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In saecula saeculorum

in alle Ewigkeit
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hi,

wie versprochen der Epilog. Es gibt ein paar Zeitsprünge aber das müsste passen.

Lg Demona Komplett anzeigen

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Epilog

Epilog
 

„Ron, wir haben Post von Severus und Harry“, rief Draco in die Wohnung rein.

„Schon wieder Muggelpost? Haben die keine Eulen mehr?“, war die Antwort seines Freundes, der im Wohnzimmer über seinen Unterlagen saß. Sie hatten das Angebot von Lucius, in Malfoy-Manor zu wohnen, abgeschlagen, sie wollten ihre eigene Wohnung.

„Der Weg von Australien bis hierher ist sehr weit, da brauchen die Eulen ja ewig. Hier, sogar mit Fotos.“

„Was schreibt er?“

„Schöne Grüße, es geht allen gut, Teddy macht die Wohnung unsicher und Severus hat ein neues Forschungsgebiet“, überflog Draco den Brief während er die Fotos an Ron weiter gab.

Es waren Muggelfotos, sehr professionell gemacht und sie zeigten fast alle Teddy, der scheinbar wild durch die Wohnung krabbelte. Auf einem war Severus zu sehen, der den Jungen gerade einfing. Auf einem Anderen war Harry, der Teddy gerade mit einem Brei fütterte. Ein Vollmondbild war dabei, Severus als Serval mit angelegten Ohren vor einem sehr begeisterten Wolfswelpen, der ihn mittlerweile schon überragte.

Ron grinste bei den Bildern und fragte dann, „was für ein Forschungsgebiet?“

„Werwölfe?“

„Snape und Werwölfe? Ich dachte, der hat Angst vor denen.“

„Hat er auch. Aber Harry schreibt, dass in ihrer Umgebung ein Rudel lebt und sie ihnen beim letzten Vollmond begegnet sind.“

„Warte mal, Harry geht als Mensch mit“, unterbrach Ron ihn aufgeregt, er wollte aufspringen doch Draco hielt ihn ab indem er sich einfach auf seinen Schoss setzte.

Dann fasste er weiter zusammen, „er hat die Nacht auf einem Baum verbracht, sehr weit oben und mit Zauberstab bewaffnet. Die Wölfe fanden Severus und Teddy sehr interessant und eine Werwölfin kam nach Vollmond zu ihnen, sie wollte sich entschuldigen und so sind sie ins Gespräch gekommen. Insgesamt dreißig Werwölfe haben sich bereit erklärt als Forschungsobjekte für Severus herzuhalten.“

„Als Trankzutat?“

„Nein, er will den Wolfsbanntrank weiter erforschen, vor allem will er wissen wie gefährlich erwachsene Werwölfe noch sind wenn sie unter dem Trank stehen. Ach, und wir sollen keine Eulen mehr schicken, Severus hat wohl eine Eulenabwehr eingerichtet.“

„So schlimm noch?“, fragte Ron mitfühlend. Draco nickte nur.

Die Hochzeit der Beiden war jetzt vier Monate her, es war eine kleine Feier gewesen, nur die engsten Freunde und Familienangehörigen. Die Presse hatte das Thema in den letzten Monaten von allen möglichen und unmöglichen Seiten beleuchtet und zerrissen, es ging von vereinzelten Glückwünschen bis zu der Behauptung, dass Harry unter einem Fluch stand. Nun, das Ehepaar Snape interessierte das wenig denn sie waren am Morgen nach der Hochzeit abgereist und würden so schnell nicht wiederkommen.

Sie hatten in Australien ein Haus gekauft, mit riesigem Grundstück und Severus hatte Wochen damit zugebracht es magisch zu sichern. Den Kamin konnte man nur mit Passwort erreichen, Eulen wurden abgewehrt und das komplette Grundstück war mit einem Apparierschutz versehen. Lediglich in der Eingangshalle konnte man apparieren und das auch nur wenn Severus oder Harry es frei gaben. So gesehen hatten sie alles getan um sich ein ruhiges Zuhause aufzubauen und vor allem Severus war sehr bereit dieses auch zu verteidigen.
 

„Sie fragen ob wir zu Teddys erstem Geburtstag in zwei Wochen kommen?“, riss Draco seinen Freund aus seinen Gedanken.

„Natürlich. Es wird schön sein mal wieder alle zu sehen“, lächelte Ron. Er musste nicht fragen ob der Rest auch kam, ihre Freunde würden alle denselben Brief bekommen und sie würden alle kommen.

„Soll ich antworten oder willst du?“, fragte Draco.

Ron warf einen Blick auf den Tisch, der unter seinen Unterlagen kaum noch zu erkennen war. Er holte seinen Abschluss nach, genau wie die restlichen ehemaligen Siebtklässler. Sie mussten das Jahr nicht wiederholen, nur die Prüfungen ablegen. Es war sowieso alles durcheinander denn obwohl der Aufbau von Hogwarts in vollen Zügen war, hatte es dieses Schuljahr keine Einschulungen gegeben. Alle Klassen mussten ein Jahr aussetzen oder die Schule wechseln, erst im September würde es weiter gehen. Und selbst dann sehr provisorisch.

„Mach du das, ich muss noch lernen“, seufzte Ron schließlich.

Draco grinste, ihm fiel das Lernen wesentlich leichter. Er gab Ron noch einen Kuss bevor er aufstand und mit dem Brief wedelnd in die Küche ging, „Ich antworte ihm gleich. Viel Spass.“ Murrend machte sich Ron wieder an die Arbeit.
 


 

„Kommst du her, du kleines Scheusal“, knurrte Severus und griff nach dem Jungen, der quietschend vor ihm weg krabbelte.

„Nenn ihn nicht Scheusal.“

„Er versteht es doch sowieso noch nicht.“

„Aber ich.“

„Gut, dann komm her, du Fellball.“

„Severus!“

„Was?“

Harry schüttelte nur lachend den Kopf und stellte den Kuchen auf den Tisch bevor er zu seinem Mann sah, der Teddy mittlerweile eingefangen und auf den Arm genommen hatte. „Willst du ihn noch umziehen?“, fragte er.

„Nein, das bringt nichts.“

Severus hatte am Anfang versucht auf die Kleidung des Kindes zu achten aber nach spätestens einer Stunde war er wieder völlig eingesaut gewesen, deswegen hatte er es gelassen. „Hast du alles?“, war die Gegenfrage während er schon zum Tisch kam und prüfend den Blick schweifen ließ.

„Ja, ich denke schon. Sie müssten auch gleich da sein. Nein Teddy, nicht jetzt“, mahnte Harry. Angesprochener begann zu quengeln und streckte wieder die Hände nach den Keksen aus.

Als weder Severus noch Harry reagierten, wurde das Quengeln lauter bis Severus leise aber schneidend sagte, „nein.“

Sofort verstummte Teddy, er hatte schon gelernt, dass dieses Nein etwas Endgültiges war.

„Warum hört er auf dich besser als auf mich?“

„Weil ich der große böse Mann bin“, sagte Severus als ein Ping ertönte. Er übergab Teddy an Harry und machte sich auf den Weg in die Eingangshalle, mit den Worten, „unsere Gäste sind da.“
 

Die Begrüßung fiel von allen Seiten sehr herzlich aus, selbst Severus verkniff sich seine zynischen Kommentare und begrüßte Harrys Freunde freundlich. Teddy, das Geburtstagskind war natürlich sofort der Mittelpunkt der Aufmerksamkeit.

„Merlin, ist der groß geworden. Gib ihn mir bitte“, sagte Hermine freudig und schon hatte sie das Kind auf den Armen. Allerdings runzelte sie gleich die Stirn als sie sein Shirt sah und zog auch sofort den Zauberstab.

„Keine Zauber an Teddy“, knurrte Severus.

„Bitte?“

„Sie haben mich verstanden, keine Zauber an meinem Patenkind.“

„Wieso nicht?“, fragte Blaise.

„Weil zu viel Magie an einem Kleinkind nicht gut ist“, erklärte Harry, „und weil er sich sowieso wieder dreckig macht. Lasst ihm den Spaß, er wird von etwas Dreck nicht sterben.“

„Das hätte von meiner Mom sein können“, grinste Ron, der Hermine jetzt den Jungen abnahm.

„Es ist von Molly“, gab Severus zu.

„Ernsthaft?“

„Ja. Wir haben sie am Anfang oft um Hilfe gebeten, wir hatten ja keine Ahnung“, gestand Harry, „da Molly ja schon einige Kinder groß bekommen hat, war sie die perfekte Ansprechpartnerin. Der Kaffee wird im übrigen kalt.“

„Das wollen wir ja nicht“, grinste Theo. Schon machten sie sich auf den Weg ins Wohnzimmer, wo Harry die Kaffeetafel aufgebaut hatte.
 

