötige Denkvermögen besitzt um andere Prüfungen zu meistern.“ Nun wurden alle hellhörig so auch Naruto.
„Seid ihr beiden etwa zusammen?“, stellte der Chaot spitz fest.
„Träum weiter!“, kam es ein Tick zu schnell aus den Mündern von Temari und Shikamaru, sodass es ihnen keiner abkaufte. Jedoch rückte dieses Thema schnell in den Hintergrund, da Hakii wieder zum Reden ansetzte.
„Alles klar! Dann ist es entschlossene Sache. Da auch in dieser Prüfung ein paar Gefahren auf euch lauern, wird euch Dr. Tsunade darüber aufklären, was euch dort erwartet.“ Die blonde Frau stürmte kurz danach aus dem Gebüsch ins Bild und visierte Hakii vernichtend an, während die anderen zur Seite wichen, um nicht auch ins Schussfeld zu geraten. Tsunade hat währenddessen ausgeholt, um Hakii zu schlagen. Diese schaute die Frau fragend an. Dieser Blick verunsicherte die Blondine dann doch und trieb sie zum Nachdenken an.
„Du hast mich diesmal nicht Dr. Doc genannt, oder?“ Hakii überlegte, was sie gesagt hatte und schüttelte anschließend den Kopf. Verlegen ließ die Ältere ihre Faust wieder sinken und richtete sich schnell an Shikamaru und Temari. Nach einem Räuspern legte sie mit ihrer Erklärung los.
„Ihr legt zusammen eine Partnerprüfung im verrückten Labyrinth ab. Jeder von euch stellt sich an einen der zwei Anfänge des Irrgartens. Von dort startet ihr mit einer Zeit von 10 Minuten. Ihr sammelt die Sterne auf, und tut sie in den Beutel, dir wir euch zur Verfügung stellen. Es wird nicht ganz einfach durch das Labyrinth zu kommen, das dieser leicht durch ein Gewicht ins Schwanken kommt. Zudem müsst ihr mit einem glatten Boden rechnen, was euch den Gang hindurch zusätzlich erschwert. Es gibt wie im berühmten Strategiespiel 'Kugellabyrinth' auch Löcher in die ihr fallen könntet. In diesen befinden sich die Sterne und Objekte die beißen, kratzen, stechen oder jucken können. Ich rate euch deswegen an, das Labyrinth langsam zu beschreiten und achtet darauf, das Kommunikation und Balance hier in diesem Spiel das A und O sind.“
„Habt ihr alles verstanden?“, fragte Hakii vorsichtig nach. Temari und Shikamaru sahen sich gegenseitig in Augen und blickten entschlossen zu ihr.
„Ja!“, kam es wie aus einem Munde.
„Dann begibt euch in Position. Die Restlichen können sich auf der Tribüne niederlassen. Dort haben wir Bildschirme aufgestellt, damit ihr seht, wie sich die zwei schlagen“, erklärte Hakii.
So begaben sich alle zu ihren Plätzen und warteten, bis Shikamaru und Temari mit Schutzbrillen und Helmkameras gerüstet am jeweiligen Start standen.
„Wenn einer von euch den ersten Schritt in den Irrgarten gemacht hat, geht es los“, wies die junge Moderatorin noch an und schon lief die Zeit, weil die Prüflinge zeitgleich das Labyrinth betreten hatten. Da Temari etwas leichter als Shikamaru war, kippte das Labyrinth wegen seinem Gewicht auf seiner Seite nach unten, sodass er noch mal nach hinten rutschte. Temari erging es nicht besser, die vor sich gegen eine Wand knallte.
„Shikamaru. Du hättest ruhig sagen können, dass du das Labyrinth auch schon betreten hast“, maulte sie.
Der Nara wiederum war immer noch etwas überrascht, dass sich der Irrgarten aus Holz so leicht durch das Gewicht kippen ließ. Schließlich konnte Temari nicht leichter sein als 40 kg.
„Temari! Geh vorsichtig in die Richtung, wo dich der Irrgarten hinführt ich komme leider so nicht weiter.“
„Ich versuch‘s!“, antwortete sie verbissen, schlängelte sich an den Wand entlang. An einer Abzweigung sah sie, dass das Objekt, worin sie sich befanden, etwas begradigt hatte. Shikamaru hatte sich wohl auch so bewegt, sodass sie gerade aus kam und die Senkung nicht zu steil war. Sie bewegte sich gerade aus auf das erste Loch zu.
„Ich bin gleich beim ersten Loch“, schrie sie, während sie sich diesem vorsichtig näherte.
Dann, als sie endlich dieses erreicht hatte, griff sie hinein und bemerkte darunter etwas Feuchtes. Darin bewegte sich etwas für sie undefinierbares.
„Darin befinden sich Flusskrebse. Übrigens sind schon zwei Minuten um.“ Fluchend wegen dieser Information war sie vorsichtiger, bemerkte jedoch, dass sie nicht ganz runterkam.
