Zum Inhalt der Seite

OS Sammlung

Verschiedene Kurzgeschichten
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Thinking about you – (Jounouchi/Mai)

Ich dachte lange Zeit über dich nach, kam zum Entschluss, dass du anders als die anderen warst. Dass du ein Mensch voller Güte und Naivität warst. In meinem Leben war mir nie wirklich viel Gutes widerfahren, aber immer wieder schaffte ich es mich dem Schlechten abzuwenden und meinen eigenen Weg zu gehen. Meine Eltern starben früh und viele Freunde hatte ich nie, einfach aus dem Grund, dass ich immer meine Meinung sagte. Oft verärgerte ich die Leute damit, aber ich wollte mich nicht verstellen. Ich wollte ich selbst sein und mein wahres Ich finden. Um das zu erreichen, ging ich auf die Reise und verliebte mich geradezu in ein Spiel: Duel Monsters.
 

Es gab so viele Monster und die meisten hatten ihre eigenen kleinen Geschichten. Die Harpyie hatte es mir sofort angetan, sie war eine starke und durchsetzungsfähige Frau, die es nicht nötig hatte andere um Hilfe anzubetteln. Sie wurde mein Vorbild und lenkte meinen Werdegang.
 

Ich beschäftigte mich mit Duel Monsters und übte jeden Tag, wurde immer besser und besser, dachte mir Tricks und Strategien aus, um meine Gegner zu verwirren und zu schlagen. Mein Geld verdiente ich mir als Croupier auf einem Luxusschiff, wirklich Spaß hatte ich nie an der Arbeit. Aber irgendwie musste man sich durchschlagen, da ich immer auf Reisen war und nie lange an einen Ort verweilen konnte, war ein Passagierschiff, welches durch die halbe Weltgeschichte schwamm, doch genau das richtige für mich. Zumindest dachte ich das damals. Als die Belästigungen der alten Männer mir zu viel wurden, gab ich den Job auf und entschloss eine Profiduellantin zu werden. Mit den Preisgeldern hatte ich tatsächlich geschafft mich durchzuschlagen, hatte mir als Duellantin einen Namen gemacht. Ich war glücklich, aber einsam. Es gab niemanden, den ich hätte meinen Freund nennen können.
 

Dann kamst du. Im Königreich der Duellanten traf ich dich, allein dein Lachen zeigte mir, dass du ein ehrlicher Mensch warst und vielleicht war es das, warum ich dich nicht vergessen konnte? Ich duellierte mich einzig und allein für den Ruhm, aber du warst unterwegs um deine geliebte kleine Schwester Shizuka zu retten, die irgendeine Krankheit hatte. Erst spät erfuhr ich, dass sie eine schlimme Augenkrankheit hatte und erblinden sollte. Du zeigtest mir mein wahres Ich und du sahst keinen Rivalen in mir, wie die anderen Gegner, mit denen ich es zuvor zu tun hatte. Wie viele andere Männer hattest du mich nicht als Objekt betrachtet, du sahst das, was wirklich war. Mich, eine Frau, die einsam war und sich danach sehnte, sich fallen zu lassen.
 

Du lehrtest mich, dass Ruhm nicht der richtige Beweggrund war, um sich zu duellieren und wenn, dann sollte man jemanden haben, mit denen man die Freude teilen konnte. Deine Worte brachten mich durcheinander, ich verstand dich nicht und eigentlich wollte ich dich nicht verstehen. Erst hasste ich dich, weil ich mich in deiner Gegenwart so erbärmlich fühlte. Du zeigtest mir meine schlechten Seiten, die ich versuchte mit gespieltem Selbstvertrauen zu verstecken. Schnell erkanntest du, dass die Mai, die sich zeigte nur eine Fassade war. Dass die richtige Mai von einer Maske aus Arroganz und Selbstvertrauen versteckt wurde. Du machtest mir Angst, dennoch fühlte ich mich gerade aus diesem Grund von dir angezogen, wollte dich in meiner Nähe haben.
 

Als du dummer Schussel deine Karte für die Zulassung zum Duell gegen Keith Howard verlorst, kostete es mich viel Mut dir meine Karte zu geben. Aber als ich sah, wie verzweifelt du da saßst, konnte ich nicht anders, als Mitleid mit dir zu haben. Denn Tränen standen dir nicht. Das glückliche, naive und ausgelassene Grinsen stand dir besser und das wollte ich sehen. Da ich mich nicht traute, dir direkt meine Karte zu geben, versteckte ich sie in meinem Taschentuch, überreichte sie dir so. Es dauerte etwas bis du verstandest. Ein Glück, dass du dieses Taschentuch nicht zum Putzen deiner Nase verwendet hattest. Du warst mir wichtig geworden, auch wenn ich es mir nicht eingestehen konnte.
 

In meiner blinden Wut auf mich selbst, zeigtest du mir, dass ich einfach nur ich selbst sein musste. Und das war es, was ich eigentlich immer wollte. Einfach ich selbst sein, ohne mich schämen zu müssen, ohne mich fragen zu müssen, ob ich nicht vielleicht etwas falsch gemacht hatte. Für diese Erkenntnis war ich dir dankbar. Deine Nähe zeigte mir, was es bedeutete ich selbst zu sein. In der heutigen Gesellschaft kostete es viel Mut selbstbewusst seinen Weg zu gehen, ohne sich von anderen beeinflussen zu lassen. Dein Licht färbte auf mich ab und ich wünschte mir, dass ich dich irgendwann wieder sehen konnte.
 

