Zum Inhalt der Seite

Let Me Go

Tauriel's Story
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Kapitel 5


 

“I'll never tell you to stop loving.

You see, I believe in hopeless love. Oh yes.

 I believe in it with all my heart,

though you may discount the heart of an old nanny like me.

For real love brings pain.

 Real love means sacrifices and hurts and all the thousand shocks of life.

But it also means beauty, true beauty.”

- Anne Elisabeth Stengl


 

Die Dunkelheit um mich herum wickelte mich ein, verschlucke mich so dass ich für viele wohl nur ein dunkler Schemen war der zurück ritt. Zurück in meine Heimat, zurück nach Düsterwald. Jetzt, da ich weit genug von dem Fels entfernt war um Worte oder Schreie zu hören blickte ich mich um. Nichts war wie vorher - nichts würde je wieder so sein. So viel Leid so viel Tod für ein Königreich? War es das wert gewesen ? Ich wusste nicht ob ich - hätte ich den Platz auf dem Thron inne, anders gehandelt hätte.
 

Mein Pferd wirrte leise und ich brachte es zum Stehen um endlich einen Blick zurück zu richten. Einen Blick den ich mir verboten hatte, dennoch tat ich es. Nur noch matt ließ mich der Fackelschein an den steinernen Wänden merken das es wieder Leben unter dem Berge gab.
 

Mit einem Schnalzen brachte ich mein Pferd wieder auf Kurs. Doch je näher ihm dem Wald kam, umso fremder fühlte ich mich. Ewigkeiten hatte ich versucht dieses Land zu schützen, hatte meinen König erzürnt und meinen engsten Freund zurückgewiesen, war ich wirklich dafür geschaffen zurückzukehren.
 

Das Abenteuer das mich gelockt hatte war nun vorüber und ich wusste nichts mit mir anzufangen. Doch wo sollte ich hin? Ich hatte niemanden, niemanden außer Legolas und die Aufgabe die ich so leichtsinnig hinter mir gelassen hatte. Das würde mir mein König niemals verzeihen, selbst wenn er es tat, würde ich mir verzeihen können? Zu spät werden einem viele Dinge klar die man am Anfang übersieht, zu spät bemerkt man was wahre Familie bedeutet, auch wenn ich selbst nie eine hatte.
 

Was Legolas wohl nun tat? Das letzte Mal hatte ich ihn vor knapp einem Tag gesehen, ob er den Ork erledigt hatte. Fast ängstigte mich die Antwort - er war fähig natürlich, aber ich wusste nicht wie viel Rückendeckung er dabei gehabt hatte und Legolas war ganz allein gewesen.
 

In meinem Inneren krampfte sich etwas zusammen, ich konnte es nicht greifen und nicht lösen und ich wusste ich konnte nicht einfach so zurück. Wieder hielt ich mein Pferd an und musterte die zerrüttete Stadt im Süden. Sollte ich zurückkehren und Versuchen ihm zu folgen? Würde er mich überhaupt noch ansehen wenn ich wieder auf ihm stehen würde? Am Ende zwang mich meine Loyalität gegenüber ihm umzukehren und zurück nach Seestadt zu reiten.
 

Es war kein einfacher Weg gewesen. Je näher die Stadt gekommen war, desto schlimmer war der Geruch von verbranntem Fleisch geworden. Meine Augen weiteten sich vor Schreck als ich das wahre Ausmaß sah das der Drache hinterlassen hatte. Es verschlug mir den Atem als ich stoppte und versuchte die Eindrücke in mir zu begraben, doch so wie ich es sonst immer tat wollte es dieses Mal nicht funktionieren.
 

