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In saecula saeculorum

in alle Ewigkeit
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo,

Da bin ich wieder und zuerst zu den Kommies:

@Bluedragon1992: Einer musste ja mal anfangen, auch wenn es nur im Zorn gesagt wurde aber jetzt steht ihnen ein klärendes GEspräch bevor. Und ja, sie hatten es verdient.

@Lawkid: Danke schön. :)

@wolfsmoon: ÄHm, weil das Kapitel zuende war? ;) Ok, das mit den Sätzen habe ich so nicht realisiert, ich versuche es in Zukunft zu beachten.

@Brandzess: Die Menschen sind halt dumm und alles, was nicht in ihre Welt passt, ist schlecht. Und die Wenigsten fragen nach, sie haben ihre vorgefertigte Meinung und was da nicht rein passt, muss verurteilt werden. :(

Severus' Reaktion zeigt eigentlich wie er für Harry empfindet, egal was er selber sagt. ;)

@Omama63: Severus will halt die Wahrheit noch nicht sehen, egal ob sie ihm mit dem nackigen Popo ins Gesicht springt. ;)

Und Severus würde sich doch nie wie die Axt im Walde aufführen, er war lediglich besorgt und hat seiner Sorge Ausdruck verliehen. Und hey, man spricht nicht schlecht über Nichtanwesende.

@Nathalie: Ich bin gerne gemein und irgendwann muss das Kapitel zuende sein. Aber es geht ja schon weiter.

@Eshek: GEnau, ein bisschen Schwund ist immer. Aber hey, die Schüler leben ja noch, sie werden aber nie wieder schlecht über SEverus oder Harry reden. So ein Fluch kann sehr lehrreich sein. ;)

@Legoory: Finger auf Tastatur und los schreiben. :D Nein, im Ernst, bei manchen Szenen zieht es selbst mir das Herz zusammen aber hey, da müssen sie durch.

Für Harry war es eher eine Verzweiflungstat denn Severus hat ja immer wieder betont, dass er ihm zu jung ist und er hat das auch alles immer nur auf das Ritual geschoben. Dann noch die Kommentare der anderen SChüler, da wusste er einfach nicht mehr weiter.

@sweet_tod: Severus ist sich über nichts mehr im Klaren, weder über seine Gefühle, noch über sich selbst. Oder er will es nicht und schiebt eine Ausrede vor die Andere. Aber irgendwann werden ihm auch die Ausreden ausgehen. ;)

@anaszasi1204: Danke schön. :)

So, jetzt geht es weiter... Komplett anzeigen

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Kapitel 21

Langsam entfalteten sich die Flügel, Harry sah ihn misstrauisch an und fiepste leise.

„Nein, du musst dich nicht verwandeln, niemand wird dich dazu zwingen.“

Harry schüttelte schnell den Kopf und fiepste aufgeregt, ein Flügel deutete auf den Zauberstab, den Severus noch immer in der Hand hielt.

Er wusste sofort was er damit meinte, „nur Draco, ich und Albus kennen den Rückverwandlungszauber. Draco und ich werden ihn nicht aussprechen und ich verfluche Albus noch bevor er ihn zu ende gesprochen hat. Niemand wird dich drängen dich zurückzuverwandeln. Ich muss mich bei dir entschuldigen“, sagte Severus.

Er wurde überrascht angesehen, ein fragendes Fiepsen ertönte.

„Ich habe deine Worte nicht ernst genommen und ich habe nicht gemerkt, dass es dir so schlecht geh. Das tut mir wirklich leid und ich würde es gerne wieder gut machen. Ich habe zwar noch keine Ahnung wie aber vielleicht finden wir das zusammen raus. Komm bitte wieder mit“, flehte Severus.

Er streckte die leere Hand aus, es war wohl kein Zufall, dass es die Rechte war. Etwas verwundert sah er auf seine linke Hand, die den Zauberstab hielt, er war Rechtshänder und führte den Stab normal auch mit rechts, nie mit links. Warum er gerade jetzt mit der linken Hand nach dem Stab gegriffen hatte, wusste er nicht.

„Harry, bitte. Komm mit und öffnet die Verbindung wieder, diese Leere und Kälte macht mich noch wahnsinnig.“

Fiep?

„Spürst du das etwa nicht? Diese Kälte in deinem Innersten? Das Gefühl, das etwas fehlt? Sag bitte nicht, dass ich das als Einziger spüre.“ Zögerliches Kopfschütteln und ein ehrliches Lächeln von Severus, zusammen mit der Bitte, „dann löse die Sperre.“

Diesmal erfolgte ein wesentlich stärkeres Kopfschütteln.

„Zumindest ein Stück, nicht ganz.“

Harry sah ihn fast schon verzweifelt an doch dann schüttelte wieder den Kopf. Severus wollte etwas sagen als sich die Fledermaus von der Decke löste und zögerlich auf ihn zu geflattert kam. Er hielt noch immer die Hand hoch, der sich Harry langsam näherte.

„Komm schon, Fledertier, gehen wir in unser vorläufiges Zuhause.“

Harry landete auf seiner Hand, eine wohltuende Wärme kroch seinen Arm entlang und hüllte ihn wieder komplett ein. Er hatte ja gewusst, dass ihm innerlich kalt war aber jetzt merkte er den Unterschied erst richtig.
 

Langsam öffnete Severus die Augen wieder, wann hatte er sie eigentlich geschlossen? Egal, sein Blick lag auf der Fledermaus, die sich an seinen Daumen gekrallt hatte und ihn besorgt ansah. „Mir geht es gut, ich war nur etwas überrascht.“

Ein Fiepsen ertönte, der Blick ging durch den leeren, runtergekommenen Raum und er glaubte, so etwas wie Sehnsucht darin zu erkennen.

„Wenn das alles vorbei ist“, sagte Severus.

Er wurde fragend angefiepst.

„Ein Zuhause, das ist es doch, was du dir am Meisten wünschst, oder? Einen Ort, zu dem du immer zurückkehren kannst. Wo du sicher bist und wo du vielleicht erwartet wirst. Oder?“

Nicken.

„Wenn alles vorbei ist, zumindest diesen Ort kann ich dir bieten. Wenn du es denn annehmen willst. Aber vorläufig kann ich dir nur ein Zelt in einer zugigen Ebene bieten“, sagte Severus schmunzelnd.

Harry legte den Kopf schief, tat so als müsste er darüber nachdenken doch dann nickte er wohlwollend.

Das Schmunzeln wurde stärker bevor er schnarrte, „ich freue mich, dass ich deinen Ansprüche scheinbar genüge. Auf nach Hause. Moment, wo ist deine Kette?“

Ein Flügel deutete auf den Kamin, Severus hob fragend eine Augenbraue, ging aber dann gehorsam hin und kniete sich davor. Harry deutete auf die Asche und nach zwei, drei Mal herumstochern mit dem Zauberstab hatte er goldene Kette auch gefunden. Er steckte sie vorsichtig ein, genau wie den Zauberstab. Während er sich wieder erhob, legte Severus die freie Hand über Harry und drückte schließlich beide Hände eng an die Brust, er wollte ihn nicht nochmal unterwegs verlieren. „Bereit?“

Fieps.

Ein Knall ertönte und das letzte Haus in der Straße von Spinner's End war wieder genauso verlassen wie schon seit fast zwei Jahren.
 

Besorgt sah Severus auf die Fledermaus, die sich noch etwas fester an an seinen Daumen gekrallt hatte und sehr schlecht aussah.

„Ich dachte, du magst nur kein Flohen. Apparieren auch so schlimm?“

Nicken und ein gewürgtes Fiepsen.

Severus wartete bis es Harry sichtlich wieder besser ging bevor er aufs Lager zuging. Man konnte zwar raus apparieren aber nicht hinein, es war als Schutz gedacht. „Du weißt, dass wir den Alarm auslösen wenn wir die Schutzschilde durchbrechen. Willst du dich verwandeln?“

Von Harry kam hektisches Kopfschütteln und der Versuch in seinen Ärmel zu kriechen. Leider lagen Severus' Roben an den Handgelenken zu eng an und so gab er es nach ein paar Momenten auf, sackte in sich zusammen.

„Keiner wird dich zwingen dich zu verwandeln. Dafür sorge ich. Willst du deine Freunde sehen?“

Wieder ein Kopfschütteln, diesmal aber etwas langsamer.

„Bist du sicher? Sie haben dich genauso vermisst wie ich, sie haben sich auch Sorgen um dich gemacht“, sagte Severus leise.

