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Living In A Beautiful Nightmare

Can you trap the pieces of my broken heart?
von

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You haven't felt pain, until you can't feel it anymore.

Hallihallo meine lieben Leser ^-^

Das Kapi kommt heute schon, hab im Moment echt viel zu tun und Japanischkurs hatte ich heute auch noch und bevor ich es wieder vergesse, lade ich es lieber heute schon hoch :D
 

Ach ja, an dieser Stelle ein riesiges DANKESCHÖN an alle, die die Story favorisiert und/oder ein Kommi geschrieben haben *~* Ihr seid echt toll, Leute <3
 

Ach ja noch etwas^^' hier ist der Link zu einem Lied, das mich beim Schreiben des Kapis begleitet und inspiriert hat ^^ wer will, kann es sich ja mal anhören, ich finde es passt ganz gut zur Story :3

https://www.youtube.com/watch?v=irL-ufG0DOc
 

Tjaa, also bevor ich euch hier noch mehr zulabere, wünsche ich euch lieber viel Spaß mit dem neuen Kapitel ^.^

LG, Anna x3
 

*~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~*
 

You haven't felt pain until you can't feel it anymore.
 

*~~*Kouyous POV*~~*
 

2. Brief; viereinhalb Monate nach Yuus Tod:
 

»Lieber Yuu,
 

Es tut mir Leid, dass ich dir erst jetzt wieder schreibe. In der Klinik haben sie mir den ersten Brief sofort weggenommen, nachdem sie ihn gelesen haben. Danach musste ich ein Gespräch mit dem Psychologen über mich ergehen lassen, da in dem Brief ja angeblich stand, dass ich vorhätte mich umzubringen. Ich verstehe nicht warum, wieso können die nicht einfach akzeptieren, dass du mir fehlst und ich zu dir will? Weshalb darf ich das denn nicht?
 

Ich denke ich muss versuchen, so normal wie möglich zu wirken, ihnen allen genau das sagen was sie hören wollen, das tun was sie sehen wollen… Vielleicht lassen sie mich dann endlich hier raus. Ich wünsche mir nichts mehr als das, denn solange ich hier drin bin, habe ich keine Möglichkeit zu dir zu kommen. Dabei will ich doch nichts anderes. Ist das echt zu viel verlangt?
 

Ich glaube ich verstehe dich jetzt, ich denke ich weiß nun warum du nicht mehr konntest. Seit vier Monaten schon spüre ich diesen Schmerz, er ist zu einem dumpfen, stetigen Pochen geworden, das ich mittlerweile akzeptiert habe aber an welches ich mich niemals gewöhnen werde. Kannst du es nicht verschwinden lassen? Kannst du mich nicht zu dir holen und diesen Schmerz endlich verschwinden lassen? Ich wünsche mir nichts mehr, als dass wieder alles so wird wie früher. Dass du wieder da bist und wir glücklich sind. Ich weiß noch immer nicht wie ich die letzten vier Monate ohne dich schaffen konnte und wie ich die Tage und Wochen ohne dich klarkommen soll.

Ja, natürlich. Da sind Akira, Yutaka und Takanori, die mich sicher alle lieb haben und sich um mich sorgen. Aber sie werden mir niemals das geben können was ich mir mehr alles andere wünsche. Sie werden es trotzdem versuchen. Sie werden versuchen dich zu ersetzen und mich vergessen zu lassen. Aber ich will dich doch gar nicht vergessen und jemand anderen an deiner Stelle zu wissen, könnte ich nicht ertragen.
 

Ich weiß, dass sie es bestimmt nur alle gut meinen, wenn sie versuchen mich abzulenken und mir eine Art Alltag zu geben, aber Tatsache ist, dass es mir nichts bedeutet. Ich fühle einfach nichts wenn ich sehe wie sehr sie sich um mich bemühen. Das macht mir unheimliche Angst, denn ich weiß, dass es anders sein sollte. Dass ich mich freuen, oder zumindest froh sein sollte, dass ich so tolle Freunde habe, die alles für mich tun. Es erschreckt mich, dass sie mir gleichgültig sind. Ist das noch normal? Das Erschreckende daran ist ja, dass mein Verstand genau weiß, dass es eben NICHT normal ist, dass ich anders fühlen sollte… aber mein Herz kann das einfach nicht. Es kann nur Sehnsucht nach dir, Schmerzen und Angst empfinden. Warum lässt sich das nicht ändern?
 

