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Zweite Chancen

Wenn das Leben gegen dich spielt [ZoNa]
von

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Dissonanz

Ein lautes Klingeln weckte den Grünschopf und ließ ihn halb von der Couch rutschen. Er hatte vergessen, dass er nicht in seinem Bett lag. Fluchend stand er auf und klopfte sich den imaginären Staub von der Hose.

„Kann man nicht einmal ausschlafen?“, murrte er zu sich selbst und schaute dann auf die Wanduhr.

4 Uhr früh.

Wer zum Teufel rief um vier Uhr am Morgen an?!

Seine Frage wurde beantwortet als er das Display seines Handys checkte.

„Verfluchte Scheiße. Muss das jetzt sein?“, ohne weiteres Zögern hob er ab.

„Du gönnst einem aber auch gar nichts oder?“, begrüßte er seinen Anrufer und stellte sich schon auf das Schlimmste ein.
 

„Heute Abend? Bist du sicher?“, mit dem Telefon am Ohr, begab Zorro sich in das angrenzende Zimmer, die Küche, wo er erstmal die Kaffeemaschine anschmiss. „Nein ich will mich nicht drücken.“

Er steckte einen Filter in die dafür gesehen Vorrichtung und löffelte dann das Kaffeepulver hinterher. „Nein.“, brummte er in den Hörer. „Ist es meine Schuld, dass du so früh anrufst?!“

Als letztes stellte er die Maschine auf Kochen und lehnte sich dann gähnend an die Küchentheke. „Ja ich ziehe das mit dir durch. Aber danach ist Schluss.“ Die ersten Tropfen der schwarzen Flüssigkeit tröpfelten langsam in die große Glaskanne. „Nein, es geht verflucht nochmal nicht um sie! Wir treffen uns um 7 und das wars dann!“, ohne auf eine Antwort zu warten legte Zorro schnaubend auf. Irgendwas musste er doch wegen Law unternehmen können.

Nur was?

Der Schwarzhaarige würde sicher nicht aufhören ihm hinterher zustellen und an die Polizei konnte und wollte er sich auch nicht wenden. Er hoffte nur Nami würde nichts passieren. Sie war die Letzte, die darin involviert werden sollte.

Nachdenklich schenkte der Grünschopf sich eine Tasse Kaffee ein.

Dann holte er erneut sein Handy hervor.

Das Freizeichen ertönte vier mal bevor abgehoben wurde.

„Hi. Ich bin’s. Würdest du mir einen Gefallen tun?“
 

Verschlafen schlug Nami ihre Augen auf und sah sich müde um. Es war noch dunkel, trotz der geöffneten Vorhänge und sie war nicht bei sich zu Hause. Noch etwas irritiert wischte sie sich den Schlaf aus den Augen. „Ganz toll gemacht, Nami.“, murmelte sie leise, als ihr klar wurde, dass sie während des Films eingeschlafen sein musste. Seufzend stemmte sie sich hoch, wobei die warme Decke von ihren Schultern rutschte und ihr ein Frösteln entlockte.

Es war sicher okay für Zorro, wenn sie sich einen Pullover von ihm nehmen würde, also stand sie auf und begab sich zu der hölzernen Kommode, die an der gegenüberliegenden Wand stand und zog die Schubladen eine nach der anderen auf, bis sie endlich, neben der Unterwäsche, auch auf Oberteile stieß. Glücklich zupfte sie sich das erst Beste hervor was sie finden konnte und streifte sich den weichen Stoff über den Kopf. Nachdem sie die Lade wieder geschlossen hatte, öffnete sie die Zimmertür um den Gang ins Bad anzutreten und gerade als sie in diesem verschwinden wollte, hörte sie die Stimme ihres Gastgebers.

„Ich bin mir ziemlich sicher, dass er das nicht so stehen lassen wird und ich kann damit nicht zur Polizei gehen. Das weißt du!“ Da Nami nicht lauschen wollte, schlüpfte sie schnell hinter die Tür und stellte dann das Wasser vom Waschbecken an. Doch sie kam nicht umhin sich zu sorgen.

Wozu würde er die Polizei einschalten müssen?

Seufzend wusch sie sich das Gesicht und entfernte somit die letzten Make-up Reste, die über Nacht verschmiert waren. Dann bürstete sie sich die Haare, lang genug um sich selbst davon abzuhalten sich wieder in etwas einzumischen, was sie nichts anging.

Sie musste lernen Zorro zu vertrauen.

Wenn er mit ihr darüber reden wollte dann würde er das auch tun.
 