Die Schutzschilde befanden sich direkt vor ihm, nur noch ein Schritt und alle wüssten, dass er wieder da war. Harry sah ihn traurig an, schüttelte aber dann wieder den Kopf und deckte kurzerhand einen Flügel über sich. Die Botschaft war klar, er wollte niemanden sehen. Severus sah ihn einen Moment abschätzend an, nickte aber dann und trat über die unsichtbare Linie. Sofort spürte er wie die Zauber ihn abtasteten, vor allem um den linken Unterarm sammelte sich viel Magie doch er war autorisiert, Albus hatte ihn persönlich eingebunden und so wurde er unverletzt durchgelassen. Dennoch spürten sämtliche Lehrer, dass das Schild durchbrochen wurde, es war eine Sicherheitsmaßnahme. Sie würden gleich hier sein.
 

Er sollte sich nicht täuschen, gleich vier Gestalten kamen auf ihn zu, er erkannte auf den ersten Blick sofort Albus und Minerva. Auf den zweiten Blick erkannte er Poppy, und.... Lupin. Nun, auf zwei dieser Personen konnte er getrost verzichten.

„Hast du ihn gefunden?“, war das Erste, was Albus fragte.

„Ja.“

„Wo ist er? Wo ist Harry?“, fuhr Remus ihn an, den Zauberstab erhoben.

„Das geht dich nichts an, Köter. Geh mir aus dem Weg. Es geht ihm gut, Albus und er will niemanden sehen“, knurrte Severus.

Albus erhaschte einen Blick auf geflecktes Fell zwischen langen Fingern und nickte lächelnd. Er trat sogar beiseite um ihn durch zu lassen doch Remus war da anderer Meinung, er stellte sich Severus in den Weg.

„Was hast du mit Harry gemacht?“, knurrte er ihn an.

„Lass mich durch, Lupin, bevor ich mich vergesse.“

„Nein, erst will ich Harry sehen. Was hast du mit ihm gemacht? Was hast du ihm angetan, Schniefelus?“

Es erklang ein leises Fiepsen bevor Severus ein weiteres Mal explodierte, so schnell konnte Remus nicht gucken, da sah er sich einer Zauberstabspitze gegenüber und einem sehr wütenden Zauberer.

„Ich habe gar nichts gemacht, Lupin. Hast du gewusst, dass es ihm so schlecht geht? Hast du dich in den letzten Wochen mal bei ihm gemeldet oder hattest du nur deine eigene, kleine, heile Familie im Sinn? Hast du ihn nur ein einziges Mal gefragt, wie es ihm geht? Wie er die Vergangenheit bewältigt hat? Wie er sich seine Zukunft vorstellt? Wie er mit der Gegenwart klar kommt? Na? Nein! Also halt dich aus unseren Angelegenheiten raus. Nur zu deiner Information, Harry ist volljährig und mein Bindungspartner und damit fällt er nicht mehr in deinen Zuständigkeitsbereich. Alles, was wir miteinander machen, geht dich absolut gar nichts an und ist sogar noch legal. Wenn du mir noch ein einziges Mal in meine Beziehung zu Harry reinredest, zieh ich dir bei lebendigem Leib das Fell ab, Werwolf. Also halte dich von mir fern.“

Um seiner Aufforderung Nachdruck zu verleihen, setzte er noch einen Fluch hinterher, der den völlig überraschten Werwolf knappe zwanzig Meter durch die Luft fliegen ließ. Er landete sehr unsanft zwischen zwei Zelten, zwei Sechstklässler, die das Gespräch scheinbar gehört hatten, sprangen panisch beiseite. Genau wie die restlichen Schüler, von ihrer Freude über das Erscheinen des beliebten Ex-Lehrers war nichts mehr geblieben. Severus warf Minerva und Poppy, die Beide gerade Anstalten machten etwas zu sagen, einen mörderischen Blick zu. Sie verstummten noch bevor sie was gesagt hatten und Severus setzte sich in Bewegung, er wollte raus aus diesem ganzen Irrsinn. Weg von Voldemort, weg von Albus, weg aus England und den britischen Inseln. Er wollte nur noch ganz weit weg und wenn möglich in Begleitung seines Partners.
 

„Albus?“, fragte Minerva leise.

Poppy war unterdessen zu Remus geeilt, der sich nicht gerührt hatte und scheinbar auf sie wartete.

„Er hatte ihn dabei, in der Hand, er war verwandelt und da er sich nicht vor dem Treffen zurückverwandelt hat, sagt sehr viel aus“, sagte Albus.

„Aber du hast ihn gesehen?“

„Ja und er hat geatmet. Er ist wieder da.“

„Dafür müssen wir Remus wieder wegschicken“, seufzte Minerva mit einem resignierenden Blick in die Menge. Die Schüler waren zurückgewichen, Angst stand in ihren Gesichtern. Albus und Minerva hatten sich dem Gestürzten mittlerweile genähert, er hatte sich noch immer nicht bewegt und die Medihexe ließ besorgt ihren Zauberstab über ihm schweben.

„Was ist los?“, fragte Minerva.

„Er hat ihm mehrere Knochen gebrochen, ich muss sie erst richten bevor ich sie heilen kann. Das kann etwas dauern und er sollte nicht bewegt werden“, erklärte Poppy, „und schickt die Schüler in ihre Zelte. Heute wird hier niemand mehr weg geschickt.“

Albus nickte und sah in die Schülermenge, ein Ravenclawsiebtklässler trat vor, das Abzeichen des Vertrauensschülers auf der Brust. „Mr. Macmillan?“, fragte Albus.

„Ist es wahr? Ist Professor Lupin ein Werwolf?“, fragte der junge Zauberer. Seine Stimmlage war nicht zu identifizieren.

„Ja, es ist wahr. Aber Professor Lupin ist zu keiner Zeit eine Gefahr für irgendeinen Schüler“, sagte Albus doch der Schüler vor ihm deutete an den Himmel, der zunehmende Mond war deutlich zu sehen.

„In acht oder neun Tagen ist Vollmond. Er ist eine Gefahr.“

„Nein. Professor Snape wird ihm den Wolfsbanntrank brauen“, warf Minerva ein. Sie erntete damit einen sehr skeptischen Blick des Schülers.

„Verzeihung wenn ich das jetzt sage, Professor McGonagall aber gerade eben sah es nicht so aus als würde Professor Snape irgendetwas für Professor Lupin haben außer einem weiteren Fluch. Ich glaube nicht, dass er den Wolfsbanntrank für ihn braut und ich bin wahrscheinlich nicht der Einzige, der so denkt“, sagte Ernie ernst. Er fühlte sich für sein Haus verantwortlich und auch für die restlichen Schüler.

„Er wird ihm den Banntrank brauen, seien sie versichert“, kam jetzt von Albus.

„Das würden wir gerne von Professor Snape persönlich hören.“

„Nun, der ist heute nicht mehr erreichbar.“

„So weit ich in Zaubertränke und Verteidigung richtig aufgepasst habe, müsste Professor Lupin den Trank genau sieben Tage lang vor Vollmond nehmen um sein menschliches Bewusstsein zu behalten. Das ist eine Differenz von zwei Tagen und in dieser Zeit hätten wir Schüler gerne von Professor Snape persönlich hören, dass er den Trank braut. Professor Dumbledore, verzeihen Sie wenn wir Ihrem Wort nicht glauben aber in letzter Zeit haben wir einige Dinge erfahren, die uns mehr als erstaunt und einige Schüler auch sehr verunsichert haben“, erklärte Ernie mit ernster Miene.

Er wurde sehr erstaunt angesehen, einige der Schüler nickten und zu Minervas Überraschung willigte Albus ein, „einverstanden. Professor Snape wird ihnen Morgen persönlich erklären, dass er den Wolfsbanntrank für Professor Lupin brauen wird.“

„Wenn nicht geh ich freiwillig vor dem nächsten Vollmond weg“, mischte sich Remus leise ein.

Alle Blicke wandten sich dem Werwolf zu, der sie mit gequälten Gesichtsausdruck ansah und Ernie nickte plötzlich, „damit können wir leben. Gute Nacht, die Professoren.“

„Gute Nacht, Mr. Macmillan“, sagte Albus.

Mit Ernies Rückzug machten sich auch die restlichen Schüler auf den Weg in ihre Zelte doch Albus machte sich keine Illusionen, spätestens morgen früh würden alle Schüler Bescheid wissen und ungeduldig auf die Aussage von Severus warten. Er musste unbedingt mit ihm reden aber heute wäre das wohl reiner Selbstmord.

„Albus?“

„Wie weit bist du, Poppy?“

„Ich brauche noch etwas Zeit, ich lasse ihn dann in sein Zelt schweben.“

„Tu das. Minerva, such bitte die anderen Lehrer auf und sag ihnen, sie sollen sich von Severus fern halten, er ist etwas gereizt heute.“

„Etwas? Heute?“, fragte Minerva zurück.

