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I don't care

von

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Tut mir Leid

Kapitel 8

Das Dumme ist nur, ich hab nichts anderes mit ins Badezimmer genommen.

Jetzt bin ich Nass bis auf die Knochen, dafür aber sehr entspannt und glücklich.

So glücklich, wie man mit zitternden Fingern sein kann.

Ich hab schon im Badezimmer gehört, wie Nami angefangen hat Befehle zu verteilen.

Einen hat sie noch nicht ausgesprochen, das ist mein Part, auch wenn sie es noch nicht weiß.

Ich ziehe mir meine Schuhe noch nicht an, die würden sich nur mit dem Badewasser füllen, was an mir herunter läuft.

Ich hinterlasse eine Wasserspur auf dem Weg an Deck. Unser Zimmer ist schon leer, an Deck wird es immer voller und mir wird sofort warm, als ich wieder an der Sonne bin.

Kuma und Zorro machen den Anker bereit. Balda und Lysop dirigieren Nami und Sam um die Felsen und Ruffy sitzt grinsend auf dem Löwenkopf und sieht sich an, wie unsere Gruppen miteinander verschmelzen.

Ich blicke auf und sehe es. Alleine bekomme ich das nicht hin, aber ich kann helfen.

Das Großsegel mit dem Piratensymbol. Ich laufe zum Großmast und klettere sofort hinauf bis zum Quermast, der das Segel gespannt hält. Ich habe keine Höhenangst, daher ist es ein leichtes für mich, meinen Fuß auf ihn zu setzen und bis ans Ende des Stammes zu laufen. Hier sind die Taue befestigt. Ich greife ein Ende und ziehe es hinter mir hinterher, als ich zur anderen Seite des Mastes gehen will, als mich jemand entdeckt.

„Verdammt, Marin-Schatz, das ist extrem gefährlich! Komm da runter! Setz dich doch an Deck, ich mach dir nen Pink-Palace und du wartest, bis wir fertig sind!“

Er kommt sofort den Großmast hoch, als er mich sieht, aber ich ignoriere ihn gekonnt und gehe weiter.

„Ich hab das schon tausend Mal gemacht. Kümmer dich um die Milf oder so!“

„Um wen?“

„Die Milf! Robin oder wie die heißt. Ich muss mich konzentrieren!“

„Komm bitte da runter. Das ist nicht komisch.“

Ich antworte gar nicht, greife das andere Tau und ziehe etwas daran, ehe ich mich wieder auf den Weg in die Mitte des Quermastes mache, wo Sanji leider auf mich wartet.

Er hält sich mit einer Hand noch an der Leiter fest, hält mir die andere hin und erwartet allen Ernstes, dass ich sie ergreife.

„Wie schwer bist du?“, frage ich einfach, als ich vor ihm stehen bleibe.

„Was?“

„Wie schwer bist du?“

Als er merkt, dass ich seine Hand nicht greife, greift er meine und zieht mich vorsichtig zu sich, damit ich nicht stolpere.

„Wieso willst du das wissen?“

Ich schaue ihn abschätzend an, mustere ihn einmal offensichtlich von oben bis unten.

Der ist auch durchtrainiert. Sind wohl alle hier auf dem Schiff. Naja, anders wären sie auch nicht so weit in die Neue Welt gekommen, oder?

„Ach, so genau muss ich das gar nicht wissen. Wenns nicht klappt, versuch einfach auf mir zu landen, okay?“, grinse ich halb zu ihm auf und gleite mit den Händen an seinen Seiten vorbei auf seinen Rücken, die Taue immer noch in der Hand.

„He-hey-, was-? Schätzchen, was hast du vor?“ Er will erst instinktiv zurückweichen, kann meinem zuckersüßen Lächeln aber nicht wiederstehen und lehnt sich mir sogar halb entgegen. Als ich seine Hand in meinem Rücken spüre, drücke ich ihn an mich.

„Du musst dabei schreien, das macht es noch besser.“, flüstere ich leise und kann zusehen, wie er rot wird.

„Ich schrei alles für dich.“, antwortet er leise, doch ich denke gar nicht daran das jetzt einen romantischen Moment werden zu lassen, blicke an ihm vorbei und lege einen Fuß an den Hauptmast, stoße mich beinahe zeitgleich von ihm ab und lasse mich mit ihm zusammen nach hinten fallen. In dem Moment, in dem er realisiert, dass wir fallen werden, schaue ich wieder zu ihm auf.

Seine Augen weiten sich und er presst sich reflexartig an mich.

Ich kann nicht aufhören zu grinsen, kneife die Augen zusammen und schreie aus vollem Hals, als ich spüre, wie wir den Halt verlieren.

Der Fall fühlt sich lang an, ehe sich die Taue straffen und ich hoffe wirklich, dass ich mich mit der Länge nicht verschätzt habe.

Dann sind sie straff, die Schlaufen um meine Handgelenke ziehen sich fest und ich presse Sanji an mich, der sich zeitgleich an mir festhält. Er schreit nicht, dafür ist er viel zu geschockt über meine Aktion.

Wir schwingen einmal quer übers Deck, ehe sich das Großsegel heraufziehen lässt und wir so langsam heruntergleiten. Erst am Scheitelpunkt des Schwungs, schnappt Sanji nach Luft und fängt an zu grinsen.

Adrenalin schießt durch meine Adern und bringt mich zum Kichern und zum Schreien.

Wir beide lachen, als wir stolpernd an Deck ankommen, wo er mit die Taue aus den Händen nimmt. Ich kann Ruffy jubeln hören und weiß an dem Geräusch seiner Schritte, dass er auf uns zukommt. Aber ich drehe mich noch nicht zu ihm um. Sanji ignoriert ihn noch besser als ich und greift lächelnd meine Hände.

„Machst du das öfter, mein Stern?“

Wie nennt der mich?

„Ja, eigentlich-„

„Menno, Zombie! Ich wollte doch das nächste Mal dabei sein! Du bist so ne Bitsh.“

Nicht Ruffy unterbricht mich, es ist Jenna, die mich sofort gegen die Schulter knufft, als sie uns erreicht.

Ich grinse sie nur verlegen an und ziehe meine Hände aus denen von Sanji.

„Tut mir Leid, ich habs vergessen.“

Hab ich nicht. Wie könnte ich sie vergessen? Ich hab mich nur nicht getraut sie zu fragen, ob sie Lust hat. Nach unserem Streit haben wir nicht wirklich miteinander gesprochen und nach so etwas bin ich nie die erste, die etwas sagt. Ich hoffe immer nur, dass sie mir verzeiht, egal wer im Recht war. Und auch wenn ich dieses Mal Recht hatte, ich hab gehofft, dass sie nicht mehr sauer auf mich ist und ich war sogar kurz davor mich zu entschuldigen.

„Das ist aber schon gefährlich, dass wisst ihr zwei süßen, oder?“, mischt sich Sanji kurz ein, der uns beobachtet. Ich komme gar nicht zum Antworten, da Ruffy endlich bei uns angekommen ist.

„Marin! Das war der Hammer! Wo hast du das gelernt? Machst du das immer so?“

Okay, langsam wird’s peinlich. Ich grinse irgendwann nur noch verlegen weil ich weiß, dass Jenna für mich antwortet.

„Das macht sie jedes Mal. Und dieses Mal wollte ich eigentlich mitmachen.“, sie wirft mir einen vorwurfsvollen Blick zu, grinst aber kurz darauf wieder auf und greift meinen Arm, den sie sich unterharkt. „Aber das nächste Mal ganz sicher. Sonst bin ich echt sauer auf dich.“

„Du kannst gar nicht sauer auf mich sein.“, lächle ich schief und ziehe sie am Arm etwas enger an mich.

„Ich will auch! Das ist echt genial!“, grinst Ruffy sofort breit und schaut über unsere Köpfe zum Großmast, „Wieso bin ich nicht auf die Idee gekommen?“

„Stell dich hinten an, Süßer.“, Jenna wedelt mit ihren langen Fingernägeln vor Ruffys Nase, der sie erst jetzt wirklich ansieht, „Ich warte schon viel länger darauf.“

„Wieso muss Marin eigentlich dabei sein?“, fragt er grinsend und das ist der Moment, an dem ich wieder das Wort an mich nehme.

