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A Vampire's Tears

Wenn Freundschaft zur Gefahr wird...
von

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Am Ende der Dunkelheit scheint wieder die Sonne

Überall Wasser. Wo man auch hinschaute, war Wasser. Klares, sauberes Wasser. Sonst nichts. Hinter ihr hatte sich das Tor wieder geschlossen. Von Jupiter war keine Spur.

„Ich habe dich geliebt.“, wenn man vom Teufel sprach. Allein diese Stimme trieb sie in den Wahnsinn.

„Warum sie? Warum ausgerechnet meine geliebte Schwester?“, herrschte er sie an. Gelassen wie eh und je, gab sie keine Antwort.

„Du hättest auch einfach sagen können, dass du nicht mitmachen wolltest!“, brüllte er sie an. Endlich konne sie seinen Standort ausmachen.

„Hast du wirklich überhaupt keine Angst vor dem Tod?“, forderte er sie auf.

„Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie viel Angst ich davor habe!“, entgegnete sie scharf. Sie war nicht gerade gut auf das Schattenland zu sprechen. Sie hatte Angst vor dem Tod. Sie hatte schreckliche Angst.

„Seit wann das denn?“, wollte er wissen.

„Seit ich bei Fairy Tail bin und Freunde gefunden habe. Ich habe Angst, dass ich von ihnen vergessen werde.“, antwortete sie mit fester Stimme.

„Seit wann sind dir Freunde denn so wichtig?“

„Seit ich weiß, dass es das Schattenland wirklich gibt!“ Sofort hielt Jupiter inne.

„Es gibt es wirklich?“, seine Stimme zitterte leicht.

„Ja, und nach diesem Kampf wird einer von uns beiden dort landen. Die Seele wird von der Dunkelheit verschluckt und in Leid getränkt. Wer wird es wohl sein?“, das war ihre Kampfansage. Eine offensichtliche Herausforderung war nie gut.

„Ich werde Rache für meine Schwester nehmen.“, schwor er und stand plötzlich hinter ihr. Er versuchte ihr den Arm auf den Rücken zu drehen, doch sie wich geschickt aus.

„Ich bin älter und das heißt stärker.“, warnte sie und versetzte ihm einen Tritt.

„Hier nicht. Das hier ist meine Welt. Hier spielen wir nach meinen Regeln.“, lachte er.

„Das glaubst du doch selber nicht!“, rief sie und die goldene Flamme übernahm die gesamte Iris. Sie blickte ihm gerade in Auge. Sie schaute in sein Inneres. Da sah sie es. Schmerz, Wut und Trauer verschmolzen zu einer Einheit. Absolute Finsternis.

„Das kann nicht sein.“ Ihre Stimme war nicht mehr als ein Flüstern. „Wir fühlen das Gleiche.“

„Nur dass du an meinem Schuld bist!“, brüllte Jupiter und warf eine Schlange auf sie. Diese schlingelte sich um ihren linken Arm, sodass sie ihn nicht mehr bewegen konnte.  Unter ihr entfaltete sich der Angrund. Mit einer Handbewegung fiel sie herab. Unzählige Hände griffen nach ihr und hielten sie fest. Die Schlange biss in ihren Arm und das Gift verteilte sich schnell. Mit einem Ruck entfaltete sie ihre Flügel und schoss aus dem Abgrund hervor.

„Was zum?!“, Jupiter war offenbar nicht mehr darauf vorbereitet, sie wiederzusehen.

„Wenn du einmal im Schattenland warst, dann wird dir das nichts mehr ausmachen!“, warnte sie ihn und der Adler erschien auf ihrer rechten Schulter, während die Krähe auf ihrer linken Schulter saß.

„Es wird Zeit abzurechnen!“, rief sie und die beiden Vögel schoss auf ihn zu. Schnell manifestierte er eine Barrier, doch die beiden Vögel ließen sich davon nicht abhalten. Wenn Camelia etwas war, dann extrem hartnäckig. Sie kämpfte immer bis zum bitteren Ende!

„Flügelschlag des Ewigkeit!“, ihr Fächer war wieder erschienen. Sie schwenkte ihn in einem Bogen und das Geräusch von tausenden schlagenden Flügeln ertönte, während eine Schwelle aus Wind ihn überrumpelte.