„Minerva!“

„Ich geh ja schon aber sein Verhalten ist nicht akzeptabel“, sagte die Hexe bevor sie sich umdrehte und ging.

Albus seufzte leise und meinte, „Ich weiß.“ Er sah nochmal zu Poppy und Remus, der ihm ein aufmunterndes Lächeln schenkte. Albus hatte kaum Kraft es zu erwidern, er wünschte noch eine Gute Nacht und ging dann ebenfalls. Poppy und ihr Patient blieben zurück.
 

Unterdessen war Severus ins Bett gegangen, über seinem Zelt lag ein weiterer Schutzzauber und ein Verriegelungszauber, niemand würde dieses Zelt betreten. Er lag bereits im Bett, auf einen Ellenbogen gestützt und sein Blick ging zu dem zitternden Bündel, welches auf seinem Kopfkissen lag.

„Er wird es schon überleben, so stark war der Fluch nicht. Keine Angst, der Werwolf wird es schaffen“, sagte Severus in dem Versuch ihn zu beruhigen.

Er war sich sicher, dass sein Partner Angst vor ihm hatte wegen dieser Aktion. Im Nachhinein überlegt, hatte er überreagiert aber bei diesem Thema war es ihm mittlerweile nicht mehr möglich sich zu beherrschen. Seit sie gebunden waren, hielt ihm jeder vor, dass er dem Jungen irgendetwas antun würde und das obwohl er nie etwas gemacht hatte. Es machte ihn schier wahnsinnig.

Fieps? Überrascht sah er auf Harry, der ihn mit einer Daumenkralle an stupste und fragend ansah.

„Doch, er wird es schaffen.“

Der kleine Schädel legte sich schräg bevor Harry langsam näher ran krabbelte bis er schließlich direkt neben seinem Arm lag und es sich dort bequem machte.

„Schlafen?“, fragte Severus.

Nicken.

„Dann gute Nacht und ich bin wirklich froh, dass ich dich wieder habe.“

Er wurde abschätzend angesehen doch dann nickte Harry, trat sich mühselig eine winzige Kuhle und schloss die Augen. Severus legte sich vorsichtig hin, er wollte ihn nicht aus Versehen zerquetschen. Nun, Harry schien diese Angst nicht zu haben denn kaum lag Severus richtig, bewegte er sich wieder und ein paar Momente später klebte er eng an seinem Hals.

„Gute Nacht, Harry.“

Fieps, fieps.

Mit einem Handwink löschte Severus das Licht, er wollte schlafen denn morgen würde er mit den Konsequenzen seines Verhaltens konfrontiert werden. Albus würde ihm die Hölle heiß machen weil er Lupin geoutet hatte. Nun, das wäre morgen, jetzt, in diesem Moment wollte er die Nähe zu seinem Partner genießen.
 

Die Moralpredigt am nächsten Morgen ließ Severus eher gleichgültig über sich ergehen, er hatte in der Nacht einfach perfekt geschlafen und es gab eigentlich nichts, was ihn momentan so wirklich aus der Fassung bringen konnte. Was vor allem an der kleinen Fledermaus lag, die auf seiner Schulter lag und an der Wärme, die durch ihre Verbindung flutete. Und so sagte er zu fast allem Ja und Amen. Bis Albus auf den Wolfsbanntrank zu sprechen kam.
 

„Nein.“

„Severus, es muss sein.“

„Nein, Albus. Auf keinen Fall. Ich werde den Trank nicht für ihn brauen, soll er es doch selber machen“, knurrte Severus, „oder einer der anderen Lehrer.“

„Du weißt genau, dass Remus den Trank nicht kann, genauso wenig wie einer der anderen Lehrer.“

„Das ist mir egal, ich werde ihn nicht brauen.“

„Warum nicht?“

„Weil es mir reicht.“

Albus sah ihn etwas überrascht an und fragte, „wie genau meinst du das?“

„So, wie ich es gesagt habe, es reicht mir. Lupin hält mir seit Wochen vor, dass ich Harry irgendetwas antun würde und kümmert sich selbst in keinster Weise um ihn. Aber mir dann Vorwürfe machen. Ich habe die Nase voll. Jeder, wirklich jeder hält mir vor ich würde meinem Bindungspartner irgendwie weh tun oder ihn zu etwas zwingen, was er nicht will. Absolut keiner hat uns irgendwann mal danach gefragt. Ich habe es schlicht und einfach satt. Ich denke mal Harry geht es genauso, von uns bekommt keiner mehr etwas, der auch nur ein schlechtes Wort über uns verliert“, erklärte Severus knurrend, ihm wurde zustimmend zugefiepst.

„Du denkst genauso?“, fragte Albus überrascht.

Harry nickte heftig.

„Also würdest du es machen wenn sich Remus bei dir entschuldigt?“

„Nein, selbst dann würde ich es nicht machen. Der Wolf meint es eh nicht ernst und auf verlogene Entschuldigungen kann ich verzichten. Schick ihn von mir aus in die Hölle.“

„Aber wir brauchen ihn.“

„Wofür? Ein Zauberstab mehr oder weniger bringt uns auch nichts und Harry und ich können auf seine sinnlosen Vorbehalte und Vorwürfe verzichten. Jetzt entschuldige uns bitte.“

„Wo wollt ihr hin?“

„Zu Harrys Freunden, sie machen sich immer noch Sorgen.“

„Severus, die Schüler werden dich darauf ansprechen“, mahnte Albus.

„Sie werden dieselbe Antwort bekommen wie du. Ich werde den Trank nicht für Lupin brauen.“ Damit drehte sich Severus rum und ließ seinen Vorgesetzten einfach stehen, er wusste, dass er nicht nach Hogwarts zurückkehren würde also war das eigentlich hinfällig. Er hörte Albus hinter ihm noch etwas sagen aber er ignorierte es. Albus irrte sich, keiner der Schüler wagte es Severus anzusprechen. Zwar lagen alle Blicke auf ihm aber keiner sprach ihn an oder kam auch nur in seine Nähe. Selbst die Lehrer gingen ihm großzügig aus dem Weg.
 

„Draco? Bist du da?“ Im Inneren des Zeltes polterte es und kurz darauf stand der Angesprochene vor ihm.

„Professor Snape.“

„Hör auf damit, du bist mein Patensohn und sollst mich nicht siezen. Ich werde nie wieder unterrichten also lass den Professor weg“, konterte Severus. Einige der Umstehenden sahen überrascht auf aber keiner sagte etwas.

„Ähm, gut, dann Severus, komm rein.“

Er hob die Zeltplane hoch um ihn einzulassen und viele Augenpaare richteten sich auf ihn. Es überraschte Severus nicht, dass er hier fast den kompletten siebten Jahrgang von Gryffindor und Slytherin vorfand.
 

Das Zelt war im Inneren viel zu groß für fünf Personen, Severus argwöhnte, dass hier auch mehr als die angewiesenen fünf Schüler schliefen aber es war ihm egal. Die Anwesenden sprangen fast alle auf als sie die gefleckte Fledermaus sahen.

„Harry!“

„Merlin sei dank.“

„Wie geht es dir?“

„Wo warst du?“

„Ist alles in Ordnung?“

„Falls es Ihnen allen entgangen sein sollte, ist Harry eine Fledermaus und kann ihnen nicht antworten. Zudem macht ihm Ihr Überfall scheinbar gerade Angst“, knurrte Severus plötzlich.

Alle verstummten, jetzt erst fiel ihnen auf, dass Harry wirklich zitterte.

„Tut uns leid“, sagte Hermine.

„Aber wir haben uns Sorgen gemacht“, fuhr Ron gleich fort, „Mensch Alter, wir haben uns wirklich Sorgen gemacht.“

Ein trauriges Fieps ertönte.

„Setzen wir uns doch erst mal. Severus, Tee? Harry, dir kann ich nur Wasser anbieten.“

„Gerne und ich denke, das reicht.“

Draco nickte und begab sich zu seiner eigenen kleinen Küche, die er sich eingebaut hatte. Er wollte nicht für jeden Tee oder Snack zur Hauptküche schleichen, dazu fand er sich einfach zu alt.

„Wo war Harry?“, fragte Ginny jetzt.

„Das ist egal.“

„Warum bist du hier?“, rief Draco aus der Küche.

„Damit ihr seht, dass Harry wieder da ist und es ihm gut geht“, gab Severus zurück.

„Ich würde nicht sagen, dass es ihm gut geht“, sagte Hermine sanft, „sonst würde er nicht verwandelt vor seinen Freunden stehen.“

Die Fledermaus sackte förmlich in sich zusammen bevor er versuchte in Severus' Kragen zu kriechen. Dieser nahm ihn vorsichtig von seinem Hals, die kleinen Krallen zwickten auf der Haut und behielt ihn kurzerhand in der Hand. Doch versuchte er sich so klein wie möglich zu machen.