„Ich muss kurz ins Loch hinein“, meinte Temari lautstark, wartete aber nicht auf eine Antwort, weil diese kopfüber im Loch verschwand um mit der Hand zum Boden zu gelangen.
Kurz wurde sie von einem Tier gezwickt, es machte ihr aber nichts aus, da sie auch schon den ersten Stern herausfischte und diesen im Beutel verfrachtete.
Auf der Tribüne jubelte TenTen.
„Super. Jetzt bleiben nur noch sechs Sterne.“ Das hörten die beiden Kandidaten, die im Labyrinth waren nicht, da Temari laut Anweisungen von Shikamaru weiter in Richtung Mitte ging, damit auch er zu einem Loch gelangen konnte.
Er tat es der Blondine gleich und griff gleich, nachdem er dieses erreicht hatte hinein. Als er fühlte, dass er etwas Schleimiges in den Finger hielt schmiss er es ohne mit dem Wimpern zu zuckern wieder hinein und griff tiefer. Auch er fand in diesem Loch ein Stern und steckte ihn weg.
„Alles klar. In welche Richtung musst du, Temari?“, fragte er, als er in einer Kreuzung stand.
„Links!“, antwortete sie knapp und erhielt weitere Anweisungen von dem Nara. Sie gelang dadurch zum nächsten Loch, machte sich nicht mehr die Mühe hineinzugreifen und stieg mit ihrem ganzen Körpergewicht hinein. Dadurch schwankte das glitschige Holzgerüst auf dem sie zuvor gestanden hatte und Shikamaru rutschte leicht nach hinten. Er konnte sich noch gerade an einer Ecke halten, um nicht vollkommen zurückzufallen.
Seine Klagen ignorierte die Blondine gekonnt und auch, dass es merkwürdig auf ihrer Haut kribbelte.
„Das sind grüne Ameisen. Außerdem ist die Hälfte der Zeit um“, kündigte Hakii an, aber auch sie wurde ignoriert. Temari fischte gekonnt auch den dritten Stern aus dem Loch, stieg aus diesem wieder heraus und setzte ihren Weg fort.
Auch Shikamaru bemerkte, dass der Weg ebener wurde und nutze es aus, um einen kleinen Vorsprung zu bekommen. Dabei rutschte er auf der glatten Oberfläche des Bodens aus und glitt ins nächste Loch mit einem Klatschen. Er bemerkte, dass er in einer kühlen Flüssigkeit gelandet war. Schnell realisierte er, dass es Wasser war und schwamm in den Abgrund. Kurz spürte er am Oberkörper und Beine etwas Glitschiges, ignorierte es aber. Durch diese Aktion fand er den Stern schnell und tauchte auf um wieder auf dem rutschigen Boden zu gelangen. Dort dauerte es eine Weile, bis er sich wieder in Gleichgewicht befand.
„Shikamaru? Ist alles in Ordnung? Sag was?“, hörte er Temari rufen. Registrierend, dass sie besorgt klang, lächelte er.
„Alles klar, Temari.“
Erleichtert atmete die Blondine aus. Kurz hatte sie sich Sorgen gemacht, dass Shikamaru etwas zugestoßen wäre. Das konnte sie sich nicht verzeihen. Sie versuchte jedoch von außen hin emotionslos zu klingen.
„Ein Loch ist direkt rechts von mir.“
„Gut. Gehe auf es zu!“, hörte sie ihn nur rufen. Sie tat, was er ihr riet und griff sofort wieder hinein. Augenblicklich verspürte sie wieder einen Juckreiz. Zudem begann sich ihre Haut zu röten.
„Das sind Brenneseln!“, sagte Hakii schnell.
„Mendokuse, was hatte ich eben?“, beschwerte sich Shikamaru.
„Es waren nur harmlose Wasserschlangen“, meinte Hakii trocken und grinste professionell in die Kamera. Die übrigen Kandidaten staunten nicht schlecht über die Teamarbeit von Shikamaru und Temari, die mittlerweile schon den fünften Stern hatten und sich durch den Irrgarten kämpften.
„Acht Minuten sind um!“ Das kümmerte Shikamaru und Temari nicht. Sie mussten jetzt feststellen, dass es im Labyrinth auch Sackgassen gab.
„Temari geh mehr nach links.“
„Ich komme nicht weiter.“
„Okay. Wir gehen beide zurück.“ In diesem Augenblick setzten beiden vorsichtig an. Die Luft war nun zum Zerreißen gespannt. Vor allem Temari wollte zumindest noch einen Stern. Ihr knurrender Magen kurz danach bestätigte ihr Vorhaben. In Gedanken versunken bemerkte sie nicht, dass sie ein bisschen zu zügig voranschritt.
Erst als der Boden unter ihren Füßen kippte und sie ausrutschte, wurde sie in die Realität zurückgerufen. Kreischend fiel sie auch schon in das nächste Loch. Auch Shikamaru rutschte aus und stieß fluchend gegen die Wand. Wehklagend rieb er sich den Kopf, als er zur Seite blickte und somit ein weiteres Loch entdeckte. Vorsichtig schritt auch er voran, was durch die Steigung nicht einfach war. Temari hatte nicht gesagt, dass sie noch eine Vertiefung entdeckt hatte, deswegen ging er davon aus, dass er aus diesem, was er sah, den sechsten Stern fischen konnte. Je näher er dem Loch kam, desto ebener wurde die Fläche wieder, doch das war ihm allerlei.