„Weil, wenn die Seile zu lang sind oder wir zu schnell runter kommen, wenn wir abrutschen oder sonst irgendwas ist, dann könnt ihr-„

„Das ist schon total lange nicht mehr passiert.“, grinst mich Jenna an und knufft mich von der Seite.

„Das kann aber passieren. Darum darfst du das auch nicht einfach alleine machen.“, kontere ich sofort und blicke zu ihr auf.

„Was können wir dann?“, will Sanji jetzt wissen und versänkt die Hände in seinen Taschen.

„Ich dreh mich dann auf den Rücken und ihr könnt auf mir landen. Ich wach nach ein paar Minuten wieder auf.“

„So wie in dem Einkaufshalle?“, fragt Ruffy dann und zieht wieder die Aufmerksamkeit auf sich. Ich nicke sofort und schaue zu ihm rüber.

„Da fällt mir ein, habt ihr beiden den anderen schon erklärt, was mit Zombie abgeht? Was sie kann?“, grinst Jenna dann breit und nimmt meine Hand in beide Hände.

Ruffy sieht sie verwirrt an und zieht die Augenbraue nach oben. Sanji zündet sich gerade eine Zigarette an. Seinen Blick kann ich nicht erkennen.

„Was? Ne, nicht wirklich. Sollten wir? Sanji, hast du was gesagt?“

„Nur zu Chopper. Ob er was gesagt hat weiß ich nicht.“

„Würde euer Plüschtier irgendwas sagen? Redet der viel?“

„Chopper? Ich glaube nicht, dass-„

„Klasse!“, Jenna grinst mich sofort vielsagend an und ich rolle nur mit den Augen über ihren Einfall.

Das will sie so oft machen, wie es nur geht. Nur um die Gesichter zu sehen.

„Okay. Aber schnell, okay? Und du musst treffen.“

„Mach ich doch immer!“, grinst so glücklich, trippelt vor Freude mit den Füßen und drückt mir einen Kuss auf den Handrücken, ehe sie auch schon losrennt.

Ich muss blinzeln und spüre sofort, dass ich rot werde, sehe ihr nach und halte die Luft in der Lunge um nicht seufzen zu müssen.

Oh, man, Große. Du gehst echt manchmal zu weit.

„Achso, jetzt versteh ich.“, murmelt dann Sanji und ich realisiere, dass er mich ansieht. Ich blicke sofort zu ihm auf und sehe ihm sofort an, was er denkt, auch wenn er es nicht ausspricht.

„Du spielt auf beiden Seiten, oder?“

„Das geht dich gar nichts an.“, murre ich leise und weiche seinem Blick sofort nach unten aus. Ruffy sieht aber nur verwirrt zwischen uns umher und versteht gar nicht, worüber wir reden.

„Was? Wo spielt wer? Und welches Spiel überhaupt?“

„Oh Gott, Ruffy. Du hast mehr Glück als Verstand mit deiner neuen Freundin. Sie muss einfach mitkommen.“

Freundin?!

„Ich bin nicht seine Freundin, nur dass das mal klar ist.“, protestiere ich sofort und verschränke die Arme vor der Brust.

„Was? Ich dachte, wir sind Freunde. Oder nicht?“

„Freunde, von mir aus, aber ich bin nicht deine Freundin. Ich bin nicht mit dir zusammen.“

„Gibt’s da nen großen Unterschied?“

„Ja, nen Gewaltigen! Obwohl, so gewaltig ist der bei dir bestimmt nicht.“

Auf den Kommentar bricht Sanji sofort in Lachen aus, dreht sich zur Seite weg und muss aufpassen, dass ihm die Kippe nicht aus den Fingern fällt.

Ich grinse breit, weil Ruffy darauf gar keine Worte weiß. So redet man wohl nicht oft mit ihm aber ich sehe, dass er verstanden hat, wovon ich rede.

„Ich- ich hab- Hast du sie noch alle?!“ stammelt er dann und versucht sich noch zu verteidigen. Sanji bekommt sich vor Lachen nicht mehr ein, denkt aber auch nicht daran, sich einzumischen.

„Was denn, mein Kleiner? Hab ich dich damit getroffen?“

Als ich ihn Kleiner nenne, bricht Sanji schon wieder in Lachen aus, was Ruffy vollends zum Schmollen bringt.

„Du hast keine Ahnung, wovon du sprichst! Wie redest du überhaupt mit mir?!“

„Sei nicht so ein Schlappschwanz und verteidige dich.“, grinse ich halb und baue mich halb vor ihm auf. Das alles macht echt Spaß, nur ihm nicht. Sanji hat anscheinend schon Bauchschmerzen vor Lachen.

„Pass bloß auf! Ich werde- Ich meine- Verdammt, wie sind wir eigentlich auf das Thema gekommen?!“

Jetzt kann selbst ich ein Kichern nicht mehr zurückhalten und drehe mich kopfschüttelnd von ihm weg ohne ein weiteres Wort zu sagen.

Oh, Gott, das ist echt einfach die aus dem Konzept zu bringen. Aber ich komme nicht weit.

„Hey, du verdammte Schlampe!“

Jenna steht in der Tür zum Unterdeck und sieht mich böse an. Sie schauspielert so gut, dass ich nicht sicher bin ob das jetzt ernst ist, oder nicht.

Ich bleibe sofort stehen und mein Grinsen verzieht sich sofort gemeinsam mit dem leisen Lachen von Sanji.

Alles wird Still, doch ich höre Sam leise seufzen, als er Jenna sieht.

Er kennt das schon, verrät aber nichts.

„Was ist dein verdammtes Problem?!“, gebe ich sofort zurück und stelle mich ihr so entgegen, dass ich ein gutes Ziel abgebe, bleibe aber stehen.

„Du Nutte hast mir mein Geld geklaut!“

„Ich hab gar nichts geklaut!“

„Ich hab mein Portmonee in deiner Handtasche gefunden, Bitsh!“

So will sie also spielen.

„Was hast du in meiner Handtasche zu suchen?!“

„Mädels, bekommt euch mal ein. Was habt ihr für ein Problem?“, mischt sich Zorro jetzt ein, der anscheinend von Kuma dazu aufgefordert wurde. Kuma hingegen hat sich in den Schneidersitz fallen lassen und wirft mir einen Blick zu, den ich nicht falsch verstehen kann. Er will ne kleine Show sehen. Gerne, Brüderchen.

Jenna antwortet ihm aber vor mir.

„Diese Schlampe hat mich abgezockt! Das ist mein verdammtes Problem!“

„Du hättest eben besser aufpassen müssen!“, brülle ich sofort zurück. Wir beide versuchen Zorro halb zu ignorieren, denn er darf sich nicht zwischen uns stellen.

„Ich hab kein Bock mehr auf deine verdammte Scheiße!“, brüllt sie mich an und kommt ein paar Schritte auf mich zu. Ich denke nicht daran nach hinten auszuweichen.

Sie muss sich konzentrieren, was mich nervös macht.

Ich kann ihre Hände nicht sehen, weiß aber sofort, was Sache ist.

Bitte triff auch.

„Jetzt reg dich mal ab.“, Zorro hebt beruhigend die Hände und sieht zu Jenna. Er bleibt stehen, was mir schon einmal eine Sorge wegnimmt. Er darf sich auf keinen Fall in den Weg stellen. „Kommt beide Mal runter und dann klärt das unter euch.“

„Die scheiß Fotze soll nicht an meine Sachen gehen!“, schreie ich sofort, damit er zu mir sieht und es nicht kommen sieht. Jenna verengt die Augen zu Schlitzen bevor sich Zorro zu mir dreht.

„Wenn sie dein Portmonee gefunden hat, dann-„

Ich kann im Augenwinkel sehen, dass sie schnell zielt, die Waffe mit beiden Händen festhält und abdrückt. Aber sie trifft mich nicht da, wo ich es gehofft habe. Die Kugel trifft mich hart im Bauch. Sie drückt schnell noch einmal ab, als sie es bemerkt, zielt höher und trifft mich dann aber in der Schulter und ich verliere das Gleichgewicht. Es schmerzt nicht wirklich sofort, es fühlt sich an, als hätte sie mich geschlagen. Zorro rennt sofort auf sie zu, was er mit ihr macht, kann ich aber nicht mehr sehen.

