Greed
Uruha atmete tief durch. Fuhr sich noch einmal durch die Haare und fragte sich zum zigsten Mal, was er da eigentlich tat. Das weiße Pulver bildete einen scharfen Kontrast zu dem glänzenden Schwarz seiner Arbeitsplatte in der Küche. Drei fein säuberlich gelegte Lines. Es war guter Stoff. Nicht dieser verschnittene Scheiß, wo man nicht wusste ob man sich gerade unter Umständen Vogelscheiße durch die Nase zog, gewürzt mit etwas Backpulver. Uruha verzog sein Gesicht bei dem Gedanken daran, während er sich fein säuberlich einen Geldschein zusammenrollte. Er hätte auch einen Strohhalm nehmen können, doch er bevorzugte es auf diese Art und Weise. Genauso wie er auch lieber seine Kreditkarte nahm um den Stoff zu zerkleinern und nicht einfach eine Rasierklinge. Eine Kreditkarte hatte man immer dabei, genauso etwas Bargeld – und Koksen hatte viel mit Gewohnheit zu tun - Uruha hasste es Gewohnheiten zu ändern.
Ein leiser Seufzer entfloh den vollen Lippen des Honigblonden, als er sich vorbeugte. Die blonden Haare ihm ins Gesicht vielen, als er sein Röhrchen ansetzte. Der Raum um ihn herum war dunkel, bloß das Licht der Stadt spiegelte sich auf der spiegelglatten Oberfläche, während er die Lines eine nach der Anderen einatmete. Seinen Kopf in den Nacken warf und seine Nase mit den Fingern ein paar Mal auf und zu kniff. Hochzog, um auch wirklich Alles einzuatmen.
Uruha wusste noch wie er es zum aller ersten Mal gemacht hatte. Allein in seinem Zimmer hatte er gesessen. Mitten in der Nacht das Pulver von einem kleinen Handspiegel geschnupft. Wie der Kick einsetzte. Das leichte Kribbeln, das in den Fingerspitzen begann und sich im ganzen Körper ausbreitete, als stünde man unter Strom - doch auf eine angenehme Weise. Das Gefühl unbesiegbar zu sein. Uruha hatte sich gefühlt wie der König der Welt. Nichts und Niemand könnte ihm was tun.
Ein leises Lachen perlte von Uruhas Lippen, während er nun aus dem Fenster sah, auf die Stadt die seine Verheißung werden sollte.
Die winzigen Ameisen von Menschen die in ihrem Alltag gefangen herum wuselten, während Uruha selber sich zum Gehen wandte . Den Anzug noch einmal zurecht zupfte und sich zum gehen wandte, wie die Hure die er war. Aoi wollte ein Date? Ein Date sollte er kriegen….
Ein letztes Lachen perlte von Uruhas Lippen, während er erneut an den schicksalhaften Abend dachte, als er die Droge zum ersten Mal probiert hatte. Er hatte sich unverwundbar gefühlt…er hatte die ganze Nacht geweint…