Yuu, ich habe Angst. Angst davor dich zu vergessen, davor eines Tages nicht mehr zu wissen, wie deine Stimme sich angehört hat, Angst davor irgendwann einen Tag verstreichen zu lassen, an dem ich nicht an dich gedacht habe. Ich habe schreckliche Angst. Angst davor allein zu sein, obwohl ich mir eigentlich momentan nichts anderes wünsche. Angst vor allem…
 

Die einzigen Gefühle die ich seit gut vier Monaten habe, sind Angst und Schmerzen. Schmerzen, weil ich dich vermisse. Schmerzen, weil ich doch endlich zu dir will, aber nicht kann. Ist das zu glauben? Meine Freunde passen ständig auf mich auf, sie behandeln mich manchmal wie ein kleines Kind. Ich will dich doch nur wiedersehen, nur einmal noch dein wunderschönes Gesicht sehen, einmal noch deine Stimme hören. Warum verstehen Takanori, Akira und Yutaka das nicht? Haben sie sich denn noch nie so stark nach jemandem gesehnt, dass sie alles dafür tun würden um denjenigen wiederzusehen??

Ich will einfach, dass es aufhört! Ich will nicht mehr ständig Angst haben müssen, dich nie wiederzusehen. Ich will nicht mehr dauernd dieses taube, gleichgültige Gefühl haben! Kannst du mir nicht helfen, dass es weggeht?
 

Bitte, Yuu! Ich flehe dich an, wenn du da oben bist und mich hören kannst, dann bitte, bitte, bitte mach dass diese schrecklichen Gefühle endlich weggehen! Ich will dich doch nur wieder bei mir haben…
 

Ich habe niemandem von diesem gleichgültigen Taubheitsgefühl erzählt, denn dann würden sie sich noch mehr Sorgen machen. Ich lasse Akira, Yutaka und Takanori lieber in dem Glauben, dass ich einfach noch ein wenig Zeit brauche um über deinen Tod hinwegzukommen. Aber du kennst die Wahrheit. Ich brauche keine Zeit, ich brauche dich! Damit du die Angst verschwinden lässt, damit du die Schmerzen linderst und das Taubheitsgefühl vertreibst. Weißt du, es ist ein komisches Gefühl. Ich kann es nicht wirklich beschreiben, es ist einfach da. Wie eine dicke Mauer die mir sämtlichen Zugang zu irgendwelchen Gefühlen verwehrt. Es ist mir einfach alles egal, ich fühle mich so antriebs- und kraftlos wie noch nie. Das macht mir echt Angst, ich will nicht so sein! Ich will, dass alles wieder so ist wie früher! Warum kannst du nicht einfach zu mir zurückkommen??
 

Bitte, Yuu… Wenn du mir von da oben zusiehst, verzeih mir meine Schwäche. Ich wäre gerne stark, würde dir gerne zeigen, dass ich es aushalten kann ohne dich… aber es geht nicht. Gefühle kann man nicht erzwingen und genauso wenig kann man sie einfach ausknipsen… obwohl ich mir im Moment nicht anderes wünsche.
 

Yuu, ich liebe dich, bitte hilf mir!
 

In Liebe, Kouyou </3«
 

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Ich sitze gerade mit Akira, Yutaka und Takanori auf der Couch im Wohnzimmer und sehe mir mit ihnen zusammen einen Film an. Welchen? Ich habe keine Ahnung, es interessiert mich auch nicht. Was interessiert mich eigentlich noch? Erschreckenderweise fast gar nichts. Wenn meine Freunde mich nicht praktisch gezwungen hätten mit ihnen hier zu sitzen wäre ich nicht mal aus meinem Zimmer gekommen. Seit Akira gestern bei mir war, bin ich den ganzen Tag und die ganze Nacht nur in meinem Bett gelegen und habe an die Wand gestarrt. Ich konnte mich einfach nicht dazu aufraffen etwas zu tun. Was sollte ich auch großartig machen?
 