„Wir sind dir nicht böse“, warf Ron leise ein.

Er wurde vorsichtig angesehen bevor Harrys Blick zu seinen restlichen Freunden ging und jeder unterstützte Ron, keiner war ihm böse.

„Siehst du, ich habe es dir gesagt“, schnarrte Severus.

Fieps.

„Wie geht es jetzt weiter?“, fragte Draco nachdem er ihm den Tee und eine flache Schale mit Wasser hingestellt hatte.

„Was wird mit Lupin?“

„Der sollte sich vor Vollmond einen sehr sicheren Ort suchen.“

„Also werden Sie ihm keinen Banntrank brauen“, stellte Blaise fest.

„Nein.“

„Warum nicht?“, kam von Theo doch es war Ron, der antwortete, „würde ich auch nicht.“

Alle sahen überrascht zu dem Rotschopf und Severus schnarrte, „würden sie das auch erklären, Mr. Weasley?“

„Naja, er hat nicht sehr nett über Sie und die Bindung geredet. Er hat Ihnen nur Vorwürfe gemacht und er hat Sie letzte Nacht beleidigt, ich würde ihm da auch nichts mehr brauen.“

„Gute Erklärung, Mr. Weasley, sehr gute sogar“, gestand Severus nach einem Moment.

Auch der Rest nickte, nur Hermine zögerte und sagte, „aber er ist ein sehr guter Duellant und wir brauchen jeden Zauberstab. Zudem ist er ein guter und beliebter Lehrer und von Professor Dumbledore weiß ich, dass wir den brauchen um die Schüler die nächsten Wochen bei Laune zu halten.“

„Die Beliebtheit dürfte sich erledigt haben“, warf Ginny ein.

„Stimmt, keiner wird sich von einem Werwolf unterrichten lassen.“

„Oder gerade deswegen.“

„Blaise?“, fragte Hermine, „wie meinst du das?“

„Denkt doch mal nach, wenn Professor Snape ihm den Banntrank braut und er bei Vollmond niemanden verletzt, werden die Schüler neugierig werden. Ihr wisst doch, das Verbotene ist immer am Interessantesten“, erklärte Blaise.

„Nur werde ich den Banntrank nicht brauen“, warf Severus ein.

Noch bevor jemand etwas sagen konnte, erklang ein sehr leises Fiepsen. Überrascht sah Severus auf seine Hand, er wurde bittend angesehen.

„Du willst ernsthaft, dass ich den Trank für ihn braue?“, fragte Severus vorsichtshalber nochmal nach obwohl er die Antwort bereits kannte, er spürte sie über die Verbindung.

Vorsichtiges Nicken und wieder ein bittendes Fiepsen.

„Nervensäge“, grollte Severus, „aber in Ordnung.“

Der Rest konnte sich ein Grinsen gerade noch verkneifen, es war zu sehen wie wichtig Harry ihm war und dass er förmlich alles für ihn tun würde.

„Brauchst du Hilfe?“, fragte Draco.

„Natürlich nicht.“

„Natürlich.“

Severus warf seinem Patenkind einen warnenden Blick zu bevor sich die Gespräche anderen Themen widmeten. Harrys Freunde versuchten die Situation für ihn so angenehm wie möglich zu machen denn keiner hatte seine Worte vergessen. Und alle waren sich sicher, dass Severus sie auch nicht vergessen hatte und dass zumindest er irgendwann eine korrekte Aussage haben wollte.
 

Sie blieben den ganzen Tag bei den Siebtklässlern, Harry blieb verwandelt aber beteiligte sich später dennoch rege an ihren Gesprächen. Allerdings führten seine fiepsenden und quietschenden Kommentare meistens nicht zum gewünschten Erfolg denn die Anderen lachten meistens nur. Erst gegen Abend machten sich Severus auf den Weg zurück in ihr Zelt.
 

„Professor Snape?“

Überrascht drehte sich Severus um, vor ihm standen die Vertrauensschüler von Hufflepuff und Ravenclaw, Ernie Macmillan und Padma Patil. „Was kann ich für Sie tun?“, fragte er.

„Wir würden gerne wissen ob Sie den Wolfsbanntrank für Professor Lupin brauen werden“, sagte Ernie ernst.

Im Inneren musste Severus ihm seinen Respekt aussprechen. „Warum sollte ich das tun?“

„Professor Lupin ist ein Werwolf und damit gefährlich für die Schüler, außer er nimmt genau sieben Tage lang den Wolfsbanntrank. Da Professor Slughorn scheinbar nicht hier ist, sind Sie der Einzige, der den Trank brauen kann. Wir würden gerne wissen ob wir sicher sind“, erklärte Padma jetzt.

Severus musterte die beiden Schüler einen Moment, sie hatten Mut ihn jetzt anzusprechen und ihm lag ein sehr bissiger Kommentar auf der Zunge. Allerdings knabberte genau in diesem Moment eine Fledermaus an seinem Finger und so schnarrte er lediglich, „Sie können beruhigt sein, ich werde den Trank brauen. Lupin ist zu keiner Zeit eine Gefahr für die Schüler.“

„Vielen Dank“, war alles, was Ernie sagte, die Ravenclaw nickte nur dankbar.

Severus nickte ihnen kurz zu bevor er dann ging, er würde einen kurzen Abstecher zu Albus machen und ihm sagen, dass er morgen die Zutaten und Utensilien für den Wolfsbanntrank brauchte. Sonst würde es zu spät für den Trank werden.
 

Vorsichtig schielte Harry zu Severus, der gerade aus dem Bad kam und aufs Bett zuhielt, wie immer gekleidet in eine schwarze Stoffhose und ein langärmliges Shirt.

„Willst du ins Bad oder bleibst du verwandelt?“, fragte Severus gerade. Ein todtrauriges Fiepsen ertönte und Severus vermutete, „du würdest dich gerne verwandeln aber hast Angst, dass ich dich wegen deiner Aussage ausfrage?“

Nicken.

„Werde ich nicht.“

Ungläubiges Blinzeln.

„Ich verspreche es dir, ich werde nicht fragen. Wenn du mir was erzählen oder erklären willst, wirst du es schon tun. Los, ab ins Bad. Ich gehe davon aus, dass du seit deinem Verschwinden verwandelt bist, eine heiße Dusche wird dir gut tun“, sagte Severus aufmunternd.

Dennoch wurde er noch ein paar Momente skeptisch angesehen bevor sich Harry flatternd erhob und ins Bad flog. Severus zog seinen Zauberstab und zauberte ihm seine Schlafsachen nach.
 

Die Dusche war schon lange aus und dennoch lag Severus immer noch alleine im Bett. Die Schlussfolgerung daraus war einfach, sein Partner traute sich nicht zu ihm. Er seufzte leise und rief, „ich beiße dich nicht also komm rein. Ich will endlich schlafen. Komm schon, Harry.“

Ein tiefes Seufzen ertönte, dann schob sich der magische Vorhang beiseite und Harry kam langsam rein, er wich seinem Blick aus und kam auch nur sehr zögerlich näher.

„Willst du unsere Bettsachen auseinander legen?“, fragte Severus leise.

„Bitte nicht.“

„Dann komm endlich her, ich tu dir doch nichts. Es ist alles wie immer.“

„Nein, ist es nicht“, flüsterte Harry, der knapp einen Meter vor dem Bett stehen blieb.

„Doch, ist es. Solange du damit nicht umgehen kannst und mir eh nicht glaubst, hat sich nichts geändert. Also entweder kommst du jetzt her und wir schlafen ganz normal nebeneinander oder wir teilen das Bett wieder und jeder hat dann sein Eigenes.“

„Wie meinst du das? Ich würde dir eh nicht glauben?“

„So wie ich es sagte, egal was ich jetzt sage, du würdest mir eh nicht glauben. Ich würde dich bitten jetzt endlich ins Bett zu kommen, ich soll morgen einen sehr komplizierten Trank brauen und da muss ich ausgeschlafen sein“, sagte Severus, „und es ist alles wie immer.“

Harry nickte resignierend und kroch unter seine Decke, allerdings ließ er unübersehbaren Abstand zwischen ihnen, wesentlich mehr als sonst üblich. Severus wurde förmlich von der Trauer überschwemmt. „Was habe ich denn jetzt falsches gesagt?“

Er wurde überrascht angesehen bevor Harry scheinbar merkte, dass er ihm diese Gefühle sandte und die Verbindung schnell wieder weitestgehend schloss.

„Nur weil du die Verbindung wieder verschließt, ändert sich nichts an deinen Gefühlen. Was habe ich falsches gesagt?“

„Nichts.“

„Harry.“

„Du hast gesagt, ich muss nicht darüber reden“, konterte Harry leise. Er hatte Severus den Rücken zugedreht.

