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Die Sünden der Väter

Alles was bleibt wird Asche sein
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Ich habe hier die allzu drastischen Beschreibungen weggelassen, damit auch minderjährige Leser in den Genuss dieses essentiell wichtigen Kapitels kommen können. Komplett anzeigen

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Neun (gewaltfreiere Version)

Haku und der Doktor waren gerade dabei das große, geschlossene Tor der Fabrik zu mustern, als Ferrus wieder zu ihnen stieß. Die Armee der Aufständischen befand sich hinter ihnen, bereit den so verhassten Firmenchefs endgültig die Herrschaft über dieses Land zu entreißen.
 

Obwohl das Wort Armee wahrscheinlich viel zu großzügig war. Es handelte sich dabei um einen unausgebildeten und undisziplinierten Haufen von einfachen Bauern, Handwerkern und anderen ganz normale Leuten. Ein paar erfahrene Soldaten versuchten als Offiziere ein wenig Ordnung in die Reihen zu bringen, doch es schien hoffnungslos.
 

Zwar war die Menge motiviert, aufgrund des Sieges auf dem großen Platz, doch dort waren fast zwei Drittel der Rebellenarmee vernichtet worden und auch Haku hätte ohne Hilfe der Akatsuki nichts mehr an ihrer vollkommenen Vernichtung ändern können.
 

Der Doktor sah nicht einmal hin, als Ferrus mithilfe seiner Erdkünste neben ihm auftauchte.
 

„Wer war dein Gegner?“, fragte er nur desinteressiert.

„Die Sannin von Konoha“, grollte Ferrus. Sofort hatte er die volle Aufmerksamkeit des Doktors.
 

„Und du lebst noch?“, fragte er.

„Sei nicht albern, ich habe natürlich nicht gekämpft. Wir sollten uns hier beeilen, ich will nicht, dass die uns in die Quere kommen.“
 

Der Doktor fluchte.

„Das bedeutet wir müssen uns noch schneller um diesen „Neun“ kümmern. Diese Leute sind so stark wie Meister Orochimaru. Jetzt gegen sie zu kämpfen wäre problematisch und ich weiß nicht, wer von uns gewinnen würde.“
 

Er blickte zu dem schweren, eisernen Tor der Fabrik hinauf. Die letzten Reste der Söldnerarmeen hatten sich hier drin verschanzt, zusammen mit den Firmenchefs. Das war keine Fabrik, das war eine Festung.
 

Er seufzte.

„Ich wollte das eigentlich etwas subtiler machen, aber kümmere dich bitte um das Tor Ferrus. Die Zeit für Zurückhaltung ist vorbei.“
 

Ferrus schob Haku beiseite, die nichts zur Diskussion beigetragen hatte, nur das Wort Konoha hatte ihre Augen kurz aufleuchten lassen. Einer der Offiziere aus den Reihen der Rebellen trat auf Haku und den Doktor zu, die einige Schritte von Ferrus zurückgetreten waren.
 

„Sollten wir nicht Rammböcke bauen?“, fragte der Mann, offenbar ein ehemaliger Soldat, der den Dienst quittiert hatte.
 

Der Doktor schnaubte.

„Quatsch keinen Blödsinn, Ferrus macht das schon. Lehn dich zurück und genieße die Show.“
 

Alle drei beobachteten Ferrus, der die Säbelklinge hinter seinen Ellenbogen geklemmt hatte und mit beiden, stählernen Händen nun Fingerzeichen formte.

„Eisenelement: Schwarzeisendrache!“, rief er und stieß beide Hände in Richtung des hohen Tors, das aus schwerem Stahl bestand und sicherlich einen Bombenangriff aushalten würde.
 

Aus Ferrus Händen schossen schwarze Schlieren, die sich in Sekundenbruchteilen zu Platten aus schwerem, schwarzem Metall verdichteten und die Gestalt eines gewaltigen, schwarzen Drachen formten, der auf das Tor zuraste. Eine Wolke aus Staub und Schutt erhob sich, als die Kreatur das solide Tor durchbrach.
 

Schreie ließen erkennen, dass sie auch dahinter einiges an Verwüstung angerichtet hatte.