„Windsicheln 13. Division, Dauerfeuer!“, sie würde sich nicht einfach so besiegen lassen! Niemals!

„Flash Forward!“, wenn sie schon mehr als nur eine Magie besaß, dann sollte sie auch davon profitieren!

„Luminous Minute!“, das Licht blendete in dieser Umgebung so stark, dass beide sich die Hand schützend vor die Augen halten mussten.

„Unzähmbarer Ostwind!“, ihr Fächer flog immer wieder hin und her. Nach einigen Angriffen stellte sie etwas fest: nur sie griff an! Er hatte ihr eine Falle gestellt und sie ist schnurstracks reingetappt! Seit wann war sie denn so leichtsinnig? Er wollte ihre Magie testen!

„Hast du es auch endlich gecheckt? Nun, können wir vielleicht jetzt miteinander reden?“, schlug er vor. Camelia war gerade rasend vor Wut. Wütend auf sich selbst!

„Hast du mich jemals geliebt?“, fing er an. Sie könnte ihm eine knallen! Ihn lieben? Bei dem piept´s wohl!

„Wieso hast du denn so getan?“

„Ich würde selbst einem Pavian die Beine rasieren, wenn es mich dafür an die Spitze der Weltherrschaft bringt! Du kamst mir nur zurecht. Ein machgieriger, junger Vampir, der keine Ahnung davon hat, wie grausam die Welt wirklich ist.“, gab sie schnippisch zurück. Sollte er doch fragen was erwollte, sie würde ihn früher oder später töten!

„Wieso hast du denn aufgehört mitzuspielen?“

„Du fragst allen Ernstes, wieso ich aufgehört habe? Du warst nur ein Werkzeug in meiner Hand und wenn du unbrauchbar geworden bist, lasse ich dich links liegen. So einfach ist das.“, ihre alte Arroganz war zurückgekehrt.

„Und wieso tust du das nicht mit diener Gilde und deinen... Freunden?“

„Ganz einfach, weil ich nicht mehr so bin. Ich habe die Vergangenheit ruhen gelassen und in die Zukunft geschaut. Das solltest du auch tun, wenn du nicht bereits all deine Freunde verloren hättest.“, stichelte sie.

„Wieso hast du meine Schwester getötet?“

„Sie besaß etwas, was ich brauchte.“, klärte Camelia ihn auf und musterte ihn, wie er leíse auflachte.

„Wieso besaß ein Mensch etwas, was ein sechshundertfünzig Jahre alter Vampir brauchte?“, zog er sie auf. Langsam ging Camelia die Geduld aus und hob ihr blaues Top ein wenig hoch, damit er ihre Taille sehen konnte. Es ging nicht um die Taille, sondern um das Mal, das darauf war. Ein Mal in blutrot.

„Was ist das?“, fragte Jupiter verwirrt.

„Das ist das größte Geheimnis unserer Familie und da ich nicht weiß warum deine Schwester es besitzt, musste ich sie vernichten. Dieses Mal sollte seit über dreihundert Jahre, bevor es dich gab, ausgelöscht worden sein.“, erklärte sie und ließ den Stoff wieder darüber fallen. Das war nicht der ganze Grund dafür. Noch nicht.

„Deine Schwester besaß ein Gerät, der alle Vampire tötet. Sobald dieses Gerät einmal aktiviert ist, werden alle Vampire auf dieser Welt entlarvt. Sie war zu gefährlich.“, das war die Wahrheit. Er hätte genauso gehandelt.

„Wusste sie davon?“, wollte Jupiter wissen. Seine Schwester würde ihm niemals so etwas antun.

„Keine Ahnung. Jedenfalls hab ich sie mit dem Gerät zusammen ins Grab geschickt. Noch irgendwelche Fragen?“

„Weißt du was? Mir ist egal, ob sie dieses Ding hatte. Sie ist meine Schwester und ich werde mich rächen!“, schwor er und stürmte auf sie los. Mit seinem Schlangen griff er wie eine Peitsche an.