„Neun Minuten!“, sagte Hakii an. Er musste sich also beeilen. Deswegen legte er auch zwei Zähne zu. Der Nara wusste, dass er dorthin gelangen musste. Für Temari. Für ihn. Für alle.
Noch nie zuvor war der Schwarzhaarige so motiviert gewesen. Auch dass er mehrmals beinahe nach hinten rutschte hielt ihn nicht auf. Sein Wille war stärker als alles andere auf der Welt. In diesem Moment gelang er auch an der offenen Stelle am Boden und sprang ohne zu zögern hinein.
Er nahm ein Schnappgeräusch wahr und wich gekonnt aus, um zu mit der Hand den Boden zu ertasten. Nur noch wenige Sekunden, dann war die Prüfung vorbei.
Die Geräuschkulisse blendete er langsam aus. Nur, dass er noch ein Stern fand, war ihm wichtig. Was Temari wohl für Augen machen würde, wenn sie sah, dass auch er motiviert sein konnte. Als etwas ihn biss, fletschte er die Zähne und er spürte eine warme Flüssigkeit an den Arm hinunterlaufen. Dabei steigerte sich der Schmerz in jedem Augenblick weiter und weiter. Der Ananaszopfträger fühlte etwas zackiges, hob es auf und steckte es in die Tasche. Dann stieg er wieder aus der Senke hoch. Entschlossen riefen sowohl er als auch eine weibliche Stimme.
„Ich habe den sechsten Stern!“ In dieser Sekunde lief die Zeit aus.
Nana bemusterte mich mit großen Augen.
„Ohne Scherz? Die haben alle Sterne ergattert?“, fragte sie, nachdem sie mit ihren Finger die Sterne nachgezählt hatte.
„Wenn ich es doch sage.“
„Das ist ja cool! Aber was hatten Shikamaru und Temari in den letzten Höhlen?“
„Temari hatte eklige Fischreste und Shikamaru ein Babyalligator.“
„Ihhh. Das ist ja vollkommen uncool.“
„Das stimmt allerdings. Aber ich denke, das war ihnen egal die haben sich wie Honigkuchenpferde gefreut, als sie herauskamen und tatsächlich sieben Sterne gezählt haben. Leider wurde Shikamaru durch den Alligator verletzt. Es ist aber nicht schwerwiegend. Tsunade konnte sein Arm gut verarzten, weil er ruhig gehalten hatte, als dieser zugeschnappt hatte.“
„Wow. Eins muss man Shikamaru lassen. Er ist wirklich intelligent.“
„Ja, allerdings und du bist jetzt vollkommen auf dem Laufenden.“
„Noch nicht ganz, Hakii!“, grinste meine Kollegin vor sich hin. Ich sah sie verdattert an.
„Was willst du denn noch wissen?“
„Na wer bei der Wahl zur Prüfung gewonnen hat.“
„Ach so. Es ist … einmal Trommelwirbel für mich Nana.“ Nana erzeugte durch rhythmisches Tischklopfen Töne, die man als Trommelgeräusche durchgehen lassen konnte.
„Sassi-Chan! Bitte teile uns deinen Wünsch privat mit“, grinste ich in die Kamera.
„Und das heißt, die Wahlen für die nächste Prüfung geht in die nächste Runde.“
„Nein. Das heißt es nicht“, korrigierte ich meine Kollegin. Nun war es Nana, die mich fragend bemusterte.
„Die Wahlen für die Prüfungen sind nun vorbei. Das heißt. Ihr könnt keine Kandidaten für die Prüfung mehr wählen. Jedoch wollen wir auf eure Anregungen und Wünsche weiterhin in dieser Sendung einbringen, denn jetzt geht es mit eurer Wahl darum die Kandidaten raus zu wählen. Zu gewinnen gibt es nach wie vor euren Wünsch. Also entscheidet zwischen Naruto Uzumaki, Hinata Hyuuga, Ino Yamanaka, Temari Sabakuno, TenTen Ama, Neji Hyuuga und Shikamaru Nara. Derjenige beziehungsweise diejenige mit den meisten Stimmen muss leider unser Kamp verlassen. Entscheidet wer Dschungelkönig wird. Ihr habt dafür zwei Stimmen pro Runde.“ Danach war es eine Weile ruhig.
„Jetzt ist es also soweit?“
„Jap!“
„Ohne Scheiß?“
„Das ist unser purer Ernst. Und das war es auch schon mit unserem Dschungel für dieses Mal. Ich hoffe es halt euch gefallen und bis zum nächsten Mal.“ Winkend lächelte ich in die Kamera, während mich Nana noch immer mit Fragen löcherte. Dann wurde der Bildschirm schwarz.