Ich versuchte angestrengt an Legolas zu denken und konnte mich dann losreißen. Es dauerte einige Zeit bis ich eine Spur gefunden hatte, glücklicherweise führte sie aus der Stadt. Hoffnung keimte in mir auf wie eine zarte Pflanze, vielleicht war er gar nicht mehr da gewesen als das Inferno die Stadt verschlungen hatte. Irgendwann kreuzte ich angängiges Gelände - war ich schon so weit nach Osten geritten? Hier konnte ich nicht weiter mit dem Pferd und ließ es zurück. Dann sprang ich über Felsen und Gestein in der Hoffnung bald etwas zu finden, doch das einzige über das ich stolperte waren tote Orkkörper - immerhin nichts anderes.
 

Aus den Augenwinkeln sah ich eine Bewegung und versucht im Sprung zu bremsen, doch es war nicht so einfach wie es wirkte und ich hatte keine Chance meine Waffen zu ziehen.
 

"Ich hätte dich töten können.", sagte eine ernste Stimme und während sich meine Hand wie üblich auf meine Dolche legte, trat aus dem Schatten einer Baumformation Legolas hervor. Erleichterung überflutete meine Sinne, doch allein seine ablehnende Haltung unterbrach die Welle der Euphorie und ließ sie geradewegs zurück in den kalten steinigen Boden fließen auf dem ich stand.
 

"Ich bin froh das du am Leben bist.", gab sie zurück und ließ ihre Hände sinken während er näher kam. Offenbar hatte er alle Orks erledigt, oder der Rest war entkommen, doch das interessierte sie im Moment nicht.

"Wo warst du Tauriel?", sagte er ernst während er elegant durch die steinige Tundra auf sie zukam. Das Licht des Mondes spiegelte sich leicht in seinen Haaren und in seinen Augen und für mich sah er aus wie ein Gemälde und in diesem Augenblick auch wie sein Vater. Die gleiche Kälte hatte sich auf seine Augen gelegt - Augen die für mich nie diese Missbilligung ausgestrahlt hatte - doch das tat sie jetzt und es tat mir weh.
 

"Ich musste ihn retten...", antwortete ich und trat einen Schritt näher sodass wir jetzt nur noch wenig auseinander standen. "Niemand verdient den Tod durch einen dieser Pfeile."
 

"Wo warst du danach?", gab er zurück ohne auf meine Argumente einzugehen, "Er war längst geheilt und doch ist über einen Tag vergangen."

Schuld brannte auf meinen Wangen, "Ich....", ja was hatte ich mir eigentlich dabei gedacht? Nichts? Ich hatte einfach nicht nachgedacht.
 

"Zwerge Tauriel? Wirklich? Ist es das was du willst?", gab er zurück und jetzt brannten meine Wangen noch mehr.

Stellte er mich wirklich in Frage - meine Loyalität meine Heimat - dachte er wirklich ich würde das einfach so wegwerfen wegen den Zwergen?
 

"Es war nie meine Absicht....", erwiderte ich, doch er unterbrach mich sofort.
 

"Aber du hast es getan - nicht das ich hiermit.", damit deutete er auf die Opfer seiner Wut, "nicht fertig geworden wäre. Aber du warst nicht hier."
 

Ich war nicht hier gewesen - wie oft wollte er mir das noch sagen, ich wusste es doch selbst. Natürlich wusste ich das ich seinen Rücken hätte Decken müssen, aber er konnte sehr gut auf sich selbst aufpassen und ich hatte die Zwerge nicht dem Tod überlassen wollen, weder Kili durch den Pfeil, noch den Rest durch Drachenfeuer.
 

"Ich habe dich enttäuscht.", antwortete ich und senkte den Blick. Warum konnte ich ihm jetzt nicht in die Augen sehen - anders als bei seinem Vater. Thranduil war immer unterkühlt und gefasst, es war einfacher ihm die Stirn zu bieten als Legolas dem sie immer schon Vertraut hatte und er auch ihr vertraut hatte.
 