„Deine Entscheidung. Ich hoffe, du bereust nichts. Wirbelsturm!“, sie holte mit dem Fächer aus und erzeugte einen riesigen Wirbel, den Jupiter davon abhielt, sie zu vernichten. Sie wird in direkt ins Schattenland befördern. Mit der rechten Hand hielt sie den Wind aufrecht. Mit der anderen Hand griff sie nach dem Eisenfächer. Sie wird sich mit ihm auf einen Nahkampf einlassen. Den Spitzenfächer steckte sie wieder ein.

Jupiter war ebenfalls bereit alles zu geben. Dafür zog er einen Handschuh aus Eisen an. Er hatte nicht mehr zu verlieren. Er hatte seine Schwester an Artemis verloren. Seine Familie hatte ihn verlassen. Die Liebe seines Lebens stellte sich gegen ihn.

Ohne mit der Wimper zu zucken rannten beide aufeinander zu. Eisen prallte gegen Eisen. Eine Weile lang waren nur Klirren zu hören. Beide Waffen waren aus feinstem Material angefertigt und wurden nicht zerstört.

Da dies nichts brachte, holte Camelia kräftig aus und knallte mit den Spitzen ihres Fächers gegen seinen Handschuh. Kurz nach dem Klirren sprangen beide zurück. Die Spitze war abgebrochen, doch der Handschuh wurde auch nicht verschont. Frustriert steckten beide ihre Waffen weg. Jupiters Waffe war zu nichts mehr zu gebrauchen. Wenn es um rohe Gewalt ging, konnte sich niemand mit Artemis messen.

„Können wir uns nochmal kurz unterhalten?“, bat Jupiter. Camelia zuckte darauf nur mit den Schultern. Ein klares Mir egal.

„Können wir uns nicht auf einen Waffenstillstand einigen? Ich will nicht die bekämpfen, die ich eins geliebt habe.“, schlug er vor. Camelia schüttelte energisch den Kopf. Waffenstillstand? Dafür war es bereits zu spät! Er hatte schon ihren Freunden zu viel Leid zugefügt! Das würde sie ihm nicht durchgehen lassen! Er hatten diesen Krieg angezapft!

„Das kannst du dir getrost abschminken! Dafür ist es jetzt zu spät!“, wehrte sie ab. Das war unverzeihlich.

„Nicht so hart. Keiner von uns beiden will im Schattenland landen.“, machte er ihr einen weiteren Vorschlag. Das hatte gesessen. Sie wollte ebenfalls nicht im Schattenland umherwandern. Ganz allein und verlassen. Aber wenn etwas an ihr diesen Waffenstillstand verhindern wollte, dann ihr Stolz.

„So verzweifelt bist du? Das hättest du dir früher überlegen sollen.“, lehnte sie weiterhin ab. Sie war bereit ihn ins Schattenland zu befördern.

„Das ist mein letztes Angebot: Wir schließen Frieden und ich verschwinde aus Fiore.“ Anstatt einer antwort, schoss etwas Spitzes an ihm vorbei. Haarscharf an ihm vorbei. Sichtbar zuckte er zusammen. Etwas mechanisch drehte er sich um und erblickte einen Dartpfeil im Boden stecken. Das Teil schien ziemlich alt zu sein. Vorsichtig beugte er sich hinunter um sie aufzuheben.

„Hm-hm. Nicht anfassen.“, warnte Camelia obwohl sie es nicht ernst meinte. Als Jupiter es berührte, verbrannten seine seine Finger unter der Berührung.

„Rosmarin? Ernsthaft?“, rief er empört. Nach wenigen Sekunden heilte seine Hand wieder.

„Doch, mein voller Ernst. Meine Pfeile sind gefüllt mit Rosmarin.“, sie spielte mit einem anderen Pfeil. Jedoch berührte sie nur den Fly.

„Du bist ein Vampir und schleppst Rosmarin mit dir rum? Bist du wahnsinnig?“, fauchte er. Rosmarin tötet zwar keinen Vampir, schwächt ihn jedoch.

„Das war meine Kriegserklärung.“, meinte sie nur und steckte den Pfeil wieder weg. Stattessen zückte sie wieder ihren Spitzenfächer. Der Wind um sie herum brauste auf.

„Wie du meinst!“, gab dieser zurück und die Schlangen sammelte sich um ihn. Der Adler schoss wie ein Pfeil auf ihn zu, wurde jedoch von einer Schlange abgefangen. Der Vogel flog um die Schlange herum und verschwand. In dem Moment flog die Krähe los und griff direkt Jupiter an.