„In Ordnung aber tu mir bitte einen Gefallen.“

„Welchen?“

„Renn nicht nochmal weg, diese Sorgen würde ich nicht nochmal überleben“, bat Severus.

Er hörte ein leises Schniefen bevor Harry murmelte, „versprochen.“

„Danke.“

„Gute Nacht, Severus.“

„Gute Nacht, Harry“, sagte Severus leise bevor er das Licht löschte. Er hörte seinen Partner neben sich leise schniefen, es tat ihm in der Seele weh ihn so zu sehen und nichts machen zu können. Am Liebsten hätte er ihn einfach in die Arme genommen aber er war sich sehr sicher, dass das in diesem Moment genau das Falsche war. So war er dazu verdammt nichts tun zu können.
 

Wie es Albus geschafft hatte bis zum nächsten Morgen ein komplettes Tränkelabor und die notwendigen Zutaten für den Wolfsbanntrank zu organisieren, war Severus ein Rätsel doch er fragte nicht nach, es war ihm eigentlich auch egal. Er hatte miserabel geschlafen, Harry hatte lange gebraucht um sich zu beruhigen und mit jeder Minute war es Severus schwerer gefallen ruhig liegen zu bleiben. Dennoch hatte er es gemacht und er fühlte sich schrecklich dabei. So versuchte er sich jetzt beim Brauen abzulenken. Harry hatte sich heute Morgen verwandelt um zu seinen Freunden zu fliegen. Severus hoffte inständig, dass er sich dort etwas beruhigen würde.
 

So sah es allerdings im Zelt der Siebtklässler nicht aus, der verwandelte Harry lag todtraurig auf Hermines Schoß und ließ sich gedankenverloren den Rücken kraulen. Blaise, der neben seiner Freundin saß, sah sich das eine Weile mit an bevor er meinte, „Du weißt, dass das keine Lösung ist.“

Ein tiefes Seufzen erklang und Harry versuchte sich unter einem Zipfel von Hermines T-Shirt zu verstecken.

„Hey, geh meiner Freundin nicht an die Wäsche, geh zu Snape, der freut sich.“

Daraufhin wurde er unglücklich angesehen.

„Blaise, das war nicht sehr taktvoll“, sagte Hermine.

„Aber es ist die Wahrheit.“

Harry schüttelte den Kopf, sackte dann in sich zusammen.

„Glaubst du das wirklich?“, wandte sich Hermine an Blaise.

Dieser zuckte mit den Schultern und meinte, „ich kann mir nicht vorstellen, dass Snape sich nicht freuen würde. Hey, der kriegt nicht jeden Tag ne Liebeserklärung und dann noch von so einem jungen Kerl. Wer weiß ob der überhaupt jemals ein Liebesleben hatte. Der kann froh sein wenn er überhaupt jemanden ab bekommt.“

Das waren die falschen Worte denn im nächsten Moment hatte er eine sehr wütende Fledermaus im Gesicht, die quietschend und schreiend nach ihm kratzte und biss.

„Harry, hör auf, du kratzt ihm noch die Augen aus“, rief Hermine, die eher hilflos mitansehen musste wie die Fledermaus ihren Freund immer wieder angriff.

Blaise versuchte sich zu verteidigen doch Harry war zu schnell. Blitzschnell wich er den zugreifenden Händen aus um ihn dann wieder anzugreifen.

„Jetzt hör endlich auf, Harry, Schluss damit.“

Die Fledermaus drehte gerade ab um einen neuen Angriff zu fliegen als sich Hermine dazwischen stellte. Er flog beinah in sie rein, schaffte aber geradeso noch die Kurve und kreiste dann unter dem Zeltdach, weiter schrill schimpfend.

„Merlin, was ist denn hier los? Den Krach hört man ja bis draußen“, maulte Ron, der mit Draco zusammen gerade das Zelt betrat.

„Wieso sieht Blaise aus als wäre er in einen Schneidefluch gelaufen?“, fragte Draco.

„Hör auf mit den Scherzen und hilf mir lieber“, gab sein bester Freund knurrend zurück.

„Heilzauber?“

„Funktionieren nicht, die Wunden sind von Harry.“

Vier Augen richteten sich zum Zeltdach, wo Harry jetzt still vor sich hin flatterte aber seine Bewegungen waren hektisch und wütend.

„Was ist passiert?“, fragte Ron während Draco ins Bad marschierte und mit einer vollen Schale und weichen Tüchern zurückkehrte.

„Der Kerl hat mich angegriffen“, fauchte Blaise doch Hermine schüttelte nur den Kopf, tauchte eines der Tücher ins warme Wasser und begann vorsichtig die Wunden abzutupfen. Dann sagte sie, „er hat einige sehr unschöne Dinge über Professor Snape gesagt.“

„Bist du etwa auf seiner Seite?“

„Du hast seinen Bindungspartner beleidigt und seine Gefühle in den Dreck gezogen.“

„Was hat er denn gesagt?“, fragte Ron verwundert.

Schrilles Fiepsen beantwortete seine Frage während Harry weiter seine Bahnen zog.

Blaise grummelte nur leise, sodass Hermine antwortete, „es ging um Harrys Liebesgeständnis an Professor Snape und dass dieser ja darüber mehr als erfreut sein sollte. Er würde ja sonst niemanden abkriegen und sich über jede Zuneigung freut, da wäre er ja nicht wählerisch.“

Während Ron ihn etwas fassungslos anstarrte, knurrte Draco, „sei froh, dass Harry dich schon zu zugerichtet hat sonst würde ich das jetzt machen.“

„Bitte?“

„Wie kannst du so was über Severus sagen? Und über Harry.“

„Was habe ich denn über Harry gesagt?“, fragte Blaise jetzt völlig verwirrt.

„Mensch, du hast mehr oder weniger gesagt, dass Snape ihn immer nehmen würde weil er keine andere Alternative hat. Glaubst du wirklich, das würde Harry wollen?“, fragte Draco, „das wäre als wäre Hermine nur mit dir zusammen weil du der Einzige in ihrer Nähe bist und nicht weil sie Gefühle für dich hat. Würdest du das wollen?“

Wäre es möglich gewesen, wäre Blaise blass geworden. Er sah zur Decke hoch und meinte, „das war nicht so gemeint, Harry, entschuldige wenn das so rüber kam aber ich habe es wirklich nicht so gemeint. Entschuldigung.“

Es erklang protestierendes Fiepsen doch nach drei weiteren Runden sank Harry langsam tiefer und landete auf Rons Kopf.

„Wie hast du es dann gemeint?“, fragte Hermine. Sie war immer doch dabei seine Wunden zu reinigen, Draco hatte unterdessen eine Heilsalbe geholt.

„Mein Patenonkel ist nicht so verzweifelt, dass er jeden Kerl nimmt.“

„Aber...“

„Blaise, er hatte keine Beziehung weil es zu gefährlich gewesen wäre. Auch wenn es nur wenige Leute glauben aber er hätte schon jemanden haben können und ich bin mir sicher, wenn das alles hier vorbei ist, wird er das auch.“

Ron spürte wie Harry sich versteifte, er griff nach oben um ihn vorsichtig runter zu heben und sagte, „aber Harry wäre eine sehr gute Partie.“

„Da liegen zwanzig Jahre dazwischen“, erinnerte Draco.

„Und? Ich dachte immer, dass Zauberer und Hexe weit länger leben als Muggel. Was sind dann schon zwanzig Jahre?“, warf Hermine ein.

„Aber hat er das nicht immer erwähnt?“

„Jungs.“

„Klär uns auf, Schatz“, forderte Blaise.

Hermine begann jetzt die Heilsalbe auf die Kratzer und Bisswunden aufzutragen und erklärte, „versetzt euch doch mal in Professor Snapes Lage. Er wird mit einem Schüler verbunden, den er vielleicht nicht ganz so schlecht findet wie er sagt. Harry, was wäre passiert wenn er von Anfang an deutliches Interesse an dir gezeigt hätte?“

Fieps.

„Das fasse ich mal als 'Ich wäre weggerannt' auf.“

Nicken und ein weiteres Fiepsen.

„Eben. Jetzt glaubst du ihm nicht mehr wenn er sagen würde, dass er dich mag oder sogar liebt, oder?“

Nicken.

„Und warum?“

Harry legte den Kopf schief und zuckte dann etwas hilflos mit den Flügeln.