"Ich wollte das Richtige tun, dieses Land ist für uns alle, wir alle tragen unseren Teil zu dem Frieden und Wohlstand bei, hätte ich sie sterben lassen sollen - so als würde mich das alles nichts angehen. Diese Welt braucht uns, unsere Stärke und unsere Weisheit und unseren Schutz - wenn sie sich nicht selbst schützen kann.", diese Worte klangen selbst aus meinem Mund fast verrückt, aber es war genau das was ich fühlte und ich konnte nicht weiter damit Leben das ich mich in Desinteresse üben sollte. "Irgendjemand muss Hilfe sein - sieh dir die Stadt an - wer soll den Menschen helfen, sie haben nichts mehr, alles zerstört von einer Bedrohung die gebannt wurde."
 

"Vater wird dafür Sorgen, ich habe ihm bereits eine Nachricht geschickt."

Ich musste schlucken, wenn Legolas ihm bereits Bescheid gegeben hatte, hatte er seinem Vater dann auch von dem berichtet was ich getan hatte. Fragend blickte ich auf, es war als würde er meine Gedanken lesen können.

"Mein Vater ist der Annahme das du immer noch bei mir bist.", gab er zurück, bissiger als sonst, aber ehrlich und ich hatte keinen Grund ihm nicht zu vertrauen wenn er mir das sagte.
 

"Aber warum?", fragte ich verwirrt und hielt seinem Blick jetzt wieder stand. Warum? Nach allem was ich getan hatte war das nicht gerade das was ich erwartet hatte. Immerhin hatte ich sein Vertrauen mit Füßen getreten.

Ein Windhauch, dann stand er direkt vor mir und fing eine Strähne ein und ließ sie durch seine Hand gleiten.

"Warum? Fragst du mich wirklich warum?", sein Blick wurde wehmütig und um meine Kehle legte sich eine Schlinge die sich immer enger zu ziehen schien.
 

"Ich....", gab ich zurück, konnte aber nicht weiterreden da er sich bereits zu mir gebeugt hatte und meinen Mund mit einem Kuss verschloss. Warm und weich fühlten sich seine Lippen auf meinen an, meine Augen schlossen sich wie von selbst während meine rechte Hand sich auf seine Brust legte.
 

War das sein ernst? Wirklich? Klar denken konnte ich in diesem Moment nicht, sonst hätte ich ihn sofort von mir stoßen müssen. Nun, wenn ich es mir recht überlege, ich hätte ihn niemals von mir stoßen können.

Als er sich wieder von mir löste, öffnete ich die Augen und sah ihn mit gemischten Gefühlen an.
 

"Wage es nicht einfach wieder zu gehen......"
 

Ich schluckte, seine Stimme klang so rau und fühlte sich auf meiner Haut an wie tausende Messerstiche. Fast war ich geneigt den Kopf wieder zu senken, doch kurz darauf hatte er mich bereits in seine Arme geschlossen. Wie in einer Schockstarre blieb ich stehen bevor seine Worte wieder zu mir drangen, leise und so als würde er gar nicht zu mir sprechen, doch ich hörte sie dennoch:
 

"... ich könnte den Gedanken nicht ertragen dich zu verlieren."
 

Ich wollte ihn unterbrechen, er war doch verrückt. Doch er ließ mich nicht zu Wort kommen und mehr als mich stumm an ihn zu lehnen konnte ich in diesem Moment nicht tun. Es war als wäre meine Zunge gelähmt. Sanft spürte ich seine Hände auf meinem Rücken. Dann beugte er sich an mein Ohr und ich hörte nur noch sein leises flüstern.
 

"Enya hun ned le nin!"**
 


 


 

**Mein Herz gehört dir


Nachwort zu diesem Kapitel:
Dieses Chapter widtme ich Pola, einfach weil ich es kann :) Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Yanara126
2015-02-01T14:59:08+00:00 01.02.2015 15:59
Ich mag die Geschichte und deinen Schreibstil, aber du hast in diesem Kapitel oft die Erzählerperspektive gewechselt.
LG Yanara


Zurück