„Flash Forward!“, die Kristallkugeln waren auf die Schlangen geklenkt und mit einer solchen bewaffnet, dass sie die Schlangen durchbrachen. Eine Weile lang ging das so weiter, bis Jupiter keine Schlangen mehr zu bieten hatte. Ein riesiger Phönix aus Feuer sprang aus dem Boden. Das war also seine Magie als Vampir. Ein Phönixbändiger. Feuer gegen Wind, das wird ein spannender Kampf!

„Höllenfeuer!“

„Feuriger Südwind!“ Der Wind umschlag das Feuer bis es erlöschte.

„Flügelschlag des Phönix!“ Wie eine Schere schnitt das Feuer durch die Umgebung.

„Fliegende Klingen!“ Die Klingen durchtrennten das Feuer in einzelne Teile, sodass sie erloschen.

„Freier Wind, der durch den Himmel zieht. Gehorche mir und höre meinen Ruf. Ich, die Windherrscherin, befehle es dir: Orkan!“, mit einem Wirbel drehte Camelia sich. Mit ausgestrecktem Arm und dem Fächer erzeugte sie das Auge des Orkans. Das war eines ihre stärksten Angriffe. Dieser Wind sollte alles zerstrümmern, was ihm in den Weg kam.

Nach ein paar Minuten legte er sich wieder. Die Umgebung flackerte ein paar Mal als gäbe es einen technischen Fehler. Jupiter war verschwunden. War es vorbei? Jedenfalls hoffte sie das. Ihr ging die Magie aus. Obwohl Vampire fast unendliche Menge an Magie besaßen, war ihre beinahe aufgebraucht. Sie hatte Erza und gray nicht die Wahrheit gesagt. Es war nicht nur einen Teil ihrer Magie, sondern die Hälfte. Bei den Verletzungen wären sie früher oder später draufgegangen!

Plötzlich wurde etwas Spitzes durch ihren Oberkörper gerammt. Eine Klinge steckte in ihrem Bauch. Eine flammende Klinge. Das Schwert der Hölle. Sie musste dieses Schwert loswerden! Schnell griff sie in ihre Hosentasche, doch... nichts! Es war nicht wie gewohnt ein Umhang sondern nur eine einfache Caprihose! Sie hatte keinen ihrer Steine dabei! Die einizge Waffe, die sie momentan besaß, war ihr Schwert und ihre Pfeile! Sie hatte nichts, womit sie dieses Flammenschwert loswerden konnte!

Wenn sie das Schwert nicht entfernen konnte, musste sie es beim Meister der Waffe versuchen. Jupiter stand hinter ihr. Blitzschnell griff sie nach einem Pfeil und brach ihn in zwei. Das Rosmarinpuder platzte heraus. Mit einem Wurf schleuderte sie eine Hälfte nach hinten. Dabei streifte sie ebenfalls ihre eigene Schulter, was sie aufschreien ließ. Das Puder brannte auf ihrer Haut. Jupiter schien es ebenfalls erwischt zu haben. Sein Schrei war lauter als ihrer. Der Griff um die Klinge wurde gelockert, ein Zeichen dafür, dass er losgelassen hatte.

Sie griff mit der Hand nach dem Griff, doch sie hatte nicht damit gerechnet, dass sie nur die flammende Klinge erwischte. Ihre gesamte Handinnenfläche verbrannte. Als sie den Kopf so drehte, dass sie auf ihren Rücken spähen konnte, musste sie geschockt feststellen, dass das Schwert keinen Griff besaß! Es bestand nur aus Feuer! Keine Chance, es wieder herauszuziehen!

Der Schatten sammelte sich um die Klinge, wurde jedoch durch die Höllenflamme vernichtet.

„Verdammt!“, fluchte sie leise. Das Feuer war nicht stark genug um sie zu töten, aber durchaus stark genug um sie zu schwächen. Der Bereich um die Klinge herum zerbrach bereits.Wenn sie dieses Schwert nicht bald loswurde, würde sie sterben! Sie hatte nur noch eine Wahl. Wenn dieser Plan fehlschlägt, ist sie erledigt.