Natürlich hatten alle Geschenke dabei wobei es hauptsächlich Spielzeug und Kleidung gab. Und für Teddy war das Geschenkpapier das Interessanteste. Gerade versuchte er die goldenen Schnatze auf dem Papier von Ron zu fangen während die Gruppe es sich in den Sesseln und Sofas bequem machte. Die Gespräche gingen quer durch die Themengebiete und irgendwann kam man wieder auf das Geburtstagskind zu sprechen.

„Wie entwickelt sich Teddy eigentlich?“, fragte Hermine, „spricht er schon?“

„Er versucht es und er will Severus Papa nennen“, grinste Harry.

„Darf er das?“, fragte Blaise und irgendwie hatte er einen seltsamen Unterton in der Stimme.

„Nein, darf er nicht. Er hat einen Vater und wird mich nicht so nennen“, sagte Severus.

„Weiß er das?“

„Nein, noch nicht. Er würde es auch nicht verstehen.“

„Wie geht es Remus eigentlich?“

Das Grinsen von Harry verschwand, er seufzte leise und meinte, „völlig unverändert.“

„Besucht ihr ihn immer noch jeden Monat?“

„Ja, tun wir. Wir haben einen Notfallportschlüssel und Poppy hat das Passwort für den Kamin. Die Ärzte sind unterwiesen, dass sie ihr Bescheid geben wenn sich etwas verändert“, erklärte Harry.

„Werdet ihr Teddy die Wahrheit sagen?“, fragte Ron.

„Natürlich, er ist immerhin nicht unser Kind, er hat einen Vater.“

Alle wandten sich zu Severus um, er klang kalt und abweisend doch Harry kannte seinen Mann mittlerweile besser. Doch er sah auch die Blicke seiner Freunde und konnte sich ein Seufzen nicht verkneifen. „Klär sie bitte auf“, forderte er seinen Mann auf.

„Das sollten sie in ihrem Alter schon sein“, gab dieser zurück bevor er ruhig aufstand und Richtung Küche ging. Verwunderte Blicke folgten ihm bis sie Teddy sahen, der geradewegs auf die wenigen Stufen zu krabbelte, die zur Küche runter führten. Es war abzusehen, dass er nicht mehr rechtzeitig kommen würde. Hermine zog ihren Zauberstab doch ihre Hand wurde von Harry runter gedrückt.

„Das ist unnötig“, sagte er leise.

„Aber...“

„Sieh hin.“ Und alle folgten seiner Aufforderung.

Teddy hatte die oberste Stufe bereits erreicht und prallte förmlich gegen ein unsichtbares Hindernis, und blieb verblüfft sitzen. In diesem Moment war Severus bei ihm und hob ihn hoch, „das Thema Treppen hatten wir schon mal, Fellball und du musst noch größer werden um sie zu benutzen.“ Damit drehte er sich um, kam zurück zur Gruppe und setzte sich wieder, Teddy versuchte unterdessen den Saum seines Pullovers zu schnappen.

„Dann klär ich euch auf, Teddy ist unser Patenkind und daran wird sich nie etwas ändern. Er hat einen Vater und das wird er auch erfahren wenn er alt genug ist. Das heißt nicht, dass Severus oder ich ihn weniger mögen“, sagte Harry, „wir haben unseren kleinen Welpen furchtbar lieb.“

„Natürlich“, knurrte Severus doch sein Verhalten zeigte, dass Harry Recht hatte. Das Thema wurde fallen gelassen, es war deutlich zu sehen, dass Severus dieses Thema peinlich war und so wandte man sich unverfänglicheren Themen zu.
 

„Neuer Durchbruch auf dem Gebiet der Werwolfsforschung.“
 

Völlig überraschend für die Zaubererwelt veröffentlichte jetzt Professor Severus Snape, Ehemann von Harry James Snape, früher Potter, seine Studien zum Thema Werwölfe und Wolfsbanntrank.

Professor Severus Snape und sein Ehemann haben sich vor drei Jahren, nach der Vernichtung von Lord Voldemort, aus der Öffentlichkeit zurückgezogen und haben sich in Australien nieder gelassen. Es war bisher unbekannt womit sich Professor Snape, früherer Zaubertränkelehrer in Hogwarts und Träger des Merlin-Ordens 1. Klasse, in den letzten Jahren beschäftigt hat. Nun, dieses Geheimnis ist nun gelüftet. Er hat sich der Erforschung und Verbesserung des Wolfsbanntrankes verschrieben, was vielleicht auch an seinem Patenkind liegen könnte. Edward Lupin ist ein Werwolf und der Sohn von Nymphadora Tonks, die bei der entscheidenden Schlacht ums Leben gekommen ist und Remus John Lupin, der seit dem Endkampf im Koma im St. Mungo liegt.

Die Forschungsergebnisse sind, so weit sie der Redaktion vorliegen, bahnbrechend. Sie beschreiben im Einzelnen die konkrete Auswirkung des Wolfsbanntrankes auf einen Werwolf in der Vollmondnacht. Mythen und Geschichten wurden widerlegt, es liegen eindeutige Aufzeichnungen von Professor Snape vor, in denen er ganze Vollmondnächte in einem Werwolfrudel verbracht hat. Unbeschadet und ungebissen.

Zudem hat er eine unglaubliche Einsicht in die Aufzucht von wilden Werwolfswelpen gehabt und dokumentiert. Er hat nachgewiesen, dass geborene Werwölfe nicht über die Schmerzen bei der Verwandlung verfügen wie gebissene Werwölfe. Und dass ein Werwolf, der bei Zauberern aufwächst, auch ohne Wolfsbanntrank für seine Zieheltern ungefährlich ist. Bilder finden sie auf den Seiten 4 bis 18. Bilder, die Harry James Snape persönlich gemacht hat und sich damit auch einem Wolfsrudel in der Vollmondnacht ausgesetzt hat, er überlebte es ebenfalls unbeschadet und ungebissen.

Und Professor Snape hat eine neue, verbesserte Variation des Wolfsbanntrankes vorgestellt. Wesentlich einfacher zu brauen und billiger in der Herstellung, was es auch weniger betuchten Werwölfen ermöglichen würde an den Trank zu kommen. Wie wir erfahren haben, hat die Regierung in Australien sich mit Professor Snape in Verbindung gesetzt, sie wollen die flächenmäßige Verbreitung des Trankes in ihrem Land einführen – völlig kostenlos für die betroffenen Werwölfe

Noch müssen die Ergebnisse von Professor Snapes Forschungen überprüft werden aber wenn man den jetzigen Forschern und ihren momentanen Wissensstand glauben darf, hat Professor Snape einen Durchbruch auf dem Gebiet der Werwolfsforschung geleistet.

Die genauen Unterlagen können sie auf den Seiten 19 bis 30 nachlesen.“
 


 

„Neues Mitglied im Hause Snape.“
 

„Lange war es ruhig um die Familie Snape. Professor Severus Snape hatte vor zwei Jahren, als er den neuen Wolfsbanntrank vorgestellt hat, eine Stellung bei der australischen Regierung angenommen und arbeitet seitdem an der Gleichstellung der Werwölfe zu den Zauberern. Erst letztes Jahr wurde in Australien ein neues Gesetz verabschiedet, dass das Töten von Werwölfen unter genau die gleiche Strafe stellt wie das Töten von Zauberern und Hexen. Seit Erlass dieses Gesetzes wurde die Höchststrafe, der Tod, bereits mehr als zwei Dutzend Mal verhängt. Australien ist damit das erste Land, welches Werwölfe und Menschen auf eine Stufe stellt.

Harry James Snape hat eine Richtung eingeschlagen, die sich wohl keiner vom Bezwinger Voldemorts erträumt hat. Der junge Mann hat sich völlig aus der Zaubererwelt zurückgezogen, er ist mittlerweile ein sehr hoch gefeierter Fotograf in der Muggelwelt. Und selbst einige Zauberer sind schon den faszinierenden Bildern erlegen.

Umso geschockter war die Zaubererwelt als das Ehepaar Snape gestern offiziell ihre Tochter der Öffentlichkeit präsentierte. Lily Eileen Snape ist ein fünf Wochen altes Mädchen, welches ihre Eltern wohl auf mehrere Arten auf den Beinen halten wird denn mit ihr zieht schon der zweite Werwolf ins Haus Snape ein. Ja, verehrte Leser, sie haben richtig gelesen. Severus und Harry Snape haben ein Werwolfsmädchen adoptiert, ihre Mutter war eine gute Freundin des Paares und wurde vor nicht ganz einer Woche von einem rassistischen Zauberer umgebracht. Dieser wurde bereits verurteilt und das Urteil vollstreckt. Nur drei Tage nach dem Tod ihrer Mutter wurde die Adoption offiziell gemacht.