Akiras Worte als er gestern mit mir sprach, hatten mich wieder einmal zusammenbrechen lassen. Warum war er so scheiß verständnisvoll? Wie konnte er so sanft und geduldig mit mir sein wo ich ihm und den anderen doch nur Probleme und Ärger bereite?
 

„Ich will Yuus Zimmer sehen“ Meine Freunde sehen mich erschrocken an. Ich bin selbst überrascht von mir, woher dieser Wunsch so plötzlich kommt weiß ich auch nicht so genau, aber ich will jetzt unbedingt in Yuus Zimmer. Eine Hand legt sich auf meinen Arm und ich zucke kurz zusammen. Als ich aufsehe, erkenne ich Yutakas Gesicht und seine sanften braunen Augen, die mich besorgt mustern. Immer sind alle so verdammt besorgt! Langsam geht mir das echt auf die Nerven, kann denn niemand mehr normal schauen? Ich muss die anderen gar nicht erst ansehen um zu wissen, dass sie genau den gleichen Gesichtsausdruck wie Yutaka haben. „Kouyou… Ich weiß nicht ob das so eine gute Idee ist…“ Hilflos sieht er zu den anderen, aber die schauen uns nur genauso bestürzt und ratlos an. „Und warum nicht?“ „Weil… Weißt du, Kou… Ich denke nicht, dass es… gut für dich ist wenn du gerade jetzt mit den ganzen… Erinnerungen… an Yuu konfrontiert wirst…“ Das ist alles? Darum darf ich nicht in Yuus Zimmer? Soll das ein Witz sein?! Ich denke ununterbrochen an ihn, erinnere mich ständig daran wie er aussah, wie seine Haare dufteten, wie rau seine Hände immer waren und wie seine Stimme klang. Aber das sage ich nicht, ich sage gar nichts. Starre nur stur in Yutakas Gesicht und versuche ihm zu verstehen zu geben, dass mir das echt wichtig ist. „Bitte Yutaka… Ihr behandelt mich wie ein kleines Kind… Ich darf nicht allein irgendwo hin gehen, ich darf mich nicht in meinem Zimmer einsperren… Ihr gebt mir vor wann und was ich esse… Und jetzt darf ich nicht einmal Yuus Zimmer sehen?“, flüstere ich kaum hörbar und es stimmt. Sie bemuttern mich wirklich total, aber kann ich es ihnen überhaupt übelnehmen? DARF ich es ihnen übel nehmen?
 

„Kouyou…“ Takanori… Wahrscheinlich weiß Yutaka grade nicht mehr was er sagen soll. „Wir machen uns ja nur Sorgen um dich, versteh doch dass wir lediglich wollen, dass es dir bald wieder besser geht… Es tut mir Leid, dass wir nicht gemerkt haben, dass es dich so stört, wenn wir uns um dich… kümmern…“ Jaja, red nur weiter… Du hast ja keine Ahnung, keiner von euch hat die! Ihr versteht nicht, wie das für mich alles ist. Wie es sich anfühlt jeden verdammten Tag ein Leben leben zu müssen, das ich eigentlich gar nicht mehr will und trotzdem keine Möglichkeit zu haben daraus zu entkommen. Aber ich sage wieder nichts von alldem. Sie sollen sich nicht so viele Sorgen machen, denn wenn sie denken dass es mir gut geht, hören sie vielleicht irgendwann auf mich so zu bevormunden.
 

Betreten sehe ich auf den abgenutzten Stoff der Couch, auf der wir sitzen und nicke langsam, als Zeichen dass ich verstanden habe, was Takanori gesagt hat. Anscheinend gibt er sich damit zufrieden, denn es kommt eine Weile nichts mehr von meinen Freunden. Du hättest dich niemals mit so einer Reaktion zufrieden gegeben, hättest immer wieder nachgebohrt bis ich dir erzählt hätte, was wirklich los ist. Ein schwaches Lächeln schleicht sich auf mein sonst so starres Gesicht, als ich an dich denke. Ja, du hättest wirklich nicht eher lockergelassen, bevor du nicht wusstest was ich wirklich dachte.