„Wir schließen Frieden! Zieh mir dieses Ding raus und wir schließen Frieden!“, schrie sie verzweifelt. Sie hörte wie Jupiter aufhorchte. Danach fing er an zu lachen. Ein dreckiges Lachen.

„Klar, schließen wir Frieden.“, grinste er und stellte sich so, dass sie ihn sehen konnte. Er streckte ihr die Hand entgegen.

„Frieden mit Händedruck.“, schlug er vor. Sein dähmliches Grinsen trieb sie noch zur Weißglut. Mit zusammengebissenen Zähnen griff sie danach. Dann geschah etwas Unerwartetes. Kaum hatten sich ihre Hände berührt, spürte sie einen stechenden Schmerz in der Brust. Dieser Schmerz ging vom Rücken aus.

Der Jupiter vor ihr löste sich auf. Ein weiterer erschien hinter ihr und rammte ihr einen Dolch in den Brustkorb.

Camelia hustete und erblickte die feine Spitze aus ihrer Brust herausragen. Auf der Spitze war Asche. Asche von einer Trauerweide. Sowas tötet Vampire!

„Ich mache den gleichen Fehler nicht zweimal.“, warnte Jupiter und zog das Schwert wieder heraus. Die Wunde heilte nicht mehr. Ihre Magie war am Ende. Diese Asche gab ihr den Rest.

„War mir eine Freude, dich wiederzusehen.“, sagte Jupiter leise. Ihre Sicht verschwamm. Die Umgebung wurde unscharf. Sie konnte Jupiter kaum noch sehen.

„Sayounara.“, grinste er, zog den Dolch aus ihrem Rücken und stach ihn ihr durchs Herz.

Die ganze Welt wurde schwarz.

Sie sank in den Abgrund. Nichts. Absolut kein Licht. Umgeben von Dunkelheit. Sie sah die Bilder aus ihrer Vergangenheit an ihr vorbeizischen. Ein Bild nach dem anderen. Wie eine endlose Schleife. Unzählige Hände griffen nach ihr und schienen sie innerlich zu verfleischen. Alles war leer. Sie sah niemand. Sie war ganz allein. Jetzt wurde ihr klar, was passiert war.

Das Schattenland.

Die Heimat für verlorene Seelen.

Der ewige Abgrund für in Sünden getränkte Seelen.

Verlorene Seelen, gefesselt an die Finsternis.

Eine Seele, getränkt in sündenhaftes Karma.

Sie war tot und ihre Seele im Schattenland gefangen. Umgeben vom Nichts. Sie schrie. Niemand war da, der sie hören würde. Sie würde für immer und ewig im Nichts umherwandern und nach Vergeltung suchen.

Ihr Leben war vorbei. Ihr sündenhaftes Leben war endgültig vorbei. Das war das Schicksal, das sie erwartet hatte. Sie war ganz allein. Sie hörte nichts. Sie sah nichts. Sie spürte nichts. Sie schwebte im Nichts. Bald würde sie aus dem Gedächtnis von all ihren Freunden verbannt werden. Nie wieder wird sich jemand an sie erinnern können. Bald wird es so sein, als hätte sie existiert. Niemand würde sich an sie erinnern können. Nicht mehr einmal ihre Freunde. Sie wird vergessen.

Das Schlimmste ist, dass sie etwas noch nicht geklärt hatte.

Die Wahrheit!

Die Wahrheit über ihre Gilde!

Die Wahrheit über ihre Freundschaft!

Die Wahrheit, die immer weiterleben wird!

Sie musste Iris die Wahrheit erzählen! Sie musste ihr vom Versprechen gegenüber Whithered Rose erzählen!

Sie hatte noch so vieles nicht erledigt!