Als das Battle City Turnier stattfinden sollte, bekam ich eine Einladung und nahm sie an, in der Hoffnung dich wieder zu sehen und dir vielleicht wieder so nah sein zu können, noch mehr von deinem Licht erhaschen zu können. Das war mein Wunsch gewesen. Wenn da nicht nur dieser nervige Magnum gewesen wäre. Eigentlich hatte ich mich nicht an ihn erinnert, aber dann sagte er mir, dass er mir einen Antrag gemacht und ich ihm versprochen hatte, diesen anzunehmen, wenn er es schaffen würde mich im Duell zu besiegen. Das kam für mich natürlich nicht in Frage und ich gab alles, um ihn zu besiegen.
 

Du und deine lieben Freunde unterstützten mich und ich fühlte mich seit Langem geborgen, was ich größtenteils dir zu verdanken hatte. Allerdings hatte ich nicht damit gerechnet, dass dieser Kerl betrügen würde und sich einfach so holen würde, was er wollte. Plötzlich schnappte mich eines seiner Monster und es stellte sich heraus, dass es ein Handlanger war, der für ihn arbeitete. Ohne, dass ich mich hätte wehren können, fasste er mich und verschwand mit mir in die Höhe. Wütend schlug ich um mich, er verlor das Gleichgewicht und ich fiel hinab. Aber du kamst und rettetest mich, zeigtest mir, dass ich dir vielleicht genauso wichtig war, wie du für mich. Furchtlos riefst du meinen Namen und gabst mir neuen Mut.
 

Beim Duell gegen Malik, nein Rishid, hattest du alles gegeben und ich bekam Panik, als du plötzlich bewusstlos wurdest und umkipptest. Ich wollte dir helfen, durfte es aber nicht, da dies meine und deine Disqualifikation bedeutet hätte. Aber ich wollte mir selbst beweisen, dass ich eine starke Frau war und dass ich dir ebenbürtig war, dass ich mich nicht vor dir schämen brauchte. Nachdem du aufgestanden warst, erklärtest du, dass du einen Traum hattest, wo alle deine Freunde dir beim aufstehen geholfen hätten. Aus Neugierde fragte ich dich, ob ich auch dabei gewesen wäre, du antwortest verlegen nein und auf einmal war ich wütend und wollte dich hassen. Aber ich konnte es nicht. Mir wurde klar, dass ich mich zu sehr verändert hatte, dass ich schwach wurde und anfing auf andere zu bauen.
 

In diesem Moment erkannte ich nicht, dass es dir peinlich war zuzugeben, dass du mich mochtest. Und dennoch warst du es, der mich aus den Schatten rettete, der mich vor dem tödlichen Angriffs Raas schützen wollte. Wir dumm ich gewesen war. Ebenbürtig wollte ich mit dir sein, damit ich mich in deiner Gegenwart nicht schämen brauchte. Dabei hättest du mich so oder so angenommen, weil du ein aufrichtiger und toller Mensch warst. Für mich hättest du in diesem Moment dein Leben gegeben und mir wurde klar, dass ich dich nicht als Freund haben wollte, sondern dass ich dich lieben wollte. Jounouchi Katsuya, einen drittklassigen, naiven, tollpatschigen und vorlauten Bengel, der acht Jahre jünger war als ich. Mein Herz aber hatte sich für dich entschieden und wollte bei dir sein.
 

Erneut hattest du mich aus der Dunkelheit gerettet und zeigtest mir, dass ich mich nicht für mich schämen brauchte, dass du mich annehmen würdest, egal wie ich war. Nun fuhr ich mit meinem Motorrad herum und erreichte langsam den Strand. Es wurde bereits dunkel, vereinzelt waren Sterne zu sehen, die uns mit ihrem hellen Schein erheiterten. Langsam kam ich zum Stehen und ging die Treppe runter, die zu dem kleinen Strand führte. Schon von Weitem konnte ich einen Schatten erkennen und wusste sofort, um wen es sich handelte.
 

„Danke, dass du gewartet hast“, sagte ich lächelnd und kam auf dich zu. Mit offenen Armen empfingst du mich und ich spürte ein Gefühl von Geborgenheit, das ich mir schon immer gewünscht hatte. Das Rauschen des Meeres sagte mir, dass ich nicht mehr einsam war, dass ich einen guten Freund fürs Leben gefunden hatte, der mich immer unterstützen würde, wenn ich ihn brauchte.
 

Danke, Jounouchi Katsuya.
 

Danke, dass du da warst und mich auffingst, als ich fiel.
 

Danke, dass du mir deine Hand gereicht hast, als ich am Boden war.
 

Danke, dass du mir ein Lächeln schenktest, als ich es am nötigsten hatte.
 

Ich danke dir für alles.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Von:  jyorie
2014-01-22T03:42:24+00:00 22.01.2014 04:42
Hallo ^.^

Mai lob Joey so viel. Aber es hört sich
an, als wenn das alles nur in ihren
Gedanken bleibt und Joey das nicht
Erfahren wird. Was ich schade finde.

Über eine Stelle hab ich mich sehr
Gefreut. Und zwar als Joey diesen Traum
Hatte und Mai dann so beleidigt war,
Das sie es bei dir erkannt (oder auch
Vielleicht nur erahnt) hat, das Joey hier
Aus Verlegenheit geflunkert hat.

Liebe Grüße
Jyorie



Zurück