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Zu schön zum sterben

von

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Zu schön zum Sterben
 

Wieder knallte es.

Sein Schädel dröhnte, aber er nahm den Schmerz kaum war.

Konnte es nicht endlich vorbei sein? War er nicht hier um zu sterben?

Wieso hatte diese lächerliche Welt, die sich Midgard nannte, keinen Krieger, der ihn besiegen konnte?

Loki klammerte sich an seinen Speer. Sofort durchströmte ihn die Macht Asgards.

Knisterte Energie umhüllte ihn.

So einfach konnte er nicht gehen.

Er sah den Mann aus Stahl an, der vor ihm stand. Waffen waren auf ihn, den Gott der Lügen gerichtet.

Wie feige er doch gewesen war.

Da war er einfach, wie ein kleines Kind geflohen und hatte hier einen Krieg begonnen. Einen Krieg in einer Welt, die er nicht einmal kannte.

Hier lebten Menschen, kleine sterbliche Wesen, die nicht stark genug waren um es zu beenden.

Dieser kleine Krieg, die Zerstörung hatte ihm Spaß gemacht.

Es hatte lange gedauert, bis sich jemand wehrte. Fast schon zu lange. Er hatte es eigentlich nur hinter sich bringen wollen.

Langsam holte Loki Luft und grinste.

Der Mann vor ihm war ein Witz. Der konnte ihn nicht aufhalten. Das grüne Monster dagegen war anders. Mit ihm hatte der Gott der Lügen schon Bekanntschaft gemacht und es war nicht gut gewesen.

Der Hulk, wie ihn die anderen nannten, hatte Kraft. Er konnte ihm wirklich gefährlich werden. Aber war das nicht der Sinn?

Kugeln pfiffen an ihn vorbei. Als eine davon seinen Arm traf, schrie er auf.

Rasender Schmerz jagte durch seinen Leib, aber der Gott biss die Zähne zusammen.

Als der Mann aus Stahl auf ihn zu schoss, konnte er gerade noch aufweichen. Loki sprang zur Seite, nur um im nächsten Moment einen Schlag von Hulk zu bekommen.

Die Wucht des Schlages ließ ihn zu Boden gehen und raubte ihm den Atem.

„Das Ende. Leb wohl mein Geliebter“, flüsterte Loki.

Das Speer war seinen Händen entglitten. Nun könnte er sich nicht mehr regenerieren.

Mit geschlossenen Augen wartete er auf das Ende, aber es kam nicht.
 

Eine heftige Druckwelle erschütterte den Boden, als ein blonder Krieger buchstäblich vom Himmel fiel.

Lokis Herz machte einen Satz, als er die Aura erkannte.

Für einen Augenblick schien es nur Wunschdenken. Als wäre es nicht real. Nur ein Traum. Ein letztes Mal wollte er ihn sehen.

Er hörte Schreie und Flüche, aber er blieb einfach liegen.

Die Stimmen drangen nicht mehr zu ihm durch. War es doch auch belanglos.

„Ich werde jeden vernichten, der uns angreift“, brüllte Thor.

Der Donnergott funkelte die fremden Bewohner an. Er hatte schon einiges über Midgard gehört, aber er hatte noch nie einen Menschen gesehen.

Er spürte die Anspannung. Die Wut die in der Luft lag.

Ungeachtet der Gefahr, wandte sich Thor um und schritt auf seinen Bruder zu.

Neben ihm fiel er auf die Knie.

„Loki? Hörst du mich? Bitte verlass mich nicht“, hauchte er.

Die Szene war so surreal.

Alles hatte sich innerhalb von zwei Tagen geändert. Einfach so.

Er hatte alles verloren.

Als er ohne Loki aufgewacht war, war seine Welt zerbrochen.

Loki war nie der Schwache gewesen. Er hatte immer gekämpft. Er war geschickt und seine Magie konnte sich sehen lassen. Er war der beste Magier, den Thor kannte.

Er selber konnte nur wenige Dinge.