„Bitte lasst mich in Yuus Zimmer… es ist mir wirklich wichtig…“, bitte ich wieder leise und bekomme ein dreifaches Seufzen zur Antwort. „Na gut, Kouyou… Du kannst hineingehen… aber ich halte es nach wie vor für keine gute Idee…“, resigniert schließlich Akira und ich bin erleichtert meinen Willen bekommen zu haben aber gleichzeitig macht sich ein unbestimmtes Gefühl der Nervosität und auch Angst in mir breit. Was wird mich wohl erwarten? Ob es dort immer noch genauso aussieht wie an dem Abend vor vier Monaten als ich Yuu meine… Liebe gestehen wollte? Natürlich ohne das ganze Blut und ohne… dich…
 

„Habt-… habt ihr etwas… verändert?“, frage ich leise in die Runde, aber alle schütteln sofort vehement den Kopf. „Nein, es ist alles noch genauso wie Yuu es… hinterlassen hat…“, antwortet Akira mit dünner Stimme. Macht es ihn traurig darüber zu reden? „Wir konnten einfach nicht-… wir konnten nichts wegnehmen oder aufräumen oder so…“, sagt Takanori leise und ich bin froh darüber. Ich glaube ich hätte es nicht ertragen wenn ich dort jetzt hineingehe und plötzlich alles anders aussieht… Nicht mehr nach dir…
 

Langsam drücke ich die Türklinke deiner Zimmertür hinunter. Mit aller Macht versuche ich, die Bilder die sich in meinen Kopf einnisten wollen zu verdrängen. Diese Situation erinnert mich einfach so sehr an jenen Abend vor vier Monaten. Der Abend an dem du… gestorben bist… meinetwegen… Augenblicklich zieht sich bei diesem Gedanken alles in mir zusammen und mein Herz krampft sich zusammen. Eine eiserne Hand scheint sich fest um meine Kehle zu legen und mir die Luft abzuschnüren. „Hey, alles okay mit dir, Kou?“ Erschrocken fahre ich herum und blicke direkt in Akiras Augen, die mich fragend ansehen. Schnell versuche ich den Kloß in meinem Hals runterzuschlucken und mir nichts anmerken zu lassen. Aber offenbar zu spät, Akira scheint schon bemerkt zu haben, dass etwas nicht stimmt. „Soll-… soll ich mit rein gehen?“ Bloß nicht! Schnell schüttele ich den Kopf und sage zur Verstärkung noch leise: „Bitte nicht, Akira… Ich wäre gern… allein…“ Akria nickt verständnisvoll und ich will mich gerade wieder umdrehen als ich plötzlich eine raue Hand an meiner spüre. Sofort zucke ich zurück. Erschrocken sehe ich Akira an, aber der hat schon peinlich berührt den Kopf gesenkt und ich glaube sogar einen leichten Rotschimmer auf seinen Wangen erkennen zu können. Was sollte das denn eben? Er weiß doch, dass ich nicht gerne berührt werde. Zumindest nicht immer. Manchmal ertrage ich es einfach nicht zu wissen, dass jemand gerade seine Hand auf meinen Arm legt und dieser Jemand nicht du bist. Niemand außer dir sollte mich anfassen dürfen. Eigentlich… Und doch könnte das keiner verstehen, deshalb habe ich auch noch niemandem den Grund für mein Unbehagen Berührungen gegenüber erzählt. Doch manchmal ist es okay… Manchmal ertrage ich es, ja brauche es sogar, dass mich jemand in den Arm nimmt. Es vertreibt dann zwar die Leere und die Einsamkeit in meinem Inneren nicht, aber für ein paar Augenblicke kann ich mir wenigstens einreden, dass die anderen recht haben und wirklich alles wieder okay wird.
 

