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Ich will keine Schokolade...

von

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Auf der Schulweihnachtsfeier

"Ich hasse solche Veranstaltungen", sagte ich am Tag der Weihnachtsfeier, als ich vor dem Spiegel stand.

"Ja? Also ich nicht", meinte Sora neben mir.

"Du hast auch nicht solche Eltern wie ich, die dich erst eiskalt vor die Tür setzen und drei Monate später sagen: >Oh, er ist ja entführt worden! Wir wollen ihn zurück!< So ein Scheiß", brummte ich beinahe zynisch, wodurch sich sogar Sora leicht angegriffen fühlte.

"Nein", sagte er daher nur.

"Deshalb kann ich auch gut und gerne auf solche Veranstaltungen verzichten!", meinte ich noch.

"Ja, Ja", sagte Sora darauf. "Komm mal wieder runter, Ven"

Ich verdrehte darauf nur meine Augen, als er das Bad verließ und Vanitas zu mir vor den Spiegel kam. Allerdings war er halbnackt, da er die Dusche hinter mir benutzen wollte.

"Heute ist ein Scheißtag", sagte ich, als er unter die Dusche stieg.

Er sagte nichts darauf, machte nur das Wasser der Dusche an.

"Na, willst du nicht zu mir unter die Dusche?", fragte er dann und streckte seinen Kopf hinter dem Vorhang hervor.

"Nein", sagte ich schlecht gelaunt und er verzog sein Gesicht zu einer Grimasse.

"Warum?", fragte er, als er wieder ganz unter der Dusche stand.

"Ich will einfach nicht", sagte ich. "Und jetzt hör auf mich zu nerven"

"Oh, hat da wer seine Tage?", zog er mich auf.

"Halt endlich deine verdammte Klappe!", rief ich darauf gereizt.

"Ja, Ja", sagte er darauf nur noch und war endlich still.

Dann ging ich auf unser Zimmer und zog mich an, bevor wir ca. zwei Stunden später zu dieser dummen Feier gingen. Zum Glück war Vanitas genauso wenig davon begeistert wie ich und so war ich wenigstens nicht allein, wenn ich irgendwo rum saß und meine Eltern ignorierte.

Vor der großen Turnhalle in der diese Feier stattfinden sollte trafen wir auf Zack, Cloud und die anderen, sowie auf Grandma.

"Ven!", rief Demyx und lief auf mich zu.

"Demyx", sagte ich. "Wir haben uns erst vor drei Tagen gesehen"

"Oh, sorry", sagte er darauf und ließ mich gleich wieder los. "Mit mir ist's mal wieder durchgegangen"

"Er hat einen Narren an dir gefressen", meinte Zexion hinter ihm. "Ich hoffe, dass die Freundschaft zwischen euch nicht in die Brüche geht, sonst habe ich nur noch schlaflose Nächte"

"Du bist nicht eifersüchtig?", fragte ich ihn.

"Nein", meinte der Blauhaarige. "Warum sollte ich? Du bist mit Vanitas zusammen"

"Ja, aber wenn ich an Vani denke...", sagte ich ziemlich verschmitzt.

"Mach dir keine Sorgen, ich bin nicht so extrem schnell eifersüchtig", meinte Zexion nur.

Ich nickte nur. "Gehen wir dann rein?"

Darauf betraten wir schließlich die Turnhalle, die wirklich gut dekoriert worden war und es stand auch ein riesen Weihnachtsbaum da. Das ganze erinnerte mich ein bisschen ab Renos Bar in Albury, nur im Weihnachtsstyle und mit "normalen" Leuten...

"Kommt, amüsieren wir uns", meinte Marluxia und kurz darauf stand ich nur noch mit Vanitas, Grandma, Zack und Cloud da.

"Sie feiern gerne, was?", fragte ich Vanitas darauf.

"Sehr gerne" sagte er nur.

"Okay, wo sind John und Linda?", fragte Grandma dann.

"Ich habe keine Ahnung, Grandma", antwortete ich ihr. "Aber was hast du vor?"

"Ich will ihnen sagen, dass sie Rabeneltern sind", sagte sie knapp und ich bekam ein ganz komisches Gefühl in der Magengegend, als Naminé, Aqua uns Roxas auf uns zu kamen.