Ich lande hart auf dem Boden, taste instinktiv nach der Wunde an meinem Bauch und spüre, wie mein warmes Blut über meine Finger strömt. Erst jetzt fängt es an zu schmerzen.

Ich kann hören, wie Jenna irgendjemanden grinsend anschreit, um die Situation zu erklären und wie Schritte auf mich zukommen. Ich schließe die Augen, damit ich ihn nicht sehen muss. Diesem dämlichen, mitleidigen Blick, mit dem er mich mit Sicherheit ansehen wird.

„Marin, kannst du mich hören? Chopper! Wo bist du?!“, ruft Ruffy sofort, als er sich zu mir gekniet hat. Ich würde ja mit den Augen über seine Reaktion rollen, wenn es nicht so stechen würde. Der Einschuss in meinem Bauch schmerzt besonders.

„Fuck. Die soll zielen lernen.“, presse ich durch meine Zähne hervor uns spüre, wie jemand meine Hände zur Seite schiebt und selbst seine Hand auf meine Wunde presst. Meine Schulter bekommt die gleiche Aufmerksamkeit.

Erst jetzt öffne ich wieder die Augen und sehe Sanji über mir, der seine Hände auf meine Schulter presst, Ruffy seine auf meinen Bauch.

„Hört auf damit. Das dauert so nur länger.“, fauche ich die beiden an und greife Ruffys Handgelenke. Er lässt nicht los, sieht sich weiter nach Chopper um und Sanji versucht seine Aufmerksamkeit auf mich zu lenken.

„Keine Angst, wir bekommen das wieder hin. Bleib ruhig.“

Das gibt’s nicht! Die haben sie doch nicht mehr alle!

„Kuma!“, rufe ich mit aller Kraft und kneife dabei die Augen zusammen. Mir wird schlecht und schwindlig, ich kann spüren, wie mich meine Kräfte verlassen und wie meine Füße und Hände schnell kalt werden. Das liegt daran, dass ich nicht genug Blut in meinen Adern habe, schießt es mir durch den Kopf und wieder versuche ich Ruffy von mir weg zu drücken, der sich erst jetzt wieder zu mir dreht.

„Ich will nicht, dass du stirbst.“

„Das mach ich jede Woche.“, gebe ich sofort zurück und verenge die Augen zu schlitzen.

„Nur weil du es kannst, heißt es nicht, dass-„

Kuma stellt sich vor Ruffy auf meine andere Seite. Er sieht schief grinsend auf mich herab und schüttelt sachte den Kopf.

„Mach schon! Das tut echt weh.“, flehe ich ihn schon beinahe an und sehe im Augenwinkel, wie Ruffy blinzelt.

Kuma bewegt seine Hand etwas nach vorn, hat die Waffe schon in der Hand und drückt ab.

„Nein!“, Ruffy sieht die Waffe, löst sich sofort von mir und will den Schuss zur Seite lenken, aber zu Spät.

Mein gesamter Körper zuckt zusammen, als mich die Kugel trifft, ehe er sich entspannt. Jetzt weiß ich, dass ich schon gestorben bin, obwohl ich noch ein wenig mitbekomme. Ruffy sieht zu mir herunter und presst die Lippen zusammen. Dann sieht er wieder zu Kuma auf, erhebt sich selbst und schreit etwas, was ich nicht mehr höre.

Wie kann man sich nur so anstellen? Er weiß, dass mir das nichts aus macht und trotzdem hat er so um mein Leben gekämpft. Ich schwebe im Nichts und verschränke die Arme vor der Brust während ich darauf warte, zurück zu kommen. Ich werde ihm erst mal den Kopf waschen müssen, wenn ich wieder wach bin.

Der hat sie echt nicht mehr alle. Außerdem hab ich gar nicht mitbekommen, wie die anderen darauf reagiert haben. Jenna muss sich bestimmt was von Zorro angehört haben. Sie kann sich gleich was von mir anhören. Das nächste Mal soll sie noch näher kommen. Den Lauf am besten auf meine Stirn legen. Daraus lässt sich bestimmt auch ne kleine Show machen.

Es ist noch dunkel, doch als ich nach einem Blinzeln meine Augen nicht mehr öffnen kann weiß ich, dass ich wieder in meinem Körper bin. Noch ein paar Sekunden und ich spüre wieder meine Arme, meine Beine und das Blut an meinen Klamotten. Aber ich liege nicht mehr auf dem Boden. Ich bin mir noch nicht sicher, wo ich bin, aber ich bewege mich. Und das hindert mich daran meine Orientierung zu finden. Meine Kopfschmerzen geben ihren Rest dazu. Ich öffne vorsichtig die Augen und sehe kleine, gelbe Knöpfe auf rotem Stoff. Noch bevor ich blinzeln kann, realisieren kann, wo ich bin, spüre ich etwas unter mir. Ich klammere mich reflexartig in den Stoff, weil ich das Gefühl habe, zu fallen, als er mich los lässt. Ich zucke zusammen und versuche mich selbst zu fangen, da erkenne ich die Liege unter mir. Ich lasse mich gar nicht zurücksinken, als er sich von mir löst und sehe mich noch immer etwas orientierungslos um, bevor ich seine Weste los lasse.

Das Arztzimmer. Chopper kommt gerade durch die Tür, gefolgt von Kuma, der nur unschuldig mit den Achseln zuckt, als ich ihn ansehe.

„Da bist du ja wieder. Wie-„, ich hebe die Hand, damit er schweigt und halte mir mit der anderen sofort den Kopf.

Autsch.

„Nicht so laut.“, knurre ich leise, schwinge die Beine von der Liege und atme einmal tief durch.

Chopper springt zu mir auf die Liege und mustert mich etwas von der Seite, ehe er meinen Arm greift und meinen Blutdruck messen will. Ich ziehe den Arm sofort wieder zurück und sehe ihn nur verständnislos an.

„Ich bin okay. Hast du was gegen Kopfschmerzen oder so?“

„Du hast nur Kopfschmerzen?“

„Ich kann dir ja auch ne Kugel durch deinen Plüschkopf jagen. Dann sag mir, wie du dich fühlst.“

Apropos. Bei dem Gedanken atme ich noch einmal tief durch, sehr tief und versuche zu spüren, ob alles okay ist. Dann trifft mich ein kleines Stechen in der Seite und ich seufze tief und resignierend.

„Fuck, Jenna.“, grummle ich leise, lege eine Hand auf meine Seite und schaut zu Kuma auf.

„Die ist nicht durch. Denkst du das nächste mal dran?“

„Klar, mach ich. Heute Abend?“

„Ist mir egal, nur nicht zu lange warten.“

„Wovon redet ihr eigentlich?“, will Ruffy jetzt wissen und scheint wirklich darauf zu achten nicht zu laut zu sprechen. Erst jetzt sehe ich wieder zu ihm auf, sehe mein Blut an seinen Händen, sogar auf seiner Wange und wische mir erst jetzt mit der Hand über die Stirn, weil ich selbst noch voller Blut sein muss. Erst, als ich es von meiner Haut wische, spüre ich es.

„Die Kugel. Sie steckt irgendwo hier. Es sticht, wenn ich einatme. Kuma holt die heute Abend raus.“

„Soll ich das nicht lieber machen?“, fragt Chopper vorsichtig von der Seite, aber ich schüttle nur sachte den Kopf auf die Frage. Als ich mich wieder zu ihm drehe hält er mir schon eine Tablette und ein Glas Wasser entgegen.

Ich nehme es lächelnd an, weil mir sein besorgter Gesichtsausdruck gar nicht gefällt.

„Hast du Jenna schon angemeckert?“

„So halb. Das nächste Mal zielt Sie-„

„Wieso das nächste Mal?“, unterbricht Ruffy ihn sofort und dreht sich zu ihm um. Kuma seufzt sofort tief, als er ihn so sieht, antwortet ihm aber nicht. Das übernehme ich.