Damit hat das kleine Werwolfsmädchen wohl sehr berühmte Eltern bekommen aber es gab gleichzeitig zur Präsentation des Kindes einen sehr gut gemeinten Ratschlag von Severus Snape. Er legt jedem nahe sich von ihrem Grundstück, welches mittlerweile ein großes Werwolfsrudel beherbergt, fern zu halten. Er behält sich vor ungebetene Besucher mit Hilfe seines Zauberstabes wieder zurück in den Ozean zu fluchen und keiner der anwesenden Reporter hält diese Aussage für eine leere Versprechung. Severus Snape ist bekannt dafür die Privatsphäre seiner Familie sehr nachdrücklich zu verteidigen.

Nun, wir wünschen der Familie Snape alles Gute und wir hoffen natürlich, dass wir in Zukunft wieder etwas mehr von ihnen zu Gesicht bekommen. Vielleicht können wir ja in näherer Zukunft ein weiteres Familienmitglied begrüßen.“


 


 


 

„Severus, Teddy, kommt ihr endlich. Wir wollen los“, rief Harry. Seine Stimme hallte laut durch die Eingangshalle doch im ersten Moment reagierte niemand. Teddy war nochmal nach oben gegangen um etwas zu holen und Severus wuselte noch in seinem Labor rum, mit Lily. Harry hatte sich am Anfang dagegen ausgesprochen, dass ihre Tochter sich in seinem Labor aufhielt aber die Kleine hing einfach furchtbar an seinem Mann. Sie wurde quengelig wenn er länger als ein, zwei Stunden weg war und da er teilweise ganze Tage in seinem Labor verbrachte, hatten sie eine Lösung gesucht und gefunden. In einer Ecke des Labors hatte Severus Platz gemacht und dort einen magisch abgeschirmten Platz für ihre Tochter eingerichtet. Gut, Teddy hielt sich auch öfters dort auf, er liebte seine Schwester einfach. Harry warf einen Blick auf die Uhr, sie waren viel zu spät dran doch bevor er nochmal rufen konnte, hörte er Schritte.

„Schrei doch hier nicht so rum“, murrte Severus. Lily, die auf seinem Arm saß, stimmte ihm quietschend zu.

„Na ihr seit euch ja einig.“

„Wo ist Teddy?“

„Der wollte oben noch irgendetwas holen. Ich geh ihn holen“, sagte Harry doch er wurde aufgehalten. Severus übergab ihm Lily und machte sich dann selbst auf den Weg in den ersten Stock.

„Beeil dich, wir wollen los“, wurde ihm hinterher gerufen.

„Das ist mir bewusst“, kam zurück.
 

Severus klopfte kurz an und fragte, „Teddy, kann ich rein kommen?“

Es erfolgte keine Antwort, was ungewöhnlich war denn normal antwortete der Junge immer. Das war eine der Bedingungen gewesen, dass Severus und Harry im Gegenzug immer klopften bevor sie sein Zimmer betraten.

„Teddy, ich komme jetzt rein“, sagte Severus erneut und öffnete die Tür.

Sein Patenkind, welches eigentlich schon wie ein Sohn für ihn war, stand vor seinem Bett und hielt mehrere Blätter Papier in den Händen.

„Teddy, was machst du da? Wir wollen los“, mahnte Severus doch irgendwie wurde er ignoriert. Mit fragend hochgezogener Augenbraue trat er hinter den Jungen und fragte nochmal deutlicher, „Teddy, was machst du da?“

Der Junge zuckte zusammen und drehte sich dann zu ihm rum, einen hilflosen Ausdruck im Gesicht. „Ich weiß nicht welches Bild ich mitnehmen soll“, jammerte er, „ich weiß nicht welches meinem Papa besser gefällt.“

Eine zweite Augenbraue wanderte nach oben bis Severus leise seufzte und fragte, „welche möchtest du denn mitnehmen?“ Er verkniff sich zu sagen, dass Remus die Bilder eh nicht sehen würde, es würde nur dafür sorgen, dass Teddy traurig wurde und Harry würde ihm das dann vorhalten. Darauf hatte er keine Lust. Teddy zeigte ihm jetzt drei Bilder, die er wohl in die nähere Auswahl zog. Alle zeigten mehr oder weniger ihre Familie.

„Warum nimmst du nicht alle Drei mit?“, fragte er schließlich.

Teddy starrte ihn einen Moment an bevor er zu strahlen begann und alle drei Blätter einpackte. „Wir können“, verkündete er fröhlich. Severus konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen, er legte eine Hand auf seine Schulter und führte ihn zur Tür raus.

„Dann lass uns gehen. Harry wartet und du weißt ja, wie ungeduldig er ist.“

„Nur wenn du bummelst“, gab Teddy grinsend zurück.

„Ich bummele niemals, ich bin lediglich schwer beschäftigt.“

„Aber Harry sagt, dass du bummelst.“

„Das werde ich nochmal mit ihm bereden aber jetzt los“, sagte Severus, „du willst doch nicht zu spät zu deinem Papa kommen, oder?“

„Nein“, war die klare Antwort des Sechsjährigen.
 

Da flohen mit zwei kleinen Kindern viel zu gefährlich war und Harry sich beim Flohen immer übergab, waren sie schon früh auf Portschlüssel umgestiegen. Severus hatte einen Zauber entwickelt, der Lily fest mit einem von ihnen verband, er wollte die Gefahr nicht eingehen, dass sie irgendwo verloren ging. Genau denselben Zauber wendete er auch auf Teddy an, auch wenn dieser immer wieder sagte, dass er das nicht mehr brauchte weil er schon ein großer Junge wäre. Nur leider biss er da bei Severus auf Granit.

Die Familie Snape wurde schon erwartet, wie immer war Poppy da wenn sie im St. Mungo auftauchten. Und wie immer kam die Medihexe freudig strahlend auf sie zu und umarmte Harry, „Schön euch zu sehen, ihr seit spät.“

„Teddy konnte sich nicht entscheiden welches Bild er für Remus mitnehmen soll“, informierte Severus sie.

„Oh, diese Entscheidung ist auch sehr schwer zu fällen. Zeig mal was du ausgesucht hast“, sagte Poppy, die sich schon vor den Jungen hockte und sich stolz die Bilder präsentieren ließ. „Die sind ja wunderschön, eure ganze Familie.“

Severus schüttelte leicht den Kopf, natürlich so, dass Teddy es nicht sah und schnarrte, „wie wäre es wenn wir zu Remus gehen?“ Er hatte sich angewöhnt ihn beim Vornamen zu nennen, das machte es für Teddy einfacher.

„Wie geht es meinem Papa?“, fragte dieser jetzt.

Mit einem Seufzen erhob sich Poppy, Harry und Severus konnten sich die Antwort schon denken doch Teddy sah sie hoffnungsvoll an. „Dein Papa schläft leider noch.“

„Oh, schade. Aber vielleicht wacht er ja auf wenn wir da sind. Los kommt, wir gehen hin“, plapperte Teddy los. Er griff nach Poppys Hand und zog daran, die Medihexe folgte ihm lachend. Harry, mit Lily auf dem Arm, und Severus folgten ihnen, mehr oder weniger schmunzelnd.
 

Poppy schloss leise die Tür hinter sich und trat neben Severus und Harry, die das Krankenzimmer durchs Fenster hinweg beobachteten. Sie gönnten Teddy immer ein bisschen Zeit allein mit Remus, meistens erzählte der Junge dann was er in den letzten vier Wochen gemacht hatte.

„Gibt es was Neues?“, fragte Harry.

„Nein, völlig unverändert“, seufzte Poppy. Sie warf einen Blick auf Teddy, der scheinbar sehr begeistert erzählte und sagte, „es war eine gute Entscheidung.“

„Natürlich“, sagte Severus nur, mittlerweile hatte er ihre Tochter auf dem Arm, sie versuchte gerade seinen Kragen zu essen. Fast alle ihre Freunde hatten ihnen davon abgeraten Teddy die Wahrheit zu sagen, selbst Harry war unsicher gewesen doch Severus hatte sich durchgesetzt. Mittlerweile waren sich auch alle einig, dass es die beste Lösung war denn Teddy liebte seinen Vater und ihm würde wahrscheinlich immer etwas fehlen wenn sie es ihm verheimlicht hätten. Zudem sie ihm ja auch verboten hatten, einen von ihnen Papa zu nennen. Poppys Blick fiel auf Severus und seinen liebevollen Umgang mit ihrer Tochter, sie runzelte leicht die Stirn.

Severus sah auf und knurrte, „wenn ich deinen Blick richtig deute, fragst du dich gerade ob ich Lily anders behandle als Teddy.“

„Stimmt.“

„Tut er nicht“, antwortete Harry, „er behandelt beide Kinder absolut gleich, nur dass Lily irgendwann Papa sagen darf.“

„Wird sich Teddy dann nicht ungerecht behandelt fühlen?“, fragte Poppy besorgt.

„Nein, wir haben es ihm schon erklärt und wir haben ihm auch gesagt, dass wir ihn genauso lieb haben wie Lily, egal welchen Nachnamen er hat“, sagte Harry lächelnd.