Angst frass sich erneut in sein Herz, machte ihn blind.

Zaghaft berührte er Lokis Wange. Er spürte die Kälte seines Liebsten.

Als Loki die Augen öffnete und ihn ansah, war es als würde die Zeit still stehen. Das Leben hörte auf zu existieren. Es gab nur sie beide.

Grüne Augen funkelten die blauen leicht spöttisch an.

Thor holte tief Luft und zog dann die Nase hoch.

„Ich hatte solche Angst.“

Loki schnappte zitternd Luft und verzog vor Schmerz das Gesicht.

„Lass mich sterben. Wir müssen es beenden“, stotterte er.

„Niemals. Ich werde nicht...“

Weiter kam Thor nicht. Hände packten ihn an den Schultern und wollte ihn wegzerren. Aber der blonde Donnergott wirbelte herum und hob kampfbereit Mjölnir.

Hass blitze in den sonst so sanften Augen, als er den Mann vor sich musterte.

„Rühr mich nicht an“, fauchte er.

Captain America ging in Kampfstellung und wollte wollte angreifen.

„Niemand rührt mich und Loki an. Ich werde jeden töten der es versucht.“

Er hatte schon oft Krieg geführt und er kannte seine Wirkung nur zu gut.

Der Captain zuckte kurz zurück und hob eine Braue.

Als Tony Stark, der Mann aus Stahl neben ihn trat, sah er ihn nur fragend an.

Seinen Hammer umklammert kniete er sich wieder neben Loki.

„Wach auf. Es endet nicht heute und nicht hier. Ich bin ein Idiot gewesen. Ich habe dich gehen lassen. Verdammt noch mal Loki.“

Thor ließ seine Faust auf den Beton nieder krachen. Es kam fast einem Erdbeben gleich.

Als Loki die Augen öffnete lag immer noch Spott daran.

„Mutter würde dich rügen so zu sprechen.“

Aber Thor schnaubte nur.

„Dann steh endlich auf und komm mit nach Hause“, brummte der Donnergott.

„Hier geht niemand irgendwohin. Wer seid ihr beiden Spaßvögel? Was soll der ganze Mist“, fragte Tony Stark.

Er hatte das Visier seines Helms herunter geklappt und besah sich die beiden Männer.

Thor knurrte ungehalten, sagte aber nichts dazu.

Seine ganze Aufmerksamkeit galt seinem Liebsten.

„Ich kann nicht nach Hause. Du musst dein Schicksal erfüllen und darin habe ich keinen Platz. Bitte lass mich sterben. Wenn ich nicht bei dir sein kann, möchte ich nicht mehr leben.“

Worte, geprägt von Schmerz und tiefer Verzweiflung.

Hastig schüttelte Thor seine blonde Mähne.

„Das will ich nicht hören. Wie soll ich denn ohne dich leben? Ich liebe dich. Du bist mein Leben. Dann will ich den Thron eben nicht. Ich will dich Loki“, hielt er dagegen.

Auch er hatte sich Gedanken gemacht.

Die Angst Loki zu verlieren saß einfach viel zu tief.

Grüne Augen starrte ihn fassungslos an.

Er wollte sich aufrichten, aber er sackte kraftlos wieder zusammen.

Thor reagierte augenblicklich. Er schnappte sich den Speer und legte ihn in Lokis rechte Hand. Mjölnir stellte er auf die andere Seite.

Die beiden Objekte würden ihm Kraft schenken. Sie würden ihn heilen, wenn auch nicht ganz. Mit wachsender Angst registrierte Thor die Schusswunde und das ganze Blut.

Die flachen Hände legte er auf Lokis Bauch und ließ die Kraft Asgards fließen.

Wenn man sie jetzt angriff, waren sie verletzlich. Dennoch konnte Thor nicht anders. Er musste ihn retten.

Reine, gelbe Energie umzüngelte sie.

Sie reinigte Lokis Körper und half ihm bei der Regeneration. Er musste leben, dass war das wichtigste. Alles andere konnte warten.
 