„Jetzt reg dich nicht so auf, Käpten. Das ist ein Spiel.“

Er dreht sich sofort wieder zu mir um, sieht mich verständnislos an und schüttelt sachte, fast unbewusst, über meine Worte den Kopf.

„Das ist kein Spiel!“

„Hör auf zu schreien, ich hab Kopfschmerzen.“

Erst jetzt schlucke ich die Tablette mit einem großen Schluck Wasser. Das Glas gebe ich Chopper wieder zurück, der sofort von der Liege springt, als er es angenommen hat. Ruffy regt sich in der Zwischenzeit weiter auf.

„Du kannst dir doch nicht jedes Mal das Gehirn aus dem Kopf pusten lassen. Das ist nicht witzig. Und Schmerzen hattest du auch!“

„Sie hat nur nicht getroffen.“

„Doch, hat sie. Sie hat dich getroffen und du sahst aus wie-„, er bricht den Satz ab, was mich dazu bringt, zu ihm auf zu sehen. Er spricht sofort weiter.

„Hör einfach auf damit, okay? Jetzt klebt überall Blut und wir müssen das Deck sauber machen. Zorro ist beinahe auf Jenna los und Nami hat nen riesen Schock bekommen.“

„Jenna macht das schon sauber.“, antworte ich nur leise und atme noch einmal tief durch, bis ich wieder dieses verdammte Stechen in der Seite spüre, was mich zusammenzucken lässt.

„Siehst du?“, Ruffy zeigt auf die Stelle, die ich ihm gezeigt habe und scheint das auch noch als Argument verwenden zu wollen.

„Das passiert, wenn du nicht damit aufhörst. Das ist doch nicht normal, dass du dich so oft-„

„Strohhut, kann ich mal kurz mit dir reden?“

Kuma unterbricht ihn, was sofort alle Aufmerksamkeit auf ihn zieht. Er hat die Arme vor der Brust verschränkt, sieht nicht mich, nur ihn an und scheint wirklich ernst auf seine Ansprache zu reagieren. So sehe ich ihn echt selten.

Ruffy sagt kein Wort, als er sich zu ihm umdreht. Er erkennt diesen Blick, ohne ihn zu kennen.

Doch als Kuma den Raum verlässt, Ruffy ihm so nachgehen muss, stutze ich doch etwas. Ruffy schließt die Tür hinter sich und ich höre noch ein paar Schritte, dann sind sie weg.

Ich stöhne genervt, lasse meinen Kopf nach vorn fallen und massiere kurz meine Schläfen.

„Hilft es schon etwas?“, fragt Chopper vorsichtig der mich von der anderen Zimmerseite aus beobachtet. Der scheint echt Angst vor mir zu haben. Dagegen sollte ich was tun. Der kurze tut mir irgendwie leid, wenn er Angst hat.

Ich sehe durch meine blutnassen Haare zu ihm herüber, lächle dann aber auf und nicke vorsichtig.

„Hast du vielleicht Nadel und Faden? Mein Oberteil ist jetzt Schrott und du kannst das Loch auf der Rückseite nähen, wenn ich das vorne mache.“, flüstere ich leise und taste nach dem Einschussloch an meiner Schulter.

Ich hab gerade das erste Loch, das an meiner Schulter, fertig genäht, als sie wieder ins Zimmer kommen. Ich schaue nur kurz auf, konzentriere mich dann aber auf die Nadel in meiner Hand als so zu tun als würde ich wissen wollen, was sie besprochen haben.

Wenn ich es wissen dürfte, würden hätten sie hier drin geredet.

Ruffy sieht mich die ganze Zeit an, was ich erst ignoriere. Kuma lehnt sich vor die geschlossene Tür, aber auch er schweigt.

Irgendwann schaue ich doch auf, blicke von Kuma zu Ruffy und wieder zurück, hebe den Kopf aber nicht ganz an, weil ich weiter nähen will.

„Was ist?“, frage ich leise und schaue wieder nach unten auf den Faden, der in meinem Oberteil verschwindet.

„Hast du eigentlich ein Kopfgeld?“

Die Frage hat so gar nichts mit dem Thema zu tun, was wir hatten, als sie rausgegangen sind. Aber okay. Wahrscheinlich musste sich Ruffy nen Vortrag von Kuma anhören und hat jetzt keine Lust mehr auf das Thema.

„Kein richtiges. Also keins, was man rumzeigen könnte.“, gebe ich zu und muss lächeln als ich mich daran erinnere, wie ich den Steckbrief zum ersten Mal in der Hand hielt. Kuma hatte mich damals mit dem körperlichen Alter noch nicht eingeholt und hat tagelang geschmollt, weil er noch keinen hatte. Das hat er zwei Monate später nachgeholt.

Mord, natürlich. An mir.

„Wie viel hast du?“

„Nur ne halbe Million.“

„Wieso wirst du gesucht?“

„Betrug, Erpressung, Mord, Selbstmord, Diebstahl, Nötigung, Ehebetrug, verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz, Einbruch, Besetzung, Körperverletzung-„

„Ne, wegen Einbruch nicht. Da hatten die dich nicht erwischt.“, unterbricht mich Kuma, woraufhin ich wieder zu ihm aufsehe. Er hat Recht. Ich erinnere mich an den Abend, als wir uns noch ein Bett suchen wollten. Wir haben echt nicht erwartet, dass da schon einer drin wohnt. Die hatten keine Vorhänge. Als die Hunde aber auf uns zu gerannt sind, wussten wir, dass da doch jemand war.

Ich fiel von der Fensterbank aus der Wohnung, Kuma wurde von den Hunden zurückgehalten.

„Oh, stimmt.“, grinse ich schief und nicke sachte bei der Erinnerung, vernähe dann schon den Faden in meinem Oberteil.

„Hab ich fast vergessen.“

„Du hast auch keine Narben davon.“, grinst Kuma mich an und ich weiß, dass er die Bissspuren an seinem Arm meint.

„Wenn man meine Narben noch sehen könnte, hätte ich mehr als du.“ Ich strecke ihm die Zunge raus und grinse als er mit den Mittelfinger zeigt.

„Hast du schon gepackt?“, frage ich dann doch und ziehe mein Oberteil so weit nach oben, dass ich den Faden nahe an der Naht abbeißen kann, als er antwortet.

„Ja, alles fertig. Du solltest vorher trotzdem unter die Dusche. So wie du aussiehst ziehst du nur alle Blicke auf dich. Und ich rede nicht von den normalen Blicken.“

„Ach, halts Maul. Das geht schnell.“
 

Ich trage meinen Rucksack, bin nass bis auf die Knochen, aber wenigstens sauber und verschwinde mit den anderen aus dem Blickfeld der Strohhüte in die Stadt.

Schon schade, irgendwie, aber das musste ja kommen.

„Du musst wirklich nur danach fragen.“, hat Ruffy mir noch einmal gesagt, bevor wir gingen, aber ich hab nur den Kopf darauf geschüttelt und geschwiegen.

Sam ist mein Problem und ich werde auch alleine damit fertig.

In der Mittagssonne kommen wir an, ohne wirklich danach gesucht zu haben.

Ein sichtlich verfallenes Haus, kaputte, kleine Scheiben und eingefallene Wände.

„Sieht nicht nach nem Bett aus.“, knurrt Jenna leise und klettert Balda hinterher, der ihr das Fenster aufhält. Es scheint kaum jemanden zu stören, dass wir es uns ausgesucht haben. Es spricht uns jedenfalls niemand darauf an. Als ich Jenna hinterherklettere sehe ich mich sofort in dem größten Raum um, weil wir hier wohnen werden.

In einer Ecke stehen leere Farbeimer, alte, verstaubte Bierflaschen und Zeitungen. Überall liegt Staub von Schutt und Kieselsteine. Ich kann Spuren von Katzen und Ratten am unteren Rand der längsten Wand erkennen, bin aber froh, dass ich keine Köttel sehe. Denn dann würden die Ratten hier irgendwo ein Nest haben. So ist das hier wohl nur eine Straße für die.