„Wollt ihr ihn adoptieren? Die fünf Jahre sind um, es ginge jetzt auch ohne Remus' Einwilligung.“

„Nein“, war die klare Antwort von Severus.

Er wurde etwas überrascht angesehen und Harry seufzte leise, „du könntest dich ruhig mal genauer ausdrücken.“

„Warum? Die Antwort ist nein.“

„Ja, aber eine Erklärung wäre nicht schlecht“, sagte Harry bevor er sich an Poppy wandte, „wir haben mit Teddy gesprochen und es ihm vorgeschlagen. Aber er möchte es nicht. Er hat gesagt, dass er uns furchtbar lieb hat aber das da ist sein Papa und den will er nicht verlieren.“

„Habt ihr euch mal überlegt ,was ihr macht wenn Remus wirklich wieder aufwacht? Wo wird Teddy dann leben?“

„Bei uns, wo sonst?“

„Und Remus? Er wird sein Kind sehen wollen und Australien ist nicht gerade um die Ecke“, sagte Poppy besorgt.

„Deswegen haben wir ja auch einen Flügel in unserem Haus für ihn vorgesehen“, gestand Harry.

„Ernsthaft?“

„Ja. Vollständig abschirmbar, eine komplette Wohnung für ihn, Teddy und spätere Freundin oder Frau. Zumindest für den Anfang, irgendwann geht Teddy ja sowieso weg um in die Schule zu gehen.“

„Wisst ihr schon auf welche Schule er gehen soll?“

„Nein, dazu haben wir ja noch genug Zeit.“

Poppy nickte und sah wieder zu Teddy, der gerade die Bilder raus holte und sie nacheinander seinem Papa zeigte. Er schien noch immer sehr fröhlich auch wenn Remus einfach nur da lag und in keinster Weise reagierte.

„Er wird irgendwann aufwachen“, sagte Harry plötzlich.

„Hoffentlich.“

Leises Quengeln unterbrach sie, Lily fand den Kragen ihres Papas scheinbar nicht mehr so interessant und forderte jetzt Aufmerksamkeit. „Wir gehen in den Park“, informierte Severus sie und wandte sich schon zum Gehen.

„Viel Spaß“, rief ihm Harry hinterher.

Poppy grinste nur und fragte, „wollen wir zu Teddy?“

„Ja, lass uns zu ihm gehen.“ Zusammen betraten sie das Zimmer, sie würden den ganzen Tag hier verbringen und erst am Abend wieder per Portschlüssel nach Hause reisen. So machten sie es seit über fünf Jahren jeden Monat.
 


 

Ein lautes Pfeifen ließ Severus und Harry hochfahren, die Blicke gingen sofort zu den Kindern, die mit ihnen im Bett lagen. Teddy, der nach einem Alptraum zu ihnen ins Bett gekommen war, schlug gerade die Augen auf während Lily einfach weiter schlief.

„Was war das?“, fragte Harry.

„Der Alarm in unserer Eingangshalle“, erklärte Severus, der schon aufstand und nach seinem Zauberstab griff. Er wirkte allerdings nicht sehr besorgt.

„Wenn das ein Alarm war, warum bist du nicht schon unten? Mit gezückten Zauberstab und alle verfluchend?“, fragte Harry verwundert.

„Weil das der Alarm des Kamins war und das Passwort haben nur sehr wenige Menschen. Keiner davon will uns etwas Böses also wird es einer deiner Freunde sein, der ein Problem hat, welches nicht bis morgen früh warten kann. Kommst du mit? Oder darf ich den Besuch alleine begrüßen?“, fragte Severus mit einem Grinsen.

„Dann verfluchst du ihn“, gab Harry ebenso grinsend zurück.

„Darf ich das auch?“, fragte Teddy jetzt.

„Wenn du einen Zauberstab hast.“

„Severus!“, lachte Harry.

„Genug geredet, los komm, wollen wir doch mal gucken wer uns um diese Uhrzeit so unbedingt sprechen will.“

„Ich will mit.“

Severus wollte etwas sagen doch diesmal kam ihm Harry zuvor, „nein, du bleibst hier. Wir wissen nicht wer da kommt und du musst doch auf Lily aufpassen.“

Teddys Augen wurden groß bevor er ernst nickte und sagte, „ich pass auf sie auf. Ihr könnt ruhig gehen.“

„Du hast den Kleinen gehört, los komm“, sagte Severus und diesmal folgte Harry ihm.
 

Doch es war keiner von Harrys Freunden, der in der Eingangshalle wartete. „Poppy, was machst du denn hier? Was ist mit Remus?“, fragte Harry aufgeregt. Er rannte die letzten Stufen förmlich runter und sah die Medihexe panisch an.

„Keine Aufregung, es ist alles in Ordnung.“

„Was machst du dann um halb zwei in der Nacht hier?“, schnarrte Severus.

Poppy ignorierte den bissigen Unterton und fragte, „soll ich wieder gehen und euch die Neuigkeiten nicht mitteilen?“

„Poppy, es ist halb zwei. Was willst du?“, knurrte Severus genervt.

„Auch wenn mein geliebter Ehemann es sehr unhöflich ausgedrückt hat, muss ich ihm zustimmen. Poppy, was führt dich her? Was ist mit Remus?“, fragte Harry jetzt.

„Um es kurz zu machen, er ist aufgewacht.“
 

Stille hatte sich ausgebreitet, Harry hatte Poppy ins Wohnzimmer gebeten und war dann nach oben gegangen um nach den Kindern zu sehen, Severus wiederum war in die Küche gegangen um Kaffee zu kochen. Auch er war sehr schweigsam, wenn auch aus anderen Gründen. Er mochte den Jungen, er liebte ihn wie einen eigenen Sohn und er wollte ihn nicht verlieren. Natürlich freute er sich für Teddy aber er hatte auch große Angst, dass er den Jungen verlor. Was, wenn Lupin nicht nach Australien ziehen wollte? Wenn er nicht hier wohnen wollte? Wenn er Teddy wieder nach England holte?

Die Gesetze für Werwölfe waren dort nur geringfügig verändert worden. Werwölfen war es mittlerweile gestattet einen normalen Beruf auszuführen aber die wenigsten Arbeitgeber wollten einen Werwolf einstellen. Der neue Wolfsbanntrank, den er vor drei Jahren der Öffentlichkeit zugänglich gemacht hatte und der auch schon in vielen Ländern kostenlos oder gegen eine geringe Gebühr an die Werwölfe ausgeben wurde, war in England verboten. Angeblich würde er nicht genauso gut wirken wie der Alte, nein, er war sogar besser. Severus schnaubte leise, als ob er einen unwirksamen Trank verbreiten würde, also wirklich.

Seine Gedanken kehrten zu Lupin zurück, er hatte wirklich Angst, dass er den Jungen nicht mehr sehen dürfte. Sein Verhältnis zu Lupin war nicht gerade das Beste. Aber da war ja noch Harry, ihm würde Lupin den Kontakt nicht verbieten und da konnte er sich ja immer mal mit schmuggeln. Nein, das wollte er nicht. Er wollte sein Patenkind weiter normal sehen, das musste irgendwie zu machen sein. Leise Stimmen drangen an sein Ohr, scheinbar war Harry wieder runter gekommen und so wie es sich anhörte, war er nicht alleine. Severus zauberte noch schnell einen heißen Kakao aufs Tablett und begab sich dann ins Wohnzimmer.
 

„Mein Papa ist aufgewacht, mein Papa ist aufgewacht. Hast du schon gehört? Mein Papa ist wieder wach“, strahlte ihn Teddy sofort an.

Er hüpfte wie ein Flummie auf und ab und bekam sich gar nicht mehr ein. Auch Harry strahlte, er freute sich sichtlich. Schweigend stellte Severus das Tablett ab, schenkte allen ein und setzte sich dann, immer noch sehr schweigsam in seinen Sessel. Poppy und Harry unterhielten sich angeregt und bemerkten erst nach einiger Zeit, dass Severus sehr ruhig war.

„Freust du dich denn gar nicht?“, fragte Poppy.

„Doch.“

„Das sieht nicht so aus.“

„Doch, ich freu mich“, sagte Severus doch seine Stimme klang nicht sehr überzeugend, sein Blick lag auf Teddy. Bis er eine Hand auf seinem Unterarm spürte und auf sah, direkt in das lächelnde Gesicht seines Mannes.

„Du wirst ihn weiter sehen, keine Sorge.“

Severus schwieg doch sein Gesichtsausdruck war eindeutig.

„Remus wird dir Teddy nicht vorenthalten dazu hat der Junge eine viel zu große Bindung zu euch“, mischte sich jetzt auch Poppy ein.

„Hoffentlich“, seufzte Severus leise.