Captain America und Tony warfen sich einen fragenden Blick zu. Hier stimmte etwas ganz und gar nicht.

Wer war dieser Mann und warum tat er das? Was ging hier vor?

Natasha Romanoff trat neben die beiden Männer, zwei Waffen in der Hand.

Misstrauisch beäugte sie die Fremden. Auch ihr war nicht klar, was hier vor sich ging.

Erst wollte dieser Fremde, der scheinbar über sehr viel Kraft verfügte, ihre Welt zerstören und nun lag er gebrochen am Boden.

Dazu noch dieser Hüne, der sich um sorgte. Ihn retten wollte.

Am liebsten hätten sie die beiden erschossen, damit dieser Albtraum endlich endete.

Die Glock wog schwer in ihrer Hand, als sie sie hob und auf Thor zielte.

Gerade als sie abdrücken wollte, erschien ein greller Lichtblitz und ein Beben erfüllte erneut die Schlucht.

Die Russin konnte sich nur mit Mühe auf den Beinen halten.

Neben ihr fluchte Tony und auch der Captain wirkte mehr als unglücklich.

Alle hoben sie ihre Waffen und warteten.
 

Aus dem Licht traten sechs Personen.

Allen voran Frigga, Frau des Odin und Mutter des Thor und Loki.

Sie war eine stolze Frau unbestimmbaren Alters, aber von wahrer Schönheit. Sie war in ein grünes Kleid gehüllt, welches sich perfekt an ihren Körper schmiegte.

Hinter ihr erschienen zwei jungen Frauen. Die eine mit langen, schwarzen Haare und in schwarz gekleidet. Die zweite war blond und sah aus wie eine wahre Kriegerin.

Dahinter reihten sich drei Männer.

Tyr hatte in jeder Hand ein Schwert und blickte wie ein wahrer Gott drein, der er nun einmal auch war.

Vidar und Bragi dagegen wirkten bescheidener, aber nicht minder beeindruckend.

Vidar hob eine Braue und musterte die fremde Gegend. Aufmerksam sah er sich um, bevor sein Blick auf Thor und Loki fiel.

Sif stieß einen kleinen Schrei aus und kniete sich sofort neben Thor. Frigga tat es ihr gleich.

Sie befühlte Lokis Stirn und atmete erleichtert aus.

Die Kraft Asgards durchfloss ihren Sohn.

Nur träge öffnete Thor seine Augen. Zuerst nahm er das Bild nicht wirklich wahr.

Seine Mutter? Sif und Hel?

Der Donnergott sackte nach vorn.

„Meine armen Kinder. Was ist nur geschehen?“

Frigga strich Thor über die Wange, bevor sie sich abwandte.

„Was habt ihr mit meinen Kindern gemacht? Was ist geschehen?“ donnerte sie.

Kalt und fordernd halte ihre Stimme durch die Schlucht.

Reflexartig wich der Captain einen Schritt zurück. Auch die anderen wirkten mehr als verwirrt.

Schließlich war es Tony, der das Wort ergriff.

„Ich weiß nicht, wer ihr seid Mam, aber Loki hat versucht unsere Welt zu zerstören. Er wollte uns alle töten. Wir haben uns nur gewehrt.“

Bargi knurrte wütend und stellte sich neben Frigga.

Die Göttin lächelte schmal.

„Ich bin Frigga, die Frau Odins und das sind meine Kinder Thor und Loki. Ihr habt meinen Loki fast umgebracht. Das dulde ich nicht.“

Tony zuckte nur die Schultern. Er wusste immer noch nicht, wenn er da vor sich hatte.

„Wir müssen die beiden nach Hause bringen“, sagte Hel.

Die Tötengöttin wirkte besorgt.

„Thor hat ihm seinen Kraft gegeben. Die Wunder hat sich zum Glück geschlossen, aber Loki scheint immer noch sehr schwach zu sein“, wandte Sif ein.

Die Kriegerin strich Loki eine schwarze Strähne aus der Stirn und lächelte traurig.