"Da seid ihr ja", sagte Roxas und klang dabei total nervös und ängstlich.

"Ist alles in Ordnung mit dir?", fragte ich meinen Bruder verwirrt.

"Euer Vater", gab Naminé das Stichwort, als ich die zwei hinter ihnen nach drei Monaten wieder sah.

Ehe ich mich versah war mein Puls vor Nervosität auf 180 und ich hatte auch keine Ahnung was ich machen sollte. Ich war nur froh, dass Vanitas neben mir stand. Ich wollte nicht wissen was passiert wäre, wenn ich allein gewesen wäre.

"Ventus", hörte ich schon meine Mutter, als sie auf mich zu kam, doch ich wich nur vor ihr zurück.

Ich hatte keinen Grund zur ihr zurückkehren zu wollen. Ich betrachtete die beiden nur mit Verachtung und sagte nicht mal ein "Hallo". Denn selbst das hatten sie nicht verdient.

"Wie geht es dir?", fragte sie dann, doch ich schwieg. "Geht es dir gut? Ich... habe mir Sorgen ge-"

"Oh, bitte", unterbrach ich sie ziemlich genervt. "Was soll das geschleime? Egal was du sagst, es wird nicht wie früher werden"

"W- Wa-", stammelte sie ziemlich entsetzt.

"Ven wird nicht nach Hause gehen", brummte mein Freund und sah sie böse an. "Nicht heute und auch nicht in elf Tagen. Er gehört mir!"

"Vani, beruhige dich", sagte ich dann und meine "Eltern" sahen mich an.

"Willst du nicht zurück nach Hause kommen?", fragte Linda dann. "Zu deinen Eltern?"

"Ihr seid nicht meine Eltern", sagte ich darauf nur und den beiden stockte der Atem.

"Aber Ventus, ich-", begann Linda.

"Das kannst du dir sparen", unterbrach ich sie gleich. "Es ist wie Vanitas gesagt hat. Ich werde nicht nach Hause kommen... oder was auch immer es ist wo ihr wohnt"

"Du musst aber", meinte mein Vater jetzt. "Immerhin bist du mein Sohn"

"Dein Sohn? Dass ich nicht lache", spottete ich leicht. "Wer hat mich denn als eklig bezeichnet und dann vor die Tür gesetzt? Ja, das warst du! Also komm mir bloß nicht mit, dass ich dein Sohn wäre! In deinen Augen bin ich das doch nie gewesen!"

Darauf stockte beiden der Atem, wobei Vanitas leicht gehässig drein blickte und auch Grandma sah recht schadenfroh aus.

"Komm, Vani. Gehen wir", sagte ich dann zu meinem Freund. "Ich kann den Anblick von diesem Gesindel nicht mehr ertragen"

Er brummte nur kurz und wenig später waren wir mit den anderen verschwunden. Nur Grandma war zurückgeblieben und zeigte den beiden was "Ärger" hieß.

"Gehts dir schon ein bisschen besser?", fragte Sora zwei Stunden später, als wir alle zusammen in einer der aufgebauten Kuschelecken saßen und Grandma immer noch damit beschäftigt war meine Eltern fertig zu machen.

"Richtig gut gehen würde es mir, wenn wir gar nicht erst hergekommen wären", brummte ich und lehnte mich leicht zurück.

Sora sah darauf zu seinem besten Freund, der dessen Blick mied. Seid dem Kuss auf dem Weihnachtsmarkt war es um die beiden noch stiller geworden als vorher, da mein Bruder sich seiner Gefühle einfach nicht klar werden konnte. Dieses Problem hatte er schon bei Xion gezeigt. Wie sie zusammengekommen waren wusste ich schon gar nicht mehr. Sora dagegen wusste, dass er ihn liebte und es brach ihm fast das Herz Roxas mit jemand anderes zu sehen.

Gestern hatte der Brünette mit bei mir im Bett geschlafen, was Vanitas wieder nicht gefallen hatte.

"Deine Eltern scheinen wirklich etwas komisch zu sein", meinte Demyx jetzt. "Wenn ich sie mit Sally vergleiche"

"Seine Eltern waren schon immer so gewesen", meinte Zack jetzt auch recht schlecht gelaunt.