Teddy bekam von diesen düsteren Gedanken nichts mit, er spielte mit Lily und erzählte ihr immer wieder, dass sein Papa wieder aufgewacht war, die beiden Kinder waren erstaunlich munter für diese Uhrzeit.

„Severus, ihr habt euch über fünf Jahre um ihn gekümmert. Er wird ihn euch nicht einfach wegnehmen, das würde Remus seinem Sohn niemals antun“, sagte Poppy jetzt nochmal.

„Hoffen wir es. Wann wollt ihr los?“

„Nun, wir werden wohl ein paar Tage bleiben. Wir müssen noch Sachen packen.“

„Ein paar Tage?“, fragte Severus skeptisch.

„Natürlich. Du kannst nicht erwarten, dass wir Remus kurz besuchen und dann sofort wieder gehen. Severus, ich verstehe, dass du Angst wegen Teddy hast aber er ist sein Vater und uns war von Anfang an klar, dass er zu ihm gehört. Du wirst Teddy nicht verlieren, wir werden ihn nicht verlieren oder glaubst du, ich hänge nicht an dem Jungen?“, fragte Harry.

„Doch, natürlich aber, naja, mein Verhältnis zu Remus ist nicht das Beste.“

„Nicht wirklich, Remus wollte sich schon früher mit dir vertragen aber er hat sich nicht getraut. Ich denke, du machst dir umsonst Sorgen“, mischte sich Poppy ein.

Wieder nickte Severus nur, es war ihm anzusehen, dass ihn die Worte nicht wirklich beruhigten.

„Wo wollt ihr wohnen?“

„Grimmauldplatz oder Spinners End.“

„Ihr habt es wieder eingerichtet?“

„Nein, aber das würde ja schnell gehen. Oder Severus?“

„Wir wohnen solange im Grimmauldplatz, der ist eingerichtet und macht weniger Arbeit. Wir werden wahrscheinlich nicht viel da sein“, sagte dieser, „du und Teddy werden doch eh nur im St. Mungo sein.“

„Du nicht?“

„Nicht die ganze Zeit, ich werde Lily London zeigen oder vielleicht schau ich mal in Hogwarts vorbei.“

„Aber du besuchst Remus?“

„Natürlich.“

„Wann wollt ihr nun los?“, fragte Poppy.

„Sofort“, kam von Teddy, der gerade zu ihnen kam, „können wir sofort los?“

Harry lachte und erhob sich, „ihr habt es gehört, der junge Mann möchte sofort los. Ich würde vorschlagen, Teddy und ich gehen hoch und packen. Poppy, könntest du in den Grimmauldplatz reisen und Kreacher schon mal sagen, dass er uns Zimmer herrichten soll?“

„Natürlich. Kommt ihr dann sofort ins St. Mungo?“

Harry nickte zu Severus, das sollte er entscheiden und ging dann mit Teddy nach oben. Fragend sah Poppy zu dem Zurückgebliebenen, der nur meinte, „wir werden sehen wie wach die Kinder noch sind. Aber ich denke mal, dass wir gleich kommen, Teddy ist viel zu aufgeregt.“

Bevor Poppy antworten konnte, unterbrach sie lautes Geschrei.

„Ist ja gut, ich komme schon. Poppy, du entschuldigst mich, da ist ein kleiner Schreihals“, sagte Severus, der schon aufstand und zu seiner Tochter ging, die auf ihrer Decke lag und jetzt richtig los brüllte.

„Natürlich, ich reise schon vor“, rief Poppy über das Geschrei hinweg. Diesmal nickte Severus nur und die Medihexe machte sich auf den Weg zum Kamin.
 

„Was ist wenn er mich nicht mag?“ Überrascht blieben die Erwachsenen stehen und drehten sich zu Teddy rum, der mitten im Gang stehen geblieben war und sie unglücklich ansah.

„Er ist dein Papa, er mag dich“, sagte Harry lächelnd.

„Aber er kennt mich nicht, vielleicht mag er mich nicht.“

„Er wird dich mögen, ganz sicher.“

„Und wenn nicht?“

Harry ging zu ihm zurück und hockte sich vor ihn, „Teddy, er wird dich nicht nur mögen, er wird dich ganz doll lieb haben, genau wie wir. Er ist dein Papa, er hat dich schon früher lieb gehabt und er wird sich ganz, ganz doll freuen wenn er dich sieht.“

„Wirklich?“

„Ja, natürlich, oder Severus?“

Fragend sah Teddy jetzt zu Severus, der Lily auf dem Arm hatte, dieser lächelte und sagte, „er ist dein Vater, natürlich liebt er dich.“ Doch trotz der Zusicherung schien Teddy unsicher. „Harry, überzeuge den kleinen Fellball davon, dass sein Papa ihn ganz doll lieb hat und ich gehe schon vor und sag Remus hallo“, sagte Severus plötzlich. Nachdem Harry genickt hatte, ging er auch weiter.

Harry zog unterdessen sein Patenkind in die Arme und redete beruhigend auf ihn ein, der Junge war schwer verunsichert.
 

Remus sah auf als es klopfte und rief schwach, „Herein.“ Die Ärzte waren doch gerade erst gegangen und hatten ihn völlig unwissend zurückgelassen. Er wusste nicht mal wie lange er im Koma gelegen hatte, sie hatten ihn nur Stunden lang untersucht und ihm keine einzige Frage beantwortet. Nur eine Nachricht hatten sie ihm überbracht, er war Witwer. Wirklich überrascht war er allerdings als Severus eintrat, mit einem Kleinkind auf dem Arm. Ein dicker Kloß bildete sich in seinem Hals und er brachte geradeso ein Wort raus, „Teddy?“

„Auch wenn es mir leid tut Remus aber nein, das ist nicht dein Sohn sondern meine Tochter Lily“, sagte Severus.

„Tochter?“

Severus zog sich einen Stuhl ran und setzte sich. „ja, Tochter.“

„Du hast geheiratet? Was ist mit Harry? Ist er gestorben?“, fragte Remus.

„Ich habe Harry geheiratet, Lily ist unsere Tochter. Wir haben sie vor etwas über einem Jahr adoptiert“, erklärte Severus ruhig.

„Ihr habt geheiratet? Wann? Warum?“

„Vor fast sechs Jahren und das Warum muss ich nicht erklären oder?“

„Du liebst ihn?“

„Natürlich, sonst hätte ich ihn nicht geheiratet.“

„Warte mal, sechs Jahre? Ich habe sechs Jahre im Koma gelegen? Das ist nicht dein Ernst? Severus, bitte sag, dass das ein Scherz war. Ich lag keine sechs Jahre im Koma“, flehte Remus doch Severus nickte nur. Mit einem resignierenden Stöhnen ließ sich Remus in die Kissen zurückfallen und murrte, „das kann doch alles nicht wahr sein.“

„Was haben sie dir eigentlich alles erzählt?“, fragte Severus.

„Nichts, nur, dass Tonks gestorben ist. Nichts weiter, gar nichts. Severus was ist alles passiert?“

„Das wäre zu viel für den Moment und...“

Lily unterbrach ihn quengelnd.

„Schh, du bist jetzt ruhig, jetzt bist du mal nicht dran“, schnurrte Severus leise.

Remus setzte sich wieder auf und beobachtete ihn. „Darf ich?“, fragte er.

„Lieber nicht, sie fremdelt gerade und sie hat ein sehr lautes Organ“, sagte Severus, der jetzt den Zauberstab zog und eine Decke und eine Art Plüschtier herbei zauberte. Er platzierte es neben dem Bett und legte Lily auf die Decke, sofort wurde das Plüschtier in Beschlag genommen und damit war auch wieder Ruhe.

„Du liebst sie“, stellte Remus fest.

„Natürlich, sie ist meine Tochter.“

„Habt ihr noch mehr Kinder?“

„Ja, einen Jungen.“

Remus schluckte, er traute sich nicht zu fragen aber die Ungewissheit machte ihn fertig und so atmete er ein paar Mal tief durch und fragte dann, „weißt du was mit Teddy passiert ist? Wo er abgeblieben ist?“ Er hatte Harry zwar zum Paten gemacht aber egal wie sehr Harry den Jungen liebte, er glaubte nicht, dass Severus einen Werwolf in seinem Haus dulden würde. Wahrscheinlich lebte Teddy in irgendeinem Kinderheim, vielleicht sogar in einer Pflegefamilie und Harry besuchte ihn regelmäßig. Severus würde niemals einen Werwolf in der Nähe seiner Tochter dulden. Er hoffte nur, dass es seinem Sohn gut ging. Wusste er überhaupt, dass er sein Vater war?

„Remus?“ Severus' Stimme riss ihn aus seinen trüben Gedanken, er wurde aufmerksam angesehen.

„Weißt du was?“, fragte Remus leise.