„Weil du denkst, dass er das nur wegen dem Ritual sagt, oder? Dass er dich beruhigen will und dass ihr weiter daran arbeitet. Du würdest denken, dass er nur das Ritual und den Vernichtungszauber im Sinn hat aber nicht dich als Person“, fuhr Hermine fort, „dass sein Interesse nur geheuchelt wäre und er dich abschiebt sobald alles vorbei ist.“

Das schmerzvolle Zusammenzucken ihres Freundes überging sie einfach, er hatte es wirklich verdient. Wieder nickte Harry, diesmal aber todtraurig. Draco und Ron hatten sich unterdessen gesetzt und beobachteten alles, sie würden sich hüten sich da einzumischen. Vielleicht schaffte es Hermine mit ihrer logischen Art zu ihm durchzudringen.

„Warum sollte das ihm gerade jetzt einfallen? Nur weil du ihm diese sehr nette Liebeserklärung gemacht hast? Wohl kaum, es verschlechtert eure Situation doch nur. Du bist gehemmter im Umgang mit ihm und das erschwert eure Arbeit. Habe ich soweit Recht?“, fragte Hermine.

Wieder ein Nicken, diesmal von Harry, Draco und Ron gemeinsam.

Sie lächelte kurz und fuhr dann fort, „mal davon abgesehen, dass du wahrscheinlich gar nicht genau weißt, was er für dich empfindet. Bist du mal auf die Idee gekommen, dass es für ihn der perfekte Zeitpunkt ist um dir näher zu kommen? Jetzt kann er sich zumindest sicher sein, dass du nicht schreiend wegrennst. Harry, ich weiß, dass es dir schwer fällt aber du musst mit ihm reden.“

Leises Fiepsen antwortete ihr, todtraurig und resignierend.

„Nein, nicht für das Ritual sondern für dich und ihn.“ Jetzt wurde sie fragend angesehen, sie lächelte, gab dann Blaise vorsichtig einen Kuss auf die Stirn bevor sie erklärte, „das Ritual ist irgendwann vorbei, ich bin mir wirklich sicher, dass ihr es schafft aber was ist mit dem Danach? Denk an das Später und vielleicht hast du bei ihm die Möglichkeit ein Zuhause zu finden.“
 

Heller Rauch stieg aus einem Zelt auf, Remus atmete nochmal tief durch bevor er eintrat. Sofort fühlte er sich in die Kerker von Hogwarts zurück versetzt und das lag wohl hauptsächlich an der düsteren Gestalt von Severus, der mit dem Rücken zu ihm stand und scheinbar sehr konzentriert in einem Kessel rührte. Allerdings war sein Eintreten nicht so unbemerkt geblieben wie er gedacht hatte denn er hatte noch keinen Schritt ins Zelt getan als es schon schnarrte, „Verschwinde Lupin.“

„Dir auch einen schönen guten Tag, Severus“, seufzte Remus während er näher trat.

Severus drehte sich langsam rum, in der rechten Hand lag plötzlich sein Zauberstab und er knurrte, „was an 'Verschwinde Lupin' hast du nicht verstanden?“

„Lass uns bitte wie vernünftige Menschen miteinander reden.“

„Du bist kein Mensch, sonst müsste ich diesen Trank nicht brauen.“

Remus zuckte getroffen zusammen, das war sein wunder Punkt und das wusste Severus nur zu gut. Doch dann straffte er sich und sagte, „dann benimm wenigstens du dich wie ein vernünftiger Mensch. Ich bin hier um mich zu entschuldigen und zu bedanken.“

„Ich sagte bereits zu Albus, dass ich deine scheinheiligen Entschuldigungen nicht brauche. Du bekommst deinen Trank, reicht das nicht?“, knurrte Severus.

Jetzt stutzte Remus und meinte, „ich habe Albus seit diesem unerfreulichen Vorfall nicht mehr gesehen.“

„Was machst du dann hier?“

„Was ich schon sagte, mich entschuldigen und bedanken. Minerva hat mir gesagt, dass du den Trank doch braust und ich wollte mich bei dir bedanken“, erklärte Remus.

„Aha.“

„Und mich entschuldigen. Was ich über dich und Harry gesagt habe, war falsch. Du hattest Recht, ich habe mich in letzter Zeit nur um Tonks und unser Kind gekümmert, ich hatte keine Zeit für Harry und ich habe mich, ehrlich gesagt, auch nicht wirklich mit dem Ritual auseinander gesetzt. Nur das, was Harry mir erzählt hat und er war nicht sehr genau. Ich wollte dich nicht beleidigen, ich weiß, dass du ihn nicht gegen seinen Willen anfasst. Mit mir ist wohl mein Wolf durchgegangen“, sagte Remus und er klang wirklich aufrichtig dabei.

Severus musterte ihn kalt, er wusste, dass der Werwolf seinem Partner sehr viel bedeutete und Harry würde es garantiert begrüßen wenn sie wenigstens eine Art Waffenstillstand hätten. Er seufzte leise und knurrte dann, „angenommen.“

„Wirklich?“, fragte Remus überrascht.

„Ja.“

„Verzeih die Frage aber warum?“

„Für Harry. Einzig und allein für ihn. Aus irgendeinem unerfindlichen Grund mag Harry dich und er würde es wahrscheinlich begrüßen wenn wir uns nicht ständig streiten. Deswegen“, schnarrte Severus, „aber mach dir keine falschen Hoffnungen, wir sind keine Freunde und werden es nie werden. Ich braue dir deinen verdammten Trank und das war's dann auch schon.“

„Mehr kann ich wohl wirklich nicht erwarten, nach dem was ich früher und jetzt auch gemacht habe. Danke, Severus.“

„Schon gut und jetzt raus.“

Remus nickte nur und ging, mehr konnte er momentan nicht erwarten.
 

Severus legte noch einen Bewahrungszauber über das Tränkelabor bevor er für heute Schluss machte. Der Trank musste bis morgen ziehen und war dann einsatzbereit, gerade rechtzeitig denn in acht Tagen war Vollmond. Doch für heute war er fertig, Albus war vorhin dagewesen und hatte ihm gesagt, dass es nichts Neues aus dem Ministerium gab. Das bedeutete im Umkehrschluss, dass er den restlichen Abend frei hatte und ihn wahrscheinlich alleine im Zelt verbrachte. Er glaubte nicht daran, dass Harry so schnell wieder kommen würde, er würde sich bei seinen Freunden verstecken. Severus seufzte leise als er das Zelt betrat und es wirklich dunkel und verlassen war. Ein Blick auf ihr Bett ließ seine Laune noch weiter sinken, Harry hatte sein Bettzeug weg geräumt.

„Das ist sehr deutlich“, seufzte er leise. Er tat ihm weh, dass sein Partner sich so deutlich von ihm distanzierte denn er mochte den Jungen, er mochte ihn wirklich sehr. Doch er konnte es nicht ändern, er würde Harry zu nichts zwingen aber er würde mit Albus reden müssen. Die Chance, dass sie das Ritual noch richtig vollzogen, ging gegen null. Der Idee von Harry, auch wenn nur im Zorn gesagt, musste nachgegangen werden. Vielleicht war es wirklich möglich einen neuen Vernichter über einen anderen Horkrux zu erschaffen, dann wäre Harry aus der Verantwortung. Aber nicht mehr heute, heute wollte er sich ganz in Selbstmitleid suhlen.
 

„Willst du wirklich hier bleiben?“, fragte Draco.

„Ja, will ich.“ Harry hatte sich zurückverwandelt und saß zwischen seinen Freunden.

„Das macht es nicht besser.“

„Ich kann ihn nicht sehen“, seufzte Harry leise.

„Aber Harry, so wird es nicht besser. Du liebst ihn, warum gibst du ihm nicht einfach eine Chance?“

„Weil ich sein Mitleid nicht will.“

„Aber hast du nicht mal gesagt, dass du gespürt hast, dass er dich sehr mag?“, fragte Draco.

„Habe ich aber er hat gesagt, dass das nur an der Verbindung liegt. Ich bin ihm zu jung, das hat er mehrfach sehr deutlich gesagt. Merlin, für ihn bin ich doch nur ein Kind und kein ernst zunehmender Partner“, schniefte Harry, er war den Tränen nah.

„Vielleicht war es nur eine Schutzbehauptung.“

„Glaub ich nicht, er war da sehr deutlich.“

„Mensch, Harry, versetz dich doch mal in seine Lage, vor allem mit den Gerüchten der Vergangenheit“, murrte Draco jetzt, „für ihn ist das auch nicht leicht, vor allem wenn er dich wirklich mag.“

„Was für Gerüchte?“, fragte Hermine.