"Schon immer?", fragte Demyx überrascht.

"Ja", sagte Aqua.

"Sein Vater hält ihn eigentlich für eine Enttäuschung und ist auch recht konservativ. Vens Mutter hat relativ wenig zu sagen", erklärte sie noch.

"Oha", machte Demyx nur.

"Deshald hasst Sally auch ihren Schwiegersohn", sagte Marluxia und roch an einer Rose. "Immerhin ist sie eine Frau und lässt sich von niemanden etwas sagen, was er wohl nicht so toll findet"

"Genau", sagte auch ich, als Grandma endlich mit den beiden fertig wurde.

"Und?", fragte ich sie, als sie bei uns stand.

"Ich habe ihnen gesagt was ich von ihnen halte und dass sie vom Glück reden können, dass sie noch leben", meinte sie nur und setzte sich zu uns. "Aber lassen wir das jetzt. Es ist Weihnachten! Lasst uns feiern"

"Okay!", stimmten wir ihr alle zu.

Ein paar Stunden später saßen nur noch Vanitas und ich hier und sahen den anderen zu wie sie sich wie in einer Disko amüsierten. Vanitas hielt auch einen Becher voll mit dieser Bowle, die sie ausschenkten in der Hand, aber er hatte feststellen müssen, dass sie alkoholfrei war. Also saßen wir nur so da und taten gar nichts. Tanzen war nichts für unser eins und meinen sogenannten Eltern wollte ich auch nicht noch mal über den Weg laufen, auch wenn sie öfters an uns vorbei kamen. Irgendwas gab mir das Gefühl, dass sie Angst vor Vanitas hatten und darauf warteten, dass er mich allein ließ.

"Dieses Zeug schmeckt wie Gummibärenpisse", fluchte er dann wieder verärgert und ich schmunzelte leicht.

"Ich wusste gar nicht, dass es sowas überhaupt gibt, Vani", sagte ich darauf und er stellte den Plastikbecher auf den Boden, da es keine Tische gab.

"Mir egal", brummte er schlecht gelaunt.

"Und, was machen wir so lange die anderen sich amüsieren?", fragte ich meinen Freund dann.

"Also ich wüsste da was", meinte er und sah mich mit blitzenden Augen an.

Ich sah ihn darauf grimmig an. "Außer dem"

"Ich weiß nicht", sagte er dann ehrlich.

"Schade, ich auch nicht", meinte ich nur.

"Aber vielleicht...", er hielt inne und grinste breit.

"Oh, Vani!", sagte ich darauf und meine Wangen brannten auf. "Hast du denn auch was anderes im Kopf außer Sex?"

"Hm...", tat er erst so als würde er überlegen. "Nein, tut mir leid"

"Die Entschuldigung kannst du dir schenken", meinte ich finster, als er einen Arm auf die Lehne des Sofas hinter mir legte.

Er grinste darauf erst. "Wie du meinst"

"Arschloch"

"Danke", sagte er mit einem Lächeln, als seine Augen wieder blitzten und kam mir näher.

"Weißt du-", begann ich, als er mir schon ziemlich nahe war. "Eigentlich ist dieser Kuss auch ganz gelegen... Wollten wir ihnen nicht zeigen, dass wir ein Paar sind?"

Er grinste darauf leicht gehässig und hob seine andere Hand an mein Gesicht, als meine Augenlider immer schwerer wurden und ich ebenfalls nach seinem Gesicht griff.

"Vanitas", hauchte ich noch gegen seine Lippen. "Ich liebe dich"

Und im selben Moment wie unsere Lippen aufeinander trafen sahen meine Eltern zu uns. Es war schon beinahe Klischeehaft. Doch es war mir egal, ob sie uns sahen oder nicht. Ich küsste hier gerade meinen Freund und diesen Kuss würde ich wohl kaum unterbrechen, so gut wie er küssen konnte. Und wie immer versuchten seine kalten Finger unter mein Shirt zu wandern, es hoch zu schieben. Aber wie immer hielt ich sie fest, worauf er den Kuss löste. Er sah mich nur grimmig an, doch ich erwiderte diesen nur genauso grimmig.

"Warum?", fragte er dann schlecht gelaunt.