„Ja, tu ich.“

„Was weißt du?“

Severus lächelte leicht und erzählte, „ich weiß, dass dein Sohn gerne Zitroneneis isst und keine Schokolade mag. Ich weiß, dass er lieber Mathe als Englisch hat. Ich weiß, dass er keine Termitensuppe mag aber die Bienenkekse findet er toll. Ich weiß, dass sein Lieblingstier eine kleine gefleckte Fledermaus ist. Seine Lieblingsbeschäftigung ist auf seine kleine Schwester aufzupassen und in Vollmondnächten mit dieser und einem Serval zu kuscheln und zu kämpfen. Ich weiß, dass dein Sohn da draußen vor der Tür steht und sich riesige Sorgen macht, dass sein Papa ihn nicht mag und nicht lieb hat. Und ich weiß, dass seine Paten ihm sein ganzes Leben lang erzählt haben, dass sein Papa ein großer Mann ist und wenn er wieder aufwacht, ganz doll stolz auf ihn sein wird.“

Remus starrte ihn fassungslos an, er brauchte ein paar Momente bis er verstanden hatte, wirklich verstanden hatte, was Severus ihm da gerade sagte. Dennoch konnte er sich die Frage nicht verkneifen, er musste Gewissheit haben, „er lebt bei euch?“

„Ja, seit dem Tag, an dem Harry aus dem Koma aufgewacht ist und die vorläufigen Vormundschaftpapiere unterzeichnet hat“, sagte Severus.

„Er weiß, dass ich sein Vater bin?“

„Natürlich. Was glaubst du von wem die Bilder sind?“

„Bilder?“

Severus sah sich suchend um und fand die Bilder als großen Papierstapel in einem der Regale. Mit einem Handwink ließ er sie zu sich schweben und reichte sie Remus.

„Die sind alle von Teddy?“, fragte dieser fassungslos.

„Also von mir sind sie nicht. Von Harry müssten ein paar Fotos mit dabei sein aber der größte Teil ist von Teddy. Er hat dir jeden Monat ein oder zwei Bilder mitgebracht.“

„Jeden Monat?“

„Wir sind jeden Monat per Portschlüssel her gereist um dich zu besuchen“, erklärte Severus. Jetzt sah Remus fragend auf und Severus fuhr fort, „wir leben nicht mehr in England sondern in Australien.“

„Australien? Noch weiter weg ging es nicht, oder?“

„Nicht wirklich aber wir sind ganz zufrieden.“

„Und Teddy?“

„Wie meinst du das? Er lebt bei uns also lebt er auch in Australien.“

„Wieso Australien?“, fragte Remus während er langsam die Bilder durchblätterte.

„Weil es mein sehnlichster Wunsch war und wir unsere Ruhe haben wollten. Hier in England hätten wir nie in Ruhe leben können, keine Familie groß ziehen ohne ständig von Reportern umlagert zu werden und die miserablen Werwolfsgesetze sind auch ein Grund warum wir gegangen sind“, erklärte Severus.

„Was...?“

Ein Klopfen unterbrach sie, Remus starrte sofort an die Tür, antwortete aber nicht. Es war Severus, der „Herein“, rief. Die Tür öffnete sich, Harry trat ein und hinter ihm, nur sehr zögerlich, kam Teddy rein.
 

Das war sein Sohn? Er war schon so groß, schon sechs Jahre alt. Er sah Tonks ähnlich, die Gesichtszüge waren gleich aber er hatte seine Augen, dasselbe goldbraun. Er sah ihn gerade sehr ängstlich an.

„Remus, es ist schön dich wieder wach zu sehen“, sagte Harry und kam auf ihn zu, umarmte ihn herzlich. Remus lächelte bei der Umarmung, erwiderte sie freudig, wandte sich aber dann wieder zu seinem Sohn, der mittlerweile neben Severus stand und sich an seinem Ärmel fest hielt.

„Hallo Teddy“, sagte er leise.

„Hallo“, kam schüchtern zurück.

Harry musste sich ein Lachen verkneifen, so schüchtern kannte er Teddy nicht und ein kurzer Blick zu seinem Mann zeigte ihm, dass er genauso dachte. „Remus, hast du schon gefrühstückt?“

„Nein. Wieso?“

„Was hältst du davon wenn Severus so nett ist und für uns alle Frühstück holt?“, fragte Harry.

Remus nickte nur während Severus schon aufstand und Teddy kurzerhand auf seinen Stuhl setzte. Als er allerdings gehen wollte, wurde er von Teddy am Ärmel festgehalten. Er hob nur fragend eine Augenbraue.

„Kommst du wieder?“

„Natürlich, wieso sollte ich nicht wiederkommen? Ich hole nur Frühstück“, versicherte Severus, erst dann wurde er los gelassen und konnte das Zimmer verlassen.
 

„Schläft er?“

„Ja“, seufzte Severus während er sich auszog und zu Harry ins Bett kam.

„Es hat sehr lange gedauert.“

„Es ist auch viel passiert heute. Wie hat Remus reagiert?“

„Soweit ganz gut. Ich habe viel heute ausgelassen, es wäre zu viel gewesen“, sagte Harry. Er kuschelte sich an seinen Mann, der die Arme um ihn schlang und ihm einen Kuss auf die Schläfe gab.

„Es war für alle sehr viel.“

„Kommst du morgen wieder mit?“, fragte Harry.

„Nein, ich geh mit Lily nach London.“

„Bist du sicher? Teddy ist sowieso schon sehr verunsichert.“

„Wie meinst du das?“

„Er hat heute gefragt ob wir ihn jetzt nicht mehr haben wollen, er war fast schon verzweifelt“, sagte Harry leise.

„Was hast du gesagt?“, fragte Severus.

„Remus hat geantwortet.“

„Und was?“

„Dass wir ihn nie hergeben werden und dass wir alle eine Möglichkeit finden, dass wir alle zusammen bleiben können. Schließlich liebt er uns doch, da kann Remus doch nicht verlangen, dass er uns verlässt.“

„Hast du ihm schon vorgeschlagen zu uns zu ziehen?“

„Nein.“

„Warum nicht, Harry?“

„Weil wir das zusammen machen sollten sonst glaubt er mir nie.“

Severus lachte leise und fragte, „hast du ihm von Lily erzählt?“

„Nein.“

„Worüber habt ihr eigentlich den ganzen Tag geredet?“

„Über Teddy. Wie er laufen und sprechen gelernt hat, was er gerne macht, was er nicht so gerne macht, der Kindergarten, seine Schule, einfach nur geredet“, sagte Harry, „er hat sich sehr gefreut und ich glaube, sie sind sich näher gekommen.“

„Hm.“

„Severus, wir werden Teddy nicht verlieren.“

„Ich weiß.“

„Worüber grübelst du dann?“

„Ich grüble nicht, ich will schlafen. Falls es dir entgangen sein sollte, war unsere Nacht heute halb zwei vorbei und seitdem sind wir auf den Beinen. Ich bin schlicht und einfach müde“, sagte Severus mit einem Gähnen.

„Dann gute Nacht“, lachte Harry. Er rutschte nochmal ein Stück hoch, gab ihm einen Kuss und kuschelte sich dann an ihn.

„Gute Nacht. Wir schaffen das schon, ob es nun zwei oder drei Werwölfe im Haus sind, ist auch schon egal.“

Harry lachte nur leise und löschte das Licht, ja, sie würden das schaffen.
 


 

Nachdenklich sah Remus zum Horizont, die Sonne würde in wenigen Minuten untergehen und gleichzeitig würde der Mond aufgehen. Es war sein erster Vollmond in Australien und wenn er ehrlich war, hatte er Angst. Er war vor drei Wochen, nur eine Woche nach seinem Aufwachen, nach Australien gezogen, zu seinem Sohn und dessen Familie. Denn für ihn stand von vorne herein fest, dass er Teddy nicht von ihnen trennen würde. Allerdings hatte er nicht damit gerechnet, dass er gleich bei Harry und Severus einziehen konnte, in eine eigene Wohnung, mit eigenem Kaminzugang, eigenen Passwörtern und einem eigenen Zugang zum Garten. Weder Severus noch Harry betraten seine Wohnung ohne seine Erlaubnis, genauso wenig wie er ihren Flügel ohne Erlaubnis betrat, nur Teddy rannte fröhlich hin und her. Remus lächelte bei dem Gedanken an seinen Sohn, der Kleine war glücklich, richtig glücklich und das war die Hauptsache. Er hörte Schritte hinter sich und drehte den Kopf, „hallo Severus.“

„Bereit?“, fragte Severus.

„Nein, ich habe Angst.“

„Wovor? Der Trank wirkt besser als der Alte und Harry und ich wissen wie wir mit verwandelten Werwölfen umgehen müssen.“

„Du verwandelst dich nicht?“, fragte Remus mit einem Blick auf die Garderobe seines Gegenübers.