Ferrus drehte sich um und zeigte mit dem Daumen auf die Wolke der Verwüstung hinter ihm.

„Du bist dran.“
 

Der Doktor grinste breit und richtete sein Monokel. „Aber gerne doch.“

Blaues Chakra pulsierte um seine Finger, als er sich zweimal gegen die Schläfe tippte. Ein Brummen entrang sich ihm. „Ahh, das verursacht mir immer Kopfschmerzen.“

Dann richtete er eine Hand auf den immer noch nebelverhangenen Eingang zur Fabrik. „Jutsu des Gedankennebels!“
 

Dicker, violetter Rauch quoll aus seiner Handfläche und drang in das ohnehin schon staubverhangenen Gebäude ein.
 

„Wie lange?“, fragte Ferrus nur.

„Bei der Dosis keine zwei Minuten“, sagte der Doktor.
 

„Könntet ihr mir mal erklären, was hier gerade abgeht?“, fragte Haku etwas genervt. Die beiden Akatsuki schienen ein eingespieltes Team zu sein, aber bei deren knappen Kommentaren kam sie einfach nicht mehr mit.
 

Der Doktor sah sie an. „Der liebe Ferrus hier hat sein Eisenelement benutzt. Diese Blutlinientechnik findet man zwar besonders in der Gegend um Iwagakure häufiger, allerdings ist Ferrus der einzige, der schwarzes Eisen beschwören kann, als sei es ein lebendes Wesen. Ich habe die Theorie, dass das daran liegt, dass er selbst zum Großteil aus Eisen besteht.“
 

Haku nickte. Blutlinientechniken verstand sie.

„Und was hast du da gemacht?“, fragte sie den Doktor.
 

Er grinste. „Meine spezielle Fähigkeit erlaubt es mir die Leistungsfähigkeit und die Funktion meines Gehirns zu steigern. Ein normaler Mensch benutzt nur zehn bis zwanzig Prozent seines Gehirns, und das hat seine Gründe. Die höheren Regionen des Gehirns können Zugriff auf einige einzigartige Fähigkeiten geben. Meine Fähigkeit ist es Chakra in mein eigenes Gehirn zu leiten und ihm persönlich Befehle zu erteilen. Dadurch kann ich die Leistungsfähigkeit auf bis zu achtzig Prozent erhöhen.“
 

Er deutete auf die flirrende, violette Wolke, die sich langsam zu verziehen begann.

„Ab fünfunddreißig Prozent ist es mir nicht nur möglich mein eigenes Gehirn zu kontrollieren, ich kann das auch bei anderen Menschen, indem ich das Blut, das durch mein Gehirn fließt mit dem Chakra aus diesen Hirnregionen auflade und ausströmen lasse. Diese Technik ist zwar anstrengend und teilweise auch gefährlich, aber ich bin ein Profi:“
 

Hakus Augen waren vor Staunen geweitet. Das war eine ebenso interessante wie schreckliche Fähigkeit. Grummelnd hielt sich der Doktor den Kopf. „Verdammt ich habe Kopfschmerzen.“
 

„Was passiert, wenn man hundert Prozent des Gehirns benutzt?“, fragte Haku.

Der Doktor sah sie voller Staunen und mit einem leichten, erheiterten Funkeln in den Augen an.
 

„Das, meine Liebe ist eine unheimlich gute Frage. Wird es die Erleuchtung sein? Oder wird es mich einfach umbringen. Ich habe da zwar eine Theorie, aber meine Experimente sind noch nicht so weit fortgeschritten, dass ich es dir verraten würde. Dennoch eine gute Frage. Ich glaube du wirst unser kleines Team hervorragend ergänzen.“
 

Haku errötete ob des Lobs.
 

Ferrus mischte sich nun ein: „Wenn ihr zwei Turteltäubchen fertig seid, es wird Zeit nachzusehen, was wir übriggelassen haben.“

Und tatsächlich hatte der violette Nebel sich verzogen. Die drei Akatsuki marschierten in die vollkommen demolierte Halle, die hinter dem Tor der Fabrik begann.
 