Ja, so etwas lernt man, wenn man lange nach einem Dach über dem Kopf sucht.

„Home sweet home.“, seufzt Balda ironisch und schiebt mit seinen Füßen ein paar Zeitungen zur Seite, nur um seine Klamotten in diese Ecke werfen zu können.

Ich schlucke mein Kommentar lieber herunter. Sam wird mir heute noch ne Standpauke halten und ich sollte daher so ruhig bleiben wie möglich.

„Okay. Das wird’s für den Anfang tun. Balda, wir ändern den Plan. Du suchst mit Kuma Kartons oder sonst was, worauf man pennen kann. Ich will nicht auf diesen versifften Zeitungen pennen. Jenna, deine Aufgabe steht. Wir haben bald nichts mehr zu essen.“

Sam sieht mich gar nicht an, noch erwähnt er mich.

„Geht klar.“, Jenna nimmt ein Shirt aus ihrem Rucksack und fegt damit den Staub vom Boden weg, damit sie eine kleine, freie Stelle für ihre Klamotten hat. Ich frage wortlos nach dem Shirt, damit ich es ihr nachmachen kann und sie gibt es mit. Die anderen kümmern sich um ihre Plätze.

Wir schlafen alle in einem Zimmer. So wie immer. So ist es sicherer.

Jenna hat mir erzählt, dass sie früher mehr waren als nur drei. Zwei wurden in einer Nacht bei lebendigem Leib angezündet. Seit dem sind das die Regeln.

Jenna geht schon, bevor Balda und Kuma sich ihre Plätze eingerichtet haben. Als Balda mit Kuma los will, zögert Kuma allerdings lange und dreht sich noch einmal um. Erst zu mir, dann zu Sam.

„Ich warne dich. Ein Kratzer und du bist tot.“

„Reg dich ab. Ich fass sie nicht an.“, gibt er beinahe schon genervt zurück. Dann wendet sich Kuma wieder an mich.

„Du sagst mir alles.“, er zeigt mit dem Finger auf mich und ich nicke sofort.

„Klar.“

Er sieht mich weiter an, dann Sam und ich sehe ihm an, dass er mich nicht mit ihm alleine lassen will.

Als Balda ihn am Arm zieht, und ihn dazu drängt, sich zu beeilen, gibt er doch nach und verschwindet mit ihm aus der Tür.

Das ist der Moment, in dem mir schlecht wird vor Nervosität. Ich blicke Kuma nach und würde ihm am liebsten hinterher rennen, ihn am Arm zurückziehen und mich an ihn klammern. Aber ich bleibe weiter an die Wand gelehnt und beobachte die geschlossene Tür. Sam sitzt mir gegenüber an der Wand, die Beine angewinkelt und zündet sich eine Zigarette an. Er schweigt. Ich traue mich nicht zu ihm auf zu sehen um herauszufinden, ob er mich ansieht, oder nicht, aber es fühlt sich an, als würde er mich anstarren.

Irgendwann drückt er die Zigarette neben sich aus, hat sie bis zum Filter aufgeraucht, schiebt sich dann an der Wand nach oben und kommt auf mich zu.

Ich drücke den Rücken sofort durch, stelle mich gerade gegen die Wand und wünschte, ich könnte zurückweichen.

Erst nahe vor mir bleibt er stehen. Ich starre neben mir auf den Boden, weil ich nicht weiß, was ich erwarten kann.

Es wird ganz sicher nicht schön.

Er schweigt noch immer. Wartet er darauf, dass ich mich entschuldige?

Hab ich das schon?

Verdammt, was ist, wenn er nur darauf wartet?

Kann ich was sagen?

Sollte ich noch warten?

„Tut mir Lei-„

Seine Hand trifft mich so unerwartet, dass ich sofort zur Seite stolpere. Meine Wange ist Taub und ich verliere schlagartig die Orientierung.

Ich stütze mich mit einer Hand an der Wand ab, versuche mich zu fangen und weiß sofort, dass ich es Kuma sagen werde.

Sam wird so bluten für das, was er gerade gemacht hat.

Er kommt mir sofort nach, greift mich am Sweatshirt und zerrt mich von der Wand, stößt mich in den Raum und ich stolpere schnell von ihm weg, drehe mich sofort wieder um und kann schon an seiner Haltung erkennen, dass er zuschlagen wird.

„Sam, bitte-„

Wieder trifft mich seine Hand im Gesicht mit so einer Wucht, dass mein ganzer Oberkörper zur Seite geschleudert wird. Jetzt verliere ich endgültig das Gleichgewicht, schmecke Blut und falle hart auf den staubigen Boden, fange mich noch halb mit einem Arm ab und schnappe nach Luft.

Wieso macht er das? Das darf er nicht. Kuma wird es sehen. Er wird es sofort wissen.

Tränen schießen mir in die Augen und ich ziehe mich von ihm weg, obwohl ich weiß, dass er mir nachkommt. Ich drehe mich instinktiv zu ihm um, sehe noch, wie er seien Gürtel aus den Schlaufen seiner Hose zieht und höre, wie er vor Wut mit den Zähnen knirscht, als er ausholt.

Ich hebe die Hände schützend über meinen Kopf, rolle mich so gut es geht zusammen und zucke sofort zusammen als mich die Schnalle seines Gürtels an meinen Rippen trifft. Ich schreie erstickt auf, flehe ihn an, dass er doch aufhört und arbeite mich langsam von zur Wand, damit er mich wenigstens nicht von einer Seite treffen kann. Er schweigt die ganze Zeit über, schlägt immer wieder hart zu und ich muss die ganze Zeit an Kuma denken.

Er wird nicht nur einen Kratzer sehen.

Was soll ich ihm erzählen?

Noch einmal zucke ich in dem erwarteten Rhythmus zusammen, doch der Schlag bleibt aus. Sam kniet sich zu mir, reißt meine Arme zur Seite und zwingt mich dazu ihn anzusehen.

Ich sehe ihn nur verschwommen durch meine Tränen. Meine Augen brennen und alles schmerzt.

„Wieso hast du das getan?“, faucht er mich leise an und kommt mir so nah, dass ich seinen Atem auf meinen Lippen spüren kann.

Panik erfasst mich, aber ich bin nicht in der Lage mich zu bewegen.

„I-Ich hab nicht-„

„Ist mir scheiß egal, ob er dich gefickt hat, oder nicht! Es geht darum, dass es so aussah! Was glaubst du, was passiert, wenn ne Schlägerei auf nem fremdem Schiff los geht? Willst du unbedingt, dass dein kleiner Bruder stirbt?!“

Kuma!

„N-nein, ich wollte nicht-„

„Dann mach so eine scheiße ja nicht noch einmal! Du tust das, was ich dir sage, hast du kapiert?!“

„Ja.“

„Sicher?“

„Ja, bitte-„

„Und wenn du ihm nur ein Wort von dem sagst, was ich mit dir gemacht hab, dann verreckt er noch am gleichen Tag, das schwöre ich dir.“

Ich schüttle sofort hastig den Kopf, als er das sagt, unterdrücke ein Schluchzen und presse mich gegen die Wand in meinem Rücken.

„Ist das Klar?!“, fragt er trotzdem noch einmal nach und bringt mich dazu vor Angst die Augen zu schließen.

„Ja.“, wimmere ich leise und hoffe, dass er mich los lässt. Oh, Bitte.

Bitte.

Bitte, hör auf.

Er hält mich weiter fest, starrt mich an und nickt dann vorsichtig ehe er leise seufzt und mich los lässt. Ich schiebe mich sofort weiter von ihm weg, lege eine Hand in meinen Nacken und schiebe so den Arm schützend zwischen ihm und mir.

Ich kann ihn jetzt nicht mehr aus den Augen lassen, auch wenn ich ihn nicht direkt ansehe.

Er sieht mir nach, entspannt sich sichtlich und schüttelt sachte den Kopf.

„Oh, scheiße, das wollte ich nicht, Zombie.“, sagt er irgendwann leise und kommt mir dann doch wieder nach.