„Nein. Ich brauche einige Dinge und die kann ich nur in einer Vollmondnacht sammeln.“

„Teddy wird sehr enttäuscht sein, er hat mir so viel von euren Spielen erzählt.“

„Der Kleine kann heute mit dir spielen, ihr seit gleich groß, da muss er sich nicht zurück halten“, sagte Severus.

Remus nickte nur und meinte, „ich habe trotzdem Angst.“

„Wovor?“

„Ich will weder dich noch Harry verletzen.“

„Wirst du nicht wenn du es nicht willst. Der Banntrank wirkt, keine Angst. Oder glaubst du ich gefährde mich und meine Familie?“

„Nein.“

„PAPA!“, hallte es plötzlich durch den Gang und Sekunden später kam Teddy um die Ecke gerannt.

„Was haben wir zum Rennen im Haus gesagt?“, schnarrte Severus und sofort stoppte der Junge und murmelte, „es wird nur in Notfällen gerannt.“

„Dann halte dich auch daran“, sagte Remus.

Er wurde schmollend angesehen doch dann nickte Teddy und kam in normalem Tempo näher. Er hatte schnell gemerkt, dass er die Erwachsenen nicht gegeneinander ausspielen konnte denn die hatten sich darauf geeinigt, dass sie in der Erziehung an einem Strang ziehen mussten.

„Was ist denn los?“, fragte Remus jetzt.

„Spielst du heute mit mir? Die ganze Nacht?“

„Natürlich. Ich freu mich schon.“

„Spielst du auch mit mir?“, wandte sich Teddy an Severus, der den Kopf schüttelte, „nein, ich muss arbeiten. Vielleicht später. Wo hast du Harry und Lily gelassen?“

„Die kommen gleich, kann ich schon los?“

Es war nicht ersichtlich an wen die Frage gestellt war, Remus sah Severus allerdings fragend an und dieser nickte, „geh schon, sie warten. Lass die Sachen heute bitte hier, sonst müssen wir sie wieder im ganzen Wald suchen.“ Grinsend zog sich Teddy kurzerhand an Ort und Stelle aus und rannte jauchzend in den Wald.

„Erklärung“, forderte Remus, „ich dachte, wir sind allein.“

„Nein, das Rudel kommt.“

„Ein ganzes Werwolfsrudel?“

„Ja.“

„Ist das nicht gefährlich?“

„Nein, sie stehen alle unter Wolfsbanntrank. Wie alle Werwölfe in Australien, die Regierung liefert den Trank kostenlos in alle Reviere und er wird gut angenommen. Zudem bringen sie Welpen mit und das ist für Lily gut“, erklärte Severus als hinter ihnen Schritte laut wurden.

„Aber Lily ist erst ein Jahr alt, sie kann doch noch gar nicht richtig laufen“, sagte Remus verwundert.

„Als Werwolf schon“, antwortete Harry, der mit ihrer Tochter neben sie trat, das Mädchen war schon nackt.

„Gleich geht es los. Remus, wir gehen schon vor damit du dich in Ruhe ausziehen und verwandeln kannst. Du bist keine Gefahr für uns, komm einfach nach“, sagte Harry.

Nachdem der Werwolf genickt hatte, setzten sich Severus und Harry in Bewegung und verschwanden kurz darauf hinter den Bäumen. Remus warf dem Horizont noch einen Blick zu, zog sich aber dann aus und wartete auf die Verwandlung, die nur wenige Momente später einsetzte.
 

Überrascht besah sich Remus seine Pfoten, noch nie hatte er so wenig Schmerzen bei der Verwandlung gehabt und noch nie hatte er so klar denken können. Keine Blutdurst, keine Aggression, nichts, er konnte völlig normal denken. Ein freudiges Heulen hallte über den Wald, es klang jung und er war sich sicher, dass es Teddy war. Und ihm wurde geantwortet, unzählige Stimmen begrüßten ihn und den Vollmond. Etwas regte sich in Remus, er wollte antworten, er wollte dazu gehören und so legte er den Kopf in den Nacken und hoffte, dass sie ihn genauso aufnehmen würden wie seinen Sohn.
 

Harry verfolgte seine Tochter kurz mit den Augen bevor er zu seinem Mann ging und sich vor ihn setzte, er wurde sofort in eine enge Umarmung gezogen. Ein Kuss streifte seinen Nacken. Neben ihnen lag eine Werwölfin, die Tante ihrer Tochter und beobachtete wie Remus sich gegen Teddy und einen weiteren Jungwolf wehrte.

„Severus?“, fragte Harry leise.

„Ja?“

„Bist du glücklich?“

„Was soll die Frage?“

„Beantworte sie doch einfach“, murrte Harry.

„Ja, ich bin glücklich aber was soll die Frage?“, schnarrte Severus, „nein Lily, wir werden nicht angesprungen.“

Harry wandte überrascht den Kopf, ihre Tochter stand geduckt neben ihnen und ließ jetzt deprimiert die Ohren hängen. „Geh spielen“, lachte Harry. Er streichelte kurz über ihren Kopf und schon verschwand sie wieder im Wald.

„Also, warum die Frage?“

„Nur so.“

„Harry.“

„Teddy hat mich gefragt ob du unglücklich bist weil Remus hier ist“, sagte Harry.

„Wie kommt er auf diese Idee?“

„Vielleicht weil mein Mann ein alter Griesgram ist.“

„Daran sollte er sich doch gewöhnt haben aber nein, ich bin nicht unglücklich. Ich habe eine wunderbare Familie, was will ich mehr?“, fragte Severus.

„Wo steht Remus in dieser Familie?“

„Schoßhund?“

„Severus!“

„Er ist Teil der Familie, was auch sonst? Er ist der Vater meines Patenkindes, da gehört er natürlich dazu.“

„Hast du ihm das auch mal gesagt?“

„Muss ich?“

„Müssen nicht aber für Teddy wäre es gut, er macht sich wirklich Sorgen“, sagte Harry.

Hinter ihm seufzte Severus tief und murmelte dann, „ich werde mit ihm reden.“

„Remus oder Teddy?“

„Beiden, zusammen. Wir sind eine Familie.“

„Hm, wir sind eine Familie. Wer hätte sich das damals vorstellen können?“, seufzte Harry und fuhr mit den Fingern sanft über die rechte Hand seines Mannes.

„Niemand. Eigentlich müssten wir uns irgendwann mal bei Albus bedanken.“

„Warum?“

„Hätte er nicht auf das Ritual bestanden, hätten wir uns nie so kennengelernt“, sagte Severus während er ihre Finger miteinander verflocht.

„Wir könnten ihm eine Dankeskarte schicken.“

„Könnten wir.“

„Machen wir aber nicht.“

„Nein, machen wir nicht.“

Harry lachte, so kannte und liebte er seinen Mann. Er kuschelte sich an ihn und beobachtete das Treiben um sie herum.

„Harry?“

„Ja?“

„Ich liebe dich“, schnurrte Severus an seinem Ohr.

Harry seufzte leise, das hörte er viel zu selten von seinem Mann. Er drehte sich in seinen Armen um, schwarze Augen sahen ihn warm und voller Liebe an. Egal, wie oft er diesen Blick sah, er konnte nie genug davon bekommen und er hoffte, dass er sich nie ändern würde. „Ich liebe dich auch“, antwortete Harry schließlich bevor er sich vorbeugte und seinen Mann gefühlvoll küsste. Was um sie herum statt fand, war Nebensache, im Moment zählten nur sie.
 

Der Kuss wurde sehr unromantisch unterbrochen als ein Werwolf im vollen Spielmodus in sie rein krachte. Während Harry nur lachte, fluchte Severus laut und deutlich. Der Werwolf brachte sich in Sicherheit doch Teddy und Remus kamen näher.

„Gut, dann kein romantisches Rumsitzen. Harry, du entschuldigst mich kurz“, schnarrte Severus. Er erhob sich und verschwand im Wald. Remus legte fragend den Kopf schief während Teddy sich vor Freude gerade überschlug.

„Lass dich überraschen“, sagte Harry, „und geh lieber ein Stück zurück.“

Verwundert folgte Remus der Aufforderung als auch schon ein gefleckter Schatten an ihm vorbeischoss und mit Vollspeed dem Werwolf hinterherhetzte, der sie umgerannt hatte. Teddy jaulte laut auf und sprang hinterher, Remus blinzelte nur verwirrt. War das wirklich Severus, der da gerade wild fauchend versuchte einen Werwolf zu verprügeln?

Harry schien seine Gedanken zu erraten denn er lachte und meinte, „ja, das ist mein Mann.“

Remus japste leise und setzte sich neben ihn, eine Hand verirrte sich in sein Nackenfell. Er verfolgte gespannt wie sich Severus schlug und er war sehr gut, er war zwar kleiner und leichter als ein Werwolf aber er war schneller und gemeiner. Gerade jaulte Teddy auf weil Severus ihn in den Schwanz gebissen hatte und jetzt das Weite suchte, sein Patenkind direkt auf den Fersen.