"Hier? Vor all den Leuten?", fragte ich und legte meine Arme auf die Schultern des perplexen Vanitas, da er mit dieser Antwort nicht gerechnet hatte.

Ich begann ihn leicht am Haaransatz zu kraulen, worauf seine Augen leicht zu fielen und einmal aufblitzten, da das einer seiner Schwachpunkte war. Dann legte er seinen Kopf auf meine Schulter und fing tatsächlich an leise wie eine Katze zu schnurren. Diesen Schwachpunkt hatte ich erst vor gut zwei Tagen herausgefunden, als er einen Versuch gestartet hatte mit mir zu schlafen.

Nach einer kleinen Weile beugte ich mich zu ihm vor und lächelte. "Ich liebe dich"

Er sagte darauf nichts, war mit seinen Gedanken ganz woanders. Plötzlich spürte ich seine Zunge an meinem Hals und bekam fast einen Herzinfarkt, als er ohne Vorwarnung begann mir einen Knutschfleck zu verpassen. Danach sah er mir wieder mit einem ziemlich selbstgefälligen Grinsen ins Gesicht, während ich wieder rot wurde.

"Du gehörst mir", sagte er. "Und jetzt kann es jeder sehen"

"Ja", sagte ich. "Nur schade für dich, dass deine Lippen nicht "Vanitas" schreiben können"

Er sah mich darauf finster an, als meine Eltern an uns herantraten, da sie wohl kapiert hatten, dass Vanitas bei mir bleiben würde.

"Ventus-", begann meine Mutter.

"Verpisst euch!", fauchte Vanitas sofort wie es seine Art war und funkelte die beiden an.

Er wurde darauf nur mit einem missbilligenden Blick bedacht, bevor meine Mutter wieder sprach.

"Ventus, wir-"

"Hat Vanitas eben nicht klar und deutlich gesagt, dass wir euch hier nicht haben wollen?", fragte ich dann. "Also verschwindet!"

"Ventus, hör uns doch wenigstens an", bat sie, doch ich antwortete nicht. "Wir haben uns gedacht wir könnten zusammen Weihnachten feiern. Nur wir vier, wie früher. Willst du nicht am Weihnachtstag nach Hause kommen?"

"Nein", sagte ich, ohne mit der Wimper zu zucken. "Ich feier' mit Vanitas und Aqua zusammen Weihnachten. In euren Käfig will ich nicht zurück und jetzt verschwindet endlich!"

Um das ganze quasi noch zu unterstreichen sah Vanitas die beiden noch böse an. Doch als die beiden nicht mal Anstalten machten zu gehen stand ich auf, griff mir Vanitas' Hand und zog ihn hinter mir her. Vor der Turnhalle blieb ich stehen, wo wir auch Demyx und Zexion beim knutschen fanden.

"Ich will nur noch weg hier", sagte ich. "Dieser Tag ist total scheiße"

Vanitas sagte darauf nichts, nahm nur meine Hand und ging mit mir nach Hause, wo Marlies und James waren und vor dem Fernseher kuschelten, da sie nicht mitgekommen waren.

"Ist das widerlich", kommentierte Vanitas das ganze und die beiden sahen auf, wobei James relativ finster drein sah.

"Oh, ihr seid schon zurück?", fragte Marlies. "Wo habt ihr denn Sora gelassen?"

"Der ist noch in der Schule", antwortete ich. "Der hatte im Gegensatz zu uns seinen Spaß"

"Was ist denn passiert?", fragte Marlies sofort.

"Meine Eltern sind mir tierisch auf die Nerven gegangen und wollen mit Roxas und mir zusammen Weihnachten feiern", antwortete ich genervt.

"Ach, feier doch besser hier", meinte Marlies. "Dein Bruder ist übrigens auch eingeladen"

"Danke", sagte ich nur und sah dann zu Vanitas.

Dieser verzog keine Miene, sah nur grimmig drein, bevor er sich einfach umdrehte und auf unser Zimmer ging.

"Gute Nacht", sagte ich dann zu den beiden und folgte Vanitas auf unser Zimmer, wo ich ihn auf unserem Bett vorfand.

"Ist alles in Ordnung?", fragte ich ihn, als ich mich bis auf die Unterwäsche auszog.