Diesmal wird er nicht zuschlagen, das kann ich sehen. Trotzdem kann ich nicht unterdrücken zusammenzuzucken, als er die Hand nach mir ausstreckt. Ich schüttle stumm den Kopf, als ich spüre, dass er mein Handgelenk greift und mich zu sich zieht.

„Du darfst mich echt nicht so sauer werden lassen. Wieso machst du nicht, was ich dir sage?“

Er lehnt sich mit dem Rücken gegen die Wand als er einen Arm um mich legt und mich so bei sich hält.

Ich trau mich nicht mich zu bewegen, habe Angst, dass er sich wieder aufregt, wenn ich mich von ihm löse.

„Tut mir Leid.“, flüstere ich leise und streiche mir mit der Hand das Blut von der Unterlippe.

„Schon okay. Mach‘s aber nicht nochmal. Ich will das echt nicht mit dir machen. Aber sonst hörst du ja nicht auf mich.“

Ich kann spüre, wie er mir über den Rücken streichelt und spüre so noch immer jede Stelle, an der mich sein Gürtel getroffen hat. Als er die Stelle an meiner Wirbelsäule trifft, die besonders schmerzt, zucke ich zusammen, stoße die Luft aus meiner Lunge und sofort hält er inne.

Er beugt sich halb nach vorn, sucht von unten meinen Blick und hebt mein Kinn mit zwei Fingern an, damit ich ihn ansehen muss. Ich will ihn gar nicht ansehen, habe Angst, dass mein Blick ihn provoziert, dann, dass es ihn aufregt, wenn ich seinem Blick ausweiche.

Also schaue ich zu ihm auf, halte den Kopf aber noch etwas gesenkt. Als er mich so sieht, schweigt er lange, seufzt dann leise und blickt zur Seite weg, bevor er mich näher zu sich zieht.

„Ich wollte das echt nicht, Zombie. Das weißt du oder?“

Ich antworte nicht, auch wenn ich denke, dass ich das besser machen sollte. Er drückt mich vorsichtig an sich, streicht mir über den Arm und wartet nur kurz auf eine Antwort, ehe er tief durchatmet als er realisiert, dass mein Schweigen ein Nein ist.

Ich kenne Sam schon lange. Ich weiß, wie er austicken kann. Aber das habe ich nicht von ihm erwartet.

Das war so extrem berechnend und aggressiv. Das war-

„Das war ein Kurzschluss, Kurze. Ich will das nicht machen müssen. Ich will nicht, dass irgendwas schief geht. Ihr verlasst euch alle auf mich und ich versuch alles, das ganze unter Kontrolle zu halten. Weißt du eigentlich, wie schwer das ist? Probier du mal einen Haufen von Mördern und Junkies unter Kontrolle zu halten. Verdammt, das ist nicht so einfach. Auf wen wollt ihr euch sonst verlassen? Auf Balda? Der denkt bis zum nächsten Sake und der Rest ist ihm doch scheiß egal. Jenna kann so wenig mit Geld umgehen wie Kuma und du. Oh, Zombie. Tut mir leid, wenn ich das so sage, aber du kannst dich echt nicht durchsetzen. Und das dümmste ist, du bist bei Jenna genauso anfällig wie bei dem nächsten Kerl mit Sixpack. Ihr bekommt das doch nicht hin, wenn ich nicht aufpasse. Ihr müsst echt auf mich hören, verstehst du? Das ist unglaublich wichtig. Ich will doch echt nur auf euch aufpassen.“

„Schon okay.“, flüstere ich irgendwann und nicke sachte. Er hat Recht. Das muss extrem schwer für ihn sein. Er muss immer darauf aufpassen, dass Jenna keine Kerle mit nach Hause nimmt. Kuma kauft immer irgendwelches Zeug, was keiner braucht und Balda kennt auf Partys wirklich keine Grenzen. Bei mir hat er auch nicht gerade Unrecht, wenn ich es genau nehme. Ist aber nicht so, dass ich wirklich jedem Kerl oder jedem Weib hinterher laufe, welches ich sehe.

„Mach einfach das, was ich sage, okay? Ich will das nicht machen müssen.“

„Okay.“

Es tut ihm wirklich Leid.

Er drückt mich vorsichtig an sich und ich spüre, wie er nickt. Er legt sein Kinn auf meinen Haaren ab und atmet leise tief durch.

„Scheiße, wir müssen was mit dir machen, Zombie. Wenn Kuma das raus bekommt, dreht er total ab.“, flüstert er irgendwann leise und ich bin froh, dass er mich zu sich gezogen hat. Er ist so viel wärmer als ich und das, was er mit mir angestellt hat, hat mir viel Kraft gekostet.

Ich nicke als Antwort, löse mich aber noch nicht von ihm, selbst wenn er mich gehen lassen würde.

Er ist es, der mich vorsichtig von sich wegschiebt und dabei aufpasst, dass ich das Gleichgewicht nicht verliere.

Ich verstecke mich halb hinter meinen Haaren, als er sich mit mir erhebt und sofort spüre ich wieder einen Schmerz in meinem Oberschenkel und auf meinen Rippen. Aber ich versuche es mir nicht anmerken zu lassen.

„Tut mir echt Leid, Zombie.“, wiederholt er leise und stützt mich weiter mit beiden Händen ab, als ich mich im Raum umsehe.

Ich kann kleine Bluttropfen auf dem Boden sehen und seufze leise, blicke dann zu ihm auf und deute vorsichtig auf die Spuren und den aufgewirbelten Staub.

„Überlass das mir. Was hast du vor?“, fragt er dann leise und sieht zu mir herunter. Ich weiche seine Blick nach unten aus und taste mit der Zunge einmal nach meiner aufgesprungenen Lippe, ehe ich antworte.

„Ich muss sterben.“, flüstere ich leise und sehe mich wieder im Raum um.

Sam zögert einen Moment, nickt dann aber sachte.

„Wie? Geht ne Überdosis?“

Daraufhin schüttle ich den Kopf.

„Nein, das ist kompliziert. Wenn es ne Überdosis ist, dann sterbe ich über Stunden. Das dauert zu lange.“

Es fühlt sich komisch an, lange zu reden. Ich habe das Gefühl, als dürfte ich es nicht, daher halte ich mich so kurz wie möglich. Sam ist es, der mich zum Reden bringt.

„Wie meinst du das, über Stunden?“

„Naja, das ist schwer zu erklären.“, beginne ich leise, entscheide mich dann aber doch es ihm zu erklären, „Wenn ich auf nen Trip gehe, dann aber Sterbe, dann ist das Zeug noch in meinem Blut, wenn ich aufwache. Bei ner Überdosis ist das genauso. Ich sterbe, erwache wieder zum Leben nur um Sekunden später wieder zu sterben. Das zieht sich über Stunden und immer wieder heilt mein Körper die Dinge, die mich dazu gebracht haben, zu sterben. Irgendwann hat mein Körper das so weit abgebaut, dass ich aufwachen kann und nicht mehr sterbe. Dann ist mir aber total schlecht und mir geht’s echt übel. Wie auf nem schlechten Trip eben.“

„Also keine Überdosis.“, stellt er leise Fest und streicht meine Haare hinter mein Ohr. Ich weiche seinem Blick aber zur Seite aus, weil ich nicht will, dass er meine Lippe sieht. Wenn es ihm jetzt schon so Leid tut, dann muss ich ihm nicht noch mehr Schuldgefühle einreden.

„Hier muss es irgendwo ein Badezimmer geben.“, sage ich leise und gehe schon die ersten Schritte, bevor Sam mich am Arm greift und stützen will. Dabei muss er das gar nicht wirklich. Ich kann doch noch gehen.

Vor der Badewanne, die Halb aus der Wand gerissen wurde, gehe ich in die Knie. Sam bleibt bei mir und hält mich an der Seite und Schulter fest, ehe ich nach einer Spiegelscherbe Ausschau halte und sie in die Hand nehme. Ich sehe Sam gar nicht an, ziehe meine Ärmel nach Oben und lege die Scherbe auf meine Haut. Sam beobachtet jede meiner Bewegungen, greift dann aber mein Handgelenk und hindert mich daran, mich zu schneiden.