Noch immer nicht ganz überzeugt aber weniger nervös, strich Nami sich letztendlich noch die Kleidung glatt und verließ dann das kleine Zimmer und begab sich in die Küche, wo Zorro immer noch am Telefon hing.

„kann dir nicht mehr sagen. Tut mir leid.“, beendete er gerade seinen Satz und schaute dann zur ihr, nachdem sie ihm leise einen guten Morgen gewünscht hatte. „Warte mal kurz, Ace.“, nuschelte er in die Sprechmuschel und nahm dann das Telefon vom Ohr. „Hab ich dich geweckt?“, wollte er nun an Nami gewandt wissen, doch sie schüttelte mit einem zaghaften Lächeln den Kopf, insgeheim froh darüber einen vertrauten Namen gehört zu haben. Erst jetzt sah sie wie früh es noch war. Er lächelte ihr zu und deutete mit der Hand an, dass sie näher kommen sollte. Sie tat wie ihr geheißen und schon beugte sich der Größere zu ihr hinab und versiegelte seine Lippen mit ihren, wobei die Schmetterlinge in ihrem Bauch sofort wieder anfingen zu fliegen. „Mh, du schmeckst nach Kaffee.“, wisperte sie ihm wohlig entgegen und bekam daraufhin prompt eine Tasse in die Hand gedrückt. „Ich muss noch kurz das Telefonat beenden und dann bin ich ganz für dich da, Süße.“

„Okay.“, bestätigte Nami und ließ ihn damit vorerst alleine in der Küche zurück.
 

Keine zwei Minuten hatte sich Zorro auch schon zu Nami ins Wohnzimmer gesellt, wo er sie in eine Decke gewickelt und in einer Sportzeitschrift vertieft wieder fand. „Nicht ganz dein Thema oder?“, grinste er ihr entgegen und gewann so kurzerhand ihre Aufmerksamkeit. „Jedenfalls habe ich nicht vor ein Sixpack in sechs Wochen zu bekommen.“

„Nicht?“ Sie lächelte schief.

„Wieso stehst du darauf?“

Zorro setzte sich zu ihr und sah sie eine Weile an bevor er antwortete: „Ich stehe auf alles wenn es um dich geht.“

Augenrollend wandte sich Nami ab.

„Hast du gerade deine Augen verdreht?“

„Schon möglich“, gab Nami Achselzuckend zurück und hob die Zeitschrift ein Stück höher vor ihr Gesicht, um ihr Grinsen zu verstecken.

„Darf ich dich daran erinnern, dass du hier nur Gast bist und ich dich jeder Zeit rausschmeißen könnte?“

Nun ließ Nami das Magazin wieder ein Stück sinken.

„Das würdest du nicht machen.“, sagte sie entschlossen, weswegen Zorro eine Augenbraue hob. „Warum so sicher?“

Mit süffisantem Blick legte Nami das Heft weg, krabbelte auf ihn zu und schwang ihr Bein über die seinen damit sie rittlings auf ihm sitzen konnte.

Unbeeindruckt sah Zorro sie an. Mit einem Zwinkern senkte sie ihren Kopf und ließ ihren Mund zu seinem Ohr wandern. Seichte Küsse trafen auf dünne, empfindliche Haut, welche sich ihren Weg nach unten zu seinem Hals suchten. Sie meinte ihn förmlich schnurren zu hören, als sie an der Haut über seiner Halsschlagader saugte und ihm einen Knutschfleck verpasste.

Ihre Zunge leckte über die gerötete Haut, gefolgt von einem sanften pusten, was dem Älteren einen Schauer versetzte.

„Du hast mich überzeugt.“, raunte er ihr entgegen was sie grinsen ließ.

„Gut“, sie hob den Kopf an, und betrachtete ihr Schaffenswerk.

„Das war das erste Mal dass ich jemandem einen Knutschfleck verpasst habe.“. Ein schiefes Lächeln legte sich auf die Lippen von Zorro als sie das sagte. „Ich fühle mich geehrt.“, gab er trocken zu verstehen.