"Bekomme ich dich jetzt?", fragte er nur. "Niemand außer uns ist hier"

Ich schwieg darauf nur und blieb am Kleiderschrank stehen. Mein Herz schlug laut auf, da ich keine Ahnung hatte was ich machen sollte. Sollte ich darauf eingehen oder... davon laufen?

Schlussendlich ging ich auf das Bett zu und setzte mich nur zögerlich zu Vanitas. Doch er schien zu spüren, dass ich Angst hatte.

"Wovor hast du Angst?", fragte er und ich schreckte hoch.

"Was?", sagte ich.

"Ich will wissen wovor du Angst hast!", forderte er. "Sag's mir!"

"Ähm...", bekam ich nur über meine Lippen. "I- Ich-"

"Hör auf zu stammeln und sag's mir endlich!", rief er schon etwas lauter und ich zuckte zusammen.

"V- Vor dem Sex", antwortete ich schließlich und kniff meine Augen mit rasendem Herzen zusammen.

"Was? Davor hast du Angst?", fragte er leicht abfällig.

"Ja", sagte ich. "Es tut doch weh!"

Jetzt erst schien er mein Problem zu bemerken und sah mich sogar leicht geschockt an.

"Hast du denn nur noch das eine im Kopf?", fragte ich ihn. "Was ist mit mir?"

Er biss sich darauf auf seine Lippen, als ich nach seinen Händen griff.

"Schon verstanden", sagte er dann nur und wehrte meine Hände ab, wandte sich von mir ab.

"Vani-", begann ich, doch er reagierte nicht, legte sich nur hin und deckte sich gut zu.

"Was soll ich denn machen?", fragte ich noch recht wehleidig, doch er ignorierte mich einfach.

Am Tag darauf, als ich wach wurde war ich allein. Wo Vanitas war wusste ich nicht und als ich auf meinen Wecker sah musste ich feststellen, dass es 13:00 Uhr durch war.

"Ven?", hörte ich dann Soras Stimme von der Tür aus und sah zu ihm auf.

"Sora..."

"Hey, ist alles in Ordnung?", fragte er. "Irgendwie scheint ihr zu streiten, Vanitas und du"

Ich seufzte. "Es geht um Sex. Er will unbedingt mit mir schlafen und versteht nicht, dass ich Angst davor habe"

"Ah", sagte Sora nur. "Aber du wirst doch deine Angst überwinden, oder?"

"Wie denn?", fragte ich ihn leicht verwirrt.

"Hast du dir schon mal einen Porno angesehen?", fragte Sora dann nach.

"Einen P- Porno?", fragte ich und wurde rot.

"Hast du dich schon mal genauer damit befasst?", fragte er weiter.

Ich schüttelte nur meinen Kopf.

"Also guck dir doch mal einen Schwulen- Porno an und lern die guten Seiten dran kennen", meinte Sora.

"W- Was!? Wo denn? U- Und wann denn?", fragte ich und wurde knallrot.

"An meinem Computer, in meinem Zimmer", antwortete der Brünette sofort. "Vanitas ist glaube ich mit euren Freunden unterwegs. Er sah ziemlich wütend aus vorhin"

"O- Okay", stimmte ich nur zögerlich zu und folgte Sora in sein Zimmer, wo er mir seinen Computer anschaltete und nach einem bestimmten Video in seiner Videothek suchte.

"Gut", sagte er schließlich. "Sieh dir das an und du wirst es genau wie Vanitas wollen. Vielleicht landet ihr ja nachher noch im Bett"

Ich schluckte, da ich mir nicht sicher war, ob er da wirklich recht hatte. Dennoch sah ich mir dieses Video an und musste eine Stunde später feststellen, dass er doch recht gehabt hatte. Aber wo war Vanitas, wenn man ihn brauchte?

"Und?", fragte Sora mit leichter Schadenfreude, als er diese Beule sah.

"Du Sau", keuchte ich. "Wo hast du das überhaupt her?!"

"Internet", sagte er nur und lachte.

"Uragh", machte ich darauf und fuhr mir mit geschlossenen Augen durch die Haare. "Und was mach ich jetzt damit?"

"Auf Vanitas warten?", fragte Sora nach.

"Bist du bescheuert! Das kann ich doch nicht machen! Wer weiß wann der nach Hause kommt?", widersprach ich.