Es ist ein Reflex, dass ich zu ihm sehe. Doch als ich seinen Blick erkenne, bin ich nicht fähig, einzuatmen. Die Luft bleibt in meiner Lunge stehen und ich spüre, wie ich blass werde. Mein Magen zieht sich zusammen und meine Finger fangen an zu Kribbeln.

Sam greift mit der Hand in meinen Nacken, zieht mich zu sich und presst seine Lippen auf meine.

Mir fällt die Scherbe aus der Hand, mein Herz setzt einen Schlag aus und ich starre seine geschlossenen Augen an, bevor ich seine Zunge auf meinen Lippen spüre. Ich schnappe erschrocken nach Luft, doch er lässt nicht zu, dass ich den Kuss lösen kann.

Er lässt mein Handgelenk los, gleitet mit der Hand auf meine Seite und hält mich mit der anderen Hand in meinem Rücken bei sich.

Erst, als ich spüre, wie er mich nach hinten drücken möchte und ich dem Kuss zur Seite ausweiche realisiere ich, dass ich meine Augen geschlossen habe.

„Sam, nicht.“, stoße ich hervor und spüre sofort seine Lippen an meiner Wange, meinem Hals.

„Doch.“, haucht er leise und beugt sich halb über mich, was mich dazu bricht nach hinten auszuweichen.

„Wir können nicht. Hör auf. Das ist nicht richtig.“

„Bitte.“

Oh, Gott, Sam. Das fühlt sich echt gut an. Aber wenn ich das jetzt, nach dem, was gerade passiert ist, wirklich so weit kommen lasse, dann…

Ich kann seine Zähne auf meiner Haut, meiner Halsbeuge spüren. Fühle, wie sie über meine Haut schweben und seine Zunge mich so vorsichtig berührt, als hätte er Angs, mir noch einmal weh zu tun.

Ich stoße die Luft in einem Keuchen aus meiner Lunge und spüre, dass er in dem Moment lächelt.

Sam hält mich mit der Hand in meinem Rücken weiter bei sich, als er mich nach hinten dirigiert und sich schon halb über mich aufbaut. Wieder schüttele ich sachte den Kopf, bin aber nicht in der Lage, weiter gegen ihn zu protestieren. Es fühlt sich viel zu gut an. Doch als ich wieder die Stelle an meiner Wirbelsäule spüre, verkrampft sich mein gesamter Körper unter ihm. Seine Hände lösen sich zeitgleich von mir, treffen sich beide vor meinem Bauch um den Knopf meiner Hose zu öffnen und ich greife vorsichtig seine Handgelenke, will ihn aufhalten, aber nicht zu sehr bedrängen.

„Hör auf, Sam. Bitte.“

Das geht viel zu weit.

Ich hätte die Kraft ihn von mir zu drücken. Aber wenn ich ihn jetzt wirklich abweise, ist er noch mehr am Boden zerstört.

Er wird glauben, dass es daran liegt, was er gerade mit mir angestellt hat. Weil er sich nicht unter Kontrolle hatte. Aber das hat kaum etwas damit zu tun.

„Nicht.“, wiederhole ich leise und spüre, wie er meine Hose samt Slip herunterziehen will. Es klappt nicht so leicht, wie er es sich gewünscht hat, woran ich nicht unschuldig bin, was ihn dazu bringt, sie vorsichtig von meinen Beinen zu zerren ohne seine Lippen von meiner Haut zu lösen.

Als ich spüre, wie er nicht aufhört, obwohl er doch spüre muss, dass ich nicht will, brennen meine Augen.

„Sam, bitte.“, flehe ich leise und lege meine Hände auf seine Brust um irgendetwas zwischen uns zu bekommen. Er antwortet schon lange nicht mehr, keucht bereits vor Vorfreude auf meine Haut und öffnet jetzt seine Hose.

„Ich will das nicht, hör auf.“, wiederhole ich immer wieder leise und spüre dann, wie er meine Beine mit seinen Knien auseinander drückt.

Als ich plötzlich seine Finger zwischen meinen Beinen spüre, zucke ich zusammen. Ich halte die Luft in meiner Lunge um nicht wimmern zu müssen und greife instinktiv nach seinem Handgelenk.

„Ich will dich. Bitte. Ich will dir zeigen wie leid es mir tut.“, flüstert er leise und drückt seine Finger auf meinen Kitzler. Mein gesamter Körper verkrampft sich und ich schnappe nach Luft. Ich will ihm so sehr sagen, dass er aufhören soll, aber dann wird es sich für ihn anfühlen als wolle ich seine Entschuldigung nicht.

Oh, Gott, was soll ich machen?

Bitte hör doch einfach auf.

Irgendwann dauert es ihm zu lange als er realisiert, dass ich nicht feucht werde und er löst seine Finger von mir.

„Komm.“, flüstert er leise und presst seinen Mittelfinger durch meine Lippen in meinen Mund. Ich presse die Augen zusammen, will zur Seite ausweichen, doch er folgt meiner Bewegung als hätte er sie vorausgesehen.

Sein Mittelfinger und Zeigefinger pressen sich in meinen Mund, drücken gegen meine Zunge und ich spüre die Tränen auf meiner Wange, als er seine Finger aus meinem Mund herauszieht und die Feuchtigkeit gezielt zwischen meinen Schamlippen verteilt. Ich kann ein Wimmern nicht unterdrücken, schüttle stumm den Kopf und spüre, dass ich ein Zittern nicht unterdrücken kann, als ich seinen harten Schwanz auf meiner Haut spüre.

Seine Lippen gleiten zu meinem Ohr und ich kann hören, wie unregelmäßig er Atmet, wie er sich auf mich freut und es genießt, als seine Hand meine Brust findet.

„Es wird dir gefallen. Das mach ich nur für dich, Zombie.“, flüstert er leise und kippt sein Becken nach vorn. Er dringt nicht sofort in mich ein, kann noch nicht in mich eindringen, was mich zum Stöhnen bringt. Ich will nicht schreien, weshalb ich mir auf meine kaputte Unterlippe beiße, um mich von dem Schmerz zwischen meinen Beinen abzulenken.

„Es ist, als hätte ich dich nie angefasst.“, stöhnt er leise als er mein Becken mit einer Hand greift, damit ich nicht nach hinten ausweichen kann.

Mit einem kurzen Ruck gibt meine Haut nach und ich spüre, wie er mich dehnt und erneut entjungfert. In dem Moment, in dem ich nicht damit gerechnet habe, dass es so plötzlich geht, kann ich einen kurzen Schrei nicht unterdrücken.

Tränen schießen mir in die Augen und über die Wangen und ich halte die Augen fest geschlossen. Ich will das nicht sehen.

Ich will das nicht spüren. Aber er hat gerade erst angefangen.

„Oh, Marin. Ich glaube echt, ich werde dein bester Kunde, Kurze.“, stöhnt er auf meine Haut und beginnt sich erst jetzt in mir zu bewegen, was mich zum Stöhnen und Wimmern bringt. Meine Hand ruht dauerhaft auf seinem Handgelenk. Dem Handgelenk der Hand, welches mich an der Hüfte fest gepackt zu sich zieht.

Er hört nicht auf.

Wieder und wieder presst er sich in mich, stöhnt, keucht auf meine Haut und ich spüre jedes Zucken seines Schwanzes schmerzhaft in mir.

Bitte, mach dass es sich gut für ihn anfühlt. Es soll sich so gut für ihn anfühlen, dass er schnell kommt. Dass er es nicht zurückhalten kann und er schnell aufhören muss.

Dann lösen sich seine Lippen von meinem Hals, er richtet sich vor mir auf, blickt auf mich herunter und hält einen Moment inne. Er sieht mir in die tränennassen Augen und verbeißt sich einen Moment auf die Unterlippe, ehe er mit einer Hand die Tränen aus meinen Augen streicht, damit ich ihn besser sehen kann.

Selbst jetzt noch achtet er noch auf so banale Dinge. Nur damit ich ihn sehen kann. Das macht er doch nicht mit Absicht. Das kann er nicht mit Absicht machen.