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Das hier war offenbar einmal eine Art Weiterverarbeitungsort gewesen, denn in den Trümmern konnten sie dir Überreste von Fließbändern und großen Lagercontainern ausmachen. Dazwischen lagen die Überreste einer kleineren Söldnereinheit. Einige waren von dem Eisendrachen zerfetzt worden, bei einigen schien es als wären sie an Ort und Stelle umgekippt.
 

Haku kniete neben einem davon nieder. Der Doktor trat hinter sie.

„Hirnschlag“, sagte er. „Die Adern in ihren Gehirnen sind geplatzt.“
 

Haku nickte, stand auf und folgte den beiden Akatsuki durch die Halle. Hinter ihnen verteilten sich die Rebellen und begannen das Gebiet zu sichern.

Am anderen Ende der Halle war eine Metalltür zu erkennen, die jedoch verschlossen war.
 

„Um noch mal zum Thema zu kommen“, sagte Haku und deutete auf die Leichen, die inmitten der Trümmer verstreut waren. „Du kontrollierst die Gedanken der Leute?“

Der Doktor, der sich gerade eine Kopfschmerztablette einwarf, die er aus den Tiefen seines Mantels gezogen hatte, schüttelte den Kopf.
 

„Ich kontrolliere ihre Gehirnfunktionen“; sagte er, während er die Tablette knirschend zerkaute. „Ich kann Pheromone ausschütten, ihnen Lust oder Schmerz zufügen, ja ich kann sie sogar in heftiger Liebe entbrennen lassen. Und ich kann sie innerhalb eines Augenblicks töten, aber ihre Handlungen steuern kann ich nicht. Das funktioniert ab einer bestimmten Konzentration von Chakra im Gehirn nicht mehr, sprich bei Ninja funktioniert es nicht.“
 

Haku nickte und beobachtete, wie der Doktor knirschend auf der harten Tablette herumkaute.

„Soll man die nicht in einem Glas mit Wasser auflösen?“, fragte sie.

„Hast du ein Glas mit Wasser?“, fragte er und ging ohne eine Antwort abzuwarten weiter.

Kopfschüttelnd folgte Haku ihm, während Ferrus blechernes Lachen ertönte.
 

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Die Eisentür war ebenfalls kein großes Hindernis und Ferrus gelang es sie mit bloßen Händen einzureißen. Diesmal jedoch sollte die Eroberung der nächsten Fabrikhalle anders ablaufen. Ferrus nickte Haku zu, die verstand und den Offizieren ihrer kleinen Schar von Aufständischen einen Wink gab.
 

Diese mobilisierten sofort ihre Einheiten, die in ungeordneten Reihen hinter ihnen in die Halle getreten waren und sich staunend die Verwüstung besahen, die zwei Personen angerichtet hatten.
 

Haku deutete auf die kläglichen Überreste der Stahltür, hinter der einige Söldnertrupps in ordentlicher Formation Stellung bezogen hatten.
 

„Jetzt seid ihr dran“; sagte sie, konnte es sich aber nicht verkneifen, einen großen Eisstachel zu beschwören, mit der sie die Formation der Feinde durcheinanderbrachte.

Die Rebellensoldaten stürmten voran und verwickelten die Feinde in Gefechte. Lärm und Waffengeklirr drang durch die große, aber leer wirkende Fertigungshalle.

Fließbänder und schwere Maschinen ließen auf einen Produktionsort schließen.
 

Mit einem schnellen Blick umher analysierte Ferrus die Lage.

„Hier ist nur das Kroppzeug stationiert.“

„Ich denke die wirklich wichtigen Leute werden wir da oben finden“, sagte Haku und deutete auf eine Plattform, auf der ein schwerer Kran stand, der mehrere Stahlträger hielt. Dort befand sich ein verstärktes Gebäude, versehen mit mehreren Schutzsiegeln gegen Eindringlinge und Ninjutsus, sowie eine Kompanie abtrünniger Samurai, die nicht in die Schlacht in der Halle eingriffen, sondern kampfbereit die Tür des kleinen Bunkers bewachten.
 

„Fünf Mäuse, dass sich da die Rädelsführer verstecken“, grinste der Doktor. Er leckte sich über die Lippen. „Lasst uns mal hingehen.“
 

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Alle drei sprangen ab und landeten vor den Samurai auf der Plattform, die ihre Schwerter zogen.