"Hm, gute Frage", meinte Sora. "Wir haben noch ein Bad"

"Ein Glück", murmelte ich nur und huschte aufs Bad, um mich dort meines Problems zu entledigen.

Als ich zu Sora zurückkehrte sah er von seinem Bett auf.

"Bereit?", fragte er mich dann.

"Bereit? Wofür?", fragte ich verwirrt.

"Wir sind doch noch nicht fertig", meinte er mit einem Grinsen und hielt ein Kondom und eine Flasche Gleitgel hoch.

"Was?", stammelte ich leicht, doch er winkte mich nur zu sich.

Ich ging zögerlich auf ihn zu und setzte mich zu ihm auf sein Bett.

"Ich bin doch mit deinem Crash- Kurs noch nicht fertig", behauptete er. "Immerhin muss es doch ein bisschen Action geben"

"O- Okay..."

Am Abend saß ich mit Sora vor dem Fernseher und sah seine Lieblingsserie an, die auch leicht pervers angehaucht war.

"Du bist wie ein großer Bruder für mich, Ven", sagte er gerade, als Vanitas nach Hause kam. "Mit dir kann man einfach über jeden Müll reden"

"Das gleiche kann ich auch über dich sagen, kleiner Bruder", sagte ich. "Und danke für heute Morgen"

"Keine Ursache", meinte Sora. "Wenn ich mit Roxas zusammen kommen sollte ist alles in Ordnung"

Ich lächelte darauf.

"Du liebst ihn wirklich sehr, nicht?", fragte ich ihn.

"Ja", sagte er nur. "Ich frage mich nur wie es bei ihm ist. Er spricht ja nicht mehr mit mir"

"Wird schon", meinte ich. "Alles wird gut"

In diesem Moment setzte sich Vanitas neben mich und wir sahen zu ihm.

"Da bist du ja", sagte ich, doch er brummte nur. "Warst du mit Marluxia und den anderen unterwegs?"

"Und?", fragte er gereizt und funkelte mich böse an.

"Was hast du denn für eine schlechte Laune?", fragte ich ihn nur, als er Arme und Beine überschlug.

Er antwortete nicht, sah nur stur geradeaus, da ihm etwas nicht zu passen schien.

"Was ist denn?", fragte ich ihn, während Sora uns gekonnt ignorierte.

"Ich versteh's nicht", meinte er dann.

"Was?", fragte ich verwirrt.

"Warum reagierst du nicht eifersüchtig?", wollte er wissen.

"Weil ich nur auf die Leute eifersüchtig bin, wo ich weiß, dass sie mir meinen Vanitas wegnehmen könnten", antwortete ich. "Oder bei Fremden... Willst du mich etwa eifersüchtig machen?"

"Hm", er sah mir nicht in die Augen.

"Auf George war ich doch eifersüchtig", sagte ich dann und er sah mich stumm wieder an. "Er sah oder sieht immerhin wie eine Frau aus und ich habe lange gedacht er wäre deine Freundin oder irgendwas. Er war immerhin nicht deine Mutter und zu deinen normalen Freunden konnte man den Menschen in dem Medaillon nicht zählen. Er war ein Rätsel für mich und das hat mich rasend gemacht"

Er schwieg darauf nur.

"Zufrieden?", fragte ich noch, doch er antwortete nicht.

Ich seufzte darauf nur und stand dann auch auf, Vanitas' Blick folgte mir.

"Ich geh schlafen, gute Nacht", sagte ich nur noch und verschwand in unserem Zimmer, wo er mir fünf Minuten später folgte.

Ich stand diesmal halbnackt da und Vanitas schien geradezu zu erstarren bei dem Anblick, bis ich mir ein Shirt drüber zog.

"Willst du auch schon schlafen?", fragte ich ihn und gähnte einmal. "Oder warum bist du hier?"

Er antwortete nicht, sah mich nur grimmig an.

"Dann eben nicht", sagte ich mit einem schweren Seufzen. "Gute Nacht"

Ich legte mich darauf nur noch in mein Bett, löschte das Licht und schlief relativ schnell ein, obwohl er mitten im Raum stand...