„Gefällt es dir?“, fragt er leise und streicht mir eine feuchte Strähne aus der Stirn. Ich nicke instinktiv, schaffe es aber nicht, diese Lüge auch noch auszusprechen. Er nickt sachte auf meine Antwort, greift dann mit beiden Händen mein Becken und hält mich fest bei sich.

„Das tut jetzt kurz weh, aber danach fühlt es sich richtig gut für dich an. Vertrau mir, okay?“

Ich beiße schon bei den Worten meine Zähne fest aufeinander. Er wartet gar nicht auf eine Antwort, stößt sein Becken dann fest nach vorn, dringt tief, bis zum Anschlag in mich ein und ich kann einen erstickten Schrei nicht unterdrücken, ehe mir wieder Tränen in die Augen schießen.

Er bewegt sich sofort schnell in mir, arbeitet gegen mich und lässt mir keine Zeit mich auf die Schmerzen einstellen zu können. Wieder und wieder schnappe ich wimmernd nach Luft, schließe die Augen fest und versuche sein Stöhnen zu überhören.

„Oh, Gott, ich komme schon.“, keucht er irgendwann abgehackt auf, wird noch etwas schneller, stößt noch etwas fester zu ehe er sich wieder auf mich sinken lässt, sich noch weiter abgehackt, unregelmäßig in mir bewegt und stöhnend über mir zusammensinkt.

Er ist mit seinen Kräften am Ende, entspannt sich über mir und tastet trotzdem mit den Lippen über meinem Stoff nach dem Nippel meiner Brust, nur um kurz in ihn hinein zu beißen, bis ich schreie.

Adrenalin rauscht noch immer durch meine Adern, was mir die Kraft gibt, ihn bei dem Biss von mir zu schieben.

Er lächelt sofort auf, schaut zu mir auf und beobachtet mich einen Moment, ehe er sich mit einer Hand durch die Haare fährt und sich langsam, schmerzhaft aus mir herauszieht. Ich schlage meine Hände vor mein Gesicht, schließe die Augen und spüre, wie sein Samen aus mir herausgepresst wird, als sein Schwanz ihn nicht mehr daran hindert.

„Ich mach dich sauber. Warte.“, höre ich ihn leise flüstern und bleibe bewegungslos liegen.
 

Wenig später sehe ich meinem Blut dabei zu, wie es aus meinen Handgelenken schießt. Ich kann meinen Pulsschlag dabei beobachten. Erst stark, dann immer schwächer. Mir wird schlecht, schwindlig, richtig übel, aber ich verbeiße mich nur wieder auf meine Unterlippe um nicht zu zeigen, wie schlecht es mir geht.

Ich frage mich immer noch, wieso sich so viele Frauen auf diese Art und Weise umbringen. Es gibt so viele schnellere Arten, wo es einem nicht so schlecht geht.

Sam hält mich fest, zieht mich dabei halb auf seinen Schoß und achtet darauf, dass meine Arme nicht vom Rand der Wanne rutschen, als ich mich entspanne.

Es wird eiskalt und ich kann mein Zittern nicht unterdrücken. Dann wird es Schwarz.

Ich glaube es nicht.

Erst schlägt er mich zusammen und dann fickt er mich.

Nein. So war das ja gar nicht.

Er ist ausgetickt. Hat die Kontrolle verloren. Er ist doch total verzweifelt und versucht uns alle in Sicherheit zu wissen. Er hat sich entschuldigt. Er hat gesehen, was er mit mir gemacht hat und es tut ihm leis. Er wollte nur, dass ich mich besser fühle.
 

Als ich die Augen öffne, liege ich auf ein paar Isomatten auf dem Boden. Ich blinzle ein paar Mal, atme tief durch und setze mich vorsichtig auf.

„Geht’s?“

Sam kniet neben mir auf dem Biden und greift meine Schulter, damit ich das Gleichgewicht nicht verliere. Aber das muss er gar nicht.

„Ist okay.“, flüstere ich leise zurück und streiche mir einmal mit den Fingern über die Augen.

Mir ist eiskalt und noch immer etwas schlecht, aber es geht schon.

„Hier. Nimm das. Ich hab ein schlechtes Gewissen, wenn du das nicht nimmst.“, sagt er irgendwann und hält mir die Hand hin. Ich greife den Ballon, ohne ihn gesehen zu haben und nicke sachte als Antwort.

„Das soll jetzt kein Bezahlen oder so sein. Wirklich nicht.“, versichert er mir leise und sucht von unten meinen Blick, aber ich will ihn jetzt nicht wirklich ansehen.

„Geht’s dir besser?“

„Ja, alles wieder gut.“

„Hör mal, ich wollte das wirklich nicht. Tut mir leid. Sag es nicht Kuma, okay?“

„Nein, mach ich nicht.“

„Danke, Zombie. Brauchst du noch irgendwas?“

Er macht sich ja wirklich sorgen um mich.

„Nein, ich bin okay. Ich glaub, ich geh Jenna suchen.“

„Willst du jetzt schon aufstehen?“

„Ja, danke. Ich schaff das schon.“

Sam greift meinen Arm, hilft mir dabei mich aufzustellen und begleitet mich bis zur Tür.

„Pass auf dich auf, okay?“, flüstert er mir noch einmal zu, streicht mir meine Haare hinters Ohr uns streicht mit dem Finger über meine Wange.

Ich nicke sofort und atme tief durch.

„Bis später.“

Wir flüstern beide nur leise, und ich kann wirklich sein schlechtes Gewissen spüren. Ich muss mich dazu zwingen mich von ihm weg zu drehen und los zu gehen. Ich glaube wirklich seinen Blick in meinem Nacken zu spüren, als ich mich von ihm entferne, aber ich drehe mich nicht um.

Oh, Sam. Das tut mir alles so leid. Das wird nicht noch mal passieren müssen.
 

Ich finde Jenna nicht sofort, weiß aber, wo ich suchen muss.

Das hier ist nicht unser zu Hause, jedenfalls nicht unser Dorf, aber da kommen wir bald hin. Und hier kommt mir auch alles so extrem bekannt vor dass ich mich gar nicht verlaufen kann.

„Zombie!“

Als ich seine Stimme höre muss ich doch etwas blinzeln. Ruffy kommt mir grinsend entgegen und ich muss ein paar Schritte nach hinten ausweichen, damit er mich nicht umrennt.

„Hi, Ruffy.“

„Ich hab nach dir gesucht. Kitty ist schon vorgegangen, kommst du?“

„Was?“

Ich schüttle den Kopf über seine Worte und hebe erst einmal die Hände, damit er nen Gang runter schaltet. „Moment mal, was ist eigentlich los? Wo ist Jenna?“

„In nem Hotel. Sie hat gesagt, du würdest irgendwann hier auftauchen und ich soll dich abholen.“

„Wieso abholen?“

Das ist nicht wahr, oder? Jenna, du bekloppte Nutte!

„Weil du doch sonst nie im Leben weißt, wo wir sind. Komm schon. Sie wartet schon die ganze Zeit und sie hat gesagt, sie fängt ohne uns an, wenn wir zu spät kommen.“

Ich presse die Lippen aufeinander, nicke dann aber doch schweigend und seufze innerlich tief. Ohne ein weiteres Wort greift er meine Hand und zieht mich hinter sich her. Er läuft schnell, was mich erst zum Stolpern bringt, denn damit hab ich nicht gerechnet. Was ist denn los mit ihm? Wieso ist der so aufgekratzt?

Bitte sag nicht, dass es das ist, was ich denke.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Piratenqueen
2014-02-26T07:09:44+00:00 26.02.2014 08:09
Tolles kap
Ich hätte nicht gedacht, dass Sam so austickt
Krass
Bin gespannt wie es weitergeht
LG^^
Antwort von:  Tikila89
26.02.2014 09:21
Unglaublich, dass du immer so extrem schnell nach dem veröffentlichen schon Kommentare schreibst ;-)
Drück mir heute die Daumen. Hab gleich Prüfung :-/
Antwort von:  Piratenqueen
26.02.2014 09:29
Dann wünsche ich dit mal GANZ GANZ VIEL GLÜCK! ICH GLAUB AN DICH! DU SCHAFFST DAS!


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