„Das solltest du auch.“, hauchte Nami ihm entgegen und kam seinem Gesicht dabei ein Stückchen näher. Sie spürte wie seine Hände ihre Oberschenkel hoch wanderten. „Vielleicht sollte ich dich auch markieren.“, zog Zorro die Möglichkeit in Betracht und Nami schüttelte amüsiert den Kopf. „Wehe.“
 

Prompt spürte sie seine heißen Lippen auf ihrem Schlüsselbein. „Zorro..“, versuchte sie zu protestieren, doch ihr eigenes Keuchen unterbrach sie, als er begann genüsslich an ihrer Haut zu knabbern. „Ich muss..“, startete sie einen neues Anlauf, doch wurde nun von Zorros Mund gestoppt der sich auf ihren legte. Sinnlich spielte er mit ihren weichen Lippen und spaltete diese mit seiner Zunge. Seine Hände pressten ihren Körper verlangend an seinen sodass die Hitze seiner Haut durch ihre Kleidung drang. Sie hingegen ließ ihre Finger brav auf seinen Seiten liegen, auch wenn sie zu gerne sein Shirt gelüftet hätte. Aber sie musste sich beherrschen.

Mit geröteten Lippen löste Nami sich von Zorro. „Du musst dringend damit aufhören.“, wisperte sie leise.

„Damit?“, fragte er und küsste sie abermals, mit solch einer Leidenschaft dass dem Rotschopf schwindelig wurde.

„Zorro!“, ermahnte sie ihn doch er grinste nur unschuldig. „Ich meine es ernst. Das geht viel zu schnell.“

„Ist das deine Meinung oder die der anderen?“, verlangte er zu wissen, woraufhin sie seinem Blick auswich. Er seufzte ergeben. „Sieh mich an.“ Wiederwillig drehte sie ihren Kopf wieder in seine Richtung. „Ich werde dich zu nichts drängen, verstanden?“

„Ich weiß.“, gab sie fast flüsternd zurück. „Ich will nur alles richtig machen. Du bist mir unglaublich wichtig.“

„Das heißt uns zu küssen ist falsch?“, für seine Frage erhielt er einen Knuff gegen die Schulter. „Du hättest einfach sagen können, dass ich dir auch wichtig bin.“, gab sie beleidigt zu verstehen. „Das bist du.“, bestätigte Zorro und erhielt dafür noch einen kurzen, zärtlichen Kuss von Nami. „Ich sollte langsam nach Hause.“, murmelte sie, als sie sich von ihm erhob. Zorro nickte. „Willst du dass ich dich nach Hause bringe?“ Prompt schüttelte Nami den Kopf.

„Ich muss ein wenig den Kopf frei bekommen. Danke dass ich hier schlafen durfte.“

Er lachte kurz auf. „Du hast mir keine allzu große Wahl gelassen.“

„Ich weiß.“, grinste sie und ließ sich dann von ihm in Arm nehmen. „Ich ruf dich dann später an.“, fügte sie noch hinzu, bevor sie sich anzog und ihn in seiner Wohnung alleine ließ. Als sie durch die Tür war, fing Zorro plötzlich an zu schmunzeln und den Kopf zu schütteln. Irgendwann würde er dank ihr ohne Kleidungsstücke dastehen. Diese kleine diebische Katze hatte schon wieder was von ihm mitgehen lassen.
 

Einige Stunden später, die Zorro damit verbracht hatte faul auf seiner Couch zu dösen, da er damit rechnete diese Nacht keinen Schlaf zu bekommen, raffte er sich endlich auf. Der Fernseher lief im Hintergrund noch immer auf minimaler Lautstärke und zeigte gerade die Nachmittagsnachrichten. Desinteressiert schaltete Zorro ab.

Sein Nacken schmerzte vom falschen Liegen, während sein Magen nach etwas Essbarem verlangte.

Schwer Luft holend stand der Grünschopf auf, sammelte das restliche Geschirr und den Müll vom gestrigen Abend ein und tapste, angestrengt nichts fallen zu lassen, in seine gemütlich, kleine Küche. Schnell brachte er Ordnung in das Zimmer, er war noch nie ein Freund vom Aufräumen oder Putzen gewesen, aber Unordnung konnte er dennoch nicht wirklich leiden, auch wenn seine Wohnung manchmal danach aussah. Anschließend setzte er sich noch eine Kanne Kaffee auf und schob sich zwei Scheiben Toast in den Toaster. Zu mehr war ihm nicht wirklich zumute.

Dass das mit dem anstehenden Job zu tun haben könnte, ignorierte er. Ihm war mulmig zumute Law wiederzusehen. Ihre letzte Begegnung war schließlich nicht gerade freundschaftlich verlaufen und wer weiß, wie es am heutigen Abend ausgehen würde. Wie hypnotisiert sah Zorro dabei zu, wie das heiße, braune Getränk langsam in die Kanne tröpfelte und dementsprechend erschrocken fuhr er zusammen, als die Toastscheiben mit einem Knall aus dem Toaster sprangen.