Ferrus knurrte. „Ahh, die ehrenwerten Samurai, keine Furcht, nicht einmal vor dem sicheren Tod. Das respektiere ich:“
 

Er lies die Säbelklinge aus seinem Ärmel schnellen. „Ihr sollt die Ehre haben durch meine Klinge zu fallen. So werdet ihr Abtrünnigen eure verlorene Ehre wiederherstellen.“
 

Der Doktor schnaubte.

„Du und deine Kriegerehre. Das ist doch Blödsinn“, sagte er, als er einen Dolch aus seinem Gürtel zog und ihn herumwirbeln ließ.
 

„Sag das noch mal und ich töte dich!“

„Blödsinn.“

Ferrus Säbel sauste knapp über den Kopf des Doktors hinweg, der sich schnell genug geduckt hatte.
 

„Wie auch immer“, sagte er. „Lass uns erstmal diese Typen hier fertigmachen, dann sehen wir weiter.“
 

„Denk daran, dass hier auch irgendwo noch dieser „Neun“ lauert. Seid auf der Hut.“

Beide stürmten voran, direkt in die Formation ihrer Gegner hinein.

Haku konnte nur den Kopf schütteln, als sie zwei Schwerter aus Eis formte und sich ebenfalls in das Gefecht stürzte.
 

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Ein Regen aus feinen Bluttröpfchen besprenkelte Hakus Gesicht, als sie ihre Eisklingen in einer Kreisbewegung durch einen der Soldaten zog.
 

Es war ein Unterschied, ob man einfache Krieger oder Shinobi bekämpfte. Gegen ihre Eiskontrolle konnten diese Männer sich überhaupt nicht wehren.

Wie ein heißes Messer durch Butter fuhren Hakus Klingen durch die Leiber der Krieger, deren Rüstungen den scharfen Eisklingen nichts entgegenzusetzen hatten. Haku fühlte sich ein wenig schlecht dabei. Zabuza hatte schon immer gesagt, dass sie zu weich gewesen wäre, dass das ihr großer Fehler wäre.
 

Sie blickte hinüber zum Doktor. Sie wollte nicht noch einen Meister verlieren, nur weil sie zu schwach war. Sie würde ihre lächerlichen und nutzlosen Gefühle beiseite werfen um ein Werkzeug zu sein, eine Waffe. Das war das Schicksal eines Ninja.
 

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„Alles in allem war das zu einfach“, sagte Ferrus, als er die schwere, blutbefleckte Säbelklinge wieder in seinem Ärmel verschwinden ließ.
 

Der Doktor deutete angewidert auf den Ärmel, der von Blut durchweicht worden war.

„Das ist widerlich. Putz das Ding ab, bevor du es wieder in die Halterung legst.“

Ferrus eiserne Maske blieb wie immer ausdruckslos, aber wenn er gekonnt hätte, dann würde er jetzt grinsen.
 

„Warum denn das?“

Der Doktor verdrehte die Augen, während Haku die beiden verwirrt ansah und sich wunderte, mit was für einem Haufen Verrückter sie soeben mitgegangen war.

„Weil deine Armschienen einrosten oder verklumpen können, wenn du sie nicht sauber hältst.“
 

Ferrus schüttelte den Kopf, während der Doktor sich die nicht vorhandenen Haare raufte.

„Blut ist gut für Eisen. Das hält es in Schwung.“
 

Der Doktor klatschte sich eine Hand vor die Stirn. „Eisen bringt das Blut in Schwung, und zwar in Maßen, nicht so wie du, der hier alles mit dem Zeug vollsaut. Du kannst froh sein, dass du nicht rostest.“
 

„Wie war das, Doktor?“ Das letzte Wort spie Ferrus aus wie Gift.
 

Haku meldete sich zu Wort und unterbrach den Disput der beiden.

„Wieso nennt man dich nur „Den Doktor“?“, fragte sie den Angesprochenen. Der Doktor wandte ihr den Kopf zu und funkelte sie durch sein Monokel an.

Dann lächelte er.
 