Seit ihrer Kindheit war sie mit Loki, Thor, Vidar und Tyr befreundet. Die Götter waren für sie wie eine kleine Familie und sie liebte sie über alles.
 

Langsam regte sich Thor. Sein Schädel brummte und ihm war kalt. Etwas, dass er nicht kannte.

Als er die Augen öffnete und ihm der Duft nach Blut in die Nase stieg, wusste er sofort was geschehen war.

„Loki?“

Nur dieses eine Wort, so voller Schmerz.

Er wandte den Kopf und da öffnete er die Augen. Die grünen Augen hatten ihre Wildheit verloren, aber sie waren noch am Leben.

Vergessen war alles um sie herum. Die Gefahr und die anderen Götter.

Mühsam kämpfte sich Thor zurück auf die Knie, nur um sich dann schräg auf Loki nieder zu lassen.

Sein Liebster brummte leise. Er fühlte sich etwas besser und das lag Größtenteils an Thors Nähe.

Die Schusswunde hatte aufgehört zu hämmern, dafür kam ein anderer Schmerz zurück.

Das hier war falsch. Er durfte es nicht zu lassen. Dennoch konnte er nicht anders.

Eisblaue Augen sahen ihn an und brachten sein Herz zum rasen.

Als Thor näher kam und ihn küsste, wusste er, dass er im Paradies war. Sein ganz persönliches Paradies.

„Ich liebe dich“, hauchte Thor schließlich.

Der Gott der Lügen grinste leicht. Wie sehr er diese Worte doch liebte.

„Ich dich auch“, krächzte er.

Nun war es der Donnergott der grinste. Sanft hauchte er Loki einen Kuss auf dem Hals und schloss dann die Augen. Er war so erschöpft.
 

„Wow. Damit hatte ich nun nicht gerechnet“, meinte Bragi.

Irritiert sah er die anderen Götter an. Auch diese schienen etwas verwirrt, bis auf Frigga. Ein leichtes Lächeln lag auf ihren vollen Lippen.

Odins Frau wandte sich wieder an die Menschen und sah sie fest an.

„Ich weiß, mein Sohn hat wohl einen Fehler gemacht. Kinder können so unberechenbar sein. Dennoch werden wir euch nun verlassen. Lebt wohl.“

Mit diesen Worten deutete sie Tyr, Vidar und Bragi, ihren Kindern aufzuhelfen.

Thor zuckte zusammen und wollte sich wehren, als starke Arme ihn packten, aber Tyr hielt ihn fest.

„Das geht nicht Lady. Ihr könnt nicht gehen. Zumindest nicht mit Loki. Er muss bestraft werden für das was er getan hat“, brauste der Captain auf.

Sif und Hel funkelten den Mann in der bunten Tracht hasserfüllt an.

„Wage es nicht, so mit Frigga, der Mutter aller zu sprechen. Du kleiner, mieser Wurm“, fauchte Hel.

Die schöne Göttin zog eines ihrer Schwerter.

„Ist schon gut Hel. Loki wird seine Strafe bekommen, aber nicht von euch“, erklärte Frigga.

Ohne die Menschen noch eines Blickes zu würdigen wandte sie sich ab und dann erfasste sie der gleißende Lichtblitz. Sekunden später waren die Götter verschwunden.

Zurück blieben Tony Stark, Natasha Romanoff, Steve Rogers und Clint Barton, die nicht mehr wusste was passiert war.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Vampire-fairy-chan
2014-01-22T20:27:45+00:00 22.01.2014 21:27
Hey :)
Ich finde es schön, wie gut nachvollziehbar du Lokis Gedankengang und Gefühle beschrieben hast
Die Tötengöttin->Totengöttin ;Die Wunder hat sich zum Glück-> Wunde, ist mir nur so aufgefallen^^
Bin schon gespannt, wie die Strafe wird, kann mir gerade irgendwie nicht vorstellen, dass die sehr böse ist.... aber was wird nur Odin sagen?
*spannend*
LG Vfc


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