Am nächsten Morgen, den 22. Dezember wurde ich sehr früh wach, es war gerade mal 07:30 Uhr. Vanitas lag noch tief schlafend neben mir und schien bald mit einer sogenannten "Morgenlatte" zu kämpfen haben.

"Ventus...", hörte ich ihn dann murmeln und sah ihn an.

Sprach er etwa im Schlaf?

"Bitte... Verlass mich nicht", murmelte er wieder und ich war mir hundert prozentig sicher, dass er noch schlief. "Ich liebe dich..."

Vanitas würde niemals Bitte sagen und auch nie diese drei speziellen Worte. Doch er hatte sie gesagt... Ohne es zu wissen.

Ich lächelte leicht. "Ich liebe dich auch, ich bleibe bei dir"

Ich legte ihm dann eine Hand auf seinen Kopf und fuhr ihm leicht durch die Haare. Nun schien er wohl zehn Jahre jünger zu sein, da er zu dem Zeitpunkt bestimmt noch nicht so ein Griesgram wie heute gewesen war. Er schmiegte sich leicht gegen meine Hand, was mir das Gefühl gab doch eine Katze in meinem Bett zu haben.

Schließlich öffnete er seine Augen und sah mich müde an.

"Gut geschlafen?", fragte ich ihn leise, doch er antwortete nicht.

Er blinzelte nur noch ein paar Mal und richtete sich schließlich auf, als er die Beule in seinen Hosen bemerkte und ein fettes Grinsen schlich sich auf sein Gesicht.

"Vergiss es", sagte ich sofort.

"Warum!? Ven, es ist doch gar nicht-", begann er und sah mir in die Augen.

"Nein", unterbrach ich ihn konsequent.

Er sah mich darauf nur wirklich schlecht gelaunt an, bevor er aufstand und meine Blicke auf sich zog. Bei dem Anblick musste ich leicht schlucken, was er natürlich sofort mitbekam.

"Du willst also wirklich nicht?", fragte er, doch ich antwortete nicht.

Ich sah von ihm ab und krallte mich an meiner Decke fest.

"Also...", begann er dann und krabbelte wieder zu mir auf das Bett. "Mir siehts danach aus als bräuchtest du's. Du willst mich"

Ich wurde darauf nur noch röter, als ich eigentlich schon war und mied seinen Blick.

"Stimmt's, Blondie?", sagte er noch mal, um mich zu provozieren, sodass ich zu ihm herumfuhr und gleich in seine goldenen Augen sah. "Du willst mich"

Ich lehnte mich leicht zurück, um seinen stechenden Blick ausweichen zu können. Ihm schien das allerdings nicht besonders zu gefallen, weshalb er mein Gesicht festhielt, sodass ich ihm ins Gesicht sehen musste. Im selben Moment musste ich an dieses Video denken, das ich mir gestern erst bei Sora angesehen hatte.

"Du gehörst mir, klar!?", meinte er noch, als er mich grob an sich zog und seine Lippen auf meine presste.

Leicht widerwillig erwiderte ich den Kuss, da ich Angst hatte jetzt meine Unschuld verlieren zu können, doch irgendwann war es vergessen und ich klappte mit meinen Armen weg. Das nahm er sofort als Einladung und fuhr unter mein Schlafshirt, schob es hoch und löste den Kuss, bevor er es mir einfach über den Kopf zog und in irgendeine Ecke beförderte.

"Du gehörst mir!", meinte er wieder herrisch und hatte wohl fest vor mir hier und jetzt meine Unschuld zu nehmen.

"Vani, nein-", begann ich und hielt inne, als seine Augen gefährlich blitzten.

"Nicht? Wann dann?", fragte er gereizt.

"N- Nicht heute", stammelte ich.

"Willst du mich verarschen!?, rief er dann. "Ich seh doch, dass du es auch willst und diese beschissene Angst ist auch weg! Also was hält dich auf!?"

Ich biss mir darauf nur auf meine Lippen, da ich ihm darauf keine Antwort geben konnte. Immerhin hatte ich geplant ihm eine Nacht mit mir zu Weihnachten zu schenken...

Aber ob daraus noch was werden würde wusste ich nun wirklich nicht, da Sora mir dieses Video wohl zu früh gezeigt hatte. Ich würde es am liebsten sofort tun...



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