 „Willst du deine Freunde wiedersehehn?“

„Nein.“

„Willst dum dass dieser Kampf vorbei ist?“

„Nein.“

„Was willst du?“

„Die Weltherrschaft.“

„Ist es wirklich das, was du willst?“

„Ja.“

„Wärst du einverstanden, wenn ich dir die Weltherrschaft überlasse und dir stattessen deine Freunde nehme?“

„Nein!“

„Was willst du wirklich?“

„Ich will leben! Ich will bei meinen Freunden leben!“

„Dann schließe einen Vertrag mit mir. Allerdings musste du einen hohen Preis bezahlen.Bist du bereit?“

„Welchen Preis?“

„Wenn du stirbst, wird deine Seele in die Hölle hinabfahren.“

„Werde ich mit dieser Kraft alle beschützen können?“

„Alle, die du willst. Du wirst unbesiegbar sein.“

„Ich schließe den Vertrag.“

Mit einem Aufkeuchen wachte sie wieder auf. Ein magischer Zirkel erschien unter ihr. In der Mitte war ein Stern. Der Zirkel wurde immer größer. Ihre Wunden verheilten. Der Dolch entfernte sich von selbst aus ihrem Herz. Als sie die Augen aufschlug, rauschte die gelbe Flamme in ihrem rechten Auge auf und zeichneten einen Stern. Das Wasser um sie herum fing an zu wirbeln. Der Zirkel leuchtete stärker. Langsam streckte sie eine Hand nach oben aus.

„Unmöglich!“, entfuhr es Jupiter. Es war so, als ob die ganze Umgebung ihr gehorchen würde.

„Das Teufelsauge!“, staunte er. Er hätte nicht gedacht, dass es wirklich exisiterte!

„Ich rufe dich, Cerberos. Verschlinge seine Seele!“, schrie sie. Hinter Jupiter tauchte ein dreiköpfiger Hund auf. Jupiter wehrte sich, konnte jedoch nichts ausrichten. Die Umgebung gehorchte ihm nicht mehr. Der Hund biss ihn und saugte seine Seele in sich auf.

„Ich rufe dich, Chimaira! Verbrenne seinen Geist!“ Ein Mischwesen mit Löwenkopf und Ziegenkopf erschien und und spuckte Feuer. Die Umgebung wurde zu einem einzigen Chaos. Jupiter schrie, während er in den Flammen verbrannte.

„Ich rufe dich, Hydra! Vernichte seine Seele!“ Eine Schlange mit unzähligen Köpfen erschien und umkreiste den Toten, während sie ihn langsam verzehrte. Das war der Leidensweg, den Camelia für ihn vorgesehen hatte.

Endlich war es vorbei. Jupiters gesamte Gilde war vernichtet. Nie wieder würde sie vor ihnen fliehen müssen. Sie hatte getan, was sie tun musste. Nie wieder würde jemand die Menschen bedrohen, die ihr wichtig waren. Es war endgütlig vorbei.

Erleichtert, aber völlig fertig, schritt sie aus dem Portal. Draußen war es Nacht, aber ihre Freunde warteten auf sie.

„Camelia!“, riefen sie alle freudig und umarmten sie. Erschöpft fiel sie ihnen in die Arme.

„Ich habe es geschafft! Ich habe es tatsächlich geschafft!“, murmelte sie unfassbar.

„Was ist mit deinem Auge passiert?“, wollte Gray sofort wissen als er den Stern erblickte. Sie musste lächeln.

„Ich habe die letzte Stufe gemeistert. Ich habe den Vertrag mit dem Teufel besiegelt!“, verkündete sie. In diesem Moment fing etwas in ihrem Auge an zu pulsieren. Reflexartig schnellte ihre Hand dorthin. Schnell deaktivierte sie es und zwang sich zu einem Lächeln.

„Nichts passiert!“, lächelte sie. Da ging die Sonne auf. Die Sonnenstrahlten verdrängten die Nacht. Sie verdrängten die Dunkelheit. Camelia lächelte glücklich. Ja, am Ende der Dunkelheit scheint wieder die Sonne. 
 

Hey! Wenn ihr das lest, bin ich schon längst über alle Berge, beziehungsweise im Urlaub. Das war ein verzweifelter, jedoch fehlgeschlagener, Versuch, diese FF noch vor dem Urlaub zu beenden. Das nächste Kapitel wird dann erst gegen den 15. September erscheinen. Bis dahin schöne Ferien und einen schönen Schulanfang, falls die Schule bei euch schon begonnen hat. ;)

Bis dann, Springflower



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Celeste
2014-09-15T15:00:08+00:00 15.09.2014 17:00
Toll!
Von:  fahnm
2014-08-30T20:54:58+00:00 30.08.2014 22:54
Spitzen Kapi


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