Die Slytherins im Zelt sahen sich seltsam an, ihre Blicke gingen schließlich zu Harry, der leise seufzte und dann erklärte, „als Severus als Lehrer in Hogwarts angefangen hat, gab es gleich im ersten Jahr einen Schüler, ein Slytherinsiebtklässler. Er wollte bessere Noten und hat sich mehr oder weniger an Severus ran gemacht, der hat ihn aber abgewiesen. Daraufhin hat der Schüler behauptet Severus hätte ihn angemacht, auf den Gängen, nach dem Unterricht. Als das nichts brachte, behauptete er Severus hätte ihn während eines Nachsitzens vergewaltigt. Dumbledore hat sich damals für ihn eingesetzt, der Schüler hat Hogwarts verlassen und die ganze Sache wurde nie wieder erwähnt. Seitdem ist Severus so unnahbar, wie er eben ist, er will vorbeugen. Also dürfte er nicht sehr gut auf einen Schüler zu sprechen sein, der sich in ihn verliebt hat und dazu noch zwanzig Jahre jünger ist. Das kann nur alte Wunden aufreißen.“

Die Löwen sahen sich fassungslos an, ihre Freunde beobachteten sie genau aber außer absoluter Fassungslosigkeit war nichts zu sehen.

„Das glaub ich nicht“, sagte Neville schließlich.

„Was davon?“, wollte Theo genauer wissen.

„Dass er nicht gut auf Harry zu sprechen wäre. Sein Verhalten in den letzten Wochen spricht eigentlich Bände“, erklärte sein Freund, „und ich glaube nicht, dass Snape irgendeinen Schüler angefasst hat.“

„Ich auch nicht“, kam von Hermine, Seamus und Dean nickten nur.

„Ron?“, fragte Harry leise, sein bester Freund sah sehr nachdenklich aus und sah jetzt auf.

„Du weißt, dass ich Snape nicht mag aber das trau nicht mal ich ihm zu. Ich muss Neville Recht geben, egal was Snape über seine Gefühle wegen der Verbindung sagt, sein Verhalten in den letzten Wochen war sehr eindeutig“, sagte er schließlich.

Harry atmete erleichtert aus, die Meinung von Ron bedeutete ihm viel.

„Was hast du jetzt vor?“, fragte Blaise.

„Schlafen.“

„Schlafen? Hier?“

„Hier ist genug Platz, ich will nicht zurück.“

„Du verletzt ihn damit“, sagte Draco vorsichtig.

„Ich weiß.“

„Warum tust du es dann?“

„Weil ich das nicht kann. Ich bin nicht Severus, ich kann nicht mit jemanden in einem Zelt wohnen, den ich liebe und wo keine Chance auf mehr besteht. Das kann ich nicht“, sagte Harry leise.

Keiner sagte etwas, alle konnten es irgendwo nachvollziehen aber zumindest bei den Slytherins war da auch Mitleid mit ihrem Hauslehrer. Vor allem Draco machte sich Sorgen um ihn denn er war der felsenfesten Überzeugung, dass sein Pate wesentlich mehr für Harry empfand. Sein Blick ging zum Rest, er sah überall dasselbe, Sorge um ihren Freund aber auch um ihre Zukunft denn ohne das Ritual hatten sie keine Chance gegen IHN. Doch keiner sprach es an, es war nicht der richtige Zeitpunkt dafür.

„Du kannst im Hauptteil schlafen“, schlug Hermine schließlich vor und keinen überraschte es, dass Harry seine Schlafsachen bereits dabei hatte.

„Danke Leute, ich werde euch auch nicht stören.“

„Kein Problem.“

„Dann würde ich sagen, wir gehen schlafen“, schlug Neville vor.

Sein Vorschlag fand sofort Anklang und nach einer großen Gute-Nacht-sage-Runde verschwanden alle in ihren Abteilen. Harry blieb alleine im Hauptraum sitzen, er fühlte sich einsamer denn je aber er konnte sich einfach nicht überwinden. Seufzend holte er seine Sachen aus seiner Tasche, breitete sie am Rand aus und legte sich hin. Aber er wusste, dass er nicht schlafen würde.
 

Einsamkeit zerfraß in den nächsten Tagen gleich zwei Herzen denn sowohl Severus wie auch Harry litten unter der Situation. Zwar versuchte sich Severus irgendwie abzulenken aber vor allem Nachts war es unerträglich. Harrys Freunde versuchten ihn davon zu überzeugen doch zu ihm zurück zu gehen, vergeblich. Es tat ihnen weh, vor allem weil sie sahen, dass er Nachts nicht schlief und sich nur hin und her wälzte.
 

„Kannst du schon wieder nicht schlafen?“ Harry drehte sich überrascht um, sein Gegenüber war in der Dunkelheit durch seine dunkle Haut kaum zu erkennen. „Nun?“

„Nein.“

„Du weißt woran das liegt“, sagte Blaise während er sich neben ihn setzte und einen Blick auf die Bücher warf, die vor Harry auf dem Boden lagen. Sie waren von Dumbledore und behandelten alle nur ein Thema, Horkruxe und ihre Vernichtung. Harry suchte mit Hochdruck nach einer Möglichkeit die Horkruxe zu vernichten ohne den mächtigen Vernichtungszauber, für den das Ritual notwendig wäre. Er war der felsenfesten Überzeugung, dass er und Severus das Ritual nicht mehr vollenden könnten. „Du wirst nichts finden und das weißt du“, sagte Blaise jetzt.

„Ich muss was finden.“

„Du wirst nichts finden. Harry, der Orden hat alle Bücher zu dem Thema durch, jeder Hinweis wurde verfolgt, es gibt keine andere Möglichkeit als den Vernichtungszauber und den kannst nur du sprechen.“

„Wenn wir noch einen Horkrux finden, könnten wir...“

„Harry, so funktioniert das nicht und das weißt du“, unterbrach Blaise ihn.

Sein Gegenüber öffnete den Mund um etwas zu sagen, schloss ihn aber wieder ohne ein Wort gesagt zu haben. Blaise atmete mehrmals tief durch, es war Zeit, dass sich Harry seinen Problemen stellte und nicht ständig davor weg lief. Bis jetzt hatten alle ihre Freunde einen großen Bogen um das Thema gemacht. Es war Zeit um mal Klartext zu reden.

„Harry, ich mag dich, wirklich und ich hoffe, dass du das weißt aber es ist Zeit, dass du mit dem Schmollen aufhörst. Sprich dich mit Snape aus, gib ihm wenigstens eine Chance und halt ihm nicht von Anfang an vor, dass er dich nur wegen dem Ritual will. Wenn das wirklich so wäre, wäre er längst hier aufgetaucht und hätte dich gedrängt, dass ihr weiter macht. Du wirst in zwei Monaten achtzehn, in der Muggelwelt wärst du damit erwachsen und in der Zaubererwelt bist du es schon seit deinem siebzehnten Geburtstag also benimm dich doch bitte auch so. Du verhältst dich wie ein Kleinkind. Ja, ich weiß, die ganze Situation ist schwer. Deine Gefühle für Snape machen es nicht einfacher, auch das weiß ich aber das du einen Mann liebst, ist kein Weltuntergang. Die Hälfte unserer Freunde lieben das gleiche Geschlecht und damit hat auch keiner Probleme. Du wirfst Snape vor, dass er keine aufrichtigen Gefühle für dich hat aber du hast nicht mal mit ihm geredet, du hast ihm nicht mal die Chance gegeben sich zu erklären. Hermine hat es schön erklärt, du bist so festgefahren in deiner Meinung, dass er keine Chance hat. Merlin, wenn die Siebtklässler auch alle so wären, würde immer noch Krieg zwischen den Häusern herrschen. Dann wären Neville und Theo nicht zusammen, Draco und Ron schon mal gar nicht und ich und Hermine auch nicht, aber wir haben uns nicht von irgendwelchen Vorurteilen leiten lassen und vor allem haben wir miteinander gesprochen. Ihr habt am Anfang schon so viele Probleme gehabt und gelöst, warum also jetzt nicht? Hast du mal an die andere Seite gedacht? Was ist wenn er dich auch liebt, ihr wärt ein tolles Paar und ihr könntet glücklich miteinander sein. Aber dazu müsstet ihr mal miteinander reden und da du ausgezogen bist, sollte der erste Schritt auch von dir ausgehen. Also hör auf zu schmollen und geh mit Snape reden.“

Harry starrte ihn einen Moment an, senkte dann den Blick und murmelte, „das weiß ich alles.“

„Warum benimmst du dich dann wie ein verbockter Teenager?“

„Weil ich mich genau so fühle. Merlin, ich weiß, dass ich mit Severus reden muss aber ich kann nicht.“

„Warum? Er würde dich mit offenen Armen empfangen, da bin ich mir sehr sicher.“

„Ich hab Angst, dass er böse auf mich ist“, flüsterte Harry.

„Wohl kaum.“

„Wie kommst du darauf?“

„Sein Verhalten. Auch wenn er draußen genauso eiskalt rumläuft wie sonst, privat sieht er genauso aus wie Jemand, der unter schrecklichem Liebeskummer leidet. Das sagt zumindest Draco und hey, er wird seinen Paten ja wohl kennen“, sagte Blaise.