„Ich bin Wissenschaftler. Ich möchte nur in Ruhe meinen Forschungen nachgehen, da ist es lästig, unter einem Namen im Bingo- Buch aufgeführt zu sein, da ich ja schließlich ein Nukenin bin.“
 

Er kratzte sich am Kopf und richtete sein Monokel, dann nickte er Ferrus zu.

„Im Moment gibt es wohl nur drei lebende Personen, die wissen, wie der wahre Name des Doktors lautet. Das sind mein lieber Ferrus hier, meine frühere Teamkameradin Anko Mitarashi aus Konoha und…“
 

Er wurde von einer leisen, aber dennoch deutlichen Stimme unterbrochen, die mit einem hämischen Unterton darin über den Kampflärm hinwegsetzte. Ein leises Zischeln erklang bei den Worten, als ob Hunderte von Schlangen auf eine Gelegenheit zum Zuschlagen warteten.
 

„Ich, mein lieber Freund, nicht wahr?“

Etwas Undefinierbares blitzte in den Augen des Doktors auf, als er herumfuhr, die Apparatur mit den Giftspritzen bereits ausgefahren und zum Zustoßen bereit.

Hinter ihnen, am Rand der Plattform stand, unbeeindruckt von den toten Körpern um ihn herum ein Mann. Oder vielmehr war diese Person einmal ein Mann gewesen, bevor sie zu einem schrecklichen Hybridwesen geworden war.
 

Ein roter Mantel bedeckte die dürre Gestalt, die noch annähernd humanoid war. Auch das Gesicht war das eines Menschen, jedoch war seine Haut weiß und von einander überlappenden Schuppen bedeckt, wie die einer Schlange. Geschlitzte Pupillen blickten sie aus schmalen, gelben Augen an, während sich ein viel zu großer Mund zu einem Lächeln verzog, das mehrere spitze, höchstwahrscheinlich giftige Fangzähne entblößte.
 

Eine dicke, weiße Schlange wand sich hinter ihm hervor und umschlang ihn einmal, liebkoste mit der Zunge das Gesicht des Mannes, der ihr eine Hand auf den Kopf legte.

Die Schlange zischte zufrieden.
 

Der Doktor blickte dem Mann in die Augen, Ferrus Säbelklinge glitt wieder aus seinem Ärmel.

„Kabuto“, stellte der Doktor mit emotionsloser Stimme fest. Das Grinsen des Mannes wurde noch breiter.
 

„Kisho. Wir haben uns viel zu lange nicht gesehen, mein alter Freund.“

Der Doktor schüttelte den Kopf.
 

„Diesen Namen benutze ich nicht mehr.“

„Das weiß ich doch“, lachte Kabuto. „Ich weiß alles, mein Lieber. Ich weiß auch über Akatsuki Bescheid. Und über euren Anführer.“
 

„Den Anführer?“, fragte Ferrus, bevor der Doktor ihn davon abbringen konnte.

Kabuto lachte erneut auf.

„Kann es sein, dass ich mehr über eure Organisation weiß, als ihr selber? Wie amüsant.“
 

„Wie dem auch sei“, sagte der Doktor, dem es immer noch gelang, seine Stimme vollkommen emotionslos zu halten, etwas, das Haku beeindruckend fand, da er den Feind zu kennen schien.
 

„Du siehst verändert aus. Scheint als hätte deine bedingungslose Treue zu unserem Meister auch nach seinem Tod kein Ende gefunden.“

Kabuto blickte an sich herab.
 

„Orochimaru wird auf ewig in mir weiterleben, denn ich habe seine Gene genommen und verbessert. Die weiße Schlange stirbt nie. Sie häutet sich nur.“

Haku schauderte. Treue, wenn nicht gar Liebe zu einem Meister war etwas, das sie sehr gut verstehen konnte, genauso wie den Verlust eines solchen.
 

„In der Tat sehr poetisch“, bemerkte der Doktor, äußerlich unbeeindruckt. „Also bist du „Neun“?“
 

Kabuto grinste. „Neun ist nicht nur eine einzelne Person, wir sind eine Organisation. Wir haben uns nur zu ehren unseres Anführers so genannt.“

Der Doktor hätte sich ohrfeigen können. Daher kam die Erfolgsquote dieses Söldners, er war keine einzelne Person, sondern eine ganze Bande von wahrscheinlich äußerst starken Shinobi.
 