Noch einmal hole ich tief Luft und drücke dann die Klinke ganz herunter, bevor ich langsam ein paar Schritte ins Zimmer mache. Zögernd sehe ich mich um und versuche nicht schon wieder zu weinen. Hier riecht alles so vertraut, so nach dir… Wenn ich die Augen schließe, kann ich mir vorstellen, dass du hier bist und gleich fröhlich auf mich zugelaufen kommst und mich umarmst, so wie du es früher immer gemacht hast. Dabei konnte ich immer den tollen Kokosduft deiner Haare riechen und ich genoss jedes Mal jede einzelne Sekunde, die ich in deinen Armen lag. Langsam öffne ich die Augen wieder und lasse meinen Blick durch den Raum schweifen. Da ist dein Bett an der linken Wand, mit der schwarzen, leicht glänzenden Satinbettwäsche. Du hast aus Prinzip immer nur diese Bettwäsche verwendet, da du der Meinung warst es sei besser für deine Haut und deine Haare. Ich muss leicht schmunzeln bei dem Gedanken daran, dass dich keiner von uns jemals vom Gegenteil überzeugen konnte.
 

Mein Blick wandert weiter zu der Gitarre die neben deinem Bett steht. Du liebtest das Gitarrespielen über alles, jede freie Minute hast du damit verbracht Melodien zu komponieren oder einfach nur dazusitzen und zu spielen. Ganz gedankenversunken warst du dabei. Es schien als wärst du in einer Welt gefangen gewesen, wenn deine Finger über die harten Saiten glitten. Ich habe dir oft zugesehen, du warst unglaublich gut. Ich liebte es, einfach nur neben dir zu sitzen und den Klängen zu lauschen, die du dem Instrument entlockt hast.
 

Erstaunt merke ich wie meine Sicht immer mehr verschwimmt und kurz darauf rollen auch schon die ersten Tränen über meine Wangen. Ich will nicht schon wieder weinen, nicht hier. Aber die Erinnerungen sind so präsent, so klar und schmerzvoll, dass ich einfach nicht verhindern kann, dass sich die salzigen Tropfen ihre Wege über mein Gesicht bahnen. Langsam gehe ich auf dein Bett zu. Ich zucke kurz zusammen, als ich den großen, dunklen Fleck auf dem hellen Teppichboden entdecke, der wohl von deinem… Blut stammt. Die anderen haben sich anscheinend bemüht ihn wegzuputzen aber ganz konnten sie den grausamen Beweis für deinen… Selbstmord… nicht verschwinden lassen. Bewundernswert, dass sie es überhaupt versucht haben, ich hätte wahrscheinlich keine Minute durchgehalten ohne ihn Tränen auszubrechen. Vielleicht sind sie das ja auch!, schreit eine Stimme in meinem Hinterkopf, aber ich ignoriere sie und setze meinen Weg zu deinem Bett fort.
 

Einen Augenblick stehe ich unschlüssig davor, bevor ich mich zögernd darauf sinken lasse. Ich lege eine Hand auf die kühle Bettwäsche, sie fühlt sich so wunderbar weich an. Kein Wunder, dass du darin so gerne geschlafen hast. Langsam lasse ich mich zur Seite fallen und vergrabe mein Gesicht in deinem Kopfkissen. Scheiße, es riecht genau wie du! Wieder schießen mir die Tränen in die Augen und ich mache keinen Versuch sie wegzuwischen. Sie versickern im weichen Stoff des Kissens, während mein Körper zuckt und ich krampfhaft nach Luft schnappe. Die Erinnerung scheinen mich zu überwältigen und drohen mich zu ersticken. Bunte Bilder wirbeln vor meinem geistigen Auge herum und verursachen Kopfschmerzen. Bitte lass es aufhören! Mach, dass der Schmerz endlich weggeht!
 

Ich schluchze und zittere unkontrolliert, während ich mir nichts mehr wünsche als, dass du herkommst, mich in den Arm nimmst und mir sagst dass alles wieder gut wird. Doch natürlich passiert nichts dergleichen. Niemand kommt vorbei und tröstet mich, weil ich alle die mir eigentlich nahe stehen immer nur wegstoße und sie nicht an mich heranlasse. Aber ich kann einfach nicht anders, ich weiß selbst nicht genau warum, es ist wie eine seltsame innere Blockade.
 