„Draco irrt sich.“

„Nein, du bist verbockt. Es tut mir ja leid so was zu sagen aber ich finde, es sind alle lang genug um dich herum geschlichen. Wir sind deine Freunde und wir wollen nur dein Bestes und dafür musst du mit Snape reden“, beharrte Blaise.

„Heute nicht mehr.“

„Wann dann? Du schiebst es schon seit Tagen vor dir her.“

„Nach Vollmond“, sagte Harry schnell, er erntete damit nur eine hochgezogene Augenbraue und erklärte, „Severus wird bestimmt mit als Wächter für Remus abgestellt. Da braucht er nicht noch mehr Sorgen.“

„Du glaubst wirklich, dass er sich nicht schon genug Sorgen macht?“

„Nein.“

„Aha. Harry, nach Vollmond redet ihr miteinander und wenn ich dich persönlich hin zerren muss. Ich bin mir sicher, dass der Rest mir sehr gerne hilft“, sagte Blaise ernst.

„Muss ich wirklich?“

„Willst du noch ewig Liebeskummer haben ohne Gewissheit?“

„Gewissheit?“, fragte Harry.

„Vielleicht ist dein Kummer völlig unnötig und ihr könntet längst zusammen im Bett liegen.“

„Blaise.“

„Was? Ist doch so. Wenn er auch Gefühle für dich hat, spricht da nichts dagegen.“

„Das Alter?“

„Du bist volljährig, er ist volljährig, ihr seit sogar schon offiziell verbunden, was ihr zusammen im Bett macht, geht nun wirklich niemanden etwas an. Es muss euch gefallen und passen, hey, ich will auch nicht wissen was Draco und Ron im Bett so treiben, genauso wenig wie Draco wissen will was ich und Hermine treiben aber ich weiß, dass sie glücklich sind. Wünschst du dir das nicht auch? Heim kommen, erwartet werden und mit einer Umarmung und einem Kuss begrüßt werden? Einfach ein Zuhause haben?“, fragte Blaise lächelnd.

Harry musste nicht antworten, die Sehnsucht stand ihm förmlich ins Gesicht geschrieben. Er seufzte sehr schwer und nickte lediglich.

„Warum sitzt du dann noch so einsam hier?“, fragte Blaise sanft.

„Weil ich ein elender Feigling bin.“

„Stimmt. Aber das gibt sich noch. Harry, ich geh wieder ins Bett, denk darüber nach und denk dran, morgen ist Vollmond und ich werde dich spätestens übermorgen zu Snape schleppen. Ihr müsst reden.“

„Gute Nacht, Blaise.“

Der Slytherin grinste kurz und meinte, „dir auch. Entschuldige nochmal, was ich gesagt habe. Es war wirklich nicht so gemeint.“

„Ich weiß, mir tut es auch leid, ich habe überreagiert.“

„Die Wunden müssen auf Muggelart heilen, oder?“, fragte Blaise.

„Leider, ja.“

„Das hatte ich befürchtet“, seufzte Blaise bevor er mit den Schultern zuckte und aufstand, „kann man nicht ändern. Versuch wenigstens zu schlafen.“

Harry nickte auch wenn sie Beide wussten, dass er wieder die ganze Nacht wach liegen würde. Er konnte schlicht und einfach nicht schlafen, nicht alleine.

„Schlaf gut“, sagte Blaise nochmal.

„Du auch.“

Leise schlich Blaise wieder zurück in das Abteil, welches er sich mit Hermine teilte. Er hoffte, dass sie nicht aufgewacht war, das würde nur unnötige Fragen aufwerfen und eigentlich wollte er jetzt nicht reden sondern wieder schlafen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Er ist wieder da aber irgendwie drücken sich Beide um ein klärendes Gespräch. Aber irgendwann müssen sie miteinander reden.

Ob Severus und Remus wirklich Frieden halten können? Ich bin mir zwar ziemlich sicher, dass Remus das Thema Harry nicht wieder ansprechen wird - wie gesagt, ein Fluch kann sehr heilsam sein ;) - aber ob sie wirklich freundlich miteinander umgehen können?

Blaise hat sich ganz schön verquatscht aber ich denke, er hat es wieder gut gemacht. Ob er ihn wirklich zu Severus schleppt wenn der Vollmond vorbei ist? Zutrauen würde ich es ihm. ;)

*Kekse und Kakao hinstell* - Für die Kinder in uns. ;)

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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Omama63
2014-11-25T09:46:47+00:00 25.11.2014 10:46
Ein super Kapitel.
Ich hoffe, dass Blaise ihn zu Severus schleppt, wenn er nicht von selber geht. Wie kann man nur so stur sein. Harry ist nicht nur stur, sondern auch noch ein Angsthase. Wo bleibt da der Gryffindormut.
Severus wird es nicht besser gehen. Der wird bestimmt auch kein Auge zumachen.
Harrys Freunde sollen ihm Feuer unter dem Hintern machen und Severus soll sich benehmen und seine Gefühle nicht auf das Ritual schieben.
Es könnte Alles so einfach und schön sein, wenn die Beiden über ihren Schatten springen würden.
Bin schon gespannt, wie Harry zu Severus kommt.

Lg
Omama63
Von:  Eshek
2014-11-23T18:28:51+00:00 23.11.2014 19:28
Super Tolles Kapitel! Blaise ist einfach super!
Er ist mal ein Freund, der Harry mal so richtig auf den Arsch setzt. Das brauch er ganz dringend.
Ich hoffe, dass sie sich endlich aussprechen und miteinander klar kommen! Tja, Harry der bockige Teenager und Snape die gruselige Kerkermaus. Ein schönes Paar! *.*
Schreib schnell weiter! Ich liebe diese FF!
Danke!
Deine Eshek
Von:  sweet_tod
2014-11-23T18:05:59+00:00 23.11.2014 19:05
Ahhhhhhhhhh das darf doch net wahr sein!!! Du lässt dir aber auch immer was neues einfallen damit die beiden ja nicht zusammen kommen!!!! Das ist ja fürchterlich!!!!
Aber es ist schon mal gut das Harry wieder da ist.
Lupin wird auch nix dummes mehr sagen hoffe ich zumindest nach der abreibung.
Und albus grinst bestimmt in sein bart bei all den Reaktionen seiner Lehrer und Schüler..
Und was macht voldi? Spielt totermann mit seinen mitessern? (das hab ich in einem ff gelesen und finde es einfach nur genial)

Lg sweet
Von:  brandzess
2014-11-23T17:52:13+00:00 23.11.2014 18:52
Ja, bitte! Blaise soll Harry bitte zu Snape schleppen wenn der es nicht selber macht. Die beiden müssen wirklich reden und das dringend. Es geht so nicht weiter, dass beide tot unglücklich sind und Harry sich versteckt. Es war gut, das Blaise ihm so deutlich ins Gewissen geredet hat. Das hat Harry gebraucht.
Lg brandzess
Von:  Nathalie
2014-11-23T17:45:43+00:00 23.11.2014 18:45
Hallo

Schönes Kapitel.

Harry ist wirklich verbohrt, ich hoffe im nächsten Teil zeigt er seinen Mut.

Warte schon sehnsüchtig

Lg

Nathalie
Von:  bluedragon1992
2014-11-23T15:44:39+00:00 23.11.2014 16:44
yay wieder ein neues chap*~* obwohl ich harry grad am liebsten an den ohren zu sev schleifen würde-.- ist ja nicht auszuhaltenxD aber das gibt sich ja hoffentlich im nächsten chap wieder... kanns kaum erwarten *~*
lg bluedragon
Von:  ShadowPhoenix
2014-11-23T15:01:03+00:00 23.11.2014 16:01
Ich! Hasse! Dich!
Boah mal ehrlich wie lange brauchen denn die beiden Bitte?
Jaaaa ich weiß der Stachel der Vergangenheit sitzt
Tief bei Severus...
Wobei es ja diesmal nichma an ihm sondern an Harry liegt *grml*
Blaise hat recht er benimmt sich wie ein bockig kind...
Ich glaub ich leg ihn mal übers Knie und setzt ihn dann auf Severus Knie *lach*
So was dein geschreibe angeht kennst du ja meine
Meinung *grinz*
Aber bitte bitte bitte lass sie es endlich im nächsten Kapi
Eeeeeeendlich auf die reihe bekommen T.T
Hab dich lieb ^-^
Deine Phoenix
Von:  Lawkid
2014-11-23T14:40:30+00:00 23.11.2014 15:40
Hy.
Geiles Kapi.
Das hast du echt gut geschrieben und ich bin gespannt wie es weiter geht.
Ich hoffe du schreibst schnell weiter.
LG deine Lawkid


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