„Nicht nur einer“, murmelte er.

„Wie gesagt wir sind viele, obwohl ich mich dafür rühmen darf, dass ich der erste war, den der große Meister zu sich gerufen hat.“

„Großer Meister?“, fragte Haku.
 

„Er spricht in unseren Träumen zu uns. Er ist derjenige, der unsere Herzen versteht und uns ein Ziel gibt, das Ziel ihm zu dienen. Dank ihm habe ich den Grund meiner Existenz erfahren und er erlaubt es mir, Orochimarus Erbe fortzuführen.“
 

Kabuto klatschte in die Hände.

„Aber genug damit. Wiedersehen ist zwar schön, aber zeitraubend. Ich habe eine Warnung für euch, Akatsuki: Kommt uns nicht in die Quere. Sagt eurer bezaubernden Anführerin, sie soll von ihrem Vorhaben ablassen. Der Meister braucht es um seine Träume Wirklichkeit werden zu lassen.“
 

Kabuto drehte sich um, blieb aber noch einmal stehen, als der Doktor mit ihm sprach.

„Träume? Dein Meister scheint erfahren damit zu sein. Wer ist er?“
 

„Solltest du nicht lieber erst einmal herausfinden, wer dein eigener Meister ist? Ich wollte euch zwar eigentlich am Leben lassen, aber wir zwei haben schließlich noch eine Rechnung offen, nicht wahr Kisho?“
 

Der Doktor machte sich kampfbereit, doch Kabuto hob schnell den Kopf und witterte.

„Ich fürchte wir müssen das ein andermal regeln“, sagte er. „Die Sannin sind hierher unterwegs und ich will denen jetzt noch nicht begegnen. Ihr solltet auch verschwinden Akatsuki. Unsere Organisationen sind keine Feinde.“ Er sah auf sie hinab. „Noch nicht“, fügte er hinzu.
 

„Ich lasse ein Geschenk für die Sannin da. Ich hoffe, dass sie Vergnügen daran finden. Ihr jedoch solltet ebenfalls von hier verschwinden.“

Er legte die Handflächen aneinander, die ebenfalls von weißen Schuppen bedeckt waren.

„Kuchiyose Edo Tensei!“
 

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Die Sannin eilten in geradezu vorbildlicher Formation durch die Hallen der Fabrik. Sie fanden nur Leichen und Zerstörung vor. Überall lagen Tote, Rebellen und Söldner gleichermaßen.
 

„Hier ist niemand mehr“, bemerkte Tsunade, als sie in einen großen Raum traten, in dem die Anzahl der Leichen noch höher war. Sie konnten keine Überlebenden ausmachen. Es handelte sich wohl um eine leerstehende Fabrikhalle.
 

„Da keine Seite gewonnen zu haben scheint muss irgendwo noch ein Mörder sein“, bemerkte Kakashi.
 

Jiraya sagte nichts, aber er warf ein explosives Siegel in Richtung eines großen Stapels Kisten.

Die Kisten explodierten mit einem Knall und eine Gestalt sprang aus der Deckung hervor und baute sich vor den drei Sannin auf.
 

Obwohl aufbauen das falsche Wort war, da er einen Kopf kleiner war, als die allesamt recht großen Sannin. Den Sannin stockte der Atem. Das war…
 

„Kakashi- sensei, Oma Tsunade und der notgeile Eremit. Ich wünschte wir würden uns unter anderen Umständen wiedersehen“, sagte der junge Mann, der jetzt vor ihnen stand.
 

Sein kurzes, einst goldblondes Haar war verfilzt und strähnig, sein Gesicht von Rissen durchzogen, als sei seine Haut nur eine Schicht aus getrockneter Erde. Die einst so strahlenden, blauen Augen waren nun schwarz und tot.
 

„Das ist das Edo Tensei“, sagte Kakashi. „Er ist ein Untoter.“

„Wie immer ein Meister im analysieren, Kakashi- sensei“, spottete die zurückgerufene Seele Naruto Uzumakis.



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