Irgendwann beruhige ich mich wieder und setze mich langsam auf. Meine Augen brennen und sind bestimmt ganz rot. Aber was kümmert es mich ob ich scheiße aussehe? Für wen sollte ich auch hübsch sein?
 

Ich weiß nicht genau wie lange ich einfach nur auf deinem Bett sitze, dein Kissen umklammere und deinen Geruch dabei einatme, während mir die verschiedensten Gedanken durch den Kopf gehen. Aus einem Impuls heraus nehme ich irgendwann deine Gitarre und wiege sie unschlüssig in meinen Händen. Wenn ich dich doch wieder spielen hören könnte! Wieder einmal wird mir schmerzlich bewusst, wie sehr du in meinem Leben fehlst, wie sehr ich dich vermisse.
 

Gedankenverloren lasse ich meine Finger über die Saiten gleiten und stelle mir vor, dass die Melodie die erklingt, deine ist und du sie spielst. Ich hatte vor ein paar Jahren mal Gitarreunterricht, habe aber dann wieder aufgehört zu spielen. Warum eigentlich? Vielleicht sollte ich wieder damit anfangen, für dich… Dann könnte ich deine Melodien spielen, mich dir näher fühlen…
 

Plötzlich schnalzt etwas durch die Luft, ein schiefer Ton unterbricht mein Spiel und ich spüre einen scharfen Schmerz an meiner Hand. Verblüfft blicke ich nach unten und sehe, dass eine Gitarrensaite gerissen ist. Ein tiefer Schnitt zieht sich über zwei meiner Finger und das Blut rinnt warm über meine Hand. Doch seltsamerweise nehme ich den Schmerz gar nicht richtig wahr, sehe nur wie hypnotisiert auf das rote Blut das immer noch aus der Wunde quillt. Deines sah an jenem Abend genauso aus… Langsam beginnt die Wunde zu brennen und zu pochen, aber ich unternehme nichts dagegen. Der Schmerz macht mir komischerweise nichts aus. Nein, mehr noch, er beruhigt mich irgendwie, lenkt mich vom Stechen meines Herzes ab und gleichzeitig erleichtert er mich, signalisiert mir auf eine sehr verquere Weise, dass ich doch noch etwas empfinden kann. Wenn ich dieses Brennen und Pochen fühle, dann... dann heißt das ja, dass ich noch Gefühle habe, oder? Fast durchströmt mich bei dieser Erkenntnis Erleichterung. Erleichterung darüber, dass ich etwas empfinden kann auch wenn es nur das simple Brennen einer Wunde ist. Mir ist offenbar doch nicht ALLES egal. Ich bin noch am Leben… Dieser Schmerz ist anders, besser... angenehm?
 

*~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~*
 

Soo~ das war's auch schon wieder von meiner Seite xD Ich möchte noch anmerken, dass ich echt stolz auf mich bin, das ist das längste Kapi bis jetzt :DD

*sich selbst auf die Schulter klopf*
 

Natürlich würde ich mich wie immer über Kommis freuen, sie sind so unglaublich motivierend *~*
 

Ich wünsche euch noch eine schöne Woche, bis zum nächsten Mal ^3^

Dewa mata, Anna x3



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Tate-Langdon
2014-01-29T12:27:40+00:00 29.01.2014 13:27
Ou mann :( Ich liebe diese ff einfach auch wenn sie wirklich traurig ist. Bitte schnell weiter machen ♥
Antwort von:  _AnNa_EaTs_PikAchU_
05.02.2014 15:28
Sorry, dass die Antwort erst heute kommt .__. hatte viel zu tun :pp
Danke, es freut mich wenn es dir so gut gefällt *o* Heute kommt auch schon das nächste Kapitel :)
Von: abgemeldet
2014-01-28T17:17:40+00:00 28.01.2014 18:17
So Schön *-* ich weine hier mit ich kann richtig mitfühlen und freue mich auf das nächste Kapitel
Antwort von:  _AnNa_EaTs_PikAchU_
28.01.2014 20:12
Danke~ ^3^ *knuff* oh mann, es war echt nicht meine Absicht jeden der die FF liest zum Weinen zu bringen :C Tut mir leid .__.


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