„Mach dir keine Sorgen, sie kennen ihre Grenzen und sie haben unglaublich Spaß. Ich finde es schade, dass ich nur ne Fledermaus bin. Ich wäre gerne etwas Größeres.“

Remus nickte verstehend, legte sich jetzt neben ihn und brummte tief und zufrieden aus der Kehle heraus.

„Ja, ich kann dich verstehen. Das hier ist meine Familie und damit auch deine. Du bist hier sehr willkommen, du hast hier eine Familie wenn du das willst“, sagte Harry sanft.

Er wurde aus goldbraunen Augen dankend angesehen bevor Remus nickte, ja, das wollte er.

Harry lächelte ihn nochmal an, stand aber dann auf und zauberte sich in einen Ganzkörper-Protego, er wurde fragend angesehen.

„Remus, sieh dich um, unsere Familie spielt hier, lass uns mitspielen.“


Nachwort zu diesem Kapitel:
So, das war's.

Hier nochmal ein großes Entschuldigung für die lange Wartezeit. So etwas wird nicht nochmal vorkommen. Ich werde in Zukunft die Geschichte erst zuende schreiben und dann hochladen.

Ich bedanke mich bei allen Lesern, die es bis zum Schluss durchgehalten haben. Vielen, lieben Dank an euch. Ich hoffe, ihr hattet dennoch etwas Spaß an dieser Geschichte.

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Kommentare zu diesem Kapitel (11)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  ShadowKage
2020-06-08T03:40:35+00:00 08.06.2020 05:40
Und wieder habe ich sie mir durch gelesen. Ich liebe immer noch deine zwei FFs. Und ich könnte sie mir immer wieder durch lesen.
Ich hoffe du arbeitest noch an einer neuen. :)
Ich will mehr von dir lesen!
Ich bin etwas süchzig nach deinen FFs ^^'
Von:  ShadowKage
2019-08-13T18:06:38+00:00 13.08.2019 20:06
Ich habe mir die FF noch mal durch lesen müssen. Ich bin nach so langer Zeit immer noch so begeistert davon. Ich liebe deine Storys und werde mir auch noch mal die andere FF mit den Zaubertrank als Bild durch lesen. Ich liebe sie und hoffe du bringst noch mal so eine tolle FF hervor!
Schade dass du nur Harry x Severus dchreibst. Ich fände nämlich eine Remus x Severus auch super toll. Und mit deinem Stiel wäre es mega!
Bitte schreib weiter. Ich möchte noch mehr von dir lesen 😊😊😊
Antwort von:  demona1984
13.08.2019 20:24
Vielen, lieben Dank. :)

In saecula war sehr schwer zu schreiben, muss ich gestehen. Es hat viel nicht gepasst, nicht zum Stil gepasst oder komplett unpassend. Aber sie ist super geworden. :)

Remus x Severus wird es von mir nicht geben, ich les das Pairing nur selten und schreibe es gar nicht. Tut mir leid.
Ich bin noch in einer Schaffenspause. =)
Antwort von:  ShadowKage
13.08.2019 21:12
Ich find sie trotzdem mega geworden. Und ich könnte beide FFs immer und immer wieder mal lesen. Es gibt nur wenige FFs die mir gefallen.

Das mit Lupin hatte ich mir schon gedacht. Aber so hat jeder seinen geschmack.
Ich bin auf jedenfall auf deine weiteren FFs gespannt x3
Und lass dich nicht hetzen. Ich hoffe ich bekomme mit wenn du was online stellst. 😊
Von:  Vegetasan
2015-07-17T00:59:12+00:00 17.07.2015 02:59
Hach ein schönes Ende. Auch wenn ich gerne weiter gelesen hätte. Das mit den Zeitsprüngen hast du sehe schön gelöst.

Ich freu mich auf seine nächsten ff.
Antwort von:  demona1984
17.07.2015 10:41
Vielen lieben Dank. :)

Die nächste, große FF wird wohl noch ne Weile dauern. Ich bin momentan sehr schreibfaul.

Lg Demona
Von:  sesshomaru13
2015-06-21T10:48:31+00:00 21.06.2015 12:48
Super FF!!!!!!!!!!!!!!
Vorallem die Einladung an Voldemort!!!!!!!!!!!!!!

Antwort von:  demona1984
17.07.2015 10:42
Jetzt muss ich doch mal überall antworten.

Vielen Dank. :)

Ob Voldemort die Einladung auch so toll fand? ;) Aber jetzt muss er eh nicht mehr darüber nachdenken.

Lg Demona
Von:  sweet_tod
2015-06-15T05:39:28+00:00 15.06.2015 07:39
Ganz tolles ende!

Freu mich schon auf die nächste deiner Geschichten :)
Antwort von:  demona1984
17.07.2015 10:43
Lieber spät als nie. :)

Vielen lieben Dank. :)

Nächste große Geschichte wird wohl dauern, es werden ein paar kleine One-Shots folgen aber für was Langes fehlt mir fast die Lust.

Lg Demona
Von:  annette-ella
2015-06-13T22:38:25+00:00 14.06.2015 00:38
Eine schöne Geschichte mit einem tollem Ende. Vielen Dank
Antwort von:  demona1984
17.07.2015 10:44
Ich habe zu danken. :)

Und natürlich ganz, ganz herzlichen Dank. :)

Lg Demona
Von:  Omama63
2015-06-13T20:27:06+00:00 13.06.2015 22:27
Ein super Kapitel, mit einem schönen Ende.
Ich finde es super, dass du Remus wieder aufwachen hast lassen und sie alle, in Australien, glücklich zusammen leben können.
Das war eine spitzen FF, die mir sehr gut gefallen hat.
Klasse geschrieben.
Ich möchte dich bitten, dass du mir eine ENS sendest, wenn du ein neues Werk, von Harry und co. einstellst.

Lg
Omama63
Antwort von:  demona1984
17.07.2015 10:45
Auch hier vielen, lieben Dank. :)

Ich steh auf Happy Ends. Zumindest bei langen GEschichten, da muss es einfach ein Happy End geben. Bei One-Shots kann ich auch mal ein Bad End lese.

Nächste lange Geschichte wird wohl noch dauern aber ich werde ein paar One-Shots hochladen.

Lg Demona
Von:  Yuki-can
2015-06-13T19:58:19+00:00 13.06.2015 21:58
Schöne Geschichte und ein tolles Ende. Ich liebe deine Geschichten und freu mich schon auf die nächste. Kann mich nur anschließen deine Geschichten sind super und da wartet man gerne mal ein bisschen, vor allen da wir alle noch ein reales Leben haben. Also mach dir keinen Kopf wir warten gerne :).
Antwort von:  demona1984
17.07.2015 10:46
Ganz lieben Dank für die lieben Worte. :)

Ich finde es aber persönlich doof wenn die Leser so lange warten müssen. Also werde ich wohl in Zukunft entweder One-SHots hochladen oder ne lange GEschichte erst wenn sie fertig geschrieben ist. Dann müssen meine lieben Leser nicht so lange warten. :)

Lg Demona
Von:  Ironwing
2015-06-13T19:46:01+00:00 13.06.2015 21:46
auch wenn Du selber es vllt anders siehst...deine Geschichten sind immer schön. Ich habe von Anfang an Alles gelesen was Du fabrizierst hast und kann nur immer wieder sagen: Du bist mein absoluter Lieblingsschreiberling XD. Deine Stories sind spannend, bewegend, gefühlvoll und aussergewöhnlich mitreissend. Du schaffst es immer wieder Deine Leser zu überraschen und denken zu lassen : Das war jetzt unerwartet. Ich liebe Deine Geschichten und deinen Stil und ich hoffe das wir auf jeden Fall noch mehr von Dir zu lesen bekommen.

Achja...und mach Dir bitte keine Sorgen, wenn Du mal etwas länger brauchst...Man wartet zwar ungeduldig, aber dieses Warten lohnt sich auf jeden Fall...Also SLOW MOTION XD

Ich freue mich auf ein baldiges wiederlesen

Bis dahin und viele liebe Grüße
Sanae
Antwort von:  demona1984
17.07.2015 10:50
Jetzt werde ich ganz rot. :) Mensch, du kannst doch nicht so was Liebes schreiben. *schnüff*

Ich werde auf alle Fälle weiter schreiben aber ich glaube, für ne lange GEschichte brauche ich erst mal ne Pause. Ist doch teilweise ganz schön anstrengend. Dafür werden ein paar One-SHots folgen, die schreiben sich momentan einfach leichter und da muss auch kein Leser lange warten. ;)

Lg Demona
Von:  Nathalie
2015-06-13T18:27:47+00:00 13.06.2015 20:27
Danke für diese schöne Geschichte

Lg

Nathalie
Antwort von:  demona1984
17.07.2015 10:50
Ich habe zu danken, dass du und die anderen Leser sie gelesen haben. Dafür schreibt man ja.

Lg Demona


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