Er war zerstreut.

Und das kam bei dem Grünschopf so gut wie nie vor.

Aber wie konnte er das auch nicht sein?

Er hatte das Gefühl sein ganzes Leben wandelte sich plötzlich um 180°.

Erst die Sache mit Nami, dann die daraus resultierende Abspaltung mit Law. Wäre es heute wirklich das letzte Mal, dass er seinen langjährigen Freund sah, mit ihm zusammenarbeitete?

Sein Kopf sagte ihm es sei das richtige, doch trotzdem konnte er nicht verleugnen, dass er den Schwarzhaarigen noch immer schätze, ihm vertrauen wollte.

War das denn so falsch?

War er falsch jemanden vertrauen zu wollen, der einen im Moment der größten Niederlage aufgeholfen hatte?

Zorro wusste es nicht.

Diesen Fragen nach Recht und Unrecht wollte er sich nicht stellen müssen.

Es war nicht immer nur alles Schwarz und Weiß.

Aber würde Nami das Verstehen? Vivi? Ruffy?

Er wusste das Ace es verstand. Zumindest soweit, dass er ihn nicht bei der Polizei meldete.

Ein unglückliches Lachen entwich Zorros Kehle. Dann schüttelte er resigniert den Kopf, schnappte sich eine der Brotscheiben und ging in sein Schlafzimmer.

Vielleicht würde es heute Abend alles enden.

Das Zimmer trug noch immer die Note der Orangehaarigen mit sich und ohne es zu merken, entspannte Zorro sich ein wenig unter diesem Duft. Er kramte eine schwarze Tasche unter seinem Bett hervor, begleitet von dem metallischen Klirren dessen Inhalts und trug sie dann mit sich zur Kommode. Mit einem Ruck zog er die erste Schublade auf, nahm sich zwei Kleidungsstücke heraus und schob sie dann wieder zu, bevor er sich das letzte bisschen Brot in den Mund schob und mit der Tasche und den Kleidungsstücken zurück in die Küche ging. Dort stellte er die Stofftasche auf der Theke neben der Kaffeemaschine ab, warf sich die Kleidung über die Schultern und schenkte sich etwas Kaffee in eine neue Tasse ein.

Er trank ihn schwarz.

Als die Tasse geleert war, angelte Zorro sich die zweite Scheibe Brot. Er ließ sich Zeit beim Essen, den Blick lethargisch aus dem Fenster gerichtet, welches Ausblick auf das nebenstehende Gebäude bot. Keine äußerst einladende Aussicht, aber darum hatte sich Zorro auch noch nie geschert. Die Miete war vergleichsweise billig, deshalb hatte er sich für diese Wohnung entschieden. Nachdenklich kaute er auf dem letzten Bissen herum, spülte dann die letzten Reste mit dem letzten Rest Kaffee hinweg und stellte die Tasse ab, als er diese geleert hatte.

Ein kurzer Blick auf die Uhr folge, bevor er dann in das gegenüberliegende Bad verschwand.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Huhu :)

Die Geschichte neigt sich ganz langsam dem Ende zu, und ich bin gespannt was ihr so für Vermutungen habt wie es ausgehen könnte :)
Hab schon einiges vorgeschrieben, aber will die Kapitel nicht überstürzt hochladen, nicht dass die Abstände wieder so unerträglich lang werden :/
Sobald die Story beendet ist lade ich die Kapitel wöchentlich hoch, wenn dann noch welche übrig sind ^^(so ist zumindest der jetzige Plan)

Ich hoffe wie immer, ihr hattet Spaß beim Lesen!

Bevor ich es vergesse.. ich hab ein RPG für One Piece aufgemacht, ich weiß die gibt es zu Hauf, aber ich hatte mal Lust ein ganz neues zu starten, also falls jemand von euch Lust hat, schaut doch einfach vorbei. :)

Bis dahin und LG! Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  sama-chan
2018-12-22T10:54:48+00:00 22.12.2018 11:54
Juchu ein neues Kapitel! Und es geht spannend weiter! 😍
Nami und Zorro sind echt Hals über Kopf ineinander verschossen. Hoffentlich ruiniert sich das Zorro jetzt nicht...
Meine Theorie, wie es weiter gehen könnte:
Zorro zieht das Ding mit Law durch, wird dabei erwischt (oder von Law verraten), Nami erfährt was er alles verbrochen hat und (hoffentlich) verzeiht ihm dank glücklicher Umstände wieder... so viel zur